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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine medizinische Bildgebungsvorrichtung mit einer Bilddatenerfassungseinheit, einer Steuerungseinheit und einer Darstellungseinheit, wobei die medizinische Bildgebungsvorrichtung zu einer Ausführung des Verfahrens zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, ausgelegt ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Computerprogrammprodukt, dass eine Programm zum Ausführen des Verfahrens zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, ausgelegt ist.
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Medizinische Bildgebungsuntersuchungen werden oftmals unter Zeitdruck durchgeführt. Dabei wird sowohl die Planung, die Durchführung als auch die Auswertung der medizinischen Bildgebungsuntersuchung meist nur auf den zu untersuchenden Bereich des Patienten beschränkt und/oder fokussiert. Ist beispielsweise der zu untersuchende Bereich des Patienten die Niere des Patienten, so ist die Planung, die Durchführung und die Auswertung der medizinischen Bilddaten auf diejenigen Bilddaten beschränkt und/oder fokussiert und/oder konzentriert, die die Niere des Patienten abbilden.
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Auffälligkeiten in den medizinischen Bilddaten, die Bereiche des Patienten abbilden, die außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet sind, werden somit nicht erfasst und auch nicht befundet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, medizinischen Bilddaten von Bereichen des Patienten, die außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet sind, nach Auffälligkeiten zu durchsuchen. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- - Bereitstellen von medizinischen Bilddaten, die einen Bereich des Patienten abbilden, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, wobei der zu untersuchende Bereich des Pateinten anhand von Voruntersuchungsdaten bereits ausgewählt ist,
- - Automatisches Auswerten der medizinischen Bilddaten für den Bereich, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, mittels einer Steuerungseinheit,
- - Generieren einer Auffälligkeitsinformation der medizinischen Bilddaten für den Bereich, des außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, mittels der Steuerungseinheit und
- - Darstellen der Auffälligkeitsinformation mittels einer Ausgabeeinheit.
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In diesem Zusammenhang sollen unter Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten insbesondere Auffälligkeiten in ausgewerteten medizinischen Bilddaten verstanden werden, wobei die Auffälligkeiten hinsichtlich einer Farbänderung und/oder einer Kontraständerung in den ausgewerteten medizinischen Bilddaten ermittelt werden können, wobei die Farbänderung und/oder Kontraständerung hierbei nicht aufgrund einer Anatomie des Patienten hervorgerufen wird. Insbesondere heben sich Teilbereiche mit den Auffälligkeiten in den ausgewerteten medizinischen Bilddaten von Teilbereichen, die eine Umgebung der Auffälligkeiten abbilden, hinsichtlich einer Änderung im Kontrast und/oder hinsichtlich einer Änderung einer Farbe ab. Die Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten kann auch eine Abweichung in den medizinischen Bilddaten von einem Normalzustand umfassen. Beispielsweise kann eine derartige Auffälligkeit ein dunkler Fleck innerhalb eines abgebildeten Organs des Patienten darstellen.
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Die medizinischen Bilddaten umfassen bevorzugt medizinische Bildgebungsdaten, die mittels einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung erfasst werden. Die medizinische Bildgebungsvorrichtung kann beispielsweise eine Computertomografievorrichtung, eine Positron-Emissions-Tomografie-Vorrichtung (PET-Vorrichtung), eine Magnetresonanzvorrichtung usw. umfassen. Die medizinischen Bilddaten können demnach Computertomografiedaten, PET-Daten, Magnetresonanzdaten usw. umfassen.
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Der zu untersuchende Bereich des Patienten umfasst einen lokal begrenzten Bereich innerhalb des Patienten. Beispielsweise erstreckt sich der zu untersuchende Bereich und/oder der lokal begrenzte Bereich auf ein Organ oder einen Gelenkbereich des Patienten. Bei einer diagnostischen Bildgebungsuntersuchung des zu untersuchenden Bereichs des Patienten wird insbesondere der zu untersuchende Bereich des Patienten erfasst und abgebildet.
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Der Bereich des Patienten, der hinsichtlich einer Auffälligkeit durchsucht und/oder überprüft werden soll, ist bevorzugt nicht von dem zu untersuchenden Bereich umfasst, insbesondere außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet. Ist beispielsweise der zu untersuchende Bereich des Patienten ein Organ, so kann der Bereich, der sich um das Organ befindet, hinsichtlich einer Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten durchsucht und/oder überprüft werden. Der Bereich, der hinsichtlich einer Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten überprüft und/oder durchsucht wird, kann dabei direkt an den zu untersuchenden Bereich des Patienten angrenzen. Zudem kann der Bereich, der hinsichtlich einer Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten überprüft und/oder durchsucht wird, auch beabstandet zu dem zu untersuchenden Bereich innerhalb des Patienten angeordnet sein.
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Das Bereitstellen von medizinischen Bilddaten, die einen Bereich des Patienten abbilden, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, kann bevorzugt ein Erfassen von medizinischen Bilddaten, insbesondere ein Erfassen von medizinischen Bilddaten einer Übersichtsmessung und/oder einer Localizer-Messung, umfassen. Eine Übersichtsmessung und/oder Localizer-Messung wird bevorzugt von demjenigen Bereich des Patienten erstellt, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist und somit nicht von dem zu untersuchenden Beriech des Patienten umfasst ist und der hinsichtlich einer Auffälligkeit abgesucht und/oder überprüft werden soll. Die Übersichtsmessung und/oder die Localizer-Messung des Bereichs des Patienten, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, weist dabei typischerweise eine geringere Auflösung, insbesondere eine geringere Ortsauflösung, auf als medizinische und/oder diagnostische Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs des Patienten.
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Des Weiteren kann das Bereitstellen von medizinischen Bilddaten, die einen Bereich des Patienten abbilden, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, auch zusammen mit einem Erfassen von diagnostischen Bilddaten, die zur Klärung von diagnostischen Fragestellungen von dem zu untersuchenden Bereich des Patienten erfasst werden, erfolgen. Beispielsweise kann der zu untersuchende Bereich des Patienten eine Niere des Patienten umfassen. In den erfassten diagnostischen Bilddaten ist somit die Niere des Patienten abgebildet und beispielsweise auch in einem Randbereich der erfassten diagnostischen Bilddaten ein Bereich, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, dargestellt und/oder abgebildet. Dieser Randbereich kann beispielsweise ein weiteres Organ des Patienten abbilden und/oder darstellen, wie beispielsweise die Leber des Patienten. Dieser Randbereich kann somit hinsichtlich einer Auffälligkeit überprüft und/oder durchsucht werden.
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Der zu untersuchende Bereich des Patienten wurde bevorzugt anhand von Voruntersuchungsdaten einer Voruntersuchung ausgewählt. Vorzugsweise wird während der Voruntersuchung eine diagnostische Fragestellung bezüglich des zu untersuchenden Bereichs des Patienten aufgeworfen, die mittels der medizinischen Bildgebungsuntersuchung an dem Patienten geklärt werden soll.
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Das automatische Auswerten der medizinischen Bilddaten für den Bereich, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, erfolgt mittels der Steuerungseinheit der medizinischen Bildgebungsuntersuchung. Die Steuerungseinheit weist hierzu Auswerteprogramme und/oder eine Auswertesoftware auf, die in einer Speichereinheit gespeichert sind und von einem Prozessor der Steuerungseinheit ausgeführt werden. Die Speichereinheit kann dabei ebenfalls von der Steuerungseinheit und/oder der medizinischen Bildgebungsvorrichtung umfasst sein. Zudem kann die Speichereinheit eine externe Speichereinheit umfassen, wie beispielsweise eine innerhalb einer Cloud angeordneten Speichereinheit usw. Mittels der Auswerteprogramme und/oder der Auswertesoftware werden die medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist, hinsichtlich einer Auffälligkeit und/oder einer Abweichung ausgewertet.
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Das Generieren der Auffälligkeitsinformation erfolgt bevorzugt ebenfalls automatisch und/oder selbsttätig mittels der Steuerungseinheit der medizinischen Bildgebungsvorrichtung.
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Die Auffälligkeitsinformation umfasst bevorzugt eine Information, ob für die ausgewerteten medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist, eine Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten erkannt und/oder ermittelt wurde oder nicht. Die Auffälligkeitsinformation kann zudem auch einen Hinweis umfassen, dass für eine mögliche Befundung des Bereichs des Patienten, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, weitere medizinische Bildgebungsuntersuchungen erforderlich sind. Die Auffälligkeitsinformation wird insbesondere von der Steuerungseinheit anhand der ausgewerteten medizinischen Bilddaten generiert.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass ein die medizinisches Bildgebungsuntersuchung betreuendes medizinisches Bedienpersonal direkt und automatisch auf mögliche Auffälligkeiten in den Bilddaten des Patienten hingewiesen wird. Hierdurch können vorteilhaft Fehler bei einer Befundung der Bilddaten reduziert und/oder vermieden werden, da nicht nur die diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs bei der Befundung berücksichtigt werden, sondern auch die Auffälligkeitsinformation der Befundung zugrunde gelegt werden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Bereitstellen von medizinischen Bilddaten ein Erfassen von medizinischen Bilddaten des Bereichs des Patienten umfasst, wobei der Bereich außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist. Das Erfassen von medizinischen Bilddaten des Bereichs des Patienten, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, erfolgt bevorzugt mittels einer Übersichtsmessung und/oder einer Localizer-Messung. Dies hat den Vorteil, dass die medizinischen Bilddaten zum Auffinden von Auffälligkeiten besonders schnell bereitgestellt werden können und derart kaum Verzögerungen in einem Messablauf entstehen. Auch der Patient empfindet die Messzeit, während dessen er sich innerhalb des Patientenaufnahmebereichs befindet, als nicht wesentlich länger, so dass ein Unwohlsein des Patienten nicht gefördert wird.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, des Patienten während einer diagnostischen Bildgebungsuntersuchung zur Erfassung von diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs des Patienten erfasst werden. Vorzugsweise erfolgt das Erfassen von medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, während der diagnostischen Bildgebungsuntersuchung, wie beispielsweise während einer Messpause zwischen zwei Bildgebungsmessungen oder auch während einer Planungsphase zum Einstellen von Messparametern für eine anstehende Bildgebungsmessung des zu untersuchenden Bereichs der diagnostischen Bildgebungsuntersuchung. Mittels der diagnostischen Bildgebungsuntersuchung werden Daten, insbesondere diagnostischen Bildgebungsdaten, des zu untersuchenden Bereichs des Patienten erfasst. Diese Ausgestaltung der Erfindung weist den Vorteil auf, dass eine Gesamtdauer der Bildgebungsuntersuchung am Patienten, bei der diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs des Patienten und zusätzlich medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, erfasst werden, nicht wesentlich verlängert werden muss, so dass die Erfassung der medizinischen Bilddaten des Bereichs des Patienten, der au-ßerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist, besonders zeitsparend und schnell erfolgen kann. Somit kann eine Verweildauer und/oder eine Aufenthaltsdauer des Patienten innerhalb eines Patientenaufnahmebereichs der medizinischen Bildgebungsvorrichtung minimiert werden.
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Vorzugsweise erfolgt ein Planen und/oder Ausführen der medizinischen Bildgebungsmessung zum Erfassen von medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, automatisch mittels der Steuerungseinheit. Dabei werden das Planen und bevorzugt auch das Ausführen der medizinischen Bildgebungsmessung zum Erfassen von medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, automatisch und/oder selbsttätig von der Steuerungseinheit der medizinischen Bildgebungsvorrichtung gesteuert. Selbst das Anstoßen der Erfassung der medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist, erfolgt bevorzugt automatisch und/oder selbsttätig mittels der Steuerungseinheit, so dass das medizinische Bedienpersonal die Erfassung der medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist, weder planen noch ausführen muss. Insbesondere kann hierdurch ein Mehraufwand für den Benutzer, insbesondere das medizinische Bedienpersonal, der für das Auffinden von Auffälligkeiten, entfallen und trotzdem ein Ergebnis dem Benutzer über das Vorhandensein von Auffälligkeiten bereitgestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die medizinischen Bilddaten des Bereichs des Patienten eine Ganzkörper-Aufnahme des Patienten umfassen, wobei der Bereich außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist. Unter einer Ganzkörper-Aufnahme und/oder einem Ganzköper-Scan sollen hierbei insbesondere medizinische Bildgebungsuntersuchungen verstanden werden, die den ganzen Körper des Patienten abbilden und/oder erfassen. Diese medizinischen Bilddaten der Ganzkörper-Aufnahme des Patienten können auch mittels einer Übersichtsmessung und/oder eine Localizer-Messung erfasst werden. Hierdurch können vorzugsweise medizinische Bilddaten für alle Körperbereiche des Patienten für ein Auffinden von Auffälligkeiten zur Verfügung stehen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass eine Bildqualität der medizinischen Bilddaten des Bereichs des Patienten, wobei der Bereich außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, geringer ist als eine Bildqualität von diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs des Patienten. Vorzugsweise weisen hierbei die medizinischen Bilddaten des Bereichs des Patienten, der Bereich außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, eine geringere Auflösung, insbesondere eine geringere Ortsauflösung, auf als eine Auflösung, insbesondere Ortsauflösung, der diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs des Patienten. Dies ermöglicht eine besonders kurze Erfassungszeit zur Erfassung der medizinischen Bilddaten des Bereichs des Patienten, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist.
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Die derart erfassten medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, werden bevorzugt automatisch mittels der Steuerungseinheit hinsichtlich eines Vorhandenseins von Auffälligkeiten ausgewertet. Aufgrund dessen müssen die derart erfassten medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, auch nicht für eine menschliche Auswertung aufbereitet werden, so dass die Erfassung und auch die Auswertung besonders zeitsparend erfolgen kann.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass das automatische Auswerten der medizinischen Bilddaten für den Bereich, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, mittels eines von der Steuerungseinheit umfassten selbstlernenden Algorithmus erfolgt.
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Der selbstlernende Algorithmus basiert typischerweise auf einem maschinellen Lernen, bei dem Wissen aus Erfahrung generiert wird. Das maschinelle Lernen erfolgt mittels künstlicher neuronaler Netze. Mittels des maschinellen Lernens kann der selbstlernende Algorithmus Muster und Gesetzmäßigkeiten in Lerndaten und/oder Trainingsdaten, insbesondere befundeten medizinischen Bilddaten und deren Befundung dazu, erkennen. Der selbstlernende Algorithmus kann dabei aus Beispielen lernen und diese nach Beendigung der Lernphase verallgemeinern.
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Der selbstlernende Algorithmus und/oder das maschinelle Lernen kann beispielsweise auf einem Deep-Learning-Verfahren basieren, bei dem Wissen aus Erfahrung generiert wird. Beim Deep-Learning-Verfahren werden künstliche neuronale Netze vorzugsweise zu Ebenen angeordnet, die immer komplexere Merkmale verwenden, um beispielsweise den Inhalt von Bilddaten und/oder Kontraste in Bilddaten zu erkennen. Dies ermöglicht insbesondere, große Datenbestände in Kategorien einzuteilen.
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Die Steuerungseinheit weist hierzu eine künstliche Intelligenz auf, die den selbstlernenden Algorithmus umfasst. Vorzugsweise befasst sich die künstliche Intelligenz mit Methoden, die es einem Computer ermöglichen, solche Aufgaben zu lösen, die, wenn sie vom Menschen gelöst werden, Intelligenz erfordern. Insbesondere kann der Computer derart aufgebaut sein und/oder Programme und Software umfassen, dass mittels des Computers eigenständig Probleme bearbeitet werden können. Die künstliche Intelligenz befasst sich bevorzugt mit der Automatisierung von intelligentem Verhalten. Vorzugsweise umfasst die Einheit und/oder der Computer die Fähigkeit zu lernen und mit Unsicherheiten und/oder mit probalistischen Informationen umzugehen.
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Durch diese Ausgestaltung der Erfindung kann eine besonders zeitsparende Auswertung der medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist, hinsichtlich eines Vorhandenseins von Auffälligkeiten erfolgen. Des Weiteren kann hierbei eine besonders zuverlässige und effiziente Auswertung zur Auffindung von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, erreicht werden. Zudem kann die Auswertung auch besonders kostengünstig erfolgen, da kein zusätzlicher Personalaufwand benötigt wird.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass dem selbstlernenden Algorithmus Trainingsdaten zugrunde liegen, die auf befundeten Auffälligkeiten in bereits vorhandenen Befunden von medizinischen Bilddaten und/oder diagnostischen Bilddaten basieren. Vorzugsweise sind diese bereits vorhandenen Befunde mit den darin befundeten Auffälligkeiten in einer Datenbank gespeichert, wobei die Steuerungseinheit mittels einer Datenübertragungseinheit auf die Datenbank, insbesondere die gespeicherten Daten der Datenbank, zugreifen kann. Mittels der Trainingsdaten kann der selbstlernende Algorithmus eine Problemerkennung und/oder Auffälligkeitserkennung in den medizinischen Bilddaten automatisch erlernen und somit eine zuverlässige Auswertung der medizinischen Bilddaten für eine Befundung durch das medizinische Bedienpersonal bereitstellen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass der selbstlernende Algorithmus Daten eines Krankheitsverlaufs und/oder von Voruntersuchungen und/oder weitere medizinische Daten des Patienten bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten berücksichtigt. Die weiteren medizinischen Daten des Patienten können beispielsweise auch Informationen zu Blutwerten und/oder Kreislaufwerten des Patienten umfassen. Ein Krankheitsverlauf des Patienten kann insbesondere eine Historie einer oder mehrerer Erkrankungen des Patienten umfassen. Voruntersuchungen können beispielsweise auch nicht bildgebende Voruntersuchungen umfassen oder auch bildgebende Untersuchungen mit einer Bildgebungsvorrichtung, die sich von der aktuellen Bildgebungsvorrichtung unterscheidet. Hierbei können neben den aktuell erfassten medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, auch weitere medizinisch relevante Daten des Patienten bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten berücksichtigt werden. Dies erlaubt auch eine gezielte Suche nach Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten, die definierte und/oder abgegrenzte Bereiche des Patienten abbilden und/oder darstellen, wobei die definierten und/oder abgegrenzten Bereiche außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist. Weisen beispielsweise die Voruntersuchungen und/oder ein Krankheitsverlauf und/oder die weiteren medizinischen Daten auf eine Lungenerkrankung des Patienten hin, kann bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten eine besondere Fokussierung auf einen Bereich in den medizinischen Bilddaten, der den Lungenbereich des Patienten abbildet, stattfinden. Insbesondere kann der selbstlernende Algorithmus auch Daten bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten berücksichtigen, die bereits erfasste medizinische Bilddaten des Patienten umfassen.
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Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass die Auffälligkeitsinformation in dargestellten Bildern der diagnostischen Bilddaten dargestellt und/oder angezeigt wird. Hierdurch kann eine gute Sichtbarkeit der Auffälligkeitsinformation für ein medizinisches Bedienpersonal erreicht werden. Insbesondere kann derart die Auffälligkeitsinformation direkt dem medizinischen Bedienpersonal während beispielsweise eines Befundens der diagnostischen Bilddaten angezeigt werden.
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Besonders vorteilhaft umfasst die Auffälligkeitsinformation eine Information für weitere Befundungsmaßnahmen hinsichtlich der Auffälligkeit, wodurch ein medizinisches Bedienpersonal einfach und zeitsparend weitere Untersuchungen zur Befundung der Auffälligkeit planen und/oder ausführen kann. Diese weiteren Befundungsmaßnahmen können beispielsweise Vorschläge für zusätzliche Untersuchungen des Bereichs mit der Auffälligkeit umfassen. Diese zusätzlichen Untersuchungen können auch bereits Vorschläge umfassen, die weitere medizinische Bildgebungsuntersuchungen des Bereichs mit der Auffälligkeit umfassen. Ein derartiger Vorschlag kann auch zusätzliche Information, wie beispielsweise eine Kontrastmittelzugabe und/oder Parametereinstellungen für eine weitere medizinische Bildgebungsuntersuchung, enthalten. Ein derartiger Vorschlag kann von Benutzer, insbesondere dem medizinischen Bedienpersonal, bestätigt, insbesondere angenommen werden, so dass auch eine sofortige Durchführung von weiteren medizinischen Bildgebungsuntersuchungen an dem Patienten erfolgen kann. Auch eine spätere Durchführung von weiteren medizinischen Bildgebungsuntersuchungen an dem Patienten kann vorgesehen sein, sofern bereits Wartezeiten von weiteren Patienten für anstehende medizinische Bildgebungsuntersuchungen an der medizinischen Bildgebungsvorrichtung vorliegen. Dies ermöglicht eine einfache Durchführung von weiteren medizinischen Bildgebungsuntersuchungen.
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Des Weiteren geht die Erfindung aus von einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung mit einer Bilddatenerfassungseinheit, einer Steuerungseinheit und einer Darstellungseinheit, wobei die medizinischen Bildgebungsvorrichtung zu einer Ausführung des Verfahrens zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, ausgelegt ist.
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Die medizinische Bildgebungsvorrichtung kann beispielsweise eine Computertomografievorrichtung, eine Positron-Emissions-Tomografie-Vorrichtung (PET-Vorrichtung), eine Magnetresonanzvorrichtung usw. umfassen. Die medizinischen Bilddaten können demnach Computertomografiedaten, PET-Daten, Magnetresonanzdaten usw. umfassen.
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Die Bilddatenerfassungseinheit kann hierbei eine Detektoreinheit einer Computertomografievorrichtung oder eine Detektoreinheit einer PET-Vorrichtung oder eine Magneteinheit mit Empfangsantenneneinheiten zu einem Empfangen von Magnetresonanzsignalen einer Magnetresonanzvorrichtung usw. umfassen.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass ein die medizinisches Bildgebungsuntersuchung betreuendes medizinisches Bedienpersonal direkt und automatisch auf mögliche Auffälligkeiten in den Bilddaten des Patienten hingewiesen wird. Hierdurch können vorteilhaft Fehler bei einer Befundung der Bilddaten vermieden werden, da nicht nur die diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs bei der Befundung berücksichtigt werden, sondern auch die Auffälligkeitsinformation der Befundung zugrunde gelegt werden kann.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungsvorrichtung entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen können ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände übertragen werden und umgekehrt.
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Besonders vorteilhaft weist die Steuerungseinheit einen selbstlernenden Algorithmus auf, der zu einer Auswertung von medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, vorgesehen ist. Hierdurch kann eine besonders zeitsparende Auswertung der medizinischen Bilddaten des Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs angeordnet ist, hinsichtlich eines Vorhandenseins von Auffälligkeiten erfolgen. Des Weiteren kann hierbei eine besonders zuverlässige und effiziente Auswertung zur Auffindung von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, erreicht werden. Zudem kann die Auswertung auch besonders kostengünstig erfolgen, da kein zusätzlicher Personalaufwand benötigt wird.
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Des Weiteren geht die Erfindung aus von einem Computerprogrammprodukt, welches ein Programm umfasst und direkt in einem Speicher einer programmierbaren Steuerungseinheit einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung ladbar ist, mit Programmmitteln, um ein Verfahren zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, auszuführen, wenn das Programm in der Steuerungseinheit der medizinischen Bildgebungsvorrichtung ausgeführt wird. Dabei benötigt das Computerprogramm eventuell Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen des Verfahrens zu realisieren. Das Computerprogramm kann dabei eine Software mit einen Quellcode, der noch kompiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder einen ausführbaren Softwarecode umfassen, der zur Ausführung nur noch in eine entsprechende Recheneinheit zu laden ist.
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Des Weiteren geht die Erfindung aus von einem elektronisch lesbarer Datenträger, welcher ein Programm umfasst, das zu einer Ausführung eines Verfahrens zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist, vorgesehen ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen.
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Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße medizinische Bildgebungsvorrichtung in einer schematischen Darstellung und
- 2 ein erfindungsgemäßes Verfahren zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten eines Bereichs des Patienten, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs des Patienten angeordnet ist.
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In 1 ist eine medizinische Bildgebungsvorrichtung 30 schematisch dargestellt. Die medizinische Bildgebungsvorrichtung 30 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel von einer Magnetresonanzvorrichtung 10 gebildet, wobei beispielshaft die vorliegende Erfindung anhand der Magnetresonanzvorrichtung 10 erläutert wird. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf Ausgestaltung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung 30 auf eine Magnetresonanzvorrichtung 10 beschränkt und weitere Ausgestaltungen der medizinischen Bildgebungsvorrichtung 30 sind jederzeit denkbar, wie beispielsweise eine Computertomografievorrichtung, eine PET-Vorrichtung usw.
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Die medizinische Bildgebungsvorrichtung 30 umfasst eine Bilddatenerfassungseinheit 31. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Magneteinheit 11, die von der Bilddatenerfassungseinheit 31 gebildet ist. Die Magneteinheit 11 umfasst einen supraleitenden Hauptmagneten 12 zu einem Erzeugen eines starken und insbesondere konstanten Hauptmagnetfelds 13. Zudem weist die Magnetresonanzvorrichtung 10 einen Patientenaufnahmebereich 14 auf zu einer Aufnahme eines Patienten 15. Der Patientenaufnahmebereich 14 im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist zylinderförmig ausgebildet und in einer Umfangsrichtung von der Magneteinheit 11 zylinderförmig umgeben. Grundsätzlich ist jedoch eine davon abweichende Ausbildung des Patientenaufnahmebereichs 14 jederzeit denkbar. Der Patient 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 der Magnetresonanzvorrichtung 10 in den Patientenaufnahmebereich 14 geschoben und/oder gefahren werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 16 weist hierzu einen innerhalb des Patientenaufnahmebereichs 14 bewegbar ausgestalteten Patiententisch 17 auf.
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Die Magneteinheit 11 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 18 zu einer Erzeugung von Magnetfeldgradienten auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet werden. Die Gradientenspuleneinheit 18 wird mittels einer Gradientensteuereinheit 19 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert. Die Magneteinheit 11 umfasst weiterhin eine Hochfrequenzantenneneinheit 20 zu einer Anregung einer Polarisation, die sich in dem von dem Hauptmagneten 12 erzeugten Hauptmagnetfeld 13 einstellt. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 wird von einer Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert und strahlt hochfrequente Magnetresonanzsequenzen in einen Untersuchungsraum, der im Wesentlichen von einem Patientenaufnahmebereich 14 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gebildet ist, ein.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 12, der Gradientensteuereinheit 19 und zur Steuerung der Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 weist die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Steuerungseinheit 22 auf. Die Steuerungseinheit 22 steuert zentral die Magnetresonanzvorrichtung 10, wie beispielsweise das Durchführen einer vorbestimmten bildgebenden Gradientenechosequenz.
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Des Weiteren umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Benutzerschnittstelle 23, die mit der Steuerungseinheit 22 verbunden ist. Steuerinformationen wie beispielsweise Bildgebungsparameter, sowie rekonstruierte Magnetresonanzbilder können auf einer Ausgabeeinheit 24, beispielsweise auf zumindest einem Monitor, der Benutzerschnittstelle 23 für ein medizinisches Bedienpersonal angezeigt werden. Weiterhin weist die Benutzerschnittstelle 23 eine Eingabeeinheit 25 auf, mittels der Informationen und/oder Parameter während eines Messvorgangs von dem medizinischen Bedienpersonal eingegeben werden können.
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In 2 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten, insbesondere Magnetresonanzbilddaten, eines Bereichs 32, der außerhalb eines zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist. Zur Ausführung und/oder Steuerung des Verfahrens zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten, insbesondere Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist Magnetresonanzvorrichtung 10, insbesondere die Steuerungseinheit 22 der Magnetresonanzvorrichtung 10, vorgesehen.
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Hierzu weist die Steuerungseinheit 22 Computerprogramme und/oder eine Software auf, die direkt in einer Speichereinheit ladbar sind, mit Programmmitteln, um das Verfahren zu einem Auffinden von Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten, insbesondere Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 33, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 32 des Patienten 15 angeordnet ist auszuführen, wenn die Computerprogramme und/oder Software in der Steuerungseinheit 22 ausgeführt werden. Die Steuerungseinheit 22 weist hierzu einen nicht näher dargestellten Prozessor, der zu einer Ausführung der Computerprogramme und/oder Software ausgelegt ist, und die Speichereinheit auf, in der die Software und/oder Computerprogramme hinterlegt und/oder gespeichert sind.
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Alternativ oder zusätzlich können die Software und/oder Computerprogramme auch auf einem separat zur Steuerungseinheit 22 und/oder einem separat zur Magnetresonanzvorrichtung 10 ausgebildeten elektronisch lesbaren Datenträger und/oder einer Speichereinheit Cloud gespeichert und/oder hinterlegt sein. Hierbei kann die Steuerungseinheit 22 mittels eines hier nicht näher dargestellten Datennetzes auf den elektronisch lesbaren Datenträger zugreifen.
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Der Bereich 32 des Patienten 15, der hinsichtlich einer Auffälligkeit durchsucht und/oder überprüft werden soll, ist bevorzugt nicht von dem zu untersuchenden Bereich 33 umfasst, insbesondere außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet. Ist beispielsweise der zu untersuchende Bereich 33 des Patienten 15 ein Organ, so wird der Bereich 32, der sich um das Organ befindet, hinsichtlich einer Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten durchsucht und/oder überprüft. Der Bereich 32, der hinsichtlich einer Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten überprüft und/oder durchsucht wird, kann dabei direkt an den zu untersuchenden Bereich 33 des Patienten 15 angrenzen. Zudem kann der Bereich 32, der hinsichtlich einer Auffälligkeit in den medizinischen Bilddaten überprüft und/oder durchsucht wird, auch beabstandet zu dem zu untersuchenden Bereich 33 des Patienten 15 ausgebildet sein.
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In einem ersten Verfahrensschritt 100 erfolgt ein Bereitstellen von medizinischen Bilddaten, insbesondere Magnetresonanzbilddaten, die den Bereich 32 des Patienten 15 abbilden, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist. Der zu untersuchende Bereich 33 des Patienten 15 ist bereits anhand von Voruntersuchungsdaten, der der medizinischen Bildgebungsuntersuchung, insbesondere der Magnetresonanzuntersuchung, an dem Patienten 15 vorausging, ausgewählt und/oder festgelegt.
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Das Bereitstellen der medizinischen Bilddaten, insbesondere Magnetresonanzbilddaten, kann dabei ein Erfassen der medizinischen Bilddaten, insbesondere Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, umfassen. Hierbei kann ein Planen und/oder Ausführen der medizinischen Bildgebungsmessung, insbesondere einer Magnetresonanzmessung, zur Erfassung der medizinischen Bilddaten, insbesondere der Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, automatisch mittels der Steuerungseinheit 22 ausgeführt. Das Planen und/oder Ausführen der medizinischen Bildgebungsmessung, insbesondere einer Magnetresonanzmessung, zur Erfassung der medizinischen Bilddaten, insbesondere der Magnetresonanzbilddaten, kann als Hintergrundprozess von der Steuerungseinheit 22 ausgeführt werden, so dass der Benutzer, insbesondere das medizinische Bedienpersonal, nicht in seiner Tätigkeit während der diagnostischen Bildgebungsuntersuchung an dem Patienten 15 gestört wird.
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Insbesondere kann das Erfassen der medizinischen Bilddaten, insbesondere der Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, mittels einer Übersichtsmessung und/oder einer Localizer-Messung erfolgen. Die Übersichtsmessung und/oder Localizer-Messung wird bevorzugt von demjenigen Bereich 32 des Patienten 15 erstellt, der hinsichtlich einer Auffälligkeit außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 abgesucht und/oder überprüft werden soll.
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Alternativ oder zusätzlich können die medizinischen Bilddaten, insbesondere die Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, auch eine Ganzkörper-Aufnahme des Patienten 15 umfassen. Die Ganzkörper-Aufnahme des Patienten 15 kann ebenfalls mittels einer Übersichtsmessung und/oder einer Localizer-Messung erfasst werden.
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Die medizinischen Bilddaten, insbesondere die Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, weisen eine Bildqualität auf, die geringer ist als eine Bildqualität von diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs 32 des Patienten 15. Beispielsweise weisen die medizinischen Bilddaten, insbesondere von Magnetresonanzbilddaten, der Übersichtsmessung und/oder der Localizer-Messung dabei typischerweise eine geringere Bildqualität, insbesondere eine geringere Ortsauflösung, in den erfassten medizinischen Bilddaten des Bereichs 32, der außerhalb des zu untersuchenden Bereiches 33 des Patienten 15 angeordnet ist, auf als eine Bildqualität in den medizinische und/oder diagnostische Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15.
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Das Erfassen der medizinischen Bilddaten, insbesondere der Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, erfolgt bevorzugt während der diagnostischen Bildgebungsuntersuchung zur Erfassung von diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15. Beispielsweise kann das Erfassen der medizinischen Bilddaten des Bereichs 32, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, während einer Messpause zwischen zwei Bildgebungsmessungen oder auch während einer Planungsphase zum Einstellen von Messparametern für eine anstehende Bildgebungsmessung der diagnostischen Bildgebungsuntersuchung erfolgen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Bereitstellen von medizinischen Bilddaten, die den Bereich 32 des Patienten 15 abbilden, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, auch zusammen mit einem Erfassen von diagnostischen Bilddaten, die zur Klärung von diagnostischen Fragestellungen von dem zu untersuchenden Bereich 33 des Patienten 15 erfasst werden, erfolgen. Beispielsweise kann der zu untersuchende Bereich 33 des Patienten 15 eine Niere des Patienten 15 umfassen. In den erfassten diagnostischen Bilddaten ist somit die Niere des Patienten 15 abgebildet und beispielsweise auch in einem Randbereich der erfassten diagnostischen Bilddaten ein Bereich 32, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, dargestellt und/oder abgebildet. Dieser Randbereich kann beispielsweise den Bereich 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, umfassen und ein weiteres Organ des Patienten 15 abbilden und/oder darstellen, wie beispielsweise die Leber des Patienten 15.
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In einem weiteren Verfahrensschritt 101 erfolgt ein Auswerten der medizinischen Bilddaten, insbesondere der Magnetresonanzbilddaten, für den Bereich 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist. Das Auswerten erfolgt bevorzugt automatisch und/oder selbsttätig mittels der Steuerungseinheit 22. Hierzu weist die Steuerungseinheit 22 einen selbstlernenden Algorithmus auf, mittels dessen das automatische Auswerten der medizinischen Bilddaten, insbesondere der Magnetresonanzbilddaten, des Bereichs 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, erfolgt. Dem selbstlernenden Algorithmus liegen dabei Trainingsdaten zugrunde, die auf befundete Auffälligkeiten in bereits vorhandenen Befunden basieren.
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Der selbstlernende Algorithmus basiert typischerweise auf einem maschinellen Lernen, bei dem Wissen aus Erfahrung generiert wird. Das maschinelle Lernen erfolgt mittels künstlicher neuronaler Netze. Mittels des maschinellen Lernens kann der selbstlernende Algorithmus Muster und Gesetzmäßigkeiten in Lerndaten und/oder Trainingsdaten, insbesondere in befundeten medizinischen Bilddaten und deren Bewertung und/oder Befundung dazu, erkennen. Der selbstlernende Algorithmus kann dabei aus Beispielen lernen und diese nach Beendigung der Lernphase verallgemeinern.
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Zudem berücksichtigt der selbstlernende Algorithmus hierbei auch Daten eines Krankheitsverlaufs und/oder von Voruntersuchungen und/oder weitere medizinische Daten des Patienten 15, beispielsweise bereits erfasste und ausgewertete medizinische und/oder diagnostische Bilddaten des Patienten 15, bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten. Der Krankheitsverlauf des Patienten 15 kann insbesondere eine Historie einer oder mehrerer Erkrankungen des Patienten 15 umfassen. Voruntersuchungen können beispielsweise auch nicht bildgebende Voruntersuchungen des Patienten 15 umfassen oder auch bildgebende Untersuchungen mit einer Bildgebungsvorrichtung, die sich von der aktuellen Bildgebungsvorrichtung unterscheidet. Die weiteren medizinischen Daten des Patienten 15 können beispielsweise auch Informationen zu Blutwerten und/oder Kreislaufwerten des Patienten 15 umfassen. Dies erlaubt während der Auswertung der medizinischen Bilddaten mittels des selbstlernenden Algorithmus auch eine gezielte Suche nach Auffälligkeiten in medizinischen Bilddaten, die definierte und/oder gezielte Bereiche 32 des Patienten 15 abbilden und/oder darstellen. Diese definierten und/oder gezielten Bereiche 32 des Patienten 15 werden anhand der weiteren medizinischen Daten und/oder des Krankheitsverlaufs und/oder von Voruntersuchungen mittels der Steuerungseinheit 22 und/oder des selbstlernenden Algorithmus automatisch und/oder selbsttätig ausgewählt, wobei diese definierten und/oder gezielten Bereiche 32 des Patienten 15 außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet sind. Weisen beispielsweise die Voruntersuchungen und/oder ein Krankheitsverlauf und/oder die weiteren medizinischen Daten auf eine Lungenerkrankung des Patienten 15 hin, kann bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten eine besondere Fokussierung auf einen Bereich 32 in den medizinischen Bilddaten, der den Lungenbereich des Patienten 15 abbildet, stattfinden. Insbesondere kann der selbstlernende Algorithmus auch Daten bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten berücksichtigen, die bereits erfasste medizinische Bilddaten des Patienten 15 umfassen.
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In diesem Verfahrensschritt 101 des Auswertens werden die medizinischen Bilddaten der Bereiche 32 des Patienten 15, die außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet sind, hinsichtlich einer Auffälligkeit ausgewertet und/oder durchsucht. Hierbei können die Auffälligkeiten in den medizinischen Bilddaten hinsichtlich einer Farbänderung und/oder einer Kontraständerung in den ausgewerteten medizinischen Bilddaten ermittelt werden. Insbesondere heben sich Teilbereiche mit den Auffälligkeiten in den ausgewerteten medizinischen Bilddaten von Teilbereichen, die eine Umgebung der Auffälligkeiten darstellen, hinsichtlich einer Änderung im Kontrast und/oder hinsichtlich einer Änderung einer Farbe ab, wobei die Umgebung beispielsweise eine einheitliche und/oder konstante Farbe aufweisen kann, abbilden. Beispielsweise kann die Auffälligkeit ein dunkler Fleck innerhalb eines abgebildeten Organs des Patienten 15 sein.
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Nach dem Verfahrensschritt 101 des Auswertens der medizinischen Bilddaten wird ein weiterer Verfahrensschritt 101 ausgeführt. In diesem weiteren Verfahrensschritt 102 erfolgt ein Generieren einer Auffälligkeitsinformation der medizinischen Bilddaten für den Bereich 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist. Das Generieren der Auffälligkeitsinformation erfolgt automatisch und/oder selbsttätig mittels der Steuerungseinheit 22 der Magnetresonanzvorrichtung 10. Die Auffälligkeitsinformation umfasst eine Information, ob der Bereich 32 des Patienten 15, der außerhalb des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 angeordnet ist, eine Auffälligkeit aufweist oder nicht.
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Die Auffälligkeitsinformation kann zudem auch eine Information für weitere Befundungsmaßnahmen, die hinsichtlich der ermittelten Auffälligkeit eingeleitet werden sollten, umfassen. Derartige weitere Befundungsmaßnahmen können beispielsweise Vorschläge für weitere und/oder zusätzliche medizinische Bildgebungsuntersuchungen für den Bereich 32 des Patienten 15, in dem eine Auffälligkeit erkannt wurde und der nicht von dem zu untersuchenden Bereich des Patienten 15 umfasst ist, sein. Hierbei können die Informationen für weitere Befundungsmaßnahmen auch Parametereinstellungen, einen zu untersuchender Bereich, Informationen zu möglichen Kontrastmittelzugaben, einen Vorschlag für die medizinische Bildgebungsvorrichtung, mit der die weitere und/oder zusätzliche medizinische Bildgebungsuntersuchung bestmöglich durchgeführt werden sollte, usw. für die weitere und/oder zusätzliche medizinische Bildgebungsuntersuchung umfassen.
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Anschließend erfolgt in einem weiteren Verfahrensschritt 103 ein Darstellen der Auffälligkeitsinformation mittels der Ausgabeeinheit 24 der Benutzerschnittstelle 23 der medizinischen Bildgebungsvorrichtung 30, insbesondere der Magnetresonanzvorrichtung 10. Die Auffälligkeitsinformation wird hierbei bevorzugt zusammen mit den dargestellten Bilddaten der diagnostischen Bilddaten des zu untersuchenden Bereichs 33 des Patienten 15 dargestellt. Dies ermöglicht für einen Benutzer, insbesondere für einen medizinischen Befunder der diagnostischen Bilddaten, eine vollständige Bereitstellung aller Informationen, die für die Befundung von Bedeutung und/oder Relevanz sind.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.