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Die Erfindung befasst sich mit einem Behälter für die dosierte Ausbringung eines Füllguts. Der Behälter umfasst eine elastisch dehnbare Krafterzeugungseinheit, die sich bei Befüllung ausdehnt und deren Dehnspannung zur dosierten Ausbringung des Füllguts nutzbar ist. Beispiele für Behälter mit einer derartig elastisch dehnbaren Krafterzeugungseinheit finden sich in der
DE 10 2009 006 755 A1 , der
DE 10 2010 018 915 A1 , der
DE 43 33 627 A1 sowie der
EP 1 026 102 A1 .
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Speziell geht die Erfindung von einem Behälter aus, der zwei ineinandergesteckte Hohlkörper umfasst, wobei der äußere der beiden Hohlkörper als alleiniger Krafterzeuger oder zumindest als Haupt-Krafterzeuger dient und elastisch dehnbar ist, so dass er im gefüllten Zustand eine aus seiner Dehnspannung herrührende Ausbringkraft auf das eingefüllte Füllgut ausübt. Der innere der beiden Hohlkörper hat vorrangig eine Schutz- oder Trennfunktion, indem er einen direkten Kontakt zwischen dem eingefüllten Füllgut und dem Material des äußeren Hohlkörpers verhindert. Die Schutz- oder Trennfunktion ist beispielsweise dann erwünscht, wenn die Verträglichkeit des eingefüllten Füllguts mit dem Material des äußeren Hohlkörpers nicht gewährleistet ist oder/und wenn das Material des äußeren Hohlkörpers vergleichsweise durchlässig für Luftsauerstoff oder andere Gase ist, so dass eine Beeinträchtigung des Füllguts beispielsweise durch Oxidationsprozesse zu befürchten sein kann.
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US 2011 / 0 259 359 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Abgeben eines Körperpflegeprodukts auf die Haut, umfassend einen Bürstenkopf, der eine Basis und eine Vielzahl von Borsten aufweist, und einen Vorrichtungskörper, der mit dem Bürstenkopf um die Basis herum verbunden ist. Der Vorrichtungskörper umfasst einen äußeren Behälter, einen zumindest teilweise ausgedehnten zusammenklappbaren Beutel, der in dem äußeren Behälter angeordnet ist, ein elastisches Element, das mindestens einen Teil des zusammenklappbaren Beutels derart umgibt, dass das elastische Element axial und radial gedehnt wird, wobei das elastische Element aus einem elastisch dehnbaren Material aufgebaut ist, das die Übertragung von Infrarotstrahlung durch mindestens einen Teil des elastischen Elements ermöglicht.
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US 4 423 829 A offenbart eine Einrichtung zur Aufbewahrung und Verteilung eines flüssigen Mediums unter Druck mit einer im wesentlichen inerten flexiblen Aufbewahrungseinrichtung, die einen inneren Bereich zur Aufbewahrung des flüssigen Mediums unter Druck bildet und im ungefüllten Zustand um eine Achse faltbar ist und die sich zumindest in im wesentlichen transversalen Richtungen zu der Achse ausdehnt, wenn sie mit dem flüssigen Medium unter Druck gefüllt wird, einem elastischen Röhrenelement, das außerhalb der flexiblen Aufbewahrungseinrichtung angeordnet ist, und ausdehnbar in im wesentlichen transversalen Richtungen zu deren Achse ist, wenn die flexible Aufbewahrungseinrichtung mit dem flüssigen Medium unter Druck gefüllt wird, und mit einer Ventileinrichtung, wobei eine Hülle um die flexible Aufbewahrungseinrichtung angeordnet ist, wobei diese Hülle eine im allgemeinen gewebeartige Zusammensetzung hat und elastisch ist.
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US 4 222 499 A offenbart eine Vorrichtung zur Abgabe von Fluidprodukten unter Druck, umfassend eine elastomere Druckeinheit, eine Halterung, ein Dichtungselement und ein Ventil, und die zusätzlich entweder einen Behälter für ein Gehäuse um die Druckeinheit oder eine Auskleidung innerhalb der Druckeinheit umfassen kann. Die elastomere Druckeinheit hat einen inneren Hohlraum, der das flüssige Produkt enthält und auch den Abgabedruck bereitstellt.
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WO 2007 / 093 889 A2 offenbart eine Vorrichtung zur Abgabe von Fluiden, insbesondere Medikamenten, unter Druck, umfassend einen Behälter mit variablem Volumen in Form eines Beutels oder eines flexiblen Behälters von allgemeiner zylindrischer Form mit ausschließlich Längsfalten, welcher das zu fördernde Fluid enthält.
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Herkömmliche Behälter sind mit einem oder mehreren der folgenden Nachteile behaftet: (i) das Material des inneren Hohlkörpers ist nicht ausreichend resistent gegen einen Inhaltsstoff des Füllguts; (ii) das Material des inneren Hohlkörpers ist nicht ausreichend dampfdicht; (iii) es kommt zu unerwünschten Migrationen zwischen innerem und äußerem Hohlkörper; (iv) das Füllgut verliert über längere Zeit an Masse; (v) der innere Hohlkörper lässt sich nicht leicht in den äußeren Hohlkörper einsetzen.
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Die Erfindung sieht einen Behälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Fertigung eines Behälters mit den Merkmalen des Anspruchs 11 vor. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Bei bestimmten Ausführungsformen der Erfindung umfasst ein Behälter, der für die Aufnahme eines flüssig bis pastösen oder pulverigen Füllguts vorgesehen ist, zwei in einem Urzustand jeweils elastisch biegsame und in dem Urzustand insbesondere unter gegenseitiger flächiger Anschmiegung ineinandergesetzte Hohlkörper, die sich bei Einfüllung einer für den Behälter vorgegebenen Nennfüllmenge des Füllguts in den inneren der beiden Hohlkörper aufweiten. Der äußere der beiden Hohlkörper baut bei solcher Befüllung eine zur Ausbringung des Füllguts aus dem Behälter nutzbare Dehnspannung auf. Die bei Einfüllung der Nennfüllmenge resultierende Aufweitung des inneren Hohlkörpers aus dessen Urzustand beruht bei diesen Ausführungsformen zu einem größeren Anteil auf dauerhafter plastischer Verformung als bei dem äußeren Hohlkörper. Ungeachtet einer etwaigen plastischen Verformung des äußeren Hohlkörpers, die bei bestimmten Ausführungsformen zwar nicht erwünscht ist, indes unter Umständen nicht vollständig vermieden werden kann, beruht bei bestimmten Ausführungsformen zumindest ein überwiegender Teil der bei Einfüllung der Nennfüllmenge resultierenden Aufweitung des inneren Hohlkörpers aus dessen Urzustand auf dauerhafter plastischer Verformung.
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Bei bestimmten Ausführungsformen befinden sich vor der erstmaligen Befüllung des Behälters mit der Nennfüllmenge sowohl der äußere Hohlkörper als auch der innere Hohlkörper in einem definierten Urzustand (Ausgangsform). Nach Befüllung sind beide Hohlkörper aufgeweitet und nicht mehr in ihrer Ausgangsform. Wird der Behälter wieder entleert, kehren der äußere und der innere Hohlkörper jeweils in eine Leerform zurück. Die Leerform des äußeren Hohlkörpers entspricht bei bestimmten Ausführungsformen im wesentlichen seiner Ausgangsformund ist deshalb definiert oder zumindest weitestgehend definiert. Die Verformung des äußeren Hohlkörpers bei Befüllung mit der Nennfüllmenge ist bei bestimmten Ausführungsformen zumindest größtenteils und insbesondere nahezu ausschließlich elastisch und weist keinen oder allenfalls einen geringen plastischen Anteil auf. Die Leerform des inneren Hohlkörpers entspricht hingegen nicht mehr der Ausgangsform, da die Verformung des inneren Hohlkörpers bei erstmaliger Befüllung einen substantiellen plastischen Anteil aufweist. Aufgrund der plastischen Verformung kann es insbesondere sein, dass der innere Hohlkörper nicht in eine formstabile, definierte Leerform zurückkehrt, sondern dass die Leerform undefiniert ist und sich geometrisch erheblich von der Ausgangsform des inneren Hohlkörpers unterscheidet. Beispielsweise kann der innere Hohlkörper in seinem Urzustand - ohne Einwirkung äußerer Zug- oder Druckkräfte und lediglich unter Einwirkung der Gravitationskraft - zwar elastisch biegsam, jedoch formstabil sein und in seinem Leerzustand undefiniert zerknüllt oder faltig sein.
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Die Innenoberfläche des inneren Hohlkörpers kann nach erstmaliger Befüllung nach Rückkehr in den Leerzustand erheblich größer sein als im Urzustand, beispielsweise eineinhalb Mal so groß oder doppelt so groß oder dreimal so groß oder noch größer. Im Vergleich der beiden Hohlkörper zueinander kann man sagen, dass der äußere Hohlkörper bei Entleerung näher an seine Ausgangsform zurückkehrt als der innere Hohlkörper. Dementsprechend kann ein prozentualer Unterschied der Innenoberfläche der Ausgangsform zur Innenoberfläche der Leerform beim äußeren Hohlkörper geringer sein als beim inneren Hohlkörper.
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Der innere Hohlkörper kann eine Barriere bilden, welche den äußeren Hohlkörper vor chemischer Einwirkung durch das Füllgut schützt und das Eindringen von Gasen in den Füllgutaufnahmeraum verhindert. Insbesondere bei einer solchen Funktionszuweisung zu dem inneren Hohlkörper kann dieser im Urzustand erheblich dünnwandiger ausgeführt werden als der äußere Hohlkörper. Die auf das Füllgut wirkende Ausbringkraft stammt bei bestimmten Ausführungsformen nahezu ausschließlich von dem äußeren, elastisch gedehnten Hohlkörper und - wenn überhaupt - nur zu einem sehr geringen Teil von dem inneren Hohlkörper.
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Der innere Hohlkörper ist bei bestimmten Ausführungsformen aus einem thermoplastischen Elastomer gefertigt, welches im Urzustand des inneren Hohlkörpers durch Einfüllung der Nennfüllmenge bei einer Umgebungstemperatur von nicht mehr als 50 Grad Celsius oder nicht mehr als 40 Grad Celsius oder nicht mehr als 35 Grad Celsius oder nicht mehr als 30 Grad Celsius oder nicht mehr als 27 Grad Celsius plastisch verformbar ist. Dies bedeutet, dass die erstmalige Befüllung des inneren Hohlkörpers nicht von einer starken Wärmeeinwirkung begleitet sein muss, um dennoch das Material des inneren Hohlkörpers in den Bereich dauerhafter plastischer Verformung treiben zu können.
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Bei bestimmten Ausführungsformen weist der innere Hohlkörper in seinem Urzustand einen hohlzylindrischen Abschnitt im Wesentlichen konstanter Wandstärke auf. Bei Befüllung mit der Nennfüllmenge erfährt der hohlzylindrische Abschnitt eine dauerhafte, auf plastischer Verformung beruhende Wandverdünnung gegenüber dem Urzustand auf weniger als die Hälfte oder weniger als ein Drittel oder weniger als ein Viertel oder weniger als ein Fünftel oder weniger als ein Siebtel oder weniger als ein Neuntel oder weniger als ein Zehntel der Wandstärke im Urzustand.
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Bei bestimmten Ausführungsformen weisen die beiden Hohlkörper in ihrem Urzustand ineinandergesteckte, einenends verschlossene, langgestreckte hohlzylindrische Abschnitte auf, die sich bei Befüllung mit der Nennfüllmenge sowohl axial als auch radial bezogen auf eine Zylinderachse aufweiten. Der äußere Hohlkörper ist im Bereich eines offenen Längsendes mit einem stoffschlüssig angeformten Verbindungsring verbunden, auf den ein metallenes Deckelbauteil als Träger einer Ventilbaugruppe aufgesetzt ist. Der Verbindungsring weist einen axialen Ringvorsprung auf, welcher von einem Umfangskragen des Deckelbauteils umgriffen ist. Zur Fixierung des Deckelbauteils an dem Verbindungsring ist bei diesen Ausführungsformen ein Randabschnitt des Umfangskragens zumindest lokal, gewünschtenfalls in Umfangsrichtung durchgehend, in eine an einer Außenumfangsseite des Ringvorsprungs gebildete Umfangsnut eingedrückt. Ein Eindrücken des Deckelbauteils nach radial außen im Bereich einer Innenumfangsseite des Verbindungsrings ist bei dieser Fixierungsmethode entbehrlich. Durch randseitiges Bördeln des Deckelbauteils kann ein größtmöglicher Abstand zwischen der Stelle, an welcher das Deckelbauteil zum Zwecke seiner Fixierung umformend bearbeitet wird, und dem in dem Behälter befindlichen Füllgut geschaffen werden. Dies reduziert die Gefahr von Korrosion an dem Deckelbauteil im Fall eines korrosiv wirkenden Füllguts. Bei der umformenden Bearbeitung des Deckelbauteils können lokale Schädigungen einer z.B. durch Lackieren realisierten Schutzschicht des Deckelbauteils auftreten. An derartigen Schadstellen kann sich Korrosion besonders leicht bemerkbar machen, wenn das Füllgut in Kontakt mit dem Deckelbauteil gelangt.
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Der innere Hohlkörper reicht bei bestimmten Ausführungsformen zwischen den Ringvorsprung und den Umfangskragen hinein, wobei er dort zumindest bis in einen axialen Stirnbereich des Ringvorsprungs und insbesondere bis in den Bereich der Umfangsnut reicht. Für die Fertigung des Behälters kann hierbei für den inneren Hohlkörper ein Hohlkörperrohling bereitgestellt werden, der ausreichend bemessen ist, um über die Umfangsnut hinauszureichen. Beim Eindrücken des Randabschnitts des Umfangskragens kann dann ein über die Umfangsnut hinausreichender Randstreifen des Hohlkörperrohlings durch den sich in die Umfangsnut hinein bewegenden Randabschnitt des Umfangskragens abgetrennt werden.
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Das Material des äußeren Hohlkörpers reicht bei bestimmten Ausführungsformen bis in den Bereich einer Innenumfangsseite des Ringvorsprungs, endet jedoch vor dem axialen Stirnbereich des Ringvorsprungs. In dem axialen Stirnbereich des Ringvorsprungs und im Bereich der Umfangsnut ist dann nur das Material des inneren Hohlkörpers zwischen dem Verbindungsring und dem Deckelbauteils eingespannt, jedoch nicht das Material des äußeren Hohlkörpers, so dass dieser frei von Quetschungen bleiben kann.
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Der äußere Hohlkörper ist bei bestimmten Ausführungsformen aus einem Silikonmaterial gefertigt, insbesondere aus einem additionsvernetzenden Silikon. Nähere Erläuterungen hierzu können beispielsweise der
DE 10 2009 006 755 A1 entnommen werden, deren Inhalt hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme vollumfänglich einbezogen wird.
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Bei bestimmten Ausführungsformen ist der erfindungsgemäße Behälter einschließlich des inneren Hohlkörpers zur Wiederverwendung vorgesehen, wobei zur Wiederbefüllung der Behälter in seinem montierten Zustand verbleiben kann und eine neue Befüllung durch eine der dosierten Ausbringung dienende Ventilbaugruppe des Behälters hindurch erfolgen kann.
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Bei den beiden Hohlkörpern kann es sich jeweils um langgestreckte Hohlkörper handeln. Der innere Hohlkörper kann im Wesentlichen rotationssymmetrisch bezüglich einer zentralen Achse ausgestaltet sein. Ebenfalls kann der äußere Hohlkörper im Wesentlichen rotationssymmetrisch bezüglich einer zentralen Achse ausgestaltet sein. In einem zusammengesteckten Zustand können die jeweiligen zentralen Achsen übereinstimmen, sodass die beiden Hohlkörper koaxial zueinander angeordnet sind. Der innere Hohlkörper kann zumindest auf einem Großteil seiner Länge dünnwandiger als der äußere Hohlkörper sein. Eine Wandstärke des äußeren Hohlkörpers kann mindestens doppelt so groß sein wie eine Wandstärke des inneren Hohlkörpers. In einem befüllten Zustand kann der innere Hohlkörper mit dem Füllgut gefüllt und mit einem Ventil verschlossen sein.
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Der innere Hohlkörper kann so ausgestaltet sein, dass er vor erstmaliger Befüllung bei Raumtemperatur ohne Einwirkung äußerer Zug- oder Druckkräfte lediglich unter Einwirkung der Gravitationskraft im Wesentlichen formstabil bleibt. Hierbei handelt es sich um eine Beschreibung einer Eigenschaft des inneren Hohlkörpers, welche insbesondere durch die Wahl des Materials des inneren Hohlkörpers sowie durch dessen Geometrie (und hierbei insbesondere durch dessen Wandstärke) vorgegeben ist. Die formstabile Eigenschaft des inneren Hohlkörpers kann beispielsweise in einem Zustand festgestellt werden, in welchem der innere Hohlkörper noch nicht befüllt ist und auch noch nicht in dem äußeren Hohlkörper angeordnet ist (in einem nicht zusammengesteckten Zustand). Die erläuterte Eigenschaft der Formstabilität des inneren Hohlkörpers kann beispielsweise so festgestellt werden, dass der innere Hohlkörper an einem geschlossenen Längsende des inneren Hohlkörpers auf den inneren Hohlkörper radial umschließende Weise gehalten wird. Wenn der innere Hohlkörper so gehalten wird und unabhängig von seiner Ausrichtung im Raum im Wesentlichen formstabil bleibt, so kann das oben geschilderte Kriterium als erfüllt gelten. Insbesondere bei einer horizontalen Ausrichtung und somit bei einer senkrecht zur Gravitationskraft verlaufenden Ausrichtung bleibt der innere Hohlkörper im Wesentlichen formstabil. „Im Wesentlichen formstabil“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass bei einer Veränderung der Ausrichtung des inneren Hohlkörpers im Raum dessen Form im Wesentlichen unverändert bleibt. Insbesondere kann „im Wesentlichen formstabil“ hierbei bedeuten, dass, wenn der innere Hohlkörper wie oben geschildert im Bereich seines geschlossenen Endes horizontal gehalten wird, eine Neigung einer Erstreckungsrichtung des inneren Hohlkörpers 10° nicht überschreitet.
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Das thermoplastische Elastomer kann ein thermoplastisches Elastomer auf Urethanbasis, TPE-U, und insbesondere ein TPE-U auf Polyether-Basis umfassen. Das thermoplastische Elastomer kann zumindest eines der folgenden thermoplastischen Elastomere umfassen: ein Styrol-Blockcopolymer, TPE-S, ein thermoplastisches Elastomer auf Olefinbasis, TPE-O, und ein thermoplastisches Polyesterelastomer, TPE-E.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Zugfestigkeit von größer als 2 MPa und geringer als 8 MPa aufweisen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper parallel zur Fließrichtung. Beispielsweise kann die Zugfestigkeit im Bereich von 4,0 MPa bis 6,0 MPa oder im Bereich von 4,5 MPa bis 5,5 MPa liegen oder etwa 5.1 MPa betragen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper parallel zur Fließrichtung.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Bruchdehnung von größer als 400 % und geringer als 900 % aufweisen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper parallel zur Fließrichtung. Beispielsweise kann die Bruchdehnung im Bereich von 500 % bis 800 % oder im Bereich von 600 % bis 700 % liegen oder etwa 630 % betragen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper parallel zur Fließrichtung.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Spannung bei 20 % Dehnung von größer als 2,0 MPa und geringer als 5,0 MPa aufweisen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper. Beispielsweise kann die Spannung bei 20 % Dehnung im Bereich von 2,9 MPa bis 4,1 MPa oder im Bereich von 3,1 MPa bis 3,9 MPa liegen oder etwa 3,3 MPa betragen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Spannung bei 100 % Dehnung von größer als 2,0 MPa und geringer als 6,5 MPa aufweisen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper. Beispielsweise kann die Spannung bei 100 % Dehnung im Bereich von 3,0 MPa bis 5,5 MPa oder im Bereich von 3,5 MPa bis 4,5 MPa liegen oder etwa 4,0 MPa betragen, gemessen nach ISO 37 am extrudierten Prüfkörper.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Zugfestigkeit von größer als 15 MPa und geringer als 50 MPa aufweisen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper. Beispielsweise kann die Zugfestigkeit im Bereich von 20 MPa bis 40 MPa oder im Bereich von 25 MPa bis 35 MPa liegen oder etwa 32 MPa betragen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Bruchdehnung von größer als 400 % und geringer als 900 % aufweisen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper. Beispielsweise kann die Bruchdehnung im Bereich von 500 % bis 800 % oder im Bereich von 650 % bis 750 % liegen oder etwa 720 % betragen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Spannung bei 100 % Dehnung von größer als 2,0 MPa und geringer als 6,5 MPa aufweisen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper. Beispielsweise kann die Spannung bei 100 % Dehnung im Bereich von 3,0 MPa bis 5,5 MPa oder im Bereich von 4,5 MPa bis 5,0 MPa liegen oder etwa 4,6 MPa betragen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Spannung bei 300 % Dehnung von größer als 6,0 MPa und geringer als 11,0 MPa aufweisen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper. Beispielsweise kann die Spannung bei 300 % Dehnung im Bereich von 7,0 MPa bis 10,0 MPa oder im Bereich von 8,0 MPa bis 9,0 MPa liegen oder etwa 8,7 MPa betragen, gemessen nach DIN 53504 am spritzgegossenen Prüfkörper.
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Das thermoplastische Elastomer kann eine Reißfestigkeit von größer als 30 N/mm und geringer als 60 N/mm aufweisen, gemessen nach ISO 34-1 am spritzgegossenen Prüfkörper. Beispielsweise kann die Reißfestigkeit im Bereich von 39 N/mm bis 51 N/mm oder im Bereich von 41 N/mm bis 49 N/mm liegen oder etwa 45 N/mm betragen, gemessen nach ISO 34-1 am spritzgegossenen Prüfkörper.
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Bei bestimmten Ausführungsformen weist der innere Hohlkörper einen hohlzylindrischen Hauptabschnitt auf, welcher an einem ersten Längsende geschlossen ist und einen Großteil der Gesamtlänge des inneren Hohlkörpers ausmacht. Der Hauptabschnitt kann entlang einer zentralen Achse (Zylinderachse) langgestreckt ausgebildet sein. An seinem geschlossenen Längsende kann der Hauptabschnitt im Wesentlichen die Form einer halben Hohlkugel aufweisen. Der innere Hohlkörper kann im Bereich eines offenen Hohlkörperendes, welches dem geschlossenen Ende des Hauptabschnitts gegenüberliegt, einen radial abstehenden Ringflansch aufweisen. Die Materialstärke des inneren Hohlkörpers kann bei dem Ringflansch geringer sein als im Bereich des Hauptabschnitts.
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Bei bestimmten Ausführungsformen weist der innere Hohlkörper im Bereich des Hauptabschnitts eine Wandstärke zwischen etwa 0,7 mm und etwa 1,7 mm auf. Beispielsweise liegt die Wandstärke des inneren Hohlkörpers im Bereich des Hauptabschnitts zwischen etwa 0,9 mm und etwa 1,4 mm.
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Der innere Hohlkörper kann im Bereich des Hauptabschnitts im Urzustand bei doppellagiger Messung eine Härte im Bereich von 30 Shore-A bis 60 Shore-A oder im Bereich von 35 Shore-A bis 55 Shore-A oder im Bereich von 40 Shore-A bis 50 Shore-A aufweisen. Beispielsweise kann die Härte 45 Shore-A betragen. Die oben genannte Härte ergibt sich bei Messung von zwei Lagen des inneren Hohlkörpers im Bereich des ersten Abschnitts im unbefüllten Zustand (vor erstmaliger Befüllung).
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es stellen dar:
- 1a und 1b Längsschnitte durch einen Behälter gemäß einem Ausführungsbeispiel in einem unbefüllten Urzustand bzw. in einem Teilbefüllungszustand bei erstmaliger Befüllung,
- 2a einen Längsschnitt durch einen inneren Hohlkörper des Behälters der 1 in dem Urzustand,
- 2b eine Möglichkeit zur Bestimmung der Formstabilität des inneren Hohlkörpers,
- 3 einen vergrößerten Ausschnitt des Behälters der 1a, und
- 4 schematisch den Behälter der 1a nach Entleerung.
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Es wird zunächst auf 1a verwiesen. Der dort im Längsschnitt gezeigte Behälter 10 dient allgemein zur Aufbewahrung und dosierten Ausgabe eines Füllguts und kann beispielsweise als Feuerlöscher oder als Spender für Kosmetika, Lebensmittel oder technische Substanzen wie z. B. Schmierstoffe verwendet werden. Die äußere Gestaltung des Behälters 10 mag etwa flaschenartig oder dosenartig (z. B. mit zylindrischer oder tonnenförmiger Grundform) sein, kann aber grundsätzlich einer beliebigen anderen Form folgen. Der Behälter 10 weist ein beispielsweise aus Polyethylen oder Polypropylen gefertigtes Gehäuse 12 mit einer Gehäuseachse 14 auf, welches im Bereich des oberen Endes radial einwärts verläuft und einen Gehäusehals 16 mit einer Gehäuseöffnung 18 bildet. In dem Gehäuse 12, konkret im Bereich des Gehäusehalses 16, ist ein gummielastischer äußerer Hohlkörper 20 aufgehängt, welcher in den Innenraum 22 des Gehäuses 12 hineinragt.
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Der äußere Hohlkörper 20 ist im ungedehnten, entspannten Zustand nach Art eines (abgerollten) Kondoms oder eines Reagenzglases länglich ausgeführt und ist so in dem Gehäuse 12 aufgehängt, dass seine Längsachse 24 im Wesentlichen parallel zur Gehäuseachse 14 verläuft bzw. mit dieser übereinstimmt. Der äußere Hohlkörper 20 ist in einem Spritzgießverfahren mit einem kugelartig gerundeten geschlossenen Ende 26 sowie einer am gegenüberliegenden Längsende gebildeten Öffnung 28 hergestellt, beispielsweise aus einem Silikonwerkstoff, insbesondere Flüssigsilikonkautschuk. Es versteht sich, dass andere gummielastische Materialien gleichermaßen verwendbar sind, etwa ein Kunststoff auf Polyurethan-Basis. Im Bereich seines offenen Längsendes 28 ist der äußere Hohlkörper 20 mit einem aus einem vergleichsweise steifen, möglichst unelastischen Material gefertigten Verbindungsring 30 verbunden, der seinerseits an dem Gehäusehals 16 befestigt ist.
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In den Innenraum des äußeren Hohlkörpers 20 ist ein innerer Hohlkörper 32 eingesetzt, welcher einen Füllraum 34 bildet, der zur Aufnahme des z.B. flüssigen, pastösen, cremeartigen oder gelartigen Füllguts dient. Der innere Hohlkörper 32 hat im ungedehnten, entspannten Urzustand (vor erstmaliger Befüllung) eine definierte langgestreckte Form, die im Wesentlichen an die Innenkontur des äußeren Hohlkörpers 20 angepasst ist. Im gezeigten Beispielfall liegt der innere Hohlkörper 32 an der innenseitigen Wandfläche des äußeren Hohlkörpers 20 großflächig an. Auch der innere Hohlkörper 32 ist mit einem kugelartig gerundeten geschlossenen Ende 36 sowie einem gegenüberliegenden offenen Längsende 38 hergestellt. Der äußere Hohlkörper 20 ist auf seiner ganzen Länge dickwandiger als der innere Hohlkörper 32 ausgeführt. Insbesondere in dem Bereich, wo der innere Hohlkörper 32 den Füllraum 34 für das Füllgut bildet, beträgt die Wandstärke des äußeren Hohlkörpers 20 ein Mehrfaches der Wandstärke des inneren Hohlkörpers 32. Während der äußere Hohlkörper 20 vorrangig als Krafterzeuger dient, um die für die Ausbringung des Füllguts benötigte Ausbringkraft bereitzustellen, hat der innere Hohlkörper 32 vorrangig die Funktion einer flüssig- und gasdichten Barriere zwischen dem Füllgut und dem äußeren Hohlkörper 20.
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Im Bereich der Gehäuseöffnung 18 bilden die Hohlkörper 20 und 32 im gezeigten Beispielfall einen durchmessergrößeren Bereich 39. In diesen Bereich 39 ist ein Deckelbauteil 40 eingebracht, das auf einen axial nach oben abstehenden Ringvorsprung 42 des Verbindungsrings 30 aufgesetzt ist. Der in der Regel aus einem harten Kunststoffmaterial gefertigte und dementsprechend nicht gummielastische Verbindungsring 30 ist an dem offenen Längsende des äußeren Hohlkörpers 20 stoffschlüssig befestigt (beispielsweise dient der Verbindungsring 30 bei der Spritzherstellung des äußeren Hohlkörpers 20 als Einlegeteil für die Spritzform). Das beispielsweise aus Aluminium oder Weißblech hergestellte Deckelbauteil 40 erstreckt sich nach unten in das offene Längsende 38 des inneren Hohlkörpers 32 hinein. Das Deckelbauteil 40 ist mit dem Verbindungsring 30 durch Verklemmung verbunden, indem ein Randabschnitt des Deckelbauteils 40 zu einem Umfangskragens 43 (3) gebogen ist, der von oben (bezogen auf die Darstellung in den 1a, 1b) auf den Ringvorsprung 42 aufgesetzt ist, wobei ein Randabschnitt des Umfangskragens 43 umgebördelt ist und dadurch das Deckelbauteil 40 an dem Verbindungsring 30 hält. Weitere Details hierzu sind weiter unten im Zusammenhang mit den 2a, 2b und 3 beschrieben.
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Das Deckelbauteil 40 begrenzt den Füllraum 34 nach oben und dient als Träger für eine Ventilbaugruppe 45 (3), die benutzerseitig betätigt werden kann, um das Füllgut dosiert aus dem Behälter 10 auszubringen.
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In dem durchmessergrößeren Bereich 39, in dem das Deckelbauteil 40 an der Innenseite des inneren Hohlkörpers 32 anliegt, weist der innere Hohlkörper 32 eine geringere Wandstärke auf als in dem Bereich, in dem er den Füllraum 34 bildet. Da der innere Hohlkörper 32 in diesem Bereich bei seiner Befüllung sich nicht oder jedenfalls nicht wesentlich weitet, ist hier eine dünnwandigere Ausführung ausreichend.
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Während 1a den Behälter 10 im unbefüllten Zustand darstellt (wobei der innere Hohlkörper 32 seinen Urzustand, also vor erstmaliger Befüllung hat), zeigt 1b den Behälter 10 in einem teilbefüllten Zustand bei erstmaliger Befüllung. Wie zu sehen ist, beginnen der innere Hohlkörper 32 und der äußere Hohlkörper 20 sich mit fortschreitender Befüllung des Füllraums 34 aufzuweiten. Die Aufweitung erfolgt sowohl in radialer Richtung als auch in axialer Richtung. Man erkennt, dass die radiale Aufweitung zunächst angenähert in einem axialen Mittelbereich der beiden Hohlkörper 20 und 32 (mittig bezogen auf die jeweilige axiale Länge) am größten ist. Bis zum Endbefüllungszustand weiten sich die beiden Hohlkörper 20 und 32 weiter aus, bis sie im Wesentlichen den ganzen Innenraum 22 des Gehäuses 12 ausfüllen und an einem Großteil der Innenwand des Gehäuses 12 anliegen.
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Die Aufweitung des äußeren Hohlkörpers 20 ist eine ausschließliche oder weitestgehend ausschließliche elastische Dehnung, weswegen die im Teil- oder Vollbefüllungszustand in dem äußeren Hohlkörper 20 gespeicherte Dehnspannung eine auf das Füllgut wirkende Kraft bewirkt, durch welche bei Betätigung der Ventilbaugruppe 45 das Füllgut aus dem Behälter 10 herausgetrieben wird. Deswegen kann der äußere Hohlkörper 20 auch als Kraftkörper bezeichnet werden. Der innere Hohlkörper 32 hingegen erfährt eine allenfalls nur geringe elastische Dehnung (wenn überhaupt) bei der erstmaligen Befüllung des Behälters 10. Die Aufweitung des inneren Hohlkörpers 32 beruht stattdessen maßgeblich auf plastischer Verformung, die dazu führt, dass der innere Hohlkörper 32 nach erstmaliger Befüllung nicht mehr in die Urgestalt gemäß 2a zurückkehrt. Mit Befüllung ist hierbei die Einfüllung einer solchen Menge des Füllguts gemeint, die einer Nennfüllmenge des Behälters 10 entspricht. Diese Nennfüllmenge ist durch das Innenvolumen des Gehäuses 12 begrenzt und entspricht beispielsweise einer Füllmenge, die in den inneren Hohlkörper 32 eingefüllt werden muss, damit sich der äußere Hohlkörper 20 nicht nur radial bis in großflächigen Anlagekontakt an der Innenumfangswand des Gehäuses 12 ausdehnt, sondern auch axial bis in flächigen Anlagekontakt an einem Bodenstück 13 des Gehäuses (1a, 1b).
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Die 2a zeigt den inneren Hohlkörper 32 alleine, also ohne die übrigen Bestandteile des Behälters 10. Ausweislich 1a entspricht im montierten Zustand des Behälters 10 die Längsachse 24 des äußeren Hohlkörpers 20 der Längsachse 24 des inneren Hohlkörpers 32. Der innere Hohlkörper 32 umfasst im gezeigten Beispielfall einen ersten Abschnitt 50 (Hauptabschnitt) und einen zweiten Abschnitt 52. Sowohl der erste Abschnitt 50 als auch der zweite Abschnitt 52 sind jeweils im Wesentlichen in Form eines Hohlzylinders ausgebildet. Hierbei definiert der erste Abschnitt 50 den Bereich des inneren Hohlkörpers 32, der den Füllraum 34 für das Füllgut bildet. An dem geschlossenen Längsende 36 des inneren Hohlkörpers 32 ist der innere Hohlkörper 32 und insbesondere der erste Abschnitt 50 des inneren Hohlkörpers 32 durch einen Abschlussabschnitt 54 im wesentlichen in Form einer halben Hohlkugel geschlossen. Der Abschlussabschnitt 54 befindet sich an einem ersten Ende des ersten Abschnitts 50. An das dem ersten Ende gegenüberliegende zweite Ende des ersten Abschnitts 50 schließt sich der zweite Abschnitt 52 an, welcher einen größeren Außendurchmesser aufweist als der erste Abschnitt 50. Ferner weist der zweite Abschnitt 52 einen größeren Innendurchmesser auf als der erste Abschnitt 50. Im Bereich des offenen Längsendes 38 des inneren Hohlkörpers 32 und somit am offenen Ende des, welches dem geschlossenen Ende 36 gegenüberliegt, bildet der inneren Hohlkörper 32 einen radial abstehenden Ringflansch 56.
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Bei dem inneren Hohlkörper 32 ist die Wandstärke D im Bereich des ersten Abschnitts 50 größer als die Wandstärke d im Bereich des zweiten Abschnitts 52. Die betreffende Wandstärke kann hierbei beispielsweise in der Längsmitte des jeweiligen Abschnitts gemessen werden. Die Wandstärke D des ersten Abschnitts 50 liegt bei bestimmten Ausführungsformen beispielsweise in einem Bereich zwischen etwa 1,0 mm und 1,4 mm (z.B. bei etwa 1,2 mm), während die Wandstärke d des zweiten Abschnitts 52 beispielsweise in einem Bereich zwischen etwa 0,2 mm und 0,4 mm liegt (z.B. bei etwa 0,3 mm). In einem Übergangsbereich 58 zwischen dem ersten Abschnitt 50 und dem zweiten Abschnitt 52 geht die Wandstärke beispielsweise kontinuierlich vom Wert D auf den Wert d über.
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Der erste Hohlkörper 32 wird beispielsweise in einem Spritzgussverfahren hergestellt, und zwar als gesondertes Bauteil, d.h. gesondert von den übrigen Komponenten des Behälters 10 und insbesondere gesondert von dem äußeren Hohlkörper 20.
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Die Wahl der Geometrie des inneren Hohlkörpers 32 und hierbei insbesondere die Wahl der Wandstärke D des ersten Abschnitts 50 haben einen Einfluss auf die im Zusammenhang mit 2b geschriebene Formstabilität des inneren Hohlkörpers 32. Der innere Hohlkörper 32 ist so ausgestaltet, dass er in einem unbefüllten Zustand bei Raumtemperatur ohne Einwirkung äußerer Zug- oder Druckkräfte lediglich unter Einwirkung der Gravitationskraft im Wesentlichen formstabil bleibt (vor erstmaliger Befüllung mit der Nennfüllmenge). In 2b ist eine Möglichkeit dargestellt, wie diese Eigenschaft der Formstabilität überprüft werden kann. Der innere Hohlkörper 32 wird dabei von einer Haltevorrichtung 60 im Bereich des geschlossenen Endes 36 gehalten. Die Haltevorrichtung 60 umgibt den ersten Abschnitt 50 des inneren Hohlkörpers 32 radial, sodass der erste Hohlkörper 32 entlang eines äußeren Umfangs des ersten Abschnitts 50 gehalten wird. Die Haltevorrichtung 60 hält den ersten Hohlkörper 32 so im Raum, dass sich die Längsachse 24 des ersten Hohlkörpers 32 im Bereich der Haltevorrichtung 60 horizontal und somit senkrecht zur Gravitationskraft erstreckt. Diese Horizontalerstreckung ist in der 2b durch eine horizontal verlaufende erste Tangente 62 angedeutet.
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Die geschilderte Eigenschaft der Formstabilität bedeutet, dass sich der innere Hohlkörper 32 im Wesentlichen nicht verformt, wenn er so, wie in 2b dargestellt, gehalten wird. Insbesondere knickt der innere Hohlkörper 32 nicht ab. Eine geringfügige elastische Verformung ist jedoch möglich, wie in 2b dargestellt. Hierbei bleibt jedoch eine Neigung a der Erstreckungsrichtung des inneren Hohlkörpers 32 unterhalb von beispielsweise 10°. Die Neigung a kann beispielsweise festgelegt werden als Winkel zwischen der ersten Tangente 62 und einer zweiten Tangente 64. Die zweite Tangente 64 erstreckt sich parallel zu der Längsachse 24 des ersten Hohlkörpers im Bereich eines zweiten Endes 66 des ersten Abschnitts 50, wobei das zweite Ende 66 dem geschlossenen Ende 36 gegenüberliegt.
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Die Eigenschaft der Formstabilität des inneren Hohlkörpers ermöglicht ein einfaches Einführen des inneren Hohlkörpers 32 in den äußeren Hohlkörper 20. Insbesondere kann der innere Hohlkörper 32 ohne vorherige Komprimierung mittels Unterdruck in den äußeren Hohlkörper 20 eingeschoben werden.
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Die zeichnerischen Dimensionen des inneren Hohlkörpers 32 in den 2a und 2b können für ein konkretes Ausführungsbeispiel repräsentativ sein, sind jedoch in keiner Weise beschränkend zu verstehen. Insbesondere kann das relative Längenverhältnis des ersten Abschnitts 50 und des zweiten Abschnitts 52 frei variiert werden, sogar bis hin zu einer Ausgestaltung, bei welcher der innere Hohlkörper 32 im wesentlichen auf seiner gesamten Länge frei von mit bloßem Auge sichtbaren Durchmesservariationen ist.
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Eine gemessene Härte (in Shore-A) des inneren Hohlkörpers 32 gemäß dem in 2a dargestellten Ausführungsbeispiel ergibt bei doppellagiger Messung im Bereich des ersten Abschnitts 50 eine Härte von beispielsweise etwa 45 Shore-A. Durch eine geeignete Wahl der Härte des inneren Hohlkörpers 32 kann die Formstabilität des inneren Hohlkörpers 32 gewährleistet werden.
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Der innere Hohlkörper 32 ist aus einem thermoplastischen Elastomer hergestellt. Das thermoplastische Elastomer kann z.B. ein thermoplastisches Elastomer auf Urethanbasis, TPE-U, und insbesondere ein TPE-U auf Polyether-Basis umfassen. Das thermoplastische Elastomer kann jedoch auch zumindest eines der folgenden thermoplastischen Elastomere umfassen: ein Styrol-Blockcopolymer, TPE-S, ein thermoplastisches Elastomer auf Olefinbasis, TPE-O, und ein thermoplastisches Polyesterelastomer, TPE-E.
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Im Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele für Materialien des inneren Hohlkörpers 32 angegeben, welche sich als gut geeignet erwiesen haben, um die an den inneren Hohlkörper 32 gestellten Anforderungen zu erfüllen.
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Bei dem ersten Material handelt es sich um ein thermoplastisches Elastomer, welches von der Firma Mitsubishi Chemical unter der Bezeichnung Tefabloc und der Nummer TP
SI 566 70A vertrieben wird. Das erste Material weist die folgenden in Tabelle 1 dargestellten Materialeigenschaften auf, wobei sämtliche Messwerte an einem extrudierten Prüfkörper nach genormten Messverfahren bestimmt wurden. Tabelle 1 (Material 1):
Materialeigenschaft | Testverfahren | Wert |
Härte, 15 Sekunden (Shore-A) | ISO 868 | 72 Shore-A |
Dichte | ISO 1183 | 0,91 g/cm3 |
Spannung bei 20 % Dehnung (20 % Modulus) | ISO 37 | 3,3 MPa |
Spannung bei 100 % Dehnung (100 % Modulus) | ISO 37 | 4,0 MPa |
Zugfestigkeit (parallel zur Fließrichtung) | ISO 37 | 5,1 MPa |
Bruchdehnung (parallel zur Fließrichtung) | ISO 37 | 630 % |
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Bei dem zweiten Material handelt es sich um ein thermoplastisches Elastomer, welches von der Firma Huntsman Corp. unter der Bezeichnung IROGRAN und der Nummer A 80 P 5039 FCM angeboten wird. Es handelt sich dabei um ein Polyetherbasiertes thermoplastisches Elastomer auf Urethanbasis, TPE-U. Das zweite Material weist die folgenden in Tabelle 2a dargestellten Materialeigenschaften auf, wobei sämtliche Messwerte am spritzgegossenen Probekörper nach genormten Messverfahren aufgenommen wurden. Tabelle 2a (Material 2):
Materialeigenschaft | Testverfahren | Wert |
Härte (Shore-A) | ISO 7619 | 80 Shore-A |
Härte (Shore-D) | ISO 7619 | 29 Shore-D |
Zugfestigkeit | DIN 53504 | 32 MPa |
Bruchdehnung | DIN 53504 | 720 % |
Spannung bei 100 % Dehnung (100 % Modulus) | DIN 53504 | 4,6 MPa |
Spannung bei 300 % Dehnung (300 % Modulus) | DIN 53504 | 8,7 MPa |
Reißfestigkeit | ISO 34-1 | 45 N/mm |
Dichte | ISO 1183-1 | 1,10 g/cm3 |
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Zur Kontrolle wurden die obigen Materialeigenschaften unter anderen normierten Testverfahren bestimmt, wobei sich die folgenden Werte der Tabelle 2b ergeben: Tabelle 2b (Material 2):
Materialeigenschaft | Testverfahren | Wert |
Härte (Shore-A) | ASTM D2240 | 80 Shore-A |
Härte (Shore-D) | ASTM D2240 | 29 Shore-D |
Zugfestigkeit | ASTM D412 | 3500 psi |
Bruchdehnung | ASTM D412 | 760 % |
Spannung bei 100 % Dehnung (100 % Modulus) | ASTM D412 | 700 psi |
Spannung bei 300 % Dehnung (300 % Modulus) | ASTM D412 | 1300 psi |
Reißfestigkeit | ASTM D624 | 480 Pli |
Dichte | ASTM D792 | 1,10 g/cm3 |
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Der innere Hohlkörper 32 überlappt im Bereich seines offenen Längsendes 38 den Ringvorsprung 42 an dessen axialer Stirnseite, wodurch eine Klemmung des inneren Hohlkörpers 32 zwischen dem Deckelbauteil 40 und dem Ringvorsprung 42 bewirkt wird. Das Deckelbauteil 40 ist dann in seinem radial äußeren Bereich durch eine Klemmverbindung mit dem Ringvorsprung 42 verbunden. Durch die Klemmverbindung wird der innere Hohlkörper 32 an dieser Stelle nach außen hin abgedichtet, so dass kein Füllgut nach außen entweichen kann.
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Es wird nun ergänzend auf 3 verwiesen. Der auf den Ringvorsprung 42 aufgesetzte Umfangskragen 43 des Deckelbauteils 40 besitzt einen umlaufenden Randabschnitt 70, welcher bei der Montage des Behälters 10 in einem Bördelvorgang nach radial innen umgebogen wird, so dass er in eine an dem Ringvorsprung 42 außenumfangsseitig gebildete Umfangsnut 72 (oder allgemein in eine umlaufende Hinterschneidung des Ringvorsprungs 42) eingreift. In der Darstellung der 3 hat dieser Bördelvorgang noch nicht stattgefunden. Der Ringflansch 56 des inneren Hohlkörpers 32 ist so bemessen, dass der Ringflansch 56 auf dem Ringvorsprung 42 des Verbindungsrings 30 aufliegt und diesen radial ein Stück weit überragt, wenn der innere Hohlkörper 32 (in seinem Urzustand) in den äußeren Hohlkörper 20 ordnungsgemäß eingesetzt ist. Der radiale Überstand ist so bemessen, dass das Deckelbauteil 40 - sobald es auf den Verbindungsring 30 aufgesetzt wird - den überstehenden Teil des Ringflansches 56 nach unten drückt, so dass dieser die Umfangsnut 72 (bzw. Hinterschneidung) des Ringvorsprungs 42 zumindest teilweise überdeckt. Wenn der Randabschnitt 70 des Umfangskragens 43 dann umgebördelt wird, drückt die Randkante des Randabschnitts 70 in das Material des Ringflansches 56 und durchtrennt dieses. Hierbei wird ein äußerster Streifen des Ringflansches 56 abgetrennt. Im fertig montierten Zustand des Behälters 10 ist der verbleibende Teil des Ringflansches 56 zwischen dem Umfangskragen 43 des Deckelbauteils 40 und dem Ringvorsprung 42 des Verbindungsrings 30 eingeklemmt.
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Bei dieser Art der Einspannung des inneren Hohlkörpers 32 liegt eine größtmögliche Strecke zwischen der Einspannstelle und dem Füllgut innerhalb des inneren Hohlkörpers 32. Es besteht - wenn überhaupt - nur noch eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass Teile des Füllguts zwischen dem Deckelbauteil 40 und dem inneren Hohlkörper 32 bis in den Bereich des Umfangskragens 43 vordringen. Bei einem für das Metallmaterial des Deckelbauteils 40 korrosiv wirkenden Füllgut kann so Korrosion an dem Deckelbauteil 40 gut vermieden werden.
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In 4 ist ein Verfahren zum erstmaligen Befüllen und anschließenden Entleeren des Behälters 10 dargestellt. Der links-obere Teil der 4 zeigt den Behälter 10 im Ausgangszustand vor erstmaliger Befüllung, wobei der äußere Hohlkörper 20 und der innere Hohlkörper 32 eine Gestalt haben, die ihrer jeweiligen Urgestalt entspricht. Der mittlere Teil der 4 zeigt einen teilweise befüllten Zustand des Behälters 10 (vgl. 1b), wobei für die folgende Diskussion dieser teilbefüllte Zustand als repräsentativ für den vollständig befüllten Zustand des Behälters 10 angenommen wird. Tatsächlich weiten sich bis zum Erreichen des vollständig befüllten Zustands des Behälters 10 die Hohlkörper 20 und 32 noch stärker axial und radial auf, als im mittleren Abschnitt der 4 dargestellt ist. Der rechts-untere Teil der 4 zeigt den Behälter 10 schließlich nach Entleerung.
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Bei der erstmaligen Befüllung, die bei Raumtemperatur z.B. zwischen 20 und 28 Grad Celsius durchgeführt wird, weitet sich der innere Hohlkörper 32 größtenteils und u.U. sogar im wesentlichen ausschließlich durch plastische Verformung axial und radial auf, was die Innenoberfläche des inneren Hohlkörpers 32 dauerhaft deutlich vergrö-ßert (z.B. auf ein Mehrfaches) und die Wandstärke des inneren Hohlkörpers 32 jedenfalls im Bereich des Hauptabschnitts 50 dauerhaft deutlich verringert (z.B. auf ein Fünftel oder noch weniger).
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Rechts-unten in 4 hat der äußere Hohlkörper 20 wieder seine ursprüngliche Gestalt eingenommen; seine Ausdehnung bei Befüllung ist im wesentlichen rein elastisch, weshalb er bei Entleerung in seine Ursprungsform zurückkehrt. Jedoch ist rechts-unten in 4 der innere Hohlkörper 32 nicht in seine ursprüngliche Form zurückgekehrt. Die Verformung des inneren Hohlkörpers 32 bei erstmaliger Befüllung (vom links-oberen Teil zum mittleren Teil der 4) war überwiegend plastisch und ging mit einer beträchtlichen Oberflächenvergrößerung einher. Um dennoch in den Innenraum des wieder zusammengezogenen äußeren Hohlkörpers 20 hineinzupassen, muss der innere Hohlkörper 32 sich sozusagen zusammenfalten. Dies ist im links-unteren Teil der 4 durch die Welligkeit des inneren Hohlkörpers 32 zeichnerisch veranschaulicht. Wegen einer fehlenden definierten Eigengestalt des inneren Hohlkörpers 32 nach erstmaliger Befüllung kann sich dieser ohne weiteres durch Faltung an den sich zusammenziehenden äußeren Hohlkörper 20 anpassen.
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Nach der Entleerung gemäß dem rechts-unteren Teil der 4 kann der Behälter 10 bei Bedarf erneut mit Füllgut befüllt werden, wobei sich bei solcher Befüllung der innere Hohlkörper 32 wieder nach und nach entfaltet, je mehr Füllgut eingefüllt wird. Die vorherige plastische Verformung mit Oberflächenvergrößerung und Wandstärkenverringerung behält er jedoch bei.