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Die Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung und ein Aufnahmeverfahren zum Aufnehmen eines Wasserfahrzeugs, insbesondere eine Aufnahmevorrichtung für ein Boot an Bord eines Mutterschiffs.
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Oft führt ein Schiff mindestens ein Boot mit sich, während das Schiff über Wasser fährt. Dieses Boot wird manchmal zu Wasser gelassen und später wieder vom Schiff aufgenommen. Eine Möglichkeit, das Boot wieder an Bord zu holen, ist die, dass ein Kran an Bord des Schiffs das Boot aus dem Wasser hebt und an Bord des Schiffs absetzt. Um einen Kran einzusparen, wird das Schiff oft mit einer Rampe versehen, die nur wenig oberhalb der Wasseroberfläche angeordnet ist. Das Boot fährt aus eigener Kraft die Rampe hoch oder wird auf die Rampe gezogen. Anschließend wird das Boot in eine gewünschte Position auf der Rampe bewegt und dort gehalten. Weil die Rampe abschüssig ist, kann das Boot bei Bedarf rasch über die Rampe wieder ins Wasser gleiten. Eine derartige Anordnung wird beispielsweise an Bord eines Seenotrettungskreuzers verwendet.
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Aus
WO 2008/098393 A1 ist eine absenkbare Plattform
1 bekannt, die gelenkig am Heck
8 eines Wasserfahrzeugs
10 befestigt ist und mittels eines Hebemechanismus
3 angehoben und abgesenkt werden kann, vgl.
1. Unter der Plattform
1 ist ein Auftriebskörper
2 mit einem Hohlkörper
43 montiert. In der Ausgestaltung gemäß
5 ist eine Tenderaufnahme
23 auf die Plattform
1 montiert, die ein Tenderboot
27 zu tragen vermag. Mit Hilfe von einem Rollenpaar
25 kann die Tenderaufnahme
23 in horizontaler Richtung relativ zur Plattform
1 zum Wasserfahrzeug
10 hin bewegt werden.
6 zeigt eine Ausgestaltung mit mehreren modularen Auftriebskörpern
2a, die an einen ins Wasser ragenden Antrieb des Wasserfahrzeugs
10 angepasst sind.
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Bekannt ist weiterhin, ein Boot auf einer Slipanlage mit einer abschüssigen Rampe zu Wasser zu lassen. Ein Träger, z.B. ein Trailer oder Slipwagen, trägt das Boot. Der Träger kann als Anhänger für ein Kraftfahrzeug ausgestaltet sein. Der Träger mit dem Boot rollt über die Rampe ins Wasser, bis das Boot aufgrund seines Auftriebs aufschwimmt. Um das Boot wieder aus dem Wasser zu holen, wird der Träger ins Wasser verbracht, das Boot fährt auf den Träger, und der Träger mit dem Boot wird hochgezogen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, für ein Wasserfahrzeug eine Aufnahmevorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Aufnahmeverfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 24 bereitzustellen, die es nicht erfordern, die Kontur der Rampe an die Kontur der Unterseite des Wasserfahrzeugs anzupassen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Aufnahmevorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen und ein Aufnahmeverfahren mit den in Anspruch 24 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung umfasst eine Rampe und mindestens eine Ausgleichseinheit. Die Rampe vermag ein Wasserfahrzeug zu tragen. Die oder eine Ausgleichseinheit lässt sich auf der Rampe positionieren und wieder von der Rampe nehmen. Das Wasserfahrzeug kann durch eine im Wesentlichen lineare Bewegung auf die Rampe fahren und / oder anderweitig auf die Rampe bewegt werden und wird dann von der oder einer auf der Rampe befindliche Ausgleichseinheit getragen.
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Die Ausgleichseinheit ist deformierbar ausgestaltet. Dadurch wird folgendes erreicht: Das Gewicht des auf der Rampe befindlichen Wasserfahrzeugs deformiert die Ausgleichseinheit. „Deformieren“ der Ausgleichseinheit bedeutet, dass die vertikale Abmessung der Ausgleichseinheit reduziert wird, und zwar um eine Wegstrecke, die vom Gewicht des Wasserfahrzeugs abhängt.
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Weil das Wasserfahrzeug aus dem Wasser auf die Rampe fahren kann oder bewegt werden kann, ist es nicht erforderlich, das Wasserfahrzeug mit Hilfe eines Krans oder einer sonstigen Hebevorrichtung aus dem Wasser zu heben. Daher erfordert die Aufnahmevorrichtung keinen solchen Kran oder sonstige Hebevorrichtung.
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Die oder jede Ausgleichseinheit hat eine Oberfläche mit einer oberen Kontur und einer unteren Kontur. Wenn die Ausgleichseinheit auf der Rampe liegt, zeigt die obere Kontur der Ausgleichseinheit zur Unterseite eines Wasserfahrzeugs auf der Rampe. Die obere Kontur der Ausgleichseinheit lässt sich beim Fertigen der Ausgleichseinheit und u.U. auch während des Betriebs an die Kontur der Unterseite des Wasserfahrzeugs anpassen, die untere Kontur der Ausgleichseinheit an die Kontur der Rampe. Dank der Erfindung ist es somit nicht erforderlich, die Rampen-Kontur an die Kontur der Unterseite des Wasserfahrzeugs anzupassen. Vielmehr lässt sich die Rampen-Kontur an andere Anforderungen an die Rampe als die der Anpassung an die Wasserfahrzeug-Kontur anpassen, z.B. Anforderungen hinsichtlich Stabilität. Die Kontur des Wasserfahrzeugs braucht nicht verändert zu werden, um sicher von der Rampe getragen zu werden, sondern kann z.B. auf einen geringen Widerstand im Wasser oder geringen Tiefgang hin ausgestaltet werden. Die Ausgleichseinheit gleicht Unterschiede in den Konturen des Wasserfahrzeugs und der Rampe aus.
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Im Allgemeinen bildet die Rampe einen starren Körper. Weil die Ausgleichseinheit deformierbar ist und auf der Rampe vom Gewicht des Wasserfahrzeugs auf der Rampe deformiert wird, passt sich die obere Kontur der Ausgleichseinheit automatisch an die untere Kontur des Wasserfahrzeugs auf der Rampe an. Dadurch wird in der Regel die Kontaktfläche zwischen Ausgleichseinheit und Wasserfahrzeug vergrößert. Deshalb wird das Wasserfahrzeug besser und mit größerer Zuverlässigkeit auf der Rampe getragen und gehalten. Außerdem wird die Gefahr verringert, dass das Wasserfahrzeug bei der Bewegung auf die Rampe beschädigt wird.
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Die oder jede Ausgleichseinheit lässt sich so dimensionieren, dass die Ausgleichseinheit einen vertikalen Abstand zwischen der Rampe und dem oder jedem auf der Rampe befindlichen Wasserfahrzeug herstellt. Dieser Abstand verhindert das unerwünschte Ereignis, dass das Wasserfahrzeug bei der Bewegung auf die Rampe beschädigt wird. Insbesondere wird die Gefahr verringert, dass ein harter Bestandteil der Rampe einen Schwimmkörper des Wasserfahrzeugs aufschlitzt oder anderweitig undicht macht.
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Die oder jede Ausgleichseinheit lässt sich von der Rampe entfernen. Die Rampe ist dann frei dafür, eine anders geformte Ausgleichseinheit zu tragen, welche an die Kontur der Unterseite eines anderen Wasserfahrzeugs angepasst ist. Möglich ist auch, dass die Rampe ein Wasserfahrzeug ohne eine Ausgleichseinheit zwischen Wasserfahrzeug und Rampe trägt. Die Erfindung erhöht somit die Interoperabilität der Aufnahmevorrichtung, weil dieselbe Aufnahmevorrichtung nacheinander unterschiedlich geformte Wasserfahrzeuge an derselben Stelle der Rampe aufnehmen kann. Nicht erforderlich ist es, die Rampe selber zu verändern.
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Weil die oder jede Ausgleichseinheit sich von der Rampe entfernen lässt, kann dann, wenn ein Schaden an einer Ausgleichseinheit aufgetreten ist, die schadhafte Ausgleichseinheit durch eine neue Ausgleichseinheit ersetzt werden. Nicht erforderlich ist es, einen Bestandteil der Rampe zu demontieren.
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Die Ausgleichseinheit zwischen der Rampe und dem Wasserfahrzeug reduziert die Menge von Wasser, welche beim Einfahren des Wasserfahrzeugs auf die Rampe in den Raum oberhalb der Rampe eindringen kann, und wirkt temporär wie ein Deich aus Säcken. Ein Grund für das Eindringen von Wasser ist: In der Regel bewegt sich das Wasserfahrzeug relativ zur Rampe, wenn es auf die Rampe fährt, und bewegt einen Wasserschwall auf die Rampe, insbesondere aufgrund einer Bugwelle. Außerdem kann Wasser aufgrund von Wellengang in den Raum oberhalb der Rampe eindringen. Der Grund für die Reduzierung der Menge eingedrungenen Wassers ist: Wenigstens einen Teil dieses Raumes nimmt die Ausgleichseinheit ein. Diese Wirkung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Aufnahmevorrichtung zu einem weiteren Wasserfahrzeug gehört und das Wasserfahrzeug dann auf der Rampe aufnimmt, wenn beide Wasserfahrzeuge auf dem Wasser schwimmen. Das Eindringen von Wasser in die Aufnahmevorrichtung kann die Stabilität des aufnehmenden weiteren Wasserfahrzeugs auf dem Wasser auf nur begrenzt vorhersehbare Weise reduzieren. Die Ausgleichseinheit reduziert die Gefahr dieses unerwünschten Ereignisses deutlich.
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Möglich ist, den zum Wasserfahrzeug hin zeigenden Bereich der Oberfläche der oder jeder Ausgleichseinheit aus einem Material zu fertigen, welches eine geringere Reibungskraft zwischen der Ausgleichseinheit und der Unterseite des Wasserfahrzeugs hervorruft als die zwischen der Oberseite der Rampe und der Unterseite des Wasserfahrzeugs. Das Material der Rampe kann dank der Erfindung unverändert bleiben und an andere Anforderungen als die Anforderung einer geringen Reibung angepasst werden, z. B. hohe Stabilität oder eine für ein Wasserfahrzeug geeignete Beschichtung. Dank der geringeren Reibung kann das Wasserfahrzeug mit einer geringeren Geschwindigkeit relativ zur Rampe auf die Rampe fahren. Auch diese Wirkung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Aufnahmevorrichtung zu einem weiteren Wasserfahrzeug gehört und das Wasserfahrzeug aufnimmt, während beide auf dem Wasser schwimmen. Die Fahrt des aufnehmenden weiteren Wasserfahrzeugs braucht weniger stark verzögert zu werden, um das Wasserfahrzeug aufzunehmen. Die Differenz zwischen den Geschwindigkeiten des aufzunehmenden Wasserfahrzeugs und des aufnehmenden weiteren Wasserfahrzeugs kann geringer sein verglichen mit einer Ausgestaltung ohne eine Ausgleichseinheit. Daher wird weniger Wasser in einen Raum oberhalb der Rampe bewegt, wenn das Wasserfahrzeug auf die Rampe fährt.
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Die Erfindung lässt sich mit geringem Aufwand in eine bereits fertig gestellte Aufnahmevorrichtung integrieren. In der Regel braucht lediglich die oder jede Ausgleichseinheit ergänzt zu werden. Die Rampe braucht nicht abgeändert zu werden, das oder jedes aufzunehmende Wasserfahrzeug auch nicht. Falls die Aufnahmevorrichtung an Bord eines weiteren Wasserfahrzeugs montiert ist, so lässt sich eine Fördereinrichtung, welche das Wasserfahrzeug auf die Rampe zieht oder anderweitig bewegt, ebenfalls weiter verwenden, in der Regel ohne dass sie abgeändert werden muss.
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Vorzugsweise ist die oder mindestens eine Ausgleichseinheit so bemessen, dass ein vertikaler Abstand zwischen dem Wasserfahrzeug auf der Rampe und der Rampe auftritt und dadurch ein direkter Kontakt zwischen dem Wasserfahrzeug und der Rampe vermieden wird. Diese Ausgestaltung reduziert die Gefahr weiter, dass das Wasserfahrzeug oder auch die Rampe beim Aufnehmen des Wasserfahrzeugs beschädigt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die oder mindestens eine Aufnahmeeinheit der Aufnahmevorrichtung wenigstens zwei Bestandteile, die sich und mit einem Abstand zueinander auf der Rampe positionieren lassen und gemeinsam ein Wasserfahrzeug tragen. Zwischen den beiden Ausgleichseinheit-Bestandteilen entsteht dadurch ein Zwischenraum oberhalb der Rampe. In diesen Zwischenraum hinein kann ein nach unten ragender Bestandteil des Wasserfahrzeugs auf der Rampe ragen, z.B. ein Propeller oder ein schwertförmiger Kiel. Die beiden Ausgleichseinheit-Bestandteile stützen das Wasserfahrzeug von zwei Seiten oder von vorne und von hinten. Die beiden Bestandteile lassen sich getrennt voneinander transportieren.
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Ein horizontaler Abstand zwischen den beiden oder zwischen mindestens zwei Ausgleichseinheit-Bestandteilen lässt sich vorzugsweise verändern, beispielsweise indem die Position eines Bestandteils auf der Rampe verändert wird. Indem der Abstand zwischen den Bestandteilen verändert wird, lässt sich die Kontur der Oberseite dieser mindestens zweiteiligen Aufnahmeeinheit an die Kontur der Unterseite des Wasserfahrzeugs anpassen.
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Ein Bereich der Oberfläche der Ausgleichseinheit zeigt zur Rampe hin, wenn die Ausgleichseinheit auf der Rampe positioniert ist. Vorzugsweise kommt dieser Bereich in flächigem Kontakt mit der Rampe. Der flächige Kontakt führt zu einer ausreichend großen Reibungskraft zwischen Rampe und Ausgleichseinheit, so dass die Ausgleichseinheit nicht verschoben wird, wenn das Wasserfahrzeug auf die Rampe fährt.
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Vorzugsweise lässt der oder jeder Bestandteil jeder Ausgleichseinheit sich von einem Menschen tragen. Dies bedeutet, dass das Gewicht der Ausgleichseinheit unter 50 kg und mindestens eine Abmessung unter 2m liegen. Vorzugsweise ist mindestens ein Griff an der Ausgleichseinheit montiert, so dass der Mensch den Bestandteil der Ausgleichseinheit greifen und angeben kann. Diese Ausgestaltung spart eine Handhabungsvorrichtung ein. Die Ausgestaltung, dass eine Ausgleichseinheit mehrere Bestandteile hat, erzielt folgenden weiteren Vorteil: Ein Mensch kann die Ausgleichseinheit leichter bewegen, ohne eine Handhabungsvorrichtung zu benötigen. Jeder einzelne Bestandteil ist tragbar.
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Vorzugsweise ist die oder wenigstens eine Ausgleichseinheit aus einem verformbaren Material geformt. Möglich ist auch, dass wenigstens ein zum Wasserfahrzeug zeigender Bereich der Ausgleichseinheit aus mehreren Elementen besteht, die sich relativ zueinander verschieben lassen, z.B. aus Stabketten. Wenn das Wasserfahrzeug auf die Rampe bewegt wurde und auf der Ausgleichseinheit ruht, verformt das Gewicht des Wasserfahrzeugs die Ausgleichseinheit. Diese Wirkung vergrößert die Kontaktfläche zwischen dem Wasserfahrzeug und der Ausgleichseinheit und bewirkt, dass die Ausgleichseinheit sich - bis zu einem gewissen Grade - automatisch an die Kontur des Wasserfahrzeugs anpasst. Die Verformung der verformbaren Ausgleichseinheit nimmt kinetische Energie des auf die Rampe bewegten Wasserfahrzeugs auf und reduziert weiter die Gefahr, dass das Wasserfahrzeug beim Auffahren auf die Rampe beschädigt wird.
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In einer Ausgestaltung umfasst das oder eine Ausgleichseinheit mindestens einen Hohlraum, der sich mit einem Fluid befüllen lässt. Das Fluid kann ein Gas, z.B. die umgebende Luft, oder eine Flüssigkeit, z.B. Wasser, sein. Eine Hülle umgibt diesen Hohlraum. Möglich ist, dass eine Trennwand den Hohlraum in mehrere Kammern unterteilt. Das Material, aus dem diese Hülle gefertigt ist, ist über die gesamte Hülle oder wenigstens in einem Bereich der Hülle elastisch dehnbar, so dass eine Zufuhr von Fluid das Volumen des Hohlkörpers vergrößert und vorzugsweise ein Fluid-Abfluss das Volumen verringert. Das Gewicht des Wasserfahrzeugs auf der Ausgleichseinheit mit dem Hohlraum deformiert die Ausgleichseinheit, wodurch das Volumen des Hohlraums reduziert wird.
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Die Aufnahmevorrichtung besitzt bevorzugt eine Fördereinheit, welche Fluid in den Hohlraum zu fördern vermag, beispielsweise eine Pumpe. Insbesondere dann, wenn die Aufnahmevorrichtung zu einem weiteren Wasserfahrzeug gehört und das aufzunehmende Wasserfahrzeug einen Schwimmkörper mit einem Hohlraum aufweist, ist eine solche Fördereinheit meist bereits vorhanden, beispielsweise in Form einer Pumpe, um den Hohlraum des Schwimmkörpers aufzupumpen. Diese Pumpe lässt sich zusätzlich als Fördereinheit für die Ausgleichseinheit verwenden.
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Die Zufuhr von Fluid vergrößert das Volumen der Ausgleichseinheit und/oder den Druck, den das Fluid im Raum von innen auf die Hülle ausübt. Das Volumen und/oder der Druck können vom aufzunehmenden Wasserfahrzeug abhängen, z.B. von dessen Gewicht. Möglich ist eine Regelung mit dem Volumen und oder dem Druck als einer zu regelnden Größe und der Fluid-Zufuhr als einer Stellgröße.
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Zum einen vereinfacht die Ausgestaltung mit dem Hohlraum und dem elastischen Material die Handhabung der Ausgleichseinheit: Fluid wird in die Ausgleichseinheit gefördert, wenn die Ausgleichseinheit ein aufzunehmendes Wasserfahrzeug tragen soll. Wenn die Ausgleichseinheit zeitweise nicht benötigt wird und z.B. außerhalb der Rampe verstaut werden soll, so wird Fluid aus der Ausgleichseinheit gelassen, so dass sich ihr Volumen reduziert und die Ausgleichseinheit leichter transportiert und verstaut werden kann, insbesondere von einem Menschen ohne Handhabungsvorrichtung.
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Darüber hinaus ermöglichte diese Ausgestaltung folgende Nutzung der Ausgleichseinheit: Wenn das Wasserfahrzeug auf die Rampe fährt, so ist der Hohlraum nur so weit wie nötig gefüllt, z.B. um einen vertikalen Abstand zwischen Wasserfahrzeug und Rampe zu erzeugen. Die Oberseite der Ausgleichseinheit erstreckt sich bevorzugt in einer annähernd horizontalen Ebene. Das Wasserfahrzeug fährt über diese Ebene auf die Rampe und braucht eine nur geringe Steigung zu überwinden. Später soll das Wasserfahrzeug wieder zu Wasser gelassen werden. Hierfür wird das Volumen des Hohlkörpers vergrößert, so dass die Oberseite der Ausgleichseinheit eine schräge Ebene bildet, die zum Wasser abschüssig geneigt ist. Wenn das Wasserfahrzeug wieder zu Wasser gelassen werden soll, so gleitet das Wasserfahrzeug dank des eigenen Gewichts über diese schräge Ebene ins Wasser. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, dass die Rampe beim Aufnehmen des Wasserfahrzeugs keinen oder nur einen geringen Anstieg gesehen in die Fahrtrichtung des Wasserfahrzeugs aufweist, so dass das Wasserfahrzeug mit nur geringer Geschwindigkeit auf die Rampe zu fahren braucht. Dank der später vergrößerten Steigung lässt sich das Wasserfahrzeug rasch wieder zu Wasser lassen. Ermöglicht wird sogar, dass die Rampe annähernd waagerecht ist, so dass das Wasserfahrzeug noch rascher auf die Rampe bewegt werden kann oder fahren kann.
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Eine weitere mögliche Nutzung dieser Ausgestaltung ist die folgende: Die Position und/oder Orientierung des Wasserfahrzeugs auf der Ausgleichseinheit wird korrigiert, z.B. mit Hilfe einer aktiven Regelung, die automatisch von einem Steuergerät oder manuell von einem Menschen durchgeführt wird. Während der Positions-Korrektur werden mindestens einmal, bevorzugt wiederholt, Signale eines Positionssensors ausgewertet. Vorzugsweise wird eine Regelung durchgeführt, d.h. die tatsächliche Position / Orientierung des Wasserfahrzeugs wird laufend gemessen, und Fluid wird der Ausgleichseinheit auf der Rampe zugeführt oder abgelassen, bis die gewünschte Position / Orientierung erreicht ist. Nicht erforderlich ist es, das Wasserfahrzeug auf der Ausgleichseinheit zu verschieben.
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Vorzugsweise ist ein massiver Körper im Inneren des Hohlraums angeordnet und wird vollständig von der Hülle umgeben. Dieser massive Körper kann aus einem deformierbaren oder einem nicht deformierbaren Material gefertigt sein. Beispielsweise ist der massive Körper aus Styropor oder Schaumstoff oder Gummi gefertigt. Dieser massive Körper stellt sicher, dass die Ausgleichseinheit auch dann eine ausreichend große vertikale Abmessung hat und bevorzugt das Wasserfahrzeug beabstandet zur Rampe hält, wenn z. B. aufgrund eines Lecks oder eines defekten Ventils Fluid aus dem Hohlraum entweicht und die Ausgleichseinheit ohne den massiven Körper in sich zusammen fallen würde.
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Möglich ist auch, dass die oder eine Ausgleichseinheit durchgehend und ohne Hohlraum aus einem einzigen Material gefertigt ist, z.B. aus einen deformierbaren Kunststoff oder Gummi oder Styropor oder Schaumstoff. Die Ausgleichseinheit lässt sich z.B. durch Gießen oder Spritzen formen und dadurch in die gewünschte Form und Kontur bringen.
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In einer Ausführungsform wird die Ausgleichseinheit dadurch auf der Rampe positioniert, dass sie auf einen Boden der Rampe gelegt wird, ohne sie mechanisch mit der Rampe zu verbinden. Vorzugsweise wird ein flächiger Kontakt zwischen Ausgleichseinheit und Rampe gebildet. Das eigene Gewicht und - beim Auffahren des Wasserfahrzeugs - die Reibung halten die Ausgleichseinheit an ihrem Platz. In einer bevorzugten Ausführungsform lässt sich hingegen die Ausgleichseinheit lösbar mit der Rampe verbinden. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn das spezifische Gewicht der Ausgleichseinheit geringer als das von Wasser ist. Die mechanische Verbindung zwischen der Ausgleichseinheit und der Rampe reduziert die Gefahr, dass die Ausgleichseinheit fortgespült oder anderweitig relativ zur Rampe bewegt wird, wenn das Wasserfahrzeug auf die Rampe fährt und daher ein Wasserschwall auf die Rampe schwappt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Aufnahmevorrichtung mehrere Ausgleichseinheiten für jeweils ein Wasserfahrzeug. Die Ausgleichseinheiten unterscheiden sich in den Konturen des nach oben zeigenden Bereichs ihrer Oberflächen und/oder ihrer vertikalen Abmessungen. Vorzugsweise ist die Kontur jeder Ausgleichseinheit an die jeweilige Kontur der Unterseite eines aufzunehmenden Wasserfahrzeugs angepasst. Bevor ein Wasserfahrzeug auf die Rampe fährt, wird die passende Ausgleichseinheit auf die Rampe gelegt. Diese Ausführungsform ermöglicht es, dass dieselbe Aufnahmevorrichtung nacheinander unterschiedlich geformte Wasserfahrzeuge an derselben Stelle aufnehmen kann, ohne dass die Rampe verändert werden müsste und ohne ein Wasserfahrzeug zu verändern.
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Falls die Rampe ausreichend viel Platz bietet, ist es dank dieser Ausgestaltung auch möglich, gleichzeitig mehrere unterschiedlich geformte Wasserfahrzeuge auf der Rampe zu tragen. Vorzugsweise werden hierfür mindestens zwei verschieden geformte Ausgleichseinheiten an unterschiedliche Stellen auf die Rampe verbracht.
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In einer Ausführungsform vermag die Rampe genau ein Wasserfahrzeug aufzunehmen und zu tragen. In einer weiteren Ausführungsform bietet die Aufnahmevorrichtung Platz für mehrere Wasserfahrzeuge, die - gesehen in die Fahrtrichtung eines Wasserfahrzeugs auf die Rampe - nebeneinander und oder hintereinander auf der Rampe positioniert sind. Die Aufnahmevorrichtung umfasst wenigstens eine Ausgleichseinheit pro Platz auf der Rampe für ein Wasserfahrzeug.
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Die lösungsgemäße Aufnahmevorrichtung kann an Bord eines weiteren Wasserfahrzeugs, z.B. eines Schiffs oder einer schwimmfähigen Plattform, montiert seien. Sie kann auch zu einer ortsfesten Einrichtung gehören, die an einem Ufer aufgebaut ist. Das aufzunehmende Wasserfahrzeug kann ein Boot mit einem festen Bootskörper und/oder mindestens einem Schwimmkörper, ein Floß oder ein sonstiger schwimmfähiger Gegenstand sein. Das aufzunehmende Wasserfahrzeug kann einen eigenen Antrieb aufweisen oder antriebslos sein und ausschließlich durch Ziehen auf die Rampe bewegt werden.
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Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 von hinten eine erste Anwendung einer lösungsgemäße Aufnahmevorrichtung mit einem einteiligen Polster für ein Boot mit flacher Unterkante;
- 2 von hinten eine zweite Anwendung mit einem zweiteiligen Polster für ein Boot mit V-förmiger Unterseite und einem Kiel;
- 3 die Anwendung von 2 von oben;
- 4 von hinten eine dritte Anwendung mit einem fünfteiligen Polster für ein Boot mit flacher Unterkante und zwei Propellern;
- 5 von hinten eine vierte Anwendung mit einem vierteiligen Polster für ein Boot mit kurvenförmiger Unterseite und einem mittigen Propeller, wobei in 5 nur die beiden hinteren Bestandteile zu sehen sind;
- 6 die Anwendung von 5 von der Seite, wobei in 6 nur die beiden linken Bestandteile des Polsters zu sehen sind;
- 7 die Anwendung von 5 und 6 von oben.
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Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung dafür eingesetzt, um mindestens ein Boot an Bord eines Schiffs aufzunehmen. Das oder jedes Boot wird z.B. im Inneren oder an Deck des Schiffs aufgenommen. Das aufnehmende Schiff fungiert deshalb als ein Mutterschiff. Das oder jedes aufzunehmende Boot besitzt im Ausführungsbeispiel einen eigenen Antrieb, vorzugsweise mindestens einen Propeller, und fährt von hinten auf eine Heckrampe des Mutterschiffs, welche gesehen in die Fahrtrichtung des Mutterschiffs ansteigt oder annähernd waagrecht ist und zur Aufnahmevorrichtung des Ausführungsbeispiels gehört. Die Rampe befindet sich oberhalb der Wasseroberfläche und ist aus einem Material gefertigt, welches den mechanischen Belastungen und Umwelteinflüssen standhält.
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Das Boot fährt mit einer ausreichend großen Geschwindigkeit von hinten auf die Heckrampe und bewegt eine Bugwelle auf die Rampe. Es kommt auf der Heckrampe in einer Zwischenposition zum Stehen, in der die Propeller oder sonstigen Antriebe des Boots noch unter Wasser sind. Das Boot wird anschließend schräg nach oben vollständig auf die Rampe gezogen, z.B. mit angetriebenen Rollen, welche den Bootskörper von zwei Seiten berühren, oder mit Hilfe eines Förderbandes oder eines Seils, wobei ein Haken des Boots in das Seil eingeklinkt oder das Seil durch eine Öse geführt wird und das Seil gezogen wird. Das Boot wird schräg aufwärts gezogen, bis es eine Parkposition auf der Heckrampe erreicht, und in dieser Parkposition gehalten.
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Die Erfindung lässt sich in gleicher Weise dafür verwenden, ein Boot oder sonstigen schwimmfähigen Gegenstand ohne eigenen Antrieb aufzunehmen. In diesem Fall wird das Boot zur Rampe und aus dem Wasser gezogen, z.B. indem ein Seil mit dem Haken oder der Öse lösbar mit dem Boot verbunden wird und am Seil gezogen wird.
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Dank der Heckrampe, die zur Wasseroberfläche hin abschüssig geneigt ist, kann das Boot bei Bedarf rasch wieder zu Wasser gelassen werden. Es gleitet über die abschüssige Rampe ins Wasser.
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Möglich, aber dank der Erfindung nicht erforderlich ist es, das Boot mit Hilfe eines Krans an Bord des Mutterschiffs zu nehmen. Weiterhin ist es möglich, aber dank einer Ausgestaltung der Erfindung nicht erforderlich, dass sich die Rampe nach oben und nach unten bewegen lässt, um das Boot aus dem Wasser zu heben oder um es wieder in das Wasser zu lassen.
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An Bord des Mutterschiffs - oder auch in einem Stauraum außerhalb des Mutterschiffs - werden mehrere Polster in Form von Luftbalgen gelagert. Eine Ausgleichseinheit für ein Wasserfahrzeug besteht im Ausführungsbeispiel aus einem solchen Polster. Das Polster kann aus genau einem Bestandteil oder aus mehreren räumlich voneinander getrennten Bestandteilen bestehen. Im Ausführungsbeispiel lässt sich jeder Polster-Bestandteil von einem Menschen tragen, ohne dass dieser Mensch zum Tragen einen Handhabungsautomaten benötigt. An jeden Polster-Bestandteil ist bevorzugt jeweils ein Griff montiert.
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Jedes Polster lässt sich auf die Rampe legen oder anderweitig auf die Rampe verbringen. Jedes Polster ist so ausgestaltet, dass die Kontur eines Bereichs der Polster-Oberfläche an die Kontur der Unterseite eines aufzunehmenden Boots angepasst ist. Das Polster wird so auf die Rampe gelegt, dass dieser Oberflächen-Teil nach oben zeigt und in flächigem Kontakt mit der Unterseite eines Boots steht. Die oder wenigstens einige Polster haben unterschiedliche Konturen, die an jeweils ein aufzunehmendes Boot angepasst sind. So kann dasselbe Mutterschiff nacheinander - oder auch gleichzeitig - Boote mit unterschiedlich geformten Unterseiten aufnehmen, auch Boote von anderen Mutterschiffen. Dies erhöht die Interoperabilität.
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Jeder oder mindestens ein Bestandteil eines Polsters lässt sich lösbar mit der Rampe verbinden, beispielsweise mit Hilfe von Klettstreifen, Haken, Seilen und / oder Ösen. Weil der Bestandteil an der Rampe befestigt ist, wird der Bestandteil nicht fortgeschwemmt, wenn ein Boot auf die Rampe fährt und einen Wasserschwall auf die Rampe bewegt. Vorzugsweise ist die lösbare Verbindung dergestalt ausgestaltet, dass der Bestandteil sich innerhalb eines vorgegebenen Bereichs relativ zur Rampe bewegen kann, so dass eine große mechanische Belastung des Bestandteils verhindert wird. Die Verbindung lässt sich lösen, um den Bestandteil von der Rampe zu nehmen und zu verstauen. Möglich ist, dass ein erster Bestandteil eines Polsters lösbar mit der Rampe verbunden wird und ein weiterer Bestandteil desselben Polsters lösbar mit dem ersten Bestandteil.
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1 2, 4 und 5 zeigen schematisch von hinten vier verschiedene Anwendungen der Erfindung für vier verschiedenartige Boote mit vier verschiedenartigen Polstern. Das Mutterschiff wird in den Figuren nicht gezeigt. Die Begriffe „vorne“ und „hinten“ beziehen sich auf die Fahrtrichtung FR eines Boots 10.1, 10.2, ... auf die Rampe 2. 3 zeigt von oben die Anwendung von 2. 6 zeigt die Anwendung von 5 schematisch von der Seite, 7 von oben. 1, 2, 4 und 5 zeigen eine Rampe 2 mit einem Boden 9 und zwei schrägen Seitenwänden 8.1 und 8.2 sowie ein Wasserfahrzeug in Form eines Boots 10.1, 10.2, ... im Querschnitt, 6 im Längsschnitt, 3 und 7 von oben. Die Fahrtrichtung FR, mit welcher das Boot 10.1, 10.2, ... auf die Rampe 2 fährt, steht senkrecht auf den Zeichenebenen von 1, 2, 4 und 5 und zeigt vom Betrachter weg und liegt in den Zeichenebenen von 2, 6 und 7. Gesehen in die Fahrtrichtung FR des Boots 10.1, 10.2, ... steigt der Boden 9 an.
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In einer Ausführungsform befindet sich wenigstens bei der Einfahrt des Boots 10.1, 10.2, ... wenigstens ein Teil des ansteigenden Rampen-Bodens 9 unter Wasser. In einer anderen Ausführungsform überwindet das Boot 10.1, 10.2, ... aufgrund seiner eigenen Vorwärtsgeschwindigkeit den Höhenunterschied zwischen dem hinteren Teil der Rampe 2 und der Wasseroberfläche.
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1 bis 7 zeigen punktiert vier verschieden geformte Boote 10.1, ..., 10.4 und dabei jeweils wenigstens einige der folgenden Bestandteile der Boote 10.1, 10.2, ...:
- • einen Bootskörper 3, der eine Person, vorzugsweise mehrere Personen, tragen kann und der vorzugsweise aus Aluminium oder einem anderen Metall gefertigt ist,
- • zwei Schwimmkörper 4.1, 4.2, die den Bootskörper 3 zwischen sich tragen (siehe Boot 10.1 von 1 und Boot 10.3 von 4),
- • einen Kiel 7, der unten am Bootskörper 3 montiert ist (siehe Boot 10.2 von 2),
- • eine Öse 16 oder ein Haken am Bug des Boots, in das ein Seil gehängt werden kann, um das Boot vollständig auf die Rampe 2 zu ziehen (siehe Boot 10.2 von 2 und Boot 10.4 von 6 und 7),
- • einen angetriebenen Propeller 6.1, der am Bootskörper 3 montiert ist (siehe Boot 10.4 von 5, 6 und 7) und
- • zwei angetriebene Propeller 6.1 und 6.2, die an zwei Haltevorrichtungen 5.1 bzw. 5.2 montiert sind, welche ihrerseits nebeneinander am Heck des Bootskörpers 3 befestigt sind (Boot 10.3 von 4).
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1 bis 7 zeigen vier verschiedenartig gestaltete und geformte Polster 11.1, 11.2, ..., welche an jeweils eines der vier in 1 bis 7 gezeigten Boote 10.1, 10.2, ... angepasst sind.
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Das Polster 11.1 von 1 besteht aus einem einzigen Bestandteil mit einem ebenen oberen Bereich O.o und einem ebenen unteren Bereich O.u, das an die relativ ebene Unterseite des Boots 10.1 angepasst ist. Der untere Bereich O.u der Oberfläche des Polsters 11.1 zeigt zur Rampe 2 hin, wenn das Polster 11.1 auf der Rampe 2 positioniert ist, und ist dem flächigen Kontakt mit der Rampe 2. Der obere Bereich O.o zeigt zum Boot 10.1 hin und ist im flächigen Kontakt mit der Unterseite des Boots 10.1 auf der Rampe 2. Diese Bereiche O.o, O.u sind in den übrigen Figuren nicht mit Bezugszeichen versehen.
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2 und 3 zeigen ein Polster 11.2 mit zwei Bestandteilen 1.1 und 1.2, die nicht miteinander verbunden sind und - gesehen in die Fahrtrichtung FR des Boots 10.2 - nebeneinander auf den Rampen-Boden 9 verbracht worden sind. Der Keil 7 des Boots 10.2 ragt in den Zwischenraum zwischen den beiden Polster-Bestandteilen 1.1 und 1.2 hinein. Jeder Polster-Bestandteil 1.1 und 1.2 nimmt - gesehen in die Fahrtrichtung FR des Boots 10.2 - einen erheblichen Teil der gesamten Länge des Boots 10.2 ein und hat - gesehen in eine Blickrichtung parallel zur Fahrtrichtung FR - eine annähernd trapezförmige Querschnittsfläche, so dass das Polster 11.2 an die V-förmige Unterseite des Bootskörpers 3 angepasst ist. Die beiden Polster-Bestandteile 1.1 und 1.2 können nebeneinander oder schräg versetzt auf die Rampe 2 gelegt werden. 3 zeigt von oben zwei in Fahrtrichtung FR schräg zueinander versetzte Bestandteile 1.1 und 1.2.
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4 zeigt ein Polster 11.3 mit fünf miteinander verbundenen Bestandteilen 1.5, ..., 1.9, die vorzugsweise lösbar miteinander verbunden sind. Möglich ist, die Bestandteile in unterschiedlichen Positionen relativ zueinander zum Polster 11.3 zu verbinden. Die Bestandteile 1.6 und 1.8 stellen - gesehen in die Fahrtrichtung FR - zwei Aussparungen für die beiden Propeller 6.1 und 6.2 sowie für die beiden Haltevorrichtungen 5.1 bzw. 5.2 bereit. Diese Boots-Bestandteile ragen nach hinten, d.h. zum Betrachter hin, über das Polster 11.3 hinaus. Der Schwerpunkt des Boots 10.3 ist aber oberhalb des Polsters 11.3.
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5, 6 und 7 zeigen ein Polster 11.4 mit vier Bestandteilen 1.1, ..., 1.4, die nicht miteinander verbunden sind und jeweils zu zwei nebeneinander (vgl. 5 und 7) und jeweils zu zwei hintereinander (vgl. 6 und 7) auf dem Rampen-Boden 9 liegen. Die Kontur dieses Polsters 11.4 ist an die gebogene Unterseite des Boots 10.4 angepasst. Der Abstand zwischen den Bestandteilen des Polsters 11.4 lässt sich an die Geometrie der Boots-Unterseite anpassen.
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In den Beispielen von 1 bis 7 wird jeweils ein passendes Polster 11.1 oder... oder 11.4 auf den Rampen-Boden 9 gelegt und aufgepumpt, bevor das Boot 10.1, ..., 10.4 auf die Rampe 2 fährt. Die anderen drei Polster liegen in Reserve, z.B. in einem Stauraum an Bord des Mutterschiffs oder einem ortsfesten Stauraum. Weil die Polster 11.2, 11.3 und 11.4 aus jeweils mehreren Bestandteilen bestehen, lassen sich diese mehrteiligen Polster leichter transportieren als ein einteiliges Polster, auch ohne einen Handhabungsautomaten.
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Möglich ist auch, dass ein Polster oder sogar mehrere Polster gleichzeitig auf dem Rampen-Boden 9 liegen und vorzugsweise lösbar befestigt sind, solange kein Boot 10.1, 10.2, ... aufzunehmen ist. Diese Polster reduzieren die Menge von Wasser, die in den Raum oberhalb des Rampen-Bodens 9 eindringen kann. Wenn ein Boot 10.1, 10.2, ... auf die Rampe 2 fahren soll, wird nur das passende Polster 11.1, 11.2, ... auf dem Rampen-Boden 9 belassen, und die übrigen Polster werden von der Rampe 2 entfernt.
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Jeder Bestandteil eines Polsters 11.1, ..., 11.4 ist im Ausführungsbeispiel als Luftbalge ausgestaltet, d.h. besitzt eine Hülle aus einem flexiblen elastischen Material, z.B. aus Gummi, die mindestens einen Hohlraum umschließt. Der Hohlraum ist mit Luft gefüllt. Möglich ist, dass der Hohlraum mit Hilfe mindestens einer Zwischenwand 17 im Inneren des Polsters 11.1 in zwei oder noch mehr Kammern unterteilt ist. Das Gewicht des Boots 10.1, 10.2, ... vermag das Polster 11.1, 11.2, ... reversibel zu verformen. Daher wirkt das luftgefüllte Polster wie eine Art Luftfederung oder Stoßdämpfer. Der Hohlraum des Polsters lässt sich unter Überdruck mit einem Fluid, z.B. Luft, befüllen. Im Inneren der Luftbalge entsteht ein Überdruck. Durch eine geeignete Öffnung, z.B. ein Ventil 15.1, 15.2, lässt sich das Fluid unter Druck in den Hohlraum pressen. Dadurch und weil die Hülle um den Hohlraum verformbar ist, wird die vertikale Abmessung eines Polster-Bestandteils durch die Fluid-Zufuhr vergrößert. Dank des flexiblen Materials der Hülle vermag das aufgenommene Boot 10.1, 10.2, ... das Polster 11.1, 11.2, ... zu verformen und die vertikale Abmessung abhängig vom Gewicht zu verringern. Dadurch passt das Polster 11.1, 11.2, ... sich von alleine an die Kontur der Unterseite des Boots 10.1, 10.2,... an. Umgekehrt lässt sich die Zufuhröffnung oder eine andere Öffnung des Hohlraums öffnen, so dass Fluid aus dem Hohlraum entweicht und die vertikale Abmessung reduziert wird.
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Eine Pumpe an Bord des Mutterschiffs vermag unter Druck Fluid in den Hohlraum zu pressen. Ein Steuergerät vermag diese Pumpe sowie die Öffnung, aus der Fluid entweichen kann, anzusteuern, und zwar bevorzugt die jeweilige Öffnung für jeden Polster-Bestandteil. Jeder Polster-Bestandteil lässt sich somit unabhängig von allen anderen Polster-Bestandteilen mit Fluid befüllen und entleeren.
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In 1 werden weiterhin zwei Ventile 15.1, 15. 2 für die beiden Kammern des Polsters 11.1 sowie zwei massive Körper 14.1, 14.2 gezeigt. Diese massiven Körper 14.1, 14.2 sind in den beiden Kammern im Inneren des Polsters 11.1 angeordnet. Diese Körper 14.1, 14.2 sind aus einem Material gefertigt, das leicht genug ist, damit das Polster 11.1 sich noch gut tragen lässt, z.B. aus Schaumstoff oder Styropor oder Gummi. Diese massiven Körper 14.1, 14.2 gewährleisten eine ausreichende vertikale Abmessung des Polsters 11.1 auch dann, wenn ein Ventil 15.1, 15.2 defekt ist oder geöffnet wird oder ein Leck in der Hülle des Polsters 11.1 aufgetreten ist, so dass Luft aus dem Hohlraum des Polsters 11.1 entweicht. Die übrigen Polster 11.2, ... können ebenfalls solche massiven Körper enthalten, diese sind aber in Figuren nicht gezeigt.
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Vorzugsweise ist jeder Bestandteil eines Polsters 11.1, ..., 11.4 so leicht, dass ein Mensch den Bestandteil tragen und vom Stauraum in eine Position auf der Rampe 2 und wieder zurück verbringen kann. Möglich ist aber auch, dass ein Kran oder ein sonstiger Handhabungsautomat an Bord des Mutterschiffs den Bestandteil des Polsters bewegt. Vorzugsweise wird jeder Polster-Bestandteil erst auf die Rampe 2 gelegt und mit der Pumpe verbunden und dann durch Zufuhr des Fluid aufgepumpt. Dann fährt das Boot 10.1, 10.2, ... auf die Rampe 2. Umgekehrt wird zunächst das Boot 10.1, 10.2, ... zu Wasser gelassen, dann das Fluid abgelassen, und dann wird jeder Bestandteil eines Polsters 10.1, 10.2, ... von der Rampe 2 entfernt.
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Die Ausgestaltung, dass sich die jeweilige Menge von Fluid in einem Polster-Bestandteil 1.1, 1.2, ... und damit die Kontur des Bestandteils verändern lässt, wird im Ausführungsbeispiel für mindestens eine der folgenden Anwendungen genutzt:
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Das Boot 10.1, ..., 10.4 soll rasch auf die Rampe 2 fahren und auch rasch wieder zu Wasser gelassen werden können. Daher wird der Hohlraum eines Polsters 11.1, ..., 11.4 dann, wenn das Boot 10.1, ..., 10.4 auf die Rampe 2 fährt, nur mit so viel Fluid gefüllt, dass ein ausreichender Abstand zwischen dem Boot 10.1, ..., 10.4 und dem Rampen-Boden 9 bereitgestellt wird und die nach oben zeigende Oberfläche des Polsters 11.1, ..., 11.4 nur eine geringe Steigung - gesehen in die Fahrtrichtung FR des Boots 10.1, ..., 10.4 - hat. Möglich ist, dass das Boot 10.1, ..., 10.4 ständig in Kontakt mit der oberen Oberfläche des Polsters 11.1, ..., 11.4 ist, während das Boot 10.1, ..., 10.4 auf die Rampe 2 fährt. Möglich ist auch, dass eine vertikale Distanz auftritt, so dass Wasser zwischen dem Boot 10.1, ..., 10.4 und dem Polster 11.1, ..., 11.4 verbleibt und daher das Boot 10.1, ..., 10.4 ohne Kontakt mit dem Polster auf die Rampe 2 fährt. Das Boot 10.1, 10.2, ... wird auf das Polster 11.1, ..., 11.4 und in die Parkposition gezogen. Nachdem das Boot 10.1, ..., 10.4 die gewünschte Position auf der Rampe 2 erreicht hat, wird Fluid in das Polster 11.1, ..., 11.4 gepresst. In einer Ausführungsform wird das Boot 10.1, ..., 10.4 dadurch aus dem Wasser gehoben.
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In einer Ausführungsform hat das Polster mindestens zwei Bestandteile, die - gesehen in die Fahrtrichtung FR - hintereinander auf der Rampe 2 liegen. Im Beispiel von 5, 6 und 7 sind dies einerseits die beiden Bestandteile 1.1 und 1.3, andererseits die beiden Bestandteile 1.2 und 1.4 des Polsters 10.4. In einer Ausgestaltung stellt das Polster 11.4 eine obere Oberfläche bereit, die eine nur relativ flache Steigung in die Fahrtrichtung FR hat, wenn das Boot 10.4 auf die Rampe 2 fährt. In einer Ausführungsform wird automatisch oder durch einen Menschen festgestellt, dass das Boot 10.4 seine gewünschte Parkposition auf der Rampe 2 erreicht hat, z.B. durch eine Lichtschranke oder einen anderen optischen Sensor 13 oberhalb des Boots 10.4, siehe 3 und 7. Die Entdeckung dieses Ereignisses bewirkt, dass in die hinteren Polster-Bestandteile 1.1 und 1.2 Fluid gepresst wird, so dass die obere Oberfläche des Polsters 10.4 - gesehen in Fahrtrichtung FR - abschüssig geneigt ist und das Boot 10.4 nicht unbeabsichtigt wieder von der Rampe 2 gleiten kann.
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Spätestens dann, wenn das Boot 10.4 wieder zu Wasser gelassen werden soll, wird in die Hohlräume der vorderen Polster-Bestandteile 1.3 und 1.4 Fluid gepresst. Möglich ist, außerdem aus den hinteren Polster-Bestandteilen 1.1 und 1.2 Fluid abzulassen. Als Folge dieser Maßnahme wird die obere Oberfläche des Polsters 11.4 zu einer schrägen Ebene mit größerer Neigung als zuvor. Das Boot 10.4 gleitet über diese schräge Ebene ins Wasser.
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In einer Ausführungsform wird die Position des Boots 10.1, 10.2, ... auf dem Polster 11.1, 11.2, ... bei Bedarf korrigiert. Ein Positionssensor misst die gewünschte Position des Boots. Beispielsweise sind mindestens zwei Abstandssensoren 12.1, 12.2 oberhalb des Boots und - gesehen in die Fahrtrichtung FR - nebeneinander an einer Decke der Aufnahmevorrichtung positioniert und messen berührungslos den Abstand zwischen sich und dem Boot 10.2, 10.4, vgl. 3, 6 und 7. Falls die Abweichung zwischen den beiden gemessenen Abständen oberhalb einer vorgegeben Schranke liegt, so liegt das Boot 10.2, 10.4 zu einer Seite geneigt auf dem Polster. Um diese Neigung zu beseitigen, wird Fluid in einen Polster-Bestandteil gepresst, um eine Seite des Boots 10.2, 10.4 anzuheben, und/oder Fluid aus einem Polster-Bestandteil gelassen, um die andere Seite abzusenken.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1, 1.2, ...
- räumlich beabstandete Bestandteile des Polsters 11.1, 11.2, ...
- 2
- Rampe mit dem Boden 9 und den schrägen Wänden 8.1, 8.2, auf welche ein Polster 11.1, 11.2, ... positioniert wird und auf weiche das Boot 10.1, 10.2, ... fahren soll, an Bord eines Mutterschiffs montiert
- 3
- Bootskörper des Boots 10.1, 10.2, ...
- 4.1, 4.2
- Auftriebskörper (Schwimmkörper) des Boots 10.1, 10.2, ...
- 5.1, 5.2
- Haltevorrichtungen für die Propeller 6.1, 6.2, am Heck des Bootskörpers 3 befestigt
- 6.1, 6.2
- angetriebener Propeller des Boots 10.3, 10.4, an den Haltevorrichtungen 5.1, 5.2 befestigt
- 7
- Kiel des Boots 10.2, unten am Bootskörper 3 montiert
- 8.1, 8.2
- schräge Wände der Rampe 2
- 9
- Boden der Rampe 2, zwischen den schrägen Wänden 8.1, 8.2 positioniert, trägt ein Polster 11.1, 11.2, ...
- 10.1, 10.2, ...
- Boot mit dem Bootskörper 3, den optionalen Auftriebskörpern 4.1, 4.2, den optionalen Befestigungselementen 5.1, 5.2, den optionalen Propellern 6.1, 6.2, dem optionalen Kiel 7 und der optionalen Öse 16
- 11.1, 11.2, ...
- Polster mit den Bestandteilen 1.1, 1.2, ..., fungiert als Ausgleichseinheit, wird auf den Polster-Boden 9 gelegt
- 12.1, 12.2
- Abstandssensoren oberhalb des Boots 10.1, 10.2, ..., messen den Abstand zwischen sich und dem Boot 10.1, 10.2, ...
- 13
- optischer Sensor an der Decke der Aufnahmevorrichtung, stellt fest, dass das Boot 10.1, 10.2, ... die gewünschte Parkposition auf der Rampe 2 erreicht hat
- 14.1,14.2
- massive Körper in den beiden Kammern im Inneren des Polsters 11.1
- 15.1,15.2
- Ventile für die Kammern des Polsters 11.1
- 16
- Öse oder Haken am Bug des Boots 10.1, 10.2,....
- 17
- Zwischenwand im Inneren des Polsters 11.1, unterteilt den Hohlraum in zwei Kammern
- FR
- Fahrtrichtung des Boots 10.1, 10.2, ... auf die Rampe 2, zugleich Fahrtrichtung des Mutterschiffs
- O.o
- nach oben zeigende Bereich der Oberfläche des Polsters 11.1
- O.u
- nach unten zeigender Bereich der Oberfläche des Polsters 11.1
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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