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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Produkthalter zum Anbringen an einer Außenseite einer Verpackung, insbesondere einen Becherhalter, aus einem Zuschnitt eines flachen Trägermaterials, wobei der Zuschnitt einen Befestigungsabschnitt zum Anordnen und Halten des Produkthalters an der Außenseite der Verpackung und eine Lasche umfasst, wobei die Lasche mit ihren beiden Enden jeweils mit dem Befestigungsabschnitt verbunden und gegenüber dem Befestigungsabschnitt in eine von der Außenseite der Verpackung abstehende Produktaufnahmestellung relativpositionierbar ist. Sie betrifft außerdem eine Verpackung mit einem solchen Produkthalter sowie ein Verfahren zum Verwenden eines solchen Produkthalters und einer solchen Verpackung mit einem Produkt.
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Produkthalter sowie Verpackungen mit einem Produkthalter sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie dienen dazu, ein Produkt, das zu einem in der Verpackung verpackten Gut gehört oder mit diesem in Beziehung steht, in nutzerfreundlicher Weise an der Verpackung anordnen zu können. Beispiele für solche Verpackungen sind Nahrungs- oder Lebensmittelverpackungen, insbesondere Fastfood-Verpackungen, an denen ein Becherhalter für einen Becher mit einem Getränk als Produkt angeordnet ist.
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Das
US-Patent 3,640,380 beschreibt einen tragbaren Nahrungsmittel- und Getränketräger mit Becherhalteklappen, die abschnittsweise aus einer Seitenwand einer Fastfood-Verpackung ausgeschnitten und damit entlang einer oberen Kante gelenkig verbunden sind. Die Becherhalteklappen weisen jeweils eine kreisförmige Öffnung auf, die derart bemessen ist, dass sie bei nach außen in eine horizontale Position gefalteter Klappe einen Becher haltend aufnehmen kann. In nachteiliger Weise werden durch das Ausschneiden der Halteklappen Öffnungen in die Wand des Behälters eingebracht, die durch zusätzliche Mittel wie eine Auskleidung wieder zu verschließen sind, damit der Behälter für eine Aufnahme von Fastfood geeignet ist.
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Das US-Design-Patent 421,898 zeigt einen Träger für eine tütenförmige Fastfood-Verpackung mit einem Becherhalter oder -träger. Dieser weist zwei Wände auf, die auf einander gegenüberliegenden Seiten eines Bodenpanels angeordnet und gegenüber diesen abgebogen sind. Aus jeder Wand sind jeweils eine Halteklappe mit einer kreisförmigen Becheraufnahmeöffnung und bodenseitig ein Stützabschnitt ausgestanzt und ragen aus der Wandebene heraus. Die Becheraufnahmeöffnung ist zur Aufnahme eines konischen Bechers bestimmt und besitzt einen Durchmesser, der größer als ein Minimaldurchmesser und kleiner als ein Maximaldurchmesser des Bechers ist. Der Träger verbraucht in nachteiliger Weise viel Material und ist daher teuer und wenig umweltfreundlich.
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Die
US 2015/0374178 A1 beschreibt einen Lebensmittelbehälter mit Seitenwänden und einem Becherhalter zum Aufnehmen eines Bechers. Der Becherhalter besitzt einen mit einer Aufnahmeöffnung für einen Becher ausgestatteten Träger und eine Klappe zum Befestigen an einer der Seitenwände des Behälters. Die Klappe erstreckt sich vom Träger und ist durch eine Faltlinie definiert, die ein Falten/Entfalten des Trägers ermöglicht. Der Behälter kann zum Transport von Essen und Trinken zusammen mit einer einzigen Hand oder einem einzigen Arm verwendet werden. Auch hier ist die Becheraufnahmeöffnung zur Aufnahme eines konischen Bechers bestimmt und besitzt einen Durchmesser, der größer als ein Minimaldurchmesser und kleiner als ein Maximaldurchmesser des Bechers ist.
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Bei bekannten Produkthaltern und Verpackungen mit solchen Produkthaltern ist es von Nachteil, dass diese nur jeweils für bestimmte Produktgeometrien und -abmessungen geeignet sind. Davon abweichende Produkte können nicht oder nur unzufriedenstellend gehalten und transportiert werden. Auch sind sie relativ aufwändig und teuer und erfordern als Wegwerfartikel einen unverhältnismäßig hohen Materialeinsatz. Ein weiterer Nachteil ist, dass es bei einem Abstellen der Verpackung mit einem in deren Produkthalter angeordnetem Produkt zu einem unbeabsichtigten Lösen des Produkts aus dem Produkthalter kommen kann und/oder dass die Verpackung und das Produkt zwar zusammen getragen, nicht jedoch stabil und ohne sich voneinander zu lösen abgestellt werden können.
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In Anbetracht des vorstehend beschriebenen Stands der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu verringern oder zu vermeiden, insbesondere einen Produkthalter und eine Verpackung mit einem Produkthalter zu schaffen, der bzw. die platzsparend gelagert werden kann, einfach zu verwenden und kostengünstig ist, wenig Material erfordert und damit leicht ist und ein in dem Produkthalter befindliches Produkt sowohl beim Tragen als auch in einem abgestellten Zustand sicher hält.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen Produkthalter oder Becherhalter nach Anspruch 1, also durch einen Produkthalter oder Becherhalter aus einem Zuschnitt eines flachen Trägermaterials zum Anbringen an einer Außenseite einer Verpackung, wobei der Zuschnitt einen Befestigungsabschnitt zum Anordnen und/oder Halten und/oder Befestigen des Produkthalters an der Außenseite der Verpackung und eine Lasche umfasst, wobei die Lasche mit ihren beiden Enden jeweils mit dem Befestigungsabschnitt verbunden und gegenüber dem Befestigungsabschnitt in eine von der Außenseite der Verpackung abstehende Produktaufnahmestellung relativpositionierbar ist, so dass in der Produktaufnahmestellung zwischen der Lasche und dem Befestigungsabschnitt eine Aufnahmeöffnung für das Produkt ausgebildet ist, die einerseits durch den Befestigungsabschnitt und andererseits durch die Lasche begrenzt ist, wobei der Befestigungsabschnitt eine Stützkante zur Anlage an einer Produktunterseite aufweist und die Lasche eine dem Befestigungsabschnitt gegenüberliegende Haltelasche zur Anlage auf einer Produktoberseite aufweist. Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Verpackung mit einem Produkthalter nach der Erfindung, insbesondere nach einem der angehängten Ansprüche. Eine erfindungsgemäße Verpackung kann mit einem Produkthalter für ein Produkt, mit einem Produkthalter für eine Mehrzahl von Produkten oder mit einer Mehrzahl von solchen Produkthaltern versehen sein.
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Vorzugsweise ist die Lasche im Wesentlichen bogenförmig ausgebildet. Unter einer im Wesentlichen bogenförmigen Lasche ist im Sinne der Erfindung eine Lasche mit einer wenigstens abschnittsweisen, vorzugsweise vollständig bogenförmigen Innenkontur zu verstehen. Die übrige Form der Lasche kann von der Bogenform abweichen.
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Bei dem Produkt kann es sich vor allem um einen Becher, insbesondere um einen Pappbecher handeln, wie er geläufig in Fastfood-Restaurants oder ähnlichen Einrichtungen zum Mitnehmen verwendet wird. Derartige Becher sind allgemein bekannt. Sie besitzen eine leicht kegelstumpfartige Form mit einem sich unten nach oben vergrößernden Durchmesser. Ihre Trinköffnung an der Oberseite ist mit einer als Lippenrolle bezeichneten Umwölbung/Bördelung des Becherrands ausgebildet und wird im Allgemeinen mit einem aufclipbaren Deckel verschlossen, um ein Verschütten von Getränk zu vermeiden. Diese Lippenrolle bildet eine Unterseite im Sinne der Erfindung aus, die bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Bechers auf der Stützkante des Befestigungsabschnitts zur Anlage kommt. Es ist von Vorteil, wenn der Kontakt zwischen der Unterseite/Lippenrolle und der Stützkante erfolgt, ohne dass es zu einem Kontakt zwischen der Stützkante und einem auf dem Becher angeordneten Deckel kommt, um ein unbeabsichtigtes An- und Abheben des Deckels zu vermeiden.
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Ein Zuschnitt im Sinne der Erfindung wird allgemein auch als Blank bezeichnet und besteht aus einem flachen, sich im unverformten (ungebogenen) Zustand im Wesentlichen in einer Ebene erstreckenden Trägermaterial in Form einer Materialbahn oder eines Materialbogens. Das Trägermaterial kann insbesondere aus einem Faserstoffmaterial, wie zum Beispiel Karton, Pappe oder Papier, oder aus Kunststoff bestehen. Der Zuschnitt und damit auch der Produktträger sind vorzugsweise einstückig ausgebildet. Insbesondere kann es sich um ein einteiliges aus der Materialbahn oder dem Materialbogen ausgestanztes Stanzstück handeln, so dass der Produkthalter äußerst günstig ist. Vorzugsweise besteht der Produkthalter der Erfindung aus recyceltem (Grau-)Karton mit einer Grammatur ab ca. 300 Gramm pro Quadratmeter. Eine höherwertige Pappe wie zum Beispiel etwa Frischfaserpappe oder eine auf das Material aufgebrachte Polyethylen-Beschichtung verbessert die Funktion des Materials und ermöglicht unter Umständen sogar gleichbleibende Festigkeit bei Verwendung einer dünneren Materialstärke.
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Der erfindungsgemäße Produkthalter weist zwei Funktionsstellungen auf, eine erste Stellung, die man als Lagerstellung oder Ruhestellung bezeichnen kann und eine zweite Stellung, die man als Arbeitsstellung oder Haltestellung bezeichnen kann. In der ersten Stellung befindet sich kein Produkt in dem Produkthalter. Dieser ist daher wie das Trägermaterial, aus dem er zugeschnitten ist, flach und alle Bestandteile des Produktträgers erstrecken sich im Wesentlichen in der Materialebene. Insbesondere der Befestigungsabschnitt und die Lasche befinden sich in einer einzigen Ebene. In der zweiten Stellung, in der der Produkthalter zur Aufnahme eines Produkts geformt ist oder in der in ihm ein Produkt aufgenommen ist, befindet sich der Befestigungsabschnitt weiterhin in der Materialebene, während die Lasche aus dieser heraus geschwenkt, gebogen oder geklappt ist und sich in einem Winkel zu dieser erstreckt.
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Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung mit einer Verpackung ist der Befestigungsabschnitt zumindest teilweise flächig an einer Wand der Verpackung angeordnet, das heißt, dass sich die Wand in Richtung der Materialebene des Trägermaterials erstreckt, insbesondere zu dieser parallel ist. Die Erfindung umfasst auch solche Ausführungsformen, bei denen nur ein Teil des Befestigungsabschnitts, und nicht der gesamte Befestigungsabschnitt in Richtung der Materialebene angeordnet ist. Zum Beispiel kann ein Teil oder Abschnitt des Befestigungsabschnitts die Wand der Verpackung durchdringend ausgebildet oder angeordnet sein. Bevorzugt liegt allerdings der gesamte Befestigungsabschnitt in der Materialebene. Der Befestigungsabschnitt kann insbesondere mit der Wand verklebt sein.
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Während der Befestigungsabschnitt einer Fixierung des Produkthalters an der Verpackung dient, bewirkt die Lasche mehrere Funktionen:
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In einer ersten Funktion definiert sie in der Arbeitsstellung zusammen mit dem Befestigungsabschnitt die Produktaufnahmeöffnung und umgibt diese abschnittsweise auf der vom Befestigungsabschnitt abgewandten Seite. Die Aufnahmeöffnung ist vorzugsweise durch eine wenigstens abschnittsweise, vorzugsweise vollständig bogenförmige Innenkontur der Lasche definiert und umgrenzt.
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In einer zweiten Funktion bildet die Lasche in der Arbeitsstellung eine flexible und mit einem in der Aufnahmeöffnung angeordneten Produkt zusammenwirkende Struktur aus, die das Produkt in Richtung der Stützkante des Befestigungsabschnitts drängt und derart einen Eingriff von Produkt und Stützkante sicherstellt. Das in der Aufnahmeöffnung angeordnete Produkt liegt einerseits an der Stützkante und andererseits wenigstens abschnittsweise an der der Aufnahmeöffnung zugewandten Innenkante der Lasche an. Durch die auf das Produkt wirkende Schwerkraft wird dieses zusammen mit der relativ zum Befestigungsabschnitt beweglichen und/oder infolge ihrer relativ dünnen Materialstärke biegbaren/verformbaren Lasche nach unten gezogen, das heißt die Lasche aus ihrer vollständig ausgeschwenkten zweiten Funktionsstellung in Richtung ihrer ersten Funktionsstellung verschwenkt und/oder verformt. Infolge dieser Verlagerung/Umformung der Lasche verringert sich die lichte Weite der Aufnahmeöffnung, also der Abstand der Lasche von dem Befestigungsabschnitt in einer Richtung orthogonal zur Materialebene, wodurch das in der Aufnahmeöffnung befindliche Produkt in Richtung des Befestigungsabschnitts und der Stützkante gedrängt wird. Durch die dauernde Wirkung der Schwerkraft auf das Produkt ist derart dessen sichere Aufnahme in dem Produkthalter sichergestellt, wenn die Verpackung getragen wird.
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In einer dritten Funktion bewirkt die Haltelasche der Lasche, dass sich diese bei einem Abstellen der Verpackung mit dem Produkt nicht vom Produkt lösen kann und die Lasche stets in der Arbeitsstellung verbleibt. Wie vorstehend beschrieben wurde, ist das Produkt solange die Verpackung getragen wird, also von unten keine Kraft auf das Produkt wirkt, sicher im Produkthalter gehalten. Wird nun die Verpackung zusammen mit dem Produkt abgestellt, kann auf das Produkt von unten eine Kraft wirken, was die vorstehend beschriebene „Vorspannung“ zwischen dem Produkt, der Stützkante und der Lasche aufheben kann. Derart könnte es zu einem Lösen der Lasche vom Produkt kommen, was jedoch sicher durch die in die Aufnahmeöffnung hineinragende Haltelasche verhindert wird. Denn durch die Haltelasche ist sichergestellt, dass die Lasche insbesondere auch bei einem von unten mit einer Kraft beaufschlagten Produkt (abgestelltes Produkt) stets auf einer Oberseite des Produkts aufliegt und sich nicht von diesem lösen kann. Bei einem abermaligen Anheben der Verpackung liegt daher die Lasche in bestimmungsgemäßer Weise auf der Oberseite des Produkts auf, so dass die Lasche ihre vorstehend beschriebene und das Produkt in Richtung der Stützkante des Befestigungsabschnitts drängende Funktion sicher erfüllen kann. Man kann auch sagen, dass die Haltelasche die Lasche auf der Oberseite des Produkts fixiert oder hält oder sichert und so ein Abrutschen/Lösen der Lasche davon insbesondere bei einem wiederholten Abstellen von Verpackung und/oder Produkt verhindert, was essentiell für die Standfestigkeit und Stabilisation des Produkts, insbesondere in Form eines Bechers, ist. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, dass ein Produkt, insbesondere ein Becher, nach jedem Abstellen und Anheben im Produkthalter gehalten verbleibt oder sich automatisch wieder bestimmungsgemäß mit diesem „verhakt“, so dass sich ein Nutzer der Erfindung nicht selbst um dessen bestimmungsgemäße Fixierung kümmern muss. Er hat stets eine Hand frei, was eine vorteilhafte Flexibilität bei der Verwendung der Erfindung zur Folge hat.
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Die erfindungsgemäße Verpackung kann beispielsweise eine Tüte, eine Tasche, ein Beutel, eine Box oder eine Schachtel, wie zum Beispiel eine Faltschachtel sein. Sie kann insbesondere aus einem Fasermaterial wie Papier, Kraftpapier, Packpapier, Karton oder Pappe, oder aus einem Kunststoff bestehen. Sie kann außerdem ein aus einer Kombination dieser genannten Materialien oder aus einem Laminat daraus bestehen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können an der Lasche zwischen der Haltelasche und dem Befestigungsabschnitt zwei einander diametral gegenüberliegende und in die Aufnahmeöffnung hineinragende Stützlaschen ausgebildet sein. Diese sind zur Anlage an einer Unterseite des Produkts bestimmt und bewirken in der Arbeitsstellung zusätzlich zur Stützkante des Befestigungsabschnitts eine weitere Stützwirkung des Produkts von unten. Außerdem fördern sie beim bestimmungsgemäßen Gebrauch, insbesondere beim Anheben der Verpackung, eine solche Verformung der Lasche infolge der Gewichtsbelastung durch das Produkt, dass diese mit einer höheren Anpresswirkung in Richtung auf den Befestigungsabschnitt auf das Produkt wirkt. Die Stützlaschen können ferner bewirken, dass das Produkt oben weitestgehend rund gehalten wird, so dass es sich durch etwaig wirkende Kräfte gerade nicht z.B. oval verformen und aus der Lasche lösen kann.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkante des Befestigungsabschnitts durch eine Zunge ausgebildet ist, die gegenüber dem Befestigungsabschnitt durch die Spannung der Lasche bzw. des Innenabschnitts im bestimmungsgemäßen Gebrauch automatisch leicht abgebogen werden kann, ohne dass dafür ein separater Handgriff eines Benutzers erforderlich wäre, auf diese Weise zumindest teilweise in die Aufnahmeöffnung hineinragt. Dies kann also beim Einsetzen des Produktes automatisch erfolgen und rührt unter anderem daher, dass die Zunge nicht an der Verpackung befestigt ist. Die das Produkt an einer Unterseite tragende Stützkante kann an einer distalen Kante einer solchen Zunge gebildet sein, so dass sie durch leichtes Abbiegen der Zunge aus der Materialebene hinaus gebracht und weiter in die Aufnahmeöffnung hineinragend ausgebildet werden kann. Bei dieser Ausführungsform ist das Produkt besonders sicher auf der Stützkante gehalten. Die Zunge weist vorzugsweise bogenförmige oder schräge Ränder auf, um diese zu verstärken.
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Die Lasche kann insbesondere durch eine im Wesentlichen bogenförmige Stanzlinie ausgebildet sein. Diese kann die Lasche von einem Innenabschnitt innerhalb der bogenförmigen Stanzlinie trennen. Die Produktaufnahmeöffnung kann derart insbesondere durch Biegen bzw. Klappen der Lasche gegenüber dem Befestigungsabschnitt und dem Innenabschnitt gebildet werden. Dabei verbleibt der als Zunge ausgebildete Innenabschnitt vorzugsweise, wie der Befestigungsabschnitt, im Wesentlichen in der Materialebene und kann insbesondere an der Wand der Verpackung anliegen. Der Innenabschnitt kann derart eine Art Verstärkung für die Wand der Verpackung und/oder eine Stützstruktur bilden, an der ein in dem Produkthalter angeordnetes Produkt anliegt und besonders stabilisiert werden kann. Vorzugsweise ist die Stanzlinie von Materialbrücken unterbrochen, die die Lasche mit dem Befestigungsabschnitt und/oder dem Innenabschnitt in der Ruhestellung verbinden und halten, so dass eine besonders gute Lagereignung sichergestellt ist.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass beiderseits der Haltelasche jeweils in radialer Richtung ein Schnitt in die Lasche eingebracht ist. Auf diese Weise ist beiderseits der Haltelasche jeweils eine Distanzlasche ausgebildet, die eine direkte Anlage einer Seitenwand des zu haltenden Produkts sowie des Deckels an der Haltelasche sowie der Lasche durch radiale Beabstandung vermeidet.
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Der Befestigungsabschnitt ist vorzugsweise als Klebestreifen ausgebildet, was den großen Vorteil mit sich bringt, dass der Produkthalter für gängige Verpackungen geeignet ist, ohne dass diese geändert werden müssten. Insbesondere kann der Produkthalter an einer Fastfood-Tüte üblicher Grammatur befestigt werden, ohne dass sich dadurch Qualitätseinbußen, Nachteile oder Einschränkungen der Funktion der Verpackung bzw. Tüte ergeben. Besonders günstige Herstellungskosten können erzielt werden, wenn er auf ein eine bestimmungsgemäße sichere Anordnung an der Verpackung sicherstellendes Minimum reduziert ist. Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist er eine Höhe von etwa 1,5 cm bei einer Breite von etwa 12 cm auf. Nach einer Ausführungsform ist der Befestigungsabschnitt in Richtung seiner Breite unterbrochen ausgeführt, vorzugsweise mittig, was zu einer weiteren Verringerung der Klebefläche und damit Reduzierung von Leimkosten führt und außerdem ein leichteres „In-Anlage-Gelangen“ der Unterseite des Produkts mit der Stützkante des Befestigungsabschnitts bewirken kann.
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Bei auf der Verpackung befestigtem Produkthalter gilt für den Abstand a der Stützkante der Zunge vom Boden der Verpackung vorzugsweise: 9,5 cm < a ≤ 12,5 cm, weiter bevorzugt 10 cm < a < 12 cm und ganz besonders bevorzugt 10,5 cm ≤ a ≤ 11,5 cm. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass mit diesen Abmessungen ein besonders stabiles und verlässliches System aus Produkthalter, Verpackung und Produkt erzielbar ist.
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Durch die Erfindung können insbesondere die folgenden Vorteile bewirkt werden:
- - Der Befestigungsabschnitt kann durch einen einfachen Leimstreifen befestigt werden und es ist keine vollflächige Klebung erforderlich. Grundsätzlich kann auch eine Mehrzahl von Klebepunkten ausreichend sein.
- - Der Befestigungsabschnitt kann geteilt und über der Stützkante unterbrochen sein.
- - Das Material für den Produktträger kann ein- oder beidseitig glatte oder raue Graupappe sein und ist damit ein günstiges Material.
- - Das Material kann mit einer Polyethylen-Beschichtung versehen sein.
- - Der Produktträger ist besonders einfach durch Ausstanzen des Kartons bei einer Genauigkeit von +/-1 mm herstellbar.
- - Der Produkthalter kann maschinell an der Verpackung angeordnet und befestigt werden, was eine bestimmungsgemäße Positionierung mit hoher Genauigkeit sicherstellt und eine Produktion mit hoher Auflage ermöglicht.
- - Die Erfindung ist für eine Verwendung in nahezu allen Bereichen der Fastfood- und Systemgastronomie verwendbar, insbesondere im „To-Go-Geschäft“ und „To-Drive-Geschäft“.
- - Die Erfindung kann ein Umkippen von Getränken im Auto sicher verhindern.
- - Einhändige Handhabung ist ohne Probleme möglich, so dass ein Nutzer stets für andere Tätigkeiten, wie zum Beispiel Bezahlen, etc., eine Hand frei hat.
- - Der Nutzer kann die erfindungsgemäße Verpackung mit Inhalt und beigefügtem Produkt, insbesondere Getränk, im Auto entgegennehmen und einfach abstellen (am Drive-In)
- - Der Produktträger bzw. eine Verpackung damit erfordert einen nur geringen Stauraum und ist enorm platzsparend.
- - Der Produktträger bzw. eine Verpackung damit ist einfach und schnell bedienbar.
- - Es kann ein sehr geringer Materialverbrauch gewährleistet werden.
- - Die Erfindung kann mit üblichen Verpackungen genutzt werden, es sind daher im Wesentlichen keine Produktionsumstellungen erforderlich.
- - Die Erfindung besitzt einen hohen Wiedererkennungswert (Eye-Catcher), ermöglicht eine hohe Kundenzufriedenheit und Designkompatibilität und Umweltfreundlichkeit.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften und nicht beschränkenden Beschreibung der Erfindung anhand von Figuren. Diese sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Vorderansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung in einem Zustand zum Lagern der Verpackung und vor einem Gebrauch, also in einer Lager- bzw. Ruhestellung,
- 2 eine perspektivische schematische Ansicht der Vorrichtung der 1 in einem Zustand zum Gebrauch ohne Becher,
- 3 eine perspektivische schematische Ansicht der Vorrichtung der 1 und 2 in einem Zustand zum Gebrauch mit Becher,
- 4 eine schematische seitliche Ansicht der Vorrichtung der 1 bis 3 mit Becher in einem abgestellten Zustand,
- 5 eine schematische Vorderansicht der Vorrichtung der 1 bis 4 mit Becher in einem getragenen Zustand,
- 6 eine Aufsicht auf die Vorrichtung der 1 bis 5 mit Becher,
- 7 eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in 6,
- 8 eine perspektivische schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung in einem Zustand zum Gebrauch mit Becher,
- 9 eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung mit zwei Bechern,
- 10 eine Seitenansicht der Vorrichtung der 9 in einem abgestellten Zustand,
- 11 eine Seitenansicht der Vorrichtung der 9 in einem getragenen Zustand und
- 12 eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung mit vier Bechern.
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Die 1 bis 7 zeigen eine erste Ausführungsform eines Produkthalters 1 und einer Verpackung 2 nach der Erfindung in Form eines Becherhalters 1, der an einer Verpackung 2 in Form einer Fastfood-Tüte 2 befestigt ist. Die Tüte 2 ist vorliegend als üblicher Kreuzbodenbeutel 2 bzw. Klotz-/ Blockbodenbeutel ausgebildet und weist einen Kreuzboden 3, eine Vorderwand 4, eine dieser gegenüberliegende Rückwand 5, eine erste Seitenwand 6 mit Seitenfalte 7 und eine zweite Seitenwand 8 mit Seitenfalte 9 auf. Auf der dem Kreuzboden 3 gegenüberliegenden Seite besitzt der Beutel 2 eine Öffnung 10 zum Befüllen mit und Entnehmen von Lebensmitteln, hier in Form von Fastfood, die durch Umschlagen in Form eines Falzes 11 verschließbar ist.
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Der Produkthalter 1 für ein Produkt 12 in Form eines Bechers 12 (angedeutet in 3) ist bei dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 7 an der Vorderwand 4 angeordnet. Der Becher ist mitunter gestrichelt dargestellt, um eine übersichtlichere Darstellung in den Figuren zu gewährleisten.
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Die 9, 10 und 11 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der an einer Verpackung 2 in Form eines Kreuzbodenbeutels 2 zwei Produkthalter 1 angeordnet sind. Ein erster Becherhalter 1 ist an der Vorderwand 4 und ein zweiter Becherhalter 1 an der dieser gegenüberliegenden Rückwand 5 befestigt. Die Becherhalter 2 entsprechen den Becherhaltern 1 der Ausführungsform der 1 bis 7. 12 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der auf der Vorderwand 4 sowie auf der Rückwand 5 eines Kreuzbodenbeutels 2 jeweils ein Doppelbecherhalter 1 angeordnet ist, der entsprechend den Becherhaltern 2 der anderen Ausführungsformen aufgebaut ist.
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Der Becherhalter 1 der 1 bis 7 ist als einstückiges Stanzteil aus einem Zuschnitt 32 aus Karton als Trägermaterial ausgestanzt. Die Materialebene des Trägermaterials erstreckt sich in 1 parallel zur Ebene der Vorderwand 3. 1 zeigt den Becherhalter 1 in seiner ersten Funktionsstellung (Ruhestellung, Lagerstellung), während die 2 bis 7 die zweite Funktionsstellung (Arbeitsstellung, Haltestellung) zeigen. In das Trägermaterial ist eine Stanzlinie 13 eingebracht. Der Becherhalter 1 weist einen Befestigungsabschnitt 14, eine Lasche 15 und einen Innenabschnitt 16 auf. Die Stanzlinie 13 ist im Wesentlichen bogenförmig oder U-förmig ausgebildet. Der Befestigungsabschnitt 14 befindet sich im in der 1 oberen Bereich des Becherhalters 1. Unterhalb des Befestigungsabschnitts 14 schließen sich einstückig daran an der Innenabschnitt 16 und die Lasche 15. Die Stanzlinie 13 trennt die Lasche 15 vom Innenabschnitt 16, wobei der Innenabschnitt 16 innerhalb und die Lasche 15 außerhalb der Stanzlinie 13 angeordnet sind. Die Stanzlinie 13 ist nicht ununterbrochen durchgängig ausgebildet, sondern durch Materialbrücken 29 unterbrochen, die in der ersten Funktionsstellung vor Gebrauch des Becherhalters 1 die Lasche 15 mit dem Innenabschnitt 16 verbinden und derart die Lasche 15 und den Becherhalter 1 in der Ruhestellung sichern.
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In den Befestigungsabschnitt 14 ist eine Ausstanzung 17 eingebracht, deren unteres Ende eine Stützkante 18 für eine Unterseite 19 einer Lippenrolle 20 des Bechers 12 ausbildet. Die Ausstanzung 17 ist derart geformt, dass die Stützkante 18 an einer Oberseite einer sich von unten in die Ausstanzung 17 hinein erstreckenden Zunge 28 gebildet ist. 8 zeigt eine Variante des Produkthalters 2, bei der die Ausstanzung 17 nach oben offen ist, so dass der Befestigungsabschnitt 14 unterbrochen und die Stützkante 18 frei von oben zugänglich ist.
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Durch Verspringen der Stanzlinie 13 in Richtung des Befestigungsabschnitts 14 ist an der diesem gegenüberliegenden Seite der Lasche 15 eine Haltelasche 21 ausgebildet. Beiderseits der Haltelasche 21 ist jeweils ein sich in radialer Richtung erstreckender Schnitt 22, 23 ausgebildet, der eine erste Distanzlasche 24 und eine zweite Distanzlasche 25 von der Haltelasche 21 trennt.
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Zwischen der Haltelasche 21 und dem Befestigungsabschnitt 14 sind an der Lasche 15 radial nach innen ragende und einander diametral gegenüberliegende Stützlaschen 26, 27 ausgebildet.
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Der Becherhalter 1 ist aus der in 1 gezeigten Ruhestellung, in der er äußerst platzsparend an der Tüte 2 angeordnet ist, durch Zerstören der Materialbrücken 29 in die in den 2 bis 7 gezeigte zweite Funktionsstellung zu überführen. Dies geschieht in der Regel nach einem Befüllen der Tüte 2 mit Fastfood und einem Verschließen der Tüte 2 durch Umfalten und Ausbilden des Falzes 11. Die Lasche 15 wird an ihrem dem Befestigungsabschnitt 14 gegenüberliegenden unteren Ende und ggf. seitlich ergriffen und relativ zum Befestigungsabschnitt 14 aus der Materialebene unter Zerstörung der Materialbrücken 29 in eine von der Vorderwand 4 um etwa 80° bis 90° abstehende Stellung (Arbeitsstellung) gebracht (siehe 2). Durch das Lösen von Innenabschnitt 16 und Lasche 15 wird innerhalb der Lasche 15 eine zwischen dieser und dem Befestigungsabschnitt 14 befindliche Aufnahmeöffnung 30 für den Becher 12 gebildet. Bei Verformen der Lasche 15 oder nachfolgend werden die beiden einander gegenüberliegenden Stützlaschen 26, 27 nach oben gebogen oder geknickt. Die Haltelasche 21 wird leicht nach oben verformt und nachfolgend wird der Becher 12 in der nun freien Aufnahmeöffnung 30 platziert. Die Haltelasche 21 wird sodann mit geringer Krafteinwirkung hochgedrückt bzw. -geschoben und über den Becherdeckel 31 „geklickt“, so dass sich die Haltelasche 21 auf diesen flach auflegt. Der Becher 12 wird dabei zwangsläufig bzw. automatisch derart platziert und mit dem Becherhalter 1 in Eingriff gebracht, dass die Stützkante 18 und ggf. je nach Geometrie des Bechers 12 die beiden Stützlaschen 26, 27 spätestens beim Hochziehen der Tüte 2 an der Unterseite 19 der Lippenrolle 20 zur stützenden Anlage gelangen. Beim Hochziehen der Tüte 2 stützt sich die Lippenrolle 20 also auf der Stützkante 18 und den Stützlaschen 26, 27 ab. Des Weiteren gelangen die erste Distanzlasche 24 und die zweite Distanzlasche 25 mit dem Becher 12 in Anlage. Aufgrund der den Becher 12 nach unten ziehenden Schwerkraft wird die Lasche 15 durch ihre Anlage mittels der Distanzlaschen 24, 25 und ggf. der Stützlaschen 26, 27 nach unten gezogen und drängt den Becher 12 durch Kontakt zwischen der Lasche 15 in Richtung des Befestigungsabschnitts 14, derart dass ein gegenseitiger Eingriff zwischen Stützkante 18 und Unterseite 19 der Lippenrolle 20 gesichert ist. Die Haltelasche 21 liegt auf einem den Becher 12 verschließenden Deckel 31 auf und bewirkt, solange die Tüte 2 mit dem Becher 12 nicht abgestellt wird (gezeigt in den 3, 5 und 7), zunächst keine Funktion.
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Wird die Tüte 2 mit dem in deren Becherhalter 1 angeordnetem Becher 12 abgestellt, wie in 4 gezeigt ist, bewirkt die Haltelasche 21 durch ihre Anlage auf dem Becherdeckel 31, dass sich die Lasche 15 nicht von Becher 12 lösen kann. Der Becher 12 ist auch bei abgestellter Tüte 2 kippsicher in dem Becherhalter 1 gehalten. Bei einem abermaligen Anheben von Tüte 2 und Becher 12 gelangt dieser durch die vorstehend beschriebene Funktion des Becherhalters 1 stets wieder sicher in tragenden Eingriff mit der Stützkante 18.
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Bei der Ausführungsform der 9 bis 12 kann der Tütenboden 3 durch Maschinenzusatz umgeschlagen werden, so dass er bei zusammengefalteter Tüte 2 nicht einseitig hochgeklappt bleibt und der Produkthalter 1 problemlos beidseitig, also an der Vorderwand 4 und der Rückwand 5, angebracht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Produkthalter, Becherhalter
- 2
- Verpackung, Tüte, Beutel
- 3
- Kreuzboden
- 4
- Vorderwand
- 5
- Rückwand
- 6
- erste Seitenwand
- 7
- Seitenfalte
- 8
- zweite Seitenwand
- 9
- Seitenfalte
- 10
- Öffnung
- 11
- Falz
- 12
- Becher
- 13
- Stanzlinie
- 14
- Befestigungsabschnitt
- 15
- Lasche
- 16
- Innenabschnitt
- 17
- Ausstanzung
- 18
- Stützkante
- 19
- Unterseite
- 20
- Lippenrolle
- 21
- Haltelasche
- 22
- Schnitt
- 23
- Schnitt
- 24
- erste Distanzlasche
- 25
- zweite Distanzlasche
- 26
- Stützlasche
- 27
- Stützlasche
- 28
- Zunge/Haken
- 29
- Materialbrücke
- 30
- Aufnahmeöffnung
- 31
- Becherdeckel
- 32
- Zuschnitt