DE102017116603A1

DE102017116603A1 - Bauelement zur Bildung eines Bodenbelags

Info

Publication number: DE102017116603A1
Application number: DE102017116603.3A
Authority: DE
Inventors: Marion Kommeter; Stefan Gruber
Original assignee: Arsratio GmbH
Current assignee: Arsratio GmbH
Priority date: 2017-07-24
Filing date: 2017-07-24
Publication date: 2019-01-24
Also published as: DE112018003239A5; US11220792B2; JP2020529536A; CN110945194A; CN110945194B; WO2019020224A1; EP3658720A1; US20200165782A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Bildung eines Bodenbelags, insbesondere in einem Außenbereich, mit einer rechteckigen Belagplatte (1). Gemäß der Erfindung ist eine am Plattenrand rahmenartig umlaufende Anformung (2) aus einem Kunststoffmaterial vorgesehen, die vorzugsweise angespritzt oder/und angeschäumt ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Bildung eines Bodenbelags, insbesondere in einem Außenbereich, mit einer rechteckigen Belagplatte.
Zur Bildung von Bodenbelägen in Außenbereichen werden bekanntermaßen Platten aus Steinzeug, z.B. aus Beton oder Naturstein, in einem Sand- oder/und Splittbett verlegt. Indem bei der Einbettung Material in Fugen zwischen den Belagplatten eindringt, sind die Belagplatten gegen horizontale Verschiebung weitgehend gesichert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Bauelement der eingangs erwähnten Art zu schaffen, durch das die Bildung von Bodenbelägen bei erhöhter Belagqualität erleichtert ist.
Das diese Aufgabe lösende Bauelement nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine am Plattenrand rahmenartig umlaufende Anformung aus einem Kunststoffmaterial.
Durch die erfindungsgemäße Anformung aus Kunststoffmaterial kann bei der Verlegung der Bauelemente auf einfache Weise durch Bildung von Stöße zwischen den Anformungen ein sehr gleichmäßiges, ästhetisches Fugenbild erzeugt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die rahmenartig umlaufende Anformung unter Anordnung der Belagplatte in einem Werkzeugformraum an die Belagplatte angespritzt oder/und angeschäumt.
Während als Belagplatten auch Metall- oder Glasplatten in Betracht kommen, besteht die Belagplatte vorzugsweise aus Steinzeug, in einer besonders bevorzugten Ausführungsform aus Feinsteinzeug.
Zweckmäßig umfasst die Anformung einen umlaufend die Plattenrandflächen bedeckenden Belagabschnitt zur Bildung einer halben Fugenfüllung.
Während durch die Anformung im Belagverbund zwischen den Bauelementen lediglich ein Stoß, insbesondere zwischen den Belagabschnitten, gebildet sein könnte, weist die Anformung vorzugsweise Einrichtungen zur randseitigen Verbindung den Bodenbelag bildender solcher Bauelemente untereinander auf.
Insbesondere umfasst die Anformung einen über die Unterseite der Belagplatte hinaus nach unten vorstehenden Abschnitt, wobei die obengenannten Verbindungseinrichtungen vorzugsweise durch diesen Abschnitt der Anformung gebildet sind.
Zweckmäßig umfassen die Verbindungseinrichtungen Elemente zur Steckverbindung in vertikaler oder horizontaler Steckrichtung.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der über die Plattenunterseite der Belagplatte vorstehende Abschnitt der Anformung an zwei zueinander senkrechten Randseiten der Belagplatte eine Verbindungsleiste mit Stecklöchern und an den beiden übrigen Randseiten der Belagplatte unter der Belagplatte angeordnete Steckzapfen auf. Die Stecklöcher und Steckzapfen könnten auch vertauscht angeordnet sein.
Der über die Unterseite der Belagplatte hinaus vorstehende Abschnitt hat vorzugsweise eine vorstehende Länge von 5 bis 10 mm, insbesondere von 8 mm.
Die Dicke der Belagplatte ist zweckmäßig > 10 mm, insbesondere ≥ 20 mm.
Die von der Anformung umrahmte Fläche der Unterseite der Belagplatte ist vorzugsweise frei von Anformungen. Indem Anformungen auf den Randbereich der Belagplatte konzentriert sind, kann bei Verlegung der Bauelemente in einem Sand- oder/ und Splittbett die rahmenartige Anformung leichter in das Bett eindringen, was dem Belag stabilen horizontalen Halt verleiht.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden, sich auf diese Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:

1 ein erfindungsgemäßes Bauelement in einer Draufsicht,
2 das erfindungsgemäße Bauelement von 1 in einer geschnittenen Seitenansicht,
3 das Bauelement von 1 in einer Teilansicht von unten, und
4 ein zweites Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Bauelement in einer Teilansicht von unten.

Ein in 1 in Draufsicht dargestelltes Bauelement zur Bildung eines Bodenbelags, z.B. in einem der Witterung ausgesetzten Außenbereich, umfasst eine Belagplatte 1, die in dem gezeigten Beispiel aus Feinsteinzeug besteht und eine Dicke von 20 mm aufweist. Die Randseitenlänge der quadratischen Belagplatte beträgt 60 cm.
Die Belagplatte 1 ist mit einer am Plattenrand rahmenartig umlaufend ausgebildeten Anformung 2 verbunden, die in einem (nicht gezeigten) Formwerkzeug an die Belagplatte 1 angespritzt wurde und in dem gezeigten Beispiel aus Polyurethan (PU) besteht. Im Zuge der Anspritzung und Anschäumung ist zwischen der Belagplatte 1 und der Anformung 2 eine stoffschlüssige Verbindung entstanden.
Wie die 1 bis 3 erkennen lassen, umfasst die rahmenartig umlaufend ausgebildete Anformung 2 einen Abschnitt 3, welcher über die Unterseite der Belagplatte 1 hinaus nach unten vorsteht, sowie einen Abschnitt 4, der einen um die Randfläche der Belagplatte 1 umlaufenden Belag bildet, dessen Dicke einer halben Fugenbreite entspricht.
Während der den umlaufenden Belag bildende Abschnitt 4 also zur Bildung einer Fugenfüllung dient, sind durch den über die Unterseite der Belagplatte 1 hinaus nach unten vorstehenden Abschnitt 3 Einrichtungen zur Verbindung solcher Bauelemente untereinander gebildet. Als solche Einrichtungen weist der Abschnitt an zwei zueinander senkrechten Randseiten der Belagplatte 1 jeweils einen Rahmenschenkel 10 mit einer über den Plattenrand hinausragenden Verbindungsleiste 5 eine sich in Leistenlängsrichtung erstreckenden Reihe von Stecklöchern 6 auf. An den beiden übrigen zueinander senkrechten Randseiten der Belagplatte 1 sind durch den nach unten vorstehenden Abschnitt 3 Rahmenschenkel 11 mit Steckerzapfen 7 entsprechend den Stecklöchern 6 gebildet.
An den die Verbindungsleisten 5 aufweisenden Randseiten der Basisplatte 1 weist der durch den Abschnitt 4 gebildete Belag Vertiefungen 8 und an den übrigen Randseiten Ausbuchtungen 9 auf.
Der über die Unterseite hinaus vorstehende, an jeweils zueinander senkrechten Plattenseiten die Rahmenschenkel 10 und 11 bildende Abschnitt 3 der Anformung 2 liegt beim Verlegen des Bauelements mit einer rahmenartigen, ebenen Unterseite 12 auf einem Unterboden auf.
Bei dem Unterboden kann es sich um einen Betonboden handeln. In diesem Fall behält die Belagplatte 1 einen Abstand zum Unterboden, so dass aufliegende Lasten von der Belagplatte allein über die Anformung 2 auf den Unterboden übertragen werden.
Alternativ kann der Unterboden eine Sand- oder/und Splittschicht aufweisen. In eine unverdichte oberste Schicht aus Sand oder Splitt sinkt das Bauelement mit dem vorstehenden Abschnitt 3 der Anformung 2 leicht ein, bis auch die Belagplatte 1 auf der obersten Schicht zur Auflage kommt. Lasten werden so nicht nur über die Anformung 2 sondern auch unmittelbar von der Belagplatte 1 auf den Unterboden übertragen.
Zur Bildung eines Bodenbelags werden die Bauelemente randseitig vertikal miteinander verhakt, wobei die Steckerzapfen 7 in die Stecklöcher 2 unter Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung eindringen. Es versteht sich, dass über die Stecklöcher und -zapfen zusätzlich eine formschlüssige Rastverbindung hergestellt sein kann. Diese Verbindung zwischen den Bauelementen verleiht dem gebildeten Bodenbelag eine hohe Stabilität.
Im Verbund bildet der Abschnitt 4 der Anformung 2 jedes Bauelements eine halbe Fugenfüllung. Indem die Abschnitte 4 benachbarter Bauelemente unmittelbar aneinander anliegen, ergibt sich ein gleichmäßiges Fugenbild. Die Vertiefungen 8 und Ausbuchtungen 9 schützen die Bauelemente des Belags vor vertikalem Versatz.
Bei dem in 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Angussstelle (nicht gezeigt) unmittelbar an der rahmenartigen Anformung 2 gebildet. Bei dem Ausführungsbeispiel von 4 ist eine Angussstelle 13 von der rahmenartigen Anformung 2 entfernt angeordnet. Von der Angussstelle 13 erstreckt sich ein mit der Belagplatte 1 verbundener Angussstrang 14 zu dem die Stecklöcher 6 in der Verbindungsleiste 5 aufweisenden Rahmenteil 10.
Ferner abweichend von dem Ausführungsbeispiel von 1 bis 3 weist die Anformung 2 in den Eckenbereichen jeweils eine Aufweitung 15 auf, welche vorteilhaft die Flächenpressung in den Eckenbereichen herabsetzt.

Claims

Bauelement zur Bildung eines Bodenbelags, insbesondere in einem Außenbereich, mit einer rechteckigen Belagplatte (1), gekennzeichnet durch eine am Plattenrand rahmenartig umlaufende Anformung (2) aus einem Kunststoffmaterial.
Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rahmenartig umlaufende Anformung (2) an die Belagplatte (1) angespritzt oder/und angeschäumt ist.
Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Belagplatte homogen aus Steinzeug, insbesondere Feinsteinzeug, hergestellt ist.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anformung (2) einen umlaufend die Plattenrandflächen bedeckenden Belagabschnitt (4) zur Bildung einer halben Fugenfüllung umfasst.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anformung (2) Einrichtungen zur randseitigen Verbindung den Bodenbelag bildender solcher Bauelemente untereinander umfasst.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anformung einen über die Unterseite der Belagplatte (1) hinaus nach unten vorstehenden Abschnitt (3) umfasst.
Bauelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtungen durch den über die Unterseite der Belagplatte (1) hinaus vorstehenden Abschnitt (3) der Anformung (2) gebildet sind.
Bauelement nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtungen Elemente zur Steckverbindung in vertikaler oder horizontaler Steckrichtung umfassen.
Bauelement nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der über die Plattenunterseite der Belagplatte (1) vorstehende Abschnitt (3) der Anformung (2) an zwei zueinander senkrechten Randseiten der Belagplatte (1) eine Verbindungsleiste (5) mit Stecklöchern (6) und an den beiden übrigen Randseiten der Belagplatte unter der Belagplatte angeordnete Steckzapfen (7) aufweist.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der über die Unterseite der Belagplatte (1) hinaus vorstehende Abschnitt (3) etwa 5 bis 10 mm, vorzugsweise 8 mm, vorsteht.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Belagplatte (1) > 10 mm, vorzugsweise ≥ 20 mm ist.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Anformung umrahmte Fläche der Unterseite der Belagplatte (1) frei von Anformungen ist, ggf. bis auf einen oder mehrere Angussstränge.