-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft eine Schutzbandage für ein Tier und insbesondere ein Kopfschutz-, sowie Hals- und Gelenkbandage für ein Tier mit einem sichereren und komfortableren cranial/caudal, proximal/distal oder dorsal/ventral Sitz.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Haus- und Nutztiere verletzen sich oder werden von Zeit zu Zeit verletzt. Dadurch können z.B. Wunden entstehen. Durch das Fell der Tiere können Pflaster und herkömmliche Fixierbinden und Haftverbände teilweise nur schwer oder gar nicht angebracht und/oder fixiert werden, um eine Heilung der Wunde zu unterstützen. Ferner entsteht während des Heilungsprozesses ein für das Tier oft unangenehmer Juckreiz. Gleiches gilt auch bei Sozialkontakten zu anderen Haus- und Nutztieren. Somit kratzt sich das Tier, wodurch die Wundheilung beeinträchtigt und verlangsamt wird. Bei Verletzungen im Kopf oder Halsbereich wird normalerweise in einem solchen Fall dem Tier ein Trichter um den Hals gelegt, sodass das Tier mit den Pfoten nicht mehr die verletzen Stelle erreichen kann. Die Trichter werden üblicherweise hinter den Ohren der Tiere angebracht, sodass die Tiere durch den Trichter reflektierte Töne wahrnehmen, was zu Beeinträchtigungen in der Orientierung des Tieres führen kann. Ferner können die Trichter einen verstärkenden Effekt auf die Akustik haben. Dies kann nicht nur unangenehm für das Tier sein, sondern auch zu Störungen des Gleichgewichts führen. Auch können die Tiere durch die Größe des Trichters Dimensionen nicht mehr korrekt einschätzen. Eine Folge hieraus ist die Verschlechterung des Gemütszustandes bis hin zur Depression des Tieres, was wiederum zu einer Verlangsamung des Heilungsprozesses führen kann.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Heilung von Tieren zu verbessern und zu unterstützen.
-
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren verkörpert.
-
Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Schutzbandage für den Kopf eines Tieres. Dieser weist einen schlauchförmigen Grundkörper, eine erste Öffnung für den Fang des Tieres an einem ersten Ende des schlauchförmigen Grundkörpers, eine zweite Öffnung für den Hals oder Gelenk des Tieres an einem zweiten Ende des schlauchförmigen Grundkörpers, ein Mittel zum Variieren der Schlauchweite des schlauchförmigen Grundkörpers, wenigstens einen ersten Ausschnitt in der Wand des schlauchförmigen Grundkörpers für ein Auge des Tieres, wenigstens einen dritten Ausschnitt in der Wand des schlauchförmigen Grundkörpers für ein Ohr des Tieres, und ein Einstellmittel zum Einstellen und Verschließen des Mittels zum Variieren der Schlauchweite auf. Das Einstellmittel ist dazu eingerichtet, den Schutzbandage auf eine Halsanatomie anzupassen und zu verschließen, sodass das Tier die Schutzbandage nicht selbstständig ablegen kann.
-
Der Schutzbandage kann an/über den Kopf des Tieres cranial/caudal angelegt werden, um zu verhindern, dass das Tier, insbesondere mit den Pfoten und Krallen, einen direkten Kontakt mit dem abgedeckten Bereich aufnehmen kann. Mit anderen Worten, das Tier kann nicht mehr direkt an den abgedeckten Bereich der Wunde, oder direkt an die Wunde, die Verletzung bzw. die Stelle der Wunde mit seinem Fang oder seinen Pfoten und Krallen gelangen und ein direkter Kontakt zum eigentlichen Wundverband bzw. Wundabdeckung entsteht. Auch verhindert die Schutzbandage, dass andere Tiere direkt an die verletzte Stelle gelangen. Die Schutzbandage kann hierbei über die verletzte Stelle, insbesondere im Kopf- und Halsbereich des Tieres, cranial/caudal gezogen bzw. angebracht werden. Des Weiteren kann unter der Schutzbandage ein weiterer Verband die Wunde bzw. die Verletzung abdecken oder es können Salben oder Cremes zwischen der Wunde und der Schutzbandage vorhanden sein. Die Schutzbandage kann über den Kopf eines Tieres gestülpt oder gezogen und dort cranial/caudal fixiert werden, sodass das Tier die Schutzbandage nicht selbstständig ablegen kann. Hierzu kann die Schutzbandage einen schlauchförmigen Grundkörper mit wenigstens zwei Öffnungen aufweisen, wobei eine erste Öffnung für den Fang des Tieres gedacht sein kann, sodass das Tier weiterhin fressen kann. Die zweite Öffnung kann für den Hals des Tieres gedacht sein. Des Weiteren kann die Schutzbandage ein Mittel zum Variieren der Schlauchweite bzw. des Umfangs der zweiten Öffnung aufweisen. Dieses kann insbesondere durch einen V-förmigen Einschnitt oder durch elastische Elemente wie Gummizüge realisiert werden. Durch das Mittel zu Variieren der Schlauchweite kann die Schutzbandage an die Halsweite des Tieres angepasst und dort fixiert werden, sodass das Tier die Schutzbandage nicht selbstständig entfernen kann. Um die richtige Schlauchweite bzw. den richtigen Umfang der zweiten Öffnung dauerhaft einzustellen bzw. die Schutzbandage zu verschließen, kann ein Einstellmittel an/bei/über dem Mittel zum Variieren der Schlauchweite angeordnet sein. Das Einstellmittel kann beispielsweise ein Klettverschluss, ein Reißverschluss, eine Schnürung, eine Schnalle oder Haken und Ösen sein. Das Einstellmittel kann insbesondere in einem Bereich vorgesehen sein, der für die Pfoten und Krallen des Tieres nicht erreichbar ist, etwa in der Nähe des Halsgrates (posterior/dorsal).
-
Bei dem Tier kann es sich um ein Haustier, wie einen Hund, eine Katze, ein Meerschweinchen, einen Hasen oder Hamster, oder um Nutztiere, wie Kühe, Schweine, Schafe, Ziegen oder Pferde, handeln. Insbesondere kann die vorhergehend und nachfolgend beschriebene Schutzbandage für einen Hund sein.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Schutzbandage im Wesentlichen aus einem desinfizierbaren oder desinfizierenden Material. Die zugrundeliegende Norm kann hierbei die CEN 12740 darstellen. Beispielsweise kann auf dem Material eine desinfizierende Beschichtung aufgetragen sein oder werden. Ferner kann das Material auch antibakteriell ausgeführt sein, hierzu können beispielsweise Silberfäden in das Material eingearbeitet sein.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Einstellmittel eine Schnalle, ein Klettverschluss, eine Schnürung, ein Reißverschluss oder Haken und Ösen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Einstellmittel ein Reißverschluss, wobei der Reißverschluss mehrere nebeneinander angeordnete Reißverschlussbahnen aufweist, um unterschiedliche Schlauchweiten einzustellen.
-
Es können auf der Schutzbandage mehrere Reißverschlussbahnen nebeneinander in unterschiedlichen Abständen angeordnet sein, sodass die Schlauchweite der Schutzbandage unterschiedlich eingestellt werden kann, je nachdem welche von den mehreren Reißverschlussbahnen gewählt wird.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Mittel zum Variieren der Schlauchweite ein V-förmiger Einschnitt.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Mittel zum Variieren der Schlauchweite eine überlappende Buchtung.
-
Mit anderen Worten kann die Schutzbandage an der zweiten Öffnung weiter bzw. größer ausgeführt sein (also der Schlauchumfang ist größer), sodass eine mäanderförmige Buchtung entsteht, also eine doppelte Überlappung bestehend aus einem durchgängigen Stück Stoff. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Mittel zum Variieren der Schlauchweite ein erstes Ende und ein zweites Ende auf, welche sich überlappen.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Mittel zum Variieren der Schlauchweite des schlauchförmigen Grundkörpers ausgehend von der zweiten Öffnung angeordnet, sodass das Mittel zum Variieren der Schlauchweite im Wesentlichen entlang des Halsgrates posterior/dorsal des Tieres verläuft. Ferner kann das Einstellmittel an einer mit dem Hinterkopf oder dem Hals des Tieres, beispielsweise bis zu den Ohren, korrespondierenden Position der Schutzbandage über dem Mittel zum Variieren der Schlauchweite angeordnet sein.
-
Insbesondere kann das Einstellmittel derart an/auf der Schutzbandage angeordnet sein, sodass das Tier nicht an das Einstellmittel gelangt, um dieses zu öffnen oder zu manipulieren, wenn die Schutzbandage einem Tier angezogen wurde. Dies kann insbesondere bei einer Position des Einstellmittels gegeben sein, welche mit dem Hinterkopf entlang des Halsgrates posteriorldorsal des Tieres korrespondiert, diese Position kann ein Tier, insbesondere einen Hund nur schwer erreichen.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Schutzbandage einen ersten Ausschnitt für ein erstes Auge des Tieres, einen zweiten Ausschnitt für ein zweites Auge des Tieres, einen dritten Ausschnitt für ein erstes Ohr des Tieres und einen vierten Ausschnitt für ein zweites Ohr des Tieres auf.
-
Somit kann das Tier weiterhin ohne wesentliche Beeinträchtigungen sehen und hören. Alternativ oder zusätzlich kann die Schutzbandage auch nur einen Ausschnitt für ein Auge (links oder rechts) und zwei Ausschnitte jeweils für die Ohren, einen Ausschnitt für ein Ohr (links oder rechts) und zwei Ausschnitte für jeweils ein Auge, einen Ausschnitt für ein Auge (links oder rechts) und einen Ausschnitt für ein Ohr (links oder rechts) oder nur einen Ausschnitt für entweder ein Auge (links oder rechts) oder ein Ohr (links oder rechts) aufweisen. Mit anderen Worten können diverse Konfigurationen an Schutzverbänden vorhanden sein mit verschiedenen Anzahlen und Positionen an Ausschnitten, abhängig vom aktuellen Anwendungsfall.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Schutzbandage nur jeweils eine Öffnung an beiden Enden des schlauchförmigen Grundkörpers auf, so dass ein Einsatz für Hals und Gelenkverletzungen möglich ist.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, weist die Schutzbandage ferner einen Verschlusseinsatz auf. Der Verschlusseinsatz ist dazu eingerichtet, von innen an einem von dem ersten Ausschnitt, dem zweiten Ausschnitt, dem dritten Ausschnitt und/oder dem vierten Ausschnitt wieder ablösbar angebracht zu werden, um den jeweiligen Ausschnitt zu verschließen, insbesondere dergestalt, dass das Tier den Einsatz nicht von der Schutzbandage selbst lösen kann.
-
Neben verschiedenen Konfigurationen der Schutzbandage kann auch ein (oder mehrere) Verschlusseinsatz vorhanden sein, welcher dazu eingerichtet ist, einen Ausschnitt (Auge oder Ohr) der Schutzbandage zu verdecken bzw. zu verschließen. Hierdurch kann durch eine Grundform der Schutzbandage mit vier Ausschnitten und drei Verschlusseinsätzen jede mögliche Konfiguration der Schutzbandage bedarfsgerecht erzeugt werden. Der Verschlusseinsatz kann hierbei von innen an der Schutzbandage angebracht werden, also zwischen dem Kopf des Tieres und der Schutzbandage, beispielsweise durch einen Klettverschluss. Somit wird der Verschlusseinsatz im angezogenen Zustand der Schutzbandage an Ort und Stelle gehalten. Ferner kann der Verschlusseinsatz wieder entfernt werden, wenn dieser nicht mehr benötigt wird. Somit ist die Schutzbandage flexibel auf die jeweilige Situation bzw. die jeweilige Verletzung des Tieres anpassbar. Alternativ oder zusätzlich kann der Verschlusseinsatz von außen angebracht werden, jedoch kann hierbei die Gefahr bestehen, dass der Verschlusseinsatz durch das Tier abgestreift wird. Ferner kann der Verschlusseinsatz innen oder außen an der Schutzbandage angenäht sein, sodass der Verschlusseinsatz über den entsprechenden Ausschnitt geklappt werden kann.
-
Alternativ oder zusätzlich können die Ausschnitte alle durch jeweils einen Verschlusseinsatz verschlossen sein, wobei der Verschlusseinsatz aus dem jeweiligen Ausschnitt herausgetrennt werden kann. Beispielsweise, kann der Ausschnitt erst durch den Kunden erzeugt werden, indem der Kunde den Innenraum des Ausschnitts mittels einer Perforierung oder einer auftrennbaren Naht von der Schutzbandage herauslöst.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der schlauchförmige Grundkörper zwei Hälften auf. Die zwei Hälften werden anschließend vernäht, verklebt und/oder verschweißt. Alternativ oder zusätzlich kann der schlauchförmige Grundkörper auch aus einem zusammenhängenden Teil (einteiliges Schnittmuster) gefertigt bzw. hergestellt werden, welches entweder aus einer flachen Materialbahn oder einem runden Endlosmaterial gefertigt werden kann. Bei der flachen Materialbahn können die jeweiligen Seitenenden derart verklebt, vernäht und/oder verschweißt werden, dass der schlauchförmige Grundkörper entsteht. Ferner können die Ausschnitte für die Augen bzw. Ohren bereits in der flachen Stoffbahn vorhanden sein, oder aber die Ausschnitte werden nach dem verkleben, vernähen oder verschweißen in den schlauchförmigen Grundkörper eingebracht.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der schlauchförmige Grundkörper auf die Anatomie eines Hundes angepasst.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die äußere Oberfläche des schlauchförmigen Grundkörpers kratzresistent bzw. kratzfest. Dies kann beispielsweise durch eine Oberflächenbehandlung oder eine Beschichtung des Materials für die Schutzbandage erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein kratzfestes Material für die Schutzbandage verwendet werden. Eine Spezifizierung von kratzfest kann beispielsweise der DIN EN ISO 1518-1:2011 entnommen werden. Beispielsweise weist das Material eine Resistenz gegenüber den Krallen des Tiers auf, sodass ein Kratzen des Tiers das Material der Schutzbandage nicht beeinträchtigt.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Material des schlauchförmigen Grundkörpers antibakteriell. Dies kann beispielsweise durch Einarbeiten von Silberfäden in das Material der Schutzbandage oder durch eine antibakterielle Beschichtung des Materials erreicht werden. Die hier zugrundeliegende Norm kann hier beispielsweise die DIN EN ISO 20645:2005 sein.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Material des schlauchförmigen Grundkörpers elastisch. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung einer geeigneten Gewebeart bzw. eines geeigneten Strickmusters oder dem Material selbst (Elastan) erreicht werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der schlauchförmige Grundkörper atmungsaktiv. Dies kann beispielsweise durch das Material oder durch kleine Löcher in dem Material (Perforierung) erreicht werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Form des schlauchförmigen Grundkörpers auf eine bestimmte Körpergröße, eine bestimmte Tierart oder eine bestimmte Rasse angepasst.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Schutzbandage z.B. aus Neopren, Polyamid, Polyester, Elastan, Nylon, Spandex, Viskose, Mikrofasergestrick oder einer Kombination hieraus gefertigt.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und Figuren.
-
Figurenliste
-
Die Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu. Sind in der nachfolgenden Beschreibung in verschiedenen Figuren die gleichen Bezugszeichen angegeben, so bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Elemente.
- 1 zeigt eine Schutzbandage für den Kopf eines Tieres an einem Tier gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 2 zeigt eine Schutzbandage für den Kopf eines Tieres an einem Kopf eines Tieres gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 3 zeigt eine Schutzbandage für den Kopf eines Tieres in einer seitlichen Ansicht gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 4 zeigt eine Schutzbandage für den Kopf eines Tieres mit einem Verschlusseinsatz gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 5a zeigt ein Einstellmittel (Klettverschluss) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 5b zeigt ein Einstellmittel (Reißverschluss) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 5c zeigt ein Einstellmittel (Schnürung) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 6 zeigt eine Schutzbandage für den Kopf eines Tieres in einer Draufsicht gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 7 zeigt ein einteiliges Schnittmuster für eine Schutzbandage für den Kopf eines Tieres gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 8a und 8b zeigen eine beispielhafte Anordnung eines Verschlusseinsatzes.
- 9a bis 9c zeigen beispielhafte Ausführungsformen des Mittels zum Variieren der Schlauchweite.
- 10a und 10b zeigen eine beispielhafte Ausführungsform zur Variation der Schlauchweite mittels Reißverschluss, insbesondere mehrfach nebeneinander angeordnete Reißverschlussbahnen.
-
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
-
1 zeigt eine Schutzbandage 1 für den Kopf eines Tieres 2 an einem Tier 2. Die Schutzbandage 1 kann hierbei über den Kopf des Tieres 2 gezogen werden, sodass das Tier 2 nicht mehr direkt an die Stellen unter der Schutzbandage 1 herankommt. Insbesondere bei Verletzungen oder Wunden kann dies den Heilungsprozess beschleunigen, da das Tier 2 effektiv daran gehindert wird, die Verletzung bzw. die Wunde aufzukratzen, oder die Wundabdeckung und/oder Wundverband zu entfernen. Unter der Schutzbandage 1 können ein Verband und entsprechende Heilmittel, wie Salben oder Cremes, angebracht werden. Die Schutzbandage 1 kann somit den eigentlichen Verband und damit die Verletzung bzw. die Wunde des Tieres 2 vor dem Tier 2 selbst, anderen Tieren und Umwelteinflüssen schützen. Die Schutzbandage 1 kann, wie später in Bezug auf 3 und 4 erläutert wird, hierzu aus einem schlauchförmigen Grundkörper bestehen, wobei eine erste Öffnung 10 für den Fang bzw. die Schnauze des Tieres 2 vorgesehen ist und eine zweite Öffnung 20 am gegenüberliegenden Ende des schlauchförmigen Grundkörpers für den Hals des Tieres 2 vorgesehen ist. Ferner kann dieser schlauchförmige Grundkörper mehrere Ausschnitte 31, 32 für Augen und/oder Ohren des Tieres 2 aufweisen, sodass das Tier 2 durch die Schutzbandage 1 nicht unnötig behindert bzw. eingeschränkt wird. Des Weiteren können einzelne Ausschnitte 31, 32 gezielt durch eine Abdeckung 4 verschlossen werden, wenn die Verletzung des Tieres 2 an der entsprechenden Stelle eines Ausschnittes ist, beispielsweise an einem Ohr des Tieres 2.
-
2 zeigt eine detaillierte Ansicht der Schutzbandage 1 an/auf dem Kopf des Tieres 2. Hierbei ist zu erkennen, dass die Augen, den Fang und die Ohren des Tieres 2 frei sind, also durch die Schutzbandage 1 nicht abgedeckt bzw. verdeckt werden. Somit kann das Tier 2 uneingeschränkt essen, sehen, hören und sich bewegen. Des Weiteren sei angemerkt, dass die Schutzbandage 1 aus einem elastischem Material bestehen kann, sodass sich die Schutzbandage 1 an die Form des Tieres 2, insbesondere die Kopfform anpasst und Bewegungen des Tieres 2, wie essen, ermöglicht. Ferner kann das Material für die Schutzbandage 1 desinfizierend, antibakteriell, kratzfest und/oder atmungsaktiv sein. Diese Eigenschaften können dem verwendeten Material inhärent sein oder durch Beschichtungen und Behandlungen erzeugt werden. Ferner kann die Schutzbandage 1 an die Form des jeweiligen Tieres 2 angepasst sein, für welches die Schutzbandage 1 gedacht ist. Insbesondere kann die Schutzbandage 1 an die Größe, das Gewicht, die Rasse und/oder die Tierart angepasst sein. Als Material können insbesondere Neopren, Polyamid, Polyester, Elastan, Nylon, Spandex, Viskose, Mikrofasergestrick oder eine Kombination hiervon in Frage kommen, wobei das Material nicht darauf beschränkt ist. Der Sitz der Schutzbandage kann cranial/caudal, proximal/distal oder dorsal/ventral sein
-
3 zeigt eine Schutzbandage 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer seitlichen Ansicht. Hierbei weist die Schutzbandage 1 eine erste Öffnung 10 und eine zweite Öffnung 20 auf, wobei die erste Öffnung 10 für den Fang eines Tieres und die zweite Öffnung 20 für den Hals des Tieres vorgesehen ist. Des Weiteren sind in der Schutzbandage 1 ein erster Ausschnitt 31 für ein Auge des Tieres und ein dritter Ausschnitt 32 für ein Ohr des Tieres zu sehen. In einem oberen Bereich der Schutzbandage 1, welcher mit dem Halsgrat des Tieres korrespondiert (cranial/caudal), ist ein Einstellmittel 3 angeordnet. Das Einstellmittel 3 befindet sich somit an einer Stelle der Schutzbandage 1, welche hinter dem Hinterkopf des Tieres ist. Dieser Bereich ist häufig von dem jeweiligen Tier nicht oder nur schwer mit der Pfote oder den Krallen erreichbar. Mit dem Einstellmittel 3 kann die Schutzbandage 1 an den Halsumfang des Tieres angepasst und dort fixiert werden, sodass das Tier die Schutzbandage 1 nicht selbstständig ablegen kann. Zu diesem Zweck kann der schlauchförmige Grundkörper der Schutzbandage geschlitzt sein, wie in 3 dargestellt ist. Alternativ kann der schlauchförmige Grundkörper auch an der entsprechenden Stelle mit einer größeren Weite gestaltet sein, sodass die Weite im angelegten Zustand durch eine entsprechend groß gewählte Buchtung eingestellt und mit dem Einstellmittel fixiert werden, wie in 4 dargestellt ist. Das Einstellmittel 3 kann durch verschiedene technische Lösungen realisiert werden, beispielsweise durch einen Klettverschluss, eine (ggf. wiederverwendbare) Klebverbindung, einen Reißverschluss, eine Schnürung, Haken und Ösen oder eine Schnalle, wie in Bezug auf die 5a, 5b und 5c beschreiben wird.
-
4 zeigt eine Schutzbandage 1 wie in 3 mit dem weiteren Unterschied, dass ein Verschlusseinsatz 4 vorhanden ist, welcher dazu geeignet ist, einen Ausschnitt 31, 32, 33, 34 der Schutzbandage 1 zu verschließen. In 4 wird der dritte Ausschnitt 32 durch diesen Verschlusseinsatz 4 verschlossen bzw. abgedeckt, z.B. für den Fall, dass sich das Tier an dem mit dem dritten Ausschnitt 32 korrespondierenden Ohr verletzt hat. Durch die Abdeckung des verletzten Ohrs kann der Heilungsprozess dort gefördert werden. Der Verschlusseinsatz 4 kann von innen an der Schutzbandage 1 befestigt werden, also zwischen Schutzbandage 1 und dem Kopf des Tieres, z.B. mittels eines Klettverschlusses. Das Einsetzen des Verschlusseinsatzes 4 in die Schutzbandage 1 wird in 4 durch den gestrichelten Pfeil symbolisiert. Es sei angemerkt, dass auch mehrere Verschlusseinsätze 4 an der Schutzbandage 1 angebracht werden können, abhängig von den Verletzungen des Tieres.
-
Die 5a-5c zeigen verschiedene Varianten der Einstellmittel 3 für die Schutzbandage 1. In 5a ist ein Klettverschluss als Einstellmittel 3 dargestellt, welcher das Mittel zum Variieren der Schlauchweite der Schutzbandage 1 einstellen kann. Das Mittel zum Variieren der Schlauchweite ist hierbei ein V-förmige Einschnitt in die Schutzbandage 1, über welchem das Einstellmittel 3 angeordnet ist. Anstelle des V-förmigen Einschnittes kann auch eine Buchtung vorgesehen sein, wie in 4 gezeigt. Ferner ist das Mittel zum Variieren der Schlauchweite an der zweiten Öffnung der Schutzbandage 1 angeordnet. Durch Verkürzen oder Vergrößern des Abstandes des V-förmigen Einschnitts oder der Überlappung der Buchtung kann der Umfang der zweiten Öffnung der Schutzbandage 1 variiert und an den Hals oder Gelenk des Tieres angepasst werden. Hierzu kann ein erster Bestandteil des Klettverschlusses an der linken Seite des V-förmigen Einschnitts angebracht sein und der zweite Bestandteil des Klettverschlusses kann auf der gegenüberliegenden rechten Seite des V-förmigen Einschnitts angebracht sein. Durch Verbinden der beiden Bestandteile des Klettverschlusses kann der Abstand des V-förmigen Einschnitts oder der Überlappung der Enden oder eine Überlappung der Buchtung entsprechend eingestellt werden. Es können auch mehrere Klettverschlussbänder vorgesehen sein, oder ein über weite Teile oder den gesamten Bereich des V-förmigen Einschnittes oder der Buchtung verlaufendes breites Klettband. Analog erfolgt die Befestigung über eine (wiederverwendbare) Klebeverbindung. Klettband und Klebeverbindung sind so ausgestaltet, dass Haare oder Fell des Tieres, insbesondere im angelegten Zustand nicht daran haften bleiben.
-
5b zeigt das Einstellmittel 3 als Reißverschluss. Durch teilweises oder komplettes Schließen des Reißverschlusses kann die Schlauchweite der Schutzbandage 1 geändert bzw. angepasst werden. Auch der Reißverschluss kann sowohl für einen V-förmigen Einschnitt, für überlappende Enden eines Einschnittes oder für eine variable Buchtung verwendet werden.
-
Zur Variation der Weite können zu diesem Zweck mehrere Reißverschlüsse nebeneinander vorgesehen sein, oder zumindest eine Seite des Reißverschlusses mehrfach nebeneinander mit unterschiedlichen Abständen vorgesehen sein.
-
9 zeigt verschiedene Ausführungsformen des Mittels 5 zum Variieren der Schlauchweite des schlauchförmigen Grundkörpers. 9a zeigt die Ausgestaltung als V-förmiger Einschnitt, bei dem sich die beiden Enden 51 und 52 gegenüberliegen. Der Abstand wird beispielsweise durch einen Klettverschluss überbrückt. 9b zeigt eine Ausgestaltung des Mittels 5 zum Variieren der Schlauchweite als überlappende Enden 51, 52. 9c zeigt eine Ausführungsform mit einer überlappenden Buchtung. 9a, 9b und 9c zeigen das oben beschriebene Detail jeweils mit Blick auf die zweite Öffnung 20.
-
10 zeigt die exemplarische Ausgestaltung mit mehreren Reißverschlussbahnen 56 nebeneinander zur Einstellung der Weite. Zur Variation der Weite können zu diesem Zweck mehrere Reißverschlüsse 55, 56 nebeneinander vorgesehen sein, oder zumindest eine Seite 56 des Reißverschlusses mehrfach nebeneinander mit unterschiedlichen Abständen vorgesehen sein. 10a zeigt eine Einstellung größerer Weite, bei der der andere Teil 55 des Reißverschlusses mit einem näher an der Kante 52 liegenden Teil des Reißverschlusses 56 verbunden ist. 10b zeigt eine Einstellung engerer Weite, bei der der andere Teil 55 des Reißverschlusses mit einem weiter von der Kante 52 liegenden Teil des Reißverschlusses 56 verbunden ist.
-
In 5c ist eine weitere Möglichkeit für das Einstellmittel 3 dargestellt. Hierbei wird durch eine Schnürung der Abstand zwischen den beiden Seiten des V-förmigen Einschnitts angepasst bzw. geändert. Hierzu können auf beiden Seiten des V-förmigen Einschnitts, der überlappenden Enden des Einschnittes oder der überlappenden Buchtung Löcher vorhanden sein, durch welche ein Senkel oder eine Schnur gezogen wird, welcher anschließend auf die gewünschte Länge geschnürt werden kann. Die Schnur kann auch eine elastische Schnur sein. Es sei angemerkt, dass das Einstellmittel 3 auch durch andere technische Lösungen realisiert werden kann, z.B. durch eine Schnalle oder durch Haken und korrespondierende Ösen.
-
6 zeigt eine Draufsicht auf die Schutzbandage 1 für den Kopf eines Tieres. Hierbei ist gut die Position des Mittels zum Variieren der Schlauchweite zu erkennen, welches an der zweiten Öffnung für den Hals des Tieres angeordnet ist. Das Einstellmittel 3 ist über dem Mittel zum Variieren der Schlauchweite angeordnet, um die Schlauchweite zu variieren und an den Hals des Tieres anzupassen. In dem gezeigten Fall handelt es sich bei dem Mittel zum Variieren der Schlauchweite um einen V-förmigen Einschnitt in der Schutzbandage 1. Ferner sind die vier Ausschnitte 31, 32, 33, 34 zu erkennen. Der erste und der zweite Ausschnitt 31, 33 sind hierbei für die Augen des Tieres und der dritte und vierte Ausschnitt 32, 34 sind für die Ohren des Tieres vorgesehen.
-
7 zeigt ein beispielhaftes Schnittmuster zur Herstellung einer Schutzbandage 1. Das Schnittmuster ist hierbei einteilig ausgeführt, sodass durch ein Zusammennähen, Verschweißen und/oder Verkleben eine Schutzbandage 1 hergestellt werden kann. Es sei angemerkt, dass die Schutzbandage 1 auch aus zwei separaten Teilen hergestellt werden kann, welche zusammengenäht, verschweißt oder verklebt werden. Ferner sei angemerkt, dass das Schnittmuster für die Schutzbandage 1 mit der Größe, der Tierart, der Rasse des Tieres variieren kann. Insbesondere ist die oben beschriebene Schutzbandage für eine Anatomie eines Hundes ausgestaltet.
-
Die Schutzbandage 1 kann, wie in 8 gezeigt, beispielsweise auch an einer Stelle fest angenähte oder anderweitig befestigte Verschlusseinsätze 4 aufweisen, die bei Bedarf entweder über den jeweiligen Ausschnitt 31, 32, 33, 34 geklappt und ggf. dort fixiert werden, wie in 8b gezeigt, um den jeweiligen Ausschnitt zu verschließen, oder weggeklappt und unter dem Schutzbandage 1 abseits des Ausschnittes verbleiben, wie in 8a gezeigt.
-
Dadurch kann eine hohe Variabilität erreicht werden und die Verschlusseinsätze 4 vor dem Verlieren gesichert werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- DIN EN ISO 1518-1:2011 [0025]
- DIN EN ISO 20645:2005 [0026]