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Die Erfindung betrifft einen nivellierbaren Sockel für ein Gargerät.
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Um seine Funktionen bestmöglich erfüllen zu können, sollte ein Gargerät möglichst waagerecht aufgestellt sein. Die Aufstellfläche unterhalb des Gargeräts, beispielsweise ein Boden oder eine Arbeitsfläche in einer Großküche, weist aber oft eine gewisse Unebenheit auf.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstige Lösung für dieses Problem zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit einem nivellierbaren Sockel für ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der nivellierbare Sockel weist einen Boden auf, der dazu vorgesehen ist, auf einer Aufstellfläche platziert zu werden, und ein Deckelbauteil, das dazu vorgesehen ist, das Gargerät zu tragen. Zwischen dem Deckelbauteil und dem Boden ist wenigstens ein verstellbares Nivellierelement vorgesehen, das mit dem Boden und/oder mit dem Deckelbauteil zusammenwirkt. Das Nivellierelement ist so ausgelegt, dass durch dessen Verstellung ein Winkel zwischen dem Boden und dem Deckelbauteil veränderlich ist. Über das Nivellierelement lässt sich daher das Deckelbauteil waagerecht ausrichten, was zur Folge hat, dass auch das auf dem Deckelbauteil aufgestellte Gargerät exakt waagerecht steht. Eine Neigung der Aufstellfläche lässt sich so auf einfache Weise korrigieren.
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Das Deckelbauteil und/oder der Boden können jeweils durch eine durchgängige Platte realisiert sein. Alternativ kann für eines oder beide dieser Bauteile auch ein in der Mitte der umschlossenen Fläche unterbrochener Rahmen verwendet werden, wobei das Deckelbauteil von seinem Außenumfang einwärts gerichtet eine so große Abmessung aufweisen sollte, dass die Füße des Gargeräts ausreichend Platz finden.
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Boden und Deckelbauteil haben vorteilhaft in etwa die gleiche Grundfläche, die auf die Größe des aufzustellenden Gargeräts abgestimmt ist.
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Eine Veränderung des Winkels zwischen Boden und Deckelbauteil über das Nivellierelement kann beispielsweise zwischen 0 und 2° möglich sein. Dies entspricht beispielsweise einem Höhenunterschied zwischen gegenüberliegenden Randabschnitten des Sockels von 0 bis 20 mm, die mittels des erfindungsgemäßen Sockels ausgeglichen werden kann.
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Dabei sind vorteilhaft das oder die Nivellierelemente so ausgelegt, dass eine Neigung der Aufstellfläche in zwei Dimensionen ausgeglichen werden kann. Somit lässt sich das Gargerät bei jeder Ausrichtung der Aufstellfläche relativ zur Front des Gargeräts horizontal aufstellen.
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In einem geringen Maß kann über den Sockel auch eine Höhenanpassung erfolgen, also das Gargerät insgesamt angehoben werden, indem das Deckelbauteil zusätzlich zu einem gegebenenfalls erforderlichen Neigungsausgleich gleichmäßig angehoben wird.
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Vorzugsweise ist der Sockel ein vom Gargerät separates Bauteil. Die Nivellierungselemente sind vorteilhaft von den Füßen des Gargeräts unabhängige Elemente, die zusätzlich eingesetzt werden und die sich insbesondere einstellen lassen, bevor das Gargerät auf den Sockel gestellt wird.
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Um eine Ausrichtung des Deckelbauteils zu erleichtern, kann am Sockel eine Libelle vorgesehen sein, sodass eine akkurate Nivellierung auch ohne eine separate Wasserwaage möglich ist.
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Der Sockel dient in der Regel allein der Ausrichtung des Gargeräts.
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Vorzugsweise ist das Nivellierelement höhenverstellbar, sodass es bei einer Verstellung seine effektiven Länge ändert und entsprechend das Deckelbauteil an einer spezifischen Stelle anheben kann. Das Nivellierelement sollte in der gewünschten Länge arretierbar sein.
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Es können mehrere Nivellierelemente vorgesehen sein, die insbesondere entlang des Umfangs des Sockels verteilt angeordnet sind. Beispielsweise hat sich die Verwendung von insgesamt sechs entlang des Umfangs verteilten Nivellierelemente als sinnvoll erwiesen, um das Deckelbauteil in der gewünschten horizontalen Lage auszurichten und das Gewicht des Gargeräts ohne Probleme aufzunehmen.
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In einer möglichen Ausführungsform ist das Nivellierelement ein Schraubfuß, der in der Höhe verstellbar ausgelegt ist. Schraubfüße bieten eine kostengünstige, stabile und einfache Möglichkeit zur Nivellierung des Deckelbauteils.
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In einer anderen möglichen Variante ist das Nivellierelement ein Hydraulikzylinder. Beispielsweise können vier Hydraulikzylinder vorgesehen sein, die manuell oder automatisch betätigt werden können. Über eingeleitetes oder abgelassenes Hydraulikfluid ist auf bekannte Weise die ausgefahrene Länge der Hydraulikzylinder einstellbar.
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Es kann vorgesehen sein, dass jeder Hydraulikzylinder einzeln auf die gewünschte Länge einstellbar und arretierbar ist.
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Es wäre aber auch denkbar, ein automatisiertes System vorzusehen, an das alle Hydraulikzylinder angeschlossen sind und das über eine oder mehrere Pumpen verfügt, um das Deckelbauteil gegenüber dem Boden horizontal auszurichten. Hierbei können Beschleunigungs- und/oder Gyrosensoren vorgesehen sein, die die Neigung des Deckelbauteils bezüglich der Horizontalen erfassen. Über eine Recheneinheit lässt sich die auszugleichende Höhe ermitteln, und die Hydraulikzylinder können entsprechend angefahren und gemäß den ermittelten Werten um den korrekten Weg verstellt werden.
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Die Hydraulikzylinder sollten in diesem Fall mit Rückschlagventilen versehen sein, die einen Rückfluss des Hydrauliköls automatisch verhindern, wenn die korrekte Ausrichtung des Deckelbauteils erreicht ist.
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Es wäre auch denkbar, ein tragbares System vorzusehen, das extern an die Hydraulikzylinder anschließbar ist. In diesem Fall wird nur beim Aufstellen oder Warten des Gargeräts die Nivellierung von einem Servicetechniker durchgeführt und das System abschließend wieder vom Sockel getrennt.
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In einer anderen möglichen Variante weist das Nivellierelement zwei gegeneinander verschiebbare Keilflächen auf, wobei die Keilflächen Ebenen oder gekrümmte Flächen, beispielsweise Kugelflächen, bilden können.
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Die Keilflächen lassen sich beispielsweise mittels Einstellschrauben gegeneinander verschieben, um den Winkel des Deckelbauteils gegenüber dem Boden zu verändern.
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Es wäre denkbar, ein derartiges Nivellierelement an einem Bereich des Umfangsrands des Sockels vorzusehen und an einem gegenüberliegenden Bereich des Umfangsrands ein Scharnier anzuordnen.
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Es wäre auch denkbar, das Nivellierelement durch mehrere verschieden dicke, leicht flexible Einschubleisten zu verwirklichen, die zwischen den Boden und das Deckelbauteil geschoben werden, bis das Gargerät waagerecht steht.
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Noch eine andere Möglichkeit wäre es, längliche Platten oder Streben vorzusehen, die verschiedene Bauhöhen aufweisen und die zwischen Boden und Deckelbauteil eingesetzt werden, um das Gargerät zu nivellieren.
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Boden und Deckelbauteil könnten auch über ein an einer Seite des Umfangsrands angeordnetes Scharnier verbunden sein, wobei ein Justagearm an einer gegenüberliegenden Seite des Umfangsrands angeordnet ist, der mit einem Stecksystem versehen ist, über das der Winkel zwischen Boden und Deckelbauteil in vorgegebenen Schritten veränderbar ist, um die Neigung des Deckelbauteils gegenüber dem Boden einzustellen.
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Eine weitere Option wäre es, Nivellierelemente in Form von Nocken vorzusehen, die beispielsweise an den vier Ecken des Bodens angeordnet sind und die um eine horizontale Achse drehbar sind, um die Neigung des Deckelbauteils einstellen zu können.
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Es könnte auch ein einstellbares Dreibein vorgesehen sein, wobei zwei Füße an einer Seite des Umfangsrands des Sockels und am einer gegenüberliegenden Seite des Umfangsrands ein mittiger Fuß vorgesehen sind, wobei mindestens einer der Füße in der Höhe verstellbar ist.
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Denkbar wäre auch, im Inneren des Sockels zwischen Boden und Deckelbauteil ein oder mehrere mit einem Medium gefüllte Kissen vorzusehen, wobei die Füllung aus Wasser, Luft oder einer aushärtenden Chemikalie bestehen kann. Entsprechend der erwünschten Nivellierung kann im Kissen das Medium entsprechend abgelassen oder aufgefüllt oder das Kissen vor dem Aushärten der Chemikalie entsprechend verformt werden.
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Eine weitere einfache Lösung wäre es, im Boden mehrere Träger einzusetzen, die Bohrungen aufweisen, in denen höhenverstellbare Schrauben eingesetzt sind, auf denen das Deckelbauteil aufliegt.
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In noch einer anderen Variante könnte das Gargerät in einem Schwerpunkt am Boden einen Zapfen aufweisen, um den das Gargerät neigbar ist. Eine Feststellung in der gewünschten Position könnte dann über Schraubzwingen oder Abstützelemente erfolgen.
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Das oder die Nivellierelemente sind vorzugsweise im Wesentlichen vollständig in einem vom Boden und vom Deckelbauteil umschlossenen Raum angeordnet, um das Eindringen von Schmutz in das Innere des Sockels ausschließen zu können.
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Insbesondere können der Boden und das Deckelbauteil jeweils zumindest entlang ihres Umfangsrandes wannenförmig ausgebildet sein, wobei die Umfangswände des Bodens und des Deckelbauteils in jeder Stellung des oder der Nivellierelemente überlappen und vorzugsweise dicht gegeneinander abschließen. Auch in der Stellung, in dem die Nivellierelemente am weitesten ausgefahren sind, sollte die Überlappung bestehen bleiben und keine Öffnung des Inneren des Sockels zur Umgebung bieten.
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Vorzugsweise weisen das Nivellierelement und/oder das Deckelbauteil eine Arretierungsstruktur für das Gargerät auf, die das Gargerät gegen Verschieben gesichert mit dem Sockel verbindet. Die Arretierungsstruktur kann beispielsweise ein Bolzen sein, auf den das Gargerät mit einer passenden Vertiefung aufgesetzt ist. Ein solcher Bolzen könnte durch ein oberes Ende des Nivellierelements gebildet sein, das durch das Deckelbauteil hindurchragt. Es wäre aber auch denkbar, am Gargerät vorhandene Füße als Arretierungsstruktur zu verwenden oder in die Arretierungsstruktur mit einzubeziehen, wobei beispielsweise die Füße durch geeignete Öffnungen im Deckelbauteil ragen könnten.
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Um ein Eindringen von Schmutz zwischen dem Boden und der Aufstellfläche zu verhindern, ist vorzugsweise auf der zu Aufstellfläche gerichteten Seite des Bodens eine Dichtung vorgesehen, die einen Spalt zwischen dem Boden und der Aufstellfläche flüssigkeitsdicht abdichten kann.
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Die Dichtung kann beispielsweise durch Spritzen oder Schäumen fest mit dem Boden verbunden sein und insbesondere aus einem Polyurethanschaum bestehen. Eine derartige Dichtung ist elastisch genug, um lokale Unebenheiten auf der Aufstellfläche dichtend auszugleichen, zum Beispiel die Fugen einer gefliesten Oberfläche oder andere Strukturen der Aufstellfläche.
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Alternativ könnte auch eine auf den Boden aufgesteckte Profildichtung verwendet werden.
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Auch zwischen dem Gargerät und dem Deckelbauteil ist vorzugsweise eine Dichtung vorgesehen, die ein Eindringen von Schmutz oder Flüssigkeit zwischen dem Deckelbauteil und dem Gargerät verhindert. Diese Dichtung kann auf jede beliebige geeignete Art ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen nivellierbaren Sockels, aufgestellt auf eine Aufstellfläche, wobei ein Gargerät auf den Sockel aufgesetzt ist;
- - 2 eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sockels; und
- - 3 eine Detailansicht eines Nivellierelements aus 2.
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1 zeigt ein Gargerät 10, das auf einem Sockel 12 platziert ist, der wiederum auf einer Aufstellfläche 14 steht. Die Aufstellfläche 14 ist um ein geringes Maß gegenüber einer Horizontalen H geneigt, was hier durch den Winkel α angedeutet ist.
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Es ist angestrebt, einen Gargerätboden 16 des Gargeräts 10 möglichst exakt horizontal auszurichten, also zu nivellieren.
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Der Sockel 12 umfasst einen Boden 18, der der Aufstellfläche 14 zugewandt ist, sowie ein darüber liegendes Deckelbauteil 20, das dem Gargerät 10 zugewandt ist (siehe auch 2 und 3).
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Der Boden 18 hat eine umlaufende Umfangswand 22, und das Deckelbauteil 20 hat eine umlaufende Umfangswand 24, wobei die beiden Umfangswände 22,24 dicht aneinander anliegen und abschnittsweise parallel zueinander überlappend verlaufen.
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In dem vom Boden 18 und dem Deckelbauteil 20 umschlossenen Innenraum sind mehrere Nivellierelemente 26 angeordnet, die entlang der Umfangswände 22, 24 verteilt sind. In diesem Beispiel sind sämtliche Nivellierelemente 26 unmittelbar angrenzend an die Umfangswände 22, 24 positioniert.
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Jedes der Nivellierelemente 26 ist verstellbar und wirkt hier mit dem Boden 18 sowie mit dem Deckelbauteil 20 zusammen, wodurch ein Winkel zwischen dem Boden 18 und im Deckelbauteil 20 veränderlich ist. Dies ist in 1 angedeutet.
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Die Nivellierelemente 26 sind hier durch einzelne Schraubfüße realisiert und können, wie in 3 dargestellt ist, eine einfache Kombination einer Schraube 28 mit einer Mutter 30 umfassen, wobei die Schraubenköpfe am Boden 18 aufliegen und über die Muttern 30 das Deckelbauteil 20 tragen. Die Muttern 30 sind dabei im Deckelbauteil 20 gesichert.
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Durch eine Verstellung der Schraube 28 im Gewinde der Mutter 30 verändert sich so die effektive Länge des einzelnen Nivellierelements 26, wobei die Muttern 30 gleichzeitig auch dazu dienen, das Nivellierelement 26 in der gewünschten Länge zu arretieren. So lässt sich der Neigungswinkel a der Aufstellfläche 14 ausgleichen und der Gargerätboden 16 in die Waagrechte bringen (siehe 1).
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Die Nivellierelemente 26 können natürlich auch in jeder geeigneten anderen Art und Weise realisiert sein.
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Die Länge der Umfangswände 22, 24 des Bodens 18 und des Deckelbauteils 20 senkrecht zur Grundfläche des Bodens 18 und des Deckelbauteils 20 ist so gewählt, dass der Innenraum des Sockels 12 stets umfangsmäßig geschlossen bleibt, sodass kein Schmutz dort eindringen kann.
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Im Bereich der einzelnen Nivellierelemente 26 weist das Deckelbauteil 20 jeweils eine Durchgangsöffnung auf, durch die die Nivellierelemente 26, hier die oberen Enden der Schrauben, hindurchragen. Diese oberen Abschnitte 32 werden hier verwendet, um in eine entsprechende, nicht näher dargestellte Fixierungsstruktur des Gargerätbodens 16 einzugreifen und bilden so eine Arretierungsstruktur, die das Gargerät 10 zumindest gegen Verschieben am Sockel 12 sichert.
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Zwischen einem äußeren Umfangsrand des Boden 18 und der Aufstellfläche 14 ist eine fest mit dem Boden 18 verbundene Dichtung 34 vorgesehen, die einen Spalt zwischen der Aufstellfläche 14 und dem Boden 18 flüssigkeitsdicht abgedichtet. Diese Dichtung 34 ist in diesem Beispiel am Boden 18 angespritzt oder angeschäumt und besteht hier aus einem Polyurethanschaum.
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Auch zwischen dem Gargerätboden 16 und dem Deckelbauteil 20 kann eine nicht näher dargestellte Dichtung vorgesehen sein, die ein Eindringen von Verschmutzungen in einen Zwischenraum zwischen dem Gargerätboden 16 und dem Deckelbauteil 20 verhindert.