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Die Erfindung betrifft eine Abdeckblende zum Abdecken einer Vorsatzschale eines Verbundfensters oder dergleichen. Ferner betrifft sie ein Verbundfenster, welches mit der erfindungsgemäßen Abdeckblende versehen ist, sowie ein Verfahren zum Sanieren eines Verbundfensters oder dergleichen.
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Im modernen Fensterbau kommen sehr häufig Verbundfenster zum Einsatz, bei denen der Stockrahmen sowie gegebenenfalls der Flügelrahmen aus einem anderen Material als eine Vorsatzschale für diese ausgebildet ist. Ein Vorteil derartiger Bauweisen liegt darin, dass gerade der der Witterung ausgesetzte äußere Bereich des Verbundfensters oder dergleichen mit einem Material verblendet werden kann, welches sehr beständig und dauerhaft ist. Gleichzeitig kann im Innenbereich ein günstigeres Material zum Einsatz kommen, welches zudem häufig hinsichtlich der Optik und Haptik als angenehmer empfunden wird. Außerdem ist dadurch eine spezielle farbliche Gestaltung der Fenster möglich. Beispiele für derartige Verbundfenster sind sogenannte Holz-Aluminium-Fenster, Kunststoff-Aluminium-Fenster oder dergleichen.
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Ein derartiger Systemaufbau wird dabei nicht nur an herkömmlich gestalteten Fenstern, sondern auch an Fenstertüren, Fensteranordnungen mit und ohne Fensterflügel und dergleichen angewendet.
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Durch die üblicherweise verwendete Metallschale an der Außenseite erreichen derartige Verbundfenster ein hohes Alter, ohne dass nennenswerter Instandhaltungsaufwand hierfür erforderlich wäre. Allerdings unterliegen auch diese Blenden einem Verscheiß, wenn auch nur sehr verzögert im Vergleich zu reinen Holzfenstern. Dies liegt insbesondere an der farblichen Beschichtung der Vorsatzschalen, mittels denen diese speziellen Kundenwünschen angepasst werden. Die Beschichtungen unterliegen Alterungsprozessen wie zum Beispiel dem Auskreiden, bei dem Pigment- und Füllstoffpartikel durch Abbau des organischen Bindemittels in den oberflächennahen Bereichen der Lackschicht freigelegt werden. Die Beschichtungsoberfläche wirkt dann nicht mehr glatt, sondern erscheint aufgrund der höheren Streuung matt und heller.
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Darüber hinaus kommt es auch vor, dass Vorsatzschalen eines Verbundfensters durch mechanische Einwirkung beschädigt werden. Dies geht von Lackschäden bis zu Verformungen der Vorsatzschalen.
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Eine Sanierung oder ein Austausch von Vorsatzschalen ist jedoch in der Praxis mit hohem Aufwand verbunden. Dies liegt daran, dass derartige Verbundfenster zumeist in die Fensterlaibung eingeputzt werden. Dies betrifft nicht nur den Stockrahmen, sondern auch die Vorsatzschale. Während eine Demontage derselben vom Stockrahmen noch grundsätzlich relativ problemlos möglich wäre, erfordert der Ausbau der Vorsatzschale aus der Fensterlaibung insgesamt somit ein Abschlagen des Putzes und verursacht dementsprechend Maurerarbeiten. Der Sanierungsaufwand für derartige Verbundfenster ist daher ganz erheblich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die Sanierung von Verbundfenstern einfacher und kostengünstiger zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch die Abdeckblende mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Diese dient zum Abdecken einer Vorsatzschale eines Verbundfensters oder dgl., wobei sie in Richtung einer Verglasungsebene des Verbundfensters von innen nach außen auf die Vorsatzschale aufsteckbar ist und dabei die Vorsatzschale umgreift, wobei die Abdeckblende eine Querschnittsgestalt mit einem Deckschenkel, einem Verbindungsschenkel und einem Fixierschenkel aufweist, welche miteinander verbunden sind, wobei der Verbindungsschenkel und der Fixierschenkel einen Eckbereich ausbilden, der als Anschlag zur Positionierung der Abdeckblende an der Vorsatzschale dient.
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Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zu Grunde, auf eine Demontage der Vorsatzschale gänzlich zu verzichten und diese durch die erfindungsgemäße Abdeckblende abzudecken. Damit entfallen sämtliche Demontagearbeiten wie insbesondere auch das Abschlagen des Putzes und das anschließende neue Verputzen der Anordnung. Der Aufwand für die Sanierung der Vorsatzschale verringert sich dadurch ganz erheblich.
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Insbesondere wurde im Rahmen der Erfindung erkannt, dass es im Regelfalle ausreicht, die sichtbaren Bereiche der Vorsatzschale durch die erfindungsgemäße Abdeckblende abzudecken und so wieder ein einwandfreies Erscheinungsbild herzustellen.
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Die erfindungsgemäße Abdeckblende kann dabei in einfacher Weise in Richtung der Verglasungsebene des Verbundfensters von innen nach außen auf die Vorsatzschale aufgesteckt werden, was ohne besonderen Aufwand durchführbar ist. Sie umgreift dabei die Vorsatzschale, weshalb diese von außen nicht mehr sichtbar ist.
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Da die Dimensionen der eingesetzten Vorsatzschalen hinreichend bekannt sind, lässt sich auch die erfindungsgemäße Abdeckblende ohne weiteres auf ein entsprechendes Maß fertigen, so dass diese mit sehr geringem Aufwand passend bereitstellbar ist.
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Die Positionierung der erfindungsgemäßen Abdeckblende an der Vorsatzschale ist zudem ebenfalls auf einfachem Wege möglich, da diese die Vorsatzschale umgreift und dabei lediglich so weit aufgesteckt wird, bis ein durch den Verbindungsschenkel und den Fixierschenkel gebildeter Eckbereich auf Anschlag mit der Vorsatzschale gelangt. Die Montage der erfindungsgemäßen Abdeckblende ist somit sehr einfach und lässt sich zuverlässig durchführen.
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Gleichzeitig hält die erfindungsgemäße Abdeckblende zuverlässig an der Vorsatzschale, da sie diese umgreift.
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Auf diese Weise können die von außen sichtbaren Bestandteile der Vorsatzschale ohne weiteres und insbesondere ohne eine Demontage der Vorsatzschale an sich durch die erfindungsgemäße Abdeckblende abgedeckt werden. Das Verbundfenster oder dgl. erhält damit dann ein Erscheinungsbild, welches neuwertig ist. Gleichzeitiges ist auch möglich, die Farbgestaltung des Verbundfensters oder dergleichen anders als zuvor zu wählen, und somit ein völlig neues Erscheinungsbild des Gebäudes herzustellen.
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Hierzu ist noch anzumerken, dass die Schalen an den Fensterflügeln gegebenenfalls auf einfache Weise ausgetauscht werden können, da diese nicht in das Bauwerk eingeputzt sind. Erfolgt dieser Austausch in Abstimmung mit dem Anbringen der erfindungsgemäßen Abdeckblenden, so lässt sich auch bei einem Fenster mit Flügel ohne weiteres und mit einfachen Mitteln ein stimmiges und aufeinander angepasstes Erscheinungsbild erzielen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 7.
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So können sich der Deckschenkel und der Fixierschenkel im Wesentlichen in die gleiche Richtung vom Verbindungsschenkel weg erstrecken, wobei sie jedoch einen derartigen Winkel zwischen sich einschließen, dass sie aufeinander zulaufen. Durch diese einfache konstruktive Maßnahme können diese beiden Schenkel die Vorsatzschale im montierten Zustand klemmend zwischen sich aufnehmen. Dann wird bereits auf diese Weise eine zuverlässige Fixierung der Abdeckblende an der Vorsatzschale erzielt. Der konstruktive Aufwand hierfür ist sehr gering und es werden zudem keine weiteren Fixiermittel erforderlich. Gleichzeitig bleibt das äußere Erscheinungsbild der erfindungsgemäßen Abdeckblende hiervon unberührt. In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Winkel zwischen dem Deckschenkel und dem Fixierschenkel vorzugsweise kleiner 5 Grad beträgt. Dieses Maß reicht aus, um eine zuverlässige Klemmung herbeizuführen. Insbesondere hat sich ein Winkel mit weniger als 3 Grad bereits als geeignet erwiesen.
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Ferner ist es möglich, dass der Fixierschenkel der Abdeckblende ein Arretiermittel aufweist, mittels welchem die Abdeckblende an der Vorsatzschale festlegbar ist. Auf diese Weise wird eine zusätzliche Fixierung der Abdeckblende an der Vorsatzschale erzielt, was die Verbindung nochmals stärkt. Bevorzugt ist das Arretiermittel ein Vorsprung, welcher auf der dem Deckschenkel zuweisenden Seite angeordnet ist. Dieser kann dann in geeigneter Weise einen zugeordneten Abschnitt der Vorsatzschale hintergreifen bzw. in diesen eingreifen und so auch einen Formschluss zur Stärkung der Halteverbindung der erfindungsgemäßen Abdeckblende an der Vorsatzschale herbeiführen. Damit lässt sich diese Verbindung noch stabiler ausgestalten.
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Wenn der Deckschenkel wenigstens einen Wulst auf der dem Fixierschenkel zuweisenden Seite aufweist, stabilisiert sich dieser und liegt in definierter Weise auf der Außenseite der Vorsatzschale auf. Gleichzeitig liegt der Deckschenkel dann nur linienförmig und nicht flächig an der Außenseite der Vorsatzschale auf, so dass sich die Reibung beim Aufstecken der Abdeckblende und somit der Aufwand hierfür gering halten lässt. Zudem kann auch bei beschädigten Vorsatzschalen auf diese Weise sichergestellt werden, dass die Abdeckblende möglichst passend auf dieser zu liegen kommt.
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Als Alternative hierzu ist es auch möglich, dass der Deckschenkel wenigstens ein doppelseitiges Klebeband auf der dem Fixierschenkel zuweisenden Seite aufweist. Dann lässt sich der Deckschenkel in diesem Flächenbereich besonders zuverlässig an der Vorsatzschale fixieren. Es wird eine stabile Halteverbindung erreicht, so dass beispielsweise ein Abheben der Abdeckblende unter Windsog oder dergleichen noch zuverlässiger unterbunden werden kann. Gleichzeitig ist auch eine derartige Verbindungsweise mit einfachen Mitteln ausführbar.
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In einer weiteren Alternative ist es auch möglich, dass der Deckschenkel einen Rastabschnitt auf der dem Fixierschenkel zuweisenden Seite aufweist. Dieser kann dann mit einem geeigneten Halter, welche an der Vorsatzschale anzubringen ist, in Eingriff gelangen und so eine besonders zuverlässige und dauerhafte Verbindung zwischen der Vorsatzschale und der erfindungsgemäßen Abdeckblende herstellen. Bevorzugt ist der Rastabschnitt dabei hakenförmig ausgebildet, so dass er bei dem Aufstecken der erfindungsgemäßen Abdeckblende in Richtung der Verglasungsebene des Verbundfensters von innen nach außen automatisch in Eingriff mit dem Halter an der Vorsatzschale gelangt. Hierdurch ist eine sehr einfache und schnelle Montage der erfindungsgemäßen Abdeckblende möglich.
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Die Abdeckblende besteht bevorzugt aus einem Metall, da sie so besonders witterungsbeständig ist. In der Praxis hat sich hierfür aufgrund des geringen Gewichts insbesondere Aluminium als Werkstoff als geeignet erwiesen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 8 ein Verbundfenster mit einem Stockrahmen und gegebenenfalls einen Flügelrahmen sowie mit einer an einem jeweiligen Holm des Stockrahmens montierten Vorsatzschale bereitgestellt, wobei dieses Verbundfenster ferner eine erfindungsgemäße Abdeckblende zum Abdecken der jeweils zugeordneten Vorsatzschale aufweist. Sie wird dabei in Richtung einer Verglasungsebene des Verbundfensters von innen nach außen auf die Vorsatzschale aufgesteckt und umgreift die Vorsatzschale.
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Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Abdeckblenden zeichnet sich dieses Verbundfenster somit mit einem erneuerten, verbesserten Erscheinungsbild aus. Die für die durchgeführte Sanierung erforderlichen Maßnahmen lassen sich dabei in Grenzen halten, da die Abdeckblenden lediglich auf die Vorsatzschalen aufgesteckt werden müssen. Ein derartiges Verbundfenster wirkt somit wie neuwertig und kann wieder für viele Jahre einen zuverlässigen Witterungsschutz bereitstellen. Die Sanierung ist zudem sehr kostengünstig durchführbar.
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In einer Weiterbildung können die Abdeckblenden in einem Stoßbereich der über Eck aufeinandertreffenden Holme des Stockrahmens stumpf aneinander anliegen, wobei eine der aufeinandertreffenden Abdeckblenden im Stoßbereich ausgeklinkt ist. Auf diese Weise lassen sich auch die Stoßbereiche der Abdeckblenden auf einfache Weise ausgestalten, ohne dass die Abdeckblenden auf Gehrung geschnitten werden müssten. Die eine Abdeckblende wird nur in dem Bereich ausgeklinkt, in dem es zu einer stumpfen Anlage an der anstehenden weiteren Abdeckblende erforderlich ist. Dabei ist die ausgeklinkte Abdeckblende bevorzugt die aufrecht stehende Abdeckblende. Somit ergibt sich auch in diesem Bereich ein ansprechendes Erscheinungsbild.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 10 ein Verfahren zum Sanieren eines Verbundfensters oder dergleichen bereitgestellt, wobei das Verbundfenster einen Stockrahmen und gegebenenfalls einen Flügelrahmen sowie eine an einem jeweiligen Holm des Stockrahmens montierte Vorsatzschale aufweist. Das Verfahren zeichnet sich dabei durch den Schritt aus: Aufstecken einer erfindungsgemäßen Abdeckblende auf eine zugeordnete Vorsatzschale in Richtung einer Verglasungsebene des Verbundfensters von innen nach außen, bis sie auf Anschlag mit der Vorsatzschale gelangt und die Vorsatzschale abdeckt und umgreift.
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Das erfindungsgemäße Sanierungsverfahren lässt sich damit auf sehr einfache Weise und kostengünstig durchführen. Insbesondere erfordert es kein Abschlagen einer Putzlage oder dergleichen. Ferner werden die oben anhand der Abdeckblende ausführlich erläuterten Vorteile ebenso in verfahrenstechnischer Weise erzielt.
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In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine der in einem Stoßbereich der über Eck aufeinandertreffenden Holme des Stockrahmens stumpf aufeinandertreffenden Abdeckblenden im Stoßbereich ausgeklinkt. Auf diese Weise kann auch der Eckbereich von zwei Abdeckblenden mit sehr einfachen Mitteln und kostengünstig in optisch ansprechender Weise ausgestaltet werden. Dabei wird vorzugsweise die aufrechtstehende Abdeckblende ausgeklinkt, was sich vorteilhaft hinsichtlich des Erscheinungsbildes auswirkt.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 einen Schnitt durch einen Seitenholm des Verbundfensters mit montierter Abdeckblende gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Abdeckblende in der ersten Ausführungsform;
- 3 einen Schnitt durch einen Seitenholm eines Verbundfensters mit montierter Abdeckblende gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 4 einen Schnitt durch einen Seitenholm eines Verbundfensters mit montierter Abdeckblende in einer dritten Ausführungsform der Erfindung; und
- 5 eine Draufsicht auf einen Eckbereich mit stumpf aneinanderstoßen Abdeckblenden.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform eines Verbundfensters 1 gezeigt. Dieses enthält einen Stockrahmen 2 sowie einen Flügelrahmen 3, welche jeweils aus Holz ausgebildet sind. Am Stockrahmen 2 ist eine Vorsatzschale 4 aus Aluminium als Witterungsschutz angebracht. Gleichermaßen ist am Flügelrahmen 3 eine Flügelschale 5 aus Aluminium als Witterungsschutz angeordnet. Im Flügelrahmen 3 ist eine Verglasung 6 gehalten.
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Die Vorsatzschale 4 ist mittels zwei Drehklipphalter 7 am Stockrahmen 2 befestigt. Die Flügelschale 5 ist mittels einem Drehhalter 8 am Flügelrahmen 3 befestigt. Auf die Vorsatzschale 4 ist ferner eine Abdeckblende 9 aufgesteckt, welche ebenfalls aus Aluminium ausgebildet ist.
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Das Verbundfenster 1 ist somit als Holz-Aluminium-Fenster ausgestaltet. Es ist in die Leibung einer Wand 100 eingesetzt, von welcher in der Figur nur schematisch einige Bestandteile gezeigt sind. Die Wand 100 enthält eine tragende Mauer 101, Dichtbänder 102 sowie einen Blindstock 103. Das Verbundfenster 1 ist dabei sowohl innenseitig als auch außenseitig eingeputzt, was durch eine Putzkante 104 an der Innenseite und eine Putzkante 105 an der Außenseite angedeutet ist. De Blindstock 103 ist dabei in einem wandseitigen Rahmen 106 gehalten.
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Das Verbundfenster 1 ist damit fest in die Wand 100 eingesetzt und nicht zerstörungsfrei hieraus entnehmbar. Insbesondere überragt die äußere Putzkante 105 mit dem Blindstock 103 die Vorsatzschale 4 an der Außenseite, wobei zudem noch ein Dichtband 107 zwischen dem wandseitigen Ende der Vorsatzschale 4 und dem Blindstock 103 angeordnet ist. Ein weiteres Dichtband 108 ist zwischen dem Rahmen 106 und dem Stockrahmen 2 positioniert.
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Zur Sanierung der Vorsatzschale 4 ist die Abdeckblende 9 übergeschoben. Die Montagerichtung der Abdeckblende 9 liegt in der Ebene der Verglasung 6, wobei die Abdeckblende 9 von innen nach außen in Richtung zur Wand 100 hin aufgeschoben wird.
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Der Abdeckblende 9, welche im perspektivischer Ansicht in 2 dargestellt ist, weist einen Deckschenkel 91, einen Verbindungsschenkel 92 sowie einen Fixierschenkel 93 auf. Diese sind miteinander verbunden. Der Deckschenkel 91 weist zwei Wülste 91a auf, welche auf der Außenseite der Vorsatzschale 4 aufliegen. Der Fixierschenkel 93 weist überdies einen Vorsprung 93a auf, welcher an dessen Ende so ausgebildet ist, dass er auf der dem Deckschenkel 91 bzw. der Vorsatzschale 4 zugewandten Seite vorliegt. Er steht in Eingriff mit einem Endabschnitt der Vorsatzschale 4 und stellt einen Formschluss her. Durch diesen Vorsprung 93a ist die Abdeckblende 9 an der Vorsatzschale 4 befestigt.
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Der Deckschenkel 91 und der Fixierschenkel 93 erstrecken sich dabei grundsätzlich in die gleiche Richtung nach außen in Richtung zur Wand 100. Sie sind jedoch nicht komplett parallel zueinander ausgerichtet, sondern schließen einen derartigen Winkel von etwa 3 Grad zwischen sich ein, dass sie in Richtung zur Wand 100 aufeinander zulaufen. Hierdurch ergibt sich eine federelastische Vorspannung, durch welche die Abdeckblende 9 zuverlässig an der Vorsatzschale 4 gehalten wird und insbesondere der Vorsprung 93a sicher und dauerhaft im Eingriff mit der Vorsatzschale 4 verbleibt.
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Das durch den Verbindungsschenkel 92 und den Fixierschenkel 93 ausgebildete Inneneck dient bei der Montage der Abdeckblende 9 als Anschlag gegenüber der Vorsatzschale 4. Hierdurch wird die Abdeckblende 9 an der Vorsatzschale 4 positioniert.
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Die Wülste 91a sorgen dafür, dass der Deckschenkel 91 nur linienförmig an der Vorsatzschale 4 aufliegt, wodurch die Montage aufgrund der somit verringerten Reibung vereinfacht wird.
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Die Längserstreckung des Deckschenkels 91 weg vom Verbindungsschenkel 92 zum Blindstock 103 hin entspricht dabei dem vorhandenen Freiraum, so dass die Vorsatzschale 4 in der außenseitigen Ansicht vollständig überdeckt ist.
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Die Länge des Fixierschenkels 93 ist so gewählt, dass sie hinreichend für eine zuverlässige formschlüssige Fixierung an der Vorsatzschale 4 ist.
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Das Verbundfenster 1 weist darüber hinaus noch die herkömmlichen Dichtungen auf, auf welche an dieser Stelle nicht näher eingegangen wird.
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Eine zweite Ausführungsform der Abdeckblende ist in 3 gezeigt. Der Aufbau des Verbundfensters 1 wie auch der Wand 100 ist dabei identisch zur vorhergehenden Ausführungsform. Der Unterschied liegt lediglich in der Ausgestaltung einer Abdeckblende 9'.
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Gleichermaßen wie in der vorher erläuterten Ausführungsform weist diese einen Deckschenkel 91', einen Verbindungsschenkel 92' und einen Fixierschenkel 93' auf, welche miteinander verbunden sind. Anders als in der vorherigen Ausführungsform weist der Deckschenkel 91' zwei doppelseitige Klebebänder 91a' sowie einen Steg 91b' auf. Mittels den Klebebändern 91a' ist der Deckschenkel 91' an der Vorsatzschale 4 befestigt.
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Der Fixierschenkel 93' ist kürzer als in der anderen Ausführungsform ausgebildet, weist jedoch ebenfalls einen Vorsprung 93a' auf. Mittels diesem ist er an einer geeigneten Stelle im Eingriff mit der Vorsatzschale 4. Somit ist auch hier ein Formschluss gegeben.
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Die Abdeckblende 9' deckt dabei ebenfalls den gesamten, von außen sichtbaren Bereich der Vorsatzschale 4 ab, so dass sich nach dem Anbringen der Abdeckblende 9' optisch ein sanierter Zustand des Verbundfensters 1 ergibt.
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Die Abdeckblende 9' wird dabei wiederum in der Verglasungsebene von innen nach außen auf die Vorsatzschale 4 aufgeschoben, wobei der Verschiebebereich geringer gewählt ist, damit die Klebebänder geeignet an der gewünschten Position an der Vorsatzschale 4 zu liegen kommen. Der Steg 91b' stützt den Deckschenkel 91' auf der Vorsatzschale 4 ab, damit die Abdeckblende 9' eine definierte Position über dieser erhält.
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In 4 ist eine weitere Ausgestaltungsweise einer Abdeckblende 9" gezeigt. Auch hier ist das Verbundfenster 1 sowie die Wand 100 in identischer Weise zu den vorherigen Ausführungsformen ausgestaltet.
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Die Abdeckblende 9" weist wiederum einen Deckschenkel 91", einen Verbindungsschenkel 92" und einen Fixierschenkel 93" auf, welche aus Aluminium ausgebildet und miteinander verbunden sind. Der Fixierschenkel 93" ist identisch zu der ersten Ausführungsform mit einem Vorsprung 93a" ausgestaltet, welche ein Ende der Vorsatzschale 4 hintergreift.
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Der Deckschenkel 91" weist in dieser Ausführungsform einen Rastabschnitt 91a" auf, welcher hakenförmig ausgebildet ist. Er ist so angeordnet, dass er in der Montagerichtung der Abdeckblende 9" eine Rastverbindung mit einem Rasthalter 91b" herstellt, welcher vorab an der Außenseite der Vorsatzschale 4 montiert ist. Der Rasthalter 91b" ist aus Kunststoff hergestellt und mit der Vorsatzschale 4 durch Verschraubung verbunden.
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Im Zuge der Montage der Abdeckblende 9", welche wiederum in der Verglasungsebene von innen nach außen erfolgt, gelangen somit nicht nur der Deckschenkel 91" und der Fixierschenkel 93" in Überlappung mit der Vorsatzschale 4, sondern auch der Rastabschnitt 91a" in Eingriff mit dem Rasthalter 91b". Die Abdeckblende 9" kann so besonders zuverlässig an der Vorsatzschale 4 gehalten werden.
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Auch in dieser Ausführungsform ist die Abdeckblende 9" so dimensioniert, dass sie die Vorsatzschale 4 im gesamten, von außen sichtbaren Bereich überdeckt.
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In allen Ausführungsformen erfolgt die Montage der Abdeckblende 9 bzw. 9' bzw. 9" durch ein Aufschieben desselben auf die Vorsatzschale 4. Damit für den Fixierschenkel 93 bzw. 93' bzw. 93" ein hinreichender Freiraum zwischen der Vorsatzschale 4 und der Flügelschale 5 gegeben ist, kann die dort üblicherweise angeordnete Dichtung (hier nicht dargestellt) aus dem der Flügelschale 5 zugewandten Ende der Vorsatzschale 4 entnommen und weggelassen werden.
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Sofern die Flügelschale 5 in allen drei Ausführungsformen ebenfalls ersetzt werden soll, so kann dies auf einfache Weise durch betätigen des Drehhalters 8 erfolgen. Hierfür ist im Gegensatz zur Vorsatzschale 4 keine Zerstörung einer Putzlage erforderlich.
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Bei den normalen, rechteckigen Verbundfenstern 1 sind typischerweise vier Abdeckblenden 9 bzw. 9' bzw. 9" erforderlich, um umlaufend eine Sanierung durchzuführen. In 5 ist anhand eines Eckbereichs zwischen zwei aufeinandertreffenden Holmen des Stockrahmens 2 aufgezeigt, wie die Abdeckblenden dort auszugestalten sind, damit eine technisch zuverlässige und ästhetisch ansprechende Verbindung hergestellt wird. Die beiden Abdeckblenden 9 treffen hier stumpf aufeinander. Während die horizontale Abdeckblende 9 unverändert verbleibt, ist die vertikale Abdeckblende 9 im Stoßbereich auszuklinken, damit diese hier in geeigneter Weise aneinander stoßen und keine große Fuge verbleibt. Die Verbindung ist an den anderen Stoßstellen in entsprechender Weise auszuführen.
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Die Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen weitere Gestaltungsansätze zu.
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So ist es nicht zwingend erforderlich, dass der Deckschenkel 91 und der Fixierschenkel 93 in einem Winkel zueinander stehen. Sofern eine Befestigung der Abdeckblende 9 an der Vorsatzschale 4 auf andere Weise hinreichend sichergestellt werden kann, können diese beiden Schenkel auch parallel zueinander verlaufen. Beispiele für eine geeignete Fixierung stellen die Klebebänder in der zweiten Ausführungsform oder der Rastabschnitt mit dem Rasthalter in der dritten Ausführungsform vor.
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Gleichermaßen ist es nicht erforderlich, dass am Fixierschenkel 93 ein Arretiermittel in Gestalt des Vorsprungs 93a vorliegt. In manchen Anwendungsfällen kann auf diesen verzichtet werden. Andererseits ist es jedoch auch möglich, anstelle des Vorsprungs 93a eine andere Art von Arretiermittel vorzusehen wie zum Beispiel ein Klebeband oder dergleichen.
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Auf die Wülste 91a am Deckschenkel 91 kann ebenfalls verzichtet werden. Andererseits ist es jedoch auch möglich, nur einen Wulst oder mehr als zwei Wülste vorzusehen.
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Die Eckverbindung der Abdeckblende 9 kann auch in anderer Weise ausgestaltet werden, wie dies in 5 gezeigt ist. Insbesondere ist es auch möglich, die horizontale Abdeckblende 9 bis zum Rand durchlaufen zu lassen und auszusparen, so dass die vertikale Abdeckblende 9 hieran in Anlage liegt.
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Die Vorsatzschale 4 muss zudem nicht aus Metall ausgebildet sein; sie kann auch aus Kunststoff, Holz, einem Faserverbundwerkstoff oder dgl. bestehen.
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Ferner kann die Gestalt der Vorsatzschale 4 auch von der gezeigten abweichen. Gleichermaßen können auch andere Dimensionen hierfür gewählt werden. Die Abdeckblende ist dann entsprechend anzupassen, ohne dass damit von der Grundidee der vorliegenden Erfindung abgewichen wird.
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Auch die konkrete Gestalt des Verbundfensters 1 und seine Einbindung in die Wand 100 sind variabel. Insbesondere ist es auch möglich, die Vorsatzschale 4 an Fenstertüren oder dgl. anzuwenden.