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Die
Erfindung betrifft eine, über
Gelenke hinwegreichende, auch in automatisierten Prozessen herstellbare
Bandage zur Abdeckung von Wundverbänden und Sicherung gegen das
Verschieben derselben. Sie ist insbesondere zur Anwendung bei verletzten
Extremitäten
von Säugetieren,
bei entsprechender Anpassung auch zum Einsatz an menschlichen Extremitäten geeignet.
Da nach Verletzungen, Operationen, etc. die Verbände in relativ kurzen Abständen gewechselt
werden, ist die Vorrichtung einfach und schnell anbring- und abnehmbar und
behindert den Träger,
/das Tier auch bei wechselnden Verbandsdimensionen nicht mehr als
unbedingt notwendig.
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Zweck
und Aufgabe der Erfindung ist, die Herstellung einer einfach und
kostengünstig
herstellbaren Vorrichtung, zu beschreiben, die das bewegungsbedingte
Verschieben von Wundverbänden wirksam
verhindert und an nahezu beliebige Einsatzorte der Extremitäten anpaßbar und
bei Bedarf mit einem hohen Automatisierungsgrad sehr kostengünstig herstellbar
ist.
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Die
Bandage soll, über
Gelenke hinwegreichend, die Verschiebung von Wundverbänden verhindern,
die Bewegungsfreiheit des Trägers
möglichst
wenig beeinträchtigen,
an die örtlichen
Gegebenheiten in einem weiten Bereich anpaßbar sein. Außerdem soll
verhindert werden daß,
zum Beispiel beim Einsatz an einem Tier, der Wundverband beim Ablecken
durchnäßt oder
durch Bewegungen, Kratzen oder Nagen beschädigt und/oder verschoben wird.
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Bekannt
sind eine Vielzahl derartiger Vorrichtungen, die jedoch nur zu einem
kleinen Teil die Anforderungen erfüllen und, da vermutlich aus
Kostengründen
oft aus weniger geeigneten Werkstoffen hergestellt, und nur von
kurzer Lebensdauer sind.
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Die
erfindungsgemäßen Bandage
entstand anläßlich von
Rißverletzungen
an einem belgischen Schäferhund,
(Malinoi), an dessen Afterkrallen, (auch als Wolfskrallen bezeichnet),
an beiden Hinterbeinen. Die Hunderasse ist für ein ungestümes Verhalten
bekannt, weshalb die dauerhafte Fixierung von Wundverbänden zu
größeren Problemen
führt. Nach
der operativen Entfernung der Afterkrallen trat das Problem auf,
daß die
Verbände
beim Auslauf des Hundes, bzw. wenn er sich kratzte oder dran leckte, verrutschten
und durchnäßten, wodurch
die Verbände
oft korrigiert und/oder gewechselt werden mußten, was für den Hund in der Anfangszeit
eine schmerzhafte Prozedur war.
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Der
Grundgedanke der Erfindung geht davon aus, daß ein Gelenk in der Regel eine
Verdickung zwischen den dadurch verbundenen Gliedmaßen darstellt,
die als Abstützung
für eine
Bandage verwendbar ist. Hierbei wurde, oberhalb des Sprunggelenks
in unteren Bereich der Unterschenkelregion, über dem Gelenk die, in 1 gezeigte
Bandage mit dem kurzen, (oberen), Abschnitt, (1.12), so
befestigt, daß das Übergangsstück, (S),
auf der Innenseite des Sprunggelenks sitzt, anschließend wurde
der längere Bereich,
(1.11), (unterer Abschnitt), über der Hinterfußwurzelregion,
auf der sich der Wundverband befindet, auf die gleiche Weise um
denselben angepaßt befestigt.
Dabei wurde die Bandage so um die Hinterfußwurzelregion gelegt, daß der Bereich,
(U1), unter den Bereich, (M1), zu liegen kam und anschließend mit
Hilfe der Haken- oder Pilzkopfbänder,
(1.24 bis 1.29), durch andrücken derselben auf dem Flauschband,
(1.11), geschlossen. Dadurch liegt der Wundverband vollständig innerhalb
dieses Bereichs und kann sich nicht verschieben, weil die Bandage
oberhalb und unterhalb des Wundverbandes enger ist als im Bereich
des Wundverbandes, also exakt an die anatomischen Gegebenheiten
angepaßt
ist. Die, nach der Befestigung der Bandage über die Flauschbänder, (1.11 und 1.12),
hinausragenden Teile der Hakenbänder,
(1.21 bis 1.29), wurden mit den Flauschbändern bündig abgeschnitten,
um Beeinträchtigungen
in der Bewegungsfreiheit zu verhindern.
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Die
vorbeschriebene Bandage wurde aus ungefärbtem Spaltleder, ca. 1,5 mm
dick gefertigt und mit den entsprechenden Haken- und Flauschbändern durch
aufnähen
derselben versehen. Spaltleder als Werkstoff hat den Vorteil einer
bedingten Dehnbarkeit und paßt
sich an die Auflagefläche
einfacher an als ein nicht dehnbares Gewebe.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Bandage besteht darin, daß der gesamte
Wundverband anliegend, ohne zu spannen, abgedeckt ist und die Bandage
mit den, den Wundverband überragenden
Teilen soweit geschlossen werden kann, daß die Bandage auf der Haut
aufliegt, ohne zu spannen, d. h. die Bewegungsfähigkeit wesentlich zu beeinträchtigen.
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Durch
die Anwendung der erfindungsgemäßen Bandage,
die in der, in 1 gezeigten Form hergestellt
wurde konnten die oben genannten Probleme für die gesamte Zeit in der die
Verbände
getragen werden mußten,
behoben werden.
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Werden
die Flausch-, oder Klettbänder
zum Fußende
hin verlängert,
besteht die Möglichkeit,
an denselben den oberen Rand eines Pfotenschutzes, (Hundeschuh,
etc.), befestigen.
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Für die, in 3 gezeigte
Form der Bandage gilt das Vorgenannte sinngemäß, jedoch mit dem Unterschied,
daß diese
Bandagenform im Abstand der beiden Bandagenträger, (3) und (4)
zueinander anpaßbar
und veränderbar
ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist in zwei vorteilhaften, einfach und automatisiert herstellbaren
Varianten beschrieben und dargestellt. Die Anwendung ist anhand
der tierärztlichen
Entfernung der Afterkrallen am Hinterfuß nach einem Unfall beschrieben.
Die Beschreibung der Bandage setzt Kenntnisse in der Verarbeitung
von Leder, textilen, vorzugsweise dehnbaren, sogenannten Stretch-Geweben,
Flausch-, und Hakenbändern,
oder Pilzkopfbändern,
(sogenannte Klettbänder),
voraus. Außerdem
sind einfache Kenntnisse der Bandagentechnik erforderlich.
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Wird
die Bandage aus einem Werkstoff mit geschlossener Oberfläche hergestellt,
ist diese Oberfläche,
wie in 1 bis 3 gezeigt, zur Belüftung des
Wundverbandes periodisch, oder zumindest im Bereich der Wunde mit
Durchbrüchen
versehen. Da Klettbänder,
(Haken-, Pilzkopf- und Flauschbänder
in der Regel aus einem gittergewebeartigen Trägermaterial bestehen, also
luftdurchlässig
sind, müssen
in diese keine Durchbrüche
zur Belüftung
eingebracht werden.
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1 zeigt
eine Ansicht der einteiligen Variante der Bandage von vorn und oben.
Die Bandage ist aus einem Band, zum Beispiel aus Leder, textilen, vorzugsweise
dehnbaren, sogenannten Stretch-Geweben, Goretex, Gummi, einem Elastomer oder
einem anderen, geeigneten Werkstoff mit der Breite (B), hergestellt.
Die Flauschbänder,
(1.11 und 1.12) werden mit der Flauschseite auf
der, dem Bandagenträger,
(1), abgewandten Seite, abhängig vom verwendeten Werkstoff, – im Rastermaß auf den
Bandagenträger,
(1), (im gezeigten Beispiel auf der linken Seite), – aufgenäht, thermisch
oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt. Die
Haken- oder Pilzkopfbänder, (1.21 bis 1.29)
werden mit der Haken- oder Pilzseite dem Bandagenträger, (1),
zugewandten Seite, – abhängig vom
verwendeten Werkstoff im Rastermaß auf den Bandagenträger, (1),
(im gezeigten Beispiel auf der rechten Seite), – aufgenäht, thermisch oder mittels
geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt.
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Die
Näh-, Klebe-
und oder Schweißgeometrie
ist durch gestrichelte Linien gekennzeichnet. Anschließend werden
im Rastermaß (R),
abhängig
von der erforderlichen Lage und Breite des Übergangsstreifens, (S), eine
oder zwei gegenüberliegende
Unterbrechungen ausgestanzt, /ausgeschnitten und die Bandage auf
die erforderliche Länge
(L) abgeschnitten.
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Es
ist wirtschaftlich sinnvoll, die Bandagen in einer größeren Länge (L)
vorzufertigen und bei der Anwendung auf die tatsächlich erforderliche Länge an den
Trennmarkierungen, (T1 bis T7), durch abschneiden zu kürzen. Die
Trennmarkierungen können
bei der Herstellung problemlos durch entsprechende Präge- oder
Farbmarkierungen mittels bekannter Verfahren aufgebracht werden.
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2 zeigt,
der Übersichtlichkeit
wegen, die Einzelteile der in 1 gezeigten,
einteiligen Variante der Bandage. Auf dem Bandagenträger, (1)
werden die weiteren Teile, Haken- oder Pilzkopfbänder, (1.21 bis 1.29),
mit der Haken- oder Pilzkopfseite, dem Bandagenträger zugewandt
auf diesem im Bereich der Naht-/Schweißmarkierungen im Rastermaß (R), befestigt.
Ebenso werden die beiden Flauschbänder, (1.1 und 1.12),
mit Ihrer Flauschseite dem Bandagenträger abgewandt befestigt.
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3 zeigt
eine mehrteilige Variante der Bandage, die aus zwei Bändern, (2 und 3),
zum Beispiel aus Leder, textilen, vorzugsweise dehnbaren, sogenannten Stretch-Gewebe,
Goretex, Gummi, einem Elastomer oder einem anderen, geeigneten Werkstoff
mit der Breite (B2), herstellbar ist und aus zwei unterschiedlich
langen, (L2 und L3), gespiegelten Teilen besteht, die mittels Flauschbändern, (4.1 und 4.2),
einstellbar miteinander verbunden werden. Der Bandagenträger, (2),
dient aufgrund seiner größeren Länge der
Abdeckung des Wundverbandes und wird wie folgt hergestellt. Das
Flauschband, (2.1) wird mit der dem Bandagenträger, (2),
abgewandten Flauschseite, abhängig
vom verwendeten Werkstoff, an das Rastermaß angepaßt, auf den Bandagenträger, (2),
mit der Breite, (B), (im gezeigten Beispiel auf der linken Seite),
aufgenäht,
thermisch oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt. Ebenso
wird das Haken- oder Pilzkopfband, (2.9), mit der mit der
Haken- oder Pilzkopfseite, dem Bandagenträger, (2) abgewandt, abhängig vom
verwendeten Werkstoff im Rastermaß auf den Bandagenträger, (2),
mit der Breite, (B), (im gezeigten Beispiel auf der Hälfte), aufgenäht, thermisch
oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt.
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Auf
dem das Haken- oder Pilzkopfband, (2.9), wird eine einfache
oder doppelte Lasche, (2.6), vorzugsweise aus dem, für den Bandagenträger, (2), verwendeten
Werkstoff aufgenäht,
thermisch oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt. Die
weiteren Haken- oder Pilzkopfbänder,
(2.2 bis 2.7) werden mit der mit der Haken- oder
Pilzkopfseite, dem Bandagenträger,
(2) zugewandt, abhängig
vom verwendeten Werkstoff im Rastermaß, (R), auf den Bandagenträger, (2),
mit der Breite, (B2), (im gezeigten Beispiel auf der rechten Seite),
aufgenäht,
thermisch oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt.
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Der
Bandagenträger,
(3), die kürzere
Variante wird auf der anderen Seite des Gelenks befestigt und ist
eine gespiegelte Variante des Bandagenträgers, (2) mit kleinerer
Länge,
(L3), und wird wie folgt hergestellt. Das Flauschband, (3.11)
wird mit der dem Bandagenträger,
(3), abgewandten Flauschseite, abhängig vom verwendeten Werkstoff,
an das Rastermaß angepaßt, auf
den Bandagenträger,
(3), mit der Breite, (B3), (im gezeigten Beispiel auf der
linken Seite), aufgenäht, thermisch
oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt. Ebenso
wird das Haken- oder Pilzkopfband, (3.5), mit der mit der
Haken- oder Pilzkopfseite, dem Bandagenträger, (3) abgewandt,
abhängig
vom verwendeten Werkstoff am unteren Rand auf den Bandagenträger, (3),
mit der Breite, (B3), (im gezeigten Beispiel auf der linken Hälfte), aufgenäht, thermisch
oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt.
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Auf
dem das Haken- oder Pilzkopfband, (3.5), wird eine einfache
oder wie im Beispiel gezeigt, eine doppelte Lasche, (3.6),
vorzugsweise aus dem, für
den Bandagenträger,
(3), verwendeten Werkstoff aufgenäht, thermisch oder mittels
geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt. Die
weiteren Haken- oder Pilzkopfbänder, (3.2 bis 3.4),
werden mit der mit der Haken- oder Pilzkopfseite, dem Bandagenträger, (3)
zugewandt, abhängig
vom verwendeten Werkstoff im Rastermaß, (R), auf den Bandagenträger, (3),
mit der Breite, (B3), (im gezeigten Beispiel auf der rechten Seite),
aufgenäht,
thermisch oder mittels geeignetem Kleber geklebt oder mittels Ultraschallschweißen aufgeschweißt.
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Die
Bandagenträger,
(2) und (3) werden durch, auf die erforderliche
Länge gekürzte Flauschbänder, (4.1 und 4.2),
miteinander verbunden, indem die Flauschbänder, (4.1 und 4.2),
mit der, den Klettbändern
zugewandten Flauschseite unter die Laschen, (2.6 und 3.6),
geschoben und angedrückt
werden. Das Einschieben der Flauschbänder unter die Laschen wird
wesentlich erleichtert wenn beim Einschiebevorgang ein Karton oder
Kunststoffstreifen zwischen Flausch und haken oder Pilzkopfband
gesteckt und erst bei erreichen der richtigen Position entfernt
wird.
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Es
kann wirtschaftlich sinnvoll sein, die Bandagen in Richtung der
Längen
(L2, bzw. L3) als Meterware zu fertigen, wobei in einem vorgegebenen Raster
die Haken- oder Pilzkopfbänder,
(2.9, bzw. 3.5) mit den Laschen, (2.6 bzw. 3.6),
in das Band (2 bzw. 3), eingearbeitet werden.
Die Anpassung der Längen,
(L2 bzw. L3), erfolgt in diesem Fall durch den Anwender durch abschneiden
auf die tatsächlich
erforderliche Länge
an den Trennmarkierungen, (T1 bis T7), durch abschneiden zu kürzen. Die
Trennmarkierungen können
bei der Herstellung problemlos durch entsprechende Präge- oder
Farbmarkierungen mittels bekannter Verfahren aufgebracht werden.
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Die
hier beschriebenen Bandagen sind, – in der Größe auf den Anwendungsfall,
(Spezies, Pferd, Hund, Katze, usw.), angepaßt, – zur Sicherung von Wundverbänden universell
einsetzbar und können bei
entsprechender Anpassung auch am Menschen eingesetzt werden.
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Durch
eine entsprechende Vergrößerung der Bandagen
werden diese auch zur Abdeckung und/oder Sicherung von Wundverbänden an
anderen Tierarten und Körperregionen
einsetzbar, wobei zur besseren Belüftung des Wundverbandes auch
eine Herstellung aus großmaschigen,
netzähnlichem
Gewebe in die Betrachtung einbezogen werden kann.