DE20305181U1

DE20305181U1 - Aufschwenkbares Sitzmöbel

Info

Publication number: DE20305181U1
Application number: DE20305181U
Authority: DE
Original assignee: HILLEMEIER DIETMAR
Current assignee: HILLEMEIER DIETMAR
Priority date: 2003-03-31
Filing date: 2003-03-31
Publication date: 2003-06-12
Anticipated expiration: 2013-04-01

Description

Aufschwenkbares Sitzmöbel

Die vorliegende Erfindung betrifft ein variables Sitzmöbel mit insbesondere variabler Sitzfläche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Variable Möbel und insbesondere Sitzmöbel, die eine Variation ihrer Gestalt und somit auch ihrer Funktion ermöglichen, sind seit langem bekannt. So sind beispielsweise Schlafsofas weit verbreitet, die die Umgestaltung eines Sofas in ein Bett erlauben. Damit ist es möglich einen Raum tagsüber als Wohnzimmer mit dem Sofa als Sitzgelegenheit zu nutzen und nachts denselben Raum als Schlafzimmer zu verwenden. Dies ist besonders in Gegenden mit teurem Wohnraum sehr nützlich, da auf diese Weise der Raumbedarf stark gesenkt werden kann.

Diesem Zweck dienen auch andere umgestaltbare Möbel, wie zum Beispiel Ausziehtische, die es ermöglichen einen Tisch, der normalerweise nur für wenige Personen Platz bietet, derart zu vergrößern, dass bei Einladungen oder Festen mehrere Personen gleichzeitig an dem Tisch sitzen und essen können. Auch hier spielt der Gesichtspunkt des Platzbedarfs

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eine entscheidende Rolle, da erreicht werden soll, dass im Alltagsgebrauch, wenn der Tisch nur für wenige Personen benötigt wird, dieser nicht unnötig Platz beansprucht, der sowieso nicht im Übermaß zur Verfügung steht. Gleichzeitig muss der Tisch jedoch für gelegentliche Feiern und Feste ausreichend Platz für die Gäste bieten.

Der Erfinder hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Sitzmöbel, insbesondere ein Sofa, zu schaffen, welches derart gestaltet ist, dass es zum einen wenig Platz im Alltagsgebrauch benötigt, aber zum anderen ausreichend Sitzgelegenheiten bietet, wenn Gäste kommen. Insbesondere soll das Sitzmöbel einfach herstellbar, komfortabel zu nutzen und ästhetisch ansprechend gestaltet sein.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Sitzmöbel nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Der Erfindung liegt die Idee zu Grunde, ausgehend von einem üblichen bekannten Sofa den Korpus und/oder die Sitzelemente des Sofas in mehrere Teile aufzuteilen, die beweglich zueinander angeordnet sind, um durch die Bewegung der Teile zueinander eine oder mehrere zusätzliche Sitzflächen zuschaffen, wobei ferner die Sitzflächen in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein sollen. Insbesondere durch die Anordnung der Sitzflächen in unterschiedlichen Ebenen ist es möglich zum einen das Sitzmöbel bzw. Sofa sehr kompakt zu halten und zum anderen einfache Mechanismen zur Erhöhung der Sitzfläche zur Anwendung zu bringen.

Der Begriff Korpus ist hier in der allgemeinsten Weise zu verstehen und umfasst sämtliche Gestaltungsmöglichkeiten für den Bereich eines Sitzmöbels, insbesondere Sofas, auf dem die Sitzfläche oder Sitzelemente angeordnet sind, einschließlich Rahmenanordnungen, Gestelle und dergleichen. Gleiches gilt für den Begriff Sitzelement, der insbesondere Polster, Sitzschalen und dergleichen umfassen kann.

Vorzugsweise umfassen die zueinander beweglichen Teile des Korpus und/oder der Sitzelemente ein stationäres Grundelement und mindestens ein Drehteil, welches über eine Drehverbindung an dem stationären Grundelement angeordnet ist.

Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Drehachse vertikal, also im Wesentlichen senkrecht zur Sitzfläche angeordnet ist, da dies die einfachste Möglichkeit

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darstellt über einander liegende Sitzflächen von einer geschlossenen in eine offenen Position und umgekehrt zu überfuhren.

Vorzugsweise sind die Drehteile an der schmalen Seite des stationären Grundelements angelenkt, da sie dann zur Bereitstellung der zusätzlichen Sitzfläche neben das Grundelement geschwenkt werden können, während sie im geschlossenen Zustand über der Sitzfläche des stationären Grundelements angeordnet sind.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die Lehnen, die üblicherweise bei dem Grundelement als Rückenlehne und bei den Drehteilen als Rücken- und als Seiten- bzw. Armlehne vorhanden sind, zur Anordnung oder zur Integration einer Scharniervorrichtung genutzt. Alternativ oder zusätzlich können auch Zapfen-Buchsen-Vorrichtungen in den Sitzelementen und/oder den entsprechenden Korpi vorgesehen sein.

Zur Abstützung des oder der Drehteile im ausgeschwenkten Zustand ist es vorteilhaft, wenn integriert in die Lehne oder als Fortsetzung von dieser bzw. unabhängig von der Lehne ein Stützelement, z.B. in Form eines Fußes vorgesehen ist. Dies erhöht die Stabilität des Sitzmöbels erheblich, wobei selbstverständlich auch nur eine Abstützung oder Aufhängung am stationären Grundelement möglich ist. Ferner ist es auch denkbar weitere Stützelemente vorzusehen.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sofas ist für zumindest eine der Sitzflächen und entsprechend eines der bewegbaren Teile, auf denen die Sitzfläche angeordnet ist, ein Hebe- und/oder Absenkmechanismus vorgesehen, der es ermöglicht, die Sitzfläche bzw. das entsprechende bewegbare Teil in der Höhe zu verstellen, also anzuheben und/oder abzusenken. Unter Beibehaltung der Vorteile der Erfindung, die darin bestehen, dass durch einen einfachen Bewegungsmechanismus bei übereinander angeordneter Lage der Sitzflächen eine besonders platzsparende Gestaltung eines Sofas möglich ist, wird durch Vorsehen eines zusätzlichen Mechanismus, nämlich des Hebe- und/oder Absenkmechanismus die zusätzliche Möglichkeit geschaffen, die zunächst in unterschiedlichen Ebenen angeordneten Sitzflächen in einer Ebene anzuordnen, um dadurch eine glatte, durchgängige Liegefläche zu erhalten.

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Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von bevorzugten Ausfuhrungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen dabei in rein schematischer Weise in

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sofas in teil

weise aufgeschwenktem Zustand;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Sofas aus Fig. 1 in geschlossenem

Zustand;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Sofas

in einseitig aufgeschwenktem Zustand; und in

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Sofas aus Fig. 3 in geschlossenem

Zustand.

Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sofas in teilweise aufgeschwenktem Zustand. Das Sofa weist einen Grundkörper 1 auf, der im Wesentlichen quaderförmig ist. Auf dem Grundkörper 1 ist eine Sitzfläche 4 vorgesehen, wobei die Sitzfläche 4 üblicherweise durch eine Polsterung bzw. ein entsprechendes Sitzelement bereit gestellt wird. Der Grundkörper 1 kann durch einen entsprechenden Rahmen oder ein Gestell mit Beplankung oder dergleichen hergestellt sein.

An der Rückseite des Grundkörpers 1 ist eine Lehne 5 vorgesehen, die ebenfalls gepolstert sein kann.

Jeweils an der Schmalseite des Grundkörpers 1 ist eine Drehteil 2 bzw. 3 über ein nicht näher dargestelltes Scharnier angelenkt, welches wiederum an der Lehne 5 des Grundkörpers 1 angebracht ist. Zusätzlich kann an dem Drehteil 2 oder 3 ein Drehzapfen (nicht gezeigt) vorgesehen sein, der in eine Buchse (nicht gezeigt) am oder im Grundkörper 1 eingreift. Über die Drehverbindung kann das Drehteil 2 bzw. 3 von einer geschlossenen Position, in der sich das Drehteil 2 oder 3 nahezu vollständig über dem Grundkörper 1 befindet (vgl. Fig. 2), in eine offene Position verschwenkt werden, bei der das Drehteil 2,3 sich seitlich neben dem Grundkörper 1 befindet (vgl. auch Fig. 3). Durch das Aufschwenken der Drehteile 2 oder 3 entsteht zusätzlich zu der ersten Sitzfläche, die durch die Sitzelemente 8 und 9

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gebildet wird, eine zweite Sitzfläche, die durch das Sitzelement 4 des Grundkörpers 1 bereit gestellt wird. Die zweite Sitzfläche 4, die im geschlossenen Zustand unter den Drehteilen 2 und 3 und insbesondere unter den Sitzelementen 8 und 9 verschwindet, befindet sich entsprechend unterhalb der ersten Sitzfläche, die durch die Sitzelemente 8 und 9 bereit gestellt wird, und somit auf einer anderen Ebene als die erste Sitzfläche.

Jedes der Drehteile 2 und 3, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel identisch ausgebildet sind, aber grundsätzlich auch unterschiedlich sein können, weist ebenfalls einen im Wesentlichen quaderförmigen Körper auf, der ähnlich dem Grundkörper durch einen entsprechenden Rahmen oder ein Gestell mit Beplankung oder dergleichen hergestellt sein kann und auf diese Weise ein Sitzelement 8,9 bildet, integral enthält oder diesem die Ablagefläche bereit stellt. Darüber hinaus weist jedes Drehteil 2,3 eine Lehne 6 bzw. 7 auf, die je nach Position des Drehteils 2,3 als Rücken- oder Seiten- bzw. Armlehne fungiert und sich bis zum Boden erstreckt und somit auch die Funktion eines Fußes übernimmt.

Darüber hinaus umfasst jedes Drehteil 2, 3 eine Seitenstütze 10 bzw. 11, die seitlich am Rahmen oder dem Sitzelement 8,9 des Drehteils 2,3 angebracht ist und sich als Fuß bis auf den Boden erstreckt. Die Seitenstütze 10,11, die im geschlossenen Zustand des Sofas vor dem Grundkörper 1 zu liegen kommt (vgl. Fig. T), und hierbei eine gestalterische Funktion übernehmen kann, dient im offenen Zustand zum Abstützen des Rahmens bzw. Sitzelements 8,9 des Drehteils 2,3.

Das zweite Ausführungsbeispiel, das in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, ist in den wesentlichen Zügen dem ersten Ausführungsbeispiel ähnlich. Aus diesem Grund wurden vergleichbare Komponenten mit ähnlichen Bezugszeichen versehen, wobei die einziffrigen Bezugszeichen des ersten Ausführungsbeispiels der Fig. 1 und 2 mit 10 multipliziert worden sind und die zweiziffrigen Bezugszeichen mit 100 addiert worden sind. Somit erübrigt sich eine vollständig neue Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels und es wird im Folgenden lediglich auf die Besonderheiten eingegangen.

Das zweite Ausführungsbeispiel verdeutlicht insbesondere die variablen Gestaltungsmöglichkeiten, die bei dem erfindungsgemäßen Sitzmöbel gegeben sind.

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So sind die Seitenstützen 111,110 von dem quaderförmigen Körper, der die Sitzelemente 80,90 beinhaltet oder lagert, etwas nach innen versetzt, so dass sie nicht mehr mit den Seiten des Sitzelements 80,90 bündig abschließen. Darüber hinaus ist die Lehne 60,70 nicht mehr durchgängig, sondern L-förmig gestaltet. Damit ergibt sich für das Drehteil 20,30, dass ein weiteres Stütz- bzw. Fußelement 13, 14 vorgesehen wird, welches senkrecht zur Seitenstütze 110,111 angeordnet ist. Allerdings wäre es auch vorstellbar auf dieses weitere Stützelement 13,14 zu verzichten.

Das Sofa, das in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, ist ferner mit Rückenpolstern 12 ausgestattet, die lösbar vor der Lehne 50 angeordnet sind, so dass sie sowohl in offenem als auch geschlossenem Zustand des Sofas verwendet werden können.

Selbstverständlich können statt der nahezu quaderförmigen Elemente der dargestellten Sofas auch entsprechende Elemente mit anderen, insbesondere runden oder abgerundeten Formen zum Einsatz kommen.

Claims

1. Variables Sitzmöbel, insbesondere Sofa mit einem Korpus (1, 2, 3), auf dem mindestens ein erstes Sitzelement (8, 9) mit einer ersten Sitzfläche angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (1, 2, 3) und/oder das Sitzelement teilbar ist und die Teile (1, 2, 3) so zueinander bewegbar sind, dass zusätzlich zu der oder den ersten Sitzfläche(n) mindestens eine zweite Sitzfläche erzeugbar ist, wobei erste und zweite Sitzfläche(n) in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind.

2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (1, 2, 3) über Drehverbindungen miteinander verbunden sind, wobei insbesondere die Drehachse senkrecht zur ersten oder zweiten Sitzfläche angeordnet ist.

3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (1, 2, 3) mindestens ein, vorzugsweise zwei Drehteile (2, 3), die die Drehbewegung ausfuhren, und mindestens ein stationäres Grundteil (1) umfassen, wobei die Drehteile insbesondere seitlich an dem Grundteil (1) angelenkt sind.

4. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus bzw. Dreh- und/oder Grundteile (1, 2, 3) eine Lehne (5, 6, 7) umfassen, die wenigstens teilweise die Drehverbindung der Teile (1, 2, 3) aufnimmt oder in ihr integriert oder an der die Drehverbindung angeordnet ist.

5. Sitzmöbel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (6, 7) des Drehteils (2, 3) sowohl als Rücken- als auch als Seiten- bzw. Armlehne fungiert.

6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Dreh- oder Grundteil mindestens ein Sitzelement (4, 8, 9) in Form eines Polsters oder dergleichen umfasst.

7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehteil (2, 3) einen Rahmen zur Anordnung eines Sitzelementes (8, 9) und/oder mindestens eine Seitenstütze bzw. einen Fuß (10, 11) umfasst.

8. Sitzmöbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Rahmen oder das Sitzelement (8, 9) des Drehteils (2, 3) an der Drehverbindungsseite in ausgeschwenktem Zustand am Grundteil bzw. dessen Sitzelement (4) abstützt.

9. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hebe- und/oder Absenkmechanismus vorgesehen ist, mit dem mindestens eine der Sitzflächen in der Höhe verstellbar ist, so dass insbesondere eine durchgehende Liegefläche gebildet werden kann.