-
Stand der Technik
-
Die Erfindung betrifft ein Wischblatt, insbesondere für ein Kraftfahrzeug nach Gattung des unabhängigen Anspruchs.
-
Es sind schon zahlreiche Wischblätter bekannt, die eine Längserstreckung zwischen zwei Enden aufweisen, wobei zwischen den zwei Enden ein Befestigungselement zur Befestigung des Wischblatts an einem Wischerarm angeordnet ist. Derartige Wischblätter vermögen in Betrieb auf einer Scheibenebene zu pendeln und wischen dadurch Feuchtigkeit von der Scheibe. Pendelt das Wischblatt nun zwischen zwei Wendelagen auf einer Scheibe und wird vom Fahrtwind angeströmt, so ergibt sich, insbesondere in der oberen Wendelage, ein Nachziehen von Wasser auf der in Bewegungsrichtung hinter dem Wischblatt befindlichen Seite der Scheibe. Insbesondere bei höheren Fahrgeschwindigkeiten, also bei höherer Anströmgeschwindigkeit ist dieses Wassernachziehen ausgeprägter und kann dadurch das Wischbild unerwünscht beeinträchtigen.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vorteile der Erfindung
-
Das erfindungsgemäße Wischblatt mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, dass durch einen Durchströmkanal zum Luftdurchlass in zumindest einem der Enden und/oder am Befestigungselement, vorgesehen ist. Dadurch wird das Nachziehen von Wasser auf der Scheibe wirksam vermindert.
-
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
-
In einer besonders einfach zu fertigenden und daher kostengünstigen Ausgestaltung ist vorteilhafterweise mindestens ein Durchströmkanal in einer Endkappe vorgesehen, die an den Enden des Wischblatts angeordnet ist und von einer Wischleiste des Wischblatts getrennt ausgebildet ist.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Durchströmkanal düsenartig ausgebildet ist, da hierdurch das Nachziehen von Wasser noch effektiver verhindert wird.
-
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn der Durchströmkanal einen Eintrittsquerschnitt und mindestens einen Austrittsquerschnitt aufweist und der Eintrittsquerschnitt vom Austrittsquerschnitt verschieden ausgebildet ist. Insbesondere durch eine größere Ausbildung lässt sich sehr kostengünstige die düsenartige Ausbildung verwirklichen, wodurch das Wassernachziehen wirkungsvoll verhindert wird.
-
Eine besonders gute Wirkung wird vorteilhafterweise dadurch erzielt, dass der Durchströmkanal die Einströmrichtung der einströmenden Luft in mindestens eine Austrittsrichtung umlenkt.
-
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn der Durchströmkanal einen Eintrittsabschnitt zur Luftführung in Einströmrichtung und einen Austrittsabschnitt zur Luftführung in Austrittsrichtung aufweist.
-
Weiterhin ist es hierbei vorteilhaft, wenn die Einströmrichtung in einer zur Scheibenebene parallelen Ebene mit der Längserstreckung des Wischblatts einen Winkel zwischen 90 und 40°, insbesondere einen Winkel zwischen 90° und 50°, vorzugsweise einen Winkel zwischen 90° und 30°, einschließt.
-
Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die Austrittsrichtung etwa parallel zur Längserstreckung des Wischblatt verläuft.
-
Weiterhin ergeben sich Vorteile, wenn die Austrittsrichtung mit der Längserstreckung einen Winkel einschließt, der kleiner oder gleich 90° insbesondere kleiner als 70°, vorzugsweise kleiner als 30° oder weniger als 20°, vorzugsweise weniger als 10°, insbesondere jedoch mindestens 5° in einer zur Scheibenebene parallelen Ebene beträgt.
-
Ebenso ist es als vorteilhaft anzusehen, wenn die Austrittsrichtung mit der Scheibenebene einen Winkel einschließt, der insbesondere kleiner oder gleich 90° beträgt, insbesondere kleiner als 70°, vorzugsweise kleiner oder gleich 45°, idealerweise 30° beträgt.
-
Ein besonders guter Düseneffekt wird dadurch erzielt, dass vorteilhafter Weise der Eintrittsquerschnitt weniger als 6 mal größer, insbesondere weniger als 5 mal größer, vorzugsweise weniger als 3 mal größer, etwa 2 mal größer als der Austrittsquerschnitt ist.
-
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn ein am Befestigungselement angeordneter Durchströmkanal einen zweiten Austrittsabschnitt aufweist, der mit einem einzigen Eintrittsabschnitt korrespondiert.
-
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn der Austrittsabschnitt und der zweite Austrittsabschnitt bezüglich der Luftführung einen Winkel einschließen der zwischen 90° und 180° beträgt.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind am Befestigungselement Störelemente, beispielsweise Luftleitrippen vorgesehen, die auf einer Abströmseite des Wischblatts angeordnet sind.
-
Figurenliste
-
Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine Explosionszeichnung eines Wischblatts nach dem Stand der Technik.
- 2 eine Endkappe eines erfindungsgemäßen Wischblatt in einer perspektivischen Darstellung von schräg vorne,
- 3 die Endkappe aus 2 in perspektivischer Darstellung von schräg hinten,
- 4 eine Draufsicht auf die Endkappe aus 2 und 3,
- 5 eine perspektivische Darstellung einer Endkappe in einer Variation,
- 6 die Draufsicht auf die Endkappe aus 5,
- 7 eine Seitenansicht eines Befestigungselements eines erfindungsgemäßen Wischblatts, und
- 8 eine Draufsicht auf ein Befestigungselement in einer Variation.
-
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
-
In 1 ist eine Explosionszeichnung eines Wischblatts 10 nach dem Stand der Technik gezeigt.
-
Dieses umfasst eine Wischleiste 12 die von einer Federschiene 14, die hier zweiteilig ausgebildet ist, gehaltert ist. Die Wischleiste 12 liegt im Betrieb auf einer Scheibe auf und wischt durch eine im wesentlichen pendelnde Bewegung Feuchtigkeit und Verschmutzungen von der Scheibe. Das Wischblatt 10 weist eine Längserstreckung L auf, die durch zwei Enden 16 begrenzt ist. An den Enden 16 der Längserstreckung L sind Endkappen 20 angeordnet. Diese sind beispielsweise an der Federschiene 14 befestigt, beispielsweise angeclipst. An der Federschiene 14 ist weiterhin auf der der Wischleiste 12 abgewandten Seite eine Windabweisleiste 18 angeordnet, beispielsweise angeclipst oder angeklebt.
-
Entlang der Längserstreckung L ist zwischen den beiden Enden 16 und damit zwischen den beiden Endkappen 20 ein Befestigungselement 22 vorgesehen, dass zur Befestigung des Wischblatts 10 an einem Wischerarm dient. Dieses Befestigungselement 22 ist pendelbar an einem Halteelement 24 befestigt, welches an der Federschiene 14 befestigt ist. Im Betrieb führt der Wischerarm eine pendelnde Bewegung aus, wodurch auch das Wischblatt 10 eine pendelnde Bewegung in einer Scheibenebene SE vollführt, da die Wischleiste 12 des Wischblatt auf der Scheibe aufliegt.
-
In 2 ist eine Endkappe 20 eines erfindungsgemäßen Wischblatts 10 in einer perspektivischen Darstellung von schräg vorne gezeigt. Die Endkappe 20 weist Befestigungsmittel zur Befestigung an der Federschiene 14 und ein Spoilerelement 26 auf, wodurch eine Anströmseite 28 und eine Abströmseite 30 des Wischblatts 10 definiert ist. In montierter Position ist die Anströmseite 28, mithin die Vorderseite, dem auf das Kraftfahrzeug einwirken Fahrtwind zugewandt und auf der Abströmseite 30 entsprechend abgewandt. Das Spoilerelement 26 folgt in seiner Außenkontur hierbei der Windabweisleiste 18.
-
Zwischen der Anströmseite 28 und der Abströmseite 30 ist ein Durchströmkanal 32 vorgesehen, der die anströmende Luft von der Anströmseite 28 zur Abströmseite 30 durchströmen lässt. Der Durchströmkanal 32 hat hierbei einen Eintrittsquerschnitt 24, der der Fläche des Durchströmkanals 32 auf der Anströmseite 28 entspricht. Weiterhin weist der Durchströmkanal 32 einen Eintrittsabschnitt 36 auf, dessen der Anströmseite 28 zugewandtes Ende gerade dem Eintrittsquerschnitt 34 entspricht.
-
In 3 ist die Endkappe 20 von der Rückseite aus, also von der Abströmseite 30 aus, zu sehen. Der Übersichtlichkeit halber werden die Bezugsziffern aus 2 hier weggelassen, gelten jedoch trotzdem weiter. Der Durchströmkanal 32 ist hier damit von seiner Rückseite aus gesehen dargestellt. Die Fläche, aus der die Luftströmung aus dem Durchströmkanal 32 austritt bildet somit einen Austrittsquerschnitt 38, der kleiner ist als der Eintrittsquerschnitt 34 des Durchströmkanals 32. In diesem Bereich ist daher auch der Austrittsabschnitt 40 des Durchströmkanals 32 gebildet.
-
In 4 ist eine Draufsicht auf die bereits in 2 und 3 gezeigte Endkappe 20 gezeigt. Ebenso wie in 3 wird auf eine Wiederholung der Bezugsziffern verzichtet. Der auf das Wischblatt 10 und damit auf die Endkappe 20 einströmende Fahrtwind strömt in Einströmrichtung RE über den Eintrittsquerschnitt 34 in den Eintrittsabschnitt 36. Sodann strömt die einströmende Luft weiter durch den sich verjüngenden Durchströmkanal 32 zum Austrittsabschnitt 40 und durchströmt den Austrittsquerschnitt 38. Dadurch ergibt sich dann die Austrittsrichtung RA. Die Einströmrichtung RE die durch die Strömungsrichtung im Einströmabschnitt 36 definiert ist, schließt mit der Längserstreckung L des Wischblatts 10 und damit mit der Längserstreckung der Endkappe 20 einen Winkel von ca. 30° ein.
-
In 5 ist eine Variation der Endkappe 20 aus den 2, 3 und 4 dargestellt. Auch hier wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit die Bezugsziffern nicht wiederholt, gelten jedoch weiter.
-
Der Austrittsquerschnitt 38 ist hier etwas kleiner als der Eintrittsquerschnitt 34. Der Austrittsabschnitt 40 ist im Gegensatz zum vorangegangenen Beispiel so gewählt, dass die Austrittsrichtung RA etwa parallel zur Längserstreckung L des Wischblatts 10 und auch parallel zur Scheibenebene SE verläuft. Natürlich kann der Austrittsquerschnitt 38 hier auch gleich groß wie der Eintrittsquerschnitt 34 (4) gewählt werden. In einer Variation kann die Austrittsrichtung RA auch mit der Scheibenebene SE einen Winkel einschließen. Beispielsweise kann die Austrittsrichtung RA entlang der Längserstreckung L des Wischblatts 10, jedoch etwas nach unten, in Richtung der Scheibe geneigt, verlaufen und somit eine veränderte Luftströmung auf der Scheibe bewirken.
-
In 6 ist eine Draufsicht auf die bereits in 5 gezeigte Endkappe 20 gezeigt. Ebenso wie in 5 wird auf eine Wiederholung der Bezugsziffern verzichtet. Durch den Durchströmkanal 32 wird die einströmende Luft von der Einströmrichtung RE, die durch den Eintrittsabschnitt 36 definiert wird, in die durch den Austrittsabschnitt 40 definierte Austrittsrichtung RA umgelenkt. Der Eintrittsquerschnitt 34 ist größer als der Austrittsquerschnitt 38. Innerhalb der Durchströmkanals 32 verjüngt sich daher der Strömungsquerschnitt. Wie bereits bei 5 beschrieben, kann die Austrittsrichtung RA auch etwas nach unten geneigt sein. Dies kann dadurch erzielt werden, daß der Austrittsabschnitt 40 mit der Scheibenebene SE, die in dieser Figur der Zeichnungsebene entspricht, einen Winkel einschließt. Ebenso kann der Austrittsabschnitt 40 mit der Längserstreckung L einen Winkel einschließen, so daß die Luft weiter in Richtung der Abströmseite 30 geführt wird, mithin die Austrittsrichtung RA eine Komponente in Richtung der Längserstreckung L und eine Komponente senkrecht dazu, also in Richtung der Abströmseite 30 nach hinten, aufweist.
-
In 7 ist ein Befestigungselement 22 eines erfindungsgemäßen Wischblatts 10 in einer Seitenansicht dargestellt. Die Scheibenebene SE verläuft in diesem Bild senkrecht zur Zeichnungsebene. Die Einströmrichtung RE ist hier im Wesentlichen senkrecht zur Austrittsrichtung RA, so dass die einströmende Luft direkt auf die Scheibenebene SE umgelenkt wird.
-
Das Befestigungselement 22 weist hierbei eine Spoilerartige Struktur mit einer Spoileroberfläche 42 auf, die die anströmende Luft zusätzlich in Richtung des Eintrittsquerschnitts 34 lenkt. Der Durchströmkanal 32 lenkt den aus der Einströmrichtung RE kommenden Luftstrom damit etwa um 90° ab, so dass der Luftstrom aus dem Austrittsabschnitt 40 entsprechend der Austrittsrichtung RA senkrecht auf die Scheibenebene SE trifft.
-
Der Winkel zwischen der Austrittsrichtung RA und der Scheibenebene SE beträgt hier also etwa 90°. In einer Variation der Erfindung ist es jedoch auch möglich, diesen Winkel kleiner als 90° zu wählen, so dass die Austrittsrichtung RA schräg zur Scheibenebene SE steht. Dies ist in jeder Richtung möglich. Die Austrittsrichtung RA besitzt dann eine Komponente in Längsrichtung L des Wischblatts 10 und eine Komponente in Richtung der Scheibenebene SE. Dadurch kann die Austrittsrichtung RA sowohl mit der Scheibenebene SE einen Winkel einschließen als auch in einer Ebene parallel zur Scheibenebene SE liegen, jedoch einen Winkel mit der Längsrichtung L des Wischblatts einschließen. So kann die Austrittsrichtung RA auch weiter nach hinten, vom Wischblatt 10 weg weisen.
-
Der Durchströmkanal 32 muss weder mit den Endkappen 20 noch mit dem Befestigungselement 22 einstückig ausgebildet sein. Es ist durchaus auch möglich, den Durchströmkanal 32 als separates Teil auszubilden, und am Befestigungselement 22 oder an der Endkappe 20 anzuordnen. Der Durchströmkanal 32 kann beispielsweise an der Endkappe 20 angeclipst oder angepresst oder in sonstiger Weise form- und/oder kraftschlüssig verbunden sein.
-
In einer weiteren Variation der Erfindung kann der Durchströmkanal 32, der im Bereich des Befestigungselements 22 angeordnet ist, den Luftstrom auch parallel zur Längserstreckung des Wischblatts umlenken, so dass die Austrittsrichtung RA parallel oder mit paralleler Komponente zur Scheibenebene SE verläuft.
-
In 8 ist eine Draufsicht auf ein Befestigungselement 22 eines erfindungsgemäßen Wischblatts 10 in einer weiteren Variation gezeigt. Auf der strömungsabgewandten Abströmseite 30 sind Störelemente 44 angeordnet, die als Luftleitrippen ausgebildet sind und zur Längsrichtung des Wischblatts 10 einen Winkel einschließen.
-
In einer weiteren Variation kann der Durchströmkanal 32 sich auch aufteilen, so dass die Luft in einen einzigen Eintrittsabschnitt 36 eintritt, aufgeteilt wird und durch zwei Austrittsabschnitte, also neben dem Austrittsabschnitt 40 noch durch einen zweiten Austrittsabschnitt in zwei Austrittsrichtungen RE, austritt. Diese Austrittsrichtungen RA können so gewählt sein, dass sie diametral verschieden sind, also beide entlang der Längserstreckung L des Wischblatts 10, jedoch in jeweils umgekehrter Richtung die Luft austreten lassen. Dies wird dadurch erzielt, dass der Austrittsabschnitt 40 und der zweite Austrittsabschnitt bezüglich der Luftführung einen Winkel von 180 Grad einschließen. Der Winkel kann auch kleiner als 180°, also nicht diametral verschieden, sondern auch nur partiell unterschiedlich sein, beispielsweise nur 90° betragen. Eine derartige Ausbildung, bei der der Durchströmkanal neben den Austrittsabschnitt auch einen zweiten Austrittsabschnitt aufweist, kann sowohl beim Befestigungselement 22 als auch bei der Endkappe 20 vorgesehen sein.
-
In einer weiteren Ausbildung weist das Wischblatt 10 zwei Endkapppen 20 auf, die jeweils am Ende seiner Längserstreckung angeordnet sind. Die Austrittsabschnitte 40 sind hier einander zugewandt, so dass die Luftströmung von beiden Endkappen 20 in Richtung des Befestigungselements 22 geführt ist, jedoch sind auch andere Luftführungen erfindungsgemäß möglich.
-
Sowohl das Befestigungselement 22 wie auch die Endkappen 20 sind hier aus Kunststoff als Spritzgussteile einstückig mit dem Durchströmungskanal 32 ausgebildet. Wie oben bereits beschrieben kann der Durchströmungskanal 32 jedoch auch als zusätzliches Teil ausgebildet sein, und insbesondere am Befestigungselement 22 oder an den Endkappen 20 angeclipst, formschlüssig verbunden oder abgeklebt sein.