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Für die interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung werden Eingriffe an dem Patienten und/oder eine Behandlung des Patienten zumindest teilweise mittels medizinischer Bildinformationen, die mittels einer oder mehrerer medizinischer Bildgebungsmodalitäten, beispielsweise einer Magnetresonanzvorrichtung, einer Computertomographievorrichtung, einer PET(Positronen-Emissions-Tomographie)-Vorrichtung usw., erfasst wurden, vorbereitet und/oder geplant. Hierzu ist eine reproduzierbare, exakte Lagerung des Patienten erforderlich, um zur Vorbereitung und/oder Planung der Intervention Bildinformationen von unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten fusionieren und/oder kombinieren zu können. Diese unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten weisen jedoch häufig unterschiedliche Abmessungen eines für die Aufnahme des Patienten zur Verfügung stehenden Patientenaufnahmebereichs auf.
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Für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung zur interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung wird der Patient auf einer Patientenlagerungsvorrichtung positioniert. Die Position des Patienten auf der Patientenlagerungsvorrichtung sollte hierbei an die unterschiedlichen Bildgebungsmodalitäten, insbesondere an die unterschiedlichen Abmessungen des für die Aufnahme des Patienten zur Verfügung stehenden Aufnahmebereichs, angepasst sein, so dass unerwünschte Kollisionen des Patienten mit einem den Aufnahmebereich umgebenden Gehäuse der medizinischen Bildgebungsmodalität verhindert werden können.
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Bei der Positionierung des Patienten gelingt es dem medizinischen Bedienpersonal nicht immer, dass alle für die interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung vorgesehenen medizinischen Bildgebungsmodalitäten berücksichtigt werden. Ob die Anordnung des Patienten auf der Patientenlagerungsvorrichtung für ein kollisionsfreies Einführen an den weiteren medizinischen Bildgebungsmodalitäten ausreicht, erfährt das medizinische Bedienpersonal meist erst während des Einführvorgangs in die entsprechende medizinische Bildgebungsmodalität. Dies kann jedoch zu einer Neupositionierung des Patienten führen, wenn mit einer weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität eine weitere Bildgebungsmessung erfolgen soll. Eine Neupositionierung des Patienten erschwert jedoch eine Fusionierung und/oder Überlagerung von Bildinformationen und/oder Bilddaten der unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten. Zudem kann hierbei ein klinischer Arbeitsablauf erheblich gestört und/oder verzögert werden, wie beispielsweise während eines neurochirurgischen Eingriffs an einem Kopf des Patienten, wobei der Kopf innerhalb einer Kopfhaltevorrichtung eingespannt ist und mit sterilen Tüchern abgedeckt ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das eine Vorbereitung für eine interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung vereinfacht. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zu einer Vorbereitung einer interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung mit zumindest zwei unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten, mit den folgenden Schritten:
- – Positionieren eines Patienten auf einer Patientenlagerungsvorrichtung und Einbringen der Patientenlagerungsvorrichtung zusammen mit dem Patienten in einen Patientenaufnahmebereich einer ersten medizinischen Bildgebungsmodalität,
- – Erfassen eines ersten Bilddatensatzes des zu untersuchenden Patienten mittels der ersten medizinischen Bildgebungsmodalität,
- – Auswerten des ersten Bilddatensatzes mittels einer Datenauswerteeinheit,
- – Berechnen von zumindest einem Patientenparameter aus dem ausgewerteten ersten Bilddatensatz und
- – Berechnen von zumindest einem Kompatibilitätswert in Abhängigkeit des zumindest einen Patientenparameters und in Abhängigkeit von zumindest einem Geräteparameter wenigstens einer weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität.
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Vorteilhafterweise können hierdurch die erfassten Bilddaten des ersten Bilddatensatzes sowohl für eine medizinische Analyse als auch für Kompatibilitätsbetrachtungen und/oder Plausibilitätsbetrachtungen für Untersuchungen des Patienten mit weiteren, insbesondere unterschiedlich zu ersten medizinischen Bildgebungsmodalität ausgebildeten, medizinischen Bildgebungsmodalitäten verwendet werden. Derart kann eine Kompatibilität zwischen dem Patienten und den weiteren, insbesondere unterschiedlich zu ersten medizinischen Bildgebungsmodalität ausgebildeten, medizinischen Bildgebungsmodalitäten vorteilhaft erfasst werden und diese Information für die weitere Vorbereitung und/oder Untersuchung der interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung genutzt werden. In diesem Zusammenhang soll unter einem Patientenparameter insbesondere ein Parameter und/oder ein Wert einer physischen Eigenschaft des Patienten und/oder eines zu untersuchenden Teilbereichs des Patienten verstanden werden, wie beispielsweise ein Parameter und/oder ein Wert einer geometrischen Abmessung und/oder einer Dichte usw. Des Weiteren soll unter einem Geräteparameter insbesondere gerätespezifischer Parameter und/oder Wert der weiteren, insbesondere unterschiedlich zur ersten medizinischen Bildgebungsmodalität ausgebildeten, medizinischen Bildgebungsmodalität verstanden werden, wobei der Geräteparameter beispielsweise einen Parameter und/oder einen Wert einer geometrischen Abmessung einer Öffnung eines Patientenaufnahmebereichs und/oder einer Detektionsart usw. umfassen kann. Ferner soll unter einem Kompatibilitätswert insbesondere ein Wert verstanden werden, der eine Vereinbarkeit des Patienten, insbesondere des Patientenparameters, mit dem Geräteparameter der weiteren, insbesondere unterschiedlich zu ersten medizinischen Bildgebungsmodalität ausgebildeten, medizinischen Bildgebungsmodalitäten für die Erfassung eines weiteren medizinischen Bilddatensatzes umfasst. Die Patientenlagerungsvorrichtung umfasst bevorzugt einen Liegentisch, auf dem der Patient gelagert wird und der in einen Patientenaufnahmebereich der medizinischen Bildgebungsmodalitäten einführbar ist. Des Weiteren kann die Patientenlagerungsvorrichtung weitere Lagerungshilfen, wie beispielsweise eine Kopfhalterung und/oder Auflagen und/oder Unterlagen zur gezielten Positionierung des Patienten in einer Untersuchungsposition auf dem Liegentisch umfassen.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der Patientenparameter zumindest eine Information wenigstens eines Volumenelements des Patienten bezüglich einer Eigenschaft, insbesondere einer physischen Eigenschaft, des Patienten umfasst, wodurch eine besonders effiziente und verlässliche Aussagekraft des Kompatibilitätswerts erreicht werden kann.
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Besonders vorteilhaft umfasst die Eigenschaft des Patienten eine Dichte des Volumenelements des Patienten, wodurch eine zusätzliche Information hinsichtlich von Fremdkörpern und/oder Implantaten innerhalb des zu untersuchenden Teilbereichs des Patienten mit in die Kompatibilitätsbetrachtungen eingehen können. So kann beispielsweise für Patienten mit einem Herzschrittmacher und/oder einem Metallimplantat eine geringere Auswahl weiterer medizinischen Bildgebungsmodalitäten für die Erfassung eines weiteren Bilddatensatzes zur Verfügung stehen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Eigenschaft des Patienten eine Außenkontur des Volumenelements des Patienten, insbesondere eines für die medizinische Untersuchung relevanten Teilbereichs des Patienten, umfassen, wodurch eine Kompatibilität des Patienten hinsichtlich seines Umfangs mit den weiteren, zur Verfügung stehenden, medizinischen Bildgebungsmodalitäten bestimmt werden kann. Zudem kann hierdurch anhand des Kompatibilitätswerts bereits auf mögliche Kollisionen des Patienten mit den weiteren, zur Verfügung stehenden, medizinischen Bildgebungsmodalitäten hingewiesen werden. Die Außenkontur kann beispielsweise mittels eines Segmentierungsalgorithmus bestimmt werden.
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Eine Objektgröße, beispielsweise der Patient zusammen mit der Patientenlagerungsvorrichtung, kann besonders schnell mittels einer Einhüllenden aller Außenkonturen unterschiedlicher Volumenelemente erfolgen. Derart kann eine exakte Abmessung des auf der Patientenlagerungsvorrichtung positionierten Patienten erhalten werden und damit eine besonders verlässliche Aussagekraft des Kompatibilitätswerts erreicht werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass anhand des zumindest einen Kompatibilitätswerts eine Auswahl der mit dem Patientenparameter kompatiblen, weiteren medizinischen Bildgebungsmodalitäten bereitgestellt wird. Es kann derart von einem medizinischen Bedienpersonal, beispielsweise einem Arzt, besonders schnell ein weiteres Vorgehen zur Vorbereitung der interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung und der interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung selbst ermittelt werden. Beispielsweise können hierbei zeitaufwendige Vorbereitungen des Patienten für Untersuchungen mit einer weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität, die nicht mit den Patientenparameter kompatibel ist, verhindert werden und/oder es kann der Patient derart positioniert und/oder präpariert werden, dass eine Kompatibilität des Patienten mit einer von der Auswahl ausgeschlossenen weiteren, medizinischen Bildgebungsmodalität erreicht werden kann.
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Eine vorteilhafte Informationsübermittlung an das medizinische Bedienpersonal kann erreicht werden, wenn die Auswahl der mit dem Patientenparameter kompatiblen, weiteren medizinischen Bildgebungsmodalitäten optisch mittels eines Ausgabemittels ausgegeben wird. Vorzugsweise umfasst das optische Ausgabemittel einen Monitor und/oder einen Touchscreen und/oder weitere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende optische Ausgabemittel.
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Besonders vorteilhaft kann der zumindest eine Kompatibilitätswert eine Kollisionswahrscheinlichkeit des Patienten oder des Patienten zusammen mit der Patientenlagerungsvorrichtung mit einem den Patientenaufnahmebereich umgebenden Gehäuse der zumindest einen weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität umfassen. Es kann derart vor einer weiteren medizinischen Bildgebungsuntersuchung bereits eine mögliche Kollisionsgefahr des Patienten mit der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität, insbesondere mit dem den Patientenaufnahmebereich umgebenden Gehäuse, ermittelt werden. Hierdurch kann der Patient vor einer möglichen Kollision mit der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität und somit vor Verletzungen geschützt werden.
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Eine besonders effiziente und verlässliche Berechnung einer Kollisionswahrscheinlichkeit des auf der Patientenlagerungsvorrichtung positionierten Patienten mit der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität, insbesondere einem den Patientenaufnahmebereich umgebenden Gehäuse, kann vorteilhaft erreicht werden, wenn für die Berechnung des zumindest einen Kompatibilitätswerts der Geräteparameter eine geometrische Abmessung einer Öffnung des Patientenaufnahmebereichs der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität umfasst. Alternativ oder zusätzlich kann der Geräteparameter zur für die Berechnung des zumindest einen Kompatibilitätswerts eine Art einer Erfassung eines medizinischen Bilddatensatzes und/oder weiterer, gerätespezifischer Parameter und/oder Werte umfassen, die für die Erfassung von medizinischen Bilddatensätzen relevant sind.
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Ferner geht die Erfindung aus von einem medizinischen Bildgebungssystem mit zumindest zwei unterschiedlichen Bildgebungsmodalitäten und einer Steuereinrichtung, die eine Datenauswerteeinheit umfasst, wobei das medizinische Bildgebungssystem zur Durchführung eines Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9 ausgelegt ist. Vorteilhafterweise können hierdurch die erfassten Bilddaten des ersten Bilddatensatzes sowohl für eine medizinische Analyse als auch für Kompatibilitätsbetrachtungen und/oder Plausibilitätsbetrachtungen für Untersuchungen des Patienten mit weiteren, insbesondere unterschiedlich zu ersten medizinischen Bildgebungsmodalität ausgebildeten, medizinischen Bildgebungsmodalitäten verwendet werden. Derart kann eine Kompatibilität zwischen den Patienten und den weiteren, insbesondere unterschiedlich zu ersten medizinischen Bildgebungsmodalität ausgebildeten, medizinischen Bildgebungsmodalitäten vorteilhaft erfasst werden und diese Information für die weitere Vorbereitung und/oder Untersuchung der interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung genutzt werden.
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Weiterhin geht die Erfindung aus von einem Computerprogrammprodukt, welches ein ausführbares Programm enthält, das bei einer Installation auf einem Computer das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 automatisch ausführt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen.
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Es zeigen:
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1 erfindungsgemäßes medizinisches Bildgebungssystem in einer schematischen Darstellung und
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2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu einer Vorbereitung einer interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung mit zumindest zwei unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes medizinisches Bildgebungssystem 10 dargestellt. Das medizinische Bildgebungssystem 10 umfasst mehrere medizinische Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13, die sich hinsichtlich einer Detektionsart zur Erfassung von medizinischen Bilddatensätzen und/oder hinsichtlich einer Dimensionierung bei gleicher Detektionsart unterscheiden können. Beispielsweise können die einzelnen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 von einer Magnetresonanzvorrichtung, einer Computertomographievorrichtung, einer PET-Vorrichtung, eine Angiograpie-Vorrichtung usw. gebildet sein. Zudem können die einzelnen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 auch nur von beispielsweise Magnetresonanzvorrichtungen gebildet sein, wobei sich die einzelnen Magnetresonanzvorrichtungen hinsichtlich einer Magnetfeldstärke und/oder eines Öffnungsdurchmessers 14 eines Patientenaufnahmebereichs 15 und/oder weiterer, dem Fachmann als sinnvoll erscheinender Parameter unterscheiden können.
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Das medizinische Bildgebungssystem 10 umfasst weiterhin zumindest eine Patientenlagerungsvorrichtung 16, auf der ein Patient 17 für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung gelagert wird und in einen Patientenaufnahmebereich 14 in einer der medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 eingebracht werden kann. Die zumindest eine Patientenlagerungsvorrichtung 16 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel derart ausgestaltet, dass sie in zumindest einigen der unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 kollisionsfrei einführbar ist. Grundsätzlich kann das medizinische Bildgebungssystem 10 mehrere Patientenlagerungsvorrichtungen 16 aufweisen, wobei jeweils eine der Patientenlagerungsvorrichtungen 16 zu einem Einführen des Patienten 17 in eine der medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 vorgesehen ist. Hierbei kann die Patientenlagerungsvorrichtung 16 neben einem Liegentisch, der in den Patientenaufnahmebereich 14 der einführbar ist, weitere Lagerungshilfen, wie beispielsweise eine Kopfhalterung, Auflagen und/oder Unterlagen zur gezielten Positionierung des Patienten 17 in einer Untersuchungsposition auf dem Liegentisch, umfassen.
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Des Weiteren umfasst das medizinische Bildgebungssystem 10 eine Steuereinrichtung 18. Die Steuereinrichtung 18 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel von einer zentralen Steuereinrichtung 18 gebildet, die eine Datenauswerteinheit 19, eine Speichereinheit 20 und eine Prozessoreinheit 21 umfasst. Die zentrale Steuereinrichtung 18 kann zudem weitere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Einheiten umfassen.
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Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass das medizinische Bildgebungssystem 10 auch mehrere, dezentrale Steuereinrichtungen 18 aufweist, die jeweils eine Datenauswerteinheit 19, eine Speichereinheit 20 und eine Prozessoreinheit 21 umfassen, wobei jeweils eine der Steuereinrichtung 18 einer der medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 des medizinischen Bildgebungssystems 10 zugeordnet ist.
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Die Steuereinrichtung 18 mit der Datenauswerteeinheit 19 ist zu einer zentralen Datenauswertung von medizinischen Bilddaten, die mittels der unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 erfasst werden, ausgelegt. Hierzu weist das medizinische Bildgebungssystem 10 eine nicht näher dargestellte Datenübertragungseinheit auf, die erfasste Bilddaten der einzelnen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 zur Steuereinrichtung 18 überträgt.
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Zur Vorbereitung für eine interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung an einem Patienten 17 werden von dem Patienten 17, insbesondere von dem für die interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung relevanten Teilbereich des Patienten 17, mehrere medizinische Bilddatensätze mit unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 erfasst. Aus den unterschiedlichen Datensätzen der unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 wird ein möglichst exaktes 3D-Bild des für die interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung relevanten Teilbereichs des Patienten mittels der Datenauswerteeinheit 18 erstellt.
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Ein Verfahren zu einer Vorbereitung einer interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung mit zumindest zwei unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 ist in 2 näher dargestellt. Zunächst wird in einem Positionierungsschritt 100 der Patient 17 auf der Patientenlagerungsvorrichtung 16 von einem medizinischen Bedienpersonal, beispielsweise einem Arzt, positioniert und für die interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung präpariert.
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Anschließend wird in dem Positionierungsschritt 100 der Patient 17 zusammen mit der Patientenlagerungsvorrichtung 16 in dem Patientenaufnahmebereich 15 einer ersten der medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 eingebracht.
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In einem sich daran anschließenden Verfahrensschritt 101 wird ein erster Bilddatensatz mittels der ersten medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 erfasst und mittels der Datenübertragungseinheit an die Datenauswerteeinheit 19 der Steuereinrichtung 18 übertragen. In einem Auswerteschritt 102, der sich an den Verfahrensschritt 101 anschließt, werden die Bilddaten des ersten Bilddatensatzes von der Datenauswerteeinheit 19 ausgewertet. In einem daran anschließenden, weiteren Verfahrensschritt 102 wird aus den ausgewerteten Bilddaten zumindest ein Patientenparameter berechnet. Der Patientenparameter enthält bevorzugt zumindest eine Information bezüglich einer Eigenschaft wenigstens eines Volumenelements des Patienten 17. Die Information bezüglich der Eigenschaft wenigstens eines Volumenelements des Patienten 17 kann hierbei einen Wert und/oder Parameter einer optischen Dichte des Volumenelements und/oder einen Wert und/oder Parameter einer Außenkontur des Volumenelements des Patienten 17 und/oder weitere aus den ersten Bilddatensatz gewonnene Patientenparameter umfassen. Anhand der aus den ausgewerteten Bilddaten ermittelten optischen Dichte kann auf zusätzliche Objekte innerhalb des Patienten geschlossen werden, wie beispielsweise auf einen Herzschrittmacher usw.
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Umfasst der Patientenparameter eine Außenkontur eines Volumenelements und/oder eines Teilerbereiches des Patienten 17, wird dieser Patientenparameter beispielsweise durch die Verwendung von Segmentierungsalgorithmen mittels der Datenauswerteeinheit 19 bestimmt. Aus den einzelnen Außenkonturen unterschiedlicher Volumenelemente kann zudem von der Datenauswerteeinheit 19 in dem weiteren Verfahrensschritt 102 eine Einhüllende für alle berechneten Außenkonturen bestimmt werden. Diese Einhüllende repräsentiert den Patienten 17 bzw. den für die Untersuchung relevanten Teilbereich des Patienten 17 auf der Patientenlagerungsvorrichtung 16, wobei die Einhüllenden einer Objektgröße und/oder einer Patientengröße des Patienten 17 bzw. des Teilbereichs des Patienten 17 entspricht. Zudem kann die Einhüllende neben der Außenkontur des Patienten 17 auch eine Außenkontur der Patientenlagerungsvorrichtung 16 umfassen, wobei die Informationen der Außenkontur der Patientenlagerungsvorrichtung 16 auch von der Datenverarbeitungseinheit 19 aus dem ersten Bilddatensatz ermittelt werden können und/oder aus einer Datenbank, die in der Speichereinheit 20 hinterlegt ist, ausgelesen werden können. Vereinfacht kann die Außenkontur der Patientenlagerungsvorrichtung 17, insbesondere eines innerhalb der Patientenaufnahmebereiche 15 der unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 einführbare Lagerungstischs, eine rechteckige Fläche umfassen.
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In einem weiteren Auswerteschritt 103 wird von der Datenauswerteeinheit 19 zumindest ein Kompatibilitätswert in Anhängigkeit des berechneten Patientenparameters des Patienten 17 und in Abhängigkeit von zumindest einem Geräteparameter einer weiteren der medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 berechnet. Der Geräteparameter der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität umfasst bevorzugt einen insbesondere gerätespezifischen Parameter und/oder Wert, der beispielsweise eine geometrische Abmessung, insbesondere einen Öffnungsdurchmesser 14, einer Öffnung des Patientenaufnahmebereichs 15 und/oder eine Detektionsart usw. der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 umfasst. Die weitere medizinische Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 ist unterschiedliche zu der ersten medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 ausgebildet.
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Eine Auswahl der in dem weiteren Auswerteschritt 103 zur Berechnung des Kompatibilitätswerts berücksichtigten weiteren medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 kann beispielsweise manuell durch ein medizinisches Bedienpersonal erfolgen. Sofern keine spezielle Auswahl und/oder manuell eingegebene Auswahl der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 vorliegt, werden von der Datenauswerteeinheit 19 für alle weiteren, zur Verfügung stehenden medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 zumindest ein Kompatibilitätswert in dem weiteren Auswerteschritt 103 berechnet.
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Die Berechnung des Kompatibilitätswerts kann eine Kollisionswahrscheinlichkeit des auf der Patientenlagerungsvorrichtung 16 positionierten Patienten 17 mit einem den Patientenaufnahmebereich 15 der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 umgebenden Gehäuse umfassen. Hierbei wird beispielsweise der als Querschnitt einer Außenkontur bzw. als Querschnitt einer Einhüllenden der Außenkonturen des Patienten 17 ausgebildete Patientenparameter mit einem als Öffnungsquerschnitt 14 des Patientenaufnahmebereichs 15 ausgebildeten Geräteparameter der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 verglichen. Sofern der Querschnitt der Außenkonturen bzw. der Querschnitt der Einhüllenden der Außenkonturen des Patienten 17 kleiner ist als der Öffnungsquerschnitt 14 des Patientenaufnahmebereichs 15 der ausgewählten weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 und/oder den weiteren, zur Verfügung stehenden medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13, ist der Patientenparameter mit dem Geräteparameter kompatibel und ein positiver Kompatibilitätswert liegt vor.
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Sofern der Querschnitt der Außenkonturen bzw. der Querschnitt der Einhüllenden der Außenkonturen des Patienten 17 größer ist als der Öffnungsquerschnitt 14 des Patientenaufnahmebereichs 15 der ausgewählten weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 und/oder den weiteren, zur Verfügung stehenden medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13, ist der Patientenparameter mit dem Geräteparameter nichtkompatibel und ein negativer Kompatibilitätswert liegt vor.
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Umfasst der Patientenparameter die Dichte des Volumenelements und/oder eines Teilbereichs des Patienten 17, erfolgt in dem weiteren Auswerteschritt 104 mittels der Datenauswerteinheit 19 eine Kompatibilitätsprüfung des Patientenparameters hinsichtlich beispielsweise einer Materialeigenschaft des Volumenelements des Patienten 17 mit dem Geräteparameter der der ausgewählten weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 und/oder den weiteren, zur Verfügung stehenden medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13.
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Anhand des Patientenparameters wird an den weiteren Auswerteschritt 103 anschließend in einem Bereitstellungsschritt 104 eine Auswahl der weiteren medizinischen Bildgebungsmodalitäten, die mit dem Patientenparameter kompatibel sind, von der Datenauswerteeinheit 19 bereitgestellt. In diesem Bereitstellungsschritt 104 erfolgt auch eine optische Ausgabe der mit dem Patientenparameter kompatiblen weiteren, medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13. Hierzu weist das medizinische Bildgebungssystem 10 ein optisches Ausgabemittel 22 auf, das beispielsweise von einem Monitor und/oder einem Touchscreen usw. gebildet ist.
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Nach der optischen Ausgabe der Kompatibilitätswerte kann das medizinische Bedienpersonal eine entsprechende weitere medizinische Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 auswählen und der Patient in den Patientenaufnahmebereich 15 der ausgewählten weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 eingeführt werden. Mittels der ausgewählten weiteren medizinischen Bildgebungsmodalität 11, 12, 13 kann ein zweiter Bilddatensatz erfasst werden und derart 3-dimensionale Bilddaten des Patienten aus den zumindest zwei Bilddatensätzen ermittelt werden und anschließend die interventionelle und/oder diagnostische Bildgebung gestartet werden.
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Sofern in dem Auswerteschritt 103 keine positiver Kompatibilitätswert zwischen dem ermittelten Patientenparameter und den zur Verfügung stehenden weiteren, medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 ermittelt wird, kann auch eine Neupositionierung des Patienten 17 auf der Patientenlagerungsvorrichtung 16 durch das medizinische Bedienpersonal vorgenommen werden, um beispielsweise Kollisionen zwischen dem Patienten und dem den Patientenaufnahmebereich 15 umgebenden Gehäuse der unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten 11, 12, 13 zu vermeiden, und das Verfahren zur Vorbereitung einer interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung mit zumindest zwei unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten neu gestartet werden.
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Zur Durchführung des Verfahrens zur Vorbereitung einer interventionellen und/oder diagnostischen Bildgebung mit zumindest zwei unterschiedlichen medizinischen Bildgebungsmodalitäten weist die Steuereinrichtung 18 die entsprechende Software und/oder Computerprogramme auf.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.