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Die Erfindung betrifft ein Schuhbindungssystem zum Anbinden und Fixieren eines Schuhs auf einem Sportgerät, insbesondere einem Ski oder einem Snowboard, mit einer Basis, einer vorderen Fixiervorrichtung und einer hinteren Fixiervorrichtung.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Fixierung eines Schuhs auf einem Sportgerät mittels eines Schuhbindungssystems, insbesondere wie hier beschrieben.
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Schließlich betrifft die Erfindung einen Schuh, der mit dem Schuhbindungssystem verwendet werden kann.
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Derartige Schuhbindungssysteme sind an sich im Stand der Technik bekannt und werden häufig, insbesondere auf Snowboards, als sogenannte „Step-in“-Schuhbindungssysteme ausgestaltet. Step-in-Schuhbindungssysteme zeichnen sich dadurch aus, dass der Benutzer durch Einsteigen in die Bindung mit dem Schuh („step in“) das Schuhbindungssystem ohne manuelle Betätigung bedienen kann, was auch unter dem Schlagwort „hands-free entry“ bekannt ist.
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Beim Einsteigen gibt der Benutzer somit eine Einstiegsbewegung vor, die der Bewegung der Schuhsohle beim Einsteigen in die Bindung entspricht.
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Bei dieser Einstiegsbewegung wird typischerweise mindestens eine Fixiervorrichtung aus einer Einstiegsstellung in eine Gebrauchsstellung überführt. In der Einstiegstellung ist der Schuh beweglich und kann somit das Schuhbindungssystem betätigen. Bei Erreichen der Gebrauchsstellung ist der Schuh dagegen fest auf dem Sportgerät fixiert.
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Weiter sind im Stand der Technik auch Schuhbindungssysteme mit Führungen, insbesondere Kulissenführungen, bekannt. Gerade im Bereich Wintersport neigen diese bekannten Systeme jedoch dazu, mit Schnee zu verstopfen oder zu vereisen, was oftmals ein sicheres Einrasten des Bindungssystems verhindert. Zudem tritt aufgrund der Vereisungen oftmals eine hohe Materialabnutzung an den Führungen auf.
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Bekannte Step-in-Schuhbindungssysteme benötigen auch oftmals hohe Kräfte zu ihrer Bedienung, was diese Systeme insbesondere für Kinder ungeeignet macht, und es werden oftmals zusätzliche Riemen zur Fixierung des Schuhs benötigt, die jedoch keine gute Kraftübertragung ermöglichen.
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DE 101 55 302 B4 offenbart ein Schuhbindungssystem mit einer statischen, vorderen Fixiervorrichtung und einer beweglichen hinteren Fixiervorrichtung, an der eine Kombination aus zwei Paaren an schlitzartig ausgeführten Führungen ausgebildet sind. Beim Betätigen der hinteren Fixiervorrichtung durchläuft dabei die hintere Fixiervorrichtung eine zwangsgeführte und gekrümmte Bahn.
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EP 1 962 977 B1 offenbart eine Snowboard-Bindung, welche eine in Bezug auf einen von dem Schuh aufgenommenen Fuß mediale Drehlagerung realisiert, die eine Rollbewegung des von der Bindung aufgenommenen Schuhs erlaubt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gebrauchseigenschaften eines Schuhbindungssystems zu verbessern sowie ein geeignetes Verfahren zur Fixierung eines Schuhs auf einem Sportgerät mittels eines Schuhbindungssystems bereitzustellen. Ein weiteres Ziel besteht darin, ein Schuhbindungssystem bereitzustellen, welches als Step-in-Bindung verwendet werden kann und welches gleichzeitig eine hohe Robustheit und Einfachheit in der Bedienung bietet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß bei einem Schuhbindungssystem die Merkmale von Anspruch 1 vorgesehen. Insbesondere wird somit erfindungsgemäß zur Lösung der Aufgabe bei einem Schuhbindungssystem der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass die Basis ein Gelenk aufweist, über welches ein Schwenkhebel schwenkbar mit der Basis verbunden ist, wobei der Schwenkhebel mit der hinteren Fixiervorrichtung kraftschlüssig verbunden ist. Hierzu kann die hintere Fixiervorrichtung insbesondere ein Gelenk aufweisen, in welchem der Schwenkhebel gelagert ist, oder eine Führung, in welcher der Schwenkhebel geführt ist.
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Von Vorteil ist dabei, dass die hintere Fixiervorrichtung zwischen einer Einstiegsstellung und einer Gebrauchsstellung bewegbar ist. Damit kann der Schuh in der Gebrauchsstellung zwischen der vorderen und der hinteren Fixiervorrichtung fixiert sein bzw. fixiert werden. Hierzu können die Fixiervorrichtungen auch entsprechende Vorsprünge aufweisen, die Haltefortsätze des Schuhs, zum Beispiel einen oberen Sohlenrand oder dergleichen, über- oder hintergreifen.
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Die hintere Fixiervorrichtung kann ferner eine Schuhsohlenauflage aufweisen, mit der eine Kraft auf die hintere Fixiervorrichtung ausübbar ist. Damit kann die hintere Fixiervorrichtung durch Betätigung mit einer Sohle des Schuhs von der Einstiegsstellung in die Gebrauchsstellung bewegt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Basis ein vorderes Gelenk und ein hinteres Gelenk aufweist, wobei über das vordere Gelenk ein vorderer Schwenkhebel und über das hintere Gelenk ein hinterer Schwenkhebel schwenkbar mit der Basis verbunden ist, und dass mindestens einer der Schwenkhebel mit der hinteren Fixiervorrichtung, insbesondere über ein Gelenk oder eine Führung, kraftschlüssig verbunden ist.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass die hintere Fixiervorrichtung eine Führung aufweist, in welcher einer der beiden zuvor erläuterten Schwenkhebel geführt ist. Von Vorteil ist dabei, dass die hintere Fixiervorrichtung nicht nur Schwenkbewegungen sondern auch Translationsbewegungen oder Kombinationen derartiger Bewegungen ausführen kann. Die hintere Fixiervorrichtung kann demnach aufgrund der Führung insbesondere relativ zu dem darin geführten Schwenkhebel verschiebbar bzw. bewegbar ausgestaltet sein. Damit kann eine besonders sichere Fixierung des Schuhs erreicht werden.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe sind alternativ die Merkmale des zweiten nebengeordneten, auf ein Schuhbindungssystem gerichteten Anspruch vorgesehen. Dieses erfindungsgemäße Schuhbindungssystem ist ebenfalls zum Anbinden und Fixieren eines Schuhs auf einem Sportgerät, insbesondere einem Ski oder Snowboard, bestimmt. Das Schuhbindungssystem hat eine Basis, mit der es auf einer einer Lauffläche des Sportgerätes abgewandten Oberseite des Sportgerätes befestigt werden kann. Das Schuhbindungssystem hat auch eine vordere und eine hintere Fixiervorrichtung, von denen zumindest eine Fixiervorrichtung relativ zur Basis zwischen eine Einstiegs- und einer Gebrauchsstellung bewegbar ist. In der Gebrauchsstellung wird der Schuh zwischen der vorderen und der hinteren Fixiervorrichtung fixiert und das erfindungsgemäße Schuhbindungssystem bindet auf diese Weise den Schuh fest am Sportgerät an. Die Fixiervorrichtungen haben Überstände, die auf den einander zugewandten Innenseiten der Fixiervorrichtungen einen oberen Sohlenrand oder dergleichen Vorsprung am Schuh hintergreifen. Die relativ zur Basis bewegbare Fixiervorrichtung weist eine Schuhsohlenauflage auf, die als Betätigungselement dient. Mit der als Betätigungselement dienenden Schuhsohlenauflage kann vorzugsweise über den in der Schuhbindung befindlichen Fuß des Anwenders eine Kraft auf die bewegliche Fixiervorrichtung ausgeübt werden, mit der diese Fixiervorrichtung von der Einstiegsstellung in die Gebrauchsstellung bewegt wird. Durch ein „Step In“, das heißt durch ein Hineinschlüpfen des Fußes des Anwenders in der Einstiegsstellung wird der Schuh zwischen den Fixiervorrichtungen positioniert. Durch nachfolgendes Abrollen des zwischen den Fixiervorrichtungen befindlichen Schuhs bringt der Anwender eine Kraft auf die als Betätigungselement dienende Schuhsohlenauflage auf, die nun diese bewegliche Fixiervorrichtung von der Einstiegsstellung in die Gebrauchsstellung bewegt, ohne dass der Anwender Hand anlegen müsste.
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Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass die zumindest eine, relativ zur Basis bewegbare Fixiervorrichtung gegen eine Rückstellkraft, insbesondere eine feder- und/oder gummielastische Rückstellkraft, in die Gebrauchsstellung bewegbar ist. Die während des Einschwenkens der bewegbaren Fixiervorrichtung in die Gebrauchsstellung gespeicherte Rückstellkraft bewirkt, dass die bewegliche Fixiervorrichtung, beispielsweise durch eine geringe Initialkraft, von ihrer Gebrauchsstellung zurück in die Einstiegsstellung bewegt wird. Somit wird auf eine Intitialkraft des Anwenders hin eine praktisch automatische „Lift Off“-Bewegung des zwischen den Fixiervorrichtungen gehaltenen Schuhs zurück in die Einstiegsstellung erreicht.
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Diese Rückstellkraft kann durch eine Verspannung der miteinander verbundenen Bestandteile des erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems oder durch eine Eigenelastizität zumindest einzelner Bestandteile erreicht werden. Eine einfache und belastbare Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht jedoch vor, dass als Rückstellkraft zumindest eine Druckfeder, insbesondere eine Schraubendruckfeder, vorgesehen ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass die relativ zur Basis bewegbare Fixiervorrichtung, also insbesondere die hintere Fixiervorrichtung, durch eine Einschwenkbewegung in die Gebrauchsstellung bewegbar ist. Diese Einschwenkbewegung der relativ zur Basis bewegbaren Fixiervorrichtung weist überlagerte Bewegungen auf, welche die Fixiervorrichtung einerseits in Richtung zur Basis und andererseits auch in Richtung zu der gegenüberliegenden Fixiervorrichtung in die Gebrauchsstellung bewegen. Auf diese Weise wird der Schuh zwischen den Fixiervorrichtungen sicher und fest eingespannt.
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Um den festen Halt des Schuhs in dem erfindungsgemäßen Schuhbindungssystem zu begünstigen, ist es vorteilhaft, wenn nur eine der Fixiervorrichtungen relativ zur Basis beweglich ausgestaltet ist und wenn insbesondere die vordere Fixiervorrichtung mit der Basis fest verbunden, insbesondere einstückig an die Basis angeformt, ist.
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Der Anwender kann die relativ zur Basis bewegbare Fixiervorrichtung durch Abrollen des Fußes und/oder durch Verlagern des Körpergewichts auf einfache und funktionssichere Weise betätigen, wenn die hintere Fixiervorrichtung als die relativ zur Basis bewegbare Fixiervorrichtung ausgestaltet ist.
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Der feste Halt des Schuhs in der Gebrauchsstellung der erfindungsgemäßen Schuhbindung wird begünstigt, wenn zumindest eine der Fixiervorrichtungen bügelförmig ausgebildet ist und eine Aussparung umgrenzt, die zur Aufnahme eines vorderen beziehungsweise hinteren Teilbereiches des Schuhs bestimmt ist. Ist die vordere Fixiervorrichtung bügelförmig ausgebildet, kann in der durch die Bügelform umgrenzten Aussparung der vorderen Fixiervorrichtung die Schuhkappe des Schuhs in diese Aussparung vorstehen. Dabei kann der obere Umfangsrand der die Aussparung umgrenzenden Bügelform der vorderen Fixiervorrichtung den Überstand bilden, der die vorspringende Schuhkappe in Gebrauchsstellung hintergreift. Zusätzlich oder stattdessen kann auch die hintere Fixiervorrichtung bügelförmig ausgestaltet sein und eine Aussparung umgrenzen. In diese Aussparung der hinteren Fixiervorrichtung kann der die Ferse schützend umhüllende Teilbereich des Schuhs vorstehen. Dabei kann der die Aussparung umgrenzende obere Randbereich dieser Bügelform die Schuhsohle oder dergleichen Vorsprung am Schuh in Gebrauchsstellung hintergreifen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, die Basis des Schuhbindungssystems ein vorderes Gelenk und ein hinteres Gelenk aufweist, beziehungsweise diese Gelenke trägt, wobei über das vordere Gelenk ein vorderer Schwenkhebel und über das hintere Gelenk ein hinterer Schwenkhebel schwenkbar mit der Basis verbunden ist, dass die hintere Fixiervorrichtung eine Führung aufweist in welcher einer der Schwenkhebel geführt ist und dass einer der Schwenkhebel mit der hinteren Fixiervorrichtung kraftschlüssig verbindbar oder verbunden ist, sodass die hintere Fixiervorrichtung zwischen einer Einstiegsstellung und einer Gebrauchstellung bewegbar ist. Dabei kann es zweckmäßig sein, dass der vordere Schwenkhebel in der Führung geführt ist und/oder dass die Führung gleitend ausgestaltet ist. Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn der hintere Schwenkhebel mit der hinteren Fixiervorrichtung kraftschlüssig verbindbar oder verbunden ist. Von Vorteil ist dabei, wenn an dem erfindungsgemäßen Schuhbindungssystem mindestens zwei Schwenkhebel in Kombination mit einer an der hinteren Fixiervorrichtung ausgestalteten Führung vorgesehen sind, wobei diese Ausführungsform mit einfachen und robusten Mitteln eine komplexe Bewegung der hinteren Fixiervorrichtung ermöglicht, die für eine sichere Fixierung des Schuhs auf einem Sportgerät genutzt werden kann. Dadurch wird auch eine besonders einfache Ausführung der vorderen Fixiervorrichtung ermöglicht, die erfindungsgemäß bevorzugt statisch ausgebildet werden kann und/oder ohne bewegliche Teile.
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Die an sich im Stand der Technik bekannte Basis kann beispielsweise als Grundrahmen oder Grundplatte ausgestaltet sein, insbesondere mit einer Befestigungsvorrichtung, beispielsweise in Form von Schraubverbindungen, die es erlaubt, die Basis auf einem Sportgerät zu befestigen. Die Basis kann dabei auch mehrteilig und dadurch insbesondere in ihrer Länge verstellbar ausgestaltet sein. Somit kann der Längsabstand zwischen der vorderen und hinteren Fixiereinrichtung des Schuhbindungssystems auf verschiedene Schuhgrößen einstellbar sein.
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Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Schuhbindungssystemen ist die an der hinteren Fixiervorrichtung ausgestaltete Führung erfindungsgemäß nicht fest mit der Basis verbunden und somit bei der Einstiegsbewegung nicht statisch. Vielmehr bewegt sich die Führung bei der Einstiegsbewegung mit der hinteren Fixiervorrichtung mit und verändert so ihre Lage und Orientierung in Bezug auf die Basis. Anders ausgedrückt, ist die Führung somit relativ zur Basis bewegbar und/oder rotierbar ausgestaltet, insbesondere während der Einstiegsbewegung.
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Erfindungsgemäß kann die hintere Fixiervorrichtung weitere statische oder bewegliche Elemente aufweisen, beispielsweise eine, insbesondere drehbar gelagerte, Wadenbeinstütze, welche die Wade der Person stützt, die das Schuhbindungssystem benutzt.
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Erfindungsgemäß kann die Aufgabe auch durch weitere vorteilhafte Ausführungen der Unteransprüche gelöst werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die hintere Fixiervorrichtung ein Gelenk aufweist, durch welches der hintere Schwenkhebel mit der hinteren Fixiervorrichtung schwenkbar verbunden ist. Durch diese Ausgestaltung kann eine Zwangsführung der hinteren Fixiervorrichtung durch den hinteren Schwenkhebel realisiert werden, sodass die hintere Fixiervorrichtung somit relativ zum dem hinteren Schwenkhebel drehbar nicht jedoch relativ zu diesem verschiebbar ausgestaltet sein kann. Damit kann eine besonders einfache Bedienung der hinteren Fixiervorrichtung erreicht werden.
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Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass die Schwenkhebel und/oder das vordere und das hintere Gelenk und/oder das Gelenk der hinteren Fixiervorrichtung und/oder die Führung jeweils paarweise ausgebildet sind. Dabei können die einzelnen Paare vorzugsweise mit einer jeweils gemeinsamen Schwenkachse oder mit parallelen Führungslinien ausgestaltet werden. Durch diese paarweise zueinander korrespondierende Ausgestaltung dieser Elemente können Querkräfte, welche auf das Schuhbindungssystem wirken, besonders gut aufgenommen werden. Zudem ist eine Führung gewährleistbar die robust gegen ein Verkanten der geführten Elemente ist.
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Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass eines oder mehrere Gelenke als Drehlager ausgebildet sind. Dabei kann auch mindestens eines der Gelenke ein separates Lager aufweisen, beispielsweise ein Kugellager. Durch diese Ausgestaltungen kann die Bewegung beziehungsweise Führung der hinteren Fixiervorrichtung verbessert werden und insbesondere dabei auftretende Reibungskräfte vermindert werden.
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Die Drehgelenke der Basis können somit insbesondere als Drehlager ausgeführt sein, die beispielsweise an vertikal von der Basis abstehenden Stegplatten befestigt sind, welche mit der Basis fest verbunden sind. Somit können die Drehgelenke insbesondere ortsfest in Bezug auf die Basis ausgestaltet werden.
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Eine besonders vorteilhafte, erfindungsgemäße Ausgestaltung der an der hinteren Fixiervorrichtung ausgebildeten Führung sieht vor, dass diese als eine, vorzugsweise geradlinige, Kulissenführung ausgebildet ist. Durch eine Kulissenführung kann die hintere Fixiervorrichtung relativ zu einer vorderen Querachse des vorderen Schwenkhebels bewegbar sein, insbesondere bei Ruhen des vorderen Schwenkhebels. Durch eine geradlinige Ausgestaltung der Kulissenführung kann eine vordere Querachse zudem linear in Bezug auf die hintere Fixiervorrichtung bewegbar sein, wobei die vordere Querachse während dieser Bewegung auch rotieren kann. Eine derartige Kulissenführung kann besonders einfach gefertigt werden und führt in Verbindung mit den anderen Merkmalen der Erfindung zu einer besonders robusten Zwangsführung der hinteren Fixiervorrichtung durch den vorderen Schwenkhebel. Somit kann erfindungsgemäß insbesondere auch vorgesehen sein, dass die hintere Fixiervorrichtung durch den vorderen Schwenkhebel und/oder den hinteren Schwenkhebel zwangsgeführt ist. Durch die Zwangsführungen, insbesondere die Kombination aus vorderer und hinterer Zwangsführung kann somit eine komplexe Bewegung der hinteren Fixiervorrichtung genau vorgegeben werden, sodass Haltekräfte aber auch die Einfachheit in der Bedienung durch ausreichend große Abstände der hinteren Fixiervorrichtung zum Schuh beim Einstieg kontrolliert werden können.
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Zur Verbesserung der Bedienbarkeit des Schuhbindungssystems kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass ein vorderes Betätigungselement kraftschlüssig auf den vorderen Schwenkhebel wirkt, um diesen auszulenken. Dabei kann insbesondere das vordere Betätigungselement mit der Schuhsohle betätigbar ausgestaltet sein. Vorzugsweise kann dabei das vordere Betätigungselement als eine quer zur Längsrichtung des Schuhs verlaufende Querstange ausgestaltet sein. Damit ist eine besonders robuste Ausgestaltung benannt, die eine Step-in-Betätigung des erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems einfach realisiert.
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Alternativ zu der Ausführung als Querstange können jedoch auch andere Ausgestaltungen der Betätigungselemente vorgesehen sein, beispielsweise als Paar von Zylinderstiften welche quer zum Schuh verlaufen und mit dieser in Eingriff bringbar sind.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist die Ausgestaltung des jeweiligen Schwenkhebels und des jeweiligen Betätigungselemente aus einem Stück als ein schwenkbarer Querbügel.
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Eine weitere Verbesserung der Bedienbarkeit des Schuhbindungssystems kann erfindungsgemäß erreicht werden, indem ein hinteres Betätigungselement kraftschlüssig auf den hinteren Schwenkhebel wirkt, um diesen auszulenken. Dabei kann insbesondere das hintere Betätigungselement mit der Schuhsohle betätigbar ausgestaltet sein. Vorzugsweise kann das das hintere Betätigungselement als eine quer zur Längsrichtung des Schuhs verlaufende Querstange ausgestaltet sein. Damit ist eine Ausgestaltung benannt, die eine einfache und robuste Betätigung des hinteren Schwenkhebels mittels eines Schuhs erlaubt, was die Ausgestaltungsmöglichkeiten des hier vorgestellten Schuhbindungssystems erweitert.
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Eine Weiterbildung gemäß der Erfindung sieht daher vor, dass eine vordere Begrenzung, vorzugsweise als Anschlag ausgebildet, vorgesehen ist, welche eine Schwenkbewegung des vorderen Schwenkhebels auf eine vordere Tiefstellung begrenzt. Dabei kann insbesondere die vordere Begrenzung vermittelt über das vordere Betätigungselement eine Einstiegsbewegung des Schuhs begrenzen. Durch diese Ausgestaltung wird die Bedienbarkeit des Schuhbindungssystems weiter verbessert, da einerseits die Bewegung des vorderen Schwenkhebels genauer kontrolliert werden kann und andererseits der Schuh des Benutzers in seiner Bewegung geführt beziehungsweise begrenzt werden kann, was einer optimalen Einstiegsbewegung förderlich ist.
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In analoger Weise und mit den gleichen Vorteilen in Bezug auf den hinteren Schwenkhebel als auch den Schuh verknüpft kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass eine hintere Begrenzung, vorzugsweise als Anschlag ausgebildet, vorgesehen ist, welche eine Schwenkbewegung des hinteren Schwenkhebels auf eine hintere Tiefstellung begrenzt. Hierbei kann die hintere Tiefstellung konstruktiv insbesondere so ausgelegt sein, dass bei Erreichen der hinteren Tiefstellung der Schuh durch die hintere Fixiervorrichtung in Verbindung mit der vorderen Fixiervorrichtung auf der Basis fixiert ist.
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Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführung des erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems ist vorgesehen, dass eine Arretierungsvorrichtung vorgesehen ist, mit welcher die hintere Fixiervorrichtung in der den Schuh fixierenden Stellung, also der Gebrauchstellung, arretierbar ist oder arretiert ist. Zum Zwecke einer möglichst einfachen Bedienung kann dabei die Arretierungsvorrichtung einen Betätiger aufweisen, mit welchem die Arretierungsvorrichtung betätigbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass eine Arretierung der hinteren Fixiereinrichtung lösbar gestaltet ist, beispielsweise mittels eines Zugseils oder Zugbandes. Der Betätiger zum Bedienen der Arretierungsvorrichtung kann beispielsweise als eindrückbarer Knopf, als Zuglasche, oder als ein Hebel ausgestaltet sein.
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Um eine möglichst robuste Anbindung des Schuhs auf dem Sportgerät und damit eine gute Kraftübertragung zwischen Schuh und Sportgerät zu gewährleisten kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass zur Fixierung des Schuhs die hintere Fixiervorrichtung zum Eingriff mit dem Schuh im Bereich der Ferse eingerichtet ist. Zu diesem Zweck kann ein eingreifendes Element vorgesehen sein. Aus dergleichen Motivation heraus kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass die vordere Fixiervorrichtung die Bewegung des Schuhs in dessen Längsrichtung, in dessen Querrichtung, als auch in einer zu diesen beiden Richtungen senkrecht verlaufenden Richtung begrenzt, wodurch eine besonders robuste Fixierung des Schuhs im vorderen Bereich gewährleistbar ist.
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Erfindungsgemäß können die Fixiervorrichtungen somit das jeweilige Ende des Schuhs umgreifen, sodass der Schuh lediglich in diesen Bereichen mit ausreichender Festigkeit ausgestaltet sein muss, während er in anderen Bereichen weniger fest und damit insgesamt leichter und mit höherem Tragekomfort ausgestaltet werden kann. Somit kann das Schuhbindungssystem insbesondere für „Softboots“ verwendet werden.
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Der Eingriff am Schuh kann beispielsweise durch einen Vorsprung oder eine Ausnehmung am Schuh gebildet sein, wobei die Fixiervorrichtungen zu diesen Eingriffen komplementäre eingreifende Elemente wie Vorsprünge oder Ausnehmungen aufweisen können. Bevorzugt kann der jeweilige Eingriff so gestaltet werden, dass Angriffspunkte zwischen Schuh und Bindungssystem in Bezug auf die Längsachse des Schuhs möglichst weit lateral versetzt sind, um Hebelmomente effektiv aufnehmen zu können.
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Eine besonders einfache und dennoch robuste erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schuhbindungssystems sieht vor, dass die vordere Fixiervorrichtung statisch mit der Basis verbunden ist, insbesondere wobei die vordere Fixiervorrichtung als Begrenzungsbügel ausgestaltet ist. Diese Ausgestaltung minimiert die Anzahl an beweglichen Teilen des Schuhbindungssystems, was im Sinne einer kostengünstigen Fertigung vorteilhaft ist und gewährleistet gleichzeitig eine robuste Fixierung des Schuhs.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass in Gebrauchstellung, in welcher der Schuh auf der Basis und damit auf dem Sportgerät fixiert ist, der vordere Schwenkhebel sich in einer mittleren Position entlang der Führung befindet. Somit befindet sich der Schwenkhebel, genauer der Teil des Schwenkhebels welche in die Führung eingreift, nur an zwei Seiten, nicht jedoch an drei Seiten in Kontakt mit der Führung. Durch diese spezifische Ausgestaltung ist somit eine Endposition des Hebels in der Führung vermeidbar, in welcher es leicht zu Vereisung kommen kann. Insbesondere wird damit auch eine Tiefstellung des Hebels gerade nicht durch die Führung begrenzt, wie bei vielen im Stand der Technik bekannten Schuhbindungssystemen, wodurch Abnutzungen an der Führung vermieden werden können.
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Um das Erreichen der Gebrauchsstellung für den Benutzer erkennbar und möglichst sicher zu gestalten, kann erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen sein, dass vor Erreichen der Gebrauchsstellung, in welcher der Schuh auf der Basis fixiert ist, ein Totpunkt vorgesehen ist, in welchem die hintere Fixiereinrichtung nur durch zusätzliche Krafteinwirkung von außen, beispielsweise durch ein eingebrachtes Trägheitsmoment, betätigbar ist. In dem Totpunkt wirkt demnach die durch die Einstiegsbewegung aufgebrachte Kraft, insbesondere vermittelt über die Betätigungselemente, nur auf die Gelenke der hinteren Fixiervorrichtung beziehungsweise der Basis. Zu diesem Zweck können die Gelenke so angeordnet werden, dass sie mit den einwirkenden Kraftvektoren in einer Ebene liegen. Somit ist genau in dieser Totpunkt-Stellung, die hintere Fixiervorrichtung nicht mehr mittels der Betätigungselemente betätigbar. Von Vorteil ist dabei, dass durch Überwinden des Totpunkts, beispielsweise durch schwungvolles Einsteigen in das Schuhbindungssystem, ein automatischer Verriegelungseffekt („snap-in“) erreicht werden kann. Aufgrund des Verriegelungseffekts bleibt auch bei Abfallen der Betätigungskraft die hintere Fixiervorrichtung im Eingriff mit dem Schuh und kann sich nicht selbsttätig lösen.
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Generell kann noch erläuternd zu den obigen Ausgestaltungen der Erfindung gesagt werden, dass durch das Vorsehen eines vorderen und eines hinteren Schwenkhebels die hintere Fixiervorrichtung schwenkbar gelagert ist. Dies bedeutet, dass die hintere Fixiervorrichtung, insbesondere entlang zweier orthogonaler Achsen verschiebbar und/oder in ihrer Orientierung zur Basis veränderbar ist. Die hintere Fixiervorrichtung folgt somit einer krummlinigen Bewegungsbahn, wobei die Fixiervorrichtung während dieser Bewegung sowohl eine Translation als auch eine Rotation erfährt.
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Dadurch kann die hintere Fixiervorrichtung entlang einer krummlinigen Bewegungsbahn führbar sein, wobei die Bewegungsbahn in einem letzten Abschnitt vor Fixierung des Schuhs, eine Bewegungskomponente aufweisen kann, welche in Längsrichtung und in Richtung der Fußspitze verläuft. Durch die Bewegungskomponente in Längsrichtung kann die hintere Fixiervorrichtung somit an die vordere Fixiervorrichtung heranführbar sein. Anders ausgedrückt kann, insbesondere durch die Bewegungskomponente in Längsrichtung, ein Abstand zwischen der vorderen und der hinteren Fixiervorrichtung verkürzbar sein und zwar vorzugsweise durch Betätigung des Schuhbindungssystems mittels einer Einstiegsbewegung.
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Weiter kann die krummlinige Bahn in ihrem letzten Abschnitt vor Fixierung des Schuhs eine vertikale Bewegungskomponente aufweisen, welche in Einstiegsrichtung verläuft, beispielsweise in Richtung des Wadenbeins der Person, welche das Schuhbindungssystem benutzt. Durch die vertikale Bewegungskomponente kann die hintere Fixiervorrichtung beispielsweise an die Basis heranführbar sein. Anders ausgedrückt kann, vorzugsweise durch die vertikale Bewegungskomponente, der Abstand zwischen der hinteren Fixiervorrichtung und der Basis bei Betätigung des Schuhbindungssystems verkürzbar sein.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ergänzend ein weicher Schuh (Soft-Boot) vorgeschlagen, der mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten Schuhbindungssystem genutzt werden kann. Dieser Schuh weist vorzugsweise keinerlei Stützschalen auf, um einen hohen Tragekomfort zu ermöglichen. Um eine sichere Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Schuhbindungssystem eingehen zu können ist vorgesehen, dass an dem Schuh vorder- und/oder rückseitig Haltefortsätze, jeweils korrespondierend zu Überständen der vorderen und/oder hinteren Fixiereinrichtung ausgebildet sind. Diese Haltefortsätze können in vorteilhafter Weise durch Sohlenenden einer Schuhsohle des Schuhs 2 gebildet sein, die jeweils vorder- bzw. rückseitig nach oben gezogen sind.
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Als Leistung der vorliegenden Erfindung kann insbesondere die Erkenntnis angesehen werden, dass die Verwendung eines Schwenkhebels, insbesondere von mindestens zwei Schwenkhebeln, in Verbindung mit Anschlägen sowie einer Führung bei einem Schuhbindungssystem es ermöglicht, die Einstiegsbewegung des Schuhs umzulenken, um damit die hintere Fixiervorrichtung entlang einer gewünschten Bahn präzise zu bewegen. Damit wird es insbesondere möglich, die Einstiegsbewegung in zwei Phasen auszuführen: Betätigung einer ersten, vorzugsweise vorderen Betätigungselements bis zu einer Begrenzung; danach Umlenkung des Schuhs und Betätigung eines zweiten, vorzugsweise hinteren Betätigungselements. Dabei kann insbesondere die Schuhsohle während der zweiten Phase auf dem feststehenden vorderen Betätigungselement abrollen. Hierzu kann auch vorgesehen sein, dass zwischen Fußsohle und vorderem Betätigungselement ein Lager vermittelt, um das Abrollen zu erleichtern.
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Somit sind zur Lösung der genannten Aufgabe erfindungsgemäß die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs 15 vorgesehen. Insbesondere wird somit erfindungsgemäß zur Lösung der Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass eine Einstiegsbewegung eines Schuhs, welcher das Schuhbindungssystem betätigt, in eine erste und eine zweite Phase aufteilbar oder aufgeteilt ist, wobei die erste Phase durch Erreichen einer mechanischen Begrenzung, insbesondere mittels eines Betätigungselements, endet und wobei während der darauf folgenden, zweiten Phase, ein mit dem Betätigungselement kraftschlüssig verbundener Schwenkhebel in einer Führung, vorzugsweise einer geradlinigen Kulissenführung, geführt wird, sodass ein Abstand, welcher zur Fixierung des Schuhs verwendet wird, verkürzt wird. Dieser Abstand kann insbesondere der Längsabstand zwischen der vorderen und der hinteren Fixiervorrichtung sein oder ein vertikaler Abstand zwischen der hinteren Fixiervorrichtung und der Basis. Durch dieses Verfahren ist eine einfache und gleichzeitig robuste Bedienung eines Schuhbindungssystems, insbesondere eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems, gewährleistbar, indem die Einstiegsbewegung gezielt und gesteuert abläuft. Damit können die Gebrauchseigenschaften des Schuhbindungssystems wesentlich verbessert werden.
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In einem weiteren Verfahren von unabhängigem Charakter zur Fixierung eines Schuhs auf einem Sportgerät mittels eines Schuhbindungssystems mit einem vorderen und einem hinteren, jeweils mit einer Basis schwenkbar verbundenen Schwenkhebel, wobei die Schwenkhebel mit einer hinteren Fixiervorrichtung verbindbar oder verbunden sind, gemäß Anspruch 15, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass in einer ersten Phase der vordere Schwenkhebel mittels des Schuhs, insbesondere mittels der Schuhsohle, um eine feste Drehachse bis zu einer durch eine vordere Begrenzung definierten Tiefstellung ausgelenkt wird, dass in einer zweiten Phase der hintere Schwenkhebel, vorzugsweise mittels des Schuhs und/oder bis zu einer hinteren Begrenzung, ausgelenkt wird, dass während der ersten Phase der hintere Schwenkhebel in einer statischen Position verharrt, insbesondere unterstützt durch eine Federkraft, und dass während der zweiten Phase der vordere Schwenkhebel in der Tiefstellung statisch verharrt, während gleichzeitig die hintere Fixiervorrichtung, insbesondere vermittelt durch eine Führung, relativ zu dem vorderen Schwenkhebel verschoben wird, insbesondere wodurch sich die hintere Fixiervorrichtung in Richtung einer vorderen Fixiervorrichtung und/oder der Basis bewegt. Durch die Bewegung der hinteren Fixiervorrichtung entlang der Führung kann sich somit insbesondere ein eingreifendes Element der hinteren Fixiervorrichtung in Richtung der vorderen Fixiervorrichtung und/oder in Richtung der Basis bewegen. Diese Bewegung in der zweiten Phase kann als eine Eingreifbewegung des eingreifenden Elements in einen am Schuh ausgebildeten Eingriff, beispielsweise im Bereich der Ferse, verstanden werden. Auch dieses Verfahren ermöglicht somit eine einfache und gleichzeitig robuste Bedienung eines Schuhbindungssystems, insbesondere eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems, wodurch insbesondere eine Eingreifbewegung kontrolliert ablaufen kann.
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Eine Weiterbildung der bereits erwähnten Verfahren sieht vor, dass die zweite Phase mit Erreichen einer oder der vorderen Begrenzung beginnt oder dass sich die zweite Phase mit der ersten Phase zeitlich überlappt. Durch diese Verfahren werden somit weitere mögliche erfindungsgemäße Eingreifbewegungen ermöglicht, die als vorteilhaft betrachtet werden können.
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Besonders günstig ist es, wenn in den oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahren ein erfindungsgemäßes Schuhbindungssystem, insbesondere wie zuvor beschrieben oder nach einem der auf ein Schuhbindungssystem gerichteten Schutzansprüche, verwendet wird.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ist aber nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen des jeweiligen Ausführungsbeispiels. Insbesondere können somit Ausbildungen der Erfindung aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der allgemeinen Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen gewonnen werden.
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Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems in einer Einstiegsstellung,
- 2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems bei Erreichen einer vorderen Begrenzung,
- 3 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems, welche die Betätigung eines hinteren Betätigungselements illustriert,
- 4 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems bei Erreichen einer hinteren Begrenzung,
- 5 eine Rückansicht eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems sowie einen von diesem aufgenommenen Schuh in Gebrauchstellung,
- 6 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems mit einem rückseitigen Schwenkhebel,
- 7 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schuhbindungssystems mit einem vorderseitigen Schwenkhebel.
- 8 einen Schuh, der mit einem erfindungsgemäßen Schuhbindungssystem verwendet werden kann.
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In den 1 bis 5 ist ein Schuhbindungssystem 1 dargestellt. Das Schuhbindungssystem 1 ist zum Anbinden und Fixieren eines Schuhs 2 (Vgl. 8) auf einem Sportgerät, insbesondere einem Ski oder einem Snowboard, bestimmt. Die Schuhbindung 1 hat eine Basis 3, mit der dieses Schuhbindungssystem 1 auf der, einer Lauffläche des Sportgerätes abgewandten Oberseite des Sportgerätes befestigt werden kann. Das Schuhbindungssystem 1 hat auch eine vordere und eine hintere Fixiervorrichtung 4, 5, von denen zumindest eine Fixiervorrichtung 5 relativ zur Basis zwischen einer Einstiegs- und einer Gebrauchsstellung bewegbar ist. Während die Einstiegsstellung in 1 veranschaulicht ist, ist in den 4 und 5 die Gebrauchsstellung gezeigt. In der Gebrauchsstellung wird der Schuh 2 zwischen der vorderen und der hinteren Fixiervorrichtung 4, 5 fixiert und das erfindungsgemäße Schuhbindungssystem 1 bindet auf diese Weise den Schuh 2 fest am Sportgerät an.
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Die Fixiervorrichtungen 4, 5 sind hier bügelförmig ausgebildet und umgrenzen jeweils eine Aussparung 30, 31, die zur Aufnahme eines vorderen beziehungsweise hinteren Teilbereiches des Schuhs 2 bestimmt ist. Dabei bilden die die Aussparung 30, 31 umgrenzenden und der Basis 3 zugewandten Randbereiche der bügelförmigen Fixiervorrichtungen 4, 5 einen Überstand 28, 29, welche Überstände 28, 29 einen oberen Sohlenrand oder dergleichen Vorsprung am Schuh 2 hintergreifen. Die relativ zur Basis 3 bewegbare Fixiervorrichtung 5 weist zumindest eine Schuhsohlenauflage auf, die als Betätigungselement 14, 15 dient. Mit der zumindest einen, als Betätigungselement 14, 15 dienenden Schuhsohlenauflage kann vorzugsweise über den in der Schuhbindung 1 befindlichen Fuß des Anwenders eine Kraft auf die bewegliche Fixiervorrichtung 5 ausgeübt werden, mit der diese bewegliche Fixiervorrichtung 5 von der Einstiegsstellung in die Gebrauchsstellung bewegt wird. Durch ein „Step-In“, das heißt durch ein Hineinschlüpfen des Fußes des Anwenders in der Einstiegsstellung, wird der Schuh 2 zwischen den Fixiervorrichtungen 4, 5 positioniert. Durch nachfolgendes Abrollen des zwischen den Fixiervorrichtungen 4, 5 befindlichen Schuhs 2 bringt der Anwender eine Kraft auf die als Betätigungselement 14, 15 dienenden Schuhsohlenauflagen auf, die nun diese bewegliche Fixiervorrichtung 5 von der Einstiegsstellung in die Gebrauchsstellung bewegt, ohne dass der Anwender Hand anlegen müsste.
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Damit der Anwender allein durch eine geringe Initialkraft den Schuh wieder aus der Schuhbindung 1 lösen und das Schuhbindungssystem 1 von der Gebrauchsstellung zurück in die Einstiegsstellung bewegen kann, ist es vorteilhaft, wenn die relativ zur Basis 3 bewegbare Fixiervorrichtung 5 gegen eine Rückstellkraft in die Gebrauchsstellung bewegbar ist. Die während der Einschwenkbewegung des Schuhs von der Einstiegsstellung in die Gebrauchsstellung gespeicherte Rückstellkraft übt auf den Schuh 2 beim Ausschwenken aus der Schuhbindung 1 eine Kraft aus, die der Anwender als eine praktisch automatische „Lift-Off“-Bewegung empfindet.
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Bei der in den 1 bis 5 dargestellten Schuhbindung 1 ist die in Fahrtrichtung des Sportgerätes hintere Fixiervorrichtung 5, die durch eine Einschwenkbewegung in die Gebrauchsstellung bewegt werden kann, als die relativ zur Basis 3 beweglich geführte Fixiervorrichtung ausgebildet. Demgegenüber ist die in Fahrtrichtung vordere Fixiervorrichtung 4 mit der Basis 3 fest verbunden und insbesondere einstückig an die Basis 3 angeformt.
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Wie aus der perspektivischen Darstellung in 1 deutlich wird, besteht das Schuhbindungssystem 1 im Wesentlichen aus der Basis 3, welche auf dem Sportgerät, beispielsweise einem Snowboard, befestigt werden kann, der an der Basis ausgebildeten vorderen Fixiervorrichtung 4, sowie aus der in Fahrtrichtung des Sportgerätes hinteren Fixiervorrichtung 5, die mittels Schwenkhebeln 8, 9 und Gelenken 6, 7, 11 mit der Basis 3 beweglich verbunden ist.
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Die hintere Fixiervorrichtung 5 weist zudem eine paarweise, an ihren beiden Seiten ausgebildete Führung 10 auf, in welcher der vordere, als Schwenkbügel ausgebildete Schwenkhebel gleitend geführt ist. Ferner ist in 1 zu erkennen dass die Führung 10 als eine geradlinige Kulissenführung ausgebildet ist mit einer geraden Führungslinie 27. Genauer weist jede der beiden Führungen 10, jeweils an der linken und rechten Seite der hinteren Fixiervorrichtung (5), eine gerade Führungslinie 27 auf, wobei die beiden Führungslinien parallel verlaufen.
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Die hintere Fixiervorrichtung 5 weist ein zusätzliches Gelenk 11 auf, über welches der hintere Schwenkhebel 9 kraftschlüssig mit der hinteren Fixiervorrichtung 5 verbunden ist.
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Wie in 1 angedeutet, können erfindungsgemäß die Schwenkhebel 8, 9, die Gelenke 6,7 an der Basis 3, sowie das Gelenk 11 der hinteren Fixiervorrichtung 5, als auch die Führung 10 jeweils paarweise ausgebildet sein. Somit kann also jede der beiden in 1 dargestellten Stegplatten der Basis 3 entsprechende Gelenke 6, 7 aufweisen, über welche zueinander korrespondierende Schwenkhebel 8, 9 mit der Basis 3 schwenkbar verbunden sind. Bevorzugt werden die Gelenke 6, 7 dabei gerade so platziert, dass eine gemeinsame Schwenkachse 26 jeweils durch ein Gelenkpaar verläuft, wie auch in 5 illustriert ist.
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Insbesondere können die Gelenke 6, 7 und 11 als Drehlager ausgebildet sein, beispielsweise wie das vordere Gelenk 6 in , welches zur Reduzierung von Reibungskräften ein separates Lager 12 als Drehlagerung aufweist.
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Wie in 2 illustriert, ist der vordere Schwenkhebel 8, genauer das vordere Paar aus Schwenkhebeln 8, als ein gemeinsamer Querbügel 17 ausgestaltet. Somit ist ein vorderes Betätigungselement 14, welches als Querstange 16 ausgebildet ist und der als Schwenkhebelpaar ausgebildete vordere Schwenkhebel 8 einstückig miteinander verbunden. Wie in 3 angedeutet ist, kann auch der hintere Schwenkhebel 9 paarweise ausgestaltet werden, insbesondere als ein gemeinsamer Querbügel 17, welcher somit eine hintere Querstange 16 zur Verfügung stellt, die als hinteres Betätigungselement 15 dienen kann. Ebenfalls in 3 gezeigt ist eine vordere Querachse 13, die mittig durch die vordere Querstange 16 des vorderen Querbügels 17 verläuft.
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Wie in 4 angedeutet, kann die hintere Fixiervorrichtung 5 relativ zu dieser vorderen Querachse 13 (Vgl. 3) des vorderen Schwenkhebels 8 bewegbar sein. Wie durch einen Vergleich der 3 und 4 zu erkennen ist, kann diese Bewegung insbesondere bei Ruhen des vorderen Schwenkhebels 8 erfolgen, so dass die hintere Fixiervorrichtung 5 mittels einer Einschwenkbewegung auch in Längsrichtung an die vordere Fixiervorrichtung 4 heranführbar sein kann.
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Wie die Zusammenschau der 1 bis 4 zeigt, ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die hintere Fixiervorrichtung 5 sowohl von dem vorderen Schwenkhebel 8 als auch von dem hinteren Schwenkhebel 9 zwangsgeführt. Dabei erfährt die hintere Fixiervorrichtung 5 sowohl eine Translation als auch eine Rotation, wobei diese überlagerten Bewegungen der hinteren Fixiervorrichtung 5 die Einschwenkbewegung dieser Fixiervorrichtung 5 von der Einstiegsstellung in die Gebrauchsstellung ermöglichen.
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Zur Ermöglichung dieser Bewegung ist das vordere, als Bestandteil einer Schuhsohlenauflage dienende Betätigungselement 14 als Querstange 16 ausgebildet, die mit der Fußsohle eines Schuhs während einer Einstiegsbewegung betätigbar ist. Die Einstiegsstellung entspricht dabei der in 1 gezeigten Stellung des vorderen Schwenkhebels 8. Durch Betätigen des vorderen Betätigungselements 14, also der Querstange 16, mit der Schuhsohle wird der vordere Schwenkhebel 8 nach unten verschwenkt, bis er wie in 2 dargestellt, an der vorderen Begrenzung 18 anschlägt. In dieser Stellung befindet sich das hintere, ebenfalls zur Schuhsohlenauflage der Fixiervorrichtung 5 gehörende Betätigungselement 15 in einer im Vergleich zu dem vorderen Betätigungselement 14 höheren Stellung. Somit kann der Benutzer das hintere Betätigungselement 15 mit seiner Schuhsohle betätigen, während er mit der Schuhsohle auf dem vorderen Betätigungselement abrollt, welches sich während dieser Bewegung in Ruhe befinden kann.
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In dieser zweiten Phase der Betätigung der hinteren Fixiervorrichtung 5 wird somit der hintere Schwenkhebel 9 nach unten verschwenkt, wie in einem Vergleich der beiden 2 und 3 zu erkennen ist. Bei dieser Abwärtsbewegung des hinteren Schwenkhebels 9 verbleibt der vordere Schwenkhebel 8 in der in 2 und 3 gezeigten vorderen Tiefstellung 20.
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Auch in 4 behält der vordere Schwenkhebel 8 diese Tiefstellung 20 bei, jedoch verschiebt sich, wie gut mit Blick auf die Führung 10 zu erkennen ist, während der Abwärtsbewegung des hinteren Schwenkhebels 9 die hintere Fixiervorrichtung 5 relativ zu dem vorderen Schwenkhebel 8 beziehungsweise relativ zu der vorderen Querachse 13, die durch das vordere Betätigungselement 14 definiert ist. Wie durch einen Vergleich der 3 und 4 zu erkennen ist, wird diese Vorwärtsbewegung der hinteren Fixiervorrichtung 5 durch die gleitende Führung der paarweise ausgestalteten Führung 10 der hinteren Fixiervorrichtung 5 ermöglicht. Diese Vorwärtsbewegung dauert so lange an, bis der hintere Schwenkhebel 9 eine hintere Tiefstellung 21 erreicht, die beispielsweise durch eine hintere Begrenzung 19 gebildet sein kann, an welcher der hintere Schwenkhebel 9 anschlägt, wie in 4 illustriert ist.
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Bei Erreichen der Tiefstellung 21 hat sich die hintere Fixiervorrichtung 5 somit in Richtung der vorderen Fixiervorrichtung 4 als auch in Richtung auf die Basis 3 bewegt, was zur Fixierung des Schuhs 2 ausgenutzt werden kann. Somit stellt die 4 dargestellte Stellung der hinteren Fixiervorrichtung 5 die Gebrauchsstellung des Schuhbindungssystems 1 dar. Erfindungsgemäß kann sich in Gebrauchstellung einer der Schwenkhebel, z.B. der vordere Schwenkhebel 8 wie in 5 gezeigt, nicht an einem Ende der Führung 10, sondern in einer mittleren Position befinden.
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In dieser Gebrauchsstellung kann die hintere Fixiervorrichtung 5 mittels einer Arretierungsvorrichtung 22 arretiert werden. Dazu kann, wie in 4 angedeutet, die Arretierungsvorrichtung 22 beispielsweise an dem hinteren Schwenkhebel 9 angreifen, um diesen in der hinteren Tiefstellung 21 zu arretieren. Zum Lösen der Arretierungsvorrichtung 22 kann zusätzlich ein Betätiger 23 vorgesehen sein, der bevorzugt ebenfalls in diesem Bereich des Schuhbindungssystems angebracht werden kann.
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Wie die 5 zeigt, greift bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die hintere Fixiervorrichtung 5 mittels eines eingreifenden Elements 25 im Bereich der Ferse in einen am Schuh 2 gebildeten Eingriff ein, um eine sichere Verbindung zwischen dem Schuh 2 und der Basis 3 und damit dem Sportgerät zu ermöglichen.
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Die Rückansicht des Schuhbindungssystems 1 in 5 zeigt weiter, dass an der hinteren Fixiervorrichtung 5 auch eine Wadenbeinstütze 24 ausgebildet sein kann. Weiter ist gut in 5 zu erkennen, dass die beiden hinteren Schwenkhebel 9, welche als ein gemeinsamer Querbügel 17 ausgestaltet sind, eine gemeinsame Schwenkachse 26 aufweisen.
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Für das hintere Betätigungselement 15 illustriert 5 beispielhaft, wie dieses als Querstange 16 ausgebildet werden kann, sodass eine robuste Betätigung des hinteren Schwenkhebels 9 mittels der Fußsohle des Schuhs 2 ermöglicht wird. Erfindungsgemäß kann dabei insbesondere in der Gebrauchsstellung die Schuhsohle des Schuhs 2 sich auf dem hinteren Betätigungselement 15 abstützen, wie in 5 gezeigt ist. Eine analoge Ausgestaltung kann auch für das vordere Betätigungselement 14 vorgesehen sein.
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Vor Erreichen der Gebrauchstellung, also beispielsweise während der in den 2-4 dargestellten Abwärtsbewegung des hinteren Schwenkhebels 9 kann ein Totpunkt vorgesehen sein, also eine Stellung der Schwenkhebel 8,9 in welcher die hintere Fixiereinrichtung 5 nicht mehr mittels der Fußsohle betätigbar ist sondern sich in einem statisch stabilen Zustand befindet. Diese Totpunktstellung kann durch konstruktive Veränderungen, wie Positionierung der Gelenke 6,7,9 sowie Wahl der Länge der Schwenkhebel 8,9, so eingestellt werden, dass sie zwischen der in 2 und der in 4 gezeigten Stellung erreicht wird.
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Weiter kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass die in 2 gezeigte obere Stellung des hinteren Schwenkhebels 9 mittels einer Federkraft unterstützt gehalten ist. Gleiches gilt für die obere Stellung des vorderen Schwenkhebels 8, welche in 1 illustriert ist. Damit kann insbesondere eine Einstiegsposition der hinteren Fixiervorrichtung 5 mittels Federkraft vorgebbar sein.
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Anhand der 1 bis 5 lässt sich auch das erfindungsgemäße Verfahren zur Fixierung eines Schuhs 2 auf einem Sportgerät mittels eines Schuhbindungssystems 1 erläutern: Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Einstiegsbewegung des Schuhs 2, welcher das Schuhbindungssystems 1, insbesondere die hintere Fixiervorrichtung 5, betätigt, durch konstruktive Maßnahmen in eine erste und eine zweite Phase aufgeteilt ist. Wie in 2 dargestellt, endet dabei, die erste Phase mit Erreichen einer mechanischen Begrenzung 18 durch den vorderen Schwenkhebel 8, welcher durch das vordere Betätigungselement 14 betätigt wird. Während der darauf folgenden zweiten Phase gleitet der vordere Schwenkhebel 8 in einer Führung 10 der hinteren Fixiervorrichtung 5 wie in 3 und 4 dargestellt ist.
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Durch diese Gleitbewegung wird somit ein Abstand, welcher zur Fixierung des Schuhs 2 verwendet wird, verkürzt. So ist in den 3 und 4 eine Verkürzung des Abstands der zwischen der hinteren Fixiervorrichtung 5, genauer dem eingreifenden Element 25, und der vorderen Fixiervorrichtung 4 zu erkennen. Ebenso ist eine Verkürzung des vertikalen Abstands des eingreifenden Element 25 von einer durch die Basis 3 gebildeten Ebene zu erkennen.
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Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren, gemäß Anspruch 16, zur Fixierung eines Schuhs 2 auf einem Sportgerät mittels eines Schuhbindungssystems 1 sieht vor, dass in einer ersten Phase der vordere Schwenkhebel 8 mittels eines Schuhs 2 um eine feste Drehachse bis zu einer durch eine vordere Begrenzung 18 definierten Tiefstellung 20 ausgelenkt wird. Diese erste Phase entspricht somit der Bildfolge 1 bis 2. Die feste Drehachse stellt in diesem Fall die Schwenkachse 26 dar, welche durch das Lager 12 in 2 verläuft (Vgl. auch 5). Die Tiefstellung 20 des vorderen Schwenkhebels 8 beziehungsweise damit auch des vorderen Betätigungselements 14 ist in 2 gezeigt.
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Während einer zweiten Phase wird nun der hintere Schwenkhebel 9 durch Betätigung mit dem Schuh 2 bis zu einer hinteren Begrenzung 19 ausgelenkt. Diese Bewegung entspricht der Bildfolge 2 bis 4.
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Wie in den 1 und 2 zu erkennen ist, verharrt der hintere Schwenkhebel 9 während der ersten Phase in einer statischen Position. Wie bereits erwähnt kann diese Position insbesondere unterstützt durch eine Federkraft gehalten werden. Wie die 2 bis 4 zeigen, verharrt während der zweiten Phase der vordere Schwenkhebel 8 ebenfalls in einer statischen Position und zwar in der Tiefstellung 20. Während der vordere Schwenkhebel 8 in dieser Position verharrt, gleitet gleichzeitig die hintere Fixiervorrichtung 5, vermittelt durch die Führung 10, relativ an dem vorderen Schwenkhebel 8 vorbei, sodass die hintere Fixiervorrichtung 5 relativ zu dem Schwenkhebel 8 und damit zur Basis 3 als auch zur Fixiervorrichtung 4 verschoben wird. Wie bereits erwähnt wurde, bewegt sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die hintere Fixiervorrichtung 5 in Richtung der vorderen Fixiervorrichtung 4 als auch in Richtung der Basis 3, wie in den bis zu erkennen ist. Diese Kombination einer Verkürzung zweier Abstände ist erfindungsgemäß bevorzugt, jedoch kann auch nur einer der beiden Abstände, also der zur vorderen Fixiervorrichtung 4 und der zur Basis 3, durch Bewegung der hinteren Fixiervorrichtung 5 verkürzbar sein.
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Es versteht sich, dass bereits durch geringfügige konstruktive Änderungen der in den 1 bis 4 dargestellten Mechanik auch eine Überlappung der beiden Phasen erreicht werden kann.
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Die 6 und 7 zeigen weitere mögliche Ausgestaltungen von Schuhbindungssystemen gemäß der Erfindung. Bei dem in 6 dargestellten Beispiel ist die hintere Fixiervorrichtung 5 mittels eines Schwenkhebels 9, der rückseitig über ein Gelenk 11 mit der Fixiervorrichtung 5 kraftschlüssig verbunden ist, verschwenkbar mit der Basis 3 verbunden. Hierzu ist ein weiteres Gelenk 7 an der Basis 3 ausgebildet, in welchem der Schwenkhebel gelagert ist.
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Auch bei dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Basis 3 ein Gelenk 6 auf, in welchem ein Schwenkhebel 8 gelagert ist. Anders als in 6 ist in 7 der Schwenkhebel 8 jedoch nicht über das Gelenk 11 mit der hinteren Fixiervorrichtung 5 verbunden, sondern greift in eine Führung 10 ein, die an der hinteren Fixiervorrichtung 5 ausgebildet ist. Der Schwenkhebel 8 ist somit über die Führung 10 kraftschlüssig mit der hinteren Fixiervorrichtung 5 verbunden. Jedoch kann sich bei dem in 7 gezeigten Ausführungsbeispiel die hintere Fixiervorrichtung 5 relativ zu dem Schwenkhebel 8 verdrehen als auch verschieben. Bei dem in 6 gezeigten Beispiel ist dagegen nur eine relative Drehbewegung zwischen dem Schwenkhebel 9 und der hinteren Fixiervorrichtung 5 möglich.
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Schließlich zeigt 8 einen erfindungsgemäß ausgestalteten weichen Ski-Schuh, der mit einem erfindungsgemäßen Schubbindungssystem genutzt werden kann. Der Ski-Schuh 2 weist keinerlei Stützschalen auf wodurch ein hoher Tragekomfort erzielt werden kann. Vorder- und rückseitig sind Haltefortsätze 32, jeweils korrespondierend zu den zuvor beschriebenen Überständen 28, 29 der vorderen und hinteren Fixiervorrichtung (4; 5), ausgebildet, um so eine sichere Fixierung des Schuhs 2 zu ermöglichen. Die Haltefortsätze sind jeweils durch Sohlenenden der Schuhsohle des Schuhs 2 gebildet, die über den bodenseitigen Bereich hinaus jeweils vorder- bzw. rückseitig nach oben gezogen sind.
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Für ein Schuhbindungssystem 1 sowie ein dazugehöriges Verfahren wird zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften vorgeschlagen, an einer mit einem Sportgerät verbundenen Basis 3 mindestens zwei Schwenkhebel 8,9 mittels Gelenken 6,7 anzubringen sowie eine hintere und eine vordere Fixiervorrichtung 4,5 vorzusehen, sodass eine hintere Fixiervorrichtung 5, vermittelt durch eine an ihr ausgebildete Führung 10, mit welcher einer der Schwenkhebel 8,9 in Eingriff steht, sowie vermittelt durch auf die Schwenkhebel 8,9 wirkende Betätigungselemente 14,15, in eine kombinierte translatorische als auch rotatorische Bewegung überführt werden kann und sodass die hintere Fixiervorrichtung 5 einen Schuh 2, vorzugsweise mit Hilfe eines eingreifenden Elements 25, rückseitig umgreift und gegen eine vordere, statische Fixiervorrichtung 4 sowie gegen die Basis 3 führt, wodurch der Schuh 2 sicher mit dem Sportgerät verbunden werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schuhbindungssystem
- 2
- Schuh
- 3
- Basis
- 4
- Vordere Fixiervorrichtung
- 5
- Hintere Fixiervorrichtung
- 6
- Vorderes Gelenk
- 7
- Hinteres Gelenk
- 8
- Vorderer Schwenkhebel
- 9
- Hinterer Schwenkhebel
- 10
- Führung
- 11
- Gelenk
- 12
- Lager
- 13
- Vordere Querachse
- 14
- Vorderes Betätigungselement
- 15
- Hinteres Betätigungselement
- 16
- Querstange
- 17
- Querbügel
- 18
- Vordere Begrenzung
- 19
- Hintere Begrenzung
- 20
- Vordere Tiefstellung
- 21
- Hintere Tiefstellung
- 22
- Arretierungsvorrichtung
- 23
- Betätiger
- 24
- Wadenbeinstütze
- 25
- Eingreifendes Element
- 26
- Schwenkachse
- 27
- Führungslinie
- 28
- Überstand (an der vorderen Fixiervorrichtung 4)
- 29
- Überstand (an der hinteren Fixiervorrichtung 5)
- 30
- Aussparung (an der vorderen Fixiervorrichtung 4)
- 31
- Aussparung (an der hinteren Fixiervorrichtung 5)
- 32
- Haltefortsatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10155302 B4 [0009]
- EP 1962977 B1 [0010]