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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines medizinischen
Informationssystems, insbesondere eines Radiologie-Informationssystems (RIS)
und/oder eines Bildarchivierungs- und
Kommunikationssystems (PACS). Ein medizinisches Informationssystem
ist beispielsweise aus der
DE
101 63 469 A1 bekannt.
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Mit
medizintechnischen Geräten,
z.B. Röntgengeräten gewonnene
Daten liegen zunehmend in digitaler Form vor. Ein System zur Verarbeitung
digitaler Daten in der Nuklearmedizin ist beispielsweise beschrieben
in "Ein DICOM-basiertes
PACS für
eine nuklearmedizinische Klinik (M. Laßmann, C. Reiners, electromedica
70, 2002, Heft 1, S. 21–30).
Hierin wird insbesondere auch auf die Übertragung von Daten mittels
DICOM-Worklist unter Einbindung verschiedener medizintechnischer
Modalitäten
eingegangen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nutzen von Informationsverarbeitungssystemen im
Gesundheitsbereich, insbesondere in Krankenhäusern, weiter zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1. Dieses Verfahren
zum Betrieb eines medizinischen Informationssystems geht davon aus,
dass auf Grundlage einer Planungsliste eine Mehrzahl an Einzelberichten,
nicht notwendigerweise automatisiert, erstellt wurden. Diese Einzelberichte
umfassen jeweils Daten, die mit Hilfe einer medizintechnischen Vorrichtung
gewonnen wurden, und werden über eine
Telekommunikationseinrichtung an eine Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt.
Aus den Einzelberichten generiert die Datenverarbeitungseinrichtung
automatisch einen Gesamtbericht. In Abhängigkeit von dem Inhalt des
Gesamtberichts wird dieser zumindest in Teilen an eine Anzahl Empfangsstellen geleitet,
wobei an den Gesamtbericht bei dessen Verteilung jeweils eine empfängerspezifische
Aufgabenliste angehängt
wird. Geht von einer der Empfangsstellen daraufhin ein typischerweise
nicht automatisch erstellter Antwortbericht in der Datenverarbeitungseinrichtung
ein, so wird der Antwortbericht vorzugsweise automatisch anhand
von hinterlegten Vorlagen (d.h, sogenannten Templates) registriert
und zumindest in Teilen in den Gesamtbericht eingefügt.
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Die
Planungsliste, von welcher das Verfahren ausgeht, wird vorzugsweise
im Rahmen eines Krankenhaus-Informationssystems, insbesondere eines
Radiologie-Informationssystems, erstellt. Typischerweise umfasst
die Planungsliste mehrere durchzuführende Untersuchungen und/oder
Behandlungen. Die entsprechenden, auf Grundlage der Planungsliste
von Experten erstellten Untersuchungs- bzw. Behandlungsberichte
werden automatisch zu dem Gesamtbericht zusammengeführt. Im
einfachsten Fall kann es sich bei einem Untersuchungs- oder Behandlungsberichte,
allgemein als Einzelbericht bezeichnet lediglich um ein einziges
Bild, im Extremfall auch nur um einen Messwert handeln. Der Gesamtbericht
wird dazu verwendet, weitere Aufgaben an Fachleute, die in Einzelfällen mit
den vorgenannten Experten identisch sein können, zu verteilen. In der Regel
handelt es sich bei den Aufgaben um unter Auswertung von Röntgenaufnahmen
oder sonstigen mit beliebigen, insbesondere bildgebenden Diagnosegeräten gewonnenen
Daten zu erstellende Befunde.
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Um
geeignete Fachleute als Adressaten des Gesamtberichts auszuwählen, wird
der Inhalt des Gesamtberichts und/oder der Inhalt der diesem Bericht
zugrundeliegenden Einzelberichte automatisch ausgewertet, beispielsweise
per Textanalyse. Hierbei hat sich für die Handhabung der verschiedenen
Berichte im medizinischen Informationssystem der DICOM-Standard
als besonders vorteilhaft herausgestellt. Die automatisierte Bewertung
eines Berichts, welcher bevorzugt XML-Strukturen aufweist, erfolgt nach
definierbarem oder konfigurierbarem Muster. Hierbei ist ein Aufbau
eines Berichts in Template-Form besonders vorteilhaft. Auswertbar
sind beispielsweise DICOM-Header
oder in DICOM definierte Query Tags. Unabhängig vom verwendeten Datenformat
kann sich ein maschinell durchführbarer Suchalgorithmus
zum Beispiel auf Schlüsselworte
in Berichten, auf frei wählbare
Texte oder auf automatisch oder manuell gesetzte Marker beziehen.
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Jeder
der ausgewählten
Fachleute erhält eine
empfängerspezifische
Aufgabenliste, die an den Gesamtbericht angefügt wird, in diesen integriert
wird oder auf sonstige Weise mit dem Gesamtbericht logisch verknüpft wird.
Der um die empfängerspezifische
Aufgabenlisten ergänzte
Gesamtbericht kann auch für
alle Empfangsstellen identisch sein, wobei lediglich markiert ist,
welche Aufgaben für
welche Empfänger
relevant sind. Wesentlich ist in jedem Fall, dass bereits die automatische
Auswahl der Empfangsstellen in Abhängigkeit vom Inhalt des Gesamtberichts
und damit auch der Einzelberichte erfolgt. Geht ein von einer der
Empfangsstellen abgesandter Antwortbericht bei der Datenverarbeitungseinrichtung,
welche zur Generierung des Gesamtberichts vorgesehen ist, ein, so
können
die Daten des Antwortberichts in unbearbeiteter oder bearbeiteter Form
in den Gesamtbericht integriert werden. Dieser erweiterte Gesamtbericht
wird vorzugsweise automatisch auch den anderen Empfangsstellen und
damit den anderen Experten zugeleitet. Für alle vorstehend erläuterten
Schritte der Datenübertragung
sind beliebige drahtgebunden oder drahtlos arbeitende Telekommunikationseinrichtungen
geeignet.
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Die
automatische Auswahl der Empfangsstellen des Gesamtberichts wird
vorzugsweise unter Berücksichtigung
eines Knowhow-Profils und/oder eines Zeitplans des Empfängers, insbesondere
des Arztes, getroffen. In den Algorithmus, der zur Auswahl der Empfänger genutzt
wird, geht insbesondere die Art des zur Untersuchung des Patienten
verwendeten Gerätes,
der untersuchte Körperbereich
sowie gegebenenfalls eine vorläufige
Diagnose ein. Sobald einer der Empfänger einen Antwortbericht zurücksendet,
wird – soweit
nicht der vollständi ge
erweiterte Gesamtbericht an alle Empfänger verteilt wird – bevorzugt
zumindest eine kurze Benachrichtigung an die anderen Empfänger geleitet,
welche die einzelnen Empfänger
von der Erledigung einer Aufgabe in Kenntnis setzt. In vorteilhafter
Abwandlung wird eine derartige Benachrichtigung bereits dann, beispielsweise
per e-mail, verteilt, wenn ein Empfänger mit der Bearbeitung eines
Berichts begonnen hat, um unnötige
Doppelarbeiten zu vermeiden. Im Einzelfall kann es jedoch auch sinnvoll
sein, gezielt mehrere Meinungen zu einem Sachverhalt einzuholen.
Insbesondere in einem solchen Fall stellt die automatische gleichzeitige
Verteilung des Gesamtberichts an mehrere spezialisierte Empfänger, die
diesen Bericht parallel bearbeiten können, eine deutliche Zeitersparnis dar.
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Die
dem Gesamtbericht zu entnehmenden empfängerspezifischen Aufgabenlisten
können
sich in einfachen Fällen
implizit aus dem Gesamtbericht ergeben, beispielsweise indem im
Gesamtbericht empfängerspezifische
Hervorhebungen und/oder Streichungen vorgesehen sind. Eine solche
Hervorhebung kann beispielsweise eine farbliche Markierung eines
auszufüllenden
Feldes einer Tabelle oder eines sonstigen Formulars sein. Allgemein
sind die verschiedenen Empfangsstellen zugeleiteten Aufgabenlisten,
soweit sie nicht ohnehin in den Gesamtbericht integriert sind, vorzugsweise
in zum Gesamtbericht kompatibler Formularform aufgebaut.
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Eine
rationelle Berichtbearbeitung wird besonders dadurch erleichtert,
dass in dem Bericht Marker, sog. Tags vorgesehen sind, die die Relevanz des
Berichts oder eines Teils des Berichts anzeigen. Derartige Tags
können
entweder automatisch mittels Auswertung des Inhalts des Berichts
beziehungsweise des betreffenden Berichtsteils oder manuell durch den
Bearbeiter gesetzt werden. Die automatisierte Abfrage der "relevant"-Tags stellt eine
besonders einfache, objektive Hilfestellüng bei der durch einen maschinell
abarbeitbaren Algo rithmus erfolgenden Auswahl von Experten zur weiteren
Bearbeitung, insbesondere zur Befundung, dar.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung wird dem Gesamtbericht automatisch
mindestens ein auf Grundlage einer Auswertung des Berichtsinhalts ausgewählter Referenzbericht,
welcher beispielsweise in einem Krankenhaus-Informationssystem digitalisiert
abgelegt ist, beigefügt.
Der Referenzbericht weist nicht notwendigerweise dieselben Formatierungen
wie der Gesamtbericht auf. Der Referenzbericht kann jedoch als abwandelbare
Formatvorlage für
den Gesamtbericht verwendet werden. Ebenso ist es möglich, eine
Mehrzahl leerer Formularvorlagen vorzuhalten, die in Abhängigkeit
vom Inhalt des Gesamtberichts, insbesondere vom Inhalt der Einzelberichte, automatisch
als Formatvorlage für
den Gesamtbericht auswählbar
sind. Ebenso wie der Referenzbericht beziehungsweise mehrere automatisch
ausgewählte
Referenzberichte können
auch die Einzelberichte zunächst
in einem vom Format des Gesamtberichts abweichenden Format oder
unformatiert vorliegen. In solchen Fällen erfolgt bei Bedarf eine
automatische Formatumwandlung durch die Datenverarbeitungsanlage.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass in einem komplexen
diagnostischen und/oder therapeutischen System, insbesondere einem
System mit unterschiedlichen bildgebenden Modalitäten, mit
Hilfe eines automatisch durchführbaren Algorithmus
eine zeitlich und qualitativ optimierte Zusammenarbeit medizinischer
Experten, zum Beispiel Radiologen und Chirurgen, koordiniert wird.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen in schematischer
Darstellung:
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1 den
vereinfachten Aufbau eines medizinischen Informationssystems, und
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2 den
Informationsfluss in einem medizinischen Informationssystem, in
welches mehrere Untersuchungsund/oder Behandlungseinrichtungen eingebunden
sind.
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Einander
entsprechende Teile oder Parameter sind in beiden Figuren mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt
symbolisch den Aufbau eines medizinischen Informationssystems 1,
auch als Krankenhaus-Informationssystem (KIS) bezeichnet. Für das erfindungsgemäße Verfahren
von zentraler Bedeutung ist eine Datenverarbeitungseinrichtung 2 (reporting
control module). Diese ist verknüpft
einerseits mit einem Report-Generierungs-Modul 3, und andererseits
mit einem Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem 4 (PACS).
Letztgenanntes System wiederum ist gekoppelt mit einem Datenarchiv 5. Zur
Herstellung einer logischen Verbindung des Datenarchivs 5 mit
den Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem 4 weist
dieses ein Datenauswahlmodul 6 auf. Bei sämtlichen
der genannten Komponenten 2, 3, 4, 5, 6 des
medizinischen Informationssystems 1 handelt es sich nicht
notwendigerweise um physikalisch voneinander getrennte Teile. Vielmehr veranschaulicht 1 lediglich
logische Unterteilungen des medizinischen Informationssystems 1,
wobei auch einzelne Teile, etwa das Datenarchiv 5, in eine
weitere Komponente, beispielsweise das Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem 4,
integriert sein können.
Die Funktion des reporting control module, welches das erfindungsgemäße Verfahren
realisiert, kann auch rein softwaretechnisch verwirklicht sein.
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Soweit
einzelne der Komponenten 2, 3, 4, 5, 6 des
medizinischen Informationssystems 1 physikalisch voneinander
getrennt sind, ist ein Datenaustausch über beliebige Entfernungen
mittels einer durch Doppelpfeile angedeuteten Telekommunikationseinrichtung 7 möglich. Die
Telekommunikationseinrichtung 7 kann insbesondere in Form
eines Netzwerks realisiert sein und in ein nicht dargestelltes übergeordnetes
Kommunikationsnetzwerk eingebunden sein.
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Zentrale
Aufgabe der Datenverarbeitungseinrichtung 2 ist es, medizinische
Reports zu erstellen und zu verwalten. Zu diesem Zweck kann die
Datenverarbeitungseinrichtung 2 auf das Report-Generierungs-Modul 3 zugreifen,
in welchem Formatvorlagen für
medizinische Reports gespeichert und/oder generierbar sind. Die
Auswahl einer geeigneten Formatvorlage für einen Report erfolgt unter
Nutzung des mit dem Datenarchiv 5 verbundenen Bildarchivierungs-
und Kommunikationssystems 4. Die im medizinischen Informationssystem 1 gespeicherten
und bearbeitbaren Berichte betreffen beispielsweise hauptsächlich das
Fachgebiet der Cardiologie. Die Einträge in die Berichte können frei
formulierbare Texte ebenso sein wie einzelne Werte, etwa der Durchmesser
einer Herzklappe, eine Wanddicke oder eine Ventrikellänge. Zur
besonders rationellen Erstellung oder Bearbeitung eines Berichts
können dem
Arzt auch standardisierte Textblöcke
zur Verfügung
gestellt werden.
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Der
Datenfluss im medizinischen Informationssystem 1 wird im
Folgenden anhand 2 näher erläutert. Zunächst wird mit Hilfe eines Planungsmoduls 8,
welches Teil eines Radiologie-Informationssystems
(RIS) ist, festgelegt, welche Untersuchungen und/oder Behandlungen
an einem Patienten durchzuführen
sind. Zur Durchführung
dieser Untersuchungen und/oder Behandlungen sind verschiedene Diagnose-
und/oder Therapiegeräte 9a, 9b, 9c, allgemein
auch als Modalitäten
bezeichnet, notwendig. Mit Hilfe des Planungsmoduls 8 wird
eine Planungsliste (worklist) erstellt, die angibt, welche Untersuchungen
bzw. Behandlungen mittels der einzelnen Modalitäten 9a, 9b, 9c durchzuführen sind.
Die in den einzelnen Modalitäten 9a, 9b, 9c gewonnenen
Daten, typischerweise Bilddaten, werden zusammen mit zugehörigen Patientendaten
in dem Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem 4 gespeichert.
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Sobald
eine Untersuchung bzw. Behandlung an einer der Modalitäten 9a, 9b, 9c beendet
ist, wird eine entsprechende Meldung an das Planungsmodul 8 übertragen.
Insgesamt sind im vorliegenden Fall auf Grundlage der mit Hilfe
des Planungsmoduls 8 erstellten Planungsliste drei Einzelberichte
zu erstellen, die jeweils eine Untersuchung oder Behandlung an einer
der Modalitäten 9a, 9b, 9c betreffen.
Liegen alle Einzelberichte vor, so wird eine entsprechende Meldung
vom Planungsmodul 8 an die Datenverarbeitungseinrichtung 2 sowie
an das Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem 4 übertragen. Wie
im Zusammenhang mit der 1 erläutert, stellt auch das Planungsmodul 8 nicht
notwendigerweise eine von den übrigen
Komponenten des medizinischen Informationssystems 1 physikalisch
getrennte Baueinheit dar.
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Aufbauend
auf die nunmehr vorliegenden Einzelberichte wird im Weiteren mit
Hilfe der Datenverarbeitungseinrichtung 2 und des Report-Generierungs-Moduls 3 ein
Gesamtbericht generiert. Nachdem die Datenverarbeitungseinrichtung
2 vom RIS-Planungsmodul 8 die Information erhalten hat, dass
die Daten aller Einzelberichte, das heißt die Ergebnisse der mittels
der Modalitäten 9a, 9b, 9c durchgeführten Untersuchungen,
komplett sind, startet die Datenverarbeitungseinrichtung 2 unter
Zugriff auf das Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem 4 eine
Suche nach vergleichbaren, bereits abgeschlossenen Fällen. Hierbei
werden beispielsweise der Typ der verwendeten Modalitäten 9a, 9b, 9c,
sowie Informationen über
den untersuchten Körperbereich
des Patienten und gegebenenfalls über Vorerkrankungen ausgewertet.
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Für die Übertragung
und Verarbeitung der Daten der Einzelberichte sowie der archivierten
Vorgänge
wird vorzugsweise der Dicom-Standard (digital Image communication
in medicine) verwendet. Insbesondere liegen Daten in Templates (Formularen)
als DICOM SR (Structured Report) vor. Auswertbar ist hierbei u.a.
die so genannte SOP class UID (Service-Object Pair). Darüber hinaus
findet vorzugsweise auch eine Volltextauswertung gespeicherter Berichte
sowie der neuen Einzelberichte statt. Im Rahmen einer solchen automatischen
Auswertung wird in Berichten beispielsweise nach Begriffen für untersuchte
Körperteile
gesucht. Ebenso ist es beispielsweise möglich, Zusammenfassungen von
Berichten nach Schlagworten zu durchsuchen.
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In
jedem Fall werden aus dem Datenbestand des Bildarchivierungs- und
Kommunikationssystems 4 einzelne vergangene Fälle automatisch
ausgewählt,
die dem gemäß der Planungsliste
abgearbeiteten aktuellen Fall nahekommen. Verschiedene Suchkriterien
sind hierbei sinnvollerweise in der Art eine Fallback-Liste hierarchisch
geordnet, wobei die Ordnungskriterien durch den Nutzer beeinflussbar sind.
Auch in Fällen,
in denen der Nutzer nicht in den Suchalgorithmus eingreift, optimiert
sich dieser durch die fortlaufende Auswertung gesammelter Daten
im Laufe der Zeit selbsttätig.
Es handelt sich also um ein selbstlernendes System, welches den
Befund bereits dadurch erleichtert, dass mit zunehmender Effektivität die Daten
von Referenzfällen
bereitgestellt werden. Die selbstlernenden Eigenschaften des medizinischen
Informationssystem 1 beziehen sich jedoch nicht nur auf
die Verknüpfung
eines aktuellen Falles mit archivierten Vergleichsdaten, sondern
auch auf den automatischen Vorschlag, welche Experten zur Erstellung
des Befundes oder zur Erledigung sonstiger Aufgaben, beispielsweise
zur Durchführung
weiterer Untersuchungen und/oder Behandlungen konsultiert werden
sollten. Das medizinische Informationssystem 1 hat darüber hinaus
den Vorteil, dass die strukturiert verwalteten Daten, die insbesondere
mit den Modalitäten 9a, 9b, 9c durchgeführte Untersuchungen
betreffen, auch für
Zwecke der Forschung und Lehre besonders effektiv nutzbar sind.
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Die
Datenverarbeitungseinrichtung 2 stellt, nachdem sie die
Einzelberichte über
die Telekommunikationseinrichtung 7 erhalten hat, ferner
eine Verbindung mit dem Report-Generierungs-Modul 3 her. Auch
dieser Vorgang hat, ebenso wie die vorstehend erläuterte Verknüpfung mit
dem Bildarchivierungs- und
Kommunikationssystem 4, den Zweck, Daten zu erhalten, die
eine rationelle Weiterverarbeitung der Einzelberichte ermöglichen.
Im Fall des Report-Generierungs-Moduls 3 betrifft dies
verschiedene Formatvorlägen
für den
Gesamtbericht, in welchem die Einzelberichte in unveränderter
oder – vorzugsweise – in automatisch
bearbeiteter, insbesondere in Template-Form strukturierter, Fassung
zusammengefasst sind. Ist eine geeignete Formatvorlage aus dem Report-Generierungs-Modul 3 ausgewählt oder
mittels dieses Moduls automatisch generiert, so werden die Daten
der Einzelberichte in diese Formatvorlage übertragen und damit der Gesamtbericht
erstellt. Vorzugsweise weist der Gesamtbericht eine Formatierung
auf, wie sie in gleicher oder ähnlicher
Weise bereits in früheren,
mittels des Bildarchivierungs- und Kommunikationssystems 4 dokumentierten
Fällen verwendet
wurde.
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Der
Gesamtbericht ist von medizinischen Experten zu verwenden, um einen
Befund zu erstellen. Grundsätzlich
stehen für
die Erstellung des Befundes verschiedene Experten, typischerweise
aus unterschiedlichen Fachgebieten, zur Verfügung. Es soll nun vermieden
werden, jedem dieser Experten den evtl. im Einzelfall nicht benötigten Gesamtbericht
zur Verfügung
zu stellen. Zu diesem Zweck erfolgt eine automatische Auswahl der
Adressaten, wobei der maschinell ausgewertete Inhalt des Gesamtberichts sowie
bedarfsweise auch des Planungsberichts, auf dessen Grundlage die
Untersuchungen, deren Ergebnisse im Gesamtbericht Eingang fanden,
durchgeführt
wurden, mit gespeicherten Profilen der prinzipiell verfügbaren Experten
abgeglichen wird.
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Die
Profile der einzelnen Experten, in erster Linie Ärzte, umfassen insbesondere
Know-how-Profile sowie Zeitpläne.
Typischerweise werden untersuchungsspezifische Merkmale wie Bezeichnungen von
Organen bestimmten Untersuchungs-Experten zugeordnet. Hierbei wird
auch die Häufigkeit
in einem Bericht auftretender medizinischer Fachbegriffe automatisch
ausgewertet. Des weiteren wird ausgewertet, inwieweit ein bestimmter
Experte in der Vergangenheit Berichte einer bestimmten Art erstellt
oder mit bearbeitet hat. Hat beispielsweise ein Experte die Bearbeitung
eines Berichts eines bestimmten Typs bereits abgewiesen, so wird
diesem Experten bei der Bearbeitung ähnlicher Berichte in der Zukunft
eine niedrigere Priorität
zugeordnet, wobei letztlich auch eine Entfernung eines Arztes von
der Liste der Experten möglich
ist. Ebenso ist es möglich,
Experten, die beispielsweise neu erworbene Spezialkenntnisse nachweisen,
zusätzlich
in die Experten-Liste, die damit ständig den tatsächlichen
Gegebenheiten angepasst werden, aufzunehmen. In entsprechender Weise
werden permanent die in der Datenverarbeitungseinrichtung 2 vorgehaltenen
Daten über
die verfügbaren
medizintechnischen Modalitäten
den tatsächlichen
Gegebenheiten angepasst.
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Jedem
der automatisch ausgewählten Ärzte oder
sonstigen Experten wird eine spezifische Aufgabe zugeordnet. Eine
entsprechende empfängerspezifische
Aufgabenliste wird an den Gesamtbericht angehängt, der damit in unterschiedlichen
Versionen als ergänzter
Gesamtbericht vorliegt. Die verschiedenen ergänzten Gesamtberichte werden
von der Datenverarbeitungseinrichtung 2 an das Planungsmodul 8 übertragen,
um an verschiedene Empfangsstellen 10, von welchen lediglich
eine einzige Stelle, die einem medizinischen Spezialisten zugeordnet
ist, beispielhaft dargestellt ist, weitergeleitet zu werden. Die
Empfangsstellen 10 sind mit dem Report-Generierungs-Modul 3 und
damit auch mit dem Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem 4 verknüpft, so
dass auch eine für
einen Gesamtbericht neu erstellte oder abgewandelte Formatvorlage
für eine
zukünftige
Befundung nutzbar ist.