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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für eine Schwimmbadüberdachung, ein System mit einer Schwimmbadüberdachung und wenigstens einer Befestigungsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Schließen einer Schwimmbadüberdachung.
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Zur Sicherung gegen ein Verschieben und/oder Abheben durch Wind oder ungewollten Zugang zum Schwimmbecken müssen Schwimmbadüberdachungen fest am Boden verankert werden, wenn das Schwimmbecken nicht benutzt wird.
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Eine Schwimmbadüberdachung kann mehrere Segmente aufweisen, welche insbesondere teleskopartig aus- bzw. eingefahren werden können. Das Ausfahren bzw. Einfahren kann manuell oder mittels wenigstens eines Antriebs erfolgen.
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Zum Befestigen von schienenlosen Schwimmbadüberdachungen werden bisher im Boden verklebte Gewindehülsen verwendet. An den Hülsen werden Laschen, welche an einzelnen Segmenten der Schwimmbadüberdachung vorgesehen sind, mittels Sterngriffschrauben befestigt.
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Dies hat den Nachteil, dass jedes einzelne Segment mühsam im Boden festgeschraubt werden muss. Wird beim Schließen der Überdachung die Position der Hülsen nicht exakt getroffen, muss die Überdachung erst hin und her bewegt werden, bis sich die Lasche exakt über den Gewindehülsen befindet. Ferner verschmutzen die Gewindehülsen schnell, da z.B. Sand, Erde oder kleine Steine leicht in die Öffnung geraten können und nicht mehr selbstständig herauskommen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Befestigungsvorrichtung für eine Schwimmbadüberdachung, ein System mit einer Schwimmbadüberdachung und wenigstens einer Befestigungsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Schließen einer Schwimmbadüberdachung zu schaffen, bei der/dem auf einfache Weise ein schnelles und exaktes Befestigen einer Schwimmbadüberdachung ermöglicht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Gegenstände sowie das Verfahren der unabhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß weist die Befestigungsvorrichtung eine Dachbefestigung zur Befestigung an der Schwimmbadüberdachung und eine Bodenbefestigung zur Befestigung an einem Boden auf.
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Die Dachbefestigung kann, insbesondere werkzeuglos, lösbar oder unlösbar mit der Schwimmbadüberdachung verbunden sein. Insbesondere können auch bestehende Schwimmbadüberdachungen mit wenigstens einer Dachbefestigung nachgerüstet werden.
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Die Dachbefestigung kann insbesondere über eine Einhänge-, Klett-, Klebe-, Klammer-, Klemm-, Steck-, Rast-, Magnet-, Zapfen- und/oder Schraubvorrichtung mit der Schwimmbadüberdachung verbindbar oder verbunden sein. Vorzugsweise ist die Dachbefestigung mit der Schwimmbadüberdachung verschraubt. Dies ermöglicht z.B. eine schnelle und/oder kostengünstige Montage.
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Die Bodenbefestigung kann, insbesondere werkzeuglos, lösbar oder unlösbar mit dem Boden verbunden sein. Insbesondere wird die Bodenbefestigung am Beckenrand im Boden verankert.
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Die Bodenbefestigung kann insbesondere über eine Einhänge-, Klett-, Klebe-, Klammer-, Klemm-, Steck-, Rast-, Magnet-, Zapfen- und/oder Schraubvorrichtung mit dem Boden verbindbar oder verbunden sein. Vorzugsweise ist die Bodenbefestigung im Boden verschraubt. Dies ermöglicht z.B. eine schnelle und/oder kostengünstige Montage.
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Die Dachbefestigung und die Bodenbefestigung sind dazu ausgebildet, in einer Befestigungsposition ineinander einzugreifen.
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In der Befestigungsposition ist die Schwimmbadüberdachung insbesondere ausgefahren und bedeckt das Schwimmbad.
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Dadurch, dass die Dachbefestigung und die Bodenbefestigung ineinander eingreifen, wird ein ungewolltes Lösen bzw. Abheben der Schwimmbadüberdachung verhindert. Ein zeitaufwändiges Verschrauben ist nicht notwendig. Auch sind vorzugsweise keine verschmutzungsanfälligen Hülsen vorgesehen.
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So wird auf einfache Weise ein schnelles und exaktes Befestigen einer Schwimmbadüberdachung ermöglicht.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Dachbefestigung ein Eingriffselement und die Bodenbefestigung ein Aufnahmeelement zur Aufnahme des Eingriffselements auf. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Bodenbefestigung ein Eingriffselement und die Dachbefestigung ein Aufnahmeelement zur Aufnahme des Eingriffselements aufweisen.
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Insbesondere kann das Eingriffselement in das Aufnahmeelement eingeschoben werden. Dies kann vorzugsweise automatisch erfolgen, wenn die Schwimmbadüberdachung ausgefahren wird.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Eingriffselement als starre Lasche, Nase oder Zunge ausgebildet. Vorzugsweise kann sich das Eingriffselement nach vorne hin verjüngen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Aufnahmeelement als Tasche ausgebildet. Insbesondere kann das Aufnahmeelement eine Hinterschneidung aufweisen, in die das Eingriffselement eingreift.
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An der Oberseite kann das Aufnahmeelement vorzugweise zumindest abschnittsweise oder vollständig geschlossen sein. Das Eingriffselement kann sich somit nicht ungewollt lösen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Aufnahmeelement eine sich verjüngende Führung auf. Insbesondere kann die Führung trichterförmig ausgebildet sein. Das Eingriffselement wird durch die Führung in die gewünschte Position gebracht. Die Schwimmbadüberdachung wird dadurch automatisch ausgerichtet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Sicherungselement vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, die Dachbefestigung an der Bodenbefestigung in der Befestigungsposition zu sichern. Es kann somit eine Arretierung erfolgen. Ein ungewolltes und/oder unbefugtes Lösen der Befestigung kann dadurch verhindert werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst das Sicherungselement einen Bolzen oder ist als Bolzen ausgebildet. Der Bolzen sorgt insbesondere für eine sichere Verbindung zwischen der Bodenbefestigung und der damit in Eingriff stehenden Dachbefestigung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Sicherungselement mechanisch, insbesondere manuell, hydraulisch, pneumatisch, elektrisch, elektromechanisch, magnetisch und/oder elektromagnetisch verstellbar. So kann das Sicherungselement zwischen einer Freigabeposition und einer Schließposition verstellt werden. Das Verstellen des Sicherungselements kann insbesondere mittels einer Steuerung erfolgen.
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Die Erfindung betrifft auch eine Verwendung einer Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer Schwimmbadüberdachung.
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Ferner betrifft die Erfindung ein System mit einer Schwimmbadüberdachung und wenigstens einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung.
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Die Befestigungsvorrichtung, insbesondere die Dachbefestigung, kann bereits werkseitig mit der Schwimmbadüberdachung verbunden sein. Alternativ kann eine Schwimmbadüberdachung auch erst nachträglich mit der Befestigungsvorrichtung, insbesondere der Dachbefestigung, verbunden werden.
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Vorzugsweise sind mehrere Befestigungsvorrichtungen vorgesehen. Insbesondere können diese, z.B. paarweise, an gegenüberliegenden Seiten der Schwimmbadüberdachung vorgesehen sein. Die Schwimmbadüberdachung wird somit gleichmäßig an beiden Seiten sicher am Boden befestigt.
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Die Schwimmbadüberdachung kann insbesondere mehrere teleskopierbare Segmente umfassen. Wird das Schwimmbad benutzt, können die Segmente auf diese Weise platzsparend ineinander geschoben werden.
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Zum Abdecken werden die Segmente teleskopartig auseinander geschoben. Führungsschienen im Beckenrand sind dabei nicht notwendig, jedoch grundsätzlich möglich. Auch ohne Führungsschienen werden die Segmente durch die Befestigungsvorrichtung stets exakt ausgerichtet.
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Insbesondere können an jedem Segment wenigstens zwei Befestigungsvorrichtungen vorgesehen sein, vorzugsweise an gegenüberliegenden Seiten. So ist die Schwimmbadüberdachung auch im Zwischenteil am Boden befestigt und hebt nicht ab.
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Durch den teleskopartigen Aufbau der Schwimmbadüberdachung können die Bodenbefestigungen seitlich zueinander versetzt sein. Entlang der Auszugsrichtung der Schwimmbadüberdachung kann sich der Abstand zwischen den Bodenbefestigungen und dem Schwimmbecken vorzugsweise vergrößern oder verkleinern.
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Jede Dachbefestigung ist einer bestimmten Bodenbefestigung zugeordnet. Dadurch, dass der Abstand zwischen den Bodenbefestigungen und dem Schwimmbecken für alle Bodenbefestigungen unterschiedlich ist, behindert eine Bodenbefestigung keine ihr nicht zugeordnete Dachbefestigung.
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Falls der Abstand der Bodenbefestigungen zum Schwimmbecken gleich ist, kann eine Behinderung beispielsweise durch unterschiedliche Ausgestaltungen der Dachbefestigungen und/oder der Bodenbefestigungen vermieden werden. Beispielsweise kann die Größe des Eingriffselements variieren. Auch kann die obere Öffnung des Aufnahmeelements unterschiedlich sein.
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Beispielsweise kann hierbei ein kleines Eingriffselement durch die große Öffnung des Aufnahmeelements hindurchgleiten und erst mit einem Aufnahmeelement mit einer kleinen Öffnung bzw. gar keiner Öffnung in Eingriff gebracht werden.
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Ein nachfolgendes, größeres Eingriffselement könnte hingegen auch mit dem Aufnahmeelement mit der größeren Öffnung in Eingriff gebracht werden.
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Beim Auszeihen der Schwimmbadüberdachung werden die verschiedenen Segmente automatisch nach und nach am Boden befestigt, da die Dachbefestigungen sukzessive mit den jeweiligen Bodenbefestigungen in Eingriff gebracht werden. Die anderen Bodenbefestigungen sind den Dachbefestigungen dabei nicht im Weg und können z.B. seitlich passiert werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Schließen einer Schwimmbadüberdachung, insbesondere mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung oder einem erfindungsgemäßen System, bei dem beim Ausziehen der Schwimmbadüberdachung eine daran befestigte Dachbefestigung und eine am Boden befestigte Bodenbefestigung ineinander eingreifen.
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Der Eingriff erfolgt insbesondere automatisch beim Ausziehen der vorzugsweise teleskopartig ausgebildeten Schwimmbadüberdachung. Beim Zurückziehen der Schwimmbadüberdachung werden die Verbindungen wieder automatisch gelöst.
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Um ein ungewolltes Lösen zu vermeiden, kann z.B. ein Sicherungselement ausgefahren werden. Das Sicherungselement kann insbesondere zwischen einer Freigabeposition und einer Schließposition bewegt werden.
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Alle hier beschriebenen Ausführungsformen und Bauteile der Vorrichtungen sind insbesondere dazu ausgebildet, z.B. mittels einer Steuerungsvorrichtung, nach dem hier beschriebenen Verfahren betrieben zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtungen sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens jeweils miteinander kombiniert werden, insbesondere auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Dachbefestigung einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung,
- 2 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Bodenbefestigung einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung,
- 3 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems aus Schwimmbadüberdachung und Befestigungsvorrichtung,
- 4 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung, und
- 5 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. So können einzelnen Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden.
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Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.
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1 zeigt eine Dachbefestigung 10 mit einem Führungsblock 1 und einem als Lasche 2 ausgebildeten Eingriffselement.
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Über den Führungsblock 1 kann die Dachbefestigung 10 an einer Schwimmbadüberdachung befestigt werden.
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In 2 ist eine Bodenbefestigung 3 gezeigt. Diese kann am Boden verankert, beispielsweise festgeschraubt, werden.
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Die Bodenbefestigung 3 weist ein als Tasche 12 ausgebildetes Aufnahmeelement zur Aufnahme des Eingriffselements 2 auf.
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Seitliche, sich verjüngende Führungen 14 sorgen dafür, dass auch leichte Fehlpositionierungen des Eingriffselements 2 kompensiert werden und das Eingriffselement 2 sicher in die Tasche 12 geführt wird.
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In 3 ist die Dachbefestigung 10 über den Führungsblock 1 an einer Schwimmbadüberdachung 4 befestigt, wobei lediglich ein Ausschnitt der Schwimmbadüberdachung 4 gezeigt ist.
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Verschiedene Segmente der Schwimmbadüberdachung 4 können über seitliche Schienen 16 miteinander verbunden sein und teleskopartig ausgefahren werden.
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Räder 18 ermöglichen dabei ein einfaches Auseinanderziehen.
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Trifft das Eingriffselement 2 auf das Aufnahmeelement 12, so wird dieses darin aufgenommen und vollautomatisch gesichert. Das Eingriffselement 2 und das Aufnahmeelement 12 stehen in Eingriff, wodurch ein ungewolltes Abheben der Schwimmbadüberdachung 4 verhindert wird.
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Durch die nach vorne spitz zulaufende Lasche 2 werden seitliche Fehlpositionierungen automatisch ausgeglichen und die Schwimmbadüberdachung 4 wird in die richtige Position gerückt.
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Wie in 4 dargestellt ist, kann die Befestigungsvorrichtung ein als Bolzen 5 ausgebildetes Sicherungselement aufweisen.
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Dadurch kann die Dachbefestigung 10 an der Bodenbefestigung 3 in der Befestigungsposition gesichert werden.
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Vorzugsweise weist lediglich die am letzten Segment der Schwimmbadüberdachung 4 angeordnete Befestigungsvorrichtung ein Sicherungselement 5 auf.
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Da vorzugsweise alle Segmente einer teleskopierbaren Schwimmbadüberdachung 4 über Schienen 16 zusammenhängen, wird dadurch eine vollständige Absicherung gewährleistet.
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Grundsätzlich können jedoch auch weitere, insbesondere alle, Befestigungsvorrichtungen ein Sicherungselement 5 aufweisen.
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Durch das Sicherungselement 5 wird ein Zurückrollen oder unbefugtes Verschieben unterbunden.
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Die Schwimmbadüberdachung 4 kann beispielsweise motorbetrieben sein. Am geschlossenen Ende kann ein Signal ausgelöst werden, durch das der Bolzen 5 beispielsweise elektromechanisch, z.B. durch einen Hubmagneten 6, in eine in die Bodenbefestigung 3 eingebrachte Bohrung geführt wird.
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5 zeigt eine Ausführungsform für eine manuell verschiebbare Schwimmbadüberdachung 4. Dabei wird der Bolzen 5 z.B. über einen Handhebel 7 zum Arretieren manuell nach unten geschoben.
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Eine Schwimmbadüberdachung 4 kann somit auf einfache Weise schnell und exakt befestigt und gesichert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Führungsblock
- 2
- Lasche, Eingriffselement
- 3
- Bodenbefestigung
- 4
- Schwimmbadüberdachung
- 5
- Bolzen, Sicherungselement
- 6
- Hubmagnet
- 7
- Handhebel
- 10
- Dachbefestigung
- 12
- Tasche, Aufnahmeelement
- 14
- Führung
- 16
- Schiene
- 18
- Rad