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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugschließeinrichtung, insbesondere ein Kraftfahrzeugtürschloss, mit einem elektrisch beaufschlagbaren Aktuator zumindest zum Entriegeln/Öffnen einer Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe, und mit einer Notbetätigungseinrichtung für die Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe.
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Kraftfahrzeugschließeinrichtungen und insbesondere Kraftfahrzeugtürschlösser mit elektrisch beaufschlagbarem Aktuator werden in der Praxis auch ganz simpel als Elektroschloss bezeichnet. Solche Elektroschlösser sind Kraftfahrzeugtürschlösser, welche nach einer etwaigen Entriegelung ein Gesperre elektromotorisch öffnen. Zu diesem Zweck wird typischerweise die Sperrklinke als Bestandteil des Gesperres so lange von der Drehfalle als weiterem Bestandteil abgehoben, bis ein von der Drehfalle gefangener Schließbolzen freikommt. Gleiches gilt für die Kraftfahrzeugtür, welche auf diese Weise und infolge von Federkräften umlaufender Türgummidichtungen zumindest geringfügig ausgestellt wird. Ein Beispiel für ein solches Elektroschloss wird in der
DE 10 2015 205 951 A1 der Anmelderin beschrieben.
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Bei einem Elektroschloss sorgt der elektrisch beaufschlagbare Aktuator respektive in der Regel ein Elektromotor meistens dafür, dass im Anschluss an ein Entriegelungs- bzw. Öffnungssignal die Sperrklinke von ihrem Eingriff mit der Drehfalle abgehoben wird. Das heißt, der Entriegelungs-/Öffnungsvorgang setzt eine funktionierende elektrische Energieversorgung des Elektromotors im Beispielfall voraus. Für den Fall, dass beispielsweise eine Kraftfahrzeugbatterie entladen ist oder sonst wie Funktionsbeeinträchtigungen auftreten, wird oftmals eine Notbetätigung realisiert, wie sie beispielsweise in der
DE 10 2013 217 377 A1 der Anmelderin beschrieben wird. Hier ist eine Stelleinrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe das Kraftfahrzeugtürschloss in einem Notfall von einer Hauptrastposition in eine Vorrastposition verstellt werden kann. In diesem Fall lässt sich sogar auf einen Türaußengriff verzichten, da dieser im Normalbetrieb nicht mehr erforderlich ist. Im Notfall und bei Ausfall einer Stromversorgung ist dennoch sichergestellt, dass die zugehörige Kraftfahrzeugtür mechanisch geöffnet werden kann. Tatsächlich entsteht in der Vorrastposition des bekannten Kraftfahrzeugtürschlosses üblicherweise ein Spalt, welcher es ermöglicht, dass eine mechanische Betätigungseinrichtung von außen erreicht werden kann, um die Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe insgesamt öffnen zu können.
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Eine andere Lösung ist Gegenstand der
DE 10 2009 048 845 A1 der Anmelderin. In diesem Fall ist der Antrieb mit einer das Gesperre und/oder eines Schließbolzen beaufschlagenden Federeinheit ausgerüstet. Die Federeinheit kann ergänzend zu einem Elektromotor als Betätigungseinrichtung oder auch als Öffnungseinrichtung arbeiten und eingesetzt werden.
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Schließlich wird im Rahmen der
DE 199 52 575 B4 ein Schließsystem vorgestellt, bei dem ein Funktelefon gespeicherte Zugangsdaten an eine Steuereinheit des Kraftfahrzeugtürschlosses übermittelt. In diesem Fall wird das Funktelefon als Zugangsmittel für die Kraftfahrzeugschließeinrichtung und folglich als Schlüsselersatz genutzt. Als Vorteil wird angegeben, dass gegenüber batteriebetriebenen Funkschlüsseln Funktelefone mit einer demgegenüber umfangreicheren Stromversorgung ausgerüstet sind und folglich das Funktelefon durch Wiederaufladen ständig und auf einfache Art und Weise betriebsbereit gehalten werden kann.
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Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, wenn es darum geht, eine Notbetätigung für eine zugehörige Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe bei einer Kraftfahrzeugschließeinrichtung zur Verfügung zu stellen. Der Begriff Kraftfahrzeugschließeinrichtung meint dabei unter anderem Kraftfahrzeugtürschlösser, kann jedoch auch generell Öffnungs-/Schließantriebe für Kraftfahrzeugtüren oder Kraftfahrzeugklappen umfassen, die zusätzlich zu einem Kraftfahrzeugtürschloss oder als Ersatz hierfür einen Zugang zu einem Kraftfahrzeug ermöglichen. Jedenfalls ist im Stand der Technik bei solchen Kraftfahrzeugschließeinrichtungen und insbesondere Kraftfahrzeugtürschlössern typischerweise eine Notbetätigung auf mechanischem Wege vorgesehen. Das setzt eine mechanische Betätigungshebelkette voraus. Hierzu mag beispielsweise auch ein Schließzylinder gehören, mit dessen Hilfe eine Fahrertür entriegelt und gegebenenfalls sogar geöffnet werden kann.
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Neben diesem zusätzlichen konstruktiven Aufwand für eine mechanische Betätigungshebelkette muss natürlich auch sichergestellt werden, dass die fragliche mechanische Betätigungshebelkette im Notfall tatsächlich einwandfrei funktioniert. Das ist unter Umständen für den Fall problematisch, dass die fragliche Betätigungshebelkette ansonsten im Normalbetrieb praktisch nicht beaufschlagt wird, so dass nach Jahre- oder sogar Jahrzehnte langem Nichtgebrauch Funktionsbeeinträchtigungen durch beispielsweise Korrosion, Festbackungen etc. nicht ausgeschlossen werden können. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Kraftfahrzeugschließeinrichtung so weiter zu entwickeln, dass der konstruktive Aufwand verringert und zugleich die Betriebssicherheit und Funktionssicherheit erhöht sind.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Kraftfahrzeugschließeinrichtung vor, dass die Notbetätigungseinrichtung funktionell und konstruktiv unabhängig vom Kraftfahrzeug ausgebildet ist und eine externe Energiequelle für den Aktuator aufweist.
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Dabei kann die fragliche externe Energiequelle vorteilhaft als Akkumulator und/oder Energieerzeugungseinrichtung ausgebildet sein. Bei der fraglichen Energieerzeugungseinrichtung mag es sich um einen Dynamo oder eine Solarzelle gegebenenfalls in Verbindung mit einem Pufferspeicher handeln. Als Pufferspeicher kann ein Akkumulator aber auch ein Kondensator zum Einsatz kommen. Mit Hilfe des Pufferspeichers bzw. zusätzlichen Akkumulators lässt sich mit Hilfe des Dynamos respektive der Solarzelle erzeugte elektrische Energie speichern und kann dann erfindungsgemäß zum Betrieb des Aktuators im Zusammenhang mit der Notbetätigungseinrichtung eingesetzt werden.
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Darüber hinaus ist die externe Energiequelle vorteilhaft als Bestandteil eines Mobilgerätes ausgebildet. Bei dem Mobilgerät kann es sich um ein Mobiltelefon, einen tragbaren Computer oder sogar eine Handwerkzeugmaschine handeln. Solche Handwerkzeugmaschinen sind oftmals akkubetrieben und verfügen durch den vorhandenen Akkumulator über eine belastbare Energiequelle hoher Speicherkapazität, die als externe Energiequelle erfindungsgemäß zum Betrieb des Aktuators genutzt werden kann. Vergleichbares gilt für den Akkumulator eines Mobiltelefones, eines tragbaren Computers oder anderer denkbarer Mobilgeräte.
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Bei diesen sämtlichen Lösungen wird insgesamt erfindungsgemäß so vorgegangen, dass die Notbetätigungseinrichtung insgesamt funktionell und konstruktiv unabhängig vom Kraftfahrzeug ausgebildet ist, welches mit der fraglichen Kraftfahrzeugschließeinrichtung ausgerüstet ist. Durch die externe Energiequelle der Notbetätigungseinrichtung steht dennoch eine elektrische Energiequelle für den Aktuator zur Verfügung, mit dessen Hilfe der Aktuator - auch bei einem Ausfall der Kraftfahrzeugbatterie - betätigt werden kann, um ein Entriegeln/Öffnen der zugehörigen Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe zu bewerkstelligen.
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Auf diese Weise kann generell auf eine zusätzliche mechanische Betätigungshebelkette für den Notbetrieb oder die Notbetätigung verzichtet werden. Dadurch entfällt generell auch ein Türaußengriff oder Schließzylinder, so dass insgesamt eine konstruktiv einfache und kostensparende Lösung zur Verfügung gestellt wird. Dennoch lässt sich die fragliche Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe auch in insgesamt stromlosen Zustand des zugehörigen Kraftfahrzeuges entriegeln bzw. öffnen. Zugleich wird ein hohes Maß an Sicherheit zur Betätigung des Aktuators erreicht, weil auf eine zusätzliche mechanische Betätigungshebelkette verzichtet wird und der elektrisch beaufschlagbare Aktuator zum Entriegeln/Öffnen der Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe nach wie vor und unverändert beaufschlagt wird. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Nach vorteilhafter Ausgestaltung lässt sich die externe Energiequelle im Allgemeinen über eine Energieschnittstelle mit dem Antrieb verbinden. Die Energieschnittstelle kann grundsätzlich kontaktlos oder kontaktgebunden arbeiten. Bei einem kontaktlosen Betrieb der Energieschnittstelle wird die von der externen Energiequelle zur Verfügung gestellte elektrische Energie im Allgemeinen per induktiver Kopplung auf die Energieschnittstelle übertragen und steht auf diese Weise zur elektrischen Energieversorgung des Aktuators im Rahmen der Notbetätigung zur Verfügung. Im Regelfall arbeitet die Energieschnittstelle jedoch kontaktgebunden. In diesem Fall muss im Allgemeinen das Mobilgerät mit der darin befindlichen externen Energiequelle über ein Verbindungskabel oder allgemein eine Verbindungsleitung mit der Energieschnittstelle verbunden werden. Dazu haben sich Standardschnittstellen als besonders günstig erwiesen.
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Beispielsweise kann die Verbindungsleitung respektive das Verbindungskabel als USB-Kabel bzw. Micro- oder Nano-USB-Kabel ausgebildet sein. Solche USB-Kabel oder allgemein der USB-Standard ist grundsätzlich auch zur Energieübertragung eingerichtet und nutzbar.
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Um die Energieübertragung von der externen Energiequelle auf den im Innern der Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe befindlichen elektrisch beaufschlagbaren Aktuator möglichst komfortabel und intuitiv zu realisieren, ist die Energieschnittstelle im Allgemeinen au ßenseitig an einer zugänglichen Stelle des Kraftfahrzeuges angeordnet. Da das Kraftfahrzeug bei der beschriebenen Notbetätigung im Allgemeinen verriegelt ist, muss die Position der Energieschnittstelle außenseitig am Kraftfahrzeug so gewählt und vorgegeben werden, dass diese auch in verriegeltem Zustand des Kraftfahrzeuges zugänglich ist. Hier bietet es sich an, die Energieschnittstelle im Außenspiegel, im Türaußengriff, einer Türblende etc. der zugehörigen Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe vorzusehen.
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Die Energieschnittstelle wird darüber hinaus und vorteilhaft mit einer entfernbaren Abdeckung ausgerüstet. Dadurch verhindert die Erfindung, dass die Energieschnittstelle im Normalbetrieb verschmutzt oder sonst wie unbrauchbar wird. Bei der entfernbaren Abdeckung kann es sich um einen simplen Blindstopfen, ein Verkleidungsteil etc. handeln. Außerdem ist es möglich und denkbar, dass die Energieschnittstelle an einer Verbindungsleitung bzw. einem Verbindungskabel angebracht ist, welches nach Lösen der entfernbaren Abdeckung zugänglich wird und hierdurch einen unmittelbaren Anschluss des Mobilgerätes ermöglicht. In diesem Fall muss ein Bediener das fragliche Verbindungskabel oder auch die Verbindungsleitung nicht mit sich führen, sondern ist diese hinter der entfernbaren Abdeckung vorgesehen und bereits vorhanden.
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Grundsätzlich kann die Energieschnittstelle auch nicht außenseitig an der zugehörigen Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe angebracht werden, sondern lässt sich prinzipiell jedweder von außen her zugängliche Bereich der Kraftfahrzeugkarosserie nutzen. Hierzu mag ein abklappbares Nummernschild, eine zu öffnende Tankklappe, eine Verkleidung in der Stoßstange, der Bereich einer Abschleppöse mit zugehöriger Abdeckung etc. dienen und genutzt werden. Entscheidend ist einzig und allein, dass über die externe Energiequelle der jeweilige elektrisch beaufschlagbare Aktuator der zugehörigen Kraftfahrzeugschließeinrichtung im Zuge der Notbetätigung - wie beim Normalbetrieb - beaufschlagt wird, und zwar als Ersatz der in diesem Fall nicht (mehr) funktionierenden Kraftfahrzeugbatterie. Dabei versteht es sich, dass mit Hilfe der externen Energiequelle sämtliche den jeweiligen Kraftfahrzeugtüren oder Kraftfahrzeugklappen zugeordneten Kraftfahrzeugschließeinrichtungen entriegelt/geöffnet werden können. Es ist aber auch möglich, auf diese Weise dem Bediener nur die Fahrertür oder die Fahrertür und die Beifahrertür zugänglich zu machen.
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Die Energieschnittstelle kann zugleich als Datenschnittstelle ausgebildet sein. In diesem Fall lässt sich das die externe Energiequelle aufweisende Mobilgerät und insbesondere ein in diesem Zusammenhang nutzbares Mobiltelefon zusätzlich nutzen, um lediglich einem berechtigten Benutzer auf diese Weise den Zutritt zu ermöglichen und sämtliche denkbaren Diebstahlversuche in diesem Zusammenhang zu verhindern.
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Zu diesem Zweck kann beispielsweise über das Mobilgerät bzw. das Mobiltelefon ein Zugangscode mit einer Steuereinheit der Kraftfahrzeugschließeinrichtung ausgetauscht werden. Über die zugleich als Datenschnittstelle ausgebildete Energieschnittstelle wird die fragliche Steuereinheit der Kraftfahrzeugschließeinrichtung folglich nicht nur mit der erforderlichen elektrischen Energie versorgt, sondern kann die Steuereinheit auch die Berechtigung des Benutzers für die Notbetätigung überprüfen.
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Stellt die Steuereinheit der Kraftfahrzeugschließeinrichtung fest, dass sich ein berechtigter Benutzer Zutritt im Zuge der Notbetätigung verschaffen will, so gibt die Steuereinheit anschließend den elektrisch beaufschlagbaren Aktuator frei und ermöglicht das gewünschte Entriegeln/Öffnen der Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe im Zuge der Notbetätigung. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Dabei kann der fragliche elektrische Aktuator grundsätzlich als Elektromotor und/oder Hubmagnet ausgebildet sein. In beiden Fällen mag der Aktuator respektive der Elektromotor und/oder Hubmagnet so arbeiten, dass beispielhaft die Sperrklinke von ihrem Eingriff mit der Drehfalle abgehoben wird, nachdem mit Hilfe der Steuereinheit die Berechtigung des zutrittswilligen Benutzers im Zuge der Notbetätigung überprüft und verifiziert worden ist. Als Folge hiervon kommt die zuvor in verriegeltem Zustand befindliche Drehfalle von der Sperrklinke frei und gibt einen gefangenen Schließbolzen ebenfalls frei. Die zugehörige Kraftfahrzeugtür oder Kraftfahrzeugklappe kann im Anschluss hieran wunschgemäß im Zuge der Notbetätigung geöffnet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Kraftfahrzeugtür, welche mit einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschließeinrichtung ausgerüstet ist.
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In der Figur ist eine Kraftfahrzeugschließeinrichtung dargestellt, bei welcher es sich nicht einschränkend um ein Kraftfahrzeugtürschloss 2 handelt, welches in bzw. an einer zugehörigen Kraftfahrzeugtür 1 angeordnet ist. Bei dem Kraftfahrzeugtürschloss 2 handelt es sich in der Darstellung um ein Elektroschloss 2. Das Elektroschloss 2 ist im Innern der Kraftfahrzeugtür 1 angeordnet, und zwar nach dem Ausführungsbeispiel an einem umlaufenden Rahmen 3.
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Das Kraftfahrzeugtürschloss 2 verfügt in seinem grundsätzlichen Aufbau und entsprechend der vergrößerten Darstellung in der einzigen Figur über ein Gesperre 4, 5 aus Drehfalle 4 und Sperrklinke 5. Das Gesperre 4, 5 ist in der Figur im Schließzustand dargestellt und lässt sich mit Hilfe eines elektrisch beaufschlagbaren Aktuators 6 entriegeln/öffnen. Bei dem elektrisch beaufschlagbaren Aktuator 6 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um einen Elektromotor 6, dessen in der Figur angedeutete Gegenuhrzeigersinndrehung dazu führt, dass die Sperrklinke 5 ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wird und von ihrem Eingriff mit der Drehfalle 4 abgehoben wird.
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Als Folge hiervon kann die Drehfalle 4 wie angedeutet im Uhrzeigersinn federunterstützt aufschwenken. Dadurch wird ein zuvor gefangener Schließbolzen 7 freigegeben und lässt sich die zugehörige Kraftfahrzeugtür 1 im Beispielfall öffnen. Der Elektromotor 6 mag hierzu von einer der Kraftfahrzeugschließeinrichtung zugeordneten Steuereinheit 8 im Innern der Kraftfahrzeugtür 1 beaufschlagt werden, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Zusätzlich ist eine Notbetätigungseinrichtung 9, 10 für die Kraftfahrzeugtür 1 vorgesehen. Erfindungsgemäß ist die Notbetätigungseinrichtung 9, 10 funktionell und konstruktiv unabhängig von einem nicht ausdrücklich dargestellten Kraftfahrzeug ausgebildet. Das Kraftfahrzeug weist die fragliche Kraftfahrzeugtür 1 und mithin die beschriebene Kraftfahrzeugschließeinrichtung respektive das Kraftfahrzeugtürschloss bzw. Elektroschloss 2 im Beispielfall auf.
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Die Notbetätigungseinrichtung 9, 10 ist erfindungsgemäß nicht nur funktionell und konstruktiv unabhängig von dem betreffenden Kraftfahrzeug ausgebildet, sondern verfügt auch über eine externe Energiequelle 10 für den Aktuator bzw. den Elektromotor 6. Mit Hilfe dieser externen Energiequelle 10 lässt sich der Aktuator 6 im Zuge einer Notbetätigung beaufschlagen, und zwar wiederum zumindest zum Entriegeln/Öffnen der Kraftfahrzeugtür 1 wie im Normalbetrieb. Im Normalbetrieb wird der Aktuator 6 von einer nicht dargestellten Kraftfahrzeugbatterie gespeist. Fällt die Kraftfahrzeugbatterie aus, so sorgt erfindungsgemäß die Notbetätigungseinrichtung 9, 10 alternativ dafür, dass die Kraftfahrzeugtür 1 dennoch entriegelt/geöffnet werden kann.
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Bei der externen Energiequelle 10 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um einen Akkumulator. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch eine Energieerzeugungseinrichtung in Gestalt beispielsweise eines Dynamos oder auch einer Solarzelle inklusive gegebenenfalls Pufferspeicher vorgesehen werden, was im Detail jedoch nicht dargestellt ist. Nach dem Ausführungsbeispiel stellt die externe Energiequelle 10 einen Bestandteil eines Mobilgerätes 9, 10 dar. Das heißt, die Notbetätigungseinrichtung 9, 10 ist im Rahmen des Ausführungsbeispiels als Mobilgerät 9, 10 und vorzugsweise als Mobiltelefon 9, 10 ausgebildet.
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Um mit Hilfe des Mobiltelefons 9, 10 im Beispielfall die elektrische Energie von dem Akkumulator 10 auf den Elektromotor bzw. Aktuator 6 bei einer Notbetätigung zu übertragen, ist die externe Energiequelle 10 über eine Energieschnittstelle 11 mit dem fraglichen Aktuator 6 verbunden. Dazu ist eine Verbindungsleitung 12 vorgesehen, welche die Energieschnittstelle 11 mit der Steuereinheit 8 und diese wiederum mit dem Kraftfahrzeugtürschloss 2 und folglich dem darin befindlichen Aktuator 6 für das Gesperre 4, 5 elektrisch verbindet.
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Zusätzlich ist noch eine weitere Verbindungsleitung 13 bzw. ein Verbindungskabel vorgesehen, welches nach dem Ausführungsbeispiel für die elektrische Verbindung des Mobilgerätes bzw. Mobiltelefones 9, 10 mit der Energieschnittstelle 11 sorgt. Bei dem Verbindungskabel 13 kann es sich um ein Standardkabel zum Übertragen von Niedergleichspannungen handeln, beispielsweise ein USB-Kabel oder auch ein Micro- oder Nano-USB-Kabel. Das heißt, in diesem Fall sind sowohl das Mobilgerät bzw. Mobiltelefon 9, 10 als auch die Energieschnittstelle 11 mit entsprechenden Buchsen respektive Steckern ausgerüstet, um insgesamt eine durchgängige elektrische Verbindung von der externen Energiequelle bzw. dem Akkumulator 10 über die Verbindungsleitung 13, die Energieschnittstelle 11, die weitere Verbindungsleitung 12 zur Steuereinheit 8 und schließlich bis hin zum Kraftfahrzeugtürschloss 2 und damit dem Aktuator 6 zu gewährleisten.
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Die fragliche Verbindungsleitung respektive das Verbindungskabel 13 ist grundsätzlich auch entbehrlich. Denn das betreffende Verbindungskabel respektive die Verbindungsleitung 13 kann auch im Innern einer mit Hilfe einer Abdeckung 14 verschlossenen Aussparung im Kraftfahrzeug bzw. nach dem Ausführungsbeispiel im Innern der Aussparung der Kraftfahrzeugtür 1 vorgesehen und bevorratet werden. Dazu mag die Kraftfahrzeugtür 1 mit der entfernbaren Abdeckung 14 ausgerüstet sein, die im dargestellten Beispielfall an einem Außenspiegel 15 vorhanden ist. Die Energieschnittstelle 11 kann insgesamt kontaktgebunden arbeiten, indem über die Verbindungsleitung bzw. das eingesteckte Verbindungskabel 13 die elektrische Verbindung zum Mobilgerät 9, 10 und folglich dem Akkumulator 10 hergestellt wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Energieschnittstelle 11 kontaktlos funktioniert. In diesem Fall lässt sich die elektrische Energie vom Akkumulator 10 des Mobilgerätes 9, 10 über eine induktive Kopplung an die Energieschnittstelle 11 übertragen, was im Beispielfall jedoch nicht dargestellt ist.
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Jedenfalls wird die Energieschnittstelle 11 außenseitig an einer zugänglichen Stelle des Kraftfahrzeuges angeordnet, im Beispielfall im oder am Außenspiegel 15. Durch die entfernbare Abdeckung 14 ist die Energieschnittstelle 11 im Außenspiegel 15 vor etwaigen Umwelteinflüssen geschützt. Außerdem kann eine an dieser Stelle und mit Hilfe der Abdeckung 14 verschlossene Ausnehmung im Außenspiegel 15 - wie beschrieben - das Verbindungskabel 13 aufweisen, welches nach Entfernen der Abdeckung 14 in diesem Fall lediglich herausgezogen und mit dem Mobilgerät 9, 10 gekoppelt werden muss.
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Im Rahmen des dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Energieschnittstelle 11 zugleich als Datenschnittstelle ausgebildet. Dadurch wird erfindungsgemäß sichergestellt, dass nur ein berechtigter Benutzer im Zuge der Notbetätigung die Kraftfahrzeugtür 1 im Beispielfall entriegeln und öffnen kann. Um dies sicherzustellen, muss zunächst der zutrittswillige Benutzer beispielsweise einen Code oder ein sonstiges Signal an die Steuereinheit 8 übertragen, um seine Berechtigung nachzuweisen. Das kann drahtgebunden über die Energieschnittstelle 11 und die Verbindungsleitung 12 aber auch direkt und kontaktlos an die Steuereinheit 8 erfolgen.
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Nachdem die Steuereinheit 8 die Berechtigung des zutrittswilligen Benutzers im Zuge der Notbetätigung festgestellt und verifiziert hat, wird der Aktuator 8 bestromt, und zwar durch eine entsprechende Energieeinspeisung seitens des externen Akkumulators 10. Als Folge hiervon kann die zugehörige Kraftfahrzeugtür 1 auch bei einem Ausfall der Kraftfahrzeugbatterie entriegelt respektive geöffnet und anschließend ausgestellt werden. Das zugehörige Kraftfahrzeug ist im Zuge der Notbetätigung zugänglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015205951 A1 [0002]
- DE 102013217377 A1 [0003]
- DE 102009048845 A1 [0004]
- DE 19952575 B4 [0005]