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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung eines Kraftfahrzeugs, wobei als Schließeinrichtung ein Gerät oder eine Gerätekomponente zum Entriegeln und/oder Verriegeln und/oder Öffnen und/oder Schließen des Kraftfahrzeugs verstanden wird. Das Verfahren wird durch eine Autorisierungseinrichtung einer kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung durchgeführt, die eine kraftfahrzeugspezifische Identifikationsinformation, anhand der das Kraftfahrzeug als Ziel-Kraftfahrzeug identifiziert werden kann, bereitstellt. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betreiben der Schließeinrichtung mithilfe einer Zutrittskontrolleinrichtung des Kraftfahrzeugs und ein Verfahren zum Betreiben der Schließeinrichtung mithilfe einer Steuervorrichtung eines mobilen Endgeräts.
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Mit aktuell geplanten Services wird es in Zukunft Dritten erlaubt, also beispielsweise einer anderen Person, wie beispielsweise einem Paketboten, ein Kraftfahrzeug zu entriegeln. Zum Beispiel kann ein Mitarbeiter einer Reinigungsfirma den Kofferraum eines Kundenfahrzeuges öffnen, um dort gereinigte Textilien abzulegen. Um Missbrauch zu vermeiden, muss geprüft werden, ob sich der Dienstleister tatsächlich am Fahrzeug oder in dessen unmittelbarer Nähe befindet. Dies geschieht aktuell über den Vergleich von GPS-Signalen eines mobilen Endgeräts des Dienstleisters und mit GPS-Koordinaten des Kraftfahrzeugs.
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Die
EP 3 206 176 A1 beschreibt ein Verfahren zum Bereitstellen eines Schlosssteuerungssignals für ein mobiles Logistikziel.
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Die
DE 10 2015 107 975 A1 beschreibt ein Verfahren zum Bewirken eines Entriegelns und Verriegelns zumindest einer Tür eines Fahrzeugs für eine Zustellung einer Sendung.
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Die
DE 10 2014 004 673 A1 beschreibt ein Verfahren zum Ablegen einer Sendung in einem Kraftfahrzeug mithilfe eines generierten, temporären digitalen Schlüssels, der in einem vorgegebenen Zeitintervall einmalig oder mehrmals Zugriff zu dem Kraftfahrzeug erlaubt.
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Bei dem Vergleich von GPS-Signalen ergibt sich das Problem, dass sich diese sehr leicht manipulieren lassen. Es kann also nicht sichergestellt werden, dass sich das mobile Endgerät tatsächlich an dem angegeben Ort befindet. Wird eine Kraftfahrzeugtür entriegelt, obwohl sich die berechtigte Person nicht in der Nähe befindet, besteht die Gefahr, dass sich eine unberechtigte Person Zugriff zu dem Kraftfahrzeug beschafft.
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Im genannten Stand der Technik muss ein Besitzer des Kraftfahrzeugs selbst das Kraftfahrzeug entriegeln und damit selbst entscheiden, ob der dem Anfragesteller vertraut oder nicht. Im weiteren Stand der Technik werden Berechtigungen der dritten Person vom Kraftfahrzeug geprüft. Mit anderen Worten muss das Kraftfahrzeug für eine solche Überprüfung ausgestattet und eingerichtet sein.
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Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist das Erhöhen einer Sicherheit beim Gewähren eines Zugangs zu einem Kraftfahrzeug für eine dritte Person.
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Die gestellte Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen Verfahren und die erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß den nebengeordneten Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, die Überprüfung einer Berechtigung durch eine kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung durchführen zu lassen, die diese Überprüfung in Abhängigkeit von einem Anfragesignal eines mobilen Endgeräts einer dritten Person durchführt. Hierdurch wird ein zusätzlicher Verifikationsschritt eingeführt, sodass die Berechtigung noch vor dem eigentlichen Öffnen erfolgt. In einer zweiten Sicherheitsüberprüfung wird von Seiten des Kraftfahrzeugs überprüft, ob ein mobiles Endgerät den gleichen oder einen entsprechenden Entriegelungscode aufweist, der zuvor durch die kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung an das mobile Endgerät und an das Kraftfahrzeug vergeben wurde. Mit anderen Worten kann der Dienstleister das Fahrzeug nur entriegeln, wenn er tatsächlich am Fahrzeug vor Ort ist. Einem unberechtigten Zugang zu dem Kraftfahrzeug durch eine unberechtigte Person wird durch die Erfindung wirksam vorgebeugt.
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Das Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung eines Kraftfahrzeugs weist die folgenden, durch eine Autorisierungseinrichtung einer kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung durchgeführten Schritte auf. Unter einer Autorisierungseinrichtung wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, die zum Empfangen und Auswerten von Signalen ausgestaltet und eingerichtet ist, und zum Erzeugen und Versenden eines Entriegelungscodes, der vorzugsweise für jeden Öffnungsvorgang individuell sein kann, und vorzugsweise beispielsweise für die Kombination des zu entriegelnden Kraftfahrzeugs und das anfragende mobile Endgerät individuell bereitgestellt werden kann.
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Zunächst erfolgt ein Bereitstellen einer kraftfahrzeugspezifischen Identifikationsinformation, anhand der das Kraftfahrzeug als Ziel-Kraftfahrzeug identifiziert werden kann, also als Kraftfahrzeug, zu dem eine Person Zutritt gewährt haben möchte und dessen Schließeinrichtung betrieben werden soll. Bei der kraftfahrzeugspezifischen Identifikationsinformation kann es sich beispielsweise um eine Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs, einen individuellen Identifizierungscode und/oder um ein Kraftfahrzeug-Kennzeichen handeln.
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Es erfolgt ein Empfangen eines Anfragesignals aus einem mobilen Endgerät, das einen Zugangswunsch eines Benutzers des mobilen Endgeräts zu dem Kraftfahrzeug beschreibt. Das Anfragesignal kann beispielsweise eine Identifikationsnummer des mobilen Endgeräts und/oder bereits eine Berechtigung beschreiben. Anhand der kraftfahrzeugspezifischen Identifikationsinformation und dem empfangenen Anfragesignal erfolgt ein Feststellen einer Berechtigung des mobilen Endgeräts zum Betreiben der Schließeinrichtung. Beispielsweise kann das Anfragesignal bereits beschreiben, dass der Benutzer des mobilen Endgeräts zum Entriegeln des Ziel-Kraftfahrzeugs mit einer bestimmten Fahrgestellnummer bereits berechtigt ist. Alternativ kann das Anfragesignal beispielsweise eine Telefonnummer oder eine Identifikationsnummer des mobilen Endgeräts beschreiben, und die Autorisierungseinrichtung kann beispielsweise anhand einer Datenbank ermitteln, ob dieses mobile Endgerät zuvor für ein bestimmtes Kraftfahrzeug berechtigt wurde.
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In Abhängigkeit von der festgestellten Berechtigung erfolgt ein Erzeugen eines kraftfahrzeugspezifischen Schlosssignals, das einen Entriegelungscode beschreibt, das an die Schließeinrichtung des Kraftfahrzeugs übertragen wird. Außerdem erfolgt in Abhängigkeit von der festgestellten Berechtigung ein Erzeugen eines Schlüsselsignals, das den Entriegelungscode beschreibt, wobei der Entriegelungscode des Schlüsselsignals zum Beispiel der gleiche Entriegelungscode sein kann wie derjenige, der durch das Schlosssignal beschrieben wird, oder das Schlüsselsignal kann zum Beispiel einen Entriegelungscode beschreiben, der dem Entriegelungscode des Schlosssignals zugeordnet sein kann. Das Schlüsselsignal wird an eine Steuereinrichtung des mobilen Endgeräts übertragen.
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Die Anfrage des Dienstleisters, der den Zutritt zum Kraftfahrzeug wünscht, ist also unabhängig von dem eigentlichen Entriegeln und dem Überprüfungsvorgangs des Entriegelungscodes durch das Kraftfahrzeug. Mit anderen Worten wird die Berechtigung nicht vom Kraftfahrzeug überprüft, sondern vor Erfassen des Entriegelungscodes und von der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung.
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Es ergeben sich die oben genannten Vorteile. Der Entriegelungscode kann beispielsweise ein QR-Code oder ein Zahlencode oder ein Lichtcode sein. Der Entriegelungscode ist dabei vorzugsweise ein individueller Code, der zum Beispiel für das Kraftfahrzeug und/oder das mobile Endgerät spezifisch sein kann. Vorzugsweise kann es sich bei dem Code um einen individuellen, einmaligen Code handeln, der nur für einen bestimmten Entriegelungsvorgang erzeugt werden kann.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Autorisierungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, das obige, erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Die Autorisierungseinrichtung kann vorzugsweise als Steuerchip oder Steuergerät ausgestaltet sein. Vorzugsweise kann die Autorisierungseinrichtung eine Prozessoreinrichtung aufweisen, also ein Gerät oder eine Gerätekomponente zur elektronischen Datenverarbeitung, wobei die Prozessoreinrichtung vorzugsweise mindestens einen Mikroprozessor und/oder mindestens einen Mikrocontroller aufweisen kann. Die Prozessoreinrichtung kann dazu eingerichtet sein, einen Programmcode auszuführen, wobei der Programmcode zum Beispiel in einem Datenspeicher abgelegt und dazu ausgelegt sein kann, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Autorisierungseinrichtung dazu zu veranlassen, die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die oben genannten Vorteile ergeben sich ebenfalls durch eine erfindungsgemäße, kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung, die durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Autorisierungseinrichtung gekennzeichnet ist. Die kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung kann beispielsweise als Datenserver oder Backend im Internet ausgestaltet sein.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung eines Kraftfahrzeugs, aufweisend die folgenden, durch eine Zutrittskontrolleinrichtung des Kraftfahrzeugs durchgeführten Schritte. Als Zutrittskontrolleinrichtung des Kraftfahrzeugs wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente zum Kontrollieren des Zugriffs zu dem Kraftfahrzeug und damit zum Betreiben der Schließeinrichtung verstanden. Die Zutrittskontrolleinrichtung kann beispielsweise als Steuergerät oder Steuerchip ausgestaltet sein.
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Dieses Verfahren erfasst ein Empfangen eines gemäß dem Verfahren der Autorisierungseinrichtung erzeugten Schlosssignals aus der Autorisierungseinrichtung der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung, und ein Empfangen eines Schlüsselsignals aus einer Steuereinrichtung eines mobilen Endgeräts. Es folgt ein Prüfen, ob der Entriegelungscode des empfangenen Schlüsselsignals und der Entriegelungscode des empfangenen Schlosssignals übereinstimmen. Dieser Überprüfungsvorgang kann beispielsweise über den Vergleich der Prüfsummen erfolgen, oder beispielsweise durch Prüfen, ob der Entriegelungscode des Schlosssignals dem Entriegelungscode des Schlüsselsignals entspricht oder ob beide Entriegelungscodes als einander zugeordnet vorgegeben sind.
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Nur bei Übereinstimmen der Entriegelungscodes erfolgt ein Erkennen des mobilen Endgeräts als ein zum Betreiben der Schließeinrichtung berechtigtes Endgerät. Bei Erkennen der Berechtigung erfolgt ein Erzeugen eines Entriegelungssignals, das ein Freigeben und/oder ein Sperren einer Kraftfahrzeug-Türvorrichtung durch die Schließeinrichtung beschreibt, beispielsweise ein Öffnen einer Kofferraumklappe oder ein Öffnen einer Kraftfahrzeugtür. Es folgt ein Übertragen des erzeugten Entriegelungssignals an die Schließeinrichtung des Kraftfahrzeugs. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Zutrittskontrolleinrichtung, die dazu eingerichtet ist, dieses Verfahren durchzuführen. Vorzugsweise kann die Zutrittskontrolleinrichtung eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die mindestens einen Mikrocontroller und/oder mindestens einen Mikroprozessor aufweisen kann. Auch diese Prozessoreinrichtung kann dazu ausgelegt sein, einen entsprechenden Programmcode zum Durchführen des Verfahrens auszuführen. Auch hier ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise einen Kraftwagen, wie zum Beispiel einen Personenkraftwagen, das eine Schließeinrichtung und eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zutrittskontrolleinrichtung aufweist.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung eines Kraftfahrzeugs, aufweisend die folgenden, durch eine Steuervorrichtung des mobilen Endgeräts durchgeführten Schritte. Als Steuervorrichtung wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente zum Empfangen und Auswerten von Signalen, insbesondere von Signalen mit einem Entriegelungscode, und zum Erzeugen von Signalen und/oder Übertragen von Signalen verstanden. Die Steuereinrichtung kann vorzugsweise als Steuerchip oder Steuerplatine ausgestaltet sein.
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Es erfolgt ein Erzeugen eines Anfragesignals, das einen Zugangswunsch eines Benutzers des mobilen Endgeräts zu dem Kraftfahrzeug beschreibt, beispielsweise eine Berechtigung des Benutzers oder des mobilen Endgeräts, eine Identifikationsnummer des mobilen Endgeräts oder zum Beispiel eine Telefonnummer des mobilen Endgeräts. Es erfolgt ein Übertragen des erzeugten Anfragesignals an die Autorisierungseinrichtung der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung. Nach dem Übertragen des erzeugten Anfragesignals erfolgt ein Empfangen eines gemäß dem durch die Autorisierungseinrichtung beschriebenen Verfahrens erzeugten Schlüsselsignals aus der Autorisierungseinrichtung, und ein Übertragen des Schlüsselsignals an die Zutrittskontrolleinrichtung des Kraftfahrzeugs. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Besonders bevorzugt kann die Steuereinrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform dieses Verfahrens ein Ändern des empfangenen Schlüsselsignals in ein Schlüsselsignal, das den Entriegelungscode als QR-Code beschreibt, durchführen. Um das Kraftfahrzeug zu öffnen, muss ein Benutzer des mobilen Endgeräts, ist das geänderte Schlüsselsignal ein QR-Code, direkt neben dem Kraftfahrzeug stehen, damit die Zutrittskontrolleinrichtung des Kraftfahrzeugs den QR-Code auslesen kann. Anders als beim Auswerten von GPS-Signalen ist so abgesichert, dass die dritte Person, die den Zutritt wünscht, tatsächlich direkt am Kraftfahrzeug steht. Das erfindungsgemäße Verfahren ist so also noch sehr viel sicherer. Der QR-Code, aber auch allgemein der Entriegelungscode, kann beispielsweise nur ein Code zum Überprüfen sein, oder beispielsweise zusätzlich beschreiben, dass nur der Kofferraum geöffnet werden darf oder eine Information über den Dienstleister beschreiben.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, dieses Verfahren durchzuführen. Die Steuereinrichtung kann vorzugsweise eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die zum Beispiel mindestens einen Mikrocontroller und/oder mindestens einen Mikroprozessor aufweisen kann. Die Prozessoreinrichtung kann dazu eingerichtet sein, einen Programmcode auszuführen, wobei der Programmcode, der beispielsweise in einem Datenspeicher abgelegt sein kann, die Steuereinrichtung dazu veranlasst, bei Ausführung des Programmcodes durch die Prozessoreinrichtung das beschriebene Verfahren durchzuführen.
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Die oben gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein mobiles, portables Endgerät, das eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung aufweist. Das mobile, portable Endgerät kann beispielsweise als Mobiltelefon oder Smartphone oder Tablet-PC ausgestaltet sein. Auch hier ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Schließsystem, das eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Autorisierungseinrichtung und eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zutrittskontrolleinrichtung aufweist, vorzugsweise zusätzlich aufweisend eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur („Fig.“):
eine schematische Darstellung jeweils einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verfahren.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Fig. zeigt ein Kraftfahrzeug 10 mit beispielsweise einem Kofferraumdeckel als Kraftfahrzeug-Türvorrichtung 12. Das Kraftfahrzeug 10 kann beispielhaft ein Personenkraftwagen sein. Das Kraftfahrzeug 10 weist eine Zutrittskontrolleinrichtung 14 auf und eine Schließeinrichtung 16. Die Zutrittskontrolleinrichtung 14 kann beispielsweise als Steuergerät ausgestaltet sein und die Schließeinrichtung 16 beispielsweise als Steuerplatine der Zutrittskontrolleinrichtung 14. Die Zutrittskontrolleinrichtung 14 kann vorzugsweise die Prozessoreinrichtung 18 und/oder einen Datenspeicher 20 zum beispielsweise Ablegen eines Programmcodes zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Zutrittskontrolleinrichtung 14 und die Schließeinrichtung 16 sind mit einer Datenkommunikationsverbindung 22 verbunden, die beispielsweise eine drahtgebundene Datenkommunikationsverbindung 22 sein kann, beispielsweise ein Datenbus des Kraftfahrzeugs 10, oder zum Beispiel eine drahtlose Datenkommunikationsverbindung 22, beispielsweise eine WLAN- oder Bluetooth-Verbindung. Die Schließeinrichtung 16 kann mit einer entsprechenden Datenkommunikationsverbindung zum Beispiel mit einem Schloss des beispielhaften Kofferraumdeckels verbunden sein, um einen Riegel zu steuern.
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Am Beispiel der Fig. kann beispielsweise ein Paketbote 24 ein Paket an das Kraftfahrzeug 10 liefern wollen und benötigt dazu zum Beispiel einen Zugang zum Kofferraum. Der Paketbote 24 hat im Beispiel der Fig. ein mobiles Endgerät 26, das beispielsweise als Smartphone oder als Tablet-PC ausgestaltet sein kann. Das mobile Endgerät weist eine Steuereinrichtung 28 auf, die beispielsweise als Steuerchip oder Steuerplatine ausgestaltet sein kann. Das mobile Endgerät 26 im Beispiel der Fig. ist mit einem optionalen Bildschirm 30 gezeigt. Auch die Steuereinrichtung 28 des mobilen Endgeräts 26 kann eine Prozessoreinrichtung 18 und/oder einen Datenspeicher 20 aufweisen.
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Die Fig. zeigt ebenfalls eine kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung 32, die vorzugsweise als Datenserver im Internet ausgestaltet sein kann. Eine Autorisierungseinrichtung 34 kann ebenfalls eine Prozessoreinrichtung 18 und/oder einen Datenspeicher 20 aufweisen. Die Autorisierungseinrichtung 34 kann beispielsweise als Steuerplatine ausgestaltet sein.
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Die Zutrittskontrolleinrichtung 14, die Steuereinrichtung 28 und die Autorisierungseinrichtung 34 können ein Schließsystem 36 bilden.
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In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird in der Autorisierungseinrichtung 34 eine kraftfahrzeugspezifische Identifikationsnummer bereitgestellt, beispielsweise eine Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs 10. Diese kann beispielsweise im Rahmen eines Kundenvertrags durch den Besitzer des Kraftfahrzeugs 10 in der Autorisierungseinrichtung 34 abgelegt sein, oder zum Beispiel für jeden neuen Vorgang des Vergebens einer Berechtigung an einen Dienstleister zum Öffnen einer der Kraftfahrzeug-Türvorrichtungen 12 von einem Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 an die Autorisierungseinrichtung 34 übertragen werden.
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Vor dem Ausliefern des Pakets kann die Steuereinrichtung 28 im Verfahrensschritt S2 ein Anfragesignal erzeugen, das beispielsweise im Rahmen einer Buchung des Dienstleisters erstellt werden kann und zum Beispiel die kraftfahrzeugspezifische Information oder eine digitale Information darüber, dass der Dienstleister zum Öffnen des beispielhaften Kofferraums berechtigt ist, beschreiben. Über beispielsweise eine Internetverbindung kann das erzeugte Anfragesignal übertragen und von der Autorisierungseinrichtung 34 empfangen werden (S3).
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Vorzugsweise kann das Erzeugen des Anfragesignals (S2) in Abhängigkeit von einer Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer („PIN“) des beispielhaften Paketboten erfolgen, sodass bei einem etwaigen Verlieren des mobilen Endgeräts 26 keine andere, unberechtigte Person die Anfrage zum Zutritt zu dem Kraftfahrzeug 10 stellen kann. Optional kann zum Erzeugen des Anfragesignals (S2) vorgesehen sein, dass der Paketbote 24 zum Beispiel auf ein Anzeigefeld 40 des mobilen Endgeräts tippen muss, um das Anfragesignal zu erzeugen (S2) und/oder zu übertragen. Das Anzeigefeld 40 kann zum Beispiel mit dem Anzeigetext „open“ oder „öffnen“ gekennzeichnet sein.
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Zum Feststellen der Berechtigung des mobilen Endgeräts 26 (S4) kann beispielsweise in einer Datenbank auf dem Datenspeicher 20 geprüft werden, ob bei dem beispielhaften Buchungsvorgang zum Beispiel eine Identifikationsnummer des mobilen Endgeräts der kraftfahrzeugspezifischen Information zugeordnet wurde, oder ob zum Beispiel das empfangene Anfragesignal die Fahrgestellnummer beschreibt. Im Beispiel der Fig. ist der Paketbote 24 zum Öffnen der beispielhaften Kofferraumtür berechtigt, sodass die Autorisierungseinrichtung 34 ein kraftfahrzeugspezifisches Schlosssignal erzeugt (S5) und ein Schlüsselsignal (S6). Beide Signale können beispielsweise den gleichen Code beschreiben. Dieser Entriegelungscode kann vorzugsweise individuell und/oder einmalig sein.
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Über das Schlüsselsignal, das an die Steuereinrichtung 28 übertragen wird (S7), und über das Schlosssignal, das an die Zutrittskontrolleinrichtung 14 übertragen wird (S8), wird der Entriegelungscode sowohl an das mobile Endgerät 26, als auch an das Kraftfahrzeug 10 übertragen. Dies kann beispielsweise jeweils über eine Internetverbindung und/oder eine Mobilfunkverbindung erfolgen.
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Im Verfahrensschritt S9 empfängt die Steuereinrichtung 28 das erzeugte Schlüsselsignal aus der Autorisierungseinrichtung 34. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass der Entriegelungscode im Verfahrensschritt S10 in einen QR-Code 38 umgewandelt werden kann. Der Entriegelungscode kann dann beispielsweise, sobald der Paketbote 24 am Kraftfahrzeug ist, zum Beispiel von einer Sensoreinrichtung 40, also einem Gerät oder einer Gerätekomponente zum Erfassen von Codes, erfasst werden. Die Sensoreinrichtung 40 kann dabei vorzugsweise eine Kamera und/oder Scanner aufweisen. Der Paketbote 24 muss also den angezeigten QR-Code 38 an die Kamera oder den Scanner halten, um das Schlüsselsignal an die Zutrittskontrolleinrichtung 14 zu übertragen (S11).
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Alternativ kann die Sensoreinrichtung 40 zum Beispiel einen Sensor zur Nahfeldkommunikation aufweisen. Die Sensoreinrichtung 40 kann mit der Zutrittskontrolleinrichtung 14 durch beispielsweise einen Datenbus verbunden sein und kann optional Teil der Zutrittskontrolleinrichtung 14 sein.
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Vorzugsweise bereits vor dem Übertragen des Schlüsselsignals an die Zutrittskontrolleinrichtung 14 (S11) kann die Zutrittskontrolleinrichtung 14 aus der Autorisierungseinrichtung 34 das erzeugte Schlosssignal empfangen haben (S12). Nach dem Empfangen des Schlüsselsignals (S13) kann beispielsweise durch einen entsprechenden Algorithmus geprüft werden, ob die Entriegelungscodes übereinstimmen und/oder einander zugeordnet sind (S14). Bei einer Übereinstimmung, das heißt bei einem positiven Prüfergebnis, wird das mobile Endgerät 26 als berechtigtes Gerät erkannt (S15) und das Entriegelungssignal zum Freigeben des beispielhaften Kofferraumdeckels erzeugt (S16). Im Verfahrensschritt S17 wird das erzeugte Entriegelungssignal dann an die Schließeinrichtung 16 übertragen.
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Die Fig. zeigt das Kraftfahrzeug 10 zusätzlich noch einmal in einem Zustand, nachdem die Schließeinrichtung 16 den beispielhaften Kofferraumdeckel im Verfahrensschritt S18 mittels des Entriegelungssignals geöffnet hat und der beispielhafte Kofferraumdeckel offen ist. Der Paketbote 24 kann das Paket nun einlegen, sodass die Lieferung erfolgt ist.
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Insgesamt veranschaulicht das Ausführungsbeispiel, wie die Erfindung ein Verfahren zur sicheren Überprüfung, ob sich ein Dienstleister in der Nähe eines Kraftfahrzeugs 10 befindet, bereitstellt.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann beispielsweise für jede Anfrage, das Kraftfahrzeug 10 zu öffnen, die kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung 32, die beispielsweise als Backend ausgestaltet sein kann, durch die Autorisierungseinrichtung 34 vorzugsweise einen einmaligen, eindeutigen Entriegelungscode generieren, welcher an das mobile Endgerät 26, beispielsweise ein Handy, sowie an das Kraftfahrzeug 10, insbesondere an die Zutrittskontrolleinrichtung 14, verschickt werden. Auf dem beispielhaften Handy kann dieser zum Beispiel mittels einer App, also einem Anwenderprogramm, vorzugsweise einem Anwenderprogramm des Kraftfahrzeugherstellers, vorzugsweise in einen QR-Code umwandeln (S10). Das beispielhafte Handy kann anschließend mit dem angezeigten QR-Code vor eine sich am Kraftfahrzeug 10 befindende Sensoreinrichtung 40, die vorzugsweise eine Kamera aufweisen kann, gehalten werden, wobei die beispielhafte Kamera vorzugsweise eine hinten angeordnete Topview-Kamera sein kann. Von dieser kann der Entriegelungscode gelesen und von der Zutrittskontrolleinrichtung mit dem eigenen empfangenen Entriegelungscode verglichen werden (S14). Stimmen beide überein, kann sichergestellt werden, dass der Dienstleister sich direkt am Kraftfahrzeug 10 befindet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3206176 A1 [0003]
- DE 102015107975 A1 [0004]
- DE 102014004673 A1 [0005]