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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung eines freiwerdenden Parkplatzes für ein Fahrzeug.
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Aus der
DE 10 2014 209 453 A1 ist ein Verfahren zum Vereinfachen der Suche nach einem freien Parkplatz bekannt. Das Verfahren sieht vor, dass Parkplatznachfrager und Parkplatzanbieter sich bei einer Datenverarbeitungsstation eines Diensteanbieters registrieren und dabei Eigenschaften der nachgefragten bzw. angebotenen Parkplätze angeben. Zur Kommunikation mit der Datenverarbeitungsstation können die Parkplatznachfrager bzw. Parkplatzanbieter eine Kommunikationsvorrichtung in Form eines Smartphones verwenden. In Abhängigkeit von den gemeldeten Parkplätzen wird einem Parkplatznachfrager von der Datenverarbeitungsstation mindestens ein freier Parkplatz angeboten, den der Parkplatznachfrager reservieren kann. Mittels Objekt- und Bewegungsmustererkennung können die Eigenschaften der zur Verfügung stehenden Parkplätze aktualisiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung eines freiwerdenden Parkplatzes für ein Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die in Anspruch 3 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zur Ermittlung eines freiwerdenden Parkplatzes für ein Fahrzeug sieht erfindungsgemäß vor, dass ein geparktes Fahrzeug mittels zumindest einer Funkeinheit eine Anzahl von Funkbereichen in Form konzentrischer Kreise mit jeweils einem vorgegebenen Radius erzeugt und das geparkte Fahrzeug den Mittelpunkt der Kreise bildet, wobei die Funkeinheit bis zu einer vorgegebenen Reichweite mit einem mobilen Endgerät eines Fahrzeugnutzers des Fahrzeuges verbunden ist, wobei erfasst wird, wenn das mobile Endgerät in einen Funkbereich eintritt oder diesen verlässt, wobei bei anhand der Funkbereiche erfasster Annäherung des Fahrzeugnutzers an das Fahrzeug angenommen wird, dass das Fahrzeug den Parkplatz verlässt und eine entsprechende Meldung in einem einen Parkplatz suchenden Fahrzeug ausgegeben wird, bevor das Fahrzeug den Parkplatz tatsächlich verlassen hat.
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Durch Anwendung des Verfahrens ist eine Suche nach einem freien oder freiwerdenden Parkplatz wesentlich erleichtert, wodurch die Zufriedenheit des Fahrzeugnutzers wesentlich erhöht werden kann, da Zeit und Kosten für die Parkplatzsuche verringert werden können.
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Insbesondere dadurch, dass das Parkplatz suchende Fahrzeug über den mit hoher Wahrscheinlichkeit frei werdenden Parkplatz informiert wird, wird dem Fahrzeug genügend Zeit zur Verfügung gestellt, zu dem Parkplatz zu fahren, bevor ein anderes Fahrzeug, welches das Verfahren nicht anwendet, den Parkplatz erreicht.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist keine konstruktionsbedingte Veränderung am Fahrzeug erforderlich, da im Wesentlichen ausschließlich die zumindest eine Funkeinheit im oder am Fahrzeug unterzubringen ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Draufsicht einer Verkehrssituation mit einem parkenden Fahrzeug und drei Funkbereiche zur Anwendung eines Verfahrens zur Ermittlung eines frei werdenden Parkplatzes,
- 2 schematisch ein Anzeigebereich einer Anzeigeeinheit in einem einen Parkplatz suchenden Fahrzeug bei Anwendung des Verfahrens und
- 3 schematisch eine Draufsicht einer Verkehrssituation mit einem Fahrzeugnutzer und mehrere parkende Fahrzeuge bei Anwendung des Verfahrens.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt schematisch eine Draufsicht einer Verkehrssituation, wobei ein Fahrzeug 1 geparkt ist, welches einen Mittelpunkt von drei konzentrischen Kreisen bildet, die Funkbereiche F1, F2, F3 einer in das Fahrzeug 1 integrierten Funkeinheit 2 darstellen.
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Die Funkeinheit 2, welche auch als Funkbake bezeichnet wird, ist eine mobile Funkstelle und Bestandteil einer Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Ermittlung eines freiwerdenden Parkplatzes P. Dabei verbraucht die Funkeinheit 2, welche insbesondere auf einem Industriestandard basiert, in ihrem Betrieb vergleichsweise wenig elektrische Energie.
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Eine solche Funkeinheit 2 kann in zukünftigen Fahrzeugen 1 Bestandteil einer sogenannten On-Board-Elektronik sein oder bei älteren Fahrzeugmodellen als sogenanntes On-Board-Diagnose-Verbindungsgerät als Nachrüstlösung ausgebildet sein. Ist die Funkeinheit 2 Bestandteil der On-Board-Elektronik, so kann die Funkeinheit 2 in einen Innenspiegel oder in ein Gehäuse einer Dachantenne des Fahrzeuges 1 integriert sein.
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Die Vorrichtung dient dazu, weitestgehend vorhersagen zu können, wann ein Parkplatz P in den folgenden Minuten frei wird, das Fahrzeug 1 also den Parkplatz P verlässt, wobei das Fahrzeug 1 den Parkplatz P noch nicht verlassen hat.
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Eine erste Schätzung geht von einer Zeitdauer von 5 Minuten bis 10 Minuten aus, in welcher ein nicht näher gezeigtes Parkplatz P suchendes Fahrzeug, welches mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h durch eine Stadt ohne Anzuhalten bis zu einem gewünschten Ort fährt, theoretisch eine Fahrstrecke von 4,16 km bis 41,16 km zurücklegen kann.
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Das im Folgenden beschriebene Verfahren bietet im Vergleich zu anderen Verfahren den Vorteil, dass Informationen automatisch und ohne manuelle Interaktion mit nicht gezeigten anderen Fahrzeugnutzern geteilt werden können, die im Voraus nach einem freien oder frei werdenden Parkplatz P suchen. Das einen Parkplatz P suchende Fahrzeug ist in Bezug auf einen frei werdenden Parkplatz P in Kenntnis gesetzt, bevor das parkende Fahrzeug 1 den Parkplatz P verlässt und somit ein weiteres einen Parkplatz P suchendes Fahrzeug dem Parkplatz suchenden Fahrzeug zuvorkommt.
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Das Verfahren basiert auf dem Prinzip, dass wenn ein in 3 näher gezeigter Fahrzeugnutzer 3 sein Fahrzeug 1 parkt und sich von diesem vergleichsweise weit entfernt, es sehr wahrscheinlich ist, dass der Fahrzeugnutzer 3 zu seinem Fahrzeug 1 zurückkehrt, wenn er einen Weg in Richtung seines Fahrzeuges 1 einschlägt. Ist dies der Fall, wird angenommen, dass der Fahrzeugnutzer 3 in sein Fahrzeug 1 einsteigt und den Parkplatz P verlässt.
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Wird der Parkplatz P frei, kann diese Information mit anderen Fahrzeugnutzern geteilt werden, die in diesem Gebiet auf der Suche nach einem Parkplatz P sind.
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Das Fahrzeug 1 und ein Parkplatz P suchendes Fahrzeug, welches das Verfahren anwendet, sind mit einer nicht gezeigten zentralen Rechnereinheit verbunden, welche bei einer Suche nach einem Parkplatz P entsprechende Informationen an das Parkplatz P suchende Fahrzeug übermittelt.
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Wie oben beschrieben, basiert die Funktion der Funkeinheit 2 auf einem Industriestandard, wobei eine solche Funkeinheit 2 vergleichsweise kostengünstig zu erwerben ist und verbrauchen relativ wenig elektrische Energie.
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Je mehr Fahrzeuge 1 über eine solche Technik verfügen, desto größer ist ein Anwendungsgebiet für das Verfahren.
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Die Funkeinheit 2 sendet ihre universell eindeutige Kennung an tragbare elektronische Geräte in der Nähe, so dass es einem in 3 gezeigten mobilen Endgerät 4, insbesondere ein Smartphone, eine Tablet-PC und anderen Geräten, möglich ist, eine Aktion in der Nähe der Funkeinheit 2 durchzuführen. Insbesondere können die Kennung der Funkeinheit 2 und mehrere von ihr gesendete Bytes dazu verwendet werden, um einen physischen Standort des mobilen Endgerätes 4 zu ermitteln, den Fahrzeugnutzer 3 mit dem mobilen Endgerät 4 zu verfolgen und/oder eine standortbasierte Aktion auf dem mobilen Endgerät 4 auszulösen, z. B. ein Anmelden in einem sozialen Netzwerk und/oder ein Erhalt einer Mitteilung.
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Ein Verbrauch elektrischer Energie der Funkeinheit 2 ist insbesondere abhängig von den Faktoren wie Sendeleistung und einer Periodizität der Funkimpulse.
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Ein mobiles Endgerät 4 mit einem vergleichsweise aktuellen Betriebssystem unterstützt eine regionale Überwachung auf Basis eines Funkprinzips mittels eines entsprechenden Anwendungsprogrammes, welches auf dem mobilen Endgerät 4 hinterlegt ist. Dies kann bedeuten, dass der Fahrzeugnutzer 3 das Anwendungsprogramm nicht aktiv nutzt, um Benachrichtigungen zu generieren und Aktionen auszulösen. So ist es mit einem mobilen Endgerät 4 mit einem entsprechenden Betriebssystem möglich, eine bestimmte Anzahl von Regionen oder Kanälen von Funkeinheiten 2 gleichzeitig zu überwachen, wobei jeder Kanal mit einer eigenen Kennung identifiziert wird.
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Das mobile Endgerät 4 überwacht also eine Anzahl von Kanälen, z. B. verschiedener Funkeinheiten 2 und kann so programmiert werden, dass bestimmte Aktionen ausgeführt werden, wenn ein Satz vorgegebener Kennungen gefunden wird. D. h., dass sich das mobile Endgerät 4 in einem sogenannten Geofence einer Funkeinheit 2 befindet. Im Allgemeinen ist ein bestimmtes Erfassungsfenster vorgegeben, welches als Bestätigung dafür verwendet wird, dass das mobile Endgerät 4 in einen Funkbereich F1 bis F3 der Funkeinheit 2 eingetreten ist oder diesen verlassen hat.
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Eine Gehgeschwindigkeit von Personen und somit auch des Fahrzeugnutzers 3 kann abhängig von vielen Faktoren, wie z. B. einer Körpergröße, einem Gewicht, einem Alter, einem Gelände, einer Oberfläche einer Belastung, einer Kultur, einer Anstrengung und/oder einer Fitness, verhältnismäßig stark variieren. Im Durchschnitt beträgt die Gehgeschwindigkeit von Menschen auf einem Fußweg etwa 5 km/h oder ungefähr 1,4 m/s. D. h., dass eine gehende Person im Standardintervall von 10 Sekunden ungefähr 14 Meter gelaufen ist.
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Es gibt Funkeinheiten 2, die in Abhängigkeit von Hindernissen und/oder Reflexionen eine Reichweite von 250 m bis 450 m aufweisen, wobei eine Person, insbesondere der Fahrzeugnutzer 3, zum Zurücklegen einer solchen Strecke zwischen 2,9 Minuten und 5,35 Minuten läuft. Zusätzlich wird eine durchschnittliche Zeit vorgegeben, die der Fahrzeugnutzer 3 benötigt, um wenn er das Fahrzeug 1 erreicht hat, Türen zu öffnen, gegebenenfalls eine Tasche zu verstauen, sich in das Fahrzeug 1 zu setzen, einen Sicherheitsgurt anzulegen, eine Antriebseinheit des Fahrzeuges 1 zu starten, zu überprüfen ob ein anderes Fahrzeug kommt, einen Fahrtrichtungsanzeiger zu aktivieren und schließlich von dem Parkplatz P wegzufahren.
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Gegebenenfalls kann zusätzlich ein Zeitpuffer angesetzt sein, um Faktoren, wie beispielsweise eine Fußgängerampel, auf dem Weg zum Fahrzeug 1 zu berücksichtigen.
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Das Prinzip des Verfahrens, welches auch als Predictive Parking Sharing bezeichnet werden kann, ist vergleichbar mit dem Effekt von platzenden Seifenblasen, wobei das Prinzip auch für Werbe- und Marketingzwecke genutzt werden kann.
Mittels der Funkeinheit 2 sind konzentrische Funkbereiche F1 bis F3 erzeugbar, wobei das Fahrzeug 1 die Mitte bildet.
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Alternativ können auch mehrere Funkeinheiten 2 verwendet werden, die in dem Gehäuse der Dachantenne angeordnet oder in den Innenspiegel integriert sind, wobei die Funkeinheiten 2 verschiedene Transmitterleistungen und Kennungen aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführung wird eine UART-Funkeinheit 2 verwendet, die das Verhalten mehrerer Funkeinheiten 2 wiedergibt.
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Jeder Funkbereich F1 bis F3, der auch als Blase bezeichnet werden kann, wird im Wesentlichen durch drei Faktoren definiert. Dabei bildet ein erster Faktor eine maximale Reichweite, die auf der Transmitterleistung basiert, ein zweiter Faktor eine Frequenz, mit welcher die Funkeinheit 2 einen Funkimpuls erneut sendet, und ein dritter Faktor wird durch die Kennung des jeweiligen Funkbereiches F1 bis F3 gebildet.
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Beispielsweise wird unter der Annahme, dass drei Funkbereiche F1 bis F3 mit konzentrischer Form mittels einer Funkeinheit 2 erzeugt werden, eine UART (Universal Asynchronous Receiver Transmitter), wie im Folgenden beschrieben, programmiert werden.
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Ein erster Funkbereich F1, eine Nahbereichsblase, mit einer Reichweite, also einem Radius von 2 m bis 3 m erfordert eine Mindestleistung von -8 dBm, wobei der Funkimpuls z. B. alle 500 ms oder 900 ms mit einer Kennung von z. B. UUID-1 gesendet wird. D. h., dass die Funkeinheit 2 alle 900 ms einen Funkimpuls, insbesondere eine Funknachricht, mit der entsprechenden eindeutigen Kennung in eine vergleichsweise geringe Entfernung sendet.
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In Bezug auf einen zweiten Funkbereich F2, welcher einen Radius von 50 m aufweist und eine mittlere Leistung erfordert, ist vorgesehen, dass ein Funkimpuls alle 3000 ms, beispielsweise mit der Kennung UUID-2, gesendet wird.
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Ein dritter Funkbereich F3 weist einen Radius von maximal 250 m auf und erfordert eine Leistung von +8 dBm, wobei ein Funkimpuls alle 10.000 ms, z. B. mit der Kennung UUID-3 gesendet wird.
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Die Anzahl der Funkbereiche F1 bis F3 ist nicht begrenzt und kann variieren, wobei sich die Anzahl auf einen Verbrauch elektrischer Energie der Funkeinheit 2 auswirkt. Durch Erhöhung der Anzahl erhöht sich eine Genauigkeit in Bezug auf das Verfahren.
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Insbesondere ist eine vergleichsweise hohe Genauigkeit in Bezug auf die Position des parkenden Fahrzeuges 1 relativ wichtig, wobei hierzu der erste Funkbereich F1 dient. Sobald das Fahrzeug 1 verlassen wird, wird der entsprechende Funkimpuls mit einer vergleichsweise hohen Frequenz, jedoch mit einer niedrigen Transmitterleistung gesendet.
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Das mobile Endgerät 4 des Fahrzeugnutzers 3 wird mit der Funkeinheit 2 verbunden, wobei dem mobilen Endgerät 4 die entsprechende Anzahl der Funkbereich F1 bis F3 zugeführt wird.
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Tritt das mobile Endgerät 4 durch die Bewegung des Fahrzeugnutzers 3 in einen der Funkbereiche F1 bis F3 ein oder verlässt einen der Funkbereiche F1 bis F3, wird mittels des mobilen Endgerätes 4 eine Nachricht generiert, die beispielsweise über Internet und/oder ein Mobilfunknetz an die zentrale Rechnereinheit übertragen wird.
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Beispielsweise ist das mobile Endgerät 4 derart konfiguriert, dass bestimmte, insbesondere zeitlich begrenzte, Aktionen, beispielsweise das Senden der Nachricht und/oder ein Zugreifen auf eine Positionsbestimmungseinheit des mobilen Endgerätes 4, ausgeführt werden. Hierzu kann vorgesehen sein, dass auf zusätzliche Sensoren des mobilen Endgerätes 4, beispielsweise auf einen Beschleunigungssensor, auf ein Gyroskop und/oder auf einen Bewegungssensor, zugegriffen wird, so dass eine Bewegungsrichtung des mobilen Endgerätes 4 innerhalb verhältnismäßig kleiner Zeitfenster in Richtung einer der Funkbereiche F1 bis F3 geschätzt werden kann, so dass anhand der Bewegungsrichtung abgeleitet werden kann, oder sich der Fahrzeugnutzer 3 von dem Fahrzeug 1 weg oder auf das Fahrzeug 1 zu bewegt.
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Sobald der Fahrzeugnutzer 3 das Fahrzeug 1 parkt und verlässt, wird mittels des Anwendungsprogrammes auf dem mobilen Endgerät 4 und der Funkbereiche F1 bis F3 automatisch erkannt, in welche Richtung sich der Fahrzeugnutzer 3 mit dem mobilen Endgerät 4 bewegt.
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Hat der Fahrzeugnutzer 3 mit dem mobilen Endgerät 4 den ersten Funkbereich F1 verlassen, wird ein Geomarker auf der zentralen Rechnereinheit gesetzt, was bedeutet, dass dies der Ort ist, an dem Fahrzeug 1 geparkt wurde. Alle Funkbereiche F1 bis F3 sind konzentrisch zu diesem Ort, solange das Fahrzeug 1 an diesem Ort verbleibt. Aus diesem Grund ist der Radius des ersten Funkbereiches F1 vergleichsweise klein, so dass die Position, d. h. der Ort des geparkten Fahrzeuges 1 verhältnismäßig genau ist.
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Als zusätzliche Information erkennt eine Steuereinheit, insbesondere eine Telematic control unit, in dem Fahrzeug 1 über ein Bordnetz, beispielsweise einen CAN-Bus, fahrzeugseitige Ereignisse wie eine Zündungszustandsänderung, ein Ein- und Ausschalten einer Antriebseinheit, ein Sperren, Entsperren, Öffnen und Schließen von Türen, eine Sitzbelegung, wobei diese Informationen an die zentrale Rechnereinheit gesendet werden. Somit erhält die zentrale Rechnereinheit Informationen sowohl von dem mobilen Endgerät 4 als auch von der Steuereinheit des Fahrzeuges 1.
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Die zentrale Rechnereinheit ermittelt, z. B. durch eine dem Fahrzeug 1 zugeordnete Identifikationsnummer, dessen Fahrzeuggröße, also die Fahrzeugabmessungen, und kann diese Information an Parkplatz P suchende Fahrzeuge weitergeben. So kann ein Fahrzeugführer eines Parkplatz suchenden Fahrzeuges abschätzen, ob sein Fahrzeug 1 auf dem Parkplatz P abgestellt werden kann, oder ob es zu groß für den Parkplatz ist.
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In einem in 2 gezeigten Anzeigebereich A einer Anzeigeeinheit eines Parkplatz P suchenden Fahrzeuges wird in einem ersten Anzeigefeld A1 die Größe des den Parkplatz P verlassenden Fahrzeuges 1 angezeigt.
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Weiterhin ist die zentrale Rechnereinheit darüber informiert, dass andere Fahrzeuge in der Umgebung des Parkplatzes P nach einem freien Parkplatz P suchen. Beispielsweise wird das Parkplatz suchende Fahrzeug, welches sich am nächsten zu dem Parkplatz P befindet, mittels eines entsprechenden Algorithmus ermittelt. Dementsprechend wird eine Parkratenwahrscheinlichkeit angepasst, die in einem zweiten Anzeigefeld A2 abgebildet wird.
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Zudem wird in einem dritten Anzeigefeld A3 die Anzahl der in der Umgebung einen Parkplatz P suchenden Fahrzeuge angezeigt, die das Verfahren verwenden.
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Ein viertes Anzeigefeld A4 informiert einen Fahrzeugnutzer 3 eines einen Parkplatz P suchenden Fahrzeuges über eine bis zur voraussichtlichen Abfahrtszeit verbleibende Zeit, und falls das Fahrzeug 1 den Parkplatz P bereits verlassen hat, über eine seitdem vergangen Zeit, die dann einen Einfluss auf die Parkratenwahrscheinlichkeit hat.
Da die zentrale Rechnereinheit über frei gewordene Parkplätze P sowie Fahrzeuge 1, die zu einem Parkplatz P geführt wurden und ihr Fahrzeug 1 abgestellt haben, informiert ist, kann zumindest eine Statistik über die Nutzung und den Erfolg der Fahrzeugnutzer 3 ohne deren Interaktion, z. B. für Marketingzwecke, erstellt werden.
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Darüber hinaus wird in dem Anzeigebereich A in einem fünften Anzeigefeld A5 ausgegeben, wie weit sich das Parkplatz P suchende Fahrzeug dem Fahrzeug 1 genähert hat. Diese Entfernung wird mittels der Funkbereiche F1 bis F3, in welchen das mobile Endgerät 4 erfasst wurde vergleichsweise genau ermittelt, wobei die Parkratenwahrscheinlichkeit entsprechend zunimmt, je näher sich das suchende Fahrzeug zu dem Fahrzeug 1 befindet. Dabei kann die Farbe der Anzeige mit einer der Farbe der Parkratenwahrscheinlichkeit, die in dem zweiten Anzeigefeld A2 angezeigt wird, korrespondieren.
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In einem sechsten Anzeigefeld A6 kann angezeigt werden, ob die Antriebseinheit des Fahrzeuges 1 gestartet ist, wobei zusätzlich oder alternativ die oben genannten fahrzeugseitigen Informationen angezeigt werden können.
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Dass das Fahrzeug 1 den Parkplatz P verlassen hat, kann durch einen Abgleich der Position des Fahrzeuges 1 mit der des mobilen Endgerätes 4 ermittelt werden, wobei zuvor erfasst wurde, dass das Fahrzeug 1 gestartet wurde. Zudem kann ermittelt werden, dass sich das Fahrzeug 1 im Fahrbetrieb befindet, wenn eine ermittelte Bewegungsgeschwindigkeit des mobilen Endgerätes 4 von beispielsweise 50 km/h erfasst wird.
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Zur Ermittlung der verbleibenden Zeit bis zur Abfahrtszeit des Fahrzeuges 1 von dem Parkplatz P, wenn sich der Fahrzeugnutzer 3 außerhalb der Funkbereiche F1 bis F3 befindet, kann dadurch erfolgen, dass wie in 3 näher gezeigt ist, eine Liste von Kennungen anderer in der Umgebung parkender Fahrzeuge 5 auf das mobile Endgerät 4 heruntergeladen wird. Es werden also andere parkenden Fahrzeuge 5 als Sensoren verwendet, um die Bewegungsrichtung des Fahrzeugnutzers 3 mit dem mobilen Endgerät 4 zu ermitteln. Dabei sind nur zwei Funkbereiche F1, F2 dargestellt.
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Passiert der Fahrzeugnutzer 3 mit dem mobilen Endgerät 4 Funkbereiche F1, F2 anderer parkender Fahrzeuge 5, wird eine entsprechende Nachricht an die zentrale Rechnereinheit gesendet.
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Die zentrale Rechnereinheit gibt vor, welche Liste mit Kennungen auf das mobile Endgerät 4 geladen wird, wobei die wichtigsten Kennungen die der ersten Funkbereiche F1 sind, da sie aufgrund des vergleichsweise geringen Radius zu einer genaueren Ortung führen.
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Die geparkten Fahrzeuge 5 und ihre Kennungen fungieren also als zusätzliche Sensoren entlang einer Fahrbahn, so dass, wenn der Fahrzeugnutzer 3 mit dem mobilen Endgerät 4 einen dieser Funkbereiche F1, F2 kreuzt, eine Benachrichtigung einschließlich Standort an die zentrale Rechnereinheit gesendet wird.
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Im Fall, dass eine Akkuleistung des mobilen Endgerätes 4 vergleichsweise gering ist, wird nur eine entsprechende Kennung des parkenden Fahrzeuges 5 an die zentrale Rechnereinheit gesendet. Der Standort in Bezug auf diese Kennung ist der zentralen Rechnereinheit bereits bekannt.
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Mittels der geparkten Fahrzeuge 5 und deren Funkbereiche F1, F2 kann die zentrale Rechnereinheit überwachen, ob sich der Fahrzeugnutzer 3 mit seinem mobilen Endgerät 4 von seinem Fahrzeug 1 weg oder zu diesem hin bewegt.
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Durch Verwendung der Kennungen der parkenden Fahrzeuge 5 ist eine Reichweite zur Anwendung des Verfahrens wesentlich erhöht.
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Zudem kann auch eine zellulare Triangulationstechnologie für größere Entfernungen, von beispielsweise 200 m bis 500 m, zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Fahrzeugnutzer 3 mit seinem mobilen Endgerät 4 genutzt werden.
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Eine mögliche Ausführungsform des Verfahrens wird im Folgenden beschrieben. Wenn ein Fahrzeugnutzer 3 einen freien Parkplatz P sucht, wählt er einen Suchmodus im Navigationsmenü des Navigationssystems im den Parkplatz P suchenden Fahrzeug. Dieses Fahrzeug sendet dann eine Anfrage an die zentrale Rechnereinheit, um Informationen über verfügbare Parkplätze P in der Nähe zu erhalten. Die zentrale Rechnereinheit übermittelt also eine Liste möglicher freier Parkplätze P in der Umgebung des momentanen Standortes des suchenden Fahrzeuges. Sobald sich das suchende Fahrzeug dem Ort des geparkten Fahrzeuges 5 nähert, kann der Anzeigebereich A, insbesondere des Navigationssystems oder des mobilen Endgerätes 4 in einen sogenannten Realitätsmodus wechseln. In diesem Realitätsmodus wird ein von einer fahrzeugseitigen Kamera erfasster Bereich vor dem suchenden Fahrzeug in dem Anzeigebereich A abgebildet, wobei das Fahrzeug 1, welches den Parkplatz P verlässt, mittels einer Virtual-Reality-Blase und/oder einem anderen geeigneten dreidimensionalen Ortungsmechanismus und zusätzlichen Informationen, wie beispielsweise ein Fahrzeugtyp, eine Fahrzeugfarbe und/oder ein Nummernschild, zum verbesserten Auffinden gekennzeichnet wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens kann die Zufriedenheit eines Fahrzeugnutzers 3 hinsichtlich erhältlicher Parkinformationen gesteigert werden, wobei Kosten und Zeit bei einer Suche nach einem freien oder freiwerdenden Parkplatz P verringert werden können.
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Dazu ist es nicht erforderlich eine bestimmte Infrastruktur zu konzipieren und zu nutzen, wobei mittels der verwendeten Vorrichtung ein vergleichsweise geringer Verbrauch an elektrischer Energie zu verzeichnen ist.
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Die Kosten in Bezug auf die Vorrichtung sind für einen Fahrzeughersteller vergleichsweise gering, wobei es möglich ist, einen solchen Parkdienst an Dritte zu verkaufen, wodurch zusätzliche Einnahmen generiert werden können.
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Zudem besteht die Möglichkeit das Verfahren mit anderen Fahrzeugherstellern zu teilen, so dass eine Anzahl der Fahrzeuge 1, 5, die das Verfahren anwenden, erhöht wird und somit ein Anwendungsgebiet vergrößert werden kann.
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Anhand erfasster Datenmengen, beispielsweise Fahrtdauer, Pausenzeiten, u. a., kann ermittelt werden, wie das Fahrzeug 1, 5 verwendet wird. Dies kann in Stadtverkehrsinformationen einfließen und mit weiteren Behörden geteilt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Funkeinheit
- 3
- Fahrzeugnutzer
- 4
- mobiles Endgerät
- 5
- parkendes Fahrzeug
- A
- Anzeigebereich
- A1 bis A6
- Anzeigefeld
- F1 bis F3
- Funkbereich
- P
- Parkplatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014209453 A1 [0002]