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Die vorliegende Erfindung betrifft Vordächer und stärker bevorzugt Markisenbaueinheiten für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Freizeitfahrzeug wie einen Camper, einen Caravan oder ein Wohnmobil, und Verfahren zum vorteilhaften Bedienen solcher Markisenbaueinheiten. Diese Markisenbaueinheiten werden zum Schützen eines Bereiches neben dem Freizeitfahrzeug vor direktem Sonnenlicht oder Regen verwendet.
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Bekannte Markisenbaueinheiten weisen allgemein einen Hauptkörper, ein flexibles Markisenmaterial, eine Tuchwelle, eine Führungsschiene und wenigstens einen ersten Stützfuß auf. Üblicherweise ist die Tuchwelle drehbar an dem Hauptkörper gelagert, und ein erstes Ende des flexiblen Markisenmaterials an der Tuchwelle angebracht, während ein zweites Ende des flexiblen Markisenmaterials an der Führungsschiene angebracht ist, so dass durch Bewegen der Führungsschiene in Bezug auf den Hauptkörper das flexible Markisenmaterial selektiv auf die oder von der Tuchwelle gewickelt wird. Somit wird durch Wegbewegen der Führungsschiene von dem Hauptkörper das flexible Markisenmaterial von der Tuchwelle abgewickelt.
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Wie beispielsweise aus
EP 1 767 722 A2 zu entnehmen ist, wird der bereitgestellte erste Stützfuß bekanntermaßen unbeweglich an der Führungsschiene an dem Endabschnitt der Führungsschiene derart befestigt, dass der Stützfuß nur um den Endabschnitt der Führungsschiene schwenkbar ist. Demgemäß muss sich, um den ersten Stützfuß aus einer gelagerten Ausrichtung, die im Wesentlichen parallel zur Führungsschiene ist, in eine aufgebaute Ausrichtung zu schwenken, der Nutzer nach unten unter das flexible Markisenmaterial beugen, um den ersten Stützfuß heraus oder hinein zu schwenken. Obgleich sich diese Ausgestaltung als funktional erwiesen hat, kann das Beugen unter das flexible Markisenmaterial zum Auf- und Abbauen der Markisenbaueinheit ziemlich anstrengend sein.
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Demgemäß sind verbesserte Ausgestaltungen bekannt, bei denen der erste Stützfuß an die Führungsschiene mit einem ersten Kopplungsbauteil gekoppelt ist, wobei das erste Kopplungsbauteil entlang der Längsachse der Führungsschiene zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position bewegbar ist. Die zweite Position ist von der ersten Position entsprechend wenigstens der Mindestlänge des ersten Stützfußes beabstandet. Die Mindestlänge des ersten Stützfußes ist als die Mindestlänge des ersten Stützfußes im eingefahrenen Zustand zu verstehen, da die Bereitstellung ausziehbarer und einfahrbarer Stützfüße vom Teleskoptyp für einen flexibleren Aufbau der Markisenbaueinheit bekannt ist.
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Außerdem ist der erste Stützfuß um das erste Kopplungsbauteil zwischen einer ersten Lagerausrichtung und einer ersten aufgebauten Ausrichtung schwenkbar, wobei die erste aufgebaute Ausrichtung im Wesentlichen senkrecht zur ersten Lagerausrichtung ist. Dies liegt daran, dass der Stützfuß üblicherweise im Wesentlichen vertikal positioniert wird, damit die Führungsschiene im aufgebauten Zustand auf dem Boden gestützt werden kann, während der Stützfuß in eine Lagerposition geschwenkt wird, die im Wesentlichen parallel zur Führungsschiene ist, wenn die Markisenbaueinheit gelagert wird.
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Der erste Stützfuß muss jedoch zunächst aus der Lagerposition in eine aufgebaute Position bewegt werden und kann dann aus der Lagerausrichtung in die aufgebaute Ausrichtung geschwenkt werden, und umgekehrt für den Abbau des ersten Stützfußes. Somit muss während des Auf- oder Abbaus der Markisenbaueinheit neben dem Bereich, der mit dem flexiblen Markisenmaterial überspannt werden soll, jede Menge Freiraum vorgesehen sein. Insbesondere auf Campingplätzen ist der Freiraum jedoch häufig begrenzt, so dass es passieren kann, dass es aufgrund von weniger Freiraum um den gewünschten Aufbauort nicht ausreichend Raum zum Auf- oder Abbauen der Markisenbaueinheit gibt.
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Demgemäß ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung einer Markisenbaueinheit, die vom Nutzer ziemlich bequem auf- oder abgebaut werden kann, ohne dass weiterer Freiraum neben der Markisenbaueinheit während des Auf- und/oder Abbauens der Markisenbaueinheit notwendig ist. Darüber hinaus allem ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ferner die Bereitstellung von Verfahren zum vorteilhaften Bedienen einer solchen Markisenbaueinheit.
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Diese Probleme werden mit einer Markisenbaueinheit gemäß Anspruch 1 und Verfahren gemäß der Ansprüche 9 und 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Markisenbaueinheit sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Markisenbaueinheit ist gegenüber dem Stand der Technik dadurch gekennzeichnet, dass der Stützfuß zwischen der ersten Lagerausrichtung und der ersten aufgebauten Ausrichtung an jeder Position des ersten Kopplungsbauteils zwischen der ersten Position und der zweiten Position schwenkbar ist.
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Die Lagerausrichtung ist häufig im Wesentlichen parallel zur Führungsschiene, da in der gelagerten Ausgestaltung der erste Stützfuß üblicherweise von der Führungsschiene, die sich in einer horizontalen Richtung erstreckt, bedeckt wird. Die aufgebaute Ausrichtung ist allgemein im Wesentlichen senkrecht zur Lagerausrichtung und erstreckt sich somit in einer etwa vertikalen Richtung, so dass im aufgebauten Zustand der erste Stützfuß die Führungsschiene stützen kann. Die erste Position befindet sich häufig an oder nahe einem längsseitigem ersten Endabschnitt der Führungsschiene und kann somit einer Position der Führungsschiene entsprechen, an der ein unbeweglicher Stützfuß gelenkig an der Führungsschiene befestigt wäre. Die zweite Position muss sich an der Führungsschiene bei einem Abstand von der ersten Position von wenigstens der Mindestlänge des ersten Stützfußes befinden. Demgemäß erstreckt er sich, wenn sich der erste Stützfuß im gelagerten Zustand befindet, entlang der Längsachse der Führungsschiene innerhalb eines Bereiches zwischen der ersten Position und der zweiten Position, während sich der erste Stützfuß im aufgebauten Zustand ausgehend von einem Endabschnitt der Führungsschiene senkrecht zur Längsachse der Führungsschiene erstreckt.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann der erste Stützfuß zunächst aus der ersten Lagerausrichtung in die erste aufgebaute Ausrichtung geschwenkt und dann das Kopplungsbauteil aus der zweiten Position, die der Lagerposition entspricht, in die erste Position, die der aufgebauten Position entspricht, bewegt werden. Somit braucht kein Freiraum neben der Markisenbaueinheit zum Aufbauen des ersten Stützfußes bereitgestellt werden. Außerdem kann der Stützfuß ebenfalls zwischen der ersten Lagerausrichtung und der ersten aufgebauten Ausrichtung geschwenkt sowie gleichzeitig aus der zweiten Position in die erste Position bewegt werden, ohne dass weiterer Raum neben der Markisenbaueinheit bereitgestellt werden muss. Dasselbe gilt andersrum für den Abbauvorgang der Markisenbaueinheit. Neben dem Vorteil, dass kein weiterer Raum neben der Markisenbaueinheit erforderlich ist, kann der Nutzer außerdem den ersten Stützfuß von vor dem flexiblen Markisenmaterial und/oder der Führungsschiene aus bequemer aufbauen, als beispielsweise aus den oben angeführten Ausgestaltungen bekannt ist, bei denen sich der Nutzer nach unten unter das flexible Markisenmaterial bücken muss.
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Vorzugsweise befindet sich die erste Position an dem oder in der Nähe des ersten Endabschnitts der Führungsschiene. Demgemäß kann dieselbe strukturelle Stabilität erreicht werden, wie sie aus einer herkömmlichen Markisenbaueinheit bekannt ist, ohne dass die vorteilhaften Effekte der vorliegenden Erfindung verloren gehen.
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Vorzugsweise weist die Markisenbaueinheit einen zweiten Stützfuß auf, der an die Führungsschiene mit einem zweiten Kopplungsbauteil gekoppelt ist, wobei das zweite Kopplungsbauteil entlang der Längsachse der Führungsschiene zwischen einer dritten Position und einer vierten Position bewegbar ist. Die vierte Position ist von der dritten Position entsprechend wenigstens der Mindestlänge des zweiten Stützfußes beabstandet, und der zweite Stützfuß ist um das zweite Kopplungsbauteil zwischen einer zweiten Lagerausrichtung und einer zweiten aufgebauten Ausrichtung schwenkbar. Der zweite Stützfuß ist zwischen der zweiten Lagerausrichtung und der zweiten aufgebauten Ausrichtung an jeder Position des zweiten Kopplungsbauteils zwischen der dritten Position und der vierten Position schwenkbar. Mit anderen Worten, die Markisenbaueinheit weist nicht nur einen Stützfuß, sondern wenigstens zwei Stützfüße auf, die im Wesentlichen identisch zueinander vorgesehen sind. Der zweite Stützfuß verbessert die strukturelle Stabilität der Markisenbaueinheit im aufgebauten Zustand weiter und liefert außerdem die bereits in Bezug auf den ersten Stützfuß dargelegten vorteilhaften Effekte der vorliegenden Erfindung.
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Vorzugsweise befindet sich die dritte Position an dem oder in der Nähe des zweiten Endabschnitts der Führungsschiene gegenüber dem ersten Endabschnitt der Führungsschiene entlang der Längsachse der Führungsschiene. Somit entsprechen die erste Position und die zweite Position üblichen Positionen für das gelenkige Befestigen von Stützfüßen an der Führungsschiene, was zu einer weiter verbesserten strukturellen Stabilität der Markisenbaueinheit im aufgebauten Zustand führt.
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Vorzugsweise befinden sich die zweite Position und die vierte Position nebeneinander nahe der Längsmitte der Führungsschiene zwischen den zwei Endabschnitten der Führungsschiene. Mit anderen Worten, jedes der beiden Kopplungsbauteile ist entlang seiner eigenen Hälfte der Führungsschiene beweglich, so dass die Bewegung der Kopplungsbauteile nicht durch die Bewegung des jeweils anderen der Kopplungsbauteile gestört wird. Außerdem ergibt diese Ausgestaltung eine ziemlich symmetrische Ausgestaltung, was zu einer zuverlässigen und funktionalen Struktur der Markisenbaueinheit führt.
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Vorzugsweise weist/weisen das erste Kopplungsbauteil und/oder das zweite Kopplungsbauteil ein erstes Gelenk und ein zweites Gelenk auf. Das erste Gelenk und das zweite Gelenk sind aneinander gekoppelt, so dass die Drehachse des ersten Gelenks im Wesentlichen senkrecht zur Drehachse des zweiten Gelenks verläuft und so dass die Drehachse des ersten Gelenks von der Drehachse des zweiten Gelenks beabstandet ist, sodass sich die beiden Drehachsen nicht gegenseitig schneiden. Somit können der erste Stützfuß und/oder der zweite Stützfuß auf viele verschiedene Arten und insbesondere auf die beste Weise, wie vom Nutzer gewünscht und/oder durch die Umgebungsbedingungen wie dem verfügbaren Freiraum im Umfeld der Markisenbaueinheit bestimmt, geschwenkt werden.
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Vorzugsweise weist/weisen das erste Kopplungsbauteil und/oder das zweite Kopplungsbauteil eine Gleiteinheit auf und weist die Führungsschiene eine Gleitschiene auf, die parallel zur Längsachse der Führungsschiene ausgerichtet ist. Die Gleiteinheit ist so ausgebildet, dass sie mit der Gleitschiene in Eingriff steht und sich auf der Gleitschiene entlang der Führungsschiene bewegt. Diese Ausgestaltung stellt einen zuverlässigen und funktionalen Weg des bewegbaren Koppelns des Kopplungsbauteils an die Führungsschiene dar.
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Vorzugsweise weist die Führungsschiene einen Lagerraum auf, der zur Aufnahme und Lagerung einer Spannstange ausgebildet ist. Insbesondere erstreckt sich der Lagerraum wenigstens teilweise entlang der Längsachse der Führungsschiene. Somit kann die Spannstange bequem in dem Lagerraum gelagert werden, ohne dass weiterer Lagerraum für die Spannstange in dem Freizeitfahrzeug oder anderswo bereitgestellt werden muss, wenn sie nicht in Verwendung ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird zum Aufbauen des ersten Stützfußes einer Markisenbaueinheit gemäß der vorliegenden Erfindung zunächst der erste Stützfuß der Markisenbaueinheit aus der ersten Lagerausrichtung in die erste aufgebaute Ausrichtung geschwenkt. Dann wird das erste Kopplungsbauteil entlang der Führungsschiene der Markisenbaueinheit aus der zweiten Position in die erste Position bewegt. Wie oben ausgeführt, bietet dieses Verfahren den Vorteil, dass der erste Stützfuß der Markisenbaueinheit aufgebaut werden kann, ohne dass man sich während des Aufbaus des ersten Stützfußes nach unten unter das flexible Markisenmaterial der Markisenbaueinheit bücken muss und/oder jede Menge Freiraum im Umfeld der Markisenbaueinheit während des Aufbaus des ersten Stützfußes bereitgestellt werden muss.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird zum Lagern des ersten Stützfußes der Markisenbaueinheit zunächst das erste Kopplungsbauteil entlang der Führungsschiene der Markisenbaueinheit aus der ersten Position in die zweite Position bewegt. Dann wird der erste Stützfuß aus der ersten aufgebauten Ausrichtung in die erste Lagerausrichtung geschwenkt. Analog zum oben beschriebenen Verfahren bietet dieses Verfahren den Vorteil, dass man sich während des Einlagerns des ersten Stützfußes nicht unter dem flexiblen Markisenmaterial aufhalten und/oder jede Menge Freiraum im Umfeld der Markisenbaueinheit während des Einlagerns des ersten Stützfußes bereitstellen muss.
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Vorteilhafterweise können beide oben beschriebene Verfahren gleichzeitig für den ersten Stützfuß und den zweiten Stützfuß der Markisenbaueinheit durchgeführt werden. Diese Möglichkeit ergibt sich aus der strukturellen Ausgestaltung gemäß der vorliegenden Erfindung und führt zu einer verbesserten Handhabung der Markisenbaueinheit.
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Im Folgenden wird eine exemplarische Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei
- 1 eine Querschnittsansicht einer Markisenbaueinheit gemäß der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
- 2 eine Teilansicht der Markisenbaueinheit von 1 in einem Zustand veranschaulicht, in dem der erste Stützfuß gelagert wird;
- 3 eine Teilansicht ähnlich zu 2 der Markisenbaueinheit von 1 in einem Zustand veranschaulicht, in dem der erste Stützfuß teilweise aus der gelagerten Ausrichtung in die aufgebaute Ausrichtung geschwenkt ist;
- 4 eine vergrößerte Teilansicht der Markisenbaueinheit in einem dritten Betriebszustand veranschaulicht;
- 5A eine räumliche Ansicht der Markisenbaueinheit ähnlich der in 1 veranschaulichten in einem Zustand veranschaulicht, in dem der erste Stützfuß nahezu aufgebaut ist;
- 5B eine räumliche Ansicht der Markisenbaueinheit von 5A in einem Zustand veranschaulicht, in dem der erste Stützfuß vollständig aufgebaut ist;
- 6A eine Schnittansicht einer Markisenbaueinheit ähnlich der in 1 veranschaulichten in einem Zustand veranschaulicht, in dem der erste Stützfuß gelagert wird;
- 6B eine Schnittansicht einer Markisenbaueinheit von 6A in einem Zustand veranschaulicht, in dem der erste Stützfuß aufgebaut ist; und
- 7 eine räumliche Ansicht einer weiteren Markisenbaueinheit im aufgebauten Zustand veranschaulicht.
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Wie in 1 veranschaulicht, weist eine Markisenbaueinheit 10 gemäß der vorliegenden Erfindung einen Hauptkörper 20 auf. Der Hauptkörper 20 der Markisenbaueinheit 10 ist mittels einer Befestigungsanordnung 22 in Form eines Befestigungshakens an einer Stützwand wie beispielsweise einer Außenwand des Fahrzeugs, insbesondere eines Freizeitfahrzeugs, wie einem Camper oder Caravan, oder an der Außenwand eines Gebäudes befestigbar. Eine Tuchwelle 30 ist drehbar an dem Hauptkörper 20 gelagert. Ein flexibles Markisenmaterial 40 wie eine Bahn aus beschichtetem Gewebe ist an seinem ersten Ende an die Tuchwelle 30 gekoppelt, so dass das flexible Markisenmaterial auf die Tuchwelle 30 gewickelt werden kann. Die Tuchwelle 30 weist ein Vorspannbauteil (nicht gezeigt) zum Vorspannen der Tuchwelle 30 zum Drehen um die Drehmittelachse R der Tuchwelle auf, so dass das flexible Markisenmaterial 40 automatisch auf die Tuchwelle 30 gewickelt wird. An einem zweiten Ende des flexiblen Markisenmaterials 40 ist das flexible Markisenmaterial 40 an einer Führungsschiene 50 angebracht. Demgemäß wird durch Bewegen der Führungsschiene 50 in Bezug auf den Hauptkörper 20 das flexible Markisenmaterial 40 selektiv auf die oder von der Tuchwelle gewickelt. Die Führungsschiene 50 ist ferner an wenigstens einen ersten Stützfuß 60 gekoppelt, der nachstehend ausführlicher beschrieben wird. Außerdem weist die Führungsschiene 50 insbesondere einen Lagerraum 70 auf, der mit einer Befestigungsklemme 72 versehen ist. Der Lagerraum 70 ist so ausgebildet, dass er die Spannstange 74 der Markisenbaueinheit 10 aufnimmt und lagert.
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Nun wird, insbesondere unter Bezug auf die 2, 3 und 4, die Markisenbaueinheit 10 gemäß der vorliegenden Erfindung ausführlicher in Bezug auf die Führungsschiene 50 und den ersten Stützfuß 60 beschrieben.
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Der erste Stützfuß 60 ist über ein Kopplungsbauteil 80 an die Führungsschiene 50 gekoppelt. Das Kopplungsbauteil 80 weist eine erste Gleiteinheit 82 und zwei Gelenke 84 und 86 auf. Die erste Gleiteinheit 82 steht mit einer Gleitschiene 52 der Führungsschiene 50 in Eingriff. Die erste Gleiteinheit 82 ist so ausgebildet, dass sie entlang der Gleitschiene 52 zwischen einer ersten Position I und einer zweiten Position II gleitet. Die erste Position I befindet sich an oder nahe dem ersten Endabschnitt 50A der Führungsschiene 50, während die zweite Position II von der ersten Position I beabstandet ist, wobei der Abstand der Mindestlänge des ersten Stützfußes 60 entspricht, wie insbesondere in 2 veranschaulicht ist. Mindestlänge bezieht sich hierin auf die Tatsache, dass der Stützfuß 60 zwei Stützfußelemente 60A und 60B aufweist, die aneinander beweglich in Bezug aufeinander gekoppelt sind, so dass die Länge des ersten Stützfußes 60 variiert werden kann. Außerdem weist der erste Stützfuß 60 eine Basiseinheit 64 auf, auf die der erste Stützfuß und somit auch die Führungsschiene 50 auf dem Boden im aufgebauten Zustand der Markisenbaueinheit 10 gestützt wird. Die vorgesehenen Gelenke 84 und 86 sind im Hinblick auf ihre Drehachse senkrecht zueinander ausgerichtet und voneinander beabstandet. Somit ermöglichen die beiden Gelenke 84 und 86 verschiedene Drehungen des Stützfußes 60 um das erste Kopplungsbauteil 80, während das Gleitbauteil 82 eine Bewegung des Kopplungsbauteils 80 und somit des ersten Stützfußes 60 entlang der Führungsschiene 50 parallel zur Längsachse L der Führungsschiene 50 gestattet.
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Nun wird ein exemplarisches Verfahren des Aufbaus des ersten Stützfußes 60 unter Bezug auf die 2 bis 5B beschrieben.
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Zunächst ist, wie in 2 veranschaulicht, in der gelagerten Anordnung des ersten Stützfußes 60 das Kopplungsbauteil 80 an der zweiten Position II der Führungsschiene 50 positioniert. Der erste Stützfuß 60 erstreckt sich praktisch parallel zur Längsachse L der Führungsschiene 50 und befindet sich somit in der gelagerten Ausrichtung. Als nächstes wird, wie in 3 veranschaulicht, der erste Stützfuß 60 um das Kopplungsbauteil 80 aus der Lagerausrichtung heraus geschwenkt. Dann wird, wie in 4 und 5A veranschaulicht, während des Weiterschwenkens des ersten Stützfußes 60 aus der Lagerausrichtung in Richtung der fertig aufgebauten Ausrichtung, die später ausführlicher erörtert wird, das erste Kopplungsbauteil 80 entlang der Gleitschiene 52 der Führungsschiene 50 aus der zweiten Position II in Richtung der ersten Position I geschoben. Es versteht sich, dass der erste Stützfuß 60 bereits während des Schiebens des Kopplungsbauteils 80 aus der zweiten Position II in Richtung der ersten Position I aus der Lagerausrichtung in Richtung der aufgebauten Ausrichtung geschwenkt werden kann. Somit ist kein weiterer Freiraum notwendig, wie es der Fall wäre, wenn das Schieben und Schwenken nacheinander durchgeführt werden müssten. In 5A ist erkennbar, dass das Kopplungsbauteil 80 die erste Position I der Führungsschiene 50 erreichen kann, noch bevor der Schwenkprozess des ersten Stützfußes 60 aus der Lagerausrichtung in die aufgebaute Ausrichtung beendet ist, ohne dass der erste Stützfuß 60 eine Ebene, welche senkrecht zur Langsachse L der Führungsschiene 50 steht und die Langsachse L an der ersten Position I schneidet, durchbricht. Schließlich ist, wie in 5B veranschaulicht, nach dem Beenden des Schwenkprozesses, im aufgebauten Zustand der erste Stützfuß 60 senkrecht in Richtung der Längsachse L der Führungsschiene 50 und insbesondere vertikal in Bezug auf den Boden ausgerichtet. Somit kann, nach dem Einstellen der Lange des ersten Stützfußes 60 durch Bewegen der zwei Stützfußelemente 60A und 60B relativ zu einander, das Basisbauteil 64 mit dem Boden in Kontakt gebracht werden und somit den ersten Stützfuß 60 und somit die Führungsschiene 50 der Markisenbaueinheit 10 geeignet stützen.
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In dem veranschaulichten Verfahren wurde das erste Kopplungsbauteil 80 gleichzeitig entlang der Gleitschiene 52 der Führungsschiene 50 geschoben, wenn der erste Stützfuß aus der Lagerausrichtung in die aufgebaute Ausrichtung geschwenkt wurde. Vorteilhafterweise kann jedoch zunächst der Schwenkprozess des ersten Stützfußes 60 aus der Lagerausrichtung in die aufgebaute Ausrichtung beendet und dann das erste Kopplungsbauteil 80 und mit der erste Stützfuß 60 entlang der Gleitschiene 52 der Führungsschiene 50 aus der zweiten Position in die erste Position geschoben werden. Dabei würde der Aufbau des ersten Stützfußes 60 wesentlich erleichtert, da der Nutzer den ersten Stützfuß 60 leicht aufbauen könnte, ohne dass er sich nach unten unter das flexible Markisenmaterial 40 bücken muss, um den ersten Stützfuß 60 zu bewegen.
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Die oben beschriebenen Verfahren beziehen sich auf das Aufbauen einer Markisenbaueinheit 10, können jedoch leicht umgekehrt werden, so dass ein Verfahren zum Abbauen der Markisenbaueinheit 10 erhalten wird. Der Kürze halber wird hier keine ausführliche Beschreibung der umgekehrten Verfahren angegeben.
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Um die Unterschiede zwischen einem Lagerzustand des ersten Stützfußes 60 und dem aufgebauten Zustand des ersten Stützfußes 60 hervorzuheben, veranschaulichen die 6A und 6B eine Querschnittsansicht einer Markisenbaueinheit 10 ähnlich der in 1 gezeigten im Lagerzustand (siehe 6A) und im aufgebauten Zustand (siehe 6B) an einer Querschnittsebene senkrecht zur Längsachse L der Führungsschiene 50 an der ersten Position I.
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Wie in 6A veranschaulicht, ist im gelagerten Zustand die Längsachse S des Stützfußes 60 im Wesentlichen parallel zur Längsachse L der Führungsschiene 50, was der gelagerten Ausrichtung des ersten Stützfußes 60 entspricht. Außerdem befindet sich, da sich im gelagerten Zustand des ersten Stützfußes 60 das Kopplungsbauteil 80 an der zweiten Position II befindet (siehe 2), in dieser Situation ein Basisbauteil 64 des ersten Stützfußes 60 an der Querschnittsebene und ist in dieser Ansicht zu sehen.
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Wie in 6B veranschaulicht, ist im aufgebauten Zustand des ersten Stützfußes 60 die Langsachse S des Stützfußes 60 senkrecht zur Langsachse L der Führungsschiene 50 ausgerichtet. Diese Ausgestaltung entspricht der aufgebauten Ausrichtung des ersten Stützfußes 60. Außerdem ist, wie bereits in 5B veranschaulicht, im aufgebauten Zustand des ersten Stützfußes 60 das Kopplungsbauteil 80 an der ersten Position I positioniert, und somit ist es in der veranschaulichten Querschnittsansicht zu sehen.
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Basierend auf den zuvor genannten strukturellen Ausgestaltungen und deren Vorteilen gibt es jede Menge mögliche Modifikationen zur Verbesserung der veranschaulichten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, ohne dass die vorteilhaften Effekte der vorliegenden Erfindung verloren gehen.
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Wie beispielsweise in 7 veranschaulicht ist, kann neben dem ersten Stützfuß 60 ein zweiter Stützfuß 66 vorgesehen sein, der an die Führungsschiene 50 in einer ähnlichen Weise gekoppelt ist, wie der erste Stützfuß 60. Bei dieser Ausgestaltung werden die zwei Stützfüße 60 und 66 vorteilhafterweise über ihre Kopplungsbauteile an eine gemeinsame Gleitschiene der Führungsschiene 50 gekoppelt und sind so bemessen, dass in ihrem eingezogenen Zustand die Länge eines jeden der zwei Stützfüße 60 und 66 die Hälfte der Gesamtlänge der Führungsschiene 50 nicht übersteigt. Somit werden im gelagerten Zustand der Stützfüße 60 und 66 die zwei Kopplungsbauteile der zwei Stützfüße 60 und 66 nebeneinander in etwa an der Mittelposition der Führungsschiene 50 entlang der Längsachse L der Führungsschiene 50 zwischen den zwei Endabschnitten der Führungsschiene 50 positioniert. Dies würde zu einer sehr symmetrischen und vorteilhaften Ausgestaltung führen, da der Nutzer insbesondere in der Lage wäre, beide Stützfüße 60 und 66 gleichzeitig aus ihrer Lagerausrichtung in die aufgebaute Ausrichtung aus einer Position von vor der Führungsschiene 50 zu schwenken, und dann beide Stützfüße 60 und 66 mit ihren Kopplungsbauteilen gleichzeitig entlang der Führungsschiene 50 in ihre Endpositionen an den beiden Endabschnitten der Führungsschiene 50 zu schieben. Neben anderen vorteilhaften Effekten weist die Ausgestaltung mit zwei Stützfüßen eine verbesserte strukturelle Stabilität im aufgebauten Zustand auf.
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Im Gegensatz zu dieser vorteilhaften Ausgestaltung kann sich, wenn nur ein Stützfuß 60 vorgesehen ist, die erste Position I für das erste Kopplungsbauteil 80 im aufgebauten Zustand des ersten Stützfußes 60 an einer Längsmittenposition der Führungsschiene 80 befinden, so dass für eine verbesserte Stabilität gesorgt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10:
- Markisenbaueinheit
- 20:
- Hauptkörper
- 22:
- Befestigungsanordnung
- 30:
- Tuchwelle
- 40:
- flexibles Markisenmaterial
- 50:
- Führungsschiene
- 50A:
- erster Endabschnitt der Führungsschiene
- 52:
- Gleitschiene
- 60:
- erster Stützfuß
- 60A:
- erstes Stützfußelement
- 60B:
- zweites Stützfußelement
- 64:
- Basisbauteil
- 66:
- zweiter Stützfuß
- 70:
- Lagerraum
- 72:
- Befestigungsklemme
- 74:
- Spannstange
- 80:
- Kopplungsbauteil
- 82:
- Gleiteinheit
- 84:
- erstes Gelenk
- 86:
- zweites Gelenk
- I:
- erste Position
- II:
- zweite Position
- L:
- Langsachse der Führungsschiene
- R:
- Drehachse der Tuchwelle
- S:
- Längsachse des ersten Stützfußes