DE102018200108A1

DE102018200108A1 - Positionierung eines Untersuchungsobjekts bezüglich eines Röntgengeräts

Info

Publication number: DE102018200108A1
Application number: DE102018200108.1A
Authority: DE
Inventors: Mario Bechtold; Daniela BOLTE; Anja BRUNDOBLER; Helmut Gollwitzer; Anna Jerebko; Wolfgang Neuber; Marcus Radicke; Karin RATZMER; Juliane Ritter; Ann-Christin Rößler
Original assignee: Siemens Healthcare GmbH
Current assignee: Siemens Healthineers Ag De
Priority date: 2018-01-05
Filing date: 2018-01-05
Publication date: 2019-07-11
Also published as: US11771384B2; CN109998585A; US20190209106A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein System (20) zur Positionierung eines Untersuchungsobjekts, welches ein Röntgengerät (5, 11), mindestens eine Kamera (2) und Anzeigemittel (4) umfasst. Dabei umfasst das Röntgengerät Kompressionsmittel (10, 11), um eine Brust (12) des Untersuchungsobjekts zu fixieren. Die mindestens eine Kamera (2) ist derart glücklich des Röntgengeräts angeordnet, dass mittels der mindestens einen Kamera (2) Bilder erfassbar sind, welche eine aktuelle Positionierung der Brust (12) des Untersuchungsobjekts bezüglich des Röntgengeräts zeigen. Die Anzeigemittel (4) sind ausgestaltet, um die Bilder darzustellen.Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Auswertung eines Bildes hinsichtlich einer Positionierung einer Brust (12) eines Untersuchungsobjekts bezüglich eines Röntgengeräts (5, 7). Dazu wird mindestens ein Bild erfasst, welches eine Positionierung des Untersuchungsobjekts und der Brust (12) bezüglich des Röntgengeräts zeigt. Das mindestens eine Bild wird analysiert, um Informationen aus dem mindestens einen Bild zu extrahieren. Abhängig von diesen Informationen wird bestimmt, ob die Brust (12) korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, um ein aussagekräftiges Röntgenbild der Brust (12) mit dem Röntgengerät zu erstellen, wenn sich das Untersuchungsobjekt und die Brust (12) in der mit dem mindestens einen Bild erfassten Positionierung befinden.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Positionierung eines Untersuchungsobjekts, insbesondere einer Patientin bei der Mammografie, bezüglich eines Röntgengeräts.
Brustkrebsscreening und Brustkrebsdiagnostik sind zwei Standardverfahren in der medizinischen Bildgebung. Dabei kommt es bei der Positionierung der Patientin durch die MTRA (medizinisch-technische Radiologie-Assistentin) teilweise zu einer Fehlpositionierung der Patientin bezüglich des Röntgengeräts oder zu einer verlängerten Positionierdauer, da die MTRA aufgrund der Anordnung von Röntgengerät und Patientin nur eine eingeschränkte Sicht hat. Daher ist das Positionierungsergebnis nur schwer zu überprüfen. Das heißt, die Frage, ob die Brust der Patientin korrekt auf dem Röntgendetektor fixiert ist, kann von der Assistentin während der Positionierung nicht immer zufriedenstellend beantwortet werden. Dies führt zu einem nicht optimalen Arbeitsablauf, da die Positionierung wiederholt werden muss, oder im Extremfall zu Fehldiagnosen oder Wiederholungen der jeweiligen Röntgenaufnahme.
Daher stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, die MTRA bei der Positionierung einer Brust einer Patientin relativ zu einem Röntgendetektor besser zu unterstützen als dies nach dem Stand der Technik der Fall ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein System zur Positionierung eines Untersuchungsobjekts nach Anspruch 1, durch ein Verfahren zur Auswertung eines Bildes hinsichtlich einer Positionierung einer Brust eines Untersuchungsobjekts bezüglich eines Röntgengeräts nach Anspruch 14, durch ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 23 und durch einen elektronisch lesbaren Datenträger nach Anspruch 24 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und erfindungsgemäße Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein System zur Positionierung eines Untersuchungsobjekts bezüglich eines Röntgengeräts bereitgestellt. Dabei umfasst das System das Röntgengerät, mindestens eine Kamera und Anzeigemittel (beispielsweise einen oder mehrere Bildschirme). Das Röntgengerät umfasst (insbesondere durchsichtige) Kompressionsmittel, um eine Brust des Untersuchungsobjekts relativ zu dem Röntgengerät zu fixieren. Die Kamera oder die mehreren Kameras sind derart relativ zu dem Röntgengerät angeordnet, dass mittels der mindestens einen Kamera Bilder erfassbar sind, welche eine jeweils aktuelle Positionierung der Brust des Untersuchungsobjekts relativ zu dem Röntgengerät darstellen. Die Anzeigemittel sind ausgestaltet, um diese Bilder für eine die Positionierung des Untersuchungsobjekts vornehmende Assistentin darzustellen.
Anhand der auf den Anzeigemitteln dargestellten Bilder, welche die Brust relativ zu dem Röntgengerät oder genauer zu dem Röntgendetektor zeigen, ist die MTRA jederzeit in der Lage, das Positionierungsergebnis (d.h. die aktuelle Positionierung der Brust bezüglich des Röntgendetektors) zu überprüfen. Daher kann die MTRA vorteilhafterweise sofort eingreifen und die Positionierung der Brust bezüglich des Röntgendetektors korrigieren, wenn das auf den Anzeigemitteln dargestellte Positionierungsergebnis nicht zufriedenstellend ist.
Dabei kann die mindestens eine Kamera an einem Gehäuse eines Kollimators des Röntgengeräts oder an einem Gehäuse eines Röhrenkopfes des Röntgengeräts befestigt sein.
Indem die mindestens eine Kamera an dem Gehäuse des Kollimator oder des Röhrenkopfes angebracht ist, kann die mindestens eine Kamera Bilder der Brust von oben erfassen. Daher kann anhand dieser Bilder die Positionierung der Brust auf dem Röntgendetektor vorteilhafterweise sehr gut dargestellt werden.
Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass die mindestens eine Kamera erfindungsgemäß auch an anderen Stellen des Röntgengeräts oder auch zumindest teilweise abseits des Röntgengeräts angeordnet sein kann.
Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform handelt es sich bei der mindestens einen Kamera um genau eine Kamera. Diese Kamera ist oberhalb der Brust im Bereich des Kollimators außerhalb des Röntgenstrahls des Röntgengeräts innerhalb einer anterior/posterior Ebene bezüglich des Untersuchungsobjekts angeordnet, welche im Wesentlichen mittig durch die auf dem Röntgendetektor angeordnete Brust verläuft. Dabei liegt eine Bilderfassungsrichtung der Kamera innerhalb dieser anterior/posterior Ebene innerhalb eines Winkelbereichs, welcher durch einen ersten Schenkel und durch einen zweiten Schenkel begrenzt wird. Der erste Schenkel verläuft senkrecht von oben nach unten (von der Kamera), und der zweite Schenkel verläuft in einem Winkel von 20° zu dem ersten Schenkel von oben (von der Kamera) schräg nach unten zu dem Untersuchungsobjekt hin.
Indem die Bilderfassungsrichtung innerhalb des beschriebenen Winkelbereichs liegt, ist vorteilhafterweise sichergestellt, dass die Bilder zumindest teilweise auch die Vorderseite der Patienten darstellen, wodurch auch der Abstand der Patientin zum Röntgendetektor anhand der Bilder kontrolliert werden kann.
Gemäß einer anderen bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die mindestens eine Kamera genau zwei Kameras, wodurch eine stereotaktische Auswertung der Bilder dieser beiden Kameras ermöglicht wird.
Die stereotaktische Auswertung der Bilder von zwei Kameras ermöglicht vorteilhafterweise das Erfassen von räumlichen Informationen, welche wiederum zur genauen Bewertung der aktuellen Positionierung der Brust relativ zum Röntgendetektor herangezogen werden können.
Bezüglich der Speicherung der von der mindestens einen Kamera erfassten Bilder existieren erfindungsgemäß folgende Möglichkeiten:

• Zum einen können die Bilder bzw. Daten ohne Zwischenschritt (d.h. ohne Speicherung) von der Kamera zu den Anzeigemitteln quasi als Livebild übertragen werden. Bei dieser Möglichkeit werden die Bilder nicht gespeichert, was Vorteile hinsichtlich Datenschutz und Ethik aufweist.
• Zum anderen kann das erfindungsgemäße System Speichermittel umfassen, um die Bilder oder ausgesuchte der Bilder darin zu speichern. Diese gespeicherten Bilder können dann zur Beantwortung weiterer diagnostischer Fragestellungen in einem entsprechenden Patientenordner (d.h. einem der Patientin zugeordneten Speicherbereich) gespeichert werden.

Darüber hinaus kann die mindestens eine Kamera eine Wärmebildkamera umfassen.
Anhand der von der Wärmebildkamera erfassten Bilder kann dann eine im Vergleich zu einer normalen Kamera (d.h. einer Nicht-Wärmebildkamera) bessere Abgrenzung der Brust bezüglich der Umgebung (z.B. des Röntgendetektors) erfolgen, um schließlich anhand dieser Abgrenzung eine bessere Bewertung der Positionierung der Brust bezüglich des Röntgengeräts vorzunehmen.
Darüber hinaus kann das System ausgestaltet sein, um die Bilder der Wärmebildkamera zu analysieren, um durch diese Analyse anhand der Bilder Informationen über einen subkutanen Tumor oder eine Brustentzündung in der Brust des Untersuchungsobjekts zu ermitteln. Da Tumore eine größere Durchblutung aufweisen als gesundes Gewebe, weisen Tumore eine größere Wärmestrahlung auf, was mit der Wärmebildkamera erfasst wird. Da die Kompressionsplatte insbesondere aus Kunststoff ausgebildet ist, stellt die Kompressionsplatte vorteilhafterweise keine Fehlerquelle für das von der Wärmebildkamera erfasste Bild dar.
Die Bilder einer Wärmebildkamera können demnach erfindungsgemäß nicht nur bessere Ergebnisse bezüglich der Positionierung der Brust relativ zu dem Röntgengerät liefern, sondern ermöglichen vorteilhafterweise noch zusätzlich das Erfassen von diagnostischen Informationen, mit welchen eine spätere diagnostische Auswertung der Röntgenbilder der Brust erhärtet werden kann.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform sind die Anzeigemittel verstellbar oder positionierbar, um abhängig von einer Stellung (d.h. einer Position und Blickrichtung) einer Assistentin, welche die Patientin bezüglich des Röntgendetektors platziert, in der Blickrichtung der Assistentin platzierbar zu sein.
Diese Ausführungsform ermöglicht vorteilhafterweise, dass zumindest ein Monitor der Anzeigemittel manuell von der Assistentin selbst oder automatisch so eingestellt oder positioniert wird, dass die Assistentin zumindest diesen Monitor während der Positionierung der Patienten immer im Blick hat und mittels dieses Monitors eine direkte optische Kontrolle über die Lage der Brust der Patientin bezüglich des Röntgendetektors hat.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, dass die Anzeigemittel eine spezielle Brille umfassen, welche derart ausgestaltet ist, dass diese Brille die sonst auf dem mindestens einen Monitor dargestellten Bilder zeigt.
Eine solche erfindungsgemäße Brille kann entweder anstelle oder zusätzlich zu dem mindestens einen Monitor eingesetzt werden. Indem die Assistentin, welche die Positionierung der Patientin bezüglich des Röntgendetektors vornimmt, diese Brille trägt, ist die Assistentin vorteilhafterweise in der Lage, anhand der mittels der Brille dargestellten Bilder jederzeit die Positionierung der Brust der Patientin bezüglich des Röntgendetektors zu kontrollieren.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst das System eine weitere Kamera, um (weitere) Bilder der Assistentin zu erfassen, welche das Untersuchungsobjekt bezüglich des Röntgendetektors platziert. Dabei ist das System in der Lage, um durch eine entsprechende Auswertung dieser weiteren Bilder der weiteren Kamera eine aktuelle Blickrichtung und aktuelle Position der Assistentin zu bestimmen. Abhängig von dieser aktuellen Blickrichtung und aktuellen Position der Assistentin können dann die Anzeigemittel (beispielsweise ein Monitor der Anzeigemittel) derart angeordnet werden, dass sich diese Anzeigemittel in der aktuellen Blickrichtung der Assistentin befinden.
Diese erfindungsgemäße Ausführungsform ermöglicht vorteilhafterweise mittels der weiteren oder zusätzlichen Kamera die Stellung (d.h. Position und Blickrichtung) der Assistentin zu erfassen, um abhängig von dieser Stellung die optimale Position der Anzeigemittel zu bestimmen und die Anzeigemittel automatisch auf diese optimale Position einzustellen. Dadurch ist vorteilhafterweise gewährleistet, dass sich die Anzeigemittel immer im Blickfeld der Assistentin befinden.
Bei den vorab beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen, bei welchen die Anzeigemittel (beispielsweise ein Monitor) manuell oder automatisch platziert wird, können folgende erfindungsgemäße Varianten umfassen:

• Beispielsweise kann der Monitor auf einem beweglichen Wagen befestigt sein, der manuell von der Assistentin oder automatisch von dem System entsprechend bewegt wird. Speziell bei dieser Variante, aber auch generell bei allen Ausführungsformen oder Varianten kann die Datenübertragung der Bilder von der mindestens einen Kamera zu den Anzeigemitteln per Funk (z.B. per WLAN) erfolgen.
• Der Monitor kann andererseits beweglich an einer Deckenhalterung befestigt sein, so dass er manuell oder automatisch in die gewünschte Position oder Stellung bewegt werden kann.

Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann das System ausgestaltet sein, um die mit der mindestens einen Kamera erfassten Bilder zu analysieren, um durch diese Analyse eine Biopsienadel und eine Position der Biopsienadel bezüglich der Brust der Patientin in den Bildern zu bestimmen.
Bei dieser Ausführungsform kann die mindestens eine Kamera eine Stereokamera oder jeweils eine normale Kamera an zwei unterschiedlichen Positionen umfassen, um die Stellung (d.h. die Position und Richtung) der Biopsienadel im Raum zu bestimmen. Das heißt, diese Ausführungsform ermöglicht nicht nur eine Erkennung der Biopsienadel, sondern auch eine sogenannte Nadelvermessung (d.h. eine präzise Angabe der Stellung und Ausmaße der Biopsienadel im Raum insbesondere bezüglich der Brust der Patientin).
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das System ausgestaltet, um die Bilder zu analysieren, um anhand dieser Analyse die räumlichen Ausmaße der zu untersuchenden Brust zu bestimmen. Weiter ist das System insbesondere ausgestaltet, um mindestens einen Kollimator des Röntgengeräts abhängig von den bestimmten Ausmaßen derart einzustellen, dass die Röntgenstrahlen nur die zu untersuchende Brust durchstrahlen. Darüber hinaus ist das System insbesondere ausgestaltet, um den Röntgendetektor derart zu konfigurieren, dass eine aktive Fläche des Röntgendetektors an die bestimmten Ausmaße angepasst ist, so dass der Detektor nur die durch die zu untersuchende Brust verlaufenden Röntgenstrahlen auswertet und Röntgenstrahlen, welche an der Brust vorbei verlaufen, nicht erfasst bzw. auswertet.
Mit dieser Ausführungsform wird das Röntgengerät vorteilhafterweise quasi an die zu untersuchende Brust angepasst. Indem beispielsweise das Röntgengerät durch die Einstellung des oder der Kollimatoren nur die zu untersuchende Brust durchstrahlt, wird vorteilhafterweise die Strahlenbelastung der Patientin auf ein Minimum reduziert.
Das erfindungsgemäße System ermöglicht vorteilhafterweise eine einfache korrekte Positionierung einer Patientin bezüglich eines Röntgengeräts unabhängig von der Anatomie der Patientin und auch unabhängig von der Anatomie und von den Vorlieben (z.B. Stellung vor oder hinter der Patientin) der Assistentin oder des Assistenten.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Verfahren zur Auswertung eines oder mehrerer Bilder bezüglich einer Positionierung einer Brust eines Untersuchungsobjekts relativ zu einem Röntgengerät bereitgestellt. Dieses erfindungsgemäße Verfahren umfasst folgende Schritte:

• Erfassen von einem oder von mehreren Bildern, welche eine Positionierung des Untersuchungsobjekts und der Brust des Untersuchungsobjekts bezüglich des Röntgengeräts zeigen. Diese Bilder werden erfindungsgemäß so erfasst, dass anhand dieser Bilder die Stellung (d.h. Position und Ausrichtung) des Untersuchungsobjekts bezüglich des Röntgengeräts und auch die Position und/oder Lage der Brust bezüglich des Röntgengeräts, insbesondere bezüglich des Röntgendetektors des Röntgengeräts, bestimmt werden kann.
• Analysieren des oder der Bilder, um anhand dieser Analyse automatisch Informationen aus dem Bild zu bestimmen. In diesem Schritt wird das Bild oder werden die Bilder ausgewertet, um insbesondere zum einen die Stellung des Untersuchungsobjekts relativ zu dem Röntgengerät und zum anderen die Stellung oder Lage der Brust relativ zu dem Röntgendetektor zu bestimmen.
• Automatisches Bestimmen in Abhängigkeit von den Informationen, ob die Brust korrekt relativ zu dem Röntgendetektor angeordnet ist, so dass in dieser korrekten Stellung der Brust relativ zu dem Röntgendetektor eine aussagekräftige Röntgenaufnahme mit dem Röntgengerät erstellt werden kann. In diesem Schritt wird demnach entschieden, ob die Brust korrekt positioniert ist oder ob eine Fehlpositionierung der Brust vorliegt, so dass die Brust anders bezüglich des Röntgendetektors zu positionieren ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht demnach eine automatische Auswertung von mit einer Kamera erfassten Bildern, um durch diese Auswertung die Positionierung einer Patientin bezüglich des Röntgengeräts durch eine MTRA zu unterstützen.
Die Informationen können dabei beispielsweise einen Abstand zwischen dem Untersuchungsobjekt und dem Röntgendetektor umfassen. Dabei wird bestimmt, dass die Brust nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts bzw. des Röntgendetektors platziert ist, wenn der über die Informationen erfasste Abstand oberhalb eines vorbestimmten Mindestabstands liegt.
Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform wird anhand der erfassten Bilder automatisch der Abstand zwischen dem Untersuchungsobjekt bzw. der Patientin und dem Röntgendetektor ermittelt. Wenn die Patientin zu weit von dem Röntgendetektor entfernt steht (d.h. der erfasste Abstand ist größer als der Mindestabstand), liegt eine Fehlpositionierung der Patientin vor, welcher vorteilhafterweise automatisch erfasst wird.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst das mindestens eine Bild ein erstes Bild und ein zweites Bild. Dabei wird das erste Bild zu einem Zeitpunkt erfasst, zu welchem die Brust der Patientin ohne den Einsatz von Kompressionsmitteln des Röntgengeräts relativ zu dem Röntgengerät angeordnet ist. Zu diesem Zeitpunkt wird quasi die zu untersuchende Brust auf den Röntgendetektor gelegt, ohne dass die Kompressionsmittel des Röntgengeräts die Brust berühren. Das zweite Bild wird nach dem ersten Bild und demnach zu einem späteren Zeitpunkt erfasst, zu welchem die Brust mit den Kompressionsmitteln fertig für eine Röntgenaufnahme der Brust mit dem Röntgengerät relativ zu dem Röntgengerät fixiert ist. Das zweite Bild zeigt somit die Stellung der Brust zum Röntgendetektor zu einem Zeitpunkt, zu welchem eigentlich eine Röntgenaufnahme erstellt wird, wenn zu diesem Zeitpunkt keine Fehlpositionierung erkannt wird. Bei der Analyse der beiden Bilder wird in dem ersten Bild als Information eine Fläche ermittelt, welche die Brust auf dem Detektor einnimmt. In ähnlicher Weise wird in dem zweiten Bild als Information eine zweite Fläche ermittelt, welche die Brust zum späteren Zeitpunkt auf dem Detektor einnimmt. Anschließend wird ein Verhältnis der zweiten Fläche zur ersten Fläche berechnet. Wenn dieses Verhältnis nicht größer als ein vorbestimmter Verhältnisschwellenwert ist, wird bestimmt, dass eine Fehlpositionierung der Brust vorliegt. Der Verhältnisschwellenwert liegt dabei beispielsweise bei 1,1, kann aber auch Werte von 1,2 bis 1,5 annehmen.
Diese Ausführungsform setzt voraus, dass die Fläche, welche die Brust auf dem Röntgendetektor bedeckt, durch den Einsatz der Kompressionsmittel vergrößert wird. Indem diese Vergrößerung der Fläche durch den Einsatz der Kompressionsmittel automatisch erfasst und überprüft wird, kann vorteilhafterweise eine weitere Information für eine Fehlpositionierung ermittelt werden.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird als eine der Informationen ein Abstand zwischen dem Oberkörper der Patienten und einer Mamilla der zu untersuchenden Brust bestimmt. Bei dieser Ausführungsform wird dieser Abstand einmal vor und einmal nach einer Komprimierung der Brust mit den Kompressionsmitteln bestimmt. Wenn eine Änderung des Abstands durch die Kompression nicht größer als ein Mindestmaß ist, wird bestimmt, dass die Brust nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist. Dabei kann das Mindestmaß abhängig von den vorher erfassten Ausmaßen der zu untersuchenden Brust sein.
Durch das so genannte Ausstreichen der zu untersuchenden Brust auf dem Röntgendetektor durch die Assistentin vergrößert sich der Abstand zwischen der Patientin und der Mamilla der zu untersuchenden Brust gegenüber diesem Abstand vor dem Ausstreichen. Durch den Vergleich des durch das Ausstreichen erzielten Abstands mit dem vor der Komprimierung gemessenen oder bestimmten Abstand und durch einen Vergleich der Änderung dieses Abstands mit dem Mindestmaß kann demnach vorteilhafterweise überprüft werden, ob das Ausstreichen korrekt ausgeführt wurde. Dabei kann dieses Mindestmaß beispielsweise als ein prozentuales Mindestmaß definiert sein, welches definiert, um wieviel Prozent der Abstand durch die Komprimierung und/oder das Ausstreichen vergrößert werden muss.
Die vorab beschriebene Ausführungsform erfordert eine automatische Erkennung der Mamilla in dem mindestens einen Bild. Eine solche Mamillaerkennung kann auch bei einer vergrößerten Röntgenaufnahme (MAG) oder bei einer Biopsie eingesetzt werden, um abhängig von der Position der Mamilla zu erkennen, ob die Brust korrekt bezüglich eines Untersuchungsfensters angeordnet ist.
Darüber hinaus kann anhand der Analyse des mindestens einen Bildes eine Angabe als Information aus dem mindestens einen Bild extrahiert werden, ob sich Gewebe des Untersuchungsobjekts, welches nicht zu der zu untersuchenden Brust gehört, oberhalb der zu untersuchenden Brust in dem jeweils zu analysierenden Bild entdeckt wird. Wenn nicht zur Brust gehörendes Gewebe des Untersuchungsobjekts bzw. der Patientin oberhalb der zu untersuchenden Brust mit einem der zu analysierenden Bilder erfasst wird, wird daraus abgeleitet, dass die Brust nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist.
Diese erfindungsgemäße Ausführungsform verhindert vorteilhafterweise automatisch, dass beispielsweise bei korpulenteren Patientinnen das erstellte Röntgenbild quasi verfälscht wird, da Röntgenstrahlen, welche die zu untersuchende Brust durchlaufen, vorher nicht zur Brust gehörendes Gewebe durchlaufen.
In ähnlicher Weise kann anhand der Analyse des mindestens einen Bildes eine Angabe als Information aus dem mindestens einen Bild extrahiert werden, ob sich ein Teil des Brustmuskels der Patientin oberhalb des Röntgendetektors bzw. in einem Bereich befindet, welcher zur Aufnahme eines Röntgenbildes mit dem Röntgengerät von den Röntgenstrahlen durchstrahlt wird. Wenn anhand der Analyse nicht erkannt wird, dass sich ein Teil des Brustmuskels in dem beschriebenen Bereich befindet, wird bestimmt, dass die Brust nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist.
Bei einer korrekten Platzierung der Brust auf dem Röntgendetektor befindet sich zwangsweise ein bestimmter Teil des Brustmuskels der Patientin in dem vorab beschriebenen Bereich, welcher bei der Aufnahme des Röntgenbildes von Röntgenstrahlen durchstrahlt wird. Daher bietet die vorab beschriebene Ausführungsform vorteilhafterweise die Möglichkeit, automatisch zu überprüfen, ob die Patienten dicht genug an dem Röntgendetektor steht, wenn die Röntgenaufnahme zu Untersuchung der Brust gemacht wird.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfassen die Informationen, welche durch die Analyse des mindestens einen Bildes aus diesem extrahiert werden, eine Angabe darüber, welche Kompressionsmittel zur Fixierung oder Positionierung der Brust eingesetzt werden. Wenn dabei erkannt wird, dass die in dem mindestens einen Bild erkannten Kompressionsmittel nicht den vorbestimmten Kompressionsmitteln (d.h. den für die Untersuchung vorgesehenen Kompressionsmitteln) entsprechen, liegt eine Fehlpositionierung vor, so dass bestimmt wird, dass die Brust nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist.
Diese erfindungsgemäße Ausführungsform vermeidet vorteilhafterweise automatisch, dass falsche Kompressionsmittel (z.B. so genannte Paddles) bei der Positionierung der Brust der Patientin eingesetzt werden.
Vorteilhafterweise wird eine Warnung ausgegeben, wenn beispielsweise bei einer der vorab beschriebenen Ausführungsformen erkannt wird, dass die Brust nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist. Diese Warnung kann optischer und/oder akustischer Natur sein.
Indem nicht nur abhängig von den aus dem mindestens einen Bild extrahierten Informationen bestimmt wird, ob die Brust korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, sondern zusätzlich noch eine Warnung ausgegeben wird, wenn erfindungsgemäß automatisch erkannt wird, dass die Brust nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, wird quasi verhindert, dass eine Fehlpositionierung von der Assistentin nicht bemerkt wird. Diese Ausführung ermöglicht demnach vorteilhafterweise, dass eine ungewöhnliche Positionierung (d.h. Fehlpositionierung) der Brust relativ zum Röntgengerät zur Ausgabe einer Warnung führt.
Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Auswertung eines Bildes hinsichtlich einer Positionierung einer Brust eines Untersuchungsobjekts bezüglich eines Röntgengeräts mit Methoden des maschinellen Lernens arbeiten oder mit diesen Methoden verbessert werden. Dazu werden die Bilder, welche eine Positionierung des Untersuchungsobjekts und der Brust bezüglich des Röntgengeräts zeigen, von einem Fachmann dahingehend bewertet, ob die Brust in dem jeweiligen Bild korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist oder nicht. Diese Bewertung des Fachmanns wird für jedes der Bilder automatisch erfasst, um beispielsweise ein neuronales Netz anhand dieser Bilder und der jeweiligen Bewertung zu trainieren. Dieses trainierte neuronale Netz kann dann dazu eingesetzt werden, um ein Bild, welches eine aktuelle Positionierung des Untersuchungsobjekts und der Brust bezüglich des Röntgengeräts zeigt, erfindungsgemäß zu analysieren und um anhand dieses Bildes zu bestimmen, ob die Brust korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist.
Des Weiteren beschreibt die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt, insbesondere eine Software, welche man in einen Speicher einer programmierbaren Steuereinrichtung bzw. einer Recheneinheit eines erfindungsgemäßen Systems zur Positionierung eines Untersuchungsobjekts laden kann. Mit diesem Computerprogrammprodukt können alle oder verschiedene vorab beschriebene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn das Computerprogrammprodukt in der Steuereinrichtung läuft. Dabei benötigt das Computerprogrammprodukt eventuell Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen des Verfahrens zu realisieren. Mit anderen Worten soll mit dem auf das Computerprogrammprodukt gerichteten Anspruch insbesondere eine Software unter Schutz gestellt werden, mit welcher eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden kann bzw. welche diese Ausführungsform ausführt. Dabei kann es sich bei der Software um einen Quellcode (z.B. C++), der noch compiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder um einen ausführbaren Softwarecode handeln, der zur Ausführung nur noch in die entsprechende Recheneinheit bzw. Steuereinrichtung zu laden ist.
Schließlich offenbart die vorliegende Erfindung einen elektronisch lesbaren Datenträger, z.B. eine DVD, ein Magnetband, eine Festplatte oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software (vgl. oben), gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen (Software) von dem Datenträger gelesen und in eine Steuereinrichtung bzw. Recheneinheit eines erfindungsgemäßen Systems zur Positionierung eines Untersuchungsobjekts gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand erfindungsgemäßer Ausführungsformen mit Bezug zu den Figuren im Detail beschrieben.

In 1 ist ein erfindungsgemäßes System schematisch dargestellt.
In 2 ist ein weiteres erfindungsgemäßes System perspektivisch dargestellt.
In 3 ist schematisch eine auf einem Röntgendetektor fixierte Brust dargestellt.
Auch in 4 ist schematisch eine auf einem Röntgendetektor fixierte Brust dargestellt.
In 5 ist schematisch eine bezüglich des Röntgengeräts fixierte Brust zur Erstellung einer vergrößerten Röntgenaufnahme dargestellt.
In 6 ist der Flussplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Auswertung eines Bildes hinsichtlich einer Positionierung einer Brust bezüglich eines Röntgengeräts dargestellt.

In 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Röntgensystem 20 insbesondere für Mammographieuntersuchungen bzw. Untersuchungen der Brust dargestellt. Das Röntgensystem 20 umfasst einen Tragarm 9, welcher in der Höhe verstellbar ist. Der Tragarm 9 ist an einem Stativ 3 angeordnet. An dem Tragarm 9 sind ein mit einer Röntgenstrahlenquelle 5 versehener Arm 6, ein Flächendetektor 7 und eine aus einer Kompressionsplatte 10 und einer Lagerplatte 11 bestehende Kompressionsvorrichtung angeordnet. In der 1 ist weiter eine von der Kompressionsplatte 10 und der Lagerplatte 11 komprimierte weibliche Brust 12 in schematischer Weise dargestellt.
Eine Steuerung des Röntgensystems 20 erfolgt über eine Bedienvorrichtung 16 des Röntgensystems 20, welche mit einer Steuerung 17 und einer Bildrechnereinheit 22 des Röntgensystems 20 verbunden ist. Mittels einer DVD 21 können bestimmte Verfahren (darunter das erfindungsgemäße Verfahren) in die Steuerung 17 und die Bedienvorrichtung 16 geladen werden.
Darüber hinaus umfasst das Röntgensystem 20 eine Kamera 2, welche an der Röntgenquelle 5 (genauer an dem Röhrenkopf des Röntgengeräts) angebracht ist, und einen Monitor 4. Die Kamera 2 ist dabei derart befestigt, dass eine Bilderfassungsrichtung 13 der Kamera 2 in einer anterior/posterior Ebene bezüglich der Patientin, deren Brust 12 in den Kompressionsmitteln 10, 11 fixiert ist, liegt. Diese anterior/posterior Ebene verläuft im Wesentlichen in der Mitte der Brust 12. Die Bilderfassungsrichtung 13 ist nach unten und schräg zur Patientin hin gerichtet, so dass die Bilderfassungsrichtung 13 innerhalb eines Winkelbereichs 18 liegt, welcher von einem ersten Schenkel 14 und einem zweiten Schenkel 15 begrenzt wird. Dabei verläuft der erste Schenkel 14 innerhalb der anterior/posterior Ebene senkrecht nach unten, während der zweite Schenkel 15 innerhalb der anterior/posterior Ebene nach unten und schräg zu der Patientin hin gerichtet ist. Der Winkelbereich 18 schließt dabei beispielsweise einen Winkel von 20° ein. Auf dem Monitor 4 werden Bilder dargestellt, welche mit der Kamera 2 erfasst werden. Anhand der auf dem Monitor 4 dargestellten Bilder ist eine Assistentin, welche die Brust 12 bezüglich des Röntgengeräts oder genauer bezüglich des Röntgendetektors 7 platziert, in der Lage, die Positionierung der Brust 12 bezüglich des Röntgengeräts oder des Detektors 7 zu kontrollieren.
In 2 ist ein weiteres erfindungsgemäßes Röntgensystem 20 diesmal dreidimensional dargestellt. Mit dem Bezugszeichen 2' ist diejenige Position am Röntgensystem 20 dargestellt, an welcher die Kamera 2 angeordnet ist. Im Gegensatz zu dem in 1 dargestellten Röntgensystem 20 besitzt das in 2 dargestellte Röntgensystem 20 nur die Kompressionsplatte 10 und keine spezielle Lagerplatte 11, da die Funktion der Lagerplatte quasi von dem Detektor 7 ausgeführt wird.
Während das Röntgensystem 20 der 1 zumindest prinzipiell auch zur Durchführung einer Tomografie, bei der sich die Röntgenquelle 5 in einem gewissen Winkelbereich um die Brust 12 herum bewegt, geeignet ist, ist das Röntgensystem 20 der 2 im Wesentlichen zur Mammografie geeignet.
In 3 ist eine beispielhafte Cranio-caudal-Aufnahme einer Brust 12 dargestellt. Man erkennt, dass sich die Mamilla 32 und der Brustmuskel 31 zumindest teilweise im Röntgenbild befinden. Zur Aufnahme dieses in 3 dargestellten Röntgenbildes wurde die Brust 12 korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert.
In 4 ist eine bezüglich eines Röntgengeräts fixierte Brust 12 dargestellt. Dabei ist die Brust 12 in ähnlicher Weise wie bei dem Röntgensystem der 2 nur mit einer Kompressionsplatte 10 auf dem Detektor 7 fixiert. Mit einem Kollimator 8 des Röntgengeräts wird dafür gesorgt, dass die von der Röntgenquelle 5 erzeugten Röntgenstrahlen möglichst nur die Brust 12 durchstrahlen.
Auch in der 5 ist eine bezüglich eines Röntgengeräts fixierte Brust 12 dargestellt. Im Unterschied zu 4 ist in 5 eine Auflage 19 zwischen der Brust 12 und dem Detektor 7 vorhanden, so dass die Brust 12 in diesem Fall zwischen der Auflage 19 und der Kompressionsplatte 10 fixiert ist. Durch die Auflage 19 wird der Abstand zwischen der Brust 12 und dem Röntgendetektor vergrößert, wodurch die Brust 12 oder zumindest bestimmte Bereiche der Brust 12 auf dem zu erstellenden Röntgenbild im Vergleich zu der in 4 dargestellten Konfiguration vergrößert abgebildet sind.
Bei einer Überwachung der Positionierung der Brust 12 bezüglich des Röntgengeräts können auch der Typ und die Ausmaße der Auflage 19 automatisch durch eine entsprechende Auswertung der Kamerabilder überprüft werden. Beispielsweise kann automatisch eine Warnung ausgegeben werden, wenn bei der Auswertung der Kamerabilder erkannt wird, dass der Typ der Auflage 19 nicht dem vorbestimmten Typ und/oder dass die Ausmaße der Auflage 19 nicht den vorbestimmten Ausmaßen entsprechen.
In 6 ist der Flussplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Im Schritt S1 werden Bilder, welche die Positionierung einer Brust 12 relativ zu einem Röntgengerät (oder genauer Röntgendetektor 7) zeigen, erfasst. Beispielsweise können dazu Bilder erfasst werden, welche von der in 1 dargestellten Kamera 2 aufgenommen werden. Im folgenden Schritt S2 werden die im Schritt S1 erfassten Bilder analysiert, um entsprechende Informationen aus diesen Bildern zu extrahieren. Diese Informationen können beispielsweise einen Abstand zwischen dem Untersuchungsobjekt und dem Detektor 7 oder eine Angabe, ob sich ein Teil des Brustmuskels in einem Bereich befindet, der bei der Aufnahme des Röntgenbildes mit Röntgenstrahlen durchstrahlt wird, umfassen. Im Schritt S3 werden diese Informationen ausgewertet, um abhängig von diesen Informationen zu bestimmen, ob die Brust korrekt bezüglich des Röntgengeräts positioniert ist.
Im Schritt S4 wird überprüft, ob die Auswertung der Informationen in dem vorherigen Schritt S3 zu dem Ergebnis führte, dass die Brust korrekt positioniert ist. Wenn dies der Fall ist, endet das Verfahren und es wird eine Röntgenaufnahme der Brust erstellt. Wenn dagegen im Schritt S4 erkannt wird, dass die Auswertung der Informationen im Schritt S3 zu dem Ergebnis führte, dass die Brust nicht korrekt positioniert ist, wird im Schritt S5 eine entsprechende Warnung ausgegeben. Das Verfahren kehrt dann zum Schritt S1 zurück, in dem Bilder von einer erneuten oder korrigierten Positionierung der Brust bezüglich des Röntgengeräts erfasst werden. Die Schritte S1, S2, S3 und S4 werden so lange durchlaufen, bis die Abfrage S4 bejaht wird, so dass eine Röntgenaufnahme der Brust mit einer korrekten Positionierung der Brust bezüglich des Röntgengeräts erstellt werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Röntgenfilter
2: Kamera
2': Position der Kamera
3: Stativ
4: Monitor
5: Röntgenquelle
6: Arm
7: Detektor
9: Tragarm
10: Kompressionsplatte
11: Lagerplatte
12: Brust
13: Bilderfassungsrichtung
14,15: Winkelschenkel
16: Bedienvorrichtung
17: Steuerung
18: Winkelbereich
19: Auflage
20: System
21: DVD
22: Bildrecheneinheit
31: Brustmuskel
32: Mamilla
S1-S5: Verfahrensschritt

Claims

System zur Positionierung eines Untersuchungsobjekts, wobei das System (20) ein Röntgengerät (5, 11), mindestens eine Kamera (2) und Anzeigemittel (4) umfasst, wobei das Röntgengerät Kompressionsmittel (10, 11) umfasst, um eine Brust (12) des Untersuchungsobjekts zu fixieren, wobei die mindestens eine Kamera (2) derart bezüglich des Röntgengeräts angeordnet ist, dass mittels der mindestens einen Kamera (2) Bilder erfassbar sind, welche eine aktuelle Positionierung der Brust (12) des Untersuchungsobjekts bezüglich des Röntgengeräts zeigen, und wobei die Anzeigemittel (4) ausgestaltet sind, um die Bilder darzustellen.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kamera an einem Gehäuse eines Kollimators (8) oder eines Röhrenkopfes des Röntgengeräts befestigt ist.
System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kamera genau eine Kamera (2) ist, welche oberhalb der Brust (12) im Bereich eines Kollimators (8) des Röntgengeräts außerhalb eines Röntgenstrahls des Röntgengeräts mittig der Brust (12) derart angeordnet ist, dass eine Bilderfassungsrichtung (13) der Kamera (2) innerhalb der anterior/posterior Ebene relativ zum Untersuchungsobjekt in einem Winkelbereich (18) liegt, welcher zwischen einem ersten Schenkel (14) liegt, der senkrecht von oben nach unten verläuft, und einem zweiten Schenkel (15) verläuft, der einen Winkel von 20° zu dem ersten Schenkel (14) aufweist und schräg von oben nach unten zu dem Untersuchungsobjekt hin verläuft.
System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kamera genau zwei Kameras umfasst, um eine stereotaktische Auswertung zu ermöglichen.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (20) Speichermittel umfasst, um die Bilder zu speichern.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kamera eine Wärmebildkamera umfasst.
System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das System (20) ausgestaltet ist, um anhand der Bilder Informationen über einen subkutanen Tumor oder eine Brustentzündung zu ermitteln.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigemittel (4) verstellbar sind, um abhängig von einer Stellung eines Assistenten, welcher das Untersuchungsobjekt bezüglich des Röntgengeräts platziert, in einer Blickrichtung des Assistenten platzierbar zu sein.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigemittel eine Brille umfassen, in welcher die Bilder darstellbar sind.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (20) eine weitere Kamera umfasst, um weitere Bilder eines Assistenten zu erfassen, welcher das Untersuchungsobjekt bezüglich des Röntgengeräts platziert, und dass das System (20) ausgestaltet ist, um anhand der weiteren Bilder eine Blickrichtung und eine Position des Assistenten zu ermitteln und um die Anzeigemittel (4) in der Blickrichtung des Assistenten anzuordnen.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (20) ausgestaltet ist, um die Bilder zu analysieren, um eine Biopsienadel und eine Position der Biopsienadel bezüglich der Brust (12) in den Bildern zu erfassen.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (20) ausgestaltet ist, um die Bilder zu analysieren, um Ausmaße der zu durchstrahlenden Brust (12) zu ermitteln, und dass das System (20) ausgestaltet ist, um einen Kollimator (8) des Röntgengeräts derart einzustellen, dass die Röntgenstrahlen auf die Ausmaße eingeschränkt sind, und/oder um einen Detektor (7) des Röntgengeräts derart einzustellen, dass eine aktive Fläche des Detektors an die Ausmaße angepasst ist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (20) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 14 bis 20 ausgestaltet ist.
Verfahren zur Auswertung eines Bildes hinsichtlich einer Positionierung einer Brust (12) eines Untersuchungsobjekts bezüglich eines Röntgengeräts (5, 7), wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Erfassen mindestens eines Bildes, welches eine Positionierung des Untersuchungsobjekts und der Brust (12) bezüglich des Röntgengeräts zeigt, Analysieren des mindestens einen Bildes, um Informationen aus dem mindestens einen Bild zu extrahieren, Bestimmen abhängig von den Informationen, ob die Brust (12) korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, um ein aussagekräftiges Röntgenbild der Brust (12) mit dem Röntgengerät zu erstellen, wenn sich das Untersuchungsobjekt und die Brust (12) in der mit dem mindestens einen Bild erfassten Positionierung befinden.
Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen einen Abstand zwischen dem Untersuchungsobjekt und einem Detektor (7) des Röntgengeräts umfasst, und dass bestimmt wird, dass die Brust (12) nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, wenn der Abstand oberhalb eines vorbestimmten Mindestabstands liegt.
Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Bild ein erstes und ein zweites Bild umfasst, dass das erste Bild zu einem Zeitpunkt erfasst wurde, zu welchem die Brust (12) ohne Einsatz eines Kompressionsmittels (10) des Röntgengeräts bezüglich des Röntgengeräts platziert wird, dass das zweite Bild zu einem späteren Zeitpunkt erfasst wurde, zu welchem die Brust (12) mit den Kompressionsmitteln (10) abschließend für eine Aufnahme der Brust (12) mit dem Röntgengerät bezüglich des Röntgengeräts fixiert ist, dass das Analysieren umfasst, dass in dem ersten Bild als Information eine erste Fläche bestimmt wird, welche die Brust (12) auf dem Detektor (7) bedeckt, und dass in dem zweiten Bild als Information eine zweite Fläche bestimmt wird, welche die Brust (12) auf dem Detektor (7) bedeckt, dass bestimmt wird, dass die Brust (12) nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, wenn ein Verhältnis der zweiten Fläche zur ersten Fläche nicht größer als ein vorbestimmter Verhältnisschwellenwert ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen einen Abstand zwischen einem Oberkörper des Untersuchungsobjekts und einer Mamilla (32) der Brust (12) umfasst, und dass bestimmt wird, dass die Brust (12) nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, wenn eine Änderung des Abstands durch eine Kompression der Brust nicht größer als ein vorbestimmtes Mindestmaß ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen eine Angabe umfassen, ob nicht zur Brust (12) gehörendes Gewebe des Untersuchungsobjekts oberhalb der Brust (12) in dem mindestens einen Bild ermittelt wird, und dass bestimmt wird, dass die Brust (12) nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, wenn die Informationen die Angabe umfassen, dass sich nicht zur Brust (12) gehörendes Gewebe des Untersuchungsobjekts oberhalb der Brust (12) befindet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen eine Angabe umfassen, ob sich ein Teil eines Brustmuskels (31) des Untersuchungsobjekts in einem Bereich befindet, der zur Aufnahme eines Röntgenbildes mit dem Röntgengerät von Röntgenstrahlen durchstrahlt wird, und dass bestimmt wird, dass die Brust (12) nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, wenn die Informationen die Angabe umfassen, dass sich kein Teil des Brustmuskels (31) in dem Bereich befindet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen eine Angabe umfassen, welche Kompressionsmittel (10) zur Positionierung der Brust (12) eingesetzt werden, und dass bestimmt wird, dass die Brust (12) nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, wenn die eingesetzten Kompressionsmittel (10) nicht mit vorbestimmten Kompressionsmitteln übereinstimmen.
Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine Warnung ausgegeben wird, wenn bestimmt wird, dass die Brust (12) nicht korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass Methoden des maschinellen Lernens eingesetzt werden, dass das mindestens eine Bild aufgezeichnet wird, dass eine Bewertung eines Fachmanns erfasst wird, ob die Brust (12) in dem mindestens einen Bild korrekt bezüglich des Röntgengeräts platziert ist, und dass das Verfahren anhand einer Kombination aus dem mindestens einen Bild und dieser Bewertung trainiert wird.
Computerprogrammprodukt, welches ein Programm umfasst und direkt in einen Speicher einer programmierbaren Steuereinrichtung (17) eines Systems (20) mit Röntgengerät (5, 7) ladbar ist, mit Programm-Mitteln, um alle Schritte des Verfahrens nach einem der Ansprüche 14-22 auszuführen, wenn das Programm in der Steuereinrichtung (17) des Systems (20) ausgeführt wird.
Elektronisch lesbarer Datenträger mit darauf gespeicherten elektronisch lesbaren Steuerinformationen, welche derart ausgestaltet sind, dass sie bei Verwendung des Datenträgers (21) in einer Steuereinrichtung (17) eines Systems (20) mit Röntgengerät (5, 7) das Verfahren nach einem der Ansprüche 14-22 durchführen.