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Die Erfindung betrifft eine Halterung für Fahrräder, mit einer raum- oder gestellfesten Auflagereinrichtung zur Abstützung zumindest eines Fahrrads über die Fahrradreifen und einer Stabilisierungseinrichtung zur Fixierung des Fahrrads (10) an einem weiteren, ortsfesten Fixierungspunkt (PF). Die Erfindung betrifft ferner einen zur Zusammenstellung der Halterung geeigneten Bausatz.
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Fahrräder erlangen in der Freizeitgestaltung eine immer größere Bedeutung. Es werden auch immer teurere und technisch ausgereiftere Fahrräder gekauft, so dass ein Bedürfnis nach Fahrrad-Halterungen besteht, die einfach zu bedienen sind und das Zwei- bzw. Fahrrad bestmöglich gegen Transport- oder Langzeit-Lagerungsschäden schützt.
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Es sind verschiedenste Halterungen dieser Art bekannt. Gemäß
DE 199 33 431 A1 ist die Halterung so ausgebildet, dass das Fahrrad vertikal ausgerichtet mit der Lenkgabel an einer Fahrzeug-Heckklappe über einen an der Heckklappe befestigten Gabelbock befestigt wird.
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Komfortabler sind einschlägige Halterungen, mit denen das Fahrrad insgesamt, also mit montierten Rädern, transportiert werden kann. Solche Halterungen sind beispielsweise aus den Dokumenten
DE 10 2008 044 702 A1 ,
DE 10 2013 006 779 A1 oder
DE 10 2010 025 092 A1 bekannt. Die hier zur Anwendung kommenden Gestelle können dabei entweder an einer Fahrzeugwand oder auf einem Kugelkopf einer Anhängerkupplung montiert sein. Aus dem Dokument
DE 20 2009 017 003 U1 ist eine Einrichtung bekannt geworden, mit der ein Fahrradträger für Fahrräder zusammen mit darauf montierten Rädern platzsparend aufbewahrt werden kann.
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Aus dem Dokument
CH 687 865 A5 ist eine Hilfsvorrichtung für Fahrradwerkstätten bekannt geworden, die mit einer Stabilisierungseinrichtung ausgestattet ist, welche einen im Sitzrohr des Fahrradrahmens mit Passung aufnehmbaren Stabilisator in Form eines Spannelements aufweist.
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Es besteht seit jeher das Bedürfnis, Halterungen der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die in der Lage sind, das Fahrrad derart stabil zu fixieren, dass sich bei Lagerung über längere Zeit oder beim Transport mit dem Kraftahrzeug keine Schäden am Fahrrad ergeben.
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Zur Lösung der Aufgabe, eine Fahrrad-Halterung der eingangs beschriebenen Art derart weiter zu bilden, dass das betreffende in der Halterung aufgenommene Fahrrad bei weiterhin einfacher Bedienung der Halterung stabiler fixiert werden kann, so dass bei der Einlagerung über längere Zeit oder beim Transport des Fahrrads mit dem Kraftahrzeug Schäden am Fahrrad weitestgehend ausgeschlossen werden, wird in der Druckschrift
DE 10 2014 012 484 A1 eine Halterung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs
1 vorgeschlagen. Dabei wird die Stabilisierungseinrichtung neu gestaltet, indem ein im Sitzrohr des Fahrradrahmens mit Passung aufnehmbarer Stabilisator zur Anwendung kommt, dessen dem Sitzrohr abgewandtes Ende raumfest, also spielfrei fixierbar ist. Diese bekannte Halterung wird im Folgenden unter Bezug auf die
10 und
11 näher beschrieben:
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In 10 ist mit dem Bezugszeichen 1 ein Fahrrad mit einem sogenannten Diamantrahmen bezeichnet, welches mit einer näher zu beschreibenden Halterung in einer vorbestimmten, vertikal exakt ausgerichteten Lage entweder zur Aufbewahrung oder zum Transport - beispielsweise mit einem Kraftfahrzeug, wie z.B. in einer Wohnmobilgarage - sicher fixiert werden soll.
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Die Halterung weist eine Auflagereinrichtung in Form einer Tragschiene 12 auf, die auf einem Untergrund, wie z.B. dem Boden einer Wohnmobilgarage - oder Gestellteil 14 montiert ist. Die Tragschiene 12 nimmt die Reifen 16 des Fahrrads 10 so auf, dass eine seitliche Fixierung des Fahrrads 10 - durch die Pfeile SF angedeutet - gegeben ist. Die Auflagerkräfte an der Tragschiene 12 sind mit FA bezeichnet.
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Die Halterung weist ferner eine Stabilisierungseinrichtung zur Fixierung des Fahrrads 10 an einem weiteren, ortsfesten Fixierungspunkt PF auf. Diese Stabilisierungseinrichtung besitzt einen in einem Sitzrohr 18 des Fahrradrahmens mit Passung aufnehmbaren Stabilisator 20, der an seinem dem Sitzrohr 18 abgewandten Ende einen sphärisch ausgestalteten Halterungskopf 22, also einen Kugelkopf trägt. Weil der Stabilisator 20 mit Passung im Sitzrohr 18 aufgenommen ist, kann er mittels einer Sattelrohrklemme 24 höhenverstellbar am Fahrradrahmen fixiert werden.
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An einem weiteren raumfesten bzw. gestellfesten Fixierungsteil 26, das sich bei der bekannten Ausführungsform im horizontalen Parallelabstand zum Gestellteil 14 erstreckt, ist ein Halteblock 28 angebracht, der auf seiner dem Stabilisator 20 zugewandten Seite eine Ausnehmung 30 hat, die den Halterungskopf 22 mit Passung aufnehmen kann, Die Passung kann sich auf eine Führungspassung beschränken. Bei der gezeigten Ausführungsform gemäß 1 und 2 ist die Passung derart formschlüssig, dass der Halterungskopf 22 in der Ausnehmung 30 keine Bewegungsfreiheit mehr hat. In diesem Fall nimmt also der Halteblock 28 Seitenkräfte KS und Längskräfte KL auf, die auf das Fahrrad einwirken, so dass zur raum- bzw. gestellfesten Fixierung des Fahrrads 10 an den Auflagern in der Tragschiene 12 keine weiteren Befestigungsmittel mehr erforderlich sind. Wenn die Räder des Fahrrads 10 an der Tragschiene 12 zusätzlich fixierbar sind, genügt es zur Fixierung des Fahrrads mit der Halterung, wenn im Halteblock 28 lediglich eine parallel zur Tragschiene 12 verlaufende Nut zur passungsgenauen Aufnahme des Halterungskopfs 22 ausgebildet wird. Die Längskräfte werden dann von der Tragschiene 12 aufgenommen.
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Zur Aufnahme des Fahrrads 10 in der Halterung geht man dabei so vor, dass zunächst vom Fahrrad 10, welches auf die Tragschiene 12 gestellt worden ist, der Sattel samt Sattelrohr 32 abgenommen, d.h. aus dem Sitzrohr 18 genommen wird. In das Sitzrohr 18 wird dann bei leicht aus der Vertikalen gekipptem Rahmen der Stabilisator 20 eingesetzt. Nach exakt vertikaler Ausrichtung des Rahmens wird der Stabilisator 20 bei loser Sattelrohrklemme 24 so weit nach oben verschoben, bis er in die Ausnehmung 30 vollständig eintaucht, so dass der Halterungskopf 22 allseitig vom Halteblock 28 gefangen ist. In diesem Zustand wird die Sattelrohrklemme 24 angezogen (siehe 3C), so dass das Fahrrad 10 raumfest bzw. gestellfest fixiert ist. Der Fixierungspunkt PF hat von den Auflagerstellen der Räder einen maximalen Abstand AV, so dass massenträgheitsbedingte Stützkräfte KS, KL am Halteblock 28 sehr klein werden. Weil darüber hinaus am Fixierungspunkt PF keine Elastizitäten vorliegen, bleibt die Ausrichtung des Fahrrads 10 exakt fixiert.
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Auf diese Weise konnte der Abstand zwischen der Auflagestelle der Räder an der Auflagereinrichtung und dem Fixierungspunkt maximiert werden, so dass sich mit minimalen Abstützkräften am Fixierungspunkt eine besonders sichere feste Ausrichtung des Fahrrads in der Halterung verwirklichen ließ. Die Fixierung mittels des Stabilisators kann dabei ohne Zwischenschaltung von elastischen Bauteilen erfolgen, so dass sich ein Höchstmaß an Starrheit der Halterung erzielen lässt. Auch bei längeren Einlagerungen - beispielsweise über die Wintersaison hinweg - kann die Gefahr von unerwünschten Verformungen an Radteilen, die durch unsymmetrische Krafteinwirkung hervorgerufen wird, minimiert werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Halterung dahingehend zu verbessern, dass ihre Bedienung vereinfacht wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst, indem der Stabilisator nicht mehr in das Sitzrohr eingesteckt, sondern mittels einer Klemme mit dem im Sitzrohr verbliebenen Sattelrohr räumlich fest verspannbar ist. Der Sattel muss demnach zur Fixierung des Fahrrads - beispielsweise in einer Wohnmobilgarage oder auf einem Fahrradträger -nicht mehr abgenommen und gesondert verstaut werden. Es genügt das Ansetzen und Verklemmen des Stabilisators, der vorzugsweise mehrteilig aufgebaut und je nach Bedarf aus der jeweils erforderlichen Anzahl von Rohstücken zusammengesetzt werden kann, am Sattelrohr. Aufgrund der günstigen Lage des Halterungskops bezüglich des Schwerpunkts des Fahrrads, wirken auf die Klemme und den Stabilisator verhältnismäßig geringe Kräfte, so dass die Halterung insgesamt sehr leicht und platzsparend ausgebildet werden kann. Wenn die Halterung in ein Kompartment, wie z.B. in eine Wohnmobilgarage eingebaut wird, ergibt sich der besondere Vorteil, dass nur minimale Eingriffe in die Struktur, nämlich die Montage des Halterungskops an der Deckenwand und ggfs. eines Stützwinkels am Boden, benötigt werden, so dass sämtlich Seitenwände frei bleiben und von der Halterung nicht verstellt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Klemme kann grundsätzlich am Fahrrad bzw. Sattelrohr dauerhaft montiert sein. Eine besonders einfach zu bedienende und Klemme, die schnell montiert und demontiert werden kann, wobei sie in der Lage ist, auch längere Stabilisatoren räumlich fest mit dem Sattelrohr und damit mit dem Fahrradrahmen zu koppeln, ist Gegenstand des Anspruchs 2. Hier wird die Klemme von einer Doppelklemme gebildet, die ein paar von im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichteten, plattenförmigen Klemmbacken aufweist, welche unter Betätigung einer zentralen Spannspindel aufeinander zu und - beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Rückstellfeder - voneinander weg bewegbar sind. Das Verspannen des Stabilisators mit dem Sattelrohr erfolgt somit mittels eines besonders einfachen Handgriffs.
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Die Doppelklemme gemäß Anspruch 3 hat den besonderen Vorteil, dass es mit geringem Materialeinsatz gelingt, die miteinander zu koppelnden Rohre - Sattelrohr und Stabilisator - über einen großen Zentriwinkel zu umgreifen, so dass schon geringe Platten mit relativ geringer Breite für eine ausreichend stabile Kopplung sorgen.
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Mit der Weiterbildung des Anspruchs 4 ergibt sich der besondere Vorteil, dass zumindest eine Platte der Doppelklemme vor oder beim Ansetzen der Klemme an das Sattelrohr und/oder an den Stabilisator unter flächiger Abstützung an dem betreffenden Spann- und Stützkörper leicht verschwenken kann, wobei die Längsschlitze in den Platten eine Gleitverschiebung relativ zur Spannspindel ermöglichen. Folglich muss die Spannspindel für diesen Vorgang nur geringfügig betätigt werden, um eine für das Ansetzen ausreichende „Maulweite“ des betreffenden Klemmenmauls bereitzustellen. Umgekehrt genügen dann zum Festklemmen des Stabilisators am Sattelrohr nur einige wenige Umdrehungen der Spannspindel. Weil der Zentralabschnitt vorzugsweise über die gesamte Breite der Platte jeweils von einem Spann- und Stützkörper flächig abgestützt ist, bleibt der Flächendruck relativ gering, so dass die Verschwenkbewegung nicht hakt.
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Wenn die Spannspindel zwei gegensinnige Gewindeabschnitte () hat, die jeweils mit einem entsprechenden Gewinde im zugeordneten Spann- und Stützkörper in Eingriff stehen, kann die zum Ansetzen und Spannen der Doppelklemme erforderliche Drehbewegung der Spannspindel weiter minimiert werden, wobei sich weitere Vorteil ergibt, dass die Drehbewegung der Spannspindel zwangsläufig zu einer Bewegung der Platten aufeinander zu und voneinander weg führt, ohne dass es irgendwelcher weiterer Rückholmechanismen, wie z.B. Federeinrichtungen, bedarf.
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Mit der Weiterbildung des Anspruchs 6 ergibt sich eine besonders grazile Halterung der Spann- und Stützkörper an der Klemme, mit dem besonderen Vorteil, dass die Bauelemente der Doppelklemme auf diese Weise auch dann aneinander fixiert bleiben, wenn die Klemme besonders weit geöffnet ist.
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Gemäß der Variante des Anspruchs 7 werden die Haltezungen unverschieblich an den Klemmabschnitten positioniert, so dass die Doppelklemme im abgebauten und geöffneten Zustand eine rüttelfeste Einheit bildet.
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Die über die Spannspindel einzuleitende Kraft ist bedingt durch die Spindeluntersetzung sehr klein, so dass für den Antrieb der Spannspindel ein Flügelgriff gemäß Anspruch 8 genügt.
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Als Material für die Doppelklemme kommen verschiedene Werkstoffe in Frage, auch Kunststoffe, vorzugsweise höherfeste Kunststoffe. Wenn die Platten der Doppelklemme aus metallischem Werkstoff bestehen, ist es zur Schonung des Sattelrohrs von Vorteil, wenn gemäß Anspruch 9 zumindest die Klemmabschnitte mit einer elastischen Beschichtung versehen sind.
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Die erfindungsgemäße Halterung eignet sich in besonderem Maße für die Halterung von Fahrrädern in Wohnmobilgaragen. Sie kann aber auch dann mit besonderem Vorteil eingesetzt werden wenn sie als am Kraftfahrzeug montierbarer Fahrradträger ausgestaltet wird. Weil der Stabilisator durch die Aufnahme in einem Backen der Doppelklemme längsverschieblich ist, kann die Halterung zur Fixierung unterschiedlich großer Fahrräder, d.h. von Fahrrädern mit unterschiedlichster Rahmengröße genutzt werden, wobei die Höhenlage des Halteblocks davon unabhängig sein kann. Auf diese Weise kann die Halterung für den Transport oder die Einlagerung von mehreren verschieden großen Rädern herangezogen werden, obwohl die Auflagereinrichtung auf einer ersten Ebene und die verschiedenen Halteblöcke in einer gemeinsamen zweiten Ebene liegen.
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Vorzugsweise ist der raumfeste Halteblock an der Deckenwand eines Kompartments, wie z.B. einer Wohnmobilgarage, befestigt, die im vertikalen Parallelabstand zur Auflagereinrichtung ausgerichtet ist. Sie kann aber auch an einer Schiene angebracht sein. Auch die Auflagerreinrichtung kann von einer Tragschiene gebildet sein. Der Halteblock hat auf der dem Stabilisator zugewandten Seite eine Ausnehmung zur vorzugsweise spielfreien Aufnahme des beispielsweise als Kugelkopf ausgebildeten Halterungskopfs. Vorzugsweise ist der Kugelkopf in den Halterungskopf einschnappbar. Wenn eine Schiene für den Halteblock vorgesehen ist, kann letzterer entlang einer solchen Schiene zur Anpassung an die Rahmengröße einfach und schnell verschoben werden, wodurch die Befestigung des Fahrrads schnell und einfach erfolgen kann.
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Die Halterung kann in Gebäuden installiert sein, wobei in diesem Fall die Auflagereinrichtung - beispielsweise in der Ausbildung als Gestell mit mehreren horizontal und parallel zueinander ausgerichteten Tragschienen - getrennt von der den Halteblock tragenden Stabilisierungseinrichtung am Boden oder an einer Gebäudewand montiert sein kann. Wenn die Halterung gemäß Anspruch 14 so ausgebildet ist, dass die Auflagereinrichtung an einem Gestell eines an ein Fahrzeug anbaubaren Fahrradträgers angeordnet ist, kann die Halterung gemäß der Weiterbildung des Anspruchs 15 zusammen mit den darauf angeordneten Fahrrädern vom Fahrzeug als Einheit abgenommen werden. Die Halterung kann auf diese Weise ohne weitere Umbaumaßnahmen in einem Gebäude abgestellt oder über Kopplungsstellen, die den Kopplungsstellen der Halterung am Kraftfahrzeug entsprechen, beispielsweise wie in der Druckschrift
DE 20 2009 017 003 U1 beschrieben, an einer Gebäudewand montiert werden, wodurch das Verstauen des Fahrradträgers samt der darauf montierten Räder besonders platzsparend wird.
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Besonders günstige Abstützbedingungen ergeben sich mit der Weiterbildung des Anspruchs 16, da hier die Gewichtskraft des Fahrrads allein von der Auflagereinrichtung abgefangen wird und vom Stabilisator nur die dynamischen, beim Transport auftretenden Kräfte aufgenommen werden müssen.
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Die erfindungsgemäße Halterung ist so konzipiert, dass sie einfach zu einer Halterung mehrerer, im Parallelabstand zueinander ausgerichteter Fahrräder ausgebaut werden kann. In diesem Fall ist es lediglich erforderlich, eine der Anzahl der Fahrräder entsprechende Anzahl von Stabilisierungseinrichtungen vorzusehen. Vorzugsweise sind dabei die Auflagereinrichtungen fest an einem Gestell angeordnet, während die Halteblöcke einstellbar am Gestell fixierbar sind.
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Gesonderter Gegenstand der Erfindung ist ein Bausatz, die sich als Bestandteil der vorstehend beschriebenen Halterung eignet.
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Die Besonderheit des Bausatzes, der grundsätzlich auch für eine Fahrradhalterung gemäß
DE 10 2014 012 484 A1 geeignet ist, deren einschlägiger Offenbarungsgehalt hiermit ausdrücklich in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird, besteht darin, dass er mehrere, in beliebiger Reihenfolge zu einem einstückigen Stabilisator zusammenstellbare, insbesondere zusammenschraubbare, Stabilisator-Segmente, einen sphärischen Halterungskopf, der mit jedem der Stabilisator-Segmente fest verbindbar, vorzugsweise verschraubbar ist, und einen Halteblock zur gelenkig verrastbaren Aufnahme des Halterungskopfs aufweist. Der besondere Vorteil dieses Bausatzes besteht darin, dass die Länge des Stabilisators mit wenigen Handgriffen den jeweiligen Bedingungen, wie Raum- oder Rahmenhöhe, angepasst werden kann.
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Wenn gemäß Anspruch 24 zumindest ein Stabilisator-Segment einen Außendurchmesser hat, der im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Sitzrohres entspricht, kann der Stabilisator in jedem Fall so zusammengestellt werden, dass er bei abgenommenem Sattel in das Sitzrohr eingesetzt und darin verspannt werden kann, wobei die restlichen Stabilisator-Segmente dazu herangezogen werden, dem Stabilisator die ausreichende Länge zu geben, damit der Halterungskopf in den Halteblock eingerastet werden kann.
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Wenn die Stabilisator-Segmente zumindest zwei unterschiedliche Außendurchmesser haben, wobei einer der Außendurchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Sitzrohres entspricht, kann der Bausatz als Universal-Bausatz für unterschiedliche Rahmenformate mit unterschiedlichen Sitzrohr-Durchmessern dienen.
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Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 A bis 1C Darstellungen zur Erläuterung der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Halterung;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Doppelklemme für die erfindungsgemäße Halterung;
- 3 eine perspektivische Ansicht einer Platte der erfindungsgemäßen Doppelklemme;
- 4 eine perspektivische Ansicht der beiden Spann- und Stützkörper der erfindungsgemäßen Doppelklemme;
- 5 eine Ansicht der Doppelklemme gemäß V in 2 mit farblicher Kennzeichnung der Komponenten;
- 6 eine Ansicht gemäß 5 ohne farbliche Hervorhebung der Komponenten;
- 7 die Ansicht der Doppelklemme gemäß 6 mit Blickrichtung VII in 6;
- 8 die Schnittansicht gemäß VIII-VIII in 7;
- 9 eine der 6 entsprechende Ansicht der Doppelklemme im gespannten Zustand;
- 10 eine schematische Seitenansicht einer gattungsbildenden Fahrradhalterung gemäß einer bekannten Ausführungsform; und
- 11 die Ansicht XI in 10;
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Die erfindungsgemäße Halterung wird nachfolgend anhand der 3 bis 9 beschrieben, wobei die übrigen Teile der Halterung die Komponenten der in den 10 und 11 gezeigten Halterung aufweisen. Für diese bekannten Komponenten werden auch identische Bezugszeichen verwendet.
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Der wesentliche Unterschied zur bekannten Halterung besteht darin, dass zur Halterung des Fahrrads der Sattel nicht mehr abgenommen werden muss.
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Zur Aufnahme des Fahrrads 10 in der Halterung geht man - wie in den 3A bis 3C angedeutet - wie folgt vor:
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Zunächst wird das Fahrrad 10, auf eine Tragschiene 12 oder auf einen Untergrund gestellt, vorzugsweise so, dass die Räder seitlich abgestützt werden. Anschließend wir der Stabilisator 20, der vorzugsweise aus mehreren Stabilisator-Segmenten 22-1, 22-2, 22-3 zusammengesetzt ist, passend zusammengestellt, derart, dass sich eine ausreichende Gesamtlänge LD zur Überbrückung eines Abstands zwischen dem Sitzrohr 18 bzw. einem mittleren Abschnitt eines Sattelrohres 20 und dem Halteblock 28 ergibt. Nun wird an das Sattelrohr 20 die nachfolgend noch näher zu beschreibende Doppelklemme 40 angesetzt, so dass ein Klemmenmaul - z.B. 42, siehe 9 - das Sattelrohr 20 umfasst. In das andere Klemmenmaul 44 kann nun gegebenenfalls bei leicht aus der Vertikalen gekipptem Fahrradahmen der Stabilisator 20 eingesetzt werden, wie in 1B gezeigt. Die Doppelklemme ist in dieser Position noch offen, wird aber bei vollständig eingeführtem Stabilisator 20 leicht so weit angezogen, dass noch eine Parallelverschiebung des Stabilisators 20 bezüglich des Sattelrohrs 21 seitlich am Sattel des Fahrrads vorbei möglich ist.
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Nach exakt vertikaler Ausrichtung des Rahmens - ähnlich wie in 11 gezeigt - wird der Stabilisator 20 bei loser, aber leicht angezogener Doppelklemme 40so weit nach oben verschoben, bis er mit seinem vorzugsweise sphärisch ausgebildeten Halterungskopf 22 in die Ausnehmung 30 vollständig eintaucht, so dass der allseitig vom Halteblock 28 gefangen ist. Im Halteblock 28 kann eine federnd elastische Rückhaltevorrichtung eingebaut sein, mit der der Halterungskopf 22 in die Ausnehmung 30 einschnappt, so dass der Stabilisator 20 nicht mehr von Hand gestützt werden muss.
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In diesem Zustand wird die Doppelklemme 40.angezogen (siehe 1C), so dass das Fahrrad 10 raumfest bzw. gestellfest fixiert ist. Der Fixierungspunkt PF hat von den Auflagerstellen der Räder - wie bei der bekannten Halterung gemäß 10 und 11 - einen maximalen Abstand AV, so dass massenträgheitsbedingte Stützkräfte KS, KL am Halteblock 28 sehr klein werden. Weil darüber hinaus am Fixierungspunkt PF keine Elastizitäten vorliegen, bleibt die Ausrichtung des Fahrrads 10 exakt fixiert.
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Nachfolgend wird anhand der 2 bis 9 die erfindungsgemäße Doppelklemme 40 näher beschrieben:
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Die Doppelklemme 40 setzt sich aus wenigen Bauteilen zusammen. Wesentlicher Bestandteil sind ein paar von im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichteten, plattenförmigen Klemmbacken 46, 48, die identisch ausgebildet sind. Diese Klemmbacken sind unter Betätigung einer zentralen Spannspindel 50 aufeinander zu und voneinander weg bewegbar.
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Im Einzelnen sind die Klemmbacken 46, 48 jeweils von einer derart in Wellenform gebogenen Platte gebildet, dass ein zumindest abschnittsweise im Wesentlichen kreisförmig gebogener Zentralabschnitt AZ - siehe 3 und 5 - zu beiden Seiten jeweils in einen dazu gegensinnig abgewinkelten Klemmabschnitt AK übergeht, zwischen denen die beiden Klemmenmäuler 42, 44 ausgebildet werden. Endseitig sind die Klemmbacken 46, 48 abgerundet, um Gewicht zu sparen und das Handling zu verbessern.
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Eine weitere Besonderheit der Doppelklemme 40 besteht darin, dass der Zentralabschnitt AZ vorzugsweise über die gesamte Breite der Platte 46, 48 jeweils von einem Spann- und Stützkörper 60-1, 60-2 flächig abgestützt ist und einen Längsschlitz 61 für den Durchgriff der Spannspindel 50 hat, unter deren Betätigung die Spann- und Stützkörper 60-1, 60-2 unter Mitnahme der Platten bzw. Klemmbacken 46, 48 aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind.
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Um die Mechanik der Klemmenbetätigung zu vereinfachen und gesonderte Rückführmechanismen einzusparen, hat die Spannspindel 50 zwei gegensinnige Gewindeabschnitte 52-1, 52-2, die jeweils mit einem entsprechenden Gewinde 62-1, 62-2 im zugeordneten Spann- und Stützkörper 60-1, 60-2 in Eingriff stehen. Auf diese Weise werden die Klemmbacken 46, 48 bei Drehung der Spannspindel 50 und bei Fixierung der Klemmbacken 46, 48 am Sattelrohr 21 zwangsweise aufeinander zu und voneinander weg bewegt, um das Lösen und Anziehen der Klemme zu bewirken.
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Weil sich die Spannspindel 50 durch die Längsschlitze 61 der Klemmbacken 46, 48 erstreckt, die flächig über den Zentralabschnitt AZ an den Spann- und Stützkörpern 60-1, 60-2 anliegen, können sich die Klemmbacken 46, 48 - wie in 9 gezeigt - beim Ansetzen und Spannen der Klemme 40 aus einer symmetrischen Lage - wie in 2, 5, 6 und 8 gezeigt - in eine zur Spindelachse AS unsymmetrische Position verschieben, was das Verklemmen von Rohren unterschiedlicher Durchmesser - wie in 9 angedeutet - weiter vereinfacht.
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Wie sich weiter aus den Figuren ergibt, ist der Längsschlitz 61 jeweils endseitig derart gestaltet ist, dass er zur Aufnahme von federnden Haltezungen 66 einer den betreffenden Spann- und Stützkörper 60-1, 60-2 gegen den jeweiligen Zentralabschnitt AZ drückenden Halteplatte 64 dient. Zur verbesserten Fixierung der Bauelemente zueinander erstrecken sich die Haltezungen 66 durch den zugeordneten Längsschlitz 61 hindurch so weit, dass sie an den Klemmabschnitten AK der Klemmbacken 46, 48 anschlagen, wie in 6, 8 und 9 gezeigt.
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Um die Verschwenkbewegung der Klemmbacken 46, 48 relativ zur Spannspindel 50 nicht zu behindern, haben die Halteplatten 64 einen ausreichend großen zentralen Durchbruch 65 (siehe 8).
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Die zentrale Spannspindel 50 ist an einem Ende drehfest mit einem Flügelgriff 68 gekoppelt, der aufgrund der guten Übersetzung über die Spindelgewinde relativ klein ausgebildet werden kann.
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Als Materialien für die Gestaltung der Doppelklemme 40 kommen gleichermaßen metallische und nicht-metallische Werkstoffe einschließlich der Verbundwerkstoffe, wie z.B. faserverstärkte Kunststoffe in Frage. Wenn allerdings harte Werkstoffe im Bereich der Klemmbacken 46, 48 eingesetzt werden, ist es von Vorteil, wenn die Klemmbacken 40 zumindest in den einander zugewandten Bereichen der Klemmabschnitte AK mit einer elastischen Beschichtung versehen sind.
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Beispielsweise können die Klemmbacken 46, 48 aus einem Leichtmetall-Material gefertigt sein. Um die Lebensdauer des Spanngetriebes zu optimieren, kann es von Vorteil sein, die Spannspindel 50 und die Spann- und Stützkörper 60-1, 60-2 aus einem verschleißfesten Werkstoff zu fertigen.
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Die Halterung kann an verschiedensten Orten Verwendung finden, nicht nur in geschlossenen Kompartments, wie einer Wohnmobilgarage. Es ist vielmehr möglich, die Halterung in der gleichen Weise wie in der
DE 10 2014 012 484 A1 beschrieben einzusetzen.
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Wenn die Halterung allerdings für Fahrräder verschiedener Größe und Rahmengeometrie, d.h. unterschiedlicher Rahmenhöhe und Sitzrohrwinkel zur Anwendung kommen soll, ist es von Vorteil, den Halteblock 28 längsverschiebblich an dem Fixierungsteil 26 anzubringen, was in 10 durch den Doppelpfeil LV angedeutet ist. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, das Fixierungsteil 26 höhenverstellbar auszugestalten, was durch den gestrichelten Doppelpfeil HV in 10 angedeutet ist.
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Die vorstehend beschriebene Halterung kann gleichermaßen zu einem Fahrradträger umgebaut werden, der abnehmbar an einem Kraftfahrzeug befestigbar ist. In diesem Fall ist das Gestellteil
14 ebenso wie das Fixierungsteil
26 Bestandteil eines Fahrradträgerrahmens. Hier wird vollinhaltlich auf die einschlägige Beschreibung in der
DE 10 2014 012 484 A1 Bezug genommen, deren Offenbarungsgehalt - einschließlich der darin angesprochenen Abwandlungen - hiermit in diese Anmeldung einbezogen wird.
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Gesonderter Erfindungsgegenstand ist des Weiteren ein Bausatz zur Herstellung einer Fahrradhalterung. Dieser Bausatz zeichnet sich dadurch aus, dass er aus mehreren, in beliebiger Reihenfolge zu einem einstückigen Stabilisator 20 zusammenstellbaren, insbesondere zusammenschraubbaren, Stabilisator-Segmenten 20-1, 20-2, 20-3, einem sphärischen Halterungskopf 22, der mit jedem der Stabilisator-Segmente fest verbindbar, vorzugsweise verschraubbar ist, und einem Halteblock 28 zur gelenkig verrastbaren Aufnahme des Halterungskops 22 besteht.
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Dieser Bausatz hat den Vorteil, dass er wenige Elemente aufweist, aber dennoch universell nutzbar ist, indem der benötigte Stabilisator - je nach Einsatzumgebung - zu beliebigen Längen zusammengestellt werden kann.
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Wenn der Bausatz zumindest ein Stabilisator-Segment mit einem Außendurchmesser hat, der im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Sitzrohres entspricht, kann der Stabilisator nicht nur für die vorstehend beschriebene Halterung, sondern auch als eine vorteilhafte Ergänzung zur Halterung nach
DE 10 2014 012 484 A1 genutzt werden.
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Wenn die Stabilisator-Segmente zumindest zwei unterschiedliche Außendurchmesser haben, wobei zumindest einer der Außendurchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser eines Sitzrohres entspricht, kann der Stabilisator 20 an unterschiedliche Rahmen- und Sitzrohrgrößen schnell angepasst werden, indem an die geeignete Stelle das passende Stabilisator-Segment montiert wird.
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Selbstverständlich sind Abwandlungen der beschriebenen Halterung möglich, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
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So ist die Halterung für alle möglichen Zweiräder nutzbar und nicht auf die Halterung von Fahrrädern beschränkt.
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Es ist auch möglich, die Auflagereinrichtung und/oder die Schiene zur Halterung der Halteblöcke zur Horizontalebene zu neigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19933431 A1 [0003]
- DE 102008044702 A1 [0004]
- DE 102013006779 A1 [0004]
- DE 102010025092 A1 [0004]
- DE 202009017003 U1 [0004, 0027]
- CH 687865 A5 [0005]
- DE 102014012484 A1 [0007, 0031, 0052, 0054, 0057]