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Gebiet der Technik
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Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Erreichen eines Schutzes eines für sich flexiblen und schneidbaren Trägerelementes in einer Bauwerksinstallation gegen Beschädigung bei Einsatz eines scharfen Gegenstandes.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein in einer Bauwerksinstallation vorgesehenes, gegen Beschädigung bei Einsatz eines scharfen Gegenstandes geschütztes und für sich flexibles und schneidbares Trägerelement.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Set zur Verlegung eines Trägerelementes in einer Bauwerksinstallation, wobei das verlegte Trägerelement einen Schutz gegen Beschädigungen bei Einsatz eines scharfen Gegenstandes aufweist, wobei weiter das Set ein Trägerelement aufweist.
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Das hier angesprochene Trägerelement ist im Sinne eines Bandelementes zu verstehen. Es handelt sich um eine Grundlage oder eine Grundkomposition von Lagen eines Bandelementes, wie es insbesondere als Dichtband oder Fugentrennband im Bauwerkswesen bekannt ist.
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Stand der Technik
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Trägerelemente der in Rede stehenden Art sind also insbesondere in Form von Dichtbändern, Folien- oder Vliesbändern, oder Kombinationen hiervon, bekannt. Diese finden bspw. Einsatz im Sanitärbereich, etwa zur Abdichtung von Fugen. Sie können auch zwischen Bauwerksflächen, wie zwischen Wänden und Böden und/oder zwischen Wänden und Sanitärgegenständen, wie bspw. Dusch- oder Badewannen, insbesondere auch bodenebene Duschelemente, allgemein eingesetzt werden. Als Trägerelemente, die nach dem Einbau nicht weiterbehandelt werden, sind auch solche Trägerelemente bekannt, die in Trennfugen eingesetzt werden, bspw. zwischen aufgeteilten Beton- oder Estrichflächen.
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Es besteht das Bedürfnis, ein verlegtes Trägerelement gegen Beschädigung, insbesondere durch scharfe Gegenstände, wie bspw. Fugenmesser, zu schützen. Solche scharfen Gegenstände können bspw. im Zuge einer Entfernung einer im Fugenbereich vorgesehenen Silikonraupe eingesetzt werden. Auch besteht ein Bedürfnis, ein Bandelement anzugeben, das mit einer entsprechenden Schutzschicht bereits herstellungsmäßig ausgebildet ist.
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In diesem Zusammenhang sind Dichtbänder bekannt, die mit einem integrierten Schnittschutz versehen sind. Es wird bspw. auf die
DE 40 02 032 ,
DE 94 21 024 ,
DE 101 05 096 A1 oder
DE 299 08 603 verwiesen. Solche Dichtbänder weisen bspw. integriert ein Glasfasergewebe oder ein Glasgittergewebe auf. Auch kann ein Stützgewebe aus Aramidfasern vorgesehen sein, welches Schnittschutzwirkung aufweisen kann.
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Aus der nicht vorveröffentlichten
EP 3 138 452 A1 ist ein Schnittschutzstreifen bekannt, der als vorgefertigte Metall-Gitterstruktur gebildet ist und in bauseitiger Anordnung zusätzlich zu einem verlegten Dichtband angeordnet wird. Er kann auch selbst ein Kunststoffverbundmaterial aufweisen. Einen vergleichbaren Stand der Technik zeigt auch die
DE 10 2010 050 752 A1 . Auch hier wird ein gesondert vorgefertigtes Schnittschutzband in Zuordnung zu einem üblichen Dichtband verlegt. Aus der
DE 37 35 305 A1 ist es bekannt, einen Belag auf Basis einer Polyurethan-Vergussmasse unmittelbar vor Ort herzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik stellt sich der Erfindung die Aufgabe, ein vorteilhaftes Verfahren zum Schutz eines Trägerelementes gegen Beschädigungen, insbesondere durch eine Schnitteinwirkung anzubieten. Darüber hinaus besteht die Aufgabe, ein verlegtes Bandelement, das vorteilhaft hinsichtlich einer Anfälligkeit gegen Beschädigungen, wie bspw. durch Schneideinwirkung, ausgebildet ist, anzugeben. Schließlich besteht die Aufgabe darin ein verbessertes Set zur Verlegung eines Trägerelementes anzugeben.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem Verfahren gegeben, wobei darauf abgestellt ist, dass ein verlegtes Trägerelement mit einer flüssigen, verfestigbaren Schutzmasse als Schutzschicht versehen wird, wobei die Schutzmasse eine Flüssigkomponente und eine Schutzkomponente aufweist.
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Bezüglich eines verlegten Trägerelementes wird in einer möglichen Lösung vorgeschlagen, dass das Trägerelement mit einer flüssig aufgetragenen, verfestigten Schutzmasse als Schutzschicht versehen ist, wobei die Schutzmasse eine Schutzkomponente aufweist, die aus einer Vielzahl untereinander lediglich durch die Schutzmasse verbundener Einzel-Festteilen besteht. Das Trägerelement kann hier erst nach einer Verlegung mit dem Schnittschutz ausgestattet worden sein. Es kann aber auch bereits mit einem aufgebrachten Schnittschutz verlegt sein, wobei das Trägerelement im Rahmen der Erfindung, soweit der Schnittschutz nicht erst vor Ort aufgebracht wird (siehe auch nachstehende Ausführungen zu „Set”) auch als Bandelement angesprochen ist.
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Ein gebrauchsvorteilhaftes Set kann dadurch gegeben sein, dass das Set eine Schutzmasse zur Ausbildung einer Schutzschicht auf dem Trägerelement aufweist, wobei die Schutzmasse eine Schutzkomponente in Form einer Vielzahl von untereinander unverbundenen Einzel-Festteilen aufweist.
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Zufolge der vorgeschlagenen Ausgestaltung des Schnittschutzes für das Trägerelement in Form einer auf das Trägerelement aufzutragenden Schutzmasse können entsprechend übliche Dichtbänder ohne integrierten Schnittschutz als Trägerelement verwendet werden. Dies erweist sich zunächst und im Wesentlichen als kostengünstig bezüglich der Herstellung des Trägerelementes. Darüber hinaus können sich auch handhabungstechnische, insbesondere verlegetechnische Vorteile ergeben.
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Die wirksame Schutzschicht kann, wie auch bevorzugt, nur auf den durch bspw. scharfe Gegenstände erreichbaren Bereich des Trägerelementes aufgetragen werden. Nicht durch solche Gegenstände erreichbare Abschnitte des Trägerelementes können, wie auch bevorzugt, bezüglich des Auftrages der Schutzschicht freibleiben. Bspw. sind Bereiche, die nach Abschluss der Arbeiten durch Fliesen oder dergleichen überdeckt sind, Bereiche, die durch einen scharfen Gegenstand nicht mehr erreicht werden können. Die Schutzschicht erstreckt sich entsprechend bevorzugt im Wesentlichen in dem schnittgefährdeten Bereich des Trägerelementes. Eine Gefahr durch eine Verletzung mit scharfen Gegenständen ist bspw. in der Praxis gegeben, wenn vorhandene Silikondichtungen erneuert werden sollen. Diese werden meistens mit einem scharfen Gegenstand, wie einem Messer, herausgeschnitten.
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Die zunächst flüssige bis pastöse, bspw. streichbare oder verstreichbare Schutzmasse kann nach einer Festlegung des Trägerelementes oder auch im Zuge einer Festlegung des Trägerelementes an einer Wand und/oder einem Boden und/oder eines Sanitärteiles mittels eines Werkzeugs, wie bspw. einem Pinsel, einer Rolle, einem Spachtel oder eine Kelle, aufgetragen werden.
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Im Zuge einer Festlegung bzw. im Zuge einer Verlegung des Trägerbandes kann das Versehen mit der Schutzmasse vor Ort, an einem Einbau- oder Verlegeort, erfolgen. Ein Nutzer kann eine fertige Schutzmasse auf das Trägerband auftragen oder das Trägerband auch durch die fertige Schutzmasse, zur Versehung des Trägerbandes mit der Schutzmasse, hindurchziehen. Das Hindurchziehen kann durch einfaches Eintauchen in ein Behältnis, etwa einen Eimer, mit Schutzmasse erfolgen. Es kann aber auch derart vorgenommen werden, dass das Trägerelement zwischen zwei jeweils mit Schutzmasse getränkten Auftragsrollen hindurchgezogen oder hindurchgedrückt wird. Darüber hinaus, und dies wird in der Praxis der häufigste Fall sein, kann die Schutzmasse zunächst auf eine Wand oder einen Boden, etwa mit einem Pinsel oder einem Spachtel, aufgetragen werden, dann das Trägerband hineingelegt werden und schließlich vorderseitig auf das Trägerband auch die Schutzmasse, etwa in der beschriebenen Weise, aufgebracht werden.
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In diesem Fall kommt es zu einem Auftrag der Schutzmasse auf beiden Seiten des Trägerbandes, obwohl in der Regel nur auf einer Seite der Auftrag der Schutzmasse erforderlich ist. Hierdurch ist aber einerseits die Möglichkeit ausgeschlossen, dass das mit der Schutzmasse versehene Trägerband seitenverkehrt eingebaut wird, andererseits ist hierdurch ein rationelles Verfahren gegeben, das den Mehrverbrauch an Schutzmasse rechtfertigt. Auch kann derart vorgegangen werden, um mit nur einer Masse arbeiten zu können, da die Schutzmasse, insbesondere die Flüssigkomponente der Schutzmasse, wie weiter auch beschrieben, bevorzugt so eingestellt bzw. gewählt ist, dass sie zugleich die Funktion einer Abdichtmasse übernimmt.
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Die Flüssigkomponente sorgt für die günstige Verarbeitbarkeit der Schutzmasse. Die in der Flüssigkomponente aufgenommene Schutzkomponente dient dem Schnittschutz nach Verfestigung der Schutzmasse, die insbesondere zufolge einer Trocknung erreichbar ist.
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Die Schutzmasse kann zum Auftrag bereits vorbereitet vorliegen, d. h. bspw. als unmittelbar auftragbare Masse dem Set beiliegen. Auch können die Flüssig- und Schutzkomponenten vor einem Auftrag zunächst als Einzelkomponenten vorliegen, die entsprechend vor einem beabsichtigten Auftrag in einem bevorzugt vorgegebenen Mengenverhältnis vermengt werden müssen.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung und der Zeichnung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zu dem bereits vorstehend erläuterten Konzept beschrieben bzw. dargestellt, sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einem oder mehreren einzelnen Merkmalen, die beschrieben oder zeichnerisch dargestellt sind, oder unabhängig oder in einem anderen Gesamtkonzept, von Bedeutung sein.
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So kann auch vorgesehen sein, dass das Set eine Flüssigkeit zur Verbindung des Trägerelementes mit einer Wand und/oder einem Boden und/oder einem Sanitärgegenstand aufweist, wobei die Flüssigkeit vor- und nachstehend auch als Abdichtmasse bezeichnet ist.
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Hierbei kann es sich um eine zunächst flüssige Abdichtmasse handeln, die auch als Haftvermittlerschicht dienen kann. Es kann sich hierbei weiter um eine Polymer-Dispersion handeln, z. B. eine Acrylat-Dispersion. Diese kann auch ggf. mit organischen und/oder mineralischen Füllstoffen angereichert sein. Sie kann aber auch aus einer Kunststoff-Mörtelkombination bestehen. Hierunter werden insbesondere Gemische aus hydraulisch abbindenden Bindemitteln (z. B. Portland-Zement) und Zuschlagstoffen verstanden. Diese Gemische können mineralische Zuschläge und/oder organische Zusätze und/oder Polymer-Dispersionen als Anteil aufweisen. Unter ein solches Gemisch fällt auch eine Dichtschlämme. Es kann sich weiter um ein MS-Polymer handeln (silanmodifizierte Polymere). Es kann sich aber auch um ein Reaktionsharz handeln. Darüber hinaus kann es sich hierbei auch um Bitumen oder Butyl handeln, auch um einen Acrylatkleber.
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Nach einem Versehen des Trägerelementes mit der flüssigen Dispersion oder flüssigen Suspension kommt es natürlich zu einem Austrocknen der Dispersion oder Suspension, sodass letztlich diesbezüglich eine Festmasse, gegeben als erstarrte, wie wohl gleichwohl bevorzugt flexible, Dispersion oder Suspension, vorliegt.
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Die zur Verbindung des Trägerelementes mit der Wand vorgesehene Flüssigkeit, die Abdichtmasse, kann zugleich die Flüssigkomponente zur Bildung der Schutzmasse bilden, wobei die Schutzkomponente für einen zweiten Auftrag dieser Flüssigkeit nach Festlegung des Trägerelementes als Teilmenge der Flüssigkomponente hinzugegeben wird.
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Die Schutzmasse kann eine Dispersion sein mit einer flüssigen oder pastösen Komponente zur Aufnahme bspw. eines Schnittschutzgranulates oder Schnittschutzfasern.
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Die Flüssigkomponente kann aus einer Dispersion und/oder einer mineralischen Dichtschlämme und/oder einem Reaktions-Harz und/oder MS-Polymere und/oder Silikone und/oder Kleber bestehen.
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In weiterer Ergänzung der schon beschriebenen möglichen Schutzkomponenten sind materialmäßig eine große Vielzahl von Einzelmaterialien oder auch Kombinationen möglich. Die Schutzkomponente kann bestehen aus Edelstahlgranulat und/oder Steingranulat und/oder Glasgranulat und/oder Kunststoffgranulat und/oder Kunststofffasern und/oder Glasfasern oder vergleichbare Materialien. Im Falle eines Granulats ist eine Körnung bevorzugt mit einer Kornstärke von etwa 0,5 bis 1,5 mm, bspw. 0,7 bis 1,2 mm.
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Die Schutzkomponente kann Festteile aufweisen, die aus Metall, einem keramischen Werkstoff, einem mineralischen Werkstoff und/oder aus Kunststoff bestehen. Die Festteile können in einer Granulatform, in Form von im Wesentlichen flachen Körpern, wie geschlossenen Plättchen, oder in Form von Körpern, die Durchgangsöffnungen aufweisen, auch etwa Plättchen oder Siebteile, vorliegen. Die Festteile können auch in einer Stäbchenform, einer Fadenform oder einer Faserform vorliegen.
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Es kann sich auch hinsichtlich Metallen um Metalllegierungen, wie etwa Messing, handeln. Hinsichtlich keramischen oder mineralischen Materialien kommt übliches Steinmaterial in Frage, aber auch Korund, Glas oder in Form eines Gels auskristallisierende mineralische Materialien.
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Hinsichtlich Kunststoffen können insbesondere Polyamid, PVC, ABS, Polypropylen, Polyethylen, Polystyrol oder auch in Form eines Gels auskristallisierende Kunststoffe zur Anwendung kommen.
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Insbesondere können auch hinsichtlich Festteilen solche Festteile vorgesehen sein, die aus sich heraus zu einer gegenseitigen Verhakung oder Verkettung neigen. Es kann sich also um Festteile handeln, die Abwinklungen oder Ösenbereiche aufweisen, die teilweise offen sind.
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Hinsichtlich der Festteile können Abmessungen von 0,3 bis 5 mm als Größtabmessung gegeben sein. Bei Plättchen können Dicken von 0,5 bis 2 mm gegeben sein; bei Größtabmessungen in Flächenrichtung von 0,5 bis 30 mm. Gleiche Maße können auch bei netzartigen Plättchenteilen gegeben sein. Die Stäbchen können bei einer Dicke von 0,1 bis 1 mm bspw. Längen von 0,5 bis 30 mm aufweisen. Gleiches gilt für Fasern oder Fäden.
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Der Auftrag der Schutzmasse erfolgt in ausreichender Dicke, die nach Aushärtung der Schutzmasse einen sicheren Schnittschutz bietet. So kann die Dicke der Schutzschicht einem zwei- oder mehrfachen der Korngröße eines Schutzgranulates entsprechen, bis hin zu dem 10- bis 20-Fachen.
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Das Trägerelement kann auf Basis einer Kautschuk- und/oder Kunststofffolie, ggf. mit einer Vlieslage, ausgebildet und insgesamt flexibel sein.
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So kann weiter die Dichtbahn oder ein Trägerelement auch aus einem mehrlagigen Material zusammengesetzt sein, bspw. einem drei-lagigen Verbund. So kann eine innere Kunststofflage mit zwei beidseitig aufgebrachten Vlieslagen versehen sein. Die Kunststofflage kann aus einem thermoplastischen Elastomer bestehen. Es kann sich auch um ein NBR-Material handeln.
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Die Gesamtdicke eines solchen Trägerelementes kann 2,5 mm oder weniger, bspw. 1 mm bis 2 mm, aber auch 0,1 mm bis 1 mm, bevorzugt etwa 0,5 mm bis 0,9 mm, betragen.
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Der Begriff Dichtbahn oder Trägerelement umfasst im Sinne der Erfindung auch bspw. vorgeformte Dichtelemente, wie bspw. Dichtecken, mit zumindest annähernd gleichen Eigenschaften und Aufbau wie die vorbeschriebene Dichtbahn oder ein vorbeschriebenes Trägerelement.
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Ein in einer Bauwerksinstallation eingesetztes Trägerelement mit einem hier beschriebenen Schnittschutz ist, wie bereits angegeben, flexibel. Auch ein zum Einsatz in einer Bauwerksinstallation vorgesehenes, mit dem Schnittschutz schon versehenes Trägerelement ist weiterhin flexibel. Die Flexibilität ist erwünscht und entsprechend eingestellt, insbesondere in der Hinsicht, dass eine möglichst geringe Übertragung von Körperschall über die „Brücke” eines Trägerelementes stattfindet. Das so ausgerüstete Trägerelement ist entsprechend nicht biegesteif, wie es bspw. bei einem reinen Mörtelauftrag gegeben wäre. Es ist nicht spröde, sondern kann gewisse Bewegungen der Bauteile zueinander ohne sichtbare Beschädigung und insbesondere Risse oder dergleichen aufnehmen. Hierbei können bei einem 10 cm breiten, entsprechend einer der Ausführungsformen, die hier beschrieben sind, beschichtetem Trägerband durchaus Bewegungen von bis zu 5 mm in der Breite oder auch in Bezug auf eine Dehnung quer zur Breite auftreten.
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Die Schichtdicke der verfestigten Schutzmasse auf dem Trägerelement kann bspw. 0,5 bis 2 mm betragen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend ist die Erfindung weiter anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die aber lediglich ein Ausführungsbeispiel und eine beispielhafte Einbausituation darstellt. Hierbei zeigt:
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1 in schematischer perspektivischer Schnittdarstellung einen Gebäude-Eckbereich zwischen einer Wand und einem Boden nach Überbrückung und Abdichtung des Eckbereiches mittels eines verlegten und befestigten Trägerelementes;
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2 eine der 1 entsprechende Darstellung, nach Auftrag einer Schutzschicht auf das verlegte Trägerelement;
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3 eine schematische Darstellung einer Herausvergrößerung des Bereiches III in 2;
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4 eine der 2 entsprechende Darstellung nach Fertigstellung des Eckbereiches;
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5 den Schnitt gemäß dem Bereich V in 4;
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6 eine Darstellung entsprechend 5, jedoch einer weiteren Ausführungsform, bei welcher die Abdichtmasse 4 im Wesentlichen nur rückseitig des Trägerelementes gegeben ist;
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7 eine weitere Darstellung gemäß 5 bzw. 6, bei welcher die Schutzmasse beidseitig des Trägerelementes 3 gegeben ist; und
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8 einen Querschnitt durch ein mit einem Schnittschutz versehenes Bandelement.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu 1 ein abzudichtender Eckbereich einer Bauwerksinstallation, hier eine sich zwischen einer Wand 1 und einem Boden 2 bzw. einem Duschwannenaufbau oder dergleichen ergebende Ecke.
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Zur Abdichtung ist zunächst und im Wesentlichen ein Trägerelement 3 vorgesehen. Das Trägerelement 3 kann aus einer oder mehreren, bspw. zwei Vlieslagen und einer bevorzugt mittigen Dichtlage, insbesondere einer Kunststofflage bestehen.
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Das Trägerelement 3 ist insgesamt flexibel, kann bspw. zu Verpackungszwecken aufeinander gefaltet oder gerollt werden.
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Das Trägerelement 3 wird den Eckbereich überspannend angelegt, wonach zufolge der gegebenen Flexibilität ein Schenkelabschnitt des Trägerelementes 3 zur Anlage an der Wand 1 kommt und der im Querschnitt betrachtete andere, etwa rechtwinklig abragende Schenkelabschnitt des Trägerelementes 3 an dem Boden 2 bzw. an dem gegenüber der Wand 1 abzudichtenden Sanitärteil.
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Wie weiter ersichtlich, ist das Trägerelement 3 mit einer Abdichtmasse 4, die auch als Haftvermittlerschicht dient, sowohl an der Wand 1 als auch an dem Boden 2 bzw. dem Sanitärteil befestigt.
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Die Abdichtmasse 4 wird in der Regel zunächst auf die Wand 1 und den Boden 1 aufgebracht, wonach das Trägerelement 3 eingelegt bzw. eingearbeitet wird. Die Einarbeitung der Abdichtmasse 4 kann auch dazu führen, dass das Trägerelement 3 auch vorderseitig mit Abdichtmasse beschichtet ist.
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Auf die Abdichtmasse 4 bzw. ggf. auch teilweise unmittelbar auf die diesbezügliche Vorderseite des Trägerelementes 3 wird ein Fliesenkleber 5 (vgl. auch 4) aufgebracht, mit Hilfe dessen dann Fliesen 6 weiter vorderseitig befestigt sein können.
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Eine wandseitig unterste Fliese 6 ist bevorzugt mit einem vertikalen Abstand zu der Oberfläche der unmittelbar zugeordneten, auf dem Boden 2 verlegten Fliese 6 angeordnet. Hierdurch ist es ermöglicht, abschließend eine Silikonraupe 7 in den verbleibenden Zwickelbereich 9 einzubringen.
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Es kann der Bedarf vorliegen, eine solche Silikonraupe 7 wieder zu entfernen, um bspw. eine neue Silikonraupe zu legen. Das Entfernen einer solchen Silikonraupe 7 erfolgt in der Regel mit einem scharfen Gegenstand, bspw. einem Messer. Hierbei besteht die Gefahr, dass im Zuge der Abtrennung der Silikonraupe 7 das dahinter in dem Zwickelbereich 9 im Wesentlichen freiliegende, ggf. allein durch die Abdichtmasse 4 abgedeckte Trägerelement 3 beschädigt werden kann.
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Dieser Gefahr ist begegnet durch einen Schnittschutz S, vgl. 2-8.
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Der Schnittschutz S ist eine bevorzugt gesondert aufgetragene Schutzmasse 8, die insbesondere den Zwickelbereich 9 im Eckbereich das Trägerelement 3 ggf. zusätzlich überdeckt. Die Schutzmasse 8 ist im Nutzungszustand so ausgelegt, dass diese von einem scharfen Gegenstand, wie bspw. einem Messer, nicht durchsetzt werden kann.
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Bei der Schutzmasse 8, vgl. auch 3, kann es sich um eine Dispersion handeln, aufweisend eine Flüssigkomponente 10 und eine Schutzkomponente 11. Bei der Flüssigkomponente 10 kann es sich um die Abdichtmasse 4 handeln, die zur Bildung der Schutzmasse 8 in einem bevorzugt gesonderten Arbeitsgang mit einer Schutzkomponente 11 vermengt und aufgetragen wird. Es kann aber auch eine gesonderte Flüssigkomponente 10 vorliegen.
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Die Schutzkomponente 11 besteht aus einer Vielzahl von Einzel-Festteilen 12, bevorzugt in Form von Fasern oder Granulat.
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Der Auftrag der Schutzmasse 8 kann mittels Pinsel, Rolle, Spachtel oder Kelle erfolgen. Nach Trocknung der Schutzmasse 8 ist deren Schnittschutzwirkung erreicht.
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Die Schutzmasse 8 kann einem Set zur Verlegung eines Trägerelementes als Fertigmasse beigefügt sein. Alternativ kann die Schutzmasse 8 auch erst vor Ort bei Bedarf gemischt werden, wobei in diesem Fall die Flüssigkomponente 10 und die Schutzkomponente 11 getrennt vorliegen.
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Der Auftrag der Schutzmasse 8 auf das Trägerelement 3 erfolgt derart, dass mit Bezug auf einen Querschnitt gemäß den 4–7 der Eckbereich bspw. hohlkehlartig von der Schutzmasse 8 überdeckt ist, wobei jeweils ausgehend von der Ecke eine Erstreckung entlang der Wand 1 und des Bodens 2 gegeben ist, die sicherstellt, dass ein zum Zwecke der Entfernung einer Silikonraupe 7 eingesetztes scharfes Werkzeug bei Durchtritt des Zwickelbereiches 9 stets auf den Schnittschutz S trifft. Dies kann dadurch erreicht sein, dass sich die Schutzmasse 8 – im Querschnitt ausgehend von der Ecke entlang der Wand 1 und des Bodens 2 – so weit erstreckt, dass die Schutzmasse 8 von den aufeinander zu weisenden, den Zwickelbereich 9 begrenzenden Endbereichen der Fliesen 6 überdeckt ist (vgl. 4–7).
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Bezüglich eines Einbaus bzw. einer Verlegung des Trägerelementes 3 kann hinsichtlich des Aufbringens der Schutzmasse 8 unterschiedlich vorgegangen werden.
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Zunächst kann das Trägerelement 3 schon werkseitig mit der Schutzmasse 8 versehen sein. Hierbei wird die Schutzmasse 8 gewöhnlich dann unmittelbar auf dem Trägerband, ggf. nur einseitig aufgebracht sein. Es kann sich eine Einbausituation gemäß 6 ergeben, wobei im Zuge des Einbaus bzw. der Verlegung zunächst auf die Wand und/oder den Boden die Abdichtmasse 4 aufgebracht wurde und das Trägerelement mit der schon aufgebrachten Schutzmasse 8 dann aufgelegt und hierdurch, durch die Abdichtmasse 4 mit der Wand und/oder dem Boden verhaftet wird.
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Das Trägerelement kann aber auch zunächst – und bevorzugt vor Ort vorgenommen – nur mit der Abdichtmasse 4 versehen sein und dann in diesem Zustand an die Wand und/oder den Boden verlegt sein. Auf die Abdichtmasse 4 ist dann bevorzugt vorderseitig die Schutzmasse S aufgebracht sein. Es kann sich eine Konstellation gemäß 5 ergeben.
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Nicht zuletzt kann aber auch das Trägerelement 3 in die Schutzmasse 8 eingetaucht sein und somit vorder- und rückseitig die Schutzmasse 8 aufweisen und, bevorzugt dann im noch feuchten Zustand der Schutzmasse 8, verlegt sein. Hierdurch kann sich dann eine Konstellation gemäß 7 ergeben.
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Die Schutzmasse 8, ggf. auch die Abdichtmasse 4, kann zur Abdeckung und/oder Anhaftung des Trägerbandes entsprechend sowohl auf einen Sanitärgegenstand wie etwa eine Bade- oder Duschwanne, einen Boden und/oder eine Wand aufgetragen sein bzw. jedenfalls nach Anbringung des Trägerbandes sich hierauf befinden.
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Mit Bezug zu der 8 ist ein Trägerelement 3, wie es bevorzugt als Bandelement 13 vorliegend zum Einsatz kommt, im Querschnitt dargestellt. Das Bandelement 13 ist bereits mit einem Schnittschutz S herstellungsmäßig versehen. Der Schnittschutz S ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel an einer der beiden Breitseiten aufgebracht. Der Schnittschutz S kann auch an beiden Breitseiten bereits herstellungsmäßig aufgebracht sein. Das Bandelement 13 ist hier nur beispielhaft dreilagig dargestellt, mit einer ersten Vlieslage 14, einer mittigen Kunststofflage 15 als Dichtlage und einer weiteren, hier unterhalb des Schnittschutzes S verlaufenden Vlieslage 16. Es kann insbesondere auch zweilagig ausgebildet sein.
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Das Trägerelement 3 bzw. das Bandelement 13 ist, wie bereits ausgeführt, für sich flexibel und schneidbar. Auch bei aufgebrachtem Schnittschutz S ist weiter bevorzugt noch eine Flexibilität, insbesondere auch zum Zwecke einer herstellungsmäßigen Aufwicklung in Form einer Rolle, gegeben. Die Schneidbarkeit ist entsprechend durch den Schnittschutz nicht mehr oder nur noch unter Aufbringung großer Mühe und Kraft gegeben.
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Es versteht sich, dass zur Deutlichkeit die einzelnen Lagen und Schichten in den Figuren übertrieben dick dargestellt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wand
- 2
- Boden
- 3
- Trägerelement
- 4
- Abdichtmasse
- 5
- Fliesenkleber
- 6
- Fliese
- 7
- Silikonraupe
- 8
- Schutzmasse
- 9
- Zwickelbereich
- 10
- Flüssigkomponente
- 11
- Schutzkomponente
- 12
- Einzel-Festteil
- 13
- Bandelement
- 14
- Vlieslage
- 15
- Kunststofflage
- 16
- Vlieslage
- S
- Schnittschutz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4002032 [0007]
- DE 9421024 [0007]
- DE 10105096 A1 [0007]
- DE 29908603 [0007]
- EP 3138452 A1 [0008]
- DE 102010050752 A1 [0008]
- DE 3735305 A1 [0008]