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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein modulares Sitz- und/oder Liegemöbel sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Korpusmoduls eines solchen modularen Sitz- und/oder Liegemöbels.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Sitzmöbel sind oftmals zur Bereitstellung einer größeren Sitz- oder Liegefläche umgestaltbar ausgebildet. Es existieren insbesondere ausziehbare Sitzmöbel in unterschiedlichsten Ausführungen.
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Beispielsweise existieren sogenannte Schlafsofas. Diese dienen in der Regel dazu, in einem eingefahrenen Zustand mit vergleichsweise geringem Platzbedarf ein Sitzmöbel bereitzustellen und in einem ausgefahrenen Zustand eine möglichst große Liegefläche, die beispielsweise als Gästebett nutzbar ist, bereitzustellen. In der Regel ist dazu ein ausziehbarer Korpus vorgesehen, welcher einen feststehenden Teil und einen ausziehbaren Teil aufweist. Ferner ist zumeist ein klappbares Polster vorgesehen, welches im ausgezogenen Zustand zum Ausfüllen einer Liegefläche aufklappbar oder umklappbar ist. Der feststehende Teil und der ausziehbare Teil des Korpus sind in der Regel sowohl im eingefahrenen als auch im ausgezogenen Zustand miteinander mechanisch gekoppelt. Insbesondere ist der ausziehbare Teil in der Regel ohne den feststehenden Teil mechanisch nicht stabil.
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Weiterhin existieren sogenannte Stapelstühle, welche in einer gestapelten Anordnung platzsparend in einer Mehrzahl aufbewahrt und bei Bedarf zur Nutzung als Sitzplatz von dem Stapel genommen werden können. Allerdings ist ein solcher Stapel von Stapelstühlen zum einen wenig dekorativ und zum anderen in der platzsparenden gestapelten Anordnung auch nicht als Sitzplatz nutzbar.
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Darüber hinaus beschreiben die
US 5 308 146 A , die
GB 693 073 A , die
US 2 803 289 A und die
GB 1 250 307 A jeweils mehrere ineinander aufnehmbare Sitzmöbel.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Sitz- und/oder Liegemöbel anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein modulares Sitz- und/oder Liegemöbel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
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Ein modulares Sitz- und/oder Liegemöbel, mit einem Hockermodul, welches eine Hockersitzfläche und einen Hockerfußabschnitt aufweist, mit einem Korpusmodul, welches einen Grundkorpus und eine daran in zwei Stellungen anordenbare Korpussitzfläche aufweist, wobei in einer ersten Stellung, in der die Korpussitzfläche im Wesentlichen aufrecht steht, das Hockermodul mit seinem Hockerfußabschnitt in dem Grundkorpus aufnehmbar ist, so dass die Hockersitzfläche einen gemeinsamen Sitzplatz bildet, und wobei in einer zweiten Stellung, in der die Korpussitzfläche im Wesentlichen horizontal verschwenkt ist, das Korpusmodul einen mit der verschwenkten Korpussitzfläche gebildeten ersten Sitzplatz bereitstellt und mit dem aus dem Grundkorpus herausgenommenen Hockermodul unabhängig von dem Korpusmodul ein zweiter Sitzplatz bereitstellbar ist.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Korpusmoduls eines modularen Sitz- und/oder Liegemöbels, insbesondere eines modularen Sitz- und/oder Liegemöbels nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit den Schritten: Bereitstellen eines Grundkorpus; Versehen des Grundkorpus mit Ausnehmungen oder Führungen, welche zur Aufnahme eines Hockerfußabschnitts eines Hockermoduls, insbesondere von mehreren Hockerfüßen, vorgesehen und angeordnet werden; und Anlenken einer Korpussitzfläche an den Grundkorpus, derart, dass in einer ersten Stellung die Korpussitzfläche aufrecht stellbar und das Hockermodul mit seinem Hockerfußabschnitt in dem Grundkorpus aufnehmbar ist und die Korpussitzfläche in eine zweite Stellung verschwenkbar ist, in der das Korpusmodul unabhängig von dem Hockermodul einen mit der verschwenkten Korpussitzfläche gebildeten Sitzplatz bereitstellt.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, ein Sitz- und/oder Liegemöbel mit zwei Modulen, einem Hockermodul und einem Korpusmodul, vorzusehen. In einer platzsparenden ersten Stellung wird eine Hockersitzfläche des in einem Grundkorpus des Korpusmoduls herausnehmbar aufgenommenen Hockermoduls als gemeinsamer Sitzplatz genutzt, während die Korpussitzfläche platzsparend aufrecht steht. Das Hockermodul ist somit in den Grundkorpus integriert bzw. integrierbar. In einer zusätzliche Sitzplätze bereitstellenden zweiten Stellung wird die horizontal verschwenkte Korpussitzfläche unabhängig von dem Hockermodul als erster Sitzplatz genutzt. Das Hockermodul ist in der zweiten Stellung aus dem Grundkorpus herausgenommen und stellt mit seiner Hockersitzfläche einen von dem Korpusmodul unabhängigen zweiten Sitzplatz bereit.
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In der zweiten Stellung liegt die Korpussitzfläche insbesondere auf dem Grundkorpus auf. Auf diese Weise dient das Korpusmodul unabhängig von dem Hockermodul als eigenständiger Sitzplatz. Beispielsweise können das Hockermodul und das Korpusmodul so bedarfsgerecht nebeneinander oder gegenüber als Sitzplatz genutzt werden, sodass eine Mehrzahl von Sitzplätzen bereit gestellt ist. Insbesondere können so in der zweiten Stellung zumindest doppelt so viele Sitzplätze bereitgestellt werden wie in der ersten Stellung.
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Besonders vorteilhaft ermöglicht die vorliegende Erfindung somit in der zweiten Stellung zusätzliche Sitzplätze bedarfsgerecht bereitzustellen oder in der ersten Stellung platzsparend und ästhetisch aufzubewahren.
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Die vorliegende Erfindung weist beispielsweise gegenüber Stapelstühlen den Vorteil auf trotz der platzsparenden Aufbewahrung zusätzlicher Sitzplätze in der ersten Stellung optisch und funktional ansprechend einem reduzierten Sitzplatzbedarf gerecht zu werden, d.h. eine reduzierte Anzahl von Sitzplätzen bereitzustellen.
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Insbesondere ermöglicht die vorliegende Erfindung ästhetisch vorteilhaft auch in der platzsparenden ersten Stellung ein für ein Sitz- und/oder Liegemöbel übliches Aussehen und eine für ein Sitz- und/oder Liegemöbel übliche Nutzbarkeit bzw. Funktionalität. Dennoch ist erfindungsgemäß zumindest eine Verdoppelung der verfügbaren Sitzplätze jederzeit bedarfsgerecht mit geringem Aufwand möglich.
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Zudem weist die vorliegende Erfindung gegenüber sogenannten Schlafsofas den entscheidenden Vorteil auf, dass in der zweiten Stellung das Hockermodul unabhängig von dem Korpusmodul als Sitzplatz nutzbar ist, d.h. insbesondere unabhängig von dem Korpusmodul positionierbar ist. Dies ermöglicht vorteilhaft eine, insbesondere für zur sozialen Interaktion, geeignetere bzw. kommunikativere Sitzplatzanordnung. Beispielsweise können mit dem erfindungsgemäßen modularen Sitzmöbel bei erhöhtem Sitzplatzbedarf die auf dem Korpusmodul und die auf dem Hockermodul sitzenden Personen in einer Runde bzw. einander gegenüber sitzen, was bei einem ausgezogenen Sitzmöbel nicht möglich wäre. Beispielsweise kann auf diese Weise mit jedem Hockermodul an einer gegenüberliegenden Seite eines Tischs oder einer Sitzgruppe ein zusätzlicher Sitzplatz generiert werden.
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Die vorliegende Erfindung ist für unterschiedlichste Sitz- und/oder Liegemöbelarten anwendbar. Es kann sich beispielsweise um Polstermöbel, wie einen Sessel, ein Sofa oder eine Sitzgruppe, um Essmöbel, wie einen Stuhl, eine Sitzbank oder Eckbank, um Lounge- oder Konferenzmöbel, um Gartenmöbel oder dergleichen handeln.
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In der ersten Stellung steht die Korpussitzfläche, insbesondere im Wesentlichen, aufrecht und in der zweiten Stellung ist sie, insbesondere im Wesentlichen, horizontal verschwenkt. Unter aufrecht und horizontal ist dabei eine qualitative Ausrichtung der Korpussitzfläche zu verstehen, welche nicht exakt vertikal bzw. aufrecht stehend oder exakt horizontal verschwenkt zu sein braucht. Vielmehr sind bei der, insbesondere ergonomischen, Gestaltung von Sitz- und/oder Liegemöbeln, je nach Art des Sitz- und/oder Liegemöbels, übliche Abweichungen von einer vertikalen bzw. horizontalen Ausrichtung einer Sitzfläche oder Rückenlehne, beispielsweise von bis zu 30°, möglich. Ferner ist auch ein Verlauf der Korpussitzfläche nicht notwendigerweise gerade, sondern kann einen bedarfsgerecht angepassten, beispielsweise geschwungenen, Verlauf aufweisen.
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Unter einem gemeinsamen Sitzplatz ist ein Sitzplatz des modularen Sitzmöbels in der ersten platzsparenden Stellung zu verstehen, welcher, insbesondere ausschließlich, durch die Hockersitzfläche des in dem Grundkorpus aufgenommenen Hockermoduls bereitgestellt wird. D.h., die Korpussitzfläche ist in dieser ersten Stellung platzsparend aufrecht gestellt und nicht als Sitzplatz nutzbar.
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Sowohl bei dem in der ersten Stellung bereitgestellten gemeinsamen Sitzplatz als auch bei dem in der zweiten Stellung bereitgestellten ersten und zweiten Sitzplatz kann es sich jeweils um einen Einzelsitzplatz (Einsitzer) oder um einen Sitzplatz für mehrere Personen (Zweisitzer, Dreisitzer, Viersitzer, usw.) handeln.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Korpussitzfläche schwenkbar an dem Grundkorpus angelenkt. Beispielsweise kann dazu ein Scharnier vorgesehen sein. Ebenso ist aber beispielsweise auch eine Hebel- oder Parallelogramm-Anlenkung möglich. Vorzugsweise ist die Anlenkung zumindest teilweise im Bereich einer oberen Kante des Grundkorpus angeordnet. Auf diese Weise ist eine definierte Lagerung der Korpussitzfläche dem Grundkorpus bereitgestellt, was die Bedienung beim Verstellen der Korpussitzfläche stark vereinfacht. Insbesondere braucht so ausgehend von der ersten Stellung zum Einnehmen der zweiten Stellung das Hockermodul lediglich aus dem Grundkorpus herausgehoben und die Korpussitzfläche umgeklappt bzw. verschwenkt werden, was durch die Anlenkung an dem Grundkorpus vorteilhaft sogar einhändig ermöglicht ist.
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Gemäß einer Ausführungsform bildet in der ersten Stellung eine Unterseite der Korpussitzfläche eine Rückenlehne. Auf diese Weise kann vorteilhaft in der ersten Stellung eine Rückenlehne angepasst an die Hockersitzfläche bereitgestellt werden. Diese Rückenlehne ist somit in der ersten Stellung als gemeinsame Rückenlehne zur Stützung einer auf dem gemeinsamen Sitzplatz sitzenden Person vorgesehen. Vorteilhaft ist auf diese Weise eine bedeutende Funktionalität der Korpussitzfläche in beiden Stellungen bereitgestellt.
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Bei einer Weiterbildung kann an der Unterseite der Korpussitzfläche auch eine Polsterung vorgesehen sein. Die Polsterung kann gegebenenfalls abnehmbar ausgebildet sein, um in der zweiten Stellung ebenfalls nutzbar zu sein. Sofern eine derartige Polsterung nicht abnehmbar ist oder nicht abgenommen wird ist sie insbesondere in der zweiten Stellung innerhalb des Grundkorpus aufnehmbar oder aufgenommen vorgesehen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein an dem Grundkorpus befestigtes aufrechtes Stützelement vorgesehen, welches in der ersten Stellung die aufrechte Korpussitzfläche stützt und in der zweiten Stellung eine Rückenlehne bildet. Beispielsweise kann das aufrechte Stützelement in der zweiten Stellung mit einer zuvor an der Unterseite der Korpussitzfläche vorgesehenen Rückenlehnenpolsterung versehen werden. Ferner bietet das Stützelement in der ersten Stellung vorteilhaft eine Aufnahme für die aufrecht stehende Korpussitzfläche. Gegebenenfalls kann auch eine lösbare Verbindung bzw. Sicherung für die Korpussitzfläche an dem Stützelement vorgesehen sein. Vorteilhaft ist auf diese Weise eine bedeutende Funktionalität des Stützelements in beiden Stellungen bereitgestellt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der erste Sitzplatz für zumindest zwei Personen vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann der zweite Sitzplatz für zumindest zwei Personen vorgesehen sein. Es handelt sich somit bei dem ersten und/oder zweiten Sitzplatz um einen Mehrsitzer (Zweisitzer, Zweieinhalbsitzer, Dreisitzer, Viersitzer oder dergleichen). Vorteilhaft ist so das erfindungsgemäße Prinzip auf beliebig große Sitzplätze bzw. auf für beliebig viele Personen vorgesehene Sitzplätze anwendbar.
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Bei einer Ausführungsform ist die Hockersitzfläche schmaler als die die Korpussitzfläche ausgebildet. In der ersten Stellung sind dabei seitlich neben der Hockersitzfläche in den Grundkorpus einsetzbare Lehnenpolster vorgesehen, deren Platz in der zweiten Stellung durch die Korpussitzfläche ausgefüllt wird. Die Lehnenpolster können in der zweiten Stellung als Rückenlehnenpolster einsetzbar ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Rückenlehnenpolster vorgesehen sein, welches in der ersten Stellung an der Unterseite der Korpussitzfläche und in der zweiten Stellung an dem Stützelement anordenbar vorgesehen ist. Denkbar ist ferner, die Lehnen- und/oder Rückenlehnenpolster in der zweiten Stellung in dem Grundkorpus verstaubar vorzusehen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Grundkorpus einen Korpusfußabschnitt auf, wobei der Korpusfußabschnitt eine zur, insbesondere positionsgenauen, Aufnahme des Hockerfußabschnitts in der ersten Stellung vorgesehene Ausnehmung oder Führung aufweist. Auf diese Weise ist eine definierte und insbesondere zur Benutzung der Rockersitzfläche in der ersten Stellung standsichere Aufnahme des Hockermoduls ermöglicht. Insbesondere ist somit auch die Gestaltung eines offenen Grundkorpus, beispielsweise bei einer Sitzbank oder bei einem Stuhl, möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Hockerfußabschnitt eine Mehrzahl von Hockerfüßen. Der Korpusfußabschnitt weist entsprechend eine korrespondierende Anzahl von zur formschlüssigen Aufnahme der Hockerfüße vorgesehenen Ausnehmungen oder Führungen auf. Auf diese Weise ist eine besonders sichere Aufnahme des Hockermoduls in dem Grundkorpus gewährleistet. Ferner können die Ausnehmungen oder Führungen bei gewissen Ausführungsformen in eine korrespondierende Anzahl von Korpusfüßen integriert vorgesehen sein. Insbesondere handelt es sich bei einem Hockerfußabschnitt um vier Hockerfüße und somit auch bei einem Korpusfußabschnitt um vier Ausnehmungen oder Führungen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Grundkorpus an einer ersten Seite ein ausziehbares und verschwenkbares Seitenteil auf, welches in einem eingefahrenen Zustand aufrecht steht und in einem ausgefahrenen Zustand zum Bereitstellen eines dritten Sitzplatzes seitlich verschwenkbar ist. Somit ist durch Ausziehen und Verschwenken des Seitenteils vorteilhaft zusätzlich ein dritter Sitzplatz bedarfsgerecht bereitstellbar.
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Bei einer Weiterbildung ist an einer zweiten Seite des Grundkorpus ebenfalls ein ausziehbares und verschwenkbares Seitenteil vorgesehen, welches in einem eingefahrenen Zustand aufrecht steht und in einem ausgefahrenen Zustand zum Bereitstellen eines vierten Sitzplatzes seitlich verschwenkbar ist. Somit ist nochmals eine Erhöhung der zur Verfügung stellbaren Sitzplätze bereitgestellt. Insbesondere ist somit insgesamt eine Vervierfachung der Anzahl der Sitzplätze möglich. Beispielsweise kann das modulare Sitzmöbel in der ersten Stellung als einsitziger Sessel und in der zweiten Stellung das Korpusmodul mit beidseitig ausgefahrenen und umgeklappten Seitenteilen als dreisitzige Bank und zusätzlich das Hockermodul als unabhängiger Sitzplatz nutzbar sein.
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Gemäß einer Ausführungsform sind eine Mehrzahl seitlich miteinander verbundener Korpusmodule und eine Mehrzahl von darin in der ersten Stellung aufnehmbaren Hockermodulen vorgesehen. Vorteilhaft sind ferner die einzelnen Korpusmodule und Hockermodule unabhängig voneinander in der ersten oder zweiten Stellung nutzbar, sodass ein derartiges modulares Sitzmöbel vielfältig gestaltbar bzw. nutzbar ist.
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Insbesondere handelt es sich um eine Anordnung der verbundenen Korpusmodule in Form einer Bank oder Sitzgruppe. Dabei kann es sich um unterschiedlichste Konfigurationen einer Bank oder Sitzgruppe handeln, beispielsweise als Zweiteiler, d.h. mit zwei Grundkorpussen und zwei Hockermodulen, als Dreiteiler, d.h. mit drei Grundkorpussen und drei Hockermodulen, mit einem Eckmodul, d.h. als Ecksitzbank oder Ecksitzgruppe, mit verschiedenen Breiten und/oder verschiedenen Tiefen der Grundkorpusse bzw. Korpusmodule und Hockermodule, oder dergleichen.
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Gemäß einer Ausführungsform stellen die seitlich miteinander verbundenen Korpusmodule in der zweiten Stellung durch die verschwenkten Korpussitzflächen eine größere Sitzfläche bereit als in der ersten Stellung mit den Hockersitzflächen. Insbesondere wird dazu die im Vergleich zu der Hockersitzfläche größere Breite der Korpussitzflächen genutzt. Beispielsweise können auf diese Weise im Falle eines zweiteiligen modularen Sitzmöbels, welches in der ersten Stellung durch zwei Hockermodule zwei gemeinsame Sitzplätze bereitstellt, durch Einnehmen der zweiten Stellung zunächst durch Herausnehmen der beiden Hockermodule zwei zweite Sitzplätze und durch Verschwenken der breiteren Korpussitzfläche zwei erste Sitzplätze bereitgestellt werden, die genug Platz für drei Personen bieten. Insgesamt können somit für fünf Personen Sitzplätze geschaffen werden. Dieses Prinzip ist selbstverständlich auch auf Anordnungen eines modularen Sitzmöbels mit mehr als zwei Korpusmodulen übertragbar. Beispielsweise kann so ein dreiteiliges Sitzmöbel mit drei Korpusmodulen in der zweiten Stellung erste Sitzplätze für vier Personen bereitstellen, sodass zusammen mit den drei herausgenommenen Hockermodulen, die drei zweite Sitzplätze bereitstellen, insgesamt Sitzplätze für sieben Personen bereitstehen.
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Bei einer Ausführungsform ist ferner ein Eckmodul vorgesehen. Die Mehrzahl der Korpusmodule und das Eckmodul bilden entsprechend miteinander eine Ecksitzgruppe oder Ecksitzbank. Das Eckmodul kann unterschiedlichste Formen aufweisen, beispielsweise rund, rechteckig oder polygonal, und verbindet vorzugsweise zwei in einem Winkel, insbesondere senkrecht, zueinander ausgerichtete Korpusmodule.
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Gemäß einer Weiterbildung weist das Eckmodul einen Eckkorpus und eine oder mehrere daran schwenkbar gelagerte Ecksitzflächen auf, wobei in einer ersten Stellung, in der die Ecksitzflächen aufrecht stehen, in gleicher Weise wie bei den Korpusmodulen ein Eckhocker in dem Eckkorpus aufnehmbar ist und die Ecksitzflächen in eine zweite Stellung verschwenkbar sind, in der sie einen oder mehrere Ecksitzplätze bilden. Der Eckhocker ist entsprechend aus dem Eckkorpus herausnehmbar und in der zweiten Stellung unabhängig von dem Eckkorpus als zusätzlicher Sitzplatz oder zusätzliche Sitzplätze nutzbar. Somit trägt das Eckmodul vorteilhaft zusätzlich zur Bereitstellung weiterer Sitzplätze bei.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Insbesondere sind sämtliche Merkmale des modularen Sitz- und/oder Liegemöbels auf ein Verfahren zur Herstellung eines Korpusmoduls, was einen Teil eines Verfahrens zur Herstellung eines modularen Sitz- und/oder Liegemöbels darstellt, übertragbar und umgekehrt.
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Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines modularen Sitzmöbels in einer ersten Stellung;
- 2 das modulare Sitzmöbel gemäß 1 mit aus dem Grundkorpus herausgenommenem Hockermodul;
- 3 das modulare Sitzmöbel gemäß 1 und 2 in einer zweiten Stellung;
- 4 eine perspektivische Einzeldarstellung eines Grundkorpusses;
- 5 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines Sitzmöbels in der ersten Stellung;
- 6A eine Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform eines Sitzmöbels in der ersten Stellung;
- 6B eine Vorderansicht des Sitzmöbels gemäß 6A in der zweiten Stellung;
- 7 eine perspektivische Darstellung einer noch weiteren Ausführungsform eines modularen Sitzmöbels in der ersten Stellung;
- 8 eine Schnittansicht im Korpusfußbereich des modularen Sitzmöbels gemäß 7;
- 9 eine Draufsicht auf ein modulares Sitzmöbel mit Eckmodul gemäß einer Ausführungsform in einer ersten Stellung;
- 10 eine Draufsicht auf das modulare Sitzmöbel gemäß 9 in einer zweiten Stellung;
- 11A eine Draufsicht auf ein modulares Sitzmöbel mit Eckmodul gemäß einer weiteren Ausführungsform in einer ersten Stellung;
- 11B eine Draufsicht auf das modulare Sitzmöbel gemäß 11A einer zweiten Stellung; und
- 12 eine Draufsicht auf ein modulares Sitzmöbel mit Eckmodul gemäß einer noch weiteren Ausführungsform in einer ersten Stellung.
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Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines modularen Sitzmöbels 1 in einer ersten Stellung A.
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Das modulare Sitzmöbel 1 weist ein Hockermodul 2 auf, welches eine Hockersitzfläche 3 und einen Hockerfußabschnitt 4 umfasst. Die Hockersitzfläche 3 ist hier beispielhaft als Polstersitzfläche ausgebildet. Andere Ausbildungen, beispielsweise eine ungepolsterte Hockersitzfläche 3, sind aber ebenso möglich.
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Der Hockerfußabschnitt 4 ist hier beispielhaft mit vier Hockerfüßen ausgebildet. Denkbar sind bei weiteren Ausführungen aber ebenso andere einen stabilen Stand ermöglichende Ausbildungen, beispielsweise mit drei Hockerfüßen oder als Hockerstumpf.
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Darüber hinaus ist ein Korpusmodul 5 vorgesehen, welches einen Grundkorpus 6 und eine daran in zwei Stellungen A, B anordenbare Korpussitzfläche 7 aufweist.
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In der dargestellten Ausführungsform ist die Korpussitzfläche 7 beispielhaft schwenkbar an dem Grundkorpus 6 angelenkt. Insbesondere kann dazu ein hier zur besseren Übersicht nicht näher dargestelltes Scharnier vorgesehen sein, insbesondere positioniert an einer oberen Kante des Grundkorpus. Bei weiteren Ausführungen sind jedoch auch andere Anlenkungsarten, beispielsweise eine Hebelanlenkung, eine Parallelogramm-Anlenkung, ggfs. eine Anlenkung mit Übersetzung, Federvorspannung und/oder Dämpfer oder dergleichen möglich.
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Die hier dargestellte erste Stellung A ist dadurch gekennzeichnet, dass die Korpussitzfläche 7 aufrecht steht. Dies ermöglicht es, dass das Hockermodul 2 mit seinem Hockerfußabschnitt 4 in dem Grundkorpus 6 aufnehmbar ist, wie in 1 mit den gestrichelten Linien (verborgene Kanten) illustriert. Wenn das Hockermodul 2 auf diese Weise in den Grundkorpus 6 aufgenommen ist, bildet somit die Hockersitzfläche 3 einen gemeinsamen Sitzplatz des modularen Sitzmöbels 1.
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In der hier ersten Stellung A bildet ferner eine Unterseite 8 der Korpussitzfläche 7 eine gemeinsame Rückenlehne für den gemeinsamen Sitzplatz aus.
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Zur mechanischen Abstützung der aufrechten Korpussitzfläche 7 ist ein an dem Grundkorpus 7 befestigtes aufrechtes Stützelement 9 vorgesehen. Dieses stützt entsprechend in der ersten Stellung A die aufrechte Korpussitzfläche 7 nach hinten ab. Das Stützelement 9 bildet ferner in einer zweiten Stellung B, in der die Korpussitzfläche 7 im Wesentlichen horizontal verschwenkt ist, eine Rückenlehne für einen in der zweiten Stellung mit der Korpussitzfläche 7 gebildeten Sitzplatz.
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Dementsprechend stellt das Korpusmodul 5 in der zweiten Stellung B einen mit der verschwenkten Korpussitzfläche 7 gebildeten ersten Sitzplatz bereit, während mit dem aus dem Grundkorpus 6 herausgenommenen Hockermodul 2 unabhängig von dem Korpusmodul 5 ein zweiter Sitzplatz bereitstellbar ist.
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2 zeigt das modulare Sitzmöbel 1 gemäß 1 mit aus dem Grundkorpus 6 herausgenommenem Hockermodul 2.
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Erkennbar ist das Hockermodul 2 derart ausgebildet, dass es mit seinem Hockerfußabschnitt eigenständig, insbesondere statisch bestimmt, stabil steht. Das Hockermodul 2 ist dementsprechend unabhängig von dem Korpusmodul 5 anordenbar bzw. stellbar und kann somit als von dem Korpusmodul 5 unabhängiger zweiter Sitzplatz genutzt werden.
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In der dargestellten Anordnung mit aus dem Grundkorpus 6 herausgenommenem Hockermodul 2 ist die Korpussitzfläche 7, beispielsweise um eine Scharnier- bzw. Rotationsachse der Anlenkung an dem Grundkorpus 6, nach vorne verschwenkbar. Im verschwenkten Zustand nimmt sie eine im Wesentlichen horizontale Position ein. Diese Verschwenkbarkeit ist in 2 mit einem eingezeichneten Drehpfeil illustriert, welcher sich um eine Position der Scharnier- bzw. Rotationsachse krümmt, die beispielhaft an einer oberen Kante des Grundkorpus 6 liegt.
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3 zeigt das modulare Sitzmöbel 1 gemäß 1 und 2 in einer zweiten Stellung B.
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Die zweite Stellung B ist dadurch gekennzeichnet, dass die Korpussitzfläche 7, hier beispielhaft nach vorne, in eine im Wesentlichen horizontale Stellung verschwenkt ist. Dementsprechend steht eine Oberseite der verschwenkten Korpussitzfläche als erster Sitzplatz bereit. Das aufrechte Stützelement 9 stellt ferner eine Rückenlehne für den so gebildeten ersten Sitzplatz bereit.
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Die Hockersitzfläche 3 des hier beispielhaft neben dem Korpusmodul angeordneten Hockermoduls 2 stellt einen zweiten Sitzplatz bereit. Durch die Unabhängigkeit des Hockermoduls ist der zweite Sitzplatz unabhängig von dem Korpusmodul 5 positionierbar.
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Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen eines modularen Sitzmöbels 1 folgen diesem in den 1 bis 3 beschriebenen Funktionsprinzip zum Einnehmen der ersten und zweiten Stellung. Es wird im Folgenden daher vorwiegend auf Besonderheiten und Unterschiede der einzelnen Ausführungsformen eingegangen.
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4 zeigt eine perspektivische Einzeldarstellung eines Grundkorpus 6.
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Der Grundkorpus ist hier beispielhaft kistenartig, d. h. als nach oben offener hohler Quader ausgebildet. An der Unterseite kann dieser entweder ebenfalls offen gestaltet sein oder einen Boden aufweisen. Sofern er, wie hier dargestellt, einen Boden aufweist, kann ein Teil des umschlossenen Volumens als Stauraum genutzt werden.
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Der Grundkorpus 6 weist einen Korpusfußabschnitt 11 auf, der zur positionsgenauen Aufnahme des Hockerfußabschnitts 4 in der ersten Stellung vorgesehene Ausnehmungen oder Führungen 12 aufweist.
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Unter Verwendung eines solchen Grundkorpusses 6 ist ein Korpusmodul 5 des modularen Sitzmöbels 1 herstellbar. Ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Korpusmoduls 5 umfasst somit das Bereitstellen eines Grundkorpus 6, das Versehen des Grundkorpus 6 mit Ausnehmungen oder Führungen 12, welche zur Aufnahme eines Hockerfußabschnitts 4 des Hockermoduls 2, insbesondere von mehreren Hockerfüßen, vorgesehen und angeordnet werden, und das schwenkbare Anlenken einer Korpussitzfläche 7 an den Grundkorpus 6. Das Anlenken wird derart vorgenommen, dass in einer ersten Stellung A die Korpussitzfläche 7 aufrecht stellbar und das Hockermodul 2 mit seinem Hockerfußabschnitt 4 in dem Grundkorpus 6 aufnehmbar ist und die Korpussitzfläche 7 in eine zweite Stellung B verschwenkbar ist, in der das Korpusmodul 5 unabhängig von dem Hockermodul 2 einen mit der verschwenkten Korpussitzfläche 7 gebildeten Sitzplatz bereitstellt.
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In der dargestellten Ausführungsform des Grundkorpus 6 handelt es sich bei dem Korpusfußabschnitt 11 beispielhaft um in dem Grundkorpus 6 vorgesehene Streben, welche runde Ausnehmungen 12 aufweisen. In die Ausnehmungen 12 sind zur Aufnahme des Hockerfußabschnitts 4 die Hockerfüße einführbar. Bei anderen Ausführungsformen können die Ausnehmungen selbstverständlich auch anders geformt sein.
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Insgesamt umfasst der Hockerfußabschnitt 4 beispielhaft vier Hockerfüße. Der Korpusfußabschnitt 11 weist entsprechend eine korrespondierende Anzahl von vier zur formschlüssigen Aufnahme der Hockerfüße vorgesehenen Ausnehmungen 12 auf.
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Beispielhaft weist der Grundkorpus 6 in der dargestellten Ausführungsform eine Längsstrebe mit 2 Ausnehmungen 12 und zwei Querstreben mit je einer Ausnehmung 12 auf. Selbst verständlich ist die Realisierung der Aufnahmen 12 aber in verschiedenster Weise abwandelbar. Beispielsweise wäre es auch denkbar, den Grundkorpus 6 mit anders ausgerichteten Streben oder mit einem durchgehenden Deckel auszubilden und die Ausnehmungen 12 darin entsprechend vorzusehen. Ferner sind unterschiedlichste andere Arten von Ausnehmungen oder Führungen zur Aufnahme des Hockerfußabschnitts denkbar. Bevorzugt handelt es sich jedoch stets um eine formschlüssige Aufnahme, welche insbesondere als einzigen Freiheitsgrad ein Herausheben des Hockermoduls 2 nach oben zulässt und alle übrigen Freiheitsgrade des in dem Grundkorpus 6 aufgenommenen Hockerfußabschnitts 4 gegenüber dem Grundkorpus 6 sperrt.
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines Sitzmöbels 1 in der ersten Stellung.
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Entsprechend diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Sitzmöbel 1 um einen in der ersten Stellung A einsitzigen Sessel, wobei die Hockersitzfläche 3 hier eine gleiche Breite wie die Korpussitzfläche 7 aufweist. Durch Herausnehmen des Hockermoduls 2 und Einnehmen der zweiten Stellung B (siehe 3) ist somit eine Erweiterung um einen gleich breiten Sitzplatz möglich.
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Selbstverständlich sind aber nicht nur einsitzige, sondern auch mehrsitzige Ausführungen des modularen Sitzmöbels 1 möglich.
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6A zeigt eine Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform eines Sitzmöbels 1 in der ersten Stellung A.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem modularen Sitzmöbel 1 um ein in der ersten Stellung zweisitziges Sofa. Die Hockersitzfläche 3 bietet bei dieser Ausführungsform entsprechend einen gemeinsamen Sitzplatz für zwei Personen (Zweisitzer).
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Die Hockersitzfläche 3 ist hier außerdem schmaler als die Korpussitzfläche 7 ausgebildet. In der dargestellten ersten Stellung A sind daher seitlich neben der Hockersitzfläche 3 in den Grundkorpus 6 einsetzbare Lehnenpolster 10 vorgesehen. Ferner sind an einer in der ersten Stellung A eine Rückenlehne bereitstellen Unterseite 8 der Korpussitzfläche 7 zusätzlich Rückenlehnenpolster vorgesehen.
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6B zeigt eine Vorderansicht des Sitzmöbels 1 gemäß 6A in der zweiten Stellung B.
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Das Hockermodul 2 ist in 6B zur besseren Übersichtlichkeit der Darstellung ausgeblendet.
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Der Platz der Lehnenpolster 10 in dem Grundkorpus 6 ist in der zweiten Stellung B durch die verschwenkte Korpussitzfläche 7 ausgefüllt. Die Lehnenpolster 10 sind daher in der zweiten Stellung B als Rückenlehnenpolster einsetzbar und dementsprechend ausgebildet bzw. geformt.
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Das Rückenlehnenpolster an der Unterseite 8 der Korpussitzfläche 7 ist hier nicht sichtbar und beispielsweise in einem als Stauraum nutzbaren Hohlraum bzw. -volumen des Grundkorpus 6 aufgenommen. Bei weiteren Ausführungsformen kann aber auch ein Rückenlehnenpolster vorgesehen sein, welches in der ersten Stellung an der Unterseite 8 der Korpussitzfläche und in der zweiten Stellung an dem Stützelement 9 anordenbar vorgesehen ist. In diesem Fall können beispielsweise die Lehnenpolster 10 in dem Hohlraum des Grundkorpus 6 verstaubar oder als zusätzliche Rückenlehnenpolster vorgesehen sein.
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In der hier dargestellten zweiten Stellung B ist der erste Sitzplatz beispielhaft für drei Personen bzw. als Dreisitzer vorgesehen. Aufgrund der gegenüber der Hockersitzfläche 3 breiteren Ausbildung der Korpussitzfläche 7 ist in der zweiten Stellung B somit eine größere Sitzbreite bereitgestellt. Darüber hinaus stellt auch das hier nicht dargestellte Hockermodul 2 mit seiner zweisitzigen Hockersitzfläche 3 einen zweiten Sitzplatz für zwei Personen bereit, sodass insgesamt Sitzplätze für fünf Personen zur Verfügung stehen.
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7 zeigt eine perspektivische Darstellung einer noch weiteren Ausführungsform eines modularen Sitzmöbels 1 in der ersten Stellung A.
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Bei dieser Ausführungsform handelt es sich in der ersten Stellung um eine klassische, insbesondere ungepolsterte, Sitzbank, beispielsweise aus Holz. Die Sitzfläche der Sitzbank ist mit der sich über die gesamte Breite der Sitzbank erstreckenden Hockersitzfläche 3 des Hockermoduls 2 gebildet. Die aufrechte Rückenlehne ist mit der Unterseite 8 der Korpussitzfläche 7 gebildet. Der Grundkorpus 6 ist mit einem schmalen umlaufenden Rahmen und einem mit vier Korpusfüßen 18 gebildeten Korpusfußabschnitt 11 aufgebaut.
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In dem Korpusfußabschnitt 11 ist der Hockerfußabschnitt 4 des Hockermoduls 2 aufgenommen, welcher mit vier Hockerfüßen gebildet ist. Somit ist eine korrespondierende Anzahl von Hockerfüßen und Korpusfüßen 18 vorgesehen, wobei eine Führung 12 zur Aufnahme der Hockerfüße hier in die Korpusfüße 18 integriert ist.
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8 zeigt dazu eine Schnittansicht im Korpusfußbereich 11 des modularen Sitzmöbels gemäß 7.
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Zur besseren Übersichtlichkeit erstreckt sich der dargestellte Ausschnitt lediglich durch einen der Korpusfüße 18.
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Der Korpusfuß 18 ist hier beispielhaft L-förmig ausgebildet. Dementsprechend ist durch die L-Form eine Führung 12 gebildet, in welcher ein Hockerfuß des Hockerfußabschnitts 4 aufnehmbar ist. Beispielhaft ist der Hockerfuß hier im Querschnitt rechteckig ausgebildet.
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Selbstverständlich sind bei weiteren Ausführungen Abweichungen von einer L-Form des Korpusfußes 18 bzw. von einer Rechteckform eines Hockerfußes möglich. Beispielsweise kann ein Korpusfuß 18 auch mit einer umlaufenden Führung versehen sein, insbesondere als Rohr ausgebildet sein. Darüber hinaus sind auch andere eine Führung 12 bildende Formen, beispielsweise ein U-Profil, V-profil oder dergleichen denkbar. Entsprechend kann auch der Hockerfuß eine andere, beispielsweise eine runde, profilartige oder polygonale, Querschnittsform aufweisen.
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Durch die Gesamtheit der vier Korpusfüße 18 ist der Hockerfußabschnitt 4 mit seinen vier Hockerfüßen formschlüssig in dem Korpusfußabschnitt 11 aufgenommen.
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Um eine Doppelpassung in Höhenrichtung zu vermeiden, kann eine im Vergleich zur Länge der Korpusfüßen 18 größere Länge der Hockerfüße vorgesehen sein, sodass die Hockersitzfläche 3 etwas von dem Rahmen des Grundkorpus 6 beabstandet ist. Bei einer weiteren Ausführung kann aber auch die Hockersitzfläche 3 auf dem Rahmen des Grundkorpus 6 aufliegen und die Länge der Hockerfüße entsprechend kürzer als die Länge der Korpusfüße 18 vorgesehen sein.
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9 zeigt eine Draufsicht auf ein modulares Sitzmöbel 1 mit Eckmodul 14 gemäß einer Ausführungsform in einer ersten Stellung A.
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Bei dieser Ausführungsform sind eine Mehrzahl seitlich miteinander verbundener Korpusmodule 5 und eine Mehrzahl von darin in der dargestellten ersten Stellung A aufnehmbaren Hockermodulen 2 vorgesehen. Es handelt sich in diesem Fall um eine Anordnung in Form einer Bank oder Sitzgruppe. Die Mehrzahl der Korpusmodule 5 und das Eckmodul 14 bilden entsprechend miteinander eine Ecksitzbank oder Ecksitzgruppe. Rein beispielhaft sind hier an einer ersten Seite des Eckmoduls 14 drei Korpusmodule 5 mit drei darin aufgenommenen Hockermodulen 2 und an einer zweiten Seite zwei Korpusmodule 5 mit zwei darin aufgenommenen Hockermodulen 2 vorgesehen. Selbstverständlich ist die Anzahl und Form der einzelnen Module jedoch variierbar.
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10 zeigt eine Draufsicht auf das modulare Sitzmöbel 1 gemäß 9 in einer zweiten Stellung B.
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Die Hockermodule 2 sind hier aus den Grundkorpussen 6 der Korpusmodule 5 entnommen und unabhängig davon angeordnet. Die Hockermodule 2 stellen somit insgesamt fünf zweite durch die jeweiligen Hockersitzflächen 3 gebildete Sitzplätze bereit.
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Zusätzlich stellen die seitlich miteinander verbundenen Korpusmodule 5 in der zweiten Stellung B durch die größere Breite der Korpussitzflächen 7 eine größere Sitzfläche bereit als in der ersten Stellung mit den Hockersitzflächen 3. Insbesondere bieten die fünf ersten Sitzplätze gemeinsam Platz für zumindest sieben Personen. Beispielsweise sind an der mit drei Korpusmodulen 5 gebildeten Seite die drei ersten Sitzplätze für vier Personen und an der mit zwei Korpusmodulen 5 gebildeten Seite die zwei ersten Sitzplätze für drei Personen geschaffen. Somit entstehen aus den in der ersten Stellung durch die mit insgesamt fünf Hockersitzflächen 3 gebildeten fünf gemeinsamen Sitzplätzen nun fünf erste (durch die Hockermodule gebildete) Sitzplätze für fünf Personen und fünf zweite (durch die Korpussitzfläche gebildete) Sitzplätze für sieben Personen, sodass die ersten und zweiten Sitzplätze insgesamt Platz für 12 Personen bieten.
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Hinzu kommt ein durch das Eckmodul 14 gebildeter dreizehnter Sitzplatz der Ecksitzbank oder Ecksitzgruppe in der zweiten Stellung B.
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11A zeigt eine Draufsicht auf ein modulares Sitzmöbel 1 mit Eckmodul 14 gemäß einer weiteren Ausführungsform in einer ersten Stellung A.
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Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in 10A und 10B gezeigten Ausführungsform durch die andersartige Ausbildung des Eckmoduls 14. Dieses ist hier nicht polygonal, d.h. als schräge Sitzecke wie in 10A und 10B dargestellt, sondern L-förmig ausgebildet. Das Eckmodul 14 weist hier dementsprechend einen L-förmigen Eckkorpus 15 und zwei daran an jedem Schenkel schwenkbar gelagerte Ecksitzflächen 16 auf.
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In der in 11A dargestellten ersten Stellung A stehen die Ecksitzflächen 16 aufrecht. In gleicher Weise wie bei den Korpusmodulen 5 ist ein Eckhocker 17 in dem Eckkorpus 15 aufgenommen.
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11B zeigt eine Draufsicht auf das modulare Sitzmöbel gemäß 11A einer zweiten Stellung.
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Hier ist zusätzlich zu den Hockermodulen 2 auch der Eckhocker 17 herausgenommen und stellt somit mindestens 2 zusätzliche Sitzplätze bereit.
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Darüber hinaus sind die Ecksitzflächen 16 in gleicher Weise wie die Korpussitzfläche 7 in eine im wesentlichen Horizontalstellung verschwenkt, sodass sie einen oder mehrere Ecksitzplätze bilden.
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12 zeigt eine Draufsicht auf ein modulares Sitzmöbel 1 mit Eckmodul 14 gemäß einer noch weiteren Ausführungsform in einer ersten Stellung A.
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Diese Ausführungsform ist von der Ausführungsform gemäß 11A abgeleitet und unterscheidet sich vorwiegend durch die in der Draufsicht im Wesentlichen quadratische Ausbildung des Eckmoduls 14. Dementsprechend weisen hier auch der Eckkorpus 15 und der Eckhocker 17 eine in der Draufsicht im Wesentlichen quadratische Ausbildung auf. Ferner ist lediglich eine verschwenkbare Ecksitzfläche 16 an einer Rückseite des Eckkorpus 15 vorgesehen. An der anderen Rückseite des Eckkorpus 15 ist hier beispielhaft eine starre Rückenlehne vorgesehen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- modulares Sitzmöbel
- 2
- Hockermodul
- 3
- Hockersitzfläche
- 4
- Hockerfußabschnitt
- 5
- Korpusmodul
- 6
- Grundkorpus
- 7
- Korpussitzfläche
- 8
- Unterseite
- 9
- Stützelement
- 10
- Lehnenpolster
- 11
- Korpusfußabschnitt
- 12
- Ausnehmung oder Führung
- 13
- Seitenteil
- 14
- Eckmodul
- 15
- Eckkorpus
- 16
- Ecksitzfläche
- 17
- Eckhocker
- 18
- Korpusfuß
- A
- erste Stellung
- B
- zweite Stellung