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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in einem Kraftfahrzeug. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einer solchen Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in einem Kraftfahrzeug.
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Um die Sicherheit für den Benutzer, bzw. die Insassen, eines Kraftfahrzeugs zu erhöhen, kann in einem Kraftfahrzeug, beispielsweise einem Personenkraftwagen oder einem Lastkraftwagen, eine Gefahrenstellenwarnung vorgesehen sein. Diese informiert den Fahrer, beispielsweise über eine Anzeige im Bordcomputer oder einem Head-up-Display, dass eine Gefahrenstelle bei der aktuellen Strecke zu erwarten ist. Eine Gefahrenstelle können unfallträchtige Streckenabschnitte oder besondere Situationen wie Verkehrsbehinderungen (z.B. Stau, Unfälle oder Gegenstände auf der Fahrbahn) sein, in denen eine umsichtige und angemessene Fahrweise erforderlich ist.
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Eine solche Warnung wird jedoch unabhängig von der tatsächlichen Fahrweise des Fahrers ausgegeben und basiert lediglich auf den vorliegenden Gefahrenstellen. Daher kann es vorkommen, dass eine Gefahrenwarnung zu spät oder gar nicht oder aber zu oft ausgegeben wird, wodurch entweder die Sicherheit leidet oder der Fahrer mit Gefahrenstellenwarnungen überhäuft wird.
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Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die Warnung vor Gefahrenstellen in einem Kraftfahrzeug zu verbessern.
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Demgemäß wird eine Vorrichtung zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen. Die Vorrichtung weist eine Gefahrenstellenbestimmungseinheit zum Bestimmen von zumindest einer aktuellen Gefahrenstelle auf.
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Unter einer Gefahrenstelle kann in diesem Zusammenhang eine Position oder ein Ort verstanden werden, an dem eine potentiell kritische Stelle zu erwarten ist. Eine solche Stelle kann aufgrund von Hindernissen, Personen auf der Fahrbahn oder am Fahrbahnrand, herannahendem Querverkehr, Einmündungen, Geisterfahrern, Fahrzeuge am Fahrbahnrand, enge Kurven, etc. kritisch sein. Die Gefahrenstellenbestimmungseinheit kann die Gefahrenstelle basierend auf Informationen, die in dem Fahrzeug, beispielsweise einem Navigationsgerät, enthalten, bestimmen. Alternativ oder zusätzlich kann die Gefahrenstellenbestimmungseinheit potentielle Gefahrenstellen durch Überwachung der Umgebung über Sensorik in dem Fahrzeug, beispielsweise mittels Kameras, erfassen. Des Weiteren kann die Gefahrenstellenbestimmungseinheit Informationen über Gefahrenstellen auf der aktuell befahrenen Strecke von extern empfangen.
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Des Weiteren weist die Vorrichtung eine Erfassungseinheit zum Erfassen eines aktuellen Fahrverhaltens eines Fahrers des Kraftfahrzeugs auf. Eine Ausgabeeinheit ist vorgesehen, um eine Fahrerwarnung in Abhängigkeit von der zumindest einen aktuellen Gefahrenstelle und dem erfassten Fahrverhalten auszugeben.
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Durch die Kombination von Fahrverhalten und Gefahrenstelle kann der Fahrung eine Fahrerwarnung erhalten, die an eine aktuelle Situation angepasst ist.
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Auf diese Weise ist es möglich, einem umsichtigen Fahrer nur Fahrerwarnungen anzuzeigen, die aufgrund von aktuellen Gefahrenstellen auch bei einer umsichtigen Fahrweise erforderlich sind, und einem Fahrer mit einer riskanteren Fahrweise verstärkt oder mehr Warnungen anzuzeigen, da eine solche Fahrweise bei vorhandenen aktuellen Gefahrenstellen eher zu einem Unfall führen kann. Gerade bei einer riskanteren Fahrweise kann es erforderlich sein, den Fahrer frühzeitig über eine Gefahrenstelle zu informieren, damit dieser ausreichend Zeit hat, sein Fahrverhalten anzupassen. Im Gegenzug kann bei einer umsichtigen Fahrweise die Warnung später oder gar nicht erfolgen.
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Die jeweilige Einheit, zum Beispiel Erfassungseinheit oder Ausgabeeinheit, kann hardwaretechnisch und/oder auch softwaretechnisch implementiert sein. Bei einer hardwaretechnischen Implementierung kann die jeweilige Einheit als Vorrichtung oder als Teil einer Vorrichtung, zum Beispiel als Computer oder als Mikroprozessor ausgebildet sein. Bei einer softwaretechnischen Implementierung kann die jeweilige Einheit als Computerprogrammprodukt, als eine Funktion, als eine Routine, als Teil eines Programmcodes oder als ausführbares Objekt ausgebildet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Ausgabeeinheit dazu eingerichtet, die Fahrerwarnung als Audio- und/oder Bildsignal auszugeben. Die Ausgabe kann beispielsweise ein Hinweis sein, der im Bordcomputer, Head-Up-Display oder einem Navigationsgerät eingeblendet wird. Alternativ oder zusätzlich kann es sich bei der Warnung auch um die Ausgabe eines Audiosignals handeln, beispielsweise als Ton oder Sprachausgabe.
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Die Ausgabe der Fahrerwarnung kann insbesondere einen Hinweis auf die aktuelle Gefahrenstelle enthalten. Das bedeutet, dass die Fahrerwarnung zusätzlich zu dem Hinweis auf eine akute Gefahr aufgrund der Kombination des Fahrverhaltens und der zumindest einen Gefahrenstelle auch einen Hinweis auf die Gefahrenstelle selbst ausgibt. Des Weiteren kann bereits vor Ausgabe der Fahrerwarnung auf eine akute Gefahr über die Ausgabeeinheit allgemein auf Gefahrenstellen auf der befahrenen Strecke hingewiesen werden. Wenn dieser Hinweis auf die Gefahrenstelle in diesem Fall nochmal wiederholt wird, kann der Fahrer, dem diese Gefahrenstelle vielleicht nicht präsent war, durch eine vorsichtigere Fahrweise weitere Akutwarnungen vermeiden und so sicherer fahren.
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Die Erfassungseinheit ist gemäß einer Ausführungsform dazu eingerichtet, zumindest einen Parameter des Kraftfahrzeugs zu erfassen. Der zumindest eine Parameter kann eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, ein Abstand des Kraftfahrzeugs zu anderen Fahrzeugen und/oder eine Position des Kraftfahrzeugs sein. Die Position des Kraftfahrzeugs kann dabei die Position des Kraftfahrzeugs in der Fahrbahn oder in Bezug auf die Umgebung sein.
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Um den zumindest einen Parameter zu erfassen, kann die Erfassungseinheit beispielsweise Eigenschaften des Kraftfahrzeugs selbst und/oder Signale, die das aktuelle Fahrverhalten angeben, auslesen und auswerten. Die aktuelle Umgebung des Fahrzeugs kann über Umfeld-Sensoren erfasst werden oder mit Hilfe von Karteninformation bestimmt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Erfassungseinheit dazu eingerichtet, das aktuelle Fahrverhalten basierend auf dem zumindest einen Parameter und einer aktuellen Umgebung des Kraftfahrzeugs zu bestimmen. Durch den zumindest einen Parameter in Zusammenhang mit der aktuellen Umgebung kann die Erfassungseinheit beispielsweise bestimmen, wie gut sich das Kraftfahrzeug in der Spur hält und/oder ob die aktuelle Geschwindigkeit der Umgebung angemessen ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Erfassungseinheit dazu eingerichtet, das aktuelle Fahrverhalten mit zumindest einem vordefinierten Fahrverhalten zu vergleichen. Das vordefinierte Fahrverhalten kann dabei anhand eines Abstands zu anderen Fahrzeugen und/oder zum Fahrbahnrand, einer Geschwindigkeit oder ähnlichen Werten definiert werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein riskantes Fahrverhalten, d.h. ein Fahrverhalten mit erhöhtem Unfallrisiko, oder ein angemessenes bzw. umsichtiges Fahrverhalten handeln, bei dem das Unfallrisiko gering ist. Bei einem angemessenen bzw. umsichtigen Fahrverhalten hält sich beispielsweise der Fahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und/oder richtet seine Aufmerksamkeit auf die Straße. Es sind auch Abstufungen des Fahrverhaltens möglich, wie z.B. riskant, eher riskant, eher umsichtig, umsichtig.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Ausgabeeinheit dazu eingerichtet, die Häufigkeit der Ausgabe der Fahrerwarnung, die Lautstärke oder Intensität der Ausgabe der Fahrerwarnung und/oder den Zeitpunkt der Ausgabe der Fahrerwarnung anzupassen, wenn das aktuelle Fahrverhalten dem vordefinierten Fahrverhalten nicht entspricht. In diesem Fall handelt es sich bei dem vordefinierten Fahrverhalten um ein umsichtiges Fahrverhalten. Auf diese Weise wird ein Fahrer, der riskant fährt und für den daher potentiell eine Gefahrenstelle gefährlicher wird, deutlicher auf eine solche Gefahrenstelle aufmerksam gemacht, als ein umsichtiger Fahrer. Somit kann ein Fahrer früher, öfter oder deutlicher auf eine Gefahrenstelle hingewiesen werden. Passt der Fahrer seine Fahrweise der aktuellen Strecke an und fährt weniger riskant, kann die Ausgabe der Fahrerwarnung hingegen verringert werden. Des Weiteren kann auch, wenn der Fahrer auf die Fahrerwarnung durch Anpassung seiner Fahrweise reagiert, die Ausgabe der Fahrerwarnung angepasst werden. Zum Beispiel kann dann die Häufigkeit der Ausgabe reduziert werden.
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In oder vor Gefahrenstellen wird der Fahrer bei riskanter Fahrweise bzw. konkreter möglicher Gefahr somit auf die aktuelle Gefahrenstelle und/oder sein Fahrverhalten besonders hingewiesen. Er erhält also z.B. Hinweise auf Hindernisse früher, Hinweise auf Personen (beispielsweise auf Schnellstraßen) bereits, wenn sich diese noch am Fahrbahnrand befinden, und nicht erst, wenn sich diese bereits auf der Fahrbahn befinden, Hinweise auf herannahenden Querverkehr früher, auf Spurverlassen eher etc.
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Die Ausgabe der Fahrerwarnung kann dabei als wiederholte Gefahrenstellenwarnung oder als frühere Vorwarnung auf eine konkrete Gefahr, als Warnung in Bezug auf das aktuelle Fahrverhalten oder als eine Kombination davon erfolgen. Die Anzahl bzw. Häufigkeit der Zusatzwarnungen, d.h. der Wiederholung, kann limitiert sein, um den Fahrer nicht mit Informationen zu überlasten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Ausgabeeinheit dazu eingerichtet, vor einer expliziten Gefahr einen Hinweis auf die Gefahrenstelle auszugeben. Des Weiteren kann die Anpassung der Ausgabe der Fahrerwarnung in Gefahrenstellen als frühere Warnung (bereits bei einem geringeren Risiko) erfolgen. Die Anpassung kann von der Art der Gefahrenstelle abhängen und z.B. nur erfolgen, wenn durch die Gefahrenstelle das aktuelle Risiko erhöht ist. Alternativ kann die Anpassung unabhängig von der Art der Gefahrenstelle erfolgen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Ausgabeeinheit dazu eingerichtet, die Häufigkeit der Ausgabe der Fahrerwarnung, die Lautstärke der Ausgabe der Fahrerwarnung, die Intensität der Ausgabe der Fahrerwarnung und/oder den Zeitpunkt der Ausgabe der Fahrerwarnung in Abhängigkeit von der Art der Gefahrenstelle anzupassen. Hierdurch kann zusätzlich berücksichtigt werden, ob die Art der Gefahrenstelle in Kombination mit dem erfassten Fahrverhalten eine Unfallgefahr erhöht oder verringert. Beispielsweise kann bei einer kritischen Kurve der Fahrer darauf hingewiesen werden, langsamer zu fahren, und bei einem Geisterfahrer oder einem Hindernis auf der Fahrbahn darauf hingewiesen werden, dass er die Spur halten sollte.
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Die Gefahrenstellenbestimmungseinheit kann eine Kommunikationseinheit zur Kommunikation mit einem Backendsystem aufweisen, wobei die Kommunikationseinheit dazu eingerichtet ist, von dem Backendsystem Informationen über Gefahrenstellenwarnungen zu empfangen.
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Das Backendsystem kann beispielsweise ein Server oder eine Radiostation sein. Die Kommunikationseinheit und das Backendsystem können über eine Funkverbindung miteinander kommunizieren. Die Informationen über Gefahrenstellenwarnungen können Informationen über lokale Gefahrenstellen sein, d.h. Punkte oder Orte, die von anderen Fahrzeugen oder Polizei als kritisch gemeldet wurden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Kraftfahrzeug mit einer wie oben beschriebenen Vorrichtung zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen. Das Kraftfahrzeug kann insbesondere ein Personenkraftwagen sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Bestimmen von zumindest einer aktuellen Gefahrenstelle, Erfassen eines aktuellen Fahrverhaltens eines Fahrers des Kraftfahrzeugs, und Ausgeben einer Fahrerwarnung in Abhängigkeit von der zumindest einen Gefahrenstelle und dem erfassten Fahrverhalten.
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Die für die vorgeschlagene Vorrichtung beschriebenen Ausführungsformen und Merkmale gelten für das vorgeschlagene Verfahren entsprechend.
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Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches einen Programmcode aufweist, der dazu ausgebildet ist, auf einem Computer die Durchführung des wie oben erläuterten Verfahrens zu veranlassen.
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Ein Computerprogrammprodukt, wie z.B. ein Computerprogramm-Mittel, kann beispielsweise als Speichermedium, wie z.B. Speicherkarte, USB-Stick, CD-ROM, DVD, oder auch in Form einer herunterladbaren Datei von einem Server in einem Netzwerk bereitgestellt oder geliefert werden. Dies kann zum Beispiel in einem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk durch die Übertragung einer entsprechenden Datei mit dem Computerprogrammprodukt oder dem Computerprogramm-Mittel erfolgen.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines Kraftfahrzeugs mit einer Vorrichtung zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in dem Kraftfahrzeug; und
- 2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in einem Kraftfahrzeug.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Vorrichtung 10 zum Ausgeben einer Fahrerwarnung. Die Vorrichtung 10 weist eine Gefahrenstellenbestimmungseinheit 11, eine Erfassungseinheit 12 und eine Ausgabeeinheit 13 auf.
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Zunächst bestimmt die Gefahrenstellenbestimmungseinheit 11 vorausliegende Gefahrenstellen. Dies kann durch in dem Fahrzeug 1 vorhandene Informationen, beispielsweise über ein Navigationsgerät, erfolgen. Alternativ weist die Gefahrenstellenbestimmungseinheit 11 eine Kommunikationseinheit auf, die mit einem Backendsystem 2 kommunizieren kann, um Informationen über Gefahrenstellen zu empfangen. Das Backendsystem 2 kann ein Server oder eine Radiostation sein und Informationen über Gefahrenstellen enthalten. Die Kommunikationseinheit kann über die Position des Kraftfahrzeugs 1 Gefahrenstellen in der Umgebung von dem Backendsystem 2 abrufen.
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Des Weiteren erfasst die Erfassungseinheit 12 ein aktuelles Fahrverhalten eines Fahrers des Kraftfahrzeugs 1. Dies kann beispielsweise durch eine aktuelle Geschwindigkeit in Bezug auf eine erlaubte Geschwindigkeit, den Abstand des Kraftfahrzeugs 1 zu anderen Kraftfahrzeugen oder dem Straßenrand, der Position des Kraftfahrzeugs 1 auf der Fahrbahn (d.h. basierend auf einer Bestimmung, ob das Kraftfahrzeug 1 in der Spur fährt und wie genau), häufige Spurwechsel des eigenen Fahrzeugs (auch in Bezug auf andere Fahrzeuge) etc. erfolgen.
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Basierend auf den aktuellen Gefahrenstellen sowie dem aktuellen Fahrverhalten kann die Ausgabeeinheit 13 dem Fahrer eine Fahrerwarnung anzeigen. Diese Fahrerwarnung kann beispielsweise als Hinweiston oder Audiosignal erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Ausgabe auch als Bildsignal, beispielsweise als Anzeige in einem Bordcomputer oder Head-Up-Display erfolgen. Die Fahrerwarnung kann Hinweise darauf, wie der Fahrer sein aktuelles Fahrverhalten anpassen sollte, und/oder Hinweise auf aktuelle Gefahrenstellen enthalten.
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Fährt der Fahrer beispielsweise riskant, d.h. entspricht das aktuelle Fahrverhalten einem vordefinierten riskanten Fahrverhalten, kann die Ausgabe der Fahrerwarnung häufig erfolgen. Ändert der Fahrer sein Fahrverhalten und fährt weniger riskant, kann sich die Ausgabe der Fahrerwarnung verändern, indem beispielsweise die Frequenz der Ausgabe verringert wird. Fährt der Fahrer in Bezug auf die aktuellen Gefahrenstellen angemessen, kann die Ausgabe der Fahrerwarnung auch vollständig unterlassen werden.
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Auf diese Weise wird nur dann intensiv vor Gefahrenstellen gewarnt, wenn dies auch dem Fahrverhalten angemessen ist. Bei einem sehr umsichtigen Fahrer und einer entsprechenden Fahrweise ist dies nicht erforderlich. Ändert der Fahrer sein aktuelles Fahrverhalten in Reaktion auf eine Fahrerwarnung, kann die Ausgabeeinheit 13 die Ausgabe der Fahrerwarnung anpassen, z.B. die Frequenz reduzieren oder die Lautstärke verringern. Das Fahrverhalten des Fahrers kann somit belohnt werden.
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2 zeigt ein Verfahren zum Ausgeben einer Fahrerwarnung in einem Kraftfahrzeug 1. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
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In einem (optionalen) ersten Schritt 201 werden Informationen über aktuelle Gefahrenstellenwarnungen von einem Backendsystem 2 empfangen.
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In einem zweiten Schritt 202 wird zumindest eine aktuelle Gefahrenstelle bestimmt. Dies kann entweder über die von dem Backendsystem 2 empfangenen Informationen oder über bereits im Fahrzeug 1 vorhandene Informationen erfolgen. Die fahrzeugeigenen Informationen können beispielsweise von einem Navigationsgerät stammen, in dem Informationen über kritische Streckenabschnitte gespeichert sind, oder von Sensorik in dem Fahrzeug 1, die die Umgebung erfasst und auf diese Weise Gefahrenstellen bestimmen kann.
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In einem dritten Schritt 203, der parallel zu den Schritten 201 und 202 ablaufen kann, wird ein aktuelles Fahrverhalten eines Fahrers des Kraftfahrzeugs 1 erfasst. Dies kann ebenfalls über Sensorik in dem Fahrzeug 1 erfolgen. Beispielsweise können Kameras, die in dem Fahrzeuginnenraum vorhanden sind, den Fahrer überwachen und auf ein abgelenktes Verhalten schließen. Alternativ oder zusätzlich können auch Fahrzeugparameter wie Geschwindigkeit oder ähnliches verwendet werden, um das aktuelle Fahrverhalten zu erfassen.
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In einem vierten Schritt 204 wird eine Fahrerwarnung in Abhängigkeit von der zumindest einen aktuellen Gefahrenstelle und dem erfassten Fahrverhalten ausgegeben.
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Durch die vorgeschlagene Vorrichtung ist es möglich, passend zu dem aktuellen Fahrverhalten sowie der aktuellen Gefahrensituation eine Fahrerwarnung als Hinweis auf ein zu änderndes Fahrverhalten einschließlich der Warnung vor Gefahrenstellen auszugeben. Beispielsweise können manche Warnungen bei einem umsichtigen Fahrer nicht angezeigt werden, da sie nur bei einer riskanten Fahrweise erforderlich sind. Des Weiteren kann bei einer riskanteren Fahrweise der Fahrer frühzeitig über eine Gefahrenstelle informiert werden, damit dieser ausreichend Zeit hat, sein Fahrverhalten anzupassen, was hingegen bei einer umsichtigen Fahrweise nicht erforderlich ist. Des Weiteren kann die Ausgabe einer solchen Fahrerwarnung angepasst werden, wenn der Fahrer sein Fahrverhalten verändert. Das bedeutet, dass die Ausgabe der Fahrerwarnung intensiviert werden kann, wenn der Fahrer riskanter fährt, und reduziert (z.B. in der Häufigkeit oder Lautstärke), wenn der Fahrer umsichtiger fährt.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Backendsystem
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Gefahrenstellenbestimmungseinheit
- 12
- Erfassungseinheit
- 13
- Ausgabeeinheit
- 201-204
- Verfahrensschritte