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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, insbesondere ein computerimplementiertes Verfahren, für einen unbeaufsichtigten Nichtfahrer-Zugang zu einem Omnibus, insbesondere zu einem Reisebus. Ferner betrifft die Erfindung einen Omnibus, insbesondere einen Reisebus, zur wenigstens teilweisen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Im Rahmen dieser Erfindung sind die Begriffe Verfügungsberechtigter, berechtigter Nutzer sowie Nichtfahrberechtigter zu unterscheiden.
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Ein Verfügungsberechtigter des Omnibusses kann beispielsweise der Eigentümer des Omnibusses und/oder ein Vermieter des Omnibusses sein, wobei dieser Verfügungsberechtigte in einen Fahrbetrieb des Omnibusses nicht eingebunden ist. Mit anderen Worten ausgedrückt, befindet sich der Verfügungsberechtigte während eines Fahrbetriebes des Omnibusses nicht in der unmittelbaren Umgebung des Omnibusses.
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Ein berechtigter Nutzer des Omnibusses kann beispielsweise ein fahrberechtigter Nutzer, insbesondere ein Omnibusfahrer, und/oder ein Fahrbetriebsleiter und/oder ein Betriebshofmanager sein, wobei dieser berechtigte Nutzer mittelbar und/oder unmittelbar in einen Fahrbetrieb des Omnibusses eingebunden ist. Ein fahrberechtigter Nutzer ist mit einer Nutzungsberechtigung ausgestattet, die es ihm erlaubt, den Omnibus während eines Fahrbetriebes zu lenken, um beispielsweise eine Beförderung eines Nichtfahrberechtigten durchzuführen.
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Ein Nichtfahrberechtigter kann beispielsweise ein Fahrgast sein, der mit dem Omnibus durch den berechtigten Nutzer befördert wird. Ferner kann ein Nichtfahrberechtigter auch eine Serviceperson, beispielsweise eine Reinigung- und/oder Wartungs- und/oder Tankperson, sein. Ein Nichtfahrberechtigter kann sich dadurch auszeichnen, dass er keine Fahrberechtigung bezüglich des Omnibusses aufweist.
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Aus der
DE 10 2018 002 217 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem durch einen Verfügungsberechtigten bei einer Erzeugung eines grafischen Codes und einer Festlegung eines Sicherheitsmerkmals zusätzlich Fahrzeugnutzungsrechte festgelegt werden, welche einem berechtigten Nutzer mit dem grafischen Code, also speziell diesem Nutzer, gewisse Rechte bezüglich eines Fahrzeugs einräumen.
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Dieses Verfahren erfordert bei der Vergabe von Fahrzeugnutzungsrechten stets eine Einbindung des Verfügungsberechtigten, der in den meisten Fällen nicht in der Umgebung eines Omnibusses zugegen ist. Somit ist stets eine Kommunikationsverbindung mit dem Verfügungsberechtigten erforderlich, um eine Vergabe von Fahrzeugnutzungsrechten durchzuführen. Bei einer Vergabe von Fahrzeugnutzungsrechten an Nichtfahrberechtigte, insbesondere an Servicepersonal, kann der Verfügungsberechtigte nicht ohne weitere aufwändige Verfahrensschritte herausfinden, ob der Nichtfahrberechtigte vertrauenswürdig ist. Ferner kommt erschwerend hinzu, dass ein Nichtfahrberechtigter, der einen Zugang zum Omnibus wünscht, keine Informationen bzw. keine Kontaktinformationen bezüglich des Verfügungsberechtigten vorliegen hat.
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In der Regel verwaltet der Verfügungsberechtigte eine Vielzahl von Omnibussen, sodass es vorkommen kann, dass eine Vielzahl von Anfragen bezüglich einer Vergabe von Fahrzeugnutzungsrechten an Nichtfahrberechtigte innerhalb einer kurzen Zeitspanne aufkommen und durch den Verfügungsberechtigten lediglich mit einer starken zeitlichen Verzögerung bearbeitet werden können.
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Bei einer Beförderung von Fahrgästen mit einem Omnibus, der durch einen Omnibusfahrer gelenkt wird, ist es besonders problematisch, wenn Fahrgäste während einer Fahrunterbrechung einen Zugang zum verschlossenen Omnibus wünschen. In einem solchen Fall ist eine unmittelbare Kommunikation zwischen dem Fahrgast und dem Verfügungsberechtigten nicht möglich und ggf. auch gewünscht. Daher muss der Omnibusfahrer dem betreffenden Fahrgast den Omnibus aufschließen, wodurch beispielsweise die Ruhezeit des Omnibusfahrers nachteilig gestört wird.
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Die
DE 10 2017 221 627 A1 betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung eines Kraftfahrzeugs, wobei eine Autorisierungseinrichtung einer kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung die folgenden Schritte durchführt: Bereitstellen einer kraftfahrzeugspezifischen Identifikationsinformation, Empfangen eines Anfragesignals aus einem mobilen Endgerät, das einen Zugangswunsch eines Benutzers des mobilen Endgeräts zu dem Kraftfahrzeug beschreibt, Feststellen einer Berechtigung des mobilen Endgeräts zum Betreiben der Schließeinrichtung, in Abhängigkeit von der festgestellten Berechtigung: Erzeugen eines kraftfahrzeugspezifischen Schlosssignals, das einen Entriegelungscode beschreibt und Erzeugen eines Schlüsselsignals, das den Entriegelungscode beschreibt, und Übertragen des Schlosssignals an die Schließeinrichtung und des erzeugten Schlüsselsignals an das mobile Endgerät. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben der Schließeinrichtung auf Seiten des mobilen Endgeräts, und auf Seiten der Zugriffskontrolleinrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Die
DE 20 2014 105 330 U1 betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen eines Raums, der durch wenigstens ein elektronisches Schloss verschlossen ist, das durch ein elektronisches Entriegelungssignal entriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zentraleinheit vorhanden ist, die mit dem Schloss in Signalverbindung steht und das Entriegelungssignal zum Öffnen des Schlosses erzeugt und eine Empfangseinheit aufweist, um einen Entriegelungscode zu empfangen und daraufhin das Entriegelungssignal zu generieren und an das Schloss zu senden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere ein verbessertes und/oder alternatives Verfahren für einen unbeaufsichtigten Nichtfahrer-Zugang zu einem Omnibus anzugeben.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, dass eine Kommunikationsvorrichtung eines berechtigten Nutzers des Omnibusses außerhalb des Omnibusses einen grafischen Zugangscode an wenigstens eine Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung eines Nichtfahrberechtigten, insbesondere eines Fahrgastes und/oder einer Serviceperson, übermittelt, um einen unbeaufsichtigten und zeitlich begrenzten Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus bereitzustellen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, welches insbesondere als computerimplementiertes Verfahren ausgebildet sein kann, ermöglicht einen unbeaufsichtigten Nichtfahrer-Zugang zu einem Omnibus, insbesondere zu einem Reisebus.
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Ein Omnibus und/oder ein Reisebus kann zu Beförderung von wenigstens 6, insbesondere von wenigstens 14 Personen, ausgebildet sein. Ein Nichtfahrer-Zugang zeichnet sich dadurch aus, dass einem Nichtfahrberechtigten zwar ein Zugang zu einem Fahrgastraum und/oder zu einem Kofferraum des Omnibusses gestattet wird, jedoch ein Fahrbetrieb des Omnibusses durch den Nichtfahrberechtigten unterbunden wird.
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Das Verfahren sieht vor, dass eine Kommunikationsvorrichtung eines berechtigten Nutzers, insbesondere eines fahrberechtigten Nutzers, des Omnibusses außerhalb des Omnibusses einen grafischen Zugangscode, insbesondere einen QR- Zugangscode, erzeugt.
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Ein berechtigter Nutzer des Omnibusses kann beispielsweise ein fahrberechtigter Nutzer, insbesondere ein Omnibusfahrer, und/oder ein Fahrbetriebsleiter und/oder ein Betriebshofmanager sein, wobei dieser berechtigte Nutzer mittelbar und/oder unmittelbar in einen Fahrbetrieb des Omnibusses eingebunden ist. Ein fahrberechtigter Nutzer ist mit einer Nutzungsberechtigung ausgestattet, die es ihm erlaubt, den Omnibus während eines Fahrbetriebes zu lenken, um beispielsweise eine Beförderung eines Nichtfahrberechtigten durchzuführen.
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Eine Kommunikationsvorrichtung kann ein elektronisches Endgerät, insbesondere ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet, ein Laptop, ein Computer und/oder eine Smartwatch sein. Die Kommunikationsvorrichtung kann eine unmittelbare drahtlose Kommunikationsverbindung mit einer weiteren Kommunikationsvorrichtung, insbesondere mit einer Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung, ausbilden. Dies kann beispielsweise über eine optische und/oder funktechnische Datenübertragung, insbesondere über ein lokal begrenztes Datenübertragungsnetzwerk erfolgen. Die Kommunikationsvorrichtung kann eine mittelbare drahtlose Kommunikationsverbindung mit einer weiteren Kommunikationsvorrichtung, insbesondere mit einer Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung, ausbilden. Dies kann beispielsweise über ein Mobilfunknetz und/oder das Internet erfolgen.
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Der berechtigte Nutzer und/oder die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers kann sich in der Umgebung des Omnibusses befinden. Insbesondere kann der Abstand zwischen dem berechtigten Nutzer und dem Omnibus bzw. der Kommunikationsvorrichtung und dem Omnibus kleiner als 500 m, insbesondere kleiner als 100 m, sein.
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Der grafische Zugangscode ermöglicht für eine vordefinierte begrenzte Zeitspanne, insbesondere für eine durch den berechtigten Nutzer festgelegte begrenzte Zeitspanne, einen Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus. Die vordefinierte begrenzte Zeitspanne kann beispielsweise im Bereich einiger Stunden oder einiger Minuten liegen. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass die vordefinierte begrenzte Zeitspanne kürzer als 60 Minuten und insbesondere kürzer als 15 Minuten ist. Durch die Auswahl einer kurzen vordefinierten begrenzten Zeitspanne kann der berechtigte Nutzer unerwünschte Mehrfachzugänge zum Omnibus verhindern, wobei gleichzeitig eine ausreichende Zeitspanne bis zum Erreichen des Omnibusses durch den berechtigten Nutzer gewährt werden kann.
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Ferner sieht das Verfahren vor, dass die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers des Omnibusses außerhalb des Omnibusses den grafischen Zugangscode an wenigstens eine Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung eines Nichtfahrberechtigten, insbesondere eines Fahrgastes und/oder einer Serviceperson, übermittelt.
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Eine Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung kann ein elektronisches Endgerät, insbesondere ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet, ein Laptop, ein Computer und/oder eine Smartwatch sein. Die Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung kann eine unmittelbare drahtlose Kommunikationsverbindung mit einer weiteren Kommunikationsvorrichtung ausbilden. Dies kann beispielsweise über eine optische und/oder funktechnische Datenübertragung, insbesondere über ein lokal begrenztes Datenübertragungsnetzwerk, erfolgen. Die Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung kann eine mittelbare drahtlose Kommunikationsverbindung mit einer weiteren Kommunikationsvorrichtung ausbilden. Dies kann beispielsweise über ein Mobilfunknetz und/oder das Internet erfolgen.
Ein Nichtfahrberechtigter kann beispielsweise ein Fahrgast sein, der mit dem Omnibus durch den berechtigten Nutzer befördert wird. Ferner kann ein Nichtfahrberechtigter auch eine Serviceperson, beispielsweise eine Reinigungs- und/oder Wartungs- und/oder Tankperson, sein. Ein Nichtfahrberechtigter kann sich dadurch auszeichnen, dass er keine Fahrberechtigung bezüglich des Omnibusses aufweist.
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Die Übermittlung des grafischen Zugangscodes von der Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers zur Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung des Nichtfahrberechtigten kann mittelbar und/oder unmittelbar erfolgen. Eine mittelbare Übermittlung kann beispielsweise über ein Mobilfunknetz und/oder das Internet erfolgen. Eine unmittelbare Übermittlung kann beispielsweise über eine optische und/oder funktechnische Datenübertragung, insbesondere über ein lokal begrenztes Datenübertragungsnetzwerk, erfolgen. Es kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers den grafischen Zugangscode anzeigt und die Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung des Nichtfahrberechtigten mit einer optischen Erfassungseinrichtung ein digitales Fotoabbild des grafischen Zugangscodes erzeugt. Das digitale Fotoabbild des grafischen Zugangscodes kann anschließend von der Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung angezeigt werden kann.
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Die Erzeugung und/oder die Übermittlung des grafischen Zugangscodes kann über ein auf der Kommunikationsvorrichtung und/oder auf der Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung ausführbares Programm erfolgen und/oder gesteuert werden. Die Erzeugung und/oder die Übermittlung des grafischen Zugangscodes kann über ein webbasiertes Kommunikationsportal erfolgen. Die Übermittlung des grafischen Zugangscodes kann per E-Mail erfolgen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers des Omnibusses außerhalb des Omnibusses den grafischen Zugangscode an mehrere Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtungen einer Gruppe und/oder mehrerer Gruppen von Nichtfahrberechtigten übermittelt.
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Ferner sieht das Verfahren vor, dass der grafische Zugangscode auf der Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung angezeigt wird und von einer im Omnibus befindlichen optischen Erfassungseinrichtung erkannt wird. Die optische Erfassungseinrichtung kann während eines Fahrbetriebes des Omnibusses beispielsweise für Fahrerassistenzsysteme eingesetzt werden. Hierdurch können bereits bestehende Erfassungseinrichtungen des Omnibusses genutzt werden, sodass eine kostengünstige Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht wird. Die optische Erfassungseinrichtung des Omnibusses kann beispielsweise durch wenigstens eine Frontkamera und/oder wenigstens eine Heckkamera des Omnibusses ausgebildet sein. Die optische Erfassungseinrichtung kann den grafischen Zugangscode optisch erkennen und ein digitales Abbild des grafischen Zugangscodes ausbilden. Die optische Erfassungseinrichtung kann mit einer Steuervorrichtung des Omnibusses kommunizierend verbunden sein. Die optische Erfassungseinrichtung kann das digitale Abbild des grafischen Zugangscodes an die Steuervorrichtung des Omnibusses übertragen. Ferner kann es vorgesehen sein, dass die optische Erfassungseinrichtung den erkannten grafischen Zugangscode und/oder das digitale Abbild des grafischen Zugangscodes mit einem Zeitstempel gespeichert und/oder versieht, wobei der Zeitstempel dem Zeitdatum der Erkennung des grafischen Zugangscodes entspricht. Es kann vorgesehen sein, dass die Erfassungseinrichtung den Zeitstempel an die Steuervorrichtung übermittelt.
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Ferner sieht das Verfahren vor, dass der erkannte grafische Zugangscode mit einem hinterlegten grafischen Zugangscode durch eine Steuervorrichtung des Omnibusses verglichen wird. Hierbei kann der erkannte grafische Zugangscode und der hinterlegte grafischen Zugangscode beispielsweise optisch verglichen werden. Es kann vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung die grafisch codierten Informationen des erkannten grafischen Zugangscodes und/oder des hinterlegten grafischen Zugangscodes ermittelt.
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Ferner sieht das Verfahren vor, dass durch die Steuervorrichtung ermittelt wird, ob der erkannte grafische Zugangscode innerhalb der vordefinierten begrenzten Zeitspanne von der optischen Erfassungseinrichtung erkannt wurde. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung den von der Erfassungseinrichtung übermittelten Zeitstempel mit der festgelegten begrenzten Zeitspanne vergleicht. Hierbei kann die festgelegte begrenzte Zeitspanne in der Steuervorrichtung hinterlegt sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung die festgelegte begrenzte Zeitspanne aus den grafisch codierten Informationen des erkannten grafischen Zugangscodes ermittelt.
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Ferner sieht das Verfahren vor, dass der Omnibus durch die Steuervorrichtung entriegelt wird, um dem Nichtfahrberechtigten einen unbeaufsichtigten Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus freizugeben, wenn der erkannte grafische Zugangscode mit dem hinterlegten grafischen Zugangscode übereinstimmt und der erkannte grafische Zugangscode innerhalb der vordefinierten begrenzten Zeitspanne von der optischen Erfassungseinrichtung erkannt wurde. Hierbei kann die Steuervorrichtung beispielsweise Zugangstüren zu Fahrgasträumen und/oder Kofferräumen freigeben.
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Ferner sieht das Verfahren vor, dass ein Fahrbetrieb des Omnibusses während des Nichtfahrer-Zuganges durch die Steuervorrichtung verhindert wird. Somit wird eine unbefugte Nutzung des Omnibusses durch Nichtfahrberechtigte verhindert.
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Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren, wenn ein Omnibus während einer Fahrtunterbrechung beispielsweise auf einem Rastplatz abgeschlossen stillsteht und ein Fahrgast ein Objekt, beispielsweise eine Jacke, im Omnibus vergessen hat. Um dem Fahrgast einen Zugang zum gewünschten Objekt im Omnibus zu ermöglichen, kann der Omnibusfahrer dem Fahrgast gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens einen unbeaufsichtigten Nichtfahrer-Zugang zu einem Omnibus bereitstellen. Hierdurch muss der Omnibusfahrer nicht selbst zum Omnibus gehen, um einen Zugang zu gewähren. Die vordefinierte begrenzte Zeitspanne kann der Omnibusfahrer in Abhängigkeit vom Abstand zum Omnibus und/oder der Fitness des Fahrgastes geeignet auswählen. Älteren Fahrgästen kann beispielsweise eine längere vordefinierte begrenzte Zeitspanne bereitgestellt werden als beispielsweise jüngeren Fahrgästen.
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Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren, wenn beispielsweise unternehmensfremden Servicepersonal zeitweise ein Zugang zum Omnibus durch einen Betriebshofmanager gewährt werden soll, um beispielsweise eine Reinigung und/oder Wartung des Omnibusses zu ermöglichen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Betriebshofmanager dem Servicepersonal unbeaufsichtigte Nichtfahrer-Zugänge zum Omnibus einfach und übersichtlich übermitteln.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass sich der Verwaltungsaufwand des Verfügungsberechtigten reduziert, wobei gleichzeitig das Risiko für einen unbefugten Zugang zum Omnibus verringert wird, da der unbeaufsichtigte Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus durch berechtigte Nutzer des Omnibusses in der Umgebung des Omnibusses vergeben wird. Zwischen dem berechtigten Nutzer und dem Verfügungsberechtigten besteht ein höheres Vertrauensverhältnis als zwischen dem Verfügungsberechtigten und dem Nichtfahrberechtigten.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass durch eine Kommunikationsvorrichtung eines über den Omnibus Verfügungsberechtigten eine Nutzungsberechtigung an den Omnibus und die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers übermittelt wird, wobei die Nutzungsberechtigung für den berechtigten Nutzer eine Fahrberechtigung, eine Zugangsberechtigung und/oder eine Berechtigung zur Erzeugung von grafischen Zugangscodes umfasst. Hierdurch kann der Verfügungsberechtigte beispielsweise eine Vermietung des Omnibusses an den berechtigten Nutzer realisieren.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass die Übermittlung der Nutzungsberechtigung an den Omnibus über einen Backendserver erfolgt. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass der Omnibus drahtlos mit dem Internet verbunden ist, um eine Onlineanbindung des Omnibusses an den Backendserver zu ermöglichen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers den grafischen Zugangscode im Omnibus hinterlegt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers den die vordefinierte begrenzte Zeitspanne im Omnibus hinterlegt. Die Hinterlegung im Omnibus kann beispielsweise über eine drahtlose mittelbare und/oder drahtlose unmittelbare Kommunikationsverbindung zwischen der Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers und dem Omnibus, insbesondere der Steuervorrichtung des Omnibusses, erfolgen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers den grafischen Zugangscode und/oder die vordefinierte begrenzte Zeitspanne mittels eines Kurzstrecken-Funknetzes im Omnibus hinterlegt. Ein Kurzstrecken-Funknetz kann beispielsweise eine Reichweite bis zu 500 m oder bis zu 100 m aufweisen. Das Kurzstrecken-Funknetz kann beispielsweise durch Bluetooth®-Verbindungen zwischen der Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers und dem Omnibus ausgebildet sein. Durch das Kurzstrecken-Funknetzes kann eine Hinterlegung des grafischen Zugangscodes im Omnibus, insbesondere in der Steuervorrichtung des Omnibusses, ohne eine Anbindung an ein Mobilfunknetz und/oder Internetnetz erfolgen. Dies ist besonders in Regionen oder an Orten von Vorteil, die eine schlechte oder keine ausreichen Mobilfunknetz- und/oder Internetnetzanbindung ermöglichen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass die optische Erfassungseinrichtung des Omnibusses während Fahrtunterbrechungen des Omnibusses weiterbetrieben wird. Es kann vorgesehen sein, dass die optische Erfassungseinrichtung des Omnibusses während Fahrtunterbrechungen des Omnibusses für eine vordefinierte Zeitspanne weiterbetrieben wird. Eine Abschaltung der optischen Erfassungseinrichtung kann beispielsweise nach einer vordefinierten Zeitspanne vorgesehen sein, um einen vordefinierten Energiespeicherstatus eines elektrischen Energiespeichers des Omnibusses nicht zu unterschreiten.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass die Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers des Omnibusses bei der Erzeugung des grafischen Zugangscodes die vordefinierte begrenzte Zeitspanne für einen Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus festlegt. Somit kann die vordefinierte begrenzte Zeitspanne für einen Nichtfahrer-Zugang bedarfsgerecht festgelegt werden. Die vordefinierte begrenzte Zeitspanne kann der berechtigte Nutzer somit beispielsweise in Abhängigkeit vom Abstand zum Omnibus und/oder der Fitness des Fahrgastes geeignet auswählen. Älteren Fahrgästen kann beispielsweise eine längere vordefinierte begrenzte Zeitspanne bereitgestellt werden als jüngeren Fahrgästen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass der berechtigte Nutzer die vordefinierte begrenzte Zeitspanne mittels seiner Kommunikationsvorrichtung nichtfahrer-individuell, insbesondere fahrgast-individuell und/oder servicepersonal-individuell, festlegt. Es kann auch vorgesehen sein, dass der berechtigte Nutzer die vordefinierte begrenzte Zeitspanne mittels seiner Kommunikationsvorrichtung gruppen-individuell festlegt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass die vordefinierte begrenzte Zeitspanne im grafischen Zugangscode grafisch codiert ist. Hierdurch kann eine separate Übertragung der vordefinierten begrenzten Zeitspanne vermieden werden.
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Ferner betrifft die Erfindung einen Omnibus, insbesondere einen Reisebus. Der Omnibus und/oder der Reisebus kann zu Beförderung von wenigstens 6, insbesondere von wenigstens 14 Personen, ausgebildet sein. Im Omnibus befindet sich eine optische Erfassungseinrichtung zur Erfassung eines grafischen Zugangscodes. Ferner befindet sich eine Steuervorrichtung im Omnibus, die kommunizierend mit der Erfassungseinrichtung verbunden ist, wobei die Steuervorrichtung wenigstens zur teilweisen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens programmiert und/oder ausgebildet ist, um einen unbeaufsichtigten Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus bereitzustellen.
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Die optische Erfassungseinrichtung kann während eines Fahrbetriebes des Omnibusses beispielsweise für Fahrerassistenzsysteme eingesetzt werden. Hierdurch können bereits bestehende Erfassungseinrichtungen des Omnibusses genutzt werden, sodass eine kostengünstige Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht wird. Die optische Erfassungseinrichtung des Omnibusses kann beispielsweise durch wenigstens eine Frontkamera und/oder wenigstens eine Heckkamera des Omnibusses ausgebildet sein.
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Der Omnibus kann geeignete Kommunikationsschnittstellen ausbilden, um beispielsweis mit einer Kommunikationsvorrichtung des berechtigten Nutzers mittelbar und/oder unmittelbar zu kommunizieren.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die einzige 1 zeigt schematisch den Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ein Omnibus 1 ist während einer Fahrtunterbrechung auf einem Rastparkplatz stillstehend und verschlossen geparkt, wobei ein berechtigter Nutzer 3, in Form eines Omnibusfahrers, sowie wenigstens ein Nichtfahrberechtigter 6, in Form eines Fahrgastes, außerhalb des Omnibusses 1 verweilen.
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Beispielhaft kann angenommen werden, dass sich der Omnibusfahrer 3 und der Fahrgast 6 in einer Raststätte in der Umgebung des Omnibusses 1 aufhalten. Beispielhaft kann angenommen werden, dass der Fahrgast 6 seine Geldbörse im Omnibus 1 vergessen hat und diese aus dem Omnibus 1 holen möchte, während der Omnibusfahrer 3 eine Mahlzeit zu sich nimmt. Um eine Begleitung des Fahrgastes 6 zum Omnibus 1 zu vermeiden, erzeugt der Omnibusfahrer 3 mit einer Kommunikationsvorrichtung 2 außerhalb des Omnibusses 1 einen grafischen Zugangscode 4, der als QR- Zugangscode ausgebildet ist. Der grafische Zugangscode 4 ermöglicht für eine vordefinierte begrenzte Zeitspanne einen Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus 1, wobei der Omnibusfahrer 3 vor der Erzeugung des grafischen Zugangscodes 4 beispielhaft die vordefinierte begrenzte Zeitspanne auf 10 Minuten festgelegt hat.
Über seine Kommunikationsvorrichtung 2 übermittelt der Omnibusfahrer 3 den grafischen Zugangscode 4 an eine Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung 5 des Fahrgastes 6. Der Fahrgast 6 geht zum Omnibus 1 und lässt den grafischen Zugangscode 4 auf seiner
Nichtfahrer-Kommunikationsvorrichtung 5 so anzeigen, dass sie von einer im Omnibus 1 befindlichen optischen Erfassungseinrichtung 7 erkannt wird. Der erkannte grafische Zugangscode 4 wird mit einem hinterlegten grafischen Zugangscode durch eine nicht dargestellte Steuervorrichtung des Omnibusses 1 verglichen, wobei die Steuervorrichtung ermittelt, ob der erkannte grafische Zugangscode 4 innerhalb der vordefinierten begrenzten Zeitspanne von der optischen Erfassungseinrichtung 7 erkannt wurde.
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Der Omnibus 1 wird durch die Steuervorrichtung entriegelt, um dem Fahrgast 6 einen unbeaufsichtigten Nichtfahrer-Zugang zum Omnibus 1 zu ermöglichen, wenn der erkannte grafische Zugangscode 4 mit dem hinterlegten grafischen Zugangscode übereinstimmt und der erkannte grafische Zugangscode 4 innerhalb der vordefinierten begrenzten Zeitspanne von der optischen Erfassungseinrichtung 7 erkannt wurde. Ferner wird ein Fahrbetrieb des Omnibusses 1 während des Nichtfahrer-Zuganges durch die Steuervorrichtung verhindert, um beispielsweise eine unbefugte Nutzung des Omnibusses 1 zu vermeiden.