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Die Erfindung betrifft eine Veterinärbandage zum vollständigen Umschließen eines Teils einer Gliedmaße eines Tiers, vorzugsweise eines Säugetiers.
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Das Anlegen von Bandagen an Tiergliedmaßen wird aus verschiedenen Gründen sowohl prophylaktisch, therapeutisch als auch rehabilitativ eingesetzt. Dazu zählt der prophylaktische Einsatz zum Schutz vor direkten Traumata oder zur Erfüllung einer Stützfunktion zum Schutz vor indirekten Traumata der Gliedmaße. Verletzungen der Gliedmaße, die Stabilisierung der Gliedmaße, die Bandagierung in Kombination mit Wundbehandlungen und die Bandagierung zur Unterstützung von Sekretabtransport sind beispielhafte medizinische Indikationen, die ein Anlegen von Bandagen erforderlich machen. Rehabilitativ erfolgt eine Bandagierung u.a. zur Unterstützung und Verbesserung von Heilungsprozessen, zur Unterstützung bei der Wiederaufnahme der Bewegung und zur Verbesserung des Lymphabflusses.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedenartige Veterinärbandagen bekannt.
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Zumeist kommen Wickelbandagen zum Einsatz. Aufgrund der festen Wickeltechnik für die Sicherstellung der Stabilisierung besteht der Nachteil, dass ein definierter Kompressionsdruck nicht eingestellt werden kann und dass der Bewegungsmechanismus des Tiers eingeschränkt ist. Das Anlegen der Bandage ist zeitaufwändig. Zudem neigen gewickelte Bandagen zur Lockerung, so dass eine dauerhafte Abdeckung der empfindlichen Gelenkregion nicht gewährleistet wird und bei zunehmender Tragedauer eine Verringerung des Kompressionsdruckes auftritt.
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US 2009/0188445 offenbart eine trapezförmig ausgestaltete Veterinärbandage für die Anwendung an der Pferdegliedmaße, die in der Anwendung den Pferdehuf und einen Teil der Gliedmaße umschließt. Die Befestigung erfolgt mit mehreren wiederverschließbaren Verschlusselementen, die über die Länge der Veterinärbandage verteilt sind. Aufgrund der Trapezform wird beim Anlegen teilweise eine mehrlagige Anordnung erzielt, bei der die definierte Einstellung des Kompressionsdrucks problematisch ist. Die Bandage ist zudem nur zu unzureichend an die anatomischen Verhältnisse der Tiergliedmaße angepasst. Die Gelenkregion wird nicht hinreichend abgedeckt.
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DE 10 2009 036 792 A1 offenbart eine anatomisch geformte, schlauchförmige Kompressionsbandage für die Anwendung an der Pferdegliedmaße, die aus einem elastischen Material besteht. Die Bandage weist eine längs zur Gliedmaße angeordnete Öffnung auf, welche mit einer Mehrzahl verschiedener Verschlusselemente, die entlang der Öffnung der Bandage angeordnet sind, zu verschließen ist. Dazu ist eine Mehrzahl von Hakenverschlüssen auf beiden Seiten der Öffnung vorgesehen, die nach dem Anlegen der Kompressionsbandage verschlossen werden. Ein vollständiger Verschluss der Bandage wird durch einen ebenfalls entlang der Öffnung der Bandage angeordneten Reißverschluss sichergestellt. Weiterhin ist ein die Öffnung überbrückendes Verschlussband vorgesehen. Das Verschließen der Bandage ist zeitaufwändig, so dass zum Anlegen ein längerer Aufenthalt im Gefahrenbereich erforderlich ist. Die Bandage ist zweiteilig ausgestaltet, wobei die zwei Teile aus einem flächigen Gestrick bestehen. Die Bandage weist eine achsenparallel zur Gliedmaße verlaufende Längsnaht auf, so dass die Elastizität der Bandage und damit die Beweglichkeit des Gelenks aufgrund der starren Naht eingeschränkt sind. Zur Bedeckung der Gelenkregion der Gliedmaße ist eine Ausbuchtung vorgesehen, die jedoch aufgrund der zweistückigen Verarbeitung und des Vernähens zweier flächiger Gestricke gleichen Strickmusters die anatomischen Verhältnisse der Gliedmaße nur unzureichend wiedergibt. Damit ist nicht sichergestellt, dass ein definierter Kompressionsdruck über die gesamte bandagierte Region erzeugt werden kann.
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Die bisher eingesetzten Veterinärbandagen haben den Nachteil, dass diese einerseits unzureichend an die anatomischen Verhältnisse der Tiergliedmaße angepasst sind und nur eingeschränkt einen dauerhaften definierten Kompressionsdruck erzeugen. Die Bewegungsfähigkeit der Gliedmaße ist bei bisher eingesetzten Bandagensystemen eingeschränkt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Veterinärbandage bereitzustellen, die möglichst einfach an die Gliedmaße angelegt werden kann sowie einen dauerhaften Sitz und definierten Kompressionsdruck gewährleistet. Gleichzeitig soll die Veterinärbandage so ausgestaltet sein, dass diese eine annähernd natürliche Bewegung der Gliedmaße erlaubt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Veterinärbandage zum vollständigen Umschließen eines Teils einer Gliedmaße eines Tiers. Dabei weist die Veterinärbandage einen die Gliedmaße des Tiers vollständig umschließenden Bereich auf, der aus einem elastischen Gestrick besteht. Die Veterinärbandage ist annähernd schlauchfömig, der Kontur der Gliedmaße folgend, ausgebildet. In achsenparalleler Richtung zur Tiergliedmaße weist die Veterinärbandage eine Länge auf. Über die gesamte Länge verläuft eine verschließbare Öffnung.
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Erfindungsgemäß weist das Gestrick der Veterinärbandage eine über die Länge der Veterinärbandage unterschiedliche radiale Elastizität auf. Weiterhin sind in einer erfindungsgemäßen Veterinärbandage entlang der achsenparallel verlaufenden Öffnung mehrere, bevorzugt gleichartige, mehrmalig arretier- und lösbare und einstellbare Verschlusselemente angeordnet. Die Verschlusselemente sind an dem die Gliedmaße des Tiers vollständig umschließenden Bereich der Veterinärbandage befestigt.
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Mit der radialen Elastizität ist im Sinne der Erfindung die Umfangsdehnung gemeint, die beim Verschließen der Verschlusselemente erzeugt wird. Erfindungsgemäß unterscheidet sich die radiale Elastizität des Gestricks an mehreren Umfangsbereichen der Veterinärbandage. Somit ist es vorteilhaft möglich, die Bewegungsfähigkeit der Gliedmaße bei angelegter Bandage zu verbessern. Weiterhin ist die erfindungsgemäße Veterinärbandage der Kontur der Gliedmaße folgend ausgebildet. Dadurch wird eine hohe Passgenauigkeit der Bandage erzielt, die aufgrund der unterschiedlichen radialen Elastizität über die Länge der Bandage auch während der Bewegung sichergestellt ist.
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Die vorzugsweise seitlich angeordneten Verschlusselemente erlauben eine leichte Handhabung. In der erfindungsgemäßen Veterinärbandage werden bevorzugt gleichartige Verschlusselemente eingesetzt, die mehrmalig arretier- und lösbar sind. Dadurch kann die erfindungsgemäße Veterinärbandage mehrfach verwendet werden. Die Verschlusselemente sind zudem einstellbar, was bedeutet, dass die Kraft, mit der die beiden Seiten der Öffnung durch das jeweilige Verschlusselement verbunden werden, gezielt vorgegeben werden kann. Durch die einfache Handhabung der Verschlusselemente ist ein schnelles Anlegen der Bandage an das Tier sichergestellt, so dass nur eine geringe Aufenthaltszeit im Gefahrenberich erforderlich ist.
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Bevorzugt erstrecken sich die axial verlaufende Öffnung und die daran angeordneten Verschlusselemente über die gesamte Länge der Veterinärbandage. Die Verschlusselemente sind bevorzugt aus einem nicht-elastischen textilen Material ausgebildet.
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Bevorzugte Verschlusselemente sind textile Verschlusselemente, besonders bevorzugt Klettverschlüsse. In einer erfindungsgemäßen Bandage ist dafür bevorzugt ein Hakenband oder Pilzband des Klettverschlusses auf einer Außenseite der Veterinärbandage seitlich neben der Öffnung der Veterinärbandage angeordnet, vorzugsweise vernäht. Ein Velourband ist dabei so angeordnet, dass dieses die Öffnung der Veterinärbandage überbrückt.
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Die erfindungsgemäße Veterinärbandage ist anatomisch der Gliedmaße des Tiers angepasst. Die Formgebung der Bandage erfolgt mittels Stricktechnik. Bevorzugt beinhaltet das Gestrick mehrere Bereiche von in unterschiedlicher Weise flachgestrickten Strickbindungen, so dass ein dreidimensionales Gestrick (3D-Gestrick) vorliegt, welches der Kontur der Gliedmaße folgend ausgebildet ist. Die Herstellung der Veterinärbandage mittels Stricktechnik erlaubt die Dehnbarkeit der Bandage sowohl in Längsrichtung als auch in diagonaler Richtung. Das Gewebe ist atmungsaktiv und dient dadurch der Verbesserung einer Wundheilung.
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Das Gestrick besteht dabei bevorzugt zumindest teilweise aus synthetischem Garn, vorzugsweise aus Polyamid. In einer Ausgestaltung der Erfindung enthält das Gestrick mindestens ein Faden aus einem antibakteriellen Material, vorzugsweise Silberfaden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Gestrick der Veterinärbandage einstückig und/oder nahtfrei ausgebildet. Durch die Vermeidung von starren Nähten wird eine hohe Dehnbarkeit der Bandage erzielt. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Passgenauigkeit der Bandage auch in Bewegung, z.B. bei einem gewinkelten Gelenk sichergestellt ist.
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Bevorzugt weist die Veterinärbandage im Bereich des Röhrbeins einen Durchmesser auf, der annähernd dem Durchmesser des Röhrbeins der Tiergliedmaße entspricht. Im Bereich eines Gelenks weist die Veterinärbandage eine Ausbuchtung mit höherem Durchmesser auf. Die Passform der Veterinärbandage ist damit genau auf die zu bandagierende Gliedmaße eingestellt, wobei sich Ausbuchtungen im Bereich herausstehender Knochen (z.B. Calcaneus beim Pferd) befinden. Diese Ausbuchtungen sind besonders bevorzugt einstückig und nahtfrei ausgebildet, um Druckstellen durch Nähte zu vermeiden und eine optimale Bewegungsfähigkeit sicherzustellen.
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Die radiale Elastizität des Materials der erfindungsgemäßen Veterinärbandage variiert über die Länge der Veterinärbandage. Bevorzugt weist das Gestrick im Bereich eines Gelenks der Gliedmaße eine höhere Elastizität auf als im Bereich des Röhrbeins. Dadurch sind Bereiche der Bandage, die im angelegten Zustand einer besonders hohen Dehnung, beispielsweise bei Bewegung bzw. Beugung der Gliedmaße, ausgesetzt sind, mit einer hohen Elastizität ausgestattet, um sich der unterschiedlichen Stellung der Gliedmaße anpassen zu können. Der Bereich des Röhrbeins ist hingegen im angelegten Zustand keiner hohen Dehnung ausgesetzt, so dass dieser bevorzugt eine niedrigere Elastizität als der Bereich des Gelenks aufweist, um einerseits eine Stabilisierung der Gliedmaße zu ermöglichen und andererseits auch eine Eigenstabilität der Bandage sicherzustellen. Die Bereiche mit einer höheren Elastizität sind im Gestrick bevorzugt mittels Jacquard-Strickbindung, vorzugsweise mittels mehreren Zonen unterschiedlicher Jacquard-Strickbindungen, realisiert.
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Zusätzlich zu einer stets vorhandenen variierenden radialen Elastizität über die Länge der Bandage weist das Gestrick einer erfindungsgemäßen Veterinärbandage bevorzugt zumindest bereichsweise, vorzugsweise im Bereich eines Gelenks einer Gliedmaße, auch in radialer Richtung eine unterschiedliche radiale Elastizität auf. Vorzugsweise liegt im Bereich einer Ausbuchtung einer erfindungsgemäßen Veterinärbandage eine höhere Elastizität vor als auf der im angelegten Zustand gegenüberliegenden Seite der Veterinärbandage. Dadurch wird eine hohe Passgenauigkeit bei Bewegung und Beugung der Gliedmaße sichergestellt.
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Die Veterinärbandage ist für die Anwendung am Tier, bevorzugt am Säugetier, vorgesehen. Bevorzugt ist die Veterinärbandage für die Anwendung am Pferd vorgesehen (Pferdebandage). In einer Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Pferdebandage weist das Gestrick der Veterinärbandage im angelegten Zustand im Bereich des Fesselgelenks und/oder des Karpalgelenks einer Pferdegliedmaße eine höhere Elastizität auf als im Bereich des Röhrbeins. In einer weiteren Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Pferdebandage weist das Gestrick der Veterinärbandage im angelegten Zustand im Bereich des Fesselgelenks und/oder des Sprunggelenks einer Pferdegliedmaße eine höhere Elastizität auf als im Bereich des Röhrbeins.
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In bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung sind an der Veterinärbandage eines oder mehrere der folgenden funktionalen Elemente angeordnet:
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Auf der Innenseite der erfindungsgemäßen Veterinärbandage ist bevorzugt mindestens eine Tasche aus textilem Material aufgenäht. Bevorzugt sind Taschen zur Unterbringung von Sensoren für elektronische Punktmessungen innerhalb der Veterinärbandage angeordnet.
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Auf der Innenseite der erfindungsgemäßen Veterinärbandage ist bevorzugt mindestens eine Druckpelotte aus Silikon, vorzugsweise Polyurethan-Silikon, angeordnet. Die Druckpelotte ist vorzugsweise durch Einnähen in eine Tasche aus textilem Material an der Veterinärbandage befestigt. Die Druckpelotte ist vorzugsweise ergonomisch geformt. Durch die Druckpelotte wird einerseits eine verbesserte Rutschfestigkeit und Positionsstabilität der Veterinärbandage erzielt. Zudem dient die Druckpelotte zur Druckentlastung, indem eine Druckverteilung auf eine größere Fläche erfolgt.
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Auf der Innenseite der erfindungsgemäßen Veterinärbandage sind bevorzugt eines oder mehrere mehrmalig arretier- und lösbare Verschlussmittel, vorzugsweise ein Hakenband, Pilzband oder Velourband eines Klettverschlusses, angeordnet. Dadurch ist es möglich, am Verschlussmittel weitere funktionalisierbare Elemente im Inneren der Veterinärbandage anzubringen, wobei durch die Verwendung der Verschlusselemente eine Positionsstabilität der funktionalisierbaren Elemente sichergestellt ist.
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Ein geeignetes funktionalisierbares Element ist eine Wundauflage, die einen Teil (Hakenband oder Pilzband bzw. Velourband) eines Klettverschlusses enthält, welches mit dem auf der Innenseite der Veterinärbandage aufgenähten Gegenstück verbunden wird. Dadurch kann die Position der Wundauflage auch bei Bewegung des Tiers unverändert verbleiben.
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Weitere geeignete funktionalisierbare Elemente sind Kühlmodule, die jeweils einen Teil (Hakenband oder Pilzband bzw. Velourband) eines Klettverschlusses enthält, welches mit dem auf der Innenseite der Veterinärbandage aufgenähten Gegenstück verbunden wird.
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Anhand folgender Figuren und Ausführungsbeispiele soll die Erfindung anhand zweier Veterinärbandagen für Pferde näher erläutert werden, ohne die Erfindung auf diese zu beschränken.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer geschlossenen erfindungsgemäßen Veterinärbandage für die Anwendung als Tarsusbandage beim Pferd.
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2 zeigt eine Seitenansicht einer geschlossenen erfindungsgemäßen Veterinärbandage für die Anwendung als Metatarsusbandage beim Pferd.
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3 zeigt eine geöffnete Veterinärbandage aus 2.
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4 zeigte eine Veterinärbandage für die Anwendung als Tarsusbandage beim Pferd im geöffneten Zustand. Im Bereich des Gelenks weist die Veterinärbandage eine Ausbuchtung auf, die aus mehreren verschiedenen flächig gestrickten Jacquard Strickbindungen zu einem 3D Gestrick verbunden ist und eine höhere Elastizität aufweist als das Gestrick im Bereich des Röhrbeins. Im Bereich des Gelenks sind weitere Zonen unterschiedlicher flächiger gestrickter Zonen enthalten, so dass die Veterinärbandage insgesamt im Bereich der Gelenkregion eine höhere radiale Elastizität aufweist, als im Bereich des Röhrbeins. Zudem variiert die radiale Elastizität durch die verschieden gestrickten Bereiche innerhalb eines Umfangsbereichs der Gelenkregion der Veterinärbandage. Die Bereiche höherer Elastizität sind vergrößert in den durch die Pfeile indizierten Abbildungen dargestellt. Die gesamte Veterinärbandage ist einstückig und nahtfrei ausgebildet.
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5 Temperaturentwicklung und Feuchteentwicklung an einer erfindungsgemäßen Veterinärbandage (Tarsusbandage). a) Temperaturentwicklung; b) Verlauf der relativen Feuchte.
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Ausführungsbeispiel 1
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Die in den 1 und 2 gezeigten Pferdebandagen weisen jeweils einen die Gliedmaße des Tiers vollständig umschließenden Bereich (1) auf, der aus einem elastischen Gestrick ausgebildet ist. Die Pferdebandagen sind annähernd schlauchförmig ausgebildet und sind der Kontur der Gliedmaße folgend angepasst. Im Bereich des Röhrbeins (4a) weist die Pferdebandage einen geringeren Durchmesser auf als im Bereich des Gelenks (4b). Die Pferdebandage ist der Form der zu bandagierenden Gliedmaße anatomisch angepasst, so dass der Durchmesser der Pferdebandage im geschlossenen Zustand im Bereich des Röhrbeins (4a) annähernd dem Durchmesser des Röhrbeins der Tiergliedmaße entspricht.
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Zum Öffnen und Schließen der Pferdebandage weist diese in achsenparalleler Richtung über die gesamte Länge eine verschließbare Öffnung (2) auf.
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Entlang der Öffnung (2) sind mehrere gleichartige mehrmalig arretier- und lösbare und einstellbare Verschlusselemente (3), vorzugsweise mehrere Klettverschlüsse angeordnet. Über diese Verschlusselemente wird die Pferdebandage in der Anwendung verschlossen und wieder geöffnet. Im Beispiel werden als Verschlusselemente Klettverschlüsse eingesetzt, wobei auf der einen Seite der Öffnung (2) auf der Oberfläche ein Haken- oder Pilzband (3a) des Klettverschlusses befestigt, vorzugsweise aufgenäht, ist. Auf der gegenüberliegenden Seite der Öffnung (2) ist als Gegenstück ein Velourband (3b) des Klettverschlusses befestigt, welches so angeordnet ist, dass dieses die Öffnung (2) der Pferdebandage überbrückt und mit dem Haken- oder Pilzband (3a) verbunden wird.
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Die erfindungsgemäße Pferdebandage zeichnet sich dadurch aus, dass die radiale Elastizität des Gestrickes über die Länge der Veterinärbandage unterschiedlich ist. Im Bereich des Röhrbeins (4a) weist die Pferdebandage eine höhere radiale Elastizität auf, als im Bereich des Gelenks (4b).
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Im Bereich des Gelenks (4b) befindet sich eine Ausbuchtung (5), die eine höhere Elastizität aufweist, als die im geschlossenen Zustand gegenüberliegende Seite der Pferdebandage. Bevorzugt weist die Ausbuchtung (5) eine Jacquard-Strickbindung auf. Die Ausbuchtung (5) kann mittig innerhalb der Bandage angeordnet sein (3). Bevorzugt ist diese jedoch seitlich innerhalb der Bandage angeordnet, so dass die Verschlusselemente nach dem Anlagen der Bandage seitlich an der Gliedmaße des Tiers liegen.
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Zum Anlegen der Pferdebandage um die jeweilige Gliedmaße des Pferdes wird die Bandage zunächst durch Öffnen der Verschlusselemente (3) geöffnet und um die Gliedmaße des Pferdes gelegt, so dass die Bandage die Gliedmaße in vollem Umfang umschließt und bevorzugt im Bereich der Öffnung (2) bündig schließt. Anschließend werden die nunmehr außen liegenden Verschlusselemente (3) verschlossen, indem bei dem verwendeten Klettverschluss das Velourband (3b) auf das Pilz- oder Hakenband (3a) gelegt wird und angedrückt wird. Zur Entfernung der Pferdebandage werden die Verschlusselemente (3) geöffnet, indem das Velourband (3b) vom Haken- oder Pilzband (3a) abgezogen wird. Dies wird für sämtliche der vorhandenen Verschlusselemente durchgeführt, um die Pferdebandage vollständig zu öffnen. Die Bandage kann dann von der Gliedmaße des Pferdes abgezogen werden und erneut verwendet werden.
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Optional kommt eine Druckpelotte (6) aus Silikon zum Einsatz, die auf der Innenseite der Pferdebandage befestigt ist, indem diese in eine Tasche aus einem textilen Material eingenäht ist. Damit ist die Druckpelotte (6) in der Anwendung zwischen der Gliedmaße des Tiers und der Pferdebandage angeordnet. Die Druckpelotte (6) ist annähernd flächig und nierenförmig ausgebildet und wird bevorzugt im Außenbereich der Gliedmaße oberhalb einer Gelenkregion platziert. Die Druckpelotte (6) dient der anatomischen Anpassung und bewirkt zudem vorteilhaft eine hohe Positionsstabilität.
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Ausführungsbeispiel 2
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Eine erfindungsgemäße Tarsusbandage für die Anwendung am Pferd, wie in Beispiel 1 und 1 bzw. 4 beschrieben, an die Gliedmaße angelegt. Die Tarsusbandage enthielt innerhalb der Bandage angeordnete Taschen zur Unterbringung von Sensoren für elektronische Punktmessungen. In den Taschen wurden Sensoren angeordnet, die in Kontakt mit der Gliedmaße des Pferdes gebracht wurden. Es wurde mit den Sensoren der Verlauf der relativen Feuchte und der Temperatur an der bandagierten Pferdegliedmaße ermittelt. Es zeigte sich, dass mit den an der erfindungsgemäßen Tarsusbandage angebrachten Sensoren due Temperatur und Feuchte zuverlässig über einen längeren Zeitraum ermittelt werden konnten.
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Die Ergebnisse der Temperaturmessungen sind in 5a) dargestellt. Es ist ersichtlich, dass die Temperatur an der erfindungsgemäßen Bandage nahezu konstant gehalten wird.
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Die Ergebnisse der Messungen der relativen Feuchte sind in 5b) dargestellt. Auch für die relative Feuchte wurden an der erfindungsgemäßen Veterinärbandage lediglich geringe Schwankungen gemessen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0188445 [0005]
- DE 102009036792 A1 [0006]