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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung einer Bremsscheibe an einer Radnabe nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 10 2014 005 293 A1 beschrieben, eine Bremsscheibe für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs bekannt. Die Bremsscheibe umfasst einen Reibring und einen zentral angeordneten Topf, der drehfest mit dem Reibring verbunden ist. Der Topf ist drehfest mit einer Nabe der Radaufhängung verbindbar. Er weist zumindest eine umgeformte Haltekontur auf, über welche eine formschlüssige Fixierung der Bremsscheibe an der Nabe erfolgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Halterung einer Bremsscheibe an einer Radnabe anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur Halterung einer Bremsscheibe an einer Radnabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zur Halterung einer Bremsscheibe an einer Radnabe, insbesondere für ein Fahrzeug, umfasst erfindungsgemäß einen Fixierring, welcher zwischen einem Radflansch der Radnabe und einem Innenumfang der Bremsscheibe derart anordbar ist, dass er den Radflansch der Radnabe und den Innenumfang der Bremsscheibe berührt, insbesondere derart, dass die Bremsscheibe mittels des Fixierrings kraftschlüssig an der Radnabe fixierbar ist.
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Durch den Fixierring wird die Bremsscheibe in einer Montageposition an der Radnabe gehalten, um nachfolgend ein Rad an der Radnabe montieren und mittels entsprechender Radschrauben sowohl das Rad als auch die Bremsscheibe an der Radnabe befestigen zu können. Ein Absinken der Bremsscheibe wird somit durch die anschließende Montage des Rades und durch eine Vorspannung des Fixierringes ausgeglichen. Mittels des Fixierrings kann insbesondere auf eine Fixierschraube zur Fixierung der Bremsscheibe an der Radnabe und somit auch auf ein entsprechendes Gewinde für eine solche Fixierschraube in der Radnabe verzichtet werden.
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Zudem werden durch den Verzicht auf die Fixierschraube inhomogene Krafteinwirkungen auf einen Bremsscheibentopf der Bremsscheibe, welcher insbesondere als ein Blechtopf ausgebildet ist, vermieden. Topfbremsscheiben, insbesondere Blechtopfbremsscheiben, reagieren empfindlich auf solche inhomogenen Krafteinwirkungen. Dies kann im Radverbund zu Planlauffehlern der Bremsscheibe führen, wobei dies im Zeitverlauf in Kaltauswaschungen und/oder einem Dickenfehler (Kaltrubbeln) resultiert. Dies wird durch die erfindungsgemäße Lösung und den dadurch ermöglichten Verzicht auf die Fixierschraube vermieden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Schnittdarstellung einer an einer Radnabe angeordneten und noch nicht fixierten Bremsscheibe und einer Vorrichtung zur Halterung der Bremsscheibe an der Radnabe,
- 2 schematisch eine Schnittdarstellung der an der Radnabe angeordneten Bremsscheibe, welche mittels der Vorrichtung zur Halterung der Bremsscheibe an der Radnabe fixiert ist, und
- 3 schematisch eine Schnittdarstellung der an der Radnabe angeordneten und fixierten Bremsscheibe und eines an der Radnabe angeordneten Rades.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den 1 bis 3, welche jeweils eine Schnittdarstellung zeigen, ist ein Ablauf einer Montage einer Bremsscheibe 1 und nachfolgend eines Rades 2 an einer Radnabe 3 dargestellt. Die dargestellten Komponenten, d. h. die Radnabe 3, das Rad 2 und die Bremsscheibe 1, sind insbesondere Komponenten für ein Fahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die Bremsscheibe 1 mittels einer Fixierschraube auf der Radnabe 3 zu halten. Diese Fixierschraube fixiert die Bremsscheibe 1 lagerichtig auf der Radnabe 3, um in einem nachfolgenden Montageprozess nicht die Bremsscheibe 1 zu Gewindebohrungen 4 für Radschrauben 5 in der Radnabe 3 ausrichten zu müssen. Des Weiteren verhindert die Fixierschraube ein Herabfallen der Bremsscheibe 1 von der Radnabe 3 während eines Transportes dieser vormontierten Komponenten. Bei Fahrzeugen mit in der Radnabe 3 integrierten Radbolzen hat die Fixierschraube nur die Funktion, ein Herabfallen zu verhindern.
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Im Falle eines Radwechsels verhindert die Fixierschraube ein Anhaften der Bremsscheibe 1 am Rad 2 und ein Abheben der Bremsscheibe 1 von der Radnabe 3. Wird keine Fixierschraube verwendet, besteht bisher die Gefahr, dass Schmutz zwischen Radnabe 3 und Bremsscheibe 1 eindringt und bei einem Anziehen der Radschrauben 5 dazwischen verbleibt. Dies kann zu Setzerscheinungen und einem Abfallen einer Vorspannkraft in den Radschrauben 5 und/oder zu einem erhöhten Planlauf der Bremsscheibe 1 und somit in der Folge zu Komfortbeanstandungen (Bremsenrubbeln) führen.
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Im Folgenden wird anhand der 1 bis 3 eine Vorrichtung 6 zur Halterung der Bremsscheibe 1 an der Radnabe 3 beschrieben, welche es ermöglicht, auf die Fixierschraube zu verzichten und die oben genannten Probleme zu vermeiden.
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Die Bremsscheibe 1 ist als eine Topfbremsscheibe ausgebildet, insbesondere als eine Blechtopfbremsscheibe. Sie umfasst einen hier nicht näher dargestellten äußeren Reibring und einen zentral angeordneten Bremsscheibentopf 7, insbesondere Blechtopf, der drehfest mit dem Reibring verbunden ist.
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Um die Bremsscheibe 1 an der Radnabe 3 zu fixieren, bevor das Rad 2 montiert wird und dann sowohl das Rad 2 als auch die Bremsscheibe 1 mittels der Radschrauben 5 an der Radnabe 3 befestigt sind, umfasst die Vorrichtung 6 zur Halterung der Bremsscheibe 1 an der Radnabe 3 einen Fixierring 8, welcher zwischen einem Radflansch 9 der Radnabe 3 und einem Innenumfang der Bremsscheibe 1, genauer gesagt einem Innenumfang des Bremsscheibentopfes 7, derart anordbar ist, dass er den Radflansch 9 der Radnabe 3 und den Innenumfang der Bremsscheibe 1, genauer gesagt den Innenumfang des Bremsscheibentopfes 7, berührt. Insbesondere ist die Bremsscheibe 1 mittels des Fixierrings 8 kraftschlüssig an der Radnabe 3 fixierbar.
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Der Fixierring 8 ist insbesondere mittels einer Übermaßpassung zwischen dem Radflansch 9 der Radnabe 3 und dem Innenumfang der Bremsscheibe 1, insbesondere dem Innenumfang des Bremsscheibentopfes 7, anordbar. Hierfür ist der Fixierring 8 beispielsweise aus mindestens einem Kunststoff und/oder mindestens einem Elastomer, insbesondere Gummi, ausgebildet, und zweckmäßigerweise plastisch oder elastisch verformbar.
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Um nach diesem Anordnen des Fixierrings 8 ein selbstständiges Lösen des Fixierrings 8 und somit der Bremsscheibe 1 von der Radnabe 3 zu vermeiden, weist der Fixierring 8 mindestens eine Rastausformung 10 auf, welche korrespondierend zu einer Rastausformung 11 der Radnabe 3, insbesondere des Radflansches 9, ausgebildet ist. Im dargestellten Beispiel weisen der Fixierring 8 und die Radnabe 3, insbesondere deren Radflansch 9, jeweils zwei solcher Rastausformungen 10, 11 auf, wobei jeweils eine Rastausformung 10 des Fixierrings 8 korrespondierend zu jeweils einer Rastausformung 11 der Radnabe 3, insbesondere des Radflansches 9, ausgebildet ist.
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Im dargestellten Beispiel ist die jeweilige Rastausformung 10 des Fixierrings 8 als eine Rastnase und die jeweilige Rastausformung 11 der Radnabe 3, insbesondere des Radflansches 9, als Rastnut ausgebildet. Es wäre beispielsweise auch die umgekehrte Ausbildung möglich. Die Rastnasen und Rastnuten können beispielsweise jeweils durchgängig umlaufend um den Fixierring 8 bzw. die Radnabe 3 ausgebildet sein oder in mehreren Umfangssegmenten ausgebildet sein.
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Die Montage des Fixierrings 8 ist in den 1 und 2 dargestellt. Zunächst wird der Fixierring 8 an der Radnabe 3 angeordnet und anschließend wird die Bremsscheibe 1 an der Radnabe 3 angeordnet, wie in 1 gezeigt. Alternativ könnte beispielsweise zunächst die Bremsscheibe 1 an der Radnabe 3 angeordnet werden und anschließend der Fixierring 8 an der Radnabe 3 angeordnet werden. In 1 ist der Fixierring 8 noch nicht mit seinen Rastausformungen 10 in die Rastausformungen 11 der Radnabe 3 eingerastet, so dass die Bremsscheibe 1 noch nicht fixiert ist.
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Zum Einpressen des Fixierrings 8 zwischen Bremsscheibe 1 und Radnabe 3, insbesondere zwischen Innenumfang des Bremsscheibentopfes 7 und Außenumfang des Radflansches 9, weist die Vorrichtung 6 eine Hülse 12 auf, mittels welcher der Fixierring 8 zwischen den Radflansch 9 der Radnabe 3 und den Innenumfang der Bremsscheibe 1 bewegbar ist. 2 zeigt dieses Eindrücken des Fixierrings 8 zwischen den Radflansch 9 und den Innenumfang der Bremsscheibe 1 und dadurch auch das Eindrücken der als Rastnasen ausgebildeten Rastausformungen 10 des Fixierrings 8 in die als Rastnuten ausgebildeten Rastausformungen 11 der Radnabe 3 durch ein axiales Aufschieben der Hülse 12 auf den Radflansch 9 der Radnabe 3 und Anpressen an den Fixierring 8. Durch den nun vollständig zwischen Radflansch 9 der Radnabe 3 und Innenumfang der Bremsscheibe 1 angeordneten Fixierring 8 wirkt aufgrund der Übermaßpassung eine Kraft F auf die Bremsscheibe 1, wodurch diese mittels des Fixierrings 8 kraftschlüssig an der Radnabe 3 fixiert ist.
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Anschließend erfolgt, wie in 3 gezeigt, die Montage des Rades 2 an der Radnabe 3. Das Rad 2 wird mit den Radschrauben 5 an der Radnabe 3 befestigt, wodurch auch die Bremsscheibe 1 an der Radnabe 3 befestigt wird. Durch die Radmontage wird der Fixierring 8 vorgespannt und zentriert die Bremsscheibe 1, so dass kein Höhenschlag entsteht.
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Um eine exakte Ausrichtung von Durchführungsöffnungen 13 für die Radschrauben 5 in der Bremsscheibe 1 zu den Gewindebohrungen 4 für die Radschrauben 5 in der Radnabe 3 sicherzustellen, können am Fixierring 8 und an der Bremsscheibe 1 korrespondierende Ausrichtungsausformungen vorgesehen sein, beispielsweise ein Stift am Fixierring 8, welcher beispielsweise angespritzt ist, und eine korrespondierende Kerbe in der Bremsscheibe 1. Dadurch können Fixierring 8 und Bremsscheibe 1 nur in einer vorgegebenen Relativposition zueinander angeordnet werden. Beispielsweise weisen auch der Fixierring 8 und die Radnabe 3, insbesondere deren Radflansch 9, derartige korrespondierende Ausrichtungsausformungen auf, so dass auch der Fixierring 8 nur in einer vorgegebenen Position an der Radnabe 3 angeordnet werden kann. Dadurch wird über den Fixierring 8 eine vorgegebene Position der Bremsscheibe 1 zur Radnabe 3, in welcher sich die Gewindebohrungen 4 der Radnabe 3 und die Durchführungsöffnungen 13 der Bremsscheibe 1 überlagern, sichergestellt, so dass die Radschrauben 5 problemlos eingeführt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremsscheibe
- 2
- Rad
- 3
- Radnabe
- 4
- Gewindebohrung
- 5
- Radschraube
- 6
- Vorrichtung
- 7
- Bremsscheibentopf
- 8
- Fixierring
- 9
- Radflansch
- 10
- Rastausformung am Fixierring
- 11
- Rastausformung der Radnabe
- 12
- Hülse
- 13
- Durchführungsöffnung
- F
- Kraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014005293 A1 [0002]