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Die Erfindung betrifft eine Seilzugvorrichtung mit einem an ein Betätigungselement geführten Zugseil. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Parksperre für ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Seilzugvorrichtung.
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Kraftfahrzeuge weisen heutzutage häufig sogenannte Parksperren auf, welche in einem geparkten Zustand des Kraftfahrzeugs die Bewegung mindestens eines der Fahrzeugräder blockieren. Eine derartige Parksperre weist beispielsweise ein drehfest mit dem jeweiligen Fahrzeugrad gekoppeltes Sperrzahnrad auf, welches im blockierten Zustand in einem Eingriff mit einer betätigbaren Sperrklinke ist. Zur Betätigung der Sperrklinke sind beispielsweise Seilzüge beziehungsweise Bowdenzüge bekannt, bei welchen eine Zugkraft über eine sogenannte Bowdenzugseele oder Zugseil von einem Auslöseelement auf ein mit der Sperrklinke gekoppeltes Betätigungselement übertragen wird.
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Um eine zuverlässige und betriebssichere Betätigung der Parksperre zu gewährleisten ist es notwendig, dass die Länge des Seil- beziehungsweise Bowdenzugs möglichst genau an den Abstand beziehungsweise an die Wegstrecke zwischen dem Auslöseelement und dem Betätigungselement angepasst ist. Hierzu wird typischerweise die Ausgangsposition des zwischen zwei ortsfesten Widerlagern gehaltenen Zugseils eingestellt. Weiterhin ist hierbei eine möglichst einfache Nachstellung oder Nachjustage gewünscht, sodass beispielsweise Abstandsänderungen aufgrund von Alterungsprozessen oder eines Austausches eines Kraftfahrzeugbauteils nachstellbar sind.
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Derartige Seilzugvorrichtungen weisen hierbei in der Regel zugseilendseitig Verstellschrauben, sogenannte Quick-Adjuster, auf, mittels denen die Ausgangsposition des Zugseils an einem Widerlager fein einstellbar ist. Hierbei tritt häufig das Problem auf, dass die Verstellschrauben im Montage- beziehungsweise Einbauzustand der Seilzugvorrichtung nicht einfach zugänglich sind. In der Regel ist es hierbei notwendig, dass andere mechanische Bauteile im Bereich der Verstellschrauben zur Nachstellung demontiert werden müssen. Dadurch werden die Ergonomie und die Handhabung der Seilzugvorrichtung in Wartungs- und Nachstellanwendungen verschlechtert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Seilzugvorrichtung anzugeben. Insbesondere soll eine möglichst einfache und aufwandsarme Nachstellung der Seilzugvorrichtung in einem Montagezustand ermöglicht sein. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Parksperre mit einer solchen Seilzugvorrichtung anzugeben.
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Hinsichtlich der Seilzugvorrichtung wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Parksperre mit den Merkmalen des Anspruchs 8 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Seilzugvorrichtung ist insbesondere als ein Bowdenzug mit einem an ein Betätigungselement geführten Zugseil ausgeführt. Das beispielsweise als Stahlseil oder Drahtseil ausgeführte Zugseil (Bowdenzugseele) ist in einem Montage- oder Einbauzustand der Seilzugvorrichtung endseitig zwischen zwei ortsfesten Widerlagern zur Seilzugbetätigung gehalten. Das Zugseil ist an einem dem Betätigungselement zugewandten Seilende stoff- und/oder formschlüssig an einem Verriegelungselement befestigt. Das Verriegelungselement ist mit einer Haltekontur versehen und sitzt in einem mit einer Gegenkontur versehenen Verstellelement des Betätigungselements ein.
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Das Verriegelungselement ist zwischen einer Verriegelungsstellung, in welcher die Haltekontur des Verriegelungselements in die Gegenkontur des Verstellelements formschlüssig eingreift, und einer Entriegelungsstellung, in welcher das Verriegelungselement entlang einer Zugrichtung des Zugseils gegenüber dem Verstellelement entlang eines Einstellwegs axial verschiebbar ist, reversibel verstellbar. Mit anderen Worten sind das Verstellelement und das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung mittels der Haltekontur und der Gegenkontur in einer mechanisch festen Wirkverbindung, sodass das Betätigungselement betätigende Zugkräfte des Zugseils überträgt. In der Entriegelungsstellung sind das Verstellelement und das Verriegelungselement nicht in Wirkverbindung, das bedeutet, dass der Eingriff der Haltekontur in die Gegenkontur gelöst ist, wodurch das Verstellelement und das Verriegelungselement und somit das Seilende des Zugseils und das Betätigungselement im Wesentlichen entkoppelt und somit gegeneinander verschiebbar sind. Dadurch ist eine besonders geeignete Seilzugvorrichtung realisiert.
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In einem Montage- oder Einbauzustand der Seilzugvorrichtung ist das Betätigungselement in einem Betätigungsbereich mit einem auszulösenden System gekoppelt, wobei das Seilende an dem Gegen- oder Widerlager gehalten ist. Durch die lösbare Wirkverbindung zwischen dem mit dem Seilende gekoppelten Verriegelungselement und dem mit dem Betätigungselement gekoppelten Verstellelement ist eine einfache Einstellung oder Nachstellung beziehungsweise Nachjustage durch Verschieben des Verriegelungselements und des Verstellelements gegeneinander ermöglicht. Dadurch ist eine mechanisch einfache und kostengünstige Seilzugvorrichtung realisiert, welche im Montagezustand eine vereinfachte Durchführung einer Nachstellung ermöglicht. Dadurch ist stets eine optimale Kraftübertragung der Seilzugvorrichtung gewährleistet.
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Die Haltekontur des Verriegelungselements ist an zwei diametral gegenüberliegenden Kreisbogenabschnitten dessen Außenumfangs, insbesondere im Bereich des Verriegelungskörpers, angeordnet. Das Verstellelement weist hierbei eine im Wesentlichen U-förmige Querschnittsform in einer Ebene senkrecht zur Zugrichtung auf, wobei die Gegenkontur in den einander zugewandten Innenflächen der vertikalen U-Schenkel eingebracht ist.
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In der Verriegelungsstellung ist der Verriegelungskörper somit insbesondere derart in dem Verstellelement orientiert, dass die Kreisbogenabschnitte den vertikalen U-Schenkeln zugewandt sind, sodass die beidseitig angeordneten Haltekonturen in die jeweiligen Gegenkonturen der benachbarten U-Schenkel eingreifen. Dadurch ist eine besonders stabile und betriebssichere Verriegelung realisiert, sodass das Zugseil zuverlässig mit dem Betätigungselement zusammenwirkt.
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In der Entriegelungsstellung ist das Verriegelungselement gegenüber der Verriegelungsstellung beispielsweise um 90° verdreht, sodass die Kreisbogenabschnitte zu dem horizontalen U-Schenkel hin orientiert sind. Die U-förmige Querschnittsform des Verstellelements wirkt hierbei als eine lineare Führungsgeometrie des Verriegelungselements entlang der Zugrichtung beziehungsweise des Einstellwegs, wodurch eine besonders einfache Einstellung beziehungsweise Nachstellung der Seilzugvorrichtung gewährleistet ist.
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Beim Entriegeln wirkt entgegen der Rotationsbewegung am Zugseil eine elastische Gegen- oder Rückstellkraft. Diese Torsionskraft am Zugseil ist geeigneterweise in einem elastischen (hookschen) Bereich dimensioniert, sodass das Zugseil im entriegelten Zustand als ein gespanntes Federelement wirkt. Alternativ ist es beispielsweise ebenso denkbar, dass zwischen dem Zugseil und dem Verriegelungselement ein Loslager vorgesehen ist, sodass beim Entriegeln keine Torsionskräfte auf das Zugseil ausgeübt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Verriegelungselement einen mit der Haltekontur versehenen Verriegelungskörper und einen daran angeformten zylindrischen oder zylinderförmigen Verriegelungsfortsatz auf. Mit anderen Worten sind der Verriegelungskörper und der Verriegelungsfortsatz einstückig also einteilig oder monolithisch miteinander ausgebildet. Der Verriegelungsfortsatz greift hierbei zumindest teilweise in eine Aufnahme des Betätigungselements ein. Dadurch ist einerseits eine stabile und zuverlässige, insbesondere koaxiale, Ausrichtung des Verriegelungselements und des Verstellelements, auch im entriegelten Zustand, gewährleistet. Durch die somit stets koaxiale Ausrichtung zwischen Verriegelungselement und Verstellelement wird einem ungewollten Verkanten oder Blockieren des Verriegelungskörpers im Verstellelement konstruktiv einfach entgegengewirkt.
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Die Aufnahme des Betätigungselements und der Verriegelungsfortsatz des Verriegelungselements wirken hierbei vorzugsweise nach Art eines linearen Gleitlagers oder einer Linearführung, sodass ein besonders einfaches Verschieben des Verriegelungselements im entriegelten Zustand sichergestellt ist. Des Weiteren ist das Verriegelungselement in der Aufnahme drehbar gelagert. Dies bedeutet, dass das Verriegelungselement drehbar bezüglich des Betätigungselements ist, wodurch eine einfache und zuverlässige Mechanik zur reversiblen Entriegelung und Verriegelung gebildet wird.
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Erfindungsgemäß weist das Verriegelungselement, insbesondere der Verriegelungskörper, einen radial emporstehend angeformten Hebel auf. Der Hebel ist somit quer zur (axialen) Zugrichtung orientiert. Der Hebel ist hierbei zwischen den beiden Freienden der vertikalen U-Schenkel, also den dem horizontalen U-Schenkel abgewandten Schenkelenden, verschwenkbar. Mit anderen Worten wirken die Freienden als Anschlagpunkte des Hebels, welche somit den Verschwenkweg begrenzen. Dies bedeutet, dass die Freienden die Entriegelungsstellung und die Verriegelungsstellung des Verriegelungselements bestimmen. Der Hebel ist hierbei drehfest mit dem Verriegelungskörper beziehungsweise dem Verriegelungselement gekoppelt, sodass bei einem Verschwenken des Hebels das Verriegelungselement gegenüber dem Verstellelement rotiert beziehungsweise gedreht wird. Mittels des Hebels ist somit eine besonders einfache Verriegelung und Entriegelung der Seilzugeinrichtung realisiert.
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In einer geeigneten Ausbildung greift der Hebel freiendseitig drehfest in eine Nut einer das Verstellelement und das Verriegelungselement umgreifenden Hülle ein. Mit anderen Worten ist eine etwa hohlzylindrische oder manschettenartige Hülle als Gehäuse um den durch das Verstellelement und das Verriegelungselement gebildeten Einstellmechanismus angeordnet. Dadurch werden die Halte- und Gegenkonturen vor Umwelteinflüssen und Verschmutzungen geschützt.
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Die Nut in der Innenwandung der Hülle koppelt das Verriegelungselement drehfest mit der Hülle, sodass bei einem Verdrehen der Hülle das Rotations- beziehungsweise Drehmoment über den Hebel auf das Verriegelungselement übertragen wird. Dies bedeutet, dass die Verriegelung und Entriegelung insbesondere durch einfaches Drehen der Hülle erfolgt. Dadurch ist eine besonders einfache und benutzerfreundliche Einstellung und Nachstellung in einem Montagezustand gewährleistet. Vorzugsweise weist hierbei der Außenmantel der Hülle eine eingebrachte Griffkontur, beispielsweise eine Rändelung oder Riffelung, auf, sodass die Griffigkeit der Hülle für einen Benutzer verbessert wird.
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In einer möglichen Ausführung ist das Verstellelement als eine Kunststoffumspritzung des Betätigungselements ausgeführt. Dadurch ist eine konstruktiv einfache und mechanisch stabile Verbindung zwischen dem Verstellelement und dem Betätigungselement gewährleistet.
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In einer weiteren Ausbildung ist das Verriegelungselement als Kunststoffumspritzung des Zugseils ausgebildet. Dadurch ist eine zuverlässige Befestigung des Zugseils beziehungsweise des Seilendes mit dem Verriegelungselement sichergestellt. Alternativ ist beispielsweise auch eine metallische Umspritzung des Zugseils zur Bildung des Verriegelungselements denkbar oder ein Heißlöten oder Prägen zur Verbindung zwischen dem Verriegelungselement und dem Seilende.
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In einer bevorzugten Weiterbildung sind die Haltekontur und die Gegenkontur als entlang der Zugrichtung orientierte Zahnprofile ausgeführt. In der Verriegelungsstellung greifen die Konturen der somit gebildeten Verzahnungsgeometrien kämmend ineinander, sodass ein besonders sicherer und zuverlässiger Halt des Verriegelungselements im Verstellelement gewährleistet ist.
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Die erfindungsgemäße Seilzugvorrichtung ist beispielsweise bei einem Fahrrad zur Betätigung oder Auslösung einer Fahrradbremse geeignet und eingerichtet. In einer bevorzugten Anwendung ist die Seilzugvorrichtung in einem Kraftfahrzeug zur Betätigung einer Parksperre vorgesehen, wobei das Betätigungselement im Betätigungsbereich geeigneterweise mit einer Sperrklinke der Parksperre zusammenwirkt. Dadurch ist eine besonders zuverlässige Parksperre realisiert, insbesondere ist durch die erfindungsgemäße Seilzugvorrichtung stets eine optimale Kraftübertragung auf die Sperrklinke realisiert. Des Weiteren ist eine besonders leicht zu wartende und einfach nachstellbare Parksperre ermöglicht.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in Seitenansicht eine Seilzugvorrichtung mit einem Betätigungselement und mit einem Einstellmechanismus,
- 2 in Frontansicht die Seilzugvorrichtung,
- 3 in Schnittdarstellung den Einstellmechanismus mit einem Verriegelungselement und mit einem Verstellelement in einem verriegelten Zustand entlang der Schnittlinie A-A gemäß 2,
- 4 in Schnittdarstellung den Einstellmechanismus in einem entriegelten Zustand entlang der Schnittlinie A-A gemäß 2,
- 5 in Schnittdarstellung einen Hebel des Einstellmechanismus in einem verriegelten Zustand entlang der Schnittlinie B-B gemäß 1,
- 6 in Schnittdarstellung den Hebel in einem entriegelten Zustand entlang der Schnittlinie A-A gemäß 2, und
- 7 in Schnittdarstellung die Seilzugvorrichtung in einem entriegelten Zustand in unterschiedlichen Einstellpositionen.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 und 2 ausschnittsweise dargestellte Seilzugvorrichtung 2 ist zur Betätigung einer Fahrradbremse eines Fahrrads oder einer Parksperre eines Kraftfahrzeugs geeignet und ausgestaltet. Hierzu weist die als Bowdenzug ausgebildete Seilzugvorrichtung 2 ein mit einem Zugseil 4 (3) gekoppeltes Betätigungselement 6 auf.
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Das Betätigungselement 6 ist mit einem Betätigungsschaft 8 und einem hieran angeordneten Betätigungskopf 10 ausgeführt. Der Betätigungskopf 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit einer Kugelpfannengeometrie ausgeführt und ist im Montage- oder Einbauzustand in einem Betätigungsbereich mit einem, in 1 lediglich strichliniert dargestellten, zu betätigenden System 12 gekoppelt. Im Falle einer Parksperre ist das System 12 beispielsweise als eine Sperrklinke ausgebildet. Bei einer Betätigung wird eine Kraft entlang einer Zugrichtung 14 von dem Zugseil 4 an das Betätigungselement 6 geführt.
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Das Zugseil 4 der Seilzugvorrichtung 2 ist im Montagezustand zwischen zwei ortsfesten Gegen- oder Widerlagern geführt, wobei in den Figuren lediglich das betätigungsseitige Widerlager 16 gezeigt ist. An dem Widerlager 16 ist eine Hülle 18 angeordnet, in welcher der Betätigungsschaft 8 des Betätigungselements 6 geführt ist. Die Hülle 18 ist zumindest teilweise in ein Gehäuse 20 eingesteckt und gegenüber diesem verdrehbar. Das Gehäuse 20 ist beispielsweise an dem Widerlager 16 befestigt, wobei auf das Gehäuse 20 und das Widerlager 16 ein Faltbalg 22 aufgesetzt ist, welcher diese zum Schutz vor Umwelteinflüssen zumindest teilweise abdeckt.
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Die Hülle 18 ist außenseitig mit einer Riffelung 24 zur verbesserten Griffigkeit ausgebildet. Innerhalb der Hülle 18 ist ein Einstellmechanismus 26 mit einem Verriegelungselement 28 und einem Verstellelement 30 aufgenommen. Der Einstellmechanismus 26 ermöglicht ein einfaches Einstellen beziehungsweise Nachstellen im Montagezustand der Seilzugvorrichtung 2.
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Der Einstellmechanismus 30 ist nachfolgend anhand der 3 bis 7 näher erläutert.
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Die 3 zeigt in Schnittdarstellung entlang der Linie A-A ausschnittsweise die Seilzugvorrichtung 2 in einem verriegelten Zustand des Einstellmechanismus 26. Das Verstellelement 30 ist als eine Kunststoffumspritzung des Betätigungselements 6, insbesondere im Bereich des Betätigungsschafts 8, ausgebildet. Das Verstellelement 30 und das Betätigungselement 6 sind somit mechanisch fest miteinander verbunden.
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Das als Draht- oder Stahlseil ausgebildete Zugseil 4 ist an seinem betätigungsseitigen Seilende 32 formschlüssig mit dem Verriegelungselement 28 gekoppelt. Das Verriegelungselement 28 sitzt in dem Verstellelement 30 ein, wobei an einem dem Betätigungselement 6 gegenüberliegenden Ende des Verstellelements 30 eine formschlüssig befestigte Abdeckung 34 vorgesehen ist.
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Das insbesondere als Metall- oder Kunststoffumspritzung ausgeführte Verriegelungselement 28 weist einen Haltebereich 36 und einen Verriegelungskörper 38 sowie einen Verriegelungsfortsatz oder Verriegelungsschaft 40 auf. Der Haltebereich 36 und der Verriegelungskörper 38 sowie der Verriegelungsschaft 40 sind hierbei vorzugsweise einstückig, also einteilig oder monolithisch, miteinander ausgeführt.
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Der stabilisierend wirkende Haltebereich 36 ist vom Verriegelungskörper 38 aus entlang des Zugseils 4 geführt, wobei der Haltebereich 36 das Zugseil 4 umfangsseitig umhüllt. Das Seilende 32 ist zumindest teilweise in den Verriegelungskörper 38 hinein geführt und mit diesem mechanisch fest gekoppelt.
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Der etwa zylindrische Verriegelungskörper 38 weist an zwei diametral gegenüberliegenden Kreisbogenabschnitten 42 jeweils eine Haltekontur 44 an dessen Außenumfang auf. Die als Zahnprofil ausgeführte Haltekontur 44 ist im verriegelten Zustand des Einstellmechanismus 26 (3, 5) in einem kämmenden Eingriff mit einer ebenfalls als Zahnprofil ausgeführten Gegenkontur 46 des Verstellelements 30. Die Haltekontur 44 ist somit als Außenkontur in den Verriegelungskörper 38 eingebracht, wobei die Gegenkontur 46 als Innenkontur in das Verstellelement 30 eingebracht ist.
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Der Verriegelungsschaft 40 erstreckt sich vom Verriegelungskörper 38 aus entlang der Zugrichtung 14 zum Betätigungselement 6. Der bolzen- oder zylinderförmige Verriegelungsschaft 40 greift hierbei in eine Aufnahme 48 des Betätigungsschafts 8 ein. Dadurch ist eine stabile und koaxiale Ausrichtung des Verriegelungselements 28 und des Verstellelements 30 gewährleistet.
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Wie in der Schnittdarstellung der 5 ersichtlich, weist das Verstellelement 30 eine etwa U-förmige Querschnittsform auf, welche außenumfangsseitig an den kreisförmigen Innenumfang der Hülle 18 angepasst ist. Das Verstellelement 30 weist hierbei zwei vertikale U-Schenkel 50 und einen diese verbindenden horizontalen U-Schenkel 52 als Rücken auf. Die Freienden 54 der U-Schenkel 50 sind etwa V-förmig oder kreissektorförmig angeschrägt. Zwischen den Freienden 54 und den U-Schenkel 50 ist die Gegenkontur 46 als kreissegmentartige Aussparungen in den einander zugewandten Innenflächen 56 der U-Schenkel 50 eingebracht.
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Das Verriegelungselement 28 beziehungsweise der Verriegelungskörper 38 weist einen radial angeformten Hebel 58 auf. Der Hebel 58 erstreckt sich von dem Außenumfang des Verriegelungselements 28 zu dem Innenumfang der Hülle 18 und greift dort in eine Aufnahme oder Nut 60 drehfest ein. Eine Seitenwand 62 der Nut 60 liegt hierbei in dem in 5 dargestellten Verriegelungszustand an der Schräge des Freiendes 54 an.
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Zur Entriegelung des Einstellmechanismus 26, dies bedeutet zum Lösen des Eingriffs der Haltekontur 44 in die Gegenkontur 46, wird das Verriegelungselement 28 um die axiale Zugrichtung 14 herum gedreht beziehungsweise rotiert, wobei die entsprechende Drehachse zentral durch das Verriegelungselement 28 verläuft. Hierzu wird die Hülle 18 gedreht, wobei der in der Nut 60 eingreifende Hebel 58 aus einer Verriegelungsstellung 64 (5) entlang einer Entriegelungsrichtung 66 in eine Entriegelungsstellung (6) verschwenkt wird. Der zwischen der Verriegelungsstellung 64 und der Entriegelungsstellung eingefasste Verschwenkwinkel 70 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 90°.
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Die Verriegelungsstellung 64 ist hierbei durch den Anschlag der Seitenwand 62 der Nut 60 am Freiende 54 des U-Schenkels 50 und die Entriegelungsstellung durch den Anschlag der gegenüberliegenden Seitenwand 72 der Nut 60 am Freiende 54 des gegenüberliegenden U-Schenkels 50 bestimmt.
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Wie in den 5 und 6 vergleichsweise deutlich ersichtlich, weist der Verriegelungskörper 38 eine etwa zylindrische Querschnittsform auf, wobei die Haltekonturen 44 an den Kreisbogenabschnitt 42 kreissektorförmig überstehend angeformt sind. Zur Stabilisierung des Hebels 58 ist dieser im Bereich eines der Kreisbogenabschnitte 42 angeformt.
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Im entriegelten Zustand des Einstellmechanismus 26 (4, 6) ist das Verriegelungselement 28 beziehungsweise der Verriegelungskörper 38 durch das Verschwenken des Hebels 58 um etwa 90° verkippt. Beim Verschwenken wird somit der Eingriff der Haltekonturen 44 des Verriegelungskörpers 38 mit den Gegenkonturen 46 der U-Schenkel 50 gelöst. Dadurch ist das Verriegelungselement 28 entlang der Zugrichtung 14 verschiebbar, wobei der Verriegelungsschaft 40 und die Aufnahme 48 als Linearführung beziehungsweise als Lineargleitlager für das Verriegelungselement 28 wirken.
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In 7 ist schematisch ein Einstellen oder Nachstellen der Seilzugvorrichtung 2 gezeigt. Hierzu werden das Betätigungselement 6 und das Verriegelungselement 28 im entriegelten Zustand relativ gegenüber dem im Wesentlichen ortsfesten beziehungsweise feststehenden Widerlager 16 bewegt. Zu diesem Zwecke wird das Verriegelungselement 28 im entriegelten Zustand von einer Ausgangsposition 74 entlang eines Einstellweges 76 in eine Endposition 78 verschoben. Anschließend wird die Hülle 18 entlang einer Verriegelungsrichtung 80 gedreht (5), sodass die Zahngeometrien der Haltekonturen 44 und der Gegenkonturen 46 in der neuen Position oder Einstellung des Einstellmechanismus 26 miteinander verzahnen beziehungsweise kämmend ineinandergreifen, und somit die Seilzugvorrichtung 2 in der eingestellten Position verriegelt wird.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Seilzugvorrichtung
- 4
- Zugseil
- 6
- Betätigungselement
- 8
- Betätigungsschaft
- 10
- Betätigungskopf
- 12
- System
- 14
- Zugrichtung
- 16
- Widerlager
- 18
- Hülle
- 20
- Gehäuse
- 22
- Faltbalg
- 24
- Riffelung
- 26
- Einstellmechanismus
- 28
- Verriegelungselement
- 30
- Verstellelement
- 32
- Seilende
- 34
- Abdeckung
- 36
- Haltebereich
- 38
- Verriegelungskörper
- 40
- Verriegelungsfortsatz/Verriegelungsschaft
- 42
- Kreisbogenabschnitt
- 44
- Haltekontur
- 46
- Gegenkontur
- 48
- Aufnahme
- 50
- U-Schenkel
- 52
- U-Schenkel
- 54
- Freiende
- 56
- Innenfläche
- 58
- Hebel
- 60
- Nut
- 62
- Seitenwand
- 64
- Verriegelungsstellung
- 66
- Entriegelungsrichtung
- 70
- Verschwenkwinkel
- 72
- Seitenwand
- 74
- Ausgangsposition
- 76
- Einstellweg
- 78
- Endposition
- 80
- Verriegelungsrichtung