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Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung und ein Etikettierverfahren zur Etikettierung von Behältern mit Sleeve-Etiketten nach den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 bzw. 9.
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Üblicherweise werden mit derartigen Etikettiervorrichtungen Sleeve-Etiketten auf Behälter aufgebracht, um deren Inhalt zu kennzeichnen und/oder zu bewerben. Dazu werden die Behälter mit einem Lineartransporteur zu einer Etikettenübergabestelle transportiert, an der die Sleeve-Etiketten mit einem Etikettieraggregat auf die Behälter aufgeschossen werden. Anschließend durchlaufen die Behälter einen Wärmetunnel, um die Sleeve-Etiketten durch Wärmebehandlung zu schrumpfen und so auf den Behältern fixiert.
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Mit dem Etikettieraggregat werden üblicherweise die Sleeve-Etiketten zunächst aus einem zusammengefalteten Folienschlauch vereinzelt und auf die Behälter mit einem Applikationsaggregat aufgeschossen. Der zusammengefaltete Folienschlauch wird dabei aus einem Vorrat bezogen und dem Etikettieraggregat wenigstens anteilig in oder entgegen der Transportrichtung der Behälter zugeführt. Eine Zuführung quer zur Transportrichtung ist nicht gewünscht, da dann ein erheblicher Platzbedarf für den Vorrat und damit für die gesamte Anlage notwendig wäre.
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Aus der
DE 10 2014 216191 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Schrumpffolienhülse bekannt.
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Aus der
EP 2876053 A1 ist eine Umlenkvorrichtung für einen Folienschlauch und eine Steuervorrichtung für eine Umlenkvorrichtung bekannt, bei der ein gefalteter Folienschlauch um einen Winkelbereich von +/- 15° gedreht wird, um ein positionsgenaues Aufbringen von Folienhülsen auf unterschiedliche Behälter zu ermöglichen, ohne dass ein Drehen der Behälter erforderlich ist.
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Nachteilig dabei ist, dass die Sleeve-Etiketten gelegentlich nicht genau konzentrisch zu den Behältern aufgeschossen werden und deshalb die Transportgeschwindigkeit des Lineartransporteurs und damit der Behälterdurchsatz entsprechend verringert werden muss, um Fehletikettierungen zu vermeiden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Etikettiervorrichtung bzw. ein Etikettierverfahren zur Etikettierung von Behältern mit Sleeve-Etiketten bereitzustellen, die eine zuverlässige Etikettierung bei einem höheren Behälterdurchsatz ermöglichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabenstellung stellt die Erfindung eine Etikettiervorrichtung zur Etikettierung von Behältern mit Sleeve-Etiketten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
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Bei den bekannten Etikettiervorrichtungen sind die beiden Faltnähte eines Sleeve-Etiketts beim Aufschießen bedingt durch die Zuführung des zusammengelegten Folienschlauchs in das Etikettieraggregat quer zur Transportrichtung ausgerichtet. Bei umfangreichen Untersuchungen hat sich nun herausgestellt, dass dadurch die Sleeve-Etiketten beim Aufschießen die Tendenz haben, sich in Transportrichtung der Behälter zusammenzuziehen. Die beiden Faltnähte üben dabei auf das Sleeve-Etikett beim Aufschießen eine Spannung aus, so dass es dazu neigt, sich in Transportrichtung zusammenzulegen. Folglich kommt es also bei den bekannten Etikettiervorrichtungen beim Aufschießen der Sleeve-Etiketten zu einer Reduzierung des Querschnitts in Transportrichtung, was bei einem zu hohen Behälterdurchsatz zu einer Häufung von Fehletikettierungen führen kann.
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Dadurch, dass bei der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung die Umlenkeinheit den zusammengefalteten Folienschlauch mit seinen Faltnähten im Winkelbereich von 85° bis 95° derart um seine Längsachse dreht, dass die Faltnähte nach dem Umlenken in der Transportrichtung der Behälter hintereinander angeordnet sind, wird der zusammengefaltete Folienschlauch zum Applikationsaggregat hin im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung ausgerichtet. Demzufolge sind dann auch die beiden Faltnähte der vereinzelten Sleeve-Etiketten beim Aufschießen in einer parallelen Ebene zur Transportrichtung angeordnet. Diese üben dabei eine Spannung auf die vereinzelten Sleeve-Etiketten aus, die zu einer Vergrößerung deren Querschnitts in Transportrichtung führt. Dadurch ist der Spielraum beim Aufschießen der Sleeve-Etiketten auf die Behälter vergrößert, wodurch auch bei einem höheren Behälterdurchsatz eine sichere Etikettierung möglich ist.
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Die Etikettiervorrichtung kann in einer Getränkeverarbeitungsanlage angeordnet sein. Die Etikettiervorrichtung kann einer Abfüllanlage zum Abfüllen eines Produkts in die Behälter nachgeordnet sein. Insbesondere kann die Etikettiervorrichtung einer Abfüllanlage für Kunststofflaschen nachgeordnet sein. Die Behälter können dazu vorgesehen sein, Getränke, Hygieneartikel, Pasten, chemische, biologische und/oder pharmazeutische Produkte aufzunehmen. Die Behälter können Flaschen, vorzugsweise aus Kuntsstoff oder Glas sein. Insbesondere können die Behälter um eine Behälterlängsachse rotationssymmetrisch ausgebildet sein. Dadurch spielt die Ausrichtung der Sleeve-Etiketten gegenüber den Behältern keine spezielle Rolle mehr.
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Der Lineartransporteur kann vorzugsweise ein Förderband umfassen, um die Behälter darauf aufrechtstehend zu transportieren. Vorzugsweise kann der Lineartransporteur dazu ausgebildet sein, die Behälter nach der Etikettenübergabestelle zu weiteren Behandlungsstationen zu transportieren, beispielsweise zu einer Verpackungsmaschine.
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Bei dem Vorrat kann es sich um eine Rolle handeln, auf der der zusammengefaltete Folienschlauch aufgewickelt ist. Vorzugsweise kann es sich um einen Magazinvorrat handeln, indem mehrere Rollen mit zusammengefalteten Folienschläuchen aufgenommen werden können und die mit einer Spleiß-Einrichtung zu einem endlosen, zusammengefalteten Folienschlauch verbindbar sind. Darüber hinaus kann der Vorrat einen Folienspeicher mit wenigstens einer Tänzerrolle umfassen, um einen Puffervorrat des zusammengefalteten Folienschlauchs zu speichern, der vorzugsweise beim Verbinden von zwei Folienschläuchen aus dem Magazinvorrat genutzt wird.
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Die Zuführung kann mehrere Rollen umfassen, um den zusammengefalteten Folienschlauch zur Umlenkeinheit zu führen. Denkbar ist, dass wenigstens eine der Rollen angetrieben ist, um den zusammengefalteten Folienschlauch zu fördern. Dass „der zusammengefaltete Folienschlauch wenigstens anteilig in oder entgegen der Transportrichtung der behälterzuführbar ist“ kann hier bedeuten, dass der zusammengefaltete Folienschlauch sich bei der Zuführung wenigstens mit einer Geschwindigkeitskomponente in oder entgegen der Transportrichtung bewegt. Vorzugsweise wird der zusammengefaltete Folienschlauch mit der Zuführung derart geführt, dass seine Querrichtung parallel zu einer horizontalen Ebene verläuft. Mit der horizontalen Ebene kann hier beispielsweise eine Bodenfläche zum Aufstellen der Etikettiervorrichtung gemeint sein, die vorzugsweise parallel zur Erdoberfläche verläuft.
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Die Umlenkeinheit kann eine Umlenkrolle umfassen, um den zugeführten Folienschlauch parallel zur Aufschießrichtung hin umzulenken. Vorzugsweise kann die Aufschießrichtung parallel zu einer vertikalen Richtung sein, die vorzugsweise auf den Erdmittelpunkt gerichtet ist. Dadurch können die Sleeve-Etiketten auf die auf dem Förderband stehenden Behälter aufgeschossen werden.
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Das Applikationsaggregat kann einen Etikettenführungsdorn umfassen, um den zusammengefalteten Folienschlauch aufzufalten. Vorzugsweise kann der Etikettenführungsdorn einen konischen Abschnitt und einen daran anschließenden zylindrischen Abschnitt umfassen. Denkbar ist, dass das Applikationsaggregat zwei erste gegen den Etikettenführungsdorn wirkende Förderrollen umfasst, um den Folienschlauch über den Etikettenführungsdorn zu fördern. Vorzugsweise umfasst das Applikationsaggregat stromabwärts der beiden ersten Förderrollen zwei zweite Förderrollen, die mit einer gegenüber den ersten zwei Förderrollen erhöhten Geschwindigkeit arbeiten, um Perforationen des Folienschlauchs zu trennen und ihn dadurch in die Sleeve-Etiketten zu vereinzeln. Zudem können die zwei zweiten Förderrollen dazu vorgesehen sein, die vereinzelten Sleeve-Etiketten auf die Behälter aufzuschießen.
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Dass „die Umlenkeinheit den zusammengefalteten Folienschlauch parallel zur Aufschießrichtung hin umlenkt“ kann hier bedeuten, dass der zusammengefaltete Folienschlauch unmittelbar vor dem Applikationsaggregat zu einer Längsachse des Etikettenführungsdorns ausgerichtet wird, vorzugsweise in einer vertikalen Richtung. Mit „vertikaler Richtung“ kann die Richtung gemeint sein, die auf den Erdmittelpunkt gerichtet ist.
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Dass „die Umlenkeinheit den zusammengefalteten Folienschlauch mit seinen Faltnähten in einem Winkelbereich von 85°-95° derart um seine Längsachse dreht, dass die Faltnähte nach dem Umlenken in der Transportrichtung der Behälter hintereinander angeordnet sind“ kann bedeuten, dass der zusammengefaltete Folienschlauch nach dem Umlenken und/oder unmittelbar vor dem Applikationsaggregat eine Ebene bildet, die mit der Transportrichtung der Behälter einen Winkel von -5° bis +5° einschließt. Vorzugsweise kann der Winkelbereich 89°-91° sein. Weiterhin vorzugsweise kann die Umlenkeinheit den zusammengefalteten Folienschlauch mit seinen Faltnähten um einen Winkel von 90° um seine Längsachse drehen, dass die Faltnähte nach dem Umlenken in der Transportrichtung der Behälter ohne Querversatz hintereinander angeordnet sind.
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Die Umlenkeinheit kann eine Umlenkrolle umfassen, um den zugeführten Folienschlauch parallel zur Aufschießrichtung hin umzulenken, wobei die Umlenkeinheit stromabwärts der Umlenkrolle wenigstens eine dazu um den Winkelbereich von 85°- 95° versetzte Führungsrolle umfasst, um den zusammengefalteten Folienschlauch mit seinen Faltnähten um die Längsachse zu drehen. Dadurch ist die Umlenkeinheit besonders einfach aufgebaut. Vorzugsweise kann der Winkelbereich 89°- 91° sein. Weiterhin vorzugsweise kann die wenigstens eine Führungsrolle um einen Winkel von 90° zur Umlenkrolle versetzt sein. Anders ausgedrückt können die Achse der Umlenkrolle und die Achse(n) der wenigstens einen Führungsrolle um die Aufschießrichtung den Winkelbereich von 85°-95°, vorzugsweise von 89° - 91°, weiterhin vorzugsweise von genau 90° einschließen.
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Die Umlenkrolle kann als ballige Umlenkrolle mit einem gegenüber den beiden Endabschnitten vergrößerten Mittenquerschnitt ausgebildet sein, um die Faltnähte des zusammengefalteten Folienschlauchs beim Umlenken zu entlasten. Dadurch läuft der zusammengefaltete Folienschlauch über die Umlenkrolle im Wesentlichen über den vergrößerten Mittenquerschnitt, wodurch auf die Randbereiche des zusammengefalteten Folienschlauchs und damit die Faltnähte weniger Kraft ausgeübt wird. „Ballige Umlenkrolle“ kann hier bedeuten, dass die Umlenkrolle entlang ihrer Achse einen wenigstens abschnittsweise konvexen Profilquerschnitt aufweist.
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Die Umlenkrolle kann federnd gelagert sein, um abrupte Zugänderungen in dem zusammengefalteten Folienschlauch zu entlasten. Beispielsweise kann die Umlenkrolle in der Aufschießrichtung federnd gelagert sein, um Zugschwankungen des Applikationsaggregat auszugleichen. Dadurch kann der zusammengefaltete Folienschlauch mit Perforationen sicherer verarbeitet werden.
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Die Umlenkrolle kann zur wenigstens einen Führungsrolle hin verfahrbar sein, um eine Bedienperson beim Einlegen des zusammengefalteten Folienschlauchs zu unterstützen. Da bei dem Etikettieraggregat die Umlenkrolle über dem Applikationsaggregat angeordnet ist, kann sie dadurch soweit Verfahren werden, dass die Bedienperson ohne Hilfsmittel den zusammengefalteten Folienschlauch darüber legen kann.
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Die Umlenkrolle kann mit einem Linearantrieb, vorzugsweise mit einem elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Zylinder verfahrbar sein. Dadurch kann die Umlenkrolle zum Einlegen des zusammengefalteten Folienschlauchs automatisch verfahren werden.
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Die Umlenkrolle und die wenigstens eine Führungsrolle können in Aufschießrichtung einen Abstand von wenigstens 0,5 m aufweisen. Dadurch wird der zusammengefaltete Folienschlauch beim Drehen um seine Längsachse weniger belastet, so dass die Perforation dabei nicht überlastet wird. Anders ausgedrückt, können die Umlenkrolle und die wenigstens eine Führungsrolle entlang des zusammengefalteten Etikettenschlauchs einen Abstand von wenigstens 0,5m aufweisen.
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Das Applikationsaggregat kann die zwei gegen den Etikettenführungsdorn wirkende Förderrollen umfassen, die derart angeordnet sind, dass im Betrieb die Faltnähte des Folienschlauchs oder der Sleeve-Etiketten jeweils zwischen einer der Förderrollen und dem Etikettenführungsdorn liegen. Dadurch werden die Faltnähte zusätzlich beim Fördern über den Etikettenführungsdorn „gebügelt“, so dass sie beim Aufschießen weniger Spannung auf die aufgefalteten Sleeve-Etiketten ausüben. Folglich behalten die Sleeve-Etiketten einen größeren Durchmesser quer zur Transportrichtung und können dadurch noch zuverlässiger auf die Behälter aufgeschossen werden.
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Darüber hinaus stellt die Erfindung zur Lösung der Aufgabenstellung ein Etikettierverfahren zur Etikettierung von Behältern mit Sleeve-Etiketten mit den Merkmalen des Anspruchs 9 bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
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Dadurch, dass bei dem erfindungsgemäßen Etikettierverfahren der zusammengefaltete Folienschlauch mit seinen Faltnähten mit der Umlenkeinheit in einem Winkelbereich von 85° - 95° derart um seine Längsachse gedreht wird, dass die Faltnähte nach dem Umlenken in der Transportrichtung der Behälter hintereinander angeordnet sind, wird der zusammengefaltete Folienschlauch zum Applikationsaggregat hin im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung ausgerichtet. Demzufolge sind dann auch die beiden Faltnähte der vereinzelten Sleeve-Etiketten beim Aufschießen in einer parallelen Ebene zur Transportrichtung angeordnet. Diese üben dabei eine Spannung auf die vereinzelten Sleeve-Etiketten aus, die zu einer Vergrößerung des Querschnitts in Transportrichtung führt. Dadurch ist der Spielraum beim Aufschießen der Sleeve-Etiketten auf die Behälter vergrößert, wodurch auch bei einem höheren Behälterdurchsatz eine sichere Etikettierung möglich ist.
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Das Etikettierverfahren kann mit der zuvor beschriebenen Etikettiervorrichtung, vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 - 8 durchgeführt werden. Vorzugsweise kann das Etikettierverfahren in einer Getränkeverarbeitungsanlage durchgeführt werden.
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Denkbar ist, dass der zusammengefaltete Folienschlauch mit der Umlenkeinheit durch eine Umlenkrolle parallel zur Aufschießrichtung hin umgelenkt wird, wobei der zusammengefaltete Folienschlauch mit seinen Faltnähten stromabwärts der Umlenkrolle mit einer dazu um den Winkelbereich von 85°-95° versetzten Führungsrolle um die Längsachse gedreht wird. Dadurch ist die Umlenkeinheit besonders einfach aufgebaut. Vorzugsweise kann der zusammengefaltete Folienschlauch um einen Winkelbereich von 89°-91° gedreht werden. Weiterhin vorzugsweise kann der zusammengefaltete Folienschlauch um einen Winkel von 90° gedreht werden.
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Die Faltnähte des zusammengefalteten Folienschlauchs können beim Umlenken durch einen gegenüber den beiden Endbereichen vergrößerten Mittenquerschnitt der Umlenkrolle entlastet werden. Dadurch ist gewährleistet, dass Perforationen des zusammengefalteten Folienschlauchs beim Umlenken nicht reißen.
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Denkbar ist, dass bei dem Etikettierverfahren abrupte Zugänderungen in dem zusammengefalteten Folienschlauch durch eine federnde Lagerung der Umlenkrolle entlastet werden. Vorzugsweise wird die Umlenkrolle zur wenigstens einen Führungsrolle hin verfahren, um eine Bedienperson beim Einlegen des zusammengefalteten Folienschlauchs zu unterstützen.
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Darüber hinaus kann das Etikettierverfahren die zuvor in Bezug auf die Etikettiervorrichtung beschriebenen Merkmale einzelnen oder in beliebigen Kombinationen sinngemäß umfassen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1A - 1B ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung in einer Draufsicht bzw. Seitenansicht;
- 2 eine Detailansicht des Etikettieraggregats aus der 1B als Seitenansicht;
- 3 eine Detailansicht der Umlenkrolle und der Führungsrolle aus der 1A als Draufsicht; und
- 4 eine Detailansicht eines Sleeve-Etiketts beim Aufschießen auf einen Behälter in einer Draufsicht.
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In den 1A - 1B ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung 1 in einer Draufsicht bzw. Seitenansicht dargestellt. Zu sehen ist der Lineartransporteur 3 zum Transport der Behälter 2 zur Etikettenübergabestelle S. Dort ist das Etikettieraggregat 4 angeordnet, um die Sleeve-Etiketten 5a auf die Behälter 2 aufzuschießen.
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Der Lineartransporteur 3 ist hier beispielsweise als Förderband ausgebildet, auf dem die Behälter 2 stehend transportiert werden.
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Das Etikettieraggregat 4 ist dazu ausgebildet, den zusammengefalteten Folienschlauch 5 aufzufalten und in die Sleeve-Etiketten 5a zu Vereinzeln, die anschließend auf die Behälter 2 aufgeschossen werden.
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Dazu wird der Folienschlauch 5 zunächst aus dem Vorrat 6 dem Etikettieraggregaten 4 über die Zuführung 41 zugeführt. Der Vorrat 6 besteht aus einem Magazin mit einer oder mehreren Rollen 61 und dem Folienspeicher 62. Nach der Rolle 61 wird der Folienschlauch 5 über zwei Gruppenanordnungen von Rollen im Folienspeicher 62 geführt, deren Abstand zueinander verfahrbar ist. Dadurch wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 gespeichert oder wieder abgegeben. Vom Folienspeicher 62 wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 über die Führungsrollen 63 so umgelenkt, dass sie in oder entgegen der Transportrichtung T dem Etikettieraggregat 4 über die Zuführung 41 zugeführt wird.
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Das Etikettieraggregat 4 umfasst im Bereich der Zuführung 41 die Rolle 45, um den zusammengefalteten Folienschlauch 5 zur Umlenkeinheit 42 hin so zu führen, dass eine Schlaufe um die obere Umlenkrolle 42 agebildet wird (siehe 2). Des Weiteren umfasst das Etikettieraggregat 4 die Umlenkeinheit 42, mit der der zusammengefaltete Folienschlauch 5 parallel zur Aufschießrichtung U hin umgelenkt wird. Zudem wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 mit der Umlenkeinheit 42 in einem Winkel von 90° so um seine Längsachse gedreht, dass die Faltnähte 51, 52 nach dem Umlenken in der Transportrichtung T im wesentlichen hintereinander angeordnet sind. Anders ausgedrückt liegt eine Ebene durch die Faltnähte 51, 52 des zusammengefalteten Folienschlauchs 5 im Wesentlichen in Transportrichtung T.
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Darüber hinaus ist das Applikationsaggregat 43 des Etikettieraggregats 4 zu sehen, mit dem der umgelenkte und gedrehte Folienschlauch 5 aufgefaltet und in die Sleeve-Etiketten 5a vereinzelt wird. Die vereinzelten Sleeve-Etiketten 5a werden dann auf die Behälter 2 an der Etikettenübergabestelle S aufgeschossen.
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Der genaue Aufbau der Umlenkeinheit 42 und des Applikationsaggregat 43 wird anhand der Detailansichten in den 2 und 3 näher erläutert:
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In der 2 ist die Umlenkeinheit 42 und das Applikationsaggregat 43 in einer Seitenansicht genauer dargestellt. Des Weiteren ist in der 3 die Umlenkeinheit 42 in einer Draufsicht gezeigt.
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Zu sehen ist in der 2, dass der zusammengefaltete Folienschlauch 5 mit der Rolle 45 aus der Richtung R kommend zur Umlenkrolle 42a hin umgelenkt wird. Dadurch entsteht eine Schlaufe, so dass der zusammengefaltete Folienschlauch 5 mit einer gewissen Spannung geführt werden kann. Die Umlenkrolle 42a dient dazu, den zusammengefalteten Folienschlauch 5 parallel zur Aufschießrichtung U hin umzulenken, so dass er zuverlässig vom Applikationsaggregat 43 verarbeitet werden kann.
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Darüber hinaus ist in den 2 und 3 zu sehen, dass vertikal unterhalb der Umlenkrolle 42a zwei um 90° versetzte Führungsrollen 42b', 42b" angeordnet sind. Dadurch wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 um 90° derart um seine Längsachse V gedreht, dass die Faltnähte 51, 52 in der Transportrichtung T der Behälter 2 im Wesentlichen hintereinander, vorzugsweise genau hintereinander angeordnet sind. Zu sehen ist in der 3 auch, dass die Umlenkrolle 42a um die Achse A und die Führungsrollen 41b', 42b" entsprechend um die Achsen B', B" drehbar gelagert sind, um den zusammengefalteten Folienschlauch 5 möglichst widerstandsarm umzulenken bzw. zu drehen.
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Zudem weisen die Umlenkrolle 42a und die zwei Führungsrollen 42b', 42b" in Aufschießrichtung U einen Abstand von 0,5 m auf, um den zusammengefalteten Folienschlauch 5 beim Drehen möglichst wenig zu belasten.
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Darüber hinaus ist die Umlenkrolle 42a als ballige Umlenkrolle mit dem gegenüber den beiden Endbereichen E vergrößerten Mittenquerschnitt M ausgebildet. Dies ist in der 3 im Detail zu sehen. Dadurch, dass der zusammengefaltete Folienschlauch 5 beispielsweise perforiert ist, könnte er beim Umlenken bzw. beim Drehen mit der Umlenkeinheit 42 leichter reißen. Da die Perforation besonders leicht an den Faltnähten 51, 52 einreißt, sollten diese besonders wenig belastet werden. Da der zusammengefaltete Folienschlauch 5 mit der balligen Umlenkrolle 42a in der Mitte belastet wird, werden die Faltnähte 51, 52 entsprechend entlastet und wird vor einem Einreißen geschützt. Zudem wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 durch die ballige Umlenkrolle 42a mittig geführt und zentriert sich dadurch.
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Eine zusätzliche Entlastung wird dadurch erreicht, dass die Umlenkrolle 42a federnd gelagert ist, um abrupte Zugänderungen in dem zusammengefalteten Folienschlauch 5 zu kompensieren.
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Darüber hinaus ist in der 2 zu sehen, dass die Umlenkrolle 42a mit dem Linearantrieb 44 zu den beiden Führungsrollen 42b', 42b" hin verfahrbar ist. Dadurch kann eine Bedienperson besonders leicht eine Schlaufe des zusammengefalteten Folienschlauchs 5 in die Umlenkeinheit 42 einlegen und anschließend die Umlenkrolle 42a wieder nach oben verfahren. Der Linearantrieb 44 ist hier beispielsweise als elektrischer Zylinder ausgebildet.
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Darüber hinaus ist in der 2 der genaue Aufbau des Applikationsaggregat 43 gezeigt. Dies umfasst im Wesentlichen den Etikettenführungsdorn 43a und die dagegen wirkenden Förderrollen 43b - 43e. Mit dem Etikettenführungsdorn 43a wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 stromabwärts der Umlenkeinheit 42 aufgefaltet. Da sich die unteren Förderrollen 43d, 43e gegenüber den oberen Förderrollen 43b, 43c mit einer erhöhten Geschwindigkeit drehen, wird auf den Folienschlauch 5 beim Fördern eine gewisse Spannung in Aufschießrichtung ausgeübt, die zu einem Zerreißen der Perforration führt. Dadurch wird der Folienschlauch 5 in die Sleeve-Etiketten 5a vereinzelt, die dann durch die Förderrollen 43d, 43e auf die Behälter 2 in der Aufschießrichtung U aufgeschossen werden.
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Da die Faltnähte 51, 52 durch die Drehung mit der Umlenkeinheit 42 in der Transportrichtung T hintereinander angeordnet sind, sind entsprechend auch die Faltnähte 51, 52 der Sleeve-Etiketten 5a beim Aufschießen hintereinander angeordnet.
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Die Wirkung dieser Anordnung der Faltnähte 51, 52 ist genauer in der 4 dargestellt. Dort ist der Behälter 2 zu sehen, auf den gerade das Sleeve-Etikett 5a aufgeschossen wird. Da die Faltnähte 51, 52 des Sleeve-Etiketts 5a in Transportrichtung T der Behälter 2 beim Aufschießen hintereinander liegenden, üben sie eine Spannung in den Richtungen X bzw. X' derart aus, dass das Sleeve-Etikett 5a in Transportrichtung T auseinandergezogen wird. Folglich wird also eine leichte Vergrößerung des Querschnitts des Sleeve Etikett 5a in Transportrichtung T bewirkt. Da sich der Behälter 2 in Transportrichtung T beim Aufschießen weiterbewegt, wird so eine größere Toleranz erreicht. Folglich kann also der Behälter 2 beim Etikettieren schneller transportiert werden, wobei dennoch eine zuverlässige Etikettierung sichergestellt ist.
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Insgesamt wird die Etikettiervorrichtung 1 der 1-4 wie folgt eingesetzt:
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Die Behälter 2 werden mit dem Lineartransporteur 3 zu der Etikettenübergabestelle S in Transportrichtung T transportiert. Dabei wird der zusammengefaltete Etikettenschlauch 5 mit der Zuführung 41 dem Etikettieraggregat 4 zugeführt, mit der Umlenkeinheit 42 umgelenkt und mit dem Applikationsaggregat 43 aufgefaltet und zu den Sleeve-Etiketten 5a vereinzelt. Anschließend werden die vereinzelten Sleeve-Etiketten 5a an der Etikettenübergabestelle S mit dem Applikationsaggregat 43 auf die Behälter 2 in der Aufschießrichtung 5 aufgeschossen.
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Wie der 1 zu entnehmen ist, wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 mit der Zuführung 41 anteilig entgegen der Transportrichtung T der Behälter zugeführt. Denkbar ist auch, dass er anteilig in Transportrichtung T zugeführt wird.
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Mit der Umlenkeinheit 42 wird der zusammengefaltete Folienschlauch 5 parallel zur Aufschießrichtung U hin umgelenkt und dabei um den Winkel von 90° derart um seine Längsachse V gedreht, dass die Faltnähte 51, 52 nach dem Umlenken in der Transportrichtung T der Behälter 2 hintereinander angeordnet sind.
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Dadurch vergrößert sich gemäß 4 beim Aufschießen der Querschnitt der vereinzelten Sleeve-Etiketten 5a in Transportrichtung T der Behälter 2, wodurch es ermöglicht wird, dass die Behälter 2 schneller transportiert werden können und dennoch eine zuverlässige Etikettierung sichergestellt ist.
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Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte Merkmale nicht auf diese Merkmalskombination beschränkt sind, sondern auch einzelnen oder in beliebigen Kombinationen möglich sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014216191 A1 [0004]
- EP 2876053 A1 [0005]