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Die Erfindung bezieht sich auf einen Moderator zum Beeinflussen der Blasluft, der die den Schalltrichter eines Blasinstrumentes verlassenden Töne dämpft oder anderweitig moduliert, der einen in Richtung auf den Schalltrichter etwa konisch zulaufenden Hals aufweist, mit dem er in den Schalltrichter derart luftdicht einsetzbar ist, dass die Blasluft im Wesentlichen ausschließlich durch den Moderator strömt und diesen modifiziert verlässt.
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Beispiel für Moderatoren sind Silencer oder Dämpfer. Dämpfer werden eingesetzt, um die aus dem Schalltrichter eines Blasinstrumentes austretenden Schallwellen zu modulieren und damit den abgegebenen Tönen eine andere Klangfarbe oder andere Lautstärke zu geben. Ein Dämpfer ist ein Utensil für ein Musikinstrument, um die Klangfarbe, die spektrale Charakteristik, die Richt-Charakteristik, die Impedanz und die Intonation und/oder die Lautstärke desselben zu verändern. Ein Silencer hat die Aufgabe die Lautstärke zu reduzieren, verändert aber nicht notwendigerweise die Klangfarbe. Für Blechblasinstrumente sind z.B. Straight- (dt. „Spitzdämpfer“), Cup-, Harmon- WahWah- und Bucket-Dämpfer bekannt. Außerdem gibt es noch den sog. Plunger aus Gummi, sowie den Velvetone-Mute und den Practice Mute (Übungsdämpfer). Ein Practice Mute bzw. Übungsdämpfer ist im vorliegenden Sinne ein Silencer. Gattungsgemäße Dämpfer sind z.B. aus der
DE 440963 C ,
DE 69531815 T2 ,
DE 408549 oder
US 2690092 bekannt. Ein kegelstumpfförmiger Mantel des Dämpfers umschließt einen Dämpferhohlraum, in den die aus dem Instrument austretenden Schallwellen durch eine Einlassöffnung eintreten und moduliert aus einer Auslassöffnung austreten. Ein Übungsdämpfer bzw. Silencer wird in der
DE 102014117476 B4 vorgeschlagen.
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Damit der Dämpfer mit seinem Mantel so in dem Schalltrichter des Instrumentes festsitzt, dass alle Blasluft in den Dämpfer eintreten muss, wird der Mantel gegenüber der Innenwand des Schalltrichters abgedichtet, beispielsweise mit Kork. Der Dämpfer muss dafür ziemlich genau an das zum Einsatz kommende Instrument angepasst sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass nicht sichergestellt ist, dass der Dämpfer ohne äußere Hilfe im Schalltrichter festsitzt, insbesondere bei unterschiedlich geformten Schalltrichtern. Z.B. kann der Kork bei einem ungünstig für den Moderator geformten Schalltrichter nur über einen schmalen Streifen mit dem Schalltrichter in Kontakt stehen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Moderator, also beispielsweise einen Silencer oder Dämpfer zu schaffen, der in Schalltrichter von verschiedenen Instrumenten, vorzugsweise verschiedenen Blechblasinstrumenten, so hineinpasst, dass er auch bei etwas unterschiedlich geformten Innenwänden der Schalltrichter so hineinsetzbar ist, dass der Zwischenraum zwischen Moderator und Schalltrichter blasluftdicht abgedichtet ist. Auch soll er bei der Benutzung ohne äußere Hilfe im Schalltrichter sicher festsitzen.
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Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruches gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche oder nachfolgend beschrieben.
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Durch die vorliegende Erfindung passt der Moderator so in den Schalltrichter des Instrumentes, das er festsitzt und die Blasluft in den Moderator eintreten muss, weil der Mantel gegenüber der Innenwand des Schalltrichters im Wesentlichen blasluftdicht abgedichtet ist.
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Der Gegenstand der Erfindung wird bevorzugt angewendet bei Blechblasinstrumenten. Er ist aber in gleicher Weise einsetzbar bei allen anderen Blasinstrumenten mit einem Schalltrichter.
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Um einen blasluftdichten Sitz des Moderatorhalses in Schalltrichtern verschiedener Produktion oder Art zu erreichen, sind in Längsrichtung des Moderators auf dem Moderatorhals auf Abstand in Radialebenen umlaufende Nuten vorgesehen, auf die Dichtungsringe aus dehnbaren und elastisch deformierbaren Dichtungsmaterial aufklemmbar sind, die einen Materialdurchmesser größer als die Nuttiefen aufweisen. Nach dem Einsetzen des Moderators in einen Schalltrichter stellen die Dichtungsringe zwischen dem Moderatorhals und der Trichterinnenwand einen blasluftdichten Luftabschluss und einen verliersicheren Sitz im Schalltrichter herbei.
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Die konische Form des Moderatorhalses kann Bezug nehmen auf die Form der Schalltrichterinnenwand, die variieren kann. Dazu ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Halskonizität etwa auf einem mittleren Wert der Schalltrichterkonizität der zum Einsatz kommender Blasinstrumente eingestellt ist.
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Der Moderator mit einer mittleren Halskonizität ist damit bei voller Funktionstauglichkeit bei schwankenden Formgebungen der Schallrichterinnenwände einsatzfähig. In der Regel ist aber die Halskonizität des Moderators gleich oder etwas steiler als die mittlere Schalltrichterkonizität für ein bestimmtes Instrument einzustellen, die Differenz in der Konizität des Moderatorhals wird dann durch die Platzierung der Dichtungsringe in unterschiedlichen umlaufende Ringnuten ausgeglichen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ringnuten mit verschiedenen Durchmessern mit Dichtungsringen einheitlichen Durchmessers bestückbar sind. Einheitliche Dichtungsringdurchmesser vereinfachen die Konstruktion. Die Dehnbarkeit der Dichtungsringe macht das möglich. Es werden insbesondere nur die Ringnuten mit Dichtungsringen versehen, an denen sich die Innenwand des Trichters möglichst nahe an die Außenwand des Moderators annähert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens drei umlaufende Ringnuten vorgesehen sind und dass wenigstens zwei von ihnen mit Dichtungsringen bestückt sind, die den blasluftdichten Kontakt zwischen Moderator und Schalltrichterinnenwand herbeiführen. Um einen breiteren Einsatzbereich abzudecken, werden allerdings vorzugsweise mehr Nuten vorgesehen. Eine günstige Zahl ist beispielsweise fünf. Dann ist es bei Abweichung der Halskonizität des Moderators von der des Schalltrichters durch ausprobieren leicht möglich herauszufinden, welche der Ringnuten mit einem Dichtungsring besetzt werden muss und welche nicht. In der Regel genügt es zwei Dichtungsringe zu verwenden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kontakt so fest eingestellt ist, dass der Moderator ohne unterstützenden Zugriff mit der Hand allein festsitzt, auch dann, wenn das Instrument beim Spielen auf und ab bewegt wird.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Moderator nach der Erfindung mit Dichtungsringen, die auf einem konisch in Richtung auf den Blaslufteinlass des Moderators sich verjüngenden Hals in Ringnuten angeordnet sind,
- 2 den Moderator nach 1 nach dem Entfernen der Dichtungsringe und dem damit Sichtbarwerden von Ringnuten, die den aufgeklemmten Dichtungsringen ihren Sitz zuweisen,
- 3 einen geschnittenen dargestellten Ausschnitt des Halsbereiches des Moderators nach 1 mit einem Teil einer Radialringnut und mit einem aufgeklemmten Dichtungsring im Schnitt, an dem eine Innenwand eines Schalltrichters anliegt,
- 4 und 5 jeweils eine Hälfte des Moderatorhalses mit in unterschiedliche Ringnuten eingesetzten Dichtungsringen, angepasst an unterschiedliche Formgebung eines Schalltrichters.
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In den 1 und 2 ist ein Moderator 1 dargestellt, der dem Modulieren der Blasluft dient, die aus dem Schalltrichter 6 eines Blasinstrumentes austritt. Hier ist vor allem an Blechblasinstrumente gedacht. Moderatoren 1 nach der Erfindung sind aber auch bei anderen Blasinstrumenten, wie Holzblasinstrumenten, verwendbar.
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Der Moderator 1 weist einen von einem Mantel 2 umschlossenen Hohlraum 3 auf. Durch verschiedene der Modulation dienende Maßnahmen wird in ihm die am Einlass 4 eintretende Blasluft in einem gewünschten Sinn moduliert. Die modulierte Blasluft wird dann am Auslass 5 abgegeben, der sich stets hinter der Dichtstelle befindet.
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Der spezielle Gegenstand der Erfindung ist bei solchen Moderatoren 1 das Einbringen, Festsetzen und Abdichten in den Schalltrichtern 6 (3 bis 5) von Blasinstrumenten. Dazu sind, wie 1 zeigt, auf dem etwa konisch zulaufenden, zylindrischen Hals 7 des Moderators 1 Dichtungsringe 9 angeordnet. Diese sind in Längsrichtung mit gegenseitigem Abstand Radialebenen 8 vorgesehen. Die Dichtungsringe 9 ragen aus dem Moderator 1 auf den Schalltrichter 6 zu hervor und dichten die Außenwände 10 des Moderatorhalses 7 gegenüber dem Schalltrichter 6, in den sie eingesetzt sind, blasluftdicht ab.
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Wie 2 zeigt, ist, um den Dichtungsringen 9 auf dem Hals 7 einen sicheren Platz und Halt zu vermitteln, der Hals 7 mit in den Radialebenen 8 umlaufenden Ringnuten 12 versehen. Die aus einem dehnbaren Dichtungsmaterial, beispielsweise einem dehnbaren Kunststoff, bestehenden Dichtungsringe 9 werden zum Ausstecken auf die Ringnuten 12 gedehnt und schrumpfen wieder losgelassen auf die jeweilige Ringnut 12 auf. Da die Dichtungsringe 9 dehnbar sind, können für alle in dem infrage kommenden Ringnutdurchmesser einheitliche Dichtungsringgrößen verwendet werden. Werden doch unterschiedliche Dichtungsringgrößen verwendet, können Dichtungsringe 9 anderer Farbgebung eingesetzt werden. Vorzugsweise sind dann die Ringnuten 12, welche für eine Kategorie von Dichtungsringen 9 vorgesehen sind in derselben Farbe wie die entsprechenden Dichtungsringe 9 gehalten.
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In 3 ist im Schnitt ein vergrößerter Ausschnitt 13 aus einem Halsbereich 14 dargestellt. In dem Mantel 2 ist ein Teil einer Ringnut 12 zu erkennen. Die Ringnut 12 wird umspannt von dem Dichtungsring 9, der in die Ringnut 12 eingreift. Der Dichtungsring 9 hat im Querschnitt einen Durchmesser d, der größer ist als die Tiefe t der Ringnut 12. Daraus ergibt sich, dass die Innenwand 11 des Schalltrichters 6 auf einem Abstand a von der Außenwand 10 des Moderators 1 gehalten wird.
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4 und 5 zeigen Anwendungsbeispiele der Erfindung bei unterschiedlichen Formgebungen der Schalltrichterinnenwände 11. Für eine gute Abdichtung eines Moderators 1 ist natürlich erforderlich, dass die Konizitäten von Moderatorhals 7 und Schalltrichterinnenwand 11 nicht zu weit auseinanderliegen. Deshalb ist darauf geachtet, dass die Halskonizität des Moderatorhalses 7 etwa auf einem mittleren Wert zur Schalltrichterkonizität der zum Einsatz kommender Blasinstrumente eingestellt ist. Damit wird gesichert, dass immer ein blasluftdichter Kontakt zwischen Moderator 1 und Schalltrichter 6 sichergestellt werden kann. Es bleiben dann aber immer noch Stellen größeren und kleineren Abstandes. Diese werden dadurch berücksichtigt, dass die Ringnuten 12 bei ansteigender Konizität des Halses 7 größere Durchmesser haben, was sich auf die Dichtungsringe 9 überträgt, die auch größere Durchmesser bekommen. So können die Dichtungsringe 9 auch gegen nach außen ausweichende Schalltrichterinnenwände 11 abdichten.
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In 4 sind diesem Prinzip folgend die Ringnuten 12 kleineren Durchmessers mit zwei Dichtungsringen 9 bestückt. Der Schalltrichter 6 liegt an diesen Dichtungsringen 9 dichtend an. Der Schalltrichter 6 weitet sich danach schnell.
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In 5 sind diesem Prinzip ebenfalls folgend die kleinste und die größte Ringnut 12 mit Dichtungsringen 9 bestückt. Der Schalltrichter 6 liegt an diesen Dichtungsringen 9 dichtend an. Der Schalltrichter weitet sich nur langsamer.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 440963 C [0002]
- DE 69531815 T2 [0002]
- DE 408549 [0002]
- US 2690092 [0002]
- DE 102014117476 B4 [0002]