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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung des Betriebs von medizinischen Bildgebungsgeräten, ein Verfahren zum Betreiben eines Terminplanungssystems, ein Verfahren zum Betreiben eines medizinischen Bildgebungsgeräts, eine Schnittstelle, insbesondere zur Minimierung von Umrüstzeiten, ein Computerprogramm, ein Datenträger sowie ein medizinisches Bildgebungsgerät.
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Bei dem aktuellen Betrieb von medizinischen Bildgebungsgeräten werden typischerweise Untersuchungen mit einem vordefinierten Zeitraum z. B. 30 Minuten pro Patient durchgeführt. Die Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses wird nicht an den Patienten oder das durchzuführende medizinische Bildgebungsverfahren angepasst. Des Weiteren findet keine Rückkopplung zwischen dem Terminplanungssystem und dem medizinischen Bildgebungsgerät statt. Somit findet keine Anpassung der geplanten Untersuchungsdauer an die tatsächliche Untersuchungsdauer statt. Dies führt zur einen deutlich geringeren Auslastung des medizinischen Bildgebungsgerätes, da die Untersuchungen im Terminplanungssystem nicht mit der Realität übereinstimmen. Dies führt besonders zu erhöhten Wartezeiten für die Patienten sowie eine deutlich geringere Auslastung des medizinischen Bildgebungsgerätes.
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Es ist die Aufgabe dieser Erfindung die bekannten Nachteile zu lösen sowie einen Mehrwert zu schaffen, insbesondere durch eine Steigerung der Auslastung des medizinischen Bildgebungsgerätes sowie einer deutlichen Reduzierung der Wartezeiten eines möglichen Patienten.
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Diese Aufgabe wird durch ein computer-implementiertes Verfahren gemäß des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst ein computer-implementiertes Verfahren zur Optimierung des Betriebs von medizinischen Bildgebungsgeräten in einem oder mehreren Dienstleistungszentren die Schritte:
- a. Terminanfrage durch einen Patienten an ein Terminplanungssystem,
- b. Erfassung von zumindest einem Patientenattribut durch das Terminplanungssystem,
- c. Übermittlung des Patientenattributs von dem Terminplanungssystem an das medizinische Bildgebungsgerät,
- d. Bereitstellung der Dauer eines medizinischen Bildgebungsprozesses durch das medizinische Bildgebungsgerät in Abhängigkeit des Patientenattributs und Übermittlung an das Terminplanungssystem,
- e. Auswahl eines Termins durch das Terminplanungssystem in Abhängigkeit der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses und einer Verfügbarkeit des/der medizinischen Bildgebungsgeräts (e),
- f. Speichern des, durch den Patienten ausgewählten, Termins durch das Terminplanungssystem.
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Bei einem Dienstleistungszentrum handelt es sich dabei um eine Einrichtung, welche zumindest ein oder mehrere medizinische Bildgebungsgeräte aufweist, und über das nötige Fachpersonal verfügt, welches dazu befähigt ist die Bildgebungsprozesse durchzuführen. Bei einem Terminplanungssystem kann es sich um eine Software, einen PC, Mensch, Callcenter und/oder ein Onlineformular handeln, wobei das Terminplanungssystem dazu ausgelegt ist, eine Terminanfrage durch einen Patienten aufzunehmen. Insbesondere umfasst das Terminplanungssystem einen elektronischen Kalender mit einer Schnittstelle zu Patienten, z. B. Online oder durch Bedienperson. Bei einer Terminanfrage durch einen Patienten kann es sich um eine Terminanfrage über ein Telefonat, ein Onlineformular oder eine Internetwebsite handeln. Die Erfassung von zumindest einem Patientenattribut kann mittels eines Telefonats zwischen dem Terminplanungssystem und dem Patienten erfolgen, über ein Onlineformular oder eine Internetwebseite, wobei bei der Erfassung das Patientenattribut in das Terminplanungssystem gespeichert wird.
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Bei einem Patientenattribut kann es sich um verschiedene Charakteristiken handeln z. B. ein Name eines Patienten, eine Art von Aufnahme, welche der Patient durchführen möchte, eine Information über Implantate des Patienten oder über eine Information bezüglich einer Patientenselbstauskunft.
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Bei der Übermittlung eines Patientenattributs von dem Terminplanungssystem an das medizinische Bildgebungsgerät handelt sich um das Versenden von Datenpaketen zwischen den beiden Systemen. Dabei können die Datenpakete bevorzugt verschlüsselt werden.
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Die Bereitstellung der Dauer eines medizinischen Bildgebungsprozesses in Abhängigkeit eines Patientenattributes erfolgt besonders bevorzugt durch die Verknüpfung des Patientenattributes, welche Art von medizinischen Bildgebungsprozess an dem Patienten durchgeführt werden soll, in Kombination mit der Art der Aufnahmespule, welche sich zum Zeitpunkt der Terminanfrage in dem medizinischen Bildgebungsgerät befindet. Die Auswahl eines Termins durch das Terminplanungssystem wird bevorzugt in Abhängigkeit von der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses und einer Verfügbarkeit des medizinischen Bildgebungsgerätes, auf dem der medizinische Bildgebungsprozess durchgeführt werden soll, ausgeführt und somit gleiche oder ähnliche Bildgebungsprozesse mit möglichst zeitnahen oder aneinanderlegenden Terminen zu kombinieren. Ist die Auswahl eines Termins erfolgreich erfolgt, speichert das Terminplanungssystem alle Informationen, insbesondere den Termin, die Patientenattribute und die Verfügbarkeit des medizinischen Bildgebungsgerätes im Terminplanungssystem.
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Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass es zu einer Minimierung der Anzahl der Aufnahmespulenwechsel kommt, sowie einer höheren Auslastung des medizinischen Bildgebungsgerätes und einer höheren Kundenzufriedenheit durch geringere Wartezeiten. Zudem ist der Aufwand für das medizinische Fachpersonal für die Terminvergabe deutlich geringer. Eine alternative Ausführungsform wie die Zusammenlegung des Terminplanungssystems und des medizinischen Bildgebungsgerät in einem zusammenhängenden System ist durchaus denkbar, wobei das computerimplementierte Verfahren zur Optimierung des Betriebs auf dem zusammenhängenden System durchgeführt werden kann. Ebenso ist eine alternative Ausführungsform, wobei die Terminanfrage und das Terminplanungssystem lediglich durch eine Person mit der Hilfe eines Telefons durchgeführt werden, denkbar. Eine bevorzugte Ausführungsform ist, dass eine Terminanfrage über eine Internetwebseite ausgeführt wird, wobei diese Webseite zumindest ein Patientenattribut beispielsweise den Namen, die durchzuführende Aufnahme beziehungsweise den auszuführenden Bildgebungsprozess erfasst und das Terminplanungssystems alle Informationen an ein medizinischen Bildgebungsgerät weiterleitet und als Antwort einen Termin für dessen Terminanfrage dem Patienten zur Verfügung stellt, welcher den Termin akzeptieren kann oder einen weiteren Termin auswählen kann.
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Alternativ ist auch ein Prozessschritt g.), wobei die Ausgabe des ausgewählten Termins auf einer Schnittstelle des Terminplanungssystems erfolgt. Bei der Schnittstelle kann es sich um einen Anknüpfungspunkt zu verschiedenen anderen Softwaresystemen handeln, oder um ein Anknüpfungspunkt an ein Internet- oder cloudbasiertes Terminplanungssystem. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist die hohe Integrationsmöglichkeit in bestehendes Computersysteme, sowie eine Kombination mit weiteren Softwaresystemen um den Betrieb eines medizinischen Bildgebungsgeräts weiter zu verbessern.
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Alternativ kann das Verfahren zur Optimierung des Betriebs von den medizinischen Bildgebungsgeräten ausgeführt werden.
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Besonders vorteilhaft werden die Schritte c.) bis f.) automatisch durchgeführt. Dies führt vorteilhafterweise zu einer Reduzierung des Fehlerpotenzials sowie zu einer Verringerung der Prozesszeit für die Terminvergabe.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren die folgenden Schritte:
- - Während eines laufenden medizinischen Bildgebungsprozesses, Ermitteln der voraussichtlichen Dauer des laufenden medizinischen Bildgebungsprozesses,
- - Übermittlung der voraussichtlichen Dauer des laufenden medizinischen Bildgebungsprozesses an das Terminplanungssystem und Vergleich mit dessen bereitgestellter Dauer,
- - Gegebenenfalls Bereitstellung eines Datenpaketes mit der voraussichtlichen Enduhrzeit,
- - Gegebenenfalls Anpassung der nachfolgenden Termine durch das Terminplanungssystem.
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Bei der Ermittlung der voraussichtlichen Dauer während des laufenden medizinischen Bildgebungsprozesses handelt es sich bevorzugt um eine Erfassung des aktuellen Fortschritts des medizinischen Bildgebungsprozesses, welcher bevorzugt in Stunden bzw. Minuten bzw. Sekunden aufgenommen wird. Bevorzugt findet eine Übermittlung der voraussichtlichen Dauer, beispielsweise durch eine elektronische oder eine kabellose Übertragung, durch das Terminplanungssystem statt. Das Terminplanungssystem führt bevorzugt einen Vergleich zwischen der voraussichtlichen Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses und der bereitgestellten Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses durch, welche bei der Terminvergabe festgelegt wurde. Bei dem Vergleich wird eine Differenz zwischen der voraussichtlichen und der bereitgestellten Dauer ermittelt. Mit Hilfe dieser Differenz wird eine Enduhrzeit des medizinischen Bildgebungsprozesses errechnet. Sofern diese Differenz einen Schwellwert, beispielsweise 5 Minuten übersteigt, wird diese Enduhrzeit mittels eines Datenpaketes an das Terminplanungssystem übermittelt. Das Terminplanungssystem kann in Abhängigkeit der Enduhrzeit des medizinischen Bildgebungsprozesses nachfolgende Termine anpassen. Die Anpassung kann eine Kontaktaufnahme mit den Patienten, welche die nachfolgenden Termine belegen, umfassen. Durch diese Ausführungsform ergeben sich die Vorteile einer deutlichen Reduzierung der Wartezeiten der Patienten, da diese über eine Terminverschiebung bzw. Verspätung rechtzeitig informiert werden, eine Erhöhung der Auslastung des medizinischen Bildgebungsgerätes durch pünktlichere Patienten sowie zufriedenere Patienten, da keine unnötigen Wartezeiten entstehen. Beispielsweise wird ein medizinischer Bildgebungsprozess durchgeführt, wobei während des laufenden medizinischen Bildgebungsprozesses die voraussichtliche Dauer bzw. das voraussichtliche Ende des medizinischen Bildgebungsprozesses ermittelt wird und diese Information an das Terminplanungssystem weitergeleitet wird, wobei das Terminplanungssystem das voraussichtliche Ende mit dem geplanten Ende vergleicht, wodurch das Terminplanungssystem sofern nötig eine Benachrichtigung per SMS oder E-Mail an den Patienten des nachfolgenden Termins versendet, beispielsweise eine Information, dass der Termin sich um 15 Minuten nach hinten verschiebt, sendet.
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Das Verfahren kann bevorzugt die folgenden Schritte umfassen:
- - Bereitstellen einer Rüstzeit in Abhängigkeit des Patientenattributs durch das medizinische Bildgebungsgerät an das Terminplanungssystem,
- - Berücksichtigung der Rüstzeit bei der Terminauswahl durch das Terminplanungssystem.
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Bei dem Bereitstellen einer Rüstzeit in Abhängigkeit eines Patientenattributs handelt es sich um eine Rüstzeit bzw. eine Sollzeit des medizinischen Bildgebungsgeräts, die beispielsweise dadurch entsteht, dass eine Aufnahmespule des medizinischen Bildgebungsgerätes gewechselt werden muss, da an dem zu untersuchenden Patienten ein anderes medizinisches Bildgebungsverfahren durchgeführt werden soll als an dem vorherigen Patienten. Bei der Berücksichtigung der Rüstzeit bei der Terminauswahl werden bevorzugt Patienten mit den gleichen medizinischen Bildgebungsprozessen hintereinander mit Hilfe des medizinischen Bildgebungsgerätes untersucht. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist eine effizientere Terminvergabe, da die Anzahl der Aufnahmespulenwechsel deutlich reduziert wird und eine Entlastung des medizinischen Fachpersonals stattfindet. Bei einer Terminanfrage kann beispielsweise durch das Patientenattribut ermittelt werden, ob das medizinische Bildgebungsgerät umgerüstet werden muss oder nicht und wenn ja, wie lange die Rüstzeit sein wird.
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Bevorzugt erfolgt die Auswahl eines Termins derart, dass wenn möglich keine Rüstzeiten anfallen, indem für medizinische Bildgebungsprozesse mit dem gleichen Patientenattribut möglichst hintereinander liegende Termine ausgewählt werden. Bevorzugt handelt es sich bei dem gleichen Patientenattribut um die gleiche Körperregion, beziehungsweise die gleiche Aufnahmeposition am medizinischen Bildgebungsgerät, um somit eventuelle Rüstzeiten zu minimieren. Bevorzugt werden gleiche Patientenattribute hintereinander behandelt und somit der Betrieb des medizinischen Bildgebungsgeräts effizienter gestaltet. Beispielsweise können die gleichen Patientenattribute mit dem gleichen medizinischen Bildgebungsprozess an zwei hintereinanderliegenden Terminen durchgeführt werden oder aber auch zeitlich versetzt hintereinander durchgeführt werden, beispielsweise dass an zwei hintereinander folgenden Tagen die gleichen medizinischen Bildgebungsprozesse durchgeführt werden. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist eine Reduzierung der Rüstzeiten sowie eine Schonung der Aufnahmespulen und eine Reduzierung der Umbauzeiten der Aufbauten und eine dadurch entstehende Entlastung des medizinischen Fachpersonals.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren ausgeführt, wobei die Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses mit Hilfe von gemittelten Dauern aus an dem medizinischen Bildgebungsgerät über einen Zeitraum, bevorzugt zwischen einen Tag und 3 Monaten, durchgeführten medizinischen Bildgebungsprozessen ermittelt oder berechnet wird. Gemittelte Dauern des medizinischen Bildgebungsprozesses werden für die gleichen medizinischen Bildgebungsprozesse ermittelt.
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Dies bedeutet in diesem Ausführungsbeispiel, dass beispielsweise Schulteraufnahmen hinsichtlich ihrer Dauer untersucht werden und daraus ein Mittelwert gebildet wird. Diese Dauern werden über einen Zeitraum bevorzugt zwischen einem Tag und 3 Monaten gesammelt und gemittelt und anschließend für die Bereitstellung der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses verwendet. Dies führt zu einer Steigerung der Vorhersagegenauigkeit der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses, sowie zu einer automatischen Anpassung an die lokalen Gegebenheiten bzw. die Effizienz des medizinischen Fachpersonals vor Ort.
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Zweckmäßigerweise kann das Verfahren ausgeführt werden, wobei das Patientenattribut ein Name des Patienten und/oder eine Art von Bildgebungsprozess und/oder ein Körperteil und/oder eine dazugehörige Aufnahmespule und/oder ein oder mehrere Implantate des Patienten und/oder eine Indikation und/oder eine Selbstauskunft des Patienten sein kann. Bei einem Namen eines Patienten kann es sich beispielsweise um einen Vor- und Nachnamen sowie Titel des Patienten handeln. Bei der Art des Bildgebungsprozesses kann es sich beispielsweise um die Zusammensetzung aus medizinischen Bildgebungsgerät sowie Aufnahmerichtung und Häufigkeit handeln. Bevorzugt beschreibt ein Patientenattribut das Körperteil oder die Körperregion, welches mit dem medizinischen Bildgebungsprozess untersucht werden soll. Abhängig von der Art des medizinischen Bildgebungsprozesses und des Körperteils kann beispielweise die dazugehörige Aufnahmespule als Patientenattribut definiert werden. Bevorzugterweise kann als Patientenattribut auch beispielsweise ein oder mehrere Implantate des Patienten vermerkt werden. Beispielsweise können neben der Anzahl der Implantate des Patienten auch die Art der Implantate aufgenommen werden. Besonders bevorzugt ist ein Patientenattribut eine Indikation, wobei durch medizinisches Fachpersonal bereits eine Voreinschätzung zur Diagnose gemacht wurde. Beispielsweise kann ein Patientenattribut ebenso eine Selbstauskunft eines Patienten, in der verschiedene Informationen über sich und seiner Einverständniserklärung zu einer medizinischen Bildgebung gibt, sein. Besonders vorteilhaft in dieser Ausführungsform ist die Vermeidung von unnötigen Abbrüchen eines medizinischen Bildgebungsprozesses, da eine umfangreiche Aufklärung hinsichtlich Implantate des Patienten bereits stattgefunden hat. Ebenso findet eine Minimierung von Umrüstzeiten von Aufnahmespulen statt, da der Patient anhand des notwendigen medizinischen Bildgebungsprozesses einen Termin zugewiesen bekommen hat. In einer beispielhaften Ausführungsform gibt der Patient in einem Internetformular verschiedenen Patientenattribute an, wie beispielsweise seinen Namen, die Art des medizinischen Bildgebungsprozesses, beispielsweise Computertomographie, das Körperteil welcher zu untersuchen ist, beispielsweise die Schulter des Patienten, und Informationen über das Vorhandensein eines oder mehrerer Implantate im Patienten, sowie einer Selbstauskunft des Patienten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Verfahren durchgeführt werden, wobei ein Patient einen Termin ablehnen kann und dies dem Terminplanungssystem rückmeldet, wobei das Terminplanungssystem zumindest einen weiteren Termin generiert, durch die erneuerte Ausführung des Schrittes e.), wobei der Patient den weiteren Termin erhält und dem Terminplanungssystem Rückmeldung gibt, wobei bei einer positiven Rückmeldung der Schritt f.) ausgeführt wird. Das Ablehnen des Termins bedeutet in diesem Fall bevorzugt, dass der Patient dem Terminplanungssystem rückmeldet, den vorgeschlagenen Termin nicht wahrnehmen zu können. Dadurch löst das Terminplanungssystem die Generierung eines weiteren Termins aus, wobei zumindest ein Termin, bevorzugt mehrere Termine, durch die einfache oder mehrfache Durchführung des Schrittes e.) erzeugt werden. Bevorzugt erhält der Patient zumindest ein oder mehrere weitere Termine, wobei er dem Terminplanungssystem einen Termin zurückmeldet, den er wahrnehmen möchte. Im Anschluss an die positive Rückmeldung wird der Verfahrensschritt f.) ausgeführt und der geplante Termin wird gespeichert. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist die Steigerung der Auslastung des medizinischen Bildgebungsgerätes sowie eine Reduzierung der Patientenausfälle und einer Steigerung der Kundenzufriedenheit durch die Verfügbarkeit einer sinnvollen Terminalternative. Beispielhaft kann ein Patient einen Termin mit Hilfe eines Onlineformulars ablehnen, wodurch das Terminplanungssystem dem Patienten zumindest einen weiteren Termin vorschlägt. Der Patient kann entscheiden, ob er dieses Termin wahrnehmen möchte oder nicht. Sobald ein Termin durch den Patienten ausgewählt wurde, werden die entsprechenden Informationen im Terminplanungssystem gespeichert, durch die Ausführung des Schrittes f.).
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Zweckmäßigerweise wird das Verfahren ausgeführt, wobei die Verfügbarkeit eines medizinischen Bildgebungsprozesses in Schritt e.) anhand zumindest einem, bevorzugt zwei oder mehrere medizinischen Bildgebungsgeräten ermittelt wird, wobei die medizinischen Bildgebungsgeräte über mehrere Dienstleistungszentren verteilt sein können. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist eine effiziente Verteilung der Patienten über mehrere Dienstleistungszentren bzw. medizinischen Bildgebungsgeräten, umso eine Minimierung der Umrüstzeiten vorzunehmen. Daraus resultierend findet eine Steigerung der Auslastung der medizinischen Bildgebungsgeräte in allen Dienstleistungszentren statt. Beispielsweise wird eine Terminanfrage gleichzeitig über mehrere Bildgebungsgeräte in verschiedenen Dienstleistungen bearbeitet und somit ein möglichst zeitnaher Termin mit einer möglichst geringeren Umrüstzeit für den Patienten ausgewählt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren durchgeführt, umfassend die Schritte:
- - Verarbeitung einer Terminanfrage eines Patienten durch das Terminplanungssystem,
- - Erfassung zumindest eines Patientenattributs durch das Terminplanungssystem,
- - Übermittlung einer Terminanfrage an ein medizinisches Bildgebungsgerät und/oder ein oder mehrere Patientenattribute an das medizinische Bildgebungsgerät durch das Terminplanungssystem,
- - Empfangen einer Antwort des medizinischen Bildgebungsgeräts, umfassend eine Dauer eines medizinischen Bildgebungsprozesses und/oder eine Aufnahmespule, welche sich zum Zeitpunkt der Terminanfrage in dem medizinischen Bildgebungsgerät befindet, durch das Terminplanungssystem,
- - Berechnung der Dauer eines Termins anhand der Terminanfrage, zumindest einem Patientenattribut, der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses und ggf. eine Dauer zum Wechseln der Aufnahmespule durch das Terminplanungssystem,
- - Vergabe und/oder Sortierung der Termine anhand von Patientenattributen der Patienten, um eine Anzahl an Aufnahmespulenwelches zu minimieren.
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Bevorzugterweise ist das Terminplanungssystem dazu ausgelegt eine Terminanfrage eines Patienten zu verarbeiten und zumindest ein Patientenattribut zu erfassen. Ebenso bevorzugt kann das Terminplanungssystem die Terminanfrage und/oder ein oder mehrere Patientenattribute an ein medizinisches Bildgebungsgerät übermitteln. Das Terminplanungssystem kann eine Antwort eines medizinischen Bildgebungsgerätes empfangen, wobei Informationen, welche das Terminplanungssystem empfängt, eine Dauer eines medizinischen Bildgebungsprozesses und einer Aufnahmespule beinhalten. Bevorzugt kann das Terminplanungssystem mit Hilfe dieser Informationen eine Dauer des Termins berechnen. Zur Berechnung der Dauer eines Termins benötigt das Terminplanungssystem zumindest ein Patientenattribut, die Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses und gegebenenfalls eine Dauer zum Wechsel der Rüstzeit. Die Dauer zum Wechsel der Aufnahmespule ist optional, da, wenn die Aufnahmespule nicht gewechselt werden muss, diese Zeit eingespart werden kann. Das Terminplanungssystem kann Termine anhand von Patientenattributen vergeben und sortieren. Dabei versucht das Terminplanungssystem die Anzahl von Aufnahmespulenwechsel zu minimieren. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist eine Minimierung der Aufnahmespulenwechsel, sowie eine Steigerung der Auslastung des medizinischen Bildgebungsgerätes.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Bildgebungsgeräts mit den folgenden Schritten ausgeführt:
- - Empfang einer Terminanfrage und/oder zumindest eines Patientenattributes,
- - Bereitstellen einer Dauer eines medizinischen Bildgebungsprozesses in Abhängigkeit zumindest eines Patientenattributs,
- - Übermitteln der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses.
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Das medizinische Bildgebungsgerät kann eine Terminanfrage oder zumindest ein Patientenattribut empfangen. Das Empfangen findet mit der Hilfe von Datenpaketen statt, welche das medizinische Bildgebungsgerät aufnimmt und interpretiert. Das Bereitstellen einer Dauer eines medizinischen Bildgebungsprozesses durch ein medizinisches Bildgebungsgerät bedeutet bevorzugt, dass eine Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses anhand eines Patientenattributs ermittelt wird und diese zur Verfügung gestellt wird. Das medizinische Bildgebungsgerät kann die ermittelte Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses übermitteln. Das Übermitteln versteht sich als Versenden einer Information in Form von Datenpaketen, welche ein verknüpftes Gerät empfangen kann und zu interpretieren weiß. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass zu einem Patientenattribut eine Dauer ermittelt werden kann, welche dem Patientenattribut gerecht wird und somit keine ungenauen Standardwerte verwendet werden müssen.
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Zweckmäßigerweise wird das Verfahren durchgeführt, wobei die Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses umfassend eine Vorbereitungszeit des medizinischen Bildgebungsprozesses, eine Aufnahmezeit des medizinischen Bildgebungsprozesses, eine Nachbereitungszeit des medizinischen Bildgebungsprozesses und gegebenenfalls einer Umrüstzeit einer Aufnahmespule des medizinischen Bildgebungsgerätes in Abhängigkeit eines Patientenattributs berechnet wird, wobei die Berechnung der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses, anhand von vorgegebenen Werten und/oder durch den Betrieb des medizinischen Bildgebungsgeräts ermittelten Werten und/oder manuellen Eingaben, am medizinischen Bildgebungsgerät konstant, täglich, wöchentlich, quartalsweise oder jährlich erfolgt. Als Vorbereitungszeit des medizinischen Bildgebungsprozesses versteht sich die Zeit, die dazu benötigt wird das medizinische Bildgebungsgerät auf einen Patienten vorzubereiten. Dies umfasst bspw. eine Reinigung des medizinischen Bildgebungsgeräts oder andere Tätigkeiten. Die Aufnahmezeit eines medizinischen Bildgebungsprozesses umfasst die Zeit, welche dazu benötigt wird den medizinischen Bildgebungsprozess durchzuführen. Darunter versteht sich die Zeit zwischen dem Beginn und dem Ende des medizinischen Bildgebungsprozesses. Als Nachbereitungszeit eines medizinischen Bildgebungsprozesses wird bspw. verstanden, dass nach der Durchführung eines medizinischen Bildgebungsprozesses das medizinische Bildgebungsgerät wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wird. Die Umrüstzeit einer Aufnahmespule umfasst die Dauer in der das medizinische Bildgebungsgerät nicht genutzt werden kann, da bspw. die Aufnahmespule gewechselt wird.
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Unter den vorgegebenen Werten zur Berechnung der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses sind Werte die bei der Auslieferung des medizinischen Bildgebungsgerätes hinterlegt sind, welche zur Berechnung der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses verwendet werden können. Ebenso können bevorzugt die Werte für die Berechnung der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses im Betrieb des medizinischen Bildgebungsgerätes ermittelt werden, wobei die ermittelten Werte gemittelt oder geglättet werden. Ebenso können die Werte für die Berechnung der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses durch eine manuelle Eingabe bestimmt werden. Die Berechnung der Dauer der medizinischen Bildgebungsprozesse können bevorzugt konstant, täglich, wöchentlich, quartalsweise oder jährlich erfolgen. Diese Form der Ausführung hat den Vorteil, dass die Dauer für die medizinischen Bildgebungsprozesse in Abhängigkeit der Patientenattribute an die lokalen Gegebenheiten angepasst wird, sowie eine bessere Vorhersagbarkeit der Dauer erlangt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist eine Schnittstelle, insbesondere zur Minimierung von Umrüstzeiten, zwischen einem Terminplanungssystem und einem medizinischen Bildgebungsgerät die Merkmale auf,
- - wobei die Schnittstelle dazu konfiguriert ist, eine Terminanfrage des Terminplanungssystems an das medizinischen Bildgebungsgerät weiterzuleiten, wobei eine Konvertierung des Datenformats durch die Schnittstelle erfolgen kann,
- - wobei die Schnittstelle dazu konfiguriert ist, eine Antwort des medizinischen Bildgebungsgeräts auf die Terminanfrage aufzunehmen und diese an das Terminplanungssystem zu übergeben, wobei die Antwort durch die Schnittstelle in ein anderes Datenformat konvertiert werden kann,
- - wobei die Schnittstelle des Terminplanungssystems dazu konfiguriert ist bei einer nicht Erreichbarkeit des Terminplanungssystems und/oder des medizinischen Bildgebungsgeräts die Terminanfrage und/oder die Antwort zu speichern.
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In anderen Worten dient die Schnittstelle dazu, Informationen zwischen dem Terminplanungssystem und dem medizinischen Bildgebungsgerät weiterzuleiten und dabei gegebenenfalls die Datenformate der Datenpakete zu konvertieren. Sofern das Terminplanungssystem oder das medizinischen Bildgebungsgerät nicht verfügbar sind, kann die Schnittstelle die aktuellen zu übermittelnden Informationen bevorzugt zwischenspeichern. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass verschiedene Softwaresysteme bzw. Terminplanungssysteme und medizinische Bildgebungsgeräte von unterschiedlichen Herstellern miteinander verknüpft werden können.
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Die bevorzugten Ausführungsformen sind auf all Aspekte bzw. alle erfindungsgemäßen Verfahren anwendbar.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Datenträger mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm zur Ausführung der erfindungsgemäßen Verfahren auf. Dabei ist der Datenträger bevorzugt als PC- oder Server-Festplatte, als Netzwerkdatenspeicher, als Cloud-Datenspeicher oder als Wechseldatenträger ausgeführt.
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Schließlich ist die Erfindung auf ein medizinisches Bildgebungsgerät gerichtet, welches dazu konfiguriert ist das Verfahren zur Optimierung des Betriebs von medizinischen Bildgebungsgeräten nach den Ansprüchen 1 bis 10, 12 und 13 auszuführen, wobei das medizinischen Bildgebungsgerät ein MR Scanner oder ein Magnetresonanztomograph oder ein Computertomograph oder ein Magnetresonanz-Positronenemmissionstomograph oder ein Computertomograph-Positronenemmissionstomograph oder ein Rötengerät oder ein C-Bogen-Röntengerät oder ein Mammograph oder ein Ultraschallgerät oder ein P Positronenemmissionstomograph oder ein SPECT-Gerät ist.
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Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sind weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung nachfolgend näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung des Verfahrens zur Optimierung des Betriebs von medizinischen Bildgebungsgeräten;
- 2: eine schematische Darstellung eines medizinischen Bildgebungsgerätes und eines Terminplanungssystems.
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1 zeigt ein computer-implementiertes Verfahren zur Optimierung des Betriebs von medizinischen Bildgebungsgeräten in einen oder mehreren Dienstleistungszentren. In 1 sind die Verfahrensschritte innerhalb eines Dienstleistungszentrums zu sehen. Die Verfahrensschritte können in dieser Reihenfolge stattfinden, wobei andere Reihenfolgen oder Kombinationen der Verfahrensschritte ebenso denkbar sind. Die Verfahrensschritte werden ausgelöst durch eine Terminanfrage 10. Durch die Terminanfrage 10 wird eine Erfassung 12 von zumindest einem Patientenattribut ausgelöst. Ist die Erfassung 12 abgeschlossen, folgt der nächste Verfahrensschritt, nämlich die Übermittlung 14 des erfassten Patientenattributes. Im Verfahrensschritt Bereitstellung 16 einer Dauer in Abhängigkeit eines Patientenattributes wird die Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses mit Hilfe des Patientenattributes bestimmt. Auf die Bereitstellung 16 der Dauer folgt die Auswahl 18 eines Termins in Abhängigkeit der Dauer des medizinischen Bildgebungsprozesses. Wurde ein Termin erfolgreich ausgewählt wird dieser im Verfahrensschritt Speichern 20 des Termins gespeichert. Gegebenenfalls wird der Termin an einer Schnittstelle ausgegeben im Verfahrensschritt Ausgabe 22 des Termin an Schnittstelle.
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Die 2 zeigt eine Anordnung für den Betrieb eines medizinischen Bildgebungsgerätes. Das medizinische Bildgebungsgerät 26 ist über die Datenübertragung 32 mit einer Schnittstelle 30 verbunden. Die Schnittstelle 30 verfügt ebenso über eine Datenübertragung 34 zum Terminplanungssystem 28. Mit dieser Anordnung lassen sich Daten vom Terminplanungssystem 28 an das medizinischen Bildgebungsgerät 26 übertragen. Auch eine Übertragung von Informationen vom medizinischen Bildgebungsgerät 26 direkt an das Terminplanungssystem 28 ist möglich. Die Datenübertragungen 32 und 34 können bevorzugt als Kabel oder kabellose Datenübertragung ausgeführt sein. Ist das Terminplanungssystem 28 oder das medizinische Bildgebungsgerät 26 nicht verfügbar, da die Datenübertragungen 32 und/oder 34 ausgefallen sind, kann die Schnittstelle 30 alle Informationen speichern. Das Speichern findet auf einem Datenträger 36 oder einem Netzwerkdatenspeicher 28 statt. Der Datenträger 36 ist mit dem medizinischen Bildgebungsgerät 26 und dem Terminplanungssystem 28 verbunden und kann Informationen langfristig und auch kurzfristig aus den beiden Geräten speichern. Der Netzwerkdatenspeicher ist mit dem medizinischen Bildgebungsgerät 26 und dem Terminplanungssystem 28 verbunden. Neben einer Speicherfunktion der Netzwerkdatenspeichers 38 kann der Netzwerkdatenspeicher 38 auch bevorzugt Rechenoperationen oder Computerprogramme ausführen, welche zur Steuerung oder zum Betrieb des medizinischen Bildgebungsgerätes und/oder des Terminplanungssystems verwendet werden können.