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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ölversorgungsanordnung eines Automatikgetriebes eines Fahrzeuges gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der Fahrzeugtechnik ist es bekannt, dass bei Automatikgetrieben eine mechanisch angetriebene Ölversorgungspumpe für die Ölversorgung des Getriebes verwendet wird. Als mechanischer Antrieb dient üblicherweise der Verbrennungsmotor des Fahrzeuges. In vorbestimmten Betriebssituationen des Fahrzeuges, wie zum Beispiel beim Segeln mit ausgeschaltetem Verbrennungsmotor, beim sogenannten Kriechen z. B. bei Hybridanwendungen oder beim sogenannten Start-Stoppbetrieb wird die Ölversorgung üblicherweise über eine separate elektrische Ölversorgungspumpe realisiert. Daraus ergibt sich der Nachteil, dass zwei Ölversorgungspumpen mit zwei separaten Ölversorgungskreisläufen vorgesehen sind. Dadurch wird nicht nur zusätzlicher Bauraum benötigt, sondern es entstehen auch höhere Herstellungskosten. Zudem wird der Verbrauch des Fahrzeuges in nachteiliger Weise erhöht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ölversorgungsanordnung eines Automatikgetriebes der eingangs beschriebenen Gattung vorzuschlagen, bei der der Bauraumbedarf und der Verbrauch sowie die Herstellungskosten reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei sich vorteilhafte und beanspruchte Ausgestaltungen aus den Unteransprüchen und der Beschreibung sowie aus den Zeichnungen ergeben.
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Somit wird eine Ölversorgungsanordnung beispielsweise eines Automatikgetriebes eines Fahrzeuges vorgeschlagen, welche eine Ölversorgungspumpe umfasst, die mit einem mechanischen Antrieb, zum Beispiel einem Verbrennungsmotor oder dergleichen des Fahrzeuges antriebsmäßig verbunden ist. Um nicht nur Bauraum, sondern auch Gewicht einzusparen sowie den Verbrauch zu reduzieren, ist vorgesehen, dass die Ölversorgungspumpe in vorbestimmten Betriebssituationen über einen zum Beispiel separaten elektrischen Antrieb angetrieben wird.
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Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ölversorgungsanordnung ist somit nur eine Ölversorgungspumpe erforderlich, der vorzugsweise auch nur ein Versorgungskreislauf zugeordnet ist. Auf diese Weise können zusätzliche Bauteile eingespart werden, wodurch nicht nur der Bauraumbedarf reduziert wird, sondern auch der Wirkungsgrad deutlich verbessert wird.
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Um den vorgesehenen elektrischen Antrieb für die Ölversorgungspumpe konstruktiv einfach in das Getriebegehäuse zu integrieren, ist vorgesehen, dass der elektrische Antrieb in eine Zwischenplatte des Getriebegehäuses integriert ist, in der sich bereits die Ölversorgungspumpe befindet. Auf diese Weise wird zum einen vorhandener Bauraum für die Unterbringung des elektrischen Antriebes genutzt und zum anderen wird der elektrische Antrieb in der Nähe der vorhandenen Ölversorgungspumpe angeordnet.
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Als mechanischer Antrieb kann beispielsweise ein Verbrennungsmotor oder dergleichen des Fahrzeuges eingesetzt werden. Vorzugsweise kann der Verbrennungsmotor über einen Drehmomentwandler mit dem Antrieb der Ölversorgungspumpe gekoppelt werden. Eine konstruktiv besonders einfache Lösung kann dadurch realisiert werden, dass ein Wandlerhals des Drehmomentwandlers als mechanisches Antriebelement zumindest ein Antriebsrad oder dergleichen aufweist, welches direkt oder über ein Umschlingungsmittel mit dem Antrieb der Ölversorgungspumpe gekoppelt ist. Das Antriebselement bzw. der Wandlerhals kann hierzu in der Zwischenplatten des Getriebegehäuses positioniert bzw. gelagert sein.
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Im Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass das Antriebselement ein doppeltes Ritzel bzw. Rad bzw. Doppelantriebsrad oder dergleichen mit einem die Drehbewegungen gegenläufig sperrenden Freilauf aufweist, wobei ein erstes Antriebsrad des Doppelantriebsrades ein erstes Umschlingungsmittel mit dem Antriebsrad der Ölversorgungspumpe gekoppelt ist und wobei ein zweites Antriebsrad des Doppelantriebsrades über ein zweites Umschlingungsmittel mit einem einen einfachen Freilauf aufweisenden Antriebsrad des elektrischen Antriebes gekoppelt ist. Es ist jedoch ohne weiteres denkbar, dass der elektrische Antrieb und das Antriebselement bzw. das Antriebselement und die Ölversorgungspumpe direkt beispielsweise über eine Verzahnung oder dergleichen miteinander in Eingriff stehen.
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Wenn der elektrische Antrieb in unmittelbarer Nähe der Ölversorgungspumpe an der Zwischenplatte vorgesehen ist, ist es im Rahmen einer zweiten Ausführungsvariante möglich, dass das mechanische Antriebselement ein einen einfachen Freilauf aufweisendes Antriebsrad aufweist und dass der elektrische Antrieb ein einen einfachen Freilauf aufweisendes Antriebsrad aufweist, wobei das Antriebsrad des Antriebselements und das Antriebsrad des elektrischen Antriebes über ein gemeinsames Umschlingungsmittel mit dem Antriebsrad der Ölversorgungspumpe gekoppelt sind. Auf diese Weise ist nur ein Umschlingungsmittel, wie zum Beispiel eine Kette oder ein Band oder dergleichen notwendig. Darüber hinaus sind lediglich zwei einfache Freiläufe erforderlich. Dadurch ergeben sich nicht nur konstruktive Vorteile, sondern auch Kostenvorteile.
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Um auf konstruktive Gegebenheiten in dem Getriebegehäuse Rücksicht nehmen zu können, ist es möglich, dass das gemeinsame Umschlingungsmittel über zumindest ein Umlenkelement, wie zum Beispiel eine Umlenkrolle oder dergleichen geführt wird. Je nach Länge des Umschlingungsmittels kann es auch notwendig sein, dass ein Spannelement, wie zum Beispiel ein Kettenspanner dergleichen eingesetzt wird.
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Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ölversorgungsanordnung ergibt sich der Vorteil, dass bei vorbestimmten Betriebssituationen, wie zum Beispiel beim Segelbetrieb, beim Start-Stoppbetrieb, bei Kriechvorgängen oder dergleichen die Ölversorgungspumpe bei Bedarf über den zusätzlichen elektrischen Antrieb zugeschaltet werden kann, sobald der mechanische Antrieb eine gewisse Drehzahlschwelle unterschreitet oder ein entsprechendes Ereignis erfordert, dass das Getriebe mit Schmier- bzw. Kühl- oder Druckmittel versorgt werden muss.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäße Ölversorgungsanordnung an einer Zwischenplatte eines Getriebegehäuses eines Fahrzeuges;
- 2 eine schematische Seitenansicht der Ölversorgungsanordnung gemäß 1;
- 3 eine schematische Draufsicht auf eine zweite Ausführungsvariante der Ölversorgungsanordnung;
- 4 eine schematische Seitenansicht der Ölversorgungsanordnung gemäß 3.
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In den 1 bis 4 sind verschiedene Ausführungsvarianten einer erfindungsgemäßen Ölversorgungsanordnung eines Automatikgetriebes eines Fahrzeuges beispielhaft dargestellt.
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Die Ölversorgungsanordnung umfasst eine Ölversorgungspumpe 1, die mit einem mechanischen Antrieb des Fahrzeuges, zum Beispiel dem Verbrennungsmotor antriebsmäßig verbunden ist. Um in bestimmten Betriebssituationen beispielsweise bei ausgeschaltetem Verbrennungsmotor eine Ölversorgung über die Ölversorgungspumpe aufrechtzuerhalten, ist vorgesehen, dass ein die Ölversorgungspumpe 1 in vorbestimmten Betriebssituationen antreibender elektrischer Antrieb 2 vorgesehen ist. Als elektrischer Antrieb 2 kann beispielsweise ein Elektromotor oder dergleichen verwendet werden.
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Unabhängig von den jeweiligen Ausführungsvarianten ist der elektrische Antrieb 2 in eine Zwischenplatte 3 des Getriebegehäuses integriert, an der sich auch die Ölversorgungspumpe 1 befindet. Zur Übertragung der mechanischen Antriebsleistung wird ein Drehmomentwandler verwendet, der von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird. Ein Wandlerhals des Drehmomentwandlers ist als mechanisches Antriebselement 4 ebenfalls in der Zwischenplatte 3 angeordnet bzw. gelagert. Vorzugsweise ist der Wandlerhals als mechanisches Antriebselement 4 zentral in der Zwischenplatte 3 gelagert.
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Bei der in den 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass an dem Wandlerhals bzw. Antriebselement 4 ein Doppelantriebsrad 5 mit einem gegenläufig sperrenden Freilauf der beiden Antriebsräder 6, 7 vorgesehen ist. Das erste Antriebsrad 6 des Doppelantriebsrades 5 ist über ein erstes Umschlingungsmittel 10 mit einem Antriebsrad 8 der Ölversorgungspumpe 1 gekoppelt. Das zweite Antriebsrad 9 des Doppelantriebsrades 5 ist über ein zweites Umschlingungsmittel 11 mit einem einen einfachen Freilauf aufweisenden Antriebsrad 12 des elektrischen Antriebes 2 gekoppelt.
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Der gegenläufig sperrende Freilauf an dem Doppelantriebsrad 5 verhindert, dass z. B. bei Stillstand eines der Antriebe sichergestellt ist, dass die Antriebsleistung des aktiven Antriebes auf die Ölversorgungspumpe 1 übertragen wird. Zudem wird durch den gegenläufig sperrenden Freilauf verhindert, dass die Ölversorgungspumpe 1 gegenläufig angetrieben wird.
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In den 3 und 4 ist die zweite Ausführungsvariante der Ölversorgungsanordnung dargestellt, bei der der elektrische Antrieb 2 in unmittelbarer Nähe zur Ölversorgungspumpe 1 angeordnet ist. Deshalb weist das mechanische Antriebselement bzw. der Wandlerhals 4 ein einen Freilauf aufweisendes Antriebsrad 14 anstelle des Doppelantriebrades 5 auf. Der elektrische Antrieb 2 ist, wie bei der ersten Ausführungsvariante mit einem einen einfachen Freilauf aufweisenden Antriebsrad 12 ausgerüstet, wobei das Antriebsrad 14 des Wandlerhals bzw. des mechanischen Antriebselementes 4 und das Antriebsrad 12 des elektrischen Antriebes 2 über ein gemeinsames Umschlingungsmittel 13 mit dem Antriebsrad 8 der Ölversorgungspumpe 1 gekoppelt sind.
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Unabhängig von den Ausführungsvarianten kann vorgesehen sein, dass die Umschlingungsmittel 10, 11, 13 beispielsweise als Kette oder als Band ausgeführt sind.
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Je nach Ausführung des Umschlingungsmittels sind die Antriebsräder 6, 7, 8, 12, 14 als Kettenrad, Zahnrad oder dergleichen ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ölversorgungspumpe
- 2
- elektrischer Antrieb
- 3
- Zwischenplatte
- 4
- Antriebselement bzw. Wandlerhals
- 5
- Doppelantriebsrad
- 6
- erstes Antriebsrad des Doppelantriebsrades
- 7
- zweites Antriebsrad des Doppelantriebsrades
- 8
- Antriebsrad der Ölversorgungspumpe
- 9
- Umlenkelement bzw. Umlenkrolle
- 10
- erstes Umschlingungsmittel
- 11
- zweites Umschlingungsmittel
- 12
- Antriebsrad des elektrischen Antriebes
- 13
- gemeinsames Umschlingungsmittel
- 14
- Antriebsrad des Antriebselementes