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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einem Fahrzeugkörper, einem Hubgerüst mit einem daran angeordneten Lastaufnahmemittel, wobei der Fahrzeugkörper einen Rahmen und ein Vorderachsmodul umfasst, an dem Vorderachsmodul das Hubgerüst mit einem Lastaufnahmemittel angeordnet ist, das Vorderachsmodul an den Rahmen mittels mindestens einer Schraubverbindung montierbar ausgebildet ist und an dem Vorderachsmodul um die Längsachse des Vorderachsmoduls ein Drehmoment auf den Rahmen in der Seitenansicht des Flurförderzeugs gesehen in Richtung Unterseite des Rahmens orientiert wirkt. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Reduzieren von Scherkräften an mindestens einer Schraubverbindung zwischen einem Vorderachsmodul und einem Rahmen eines Fahrzeugkörpers bei einem Flurförderzeug und ein Herstellungsverfahren zum Herstellen und/oder Instandhalten eines Flurförderzeugs.
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Es ist bekannt, ein Flurförderzeug, insbesondere einen Gegengewichtsgabelstapler, mit einem Fahrzeugkörper zu bauen, das einen Rahmen aufweist, an den ein Vorderachsmodul mit Vorderrädern mittels mehreren Schraubverbindungen angeschraubt wird. Der Rahmen hat ein Lochbild und das Vorderachsmodul hat ein identisches Lochbild gegebenenfalls mit Gewinde bereits ausgebildet, um die Schraubverbindungen zur realisieren. Die Schrauben der Schraubverbindungen sind auf einem Lochkreis um die Längsachse des Vorderachsmoduls angeordnet.
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Am Vorderachsmodul ist ein Hubgerüst mit Lastaufnahmemitteln montiert. Auf das Vorderachsmodul wirken hierbei variable Gewichtskräfte abhängig von der Hublast, die das Flurförderzeug hebt oder transportiert. Weiterhin tritt ein variables Drehmoment abhängig von einem variablen Lastgewicht am Vorderachsmodul auf, das in den Rahmen eingeleitet wird. Die Kräfte und Drehmomente am Vorderachsmodul werden bei bekannten Flurförderzeugen ausschließlich reibschlüssig über die Schrauben der Schraubverbindung in den Rahmen eingeleitet. Die Gewichtskräfte und Drehmomente werden zum einen von den Vorderrädern und zum anderen von dem Fahrzeugkörper mit den Hinterrädern aufgenommen. Um die Gewichtskräfte und Drehmomente bei bekannten Flurförderzeugen von dem Vorderachsmodul in den Rahmen einleiten zu können, sind eine hohe Anzahl von Schrauben für die Schraubverbindung zwischen Vorderachsmodul und Rahmen erforderlich. Aufgrund der hohen Anzahl von Schrauben ergeben sich hohe Montagezeiten und hohe Montagekosten, die zu hohen Herstellkosten des Flurförderzeugs führen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage von einem Flurförderzeug zu vereinfachen und die Baustruktur eines Flurförderzeugs zu stärken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Nut-Feder-Verbindung zum Zusammenbau des Vorderachsmoduls mit dem Rahmen an dem Vorderachsmodul und komplementär an dem Rahmen derart ausgebildet ist, so dass das Vorderachsmodul mittels der Nut-Feder-Verbindung formschlüssig und aufgrund des Drehmoments reibschlüssig an den Rahmen montierbar ist. Über die Nut-Feder-Verbindung kann ein Großteil der aufgrund der Gewichtskräfte und Drehmomente wirkenden Kräfte formschlüssig von dem Vorderachsmodul in den Rahmen eingeleitet werden. Somit wird die Schraubverbindung zwischen Vorderachsmodul und Rahmen deutlich entlastet. Auftretende Scherkräfte an den Schraubverbindungen aufgrund eines variablen Drehmoments am Vorderachsmodul werden deutlich reduziert. Es sind deutlich weniger Schrauben für die Schraubverbindung zwischen Vorderachsmodul und Rahmen notwendig. Dies reduziert die Montagezeit und die Montagekosten bei der Montage des Vorderachsmoduls mit dem Rahmen erheblich. Außerdem ist eine selbstfindende Positionierung der beiden Teile, von dem Vorderachsmodul und dem Rahmen, aufgrund der Nut-Feder-Verbindung realisiert. Dies vereinfacht die Montage des Vorderachsmoduls mit dem Rahmen weiter und es sind keine Montagehilfsvorrichtungen für die Montage des Vorderachsmoduls mit dem Rahmen erforderlich. Das Drehmoment wird somit in den Rahmen eingeleitet durch eine entsprechende Abstützung.
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Um eine form- und reibschlüssige Verbindung zwischen Vorderachsmodul und Rahmen zu verbessern, umfasst weiter bevorzugt die Nut-Feder-Verbindung ein Lager und ein Gegenlager. Das Lager und das Gegenlager sind insbesondere über eine Rahmenhöhe eines Grundbodengestells des Rahmens, beispielsweise einem Rahmenlängsträger, sich erstreckend ausgebildet. Die Kräfte und Drehmomente werden somit über die Rahmenhöhe des Grundbodengestells vom Fahrzeugköper in diesen eingeleitet. Dadurch werden auftretende Kräfte, Belastungen und Drehmomente auf die Schraubverbindungen reduziert. Die Schraubverbindungen dienen primär nur noch der Lagesicherung einer ortsfesten Lage und sichern das Vorderachsmodul und den Rahmen in ihrer Position zueinander.
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Bevorzugt bildet eine Auflagefläche unten frontseitig am Rahmen mit einer entsprechenden Gegenfläche an dem Vorderachsmodul das Gegenlager. Das Gegenlager mit Auflagefläche und Gegenfläche ist insbesondere in senkrechter, vertikaler Richtung zur Fahrzeuglängsachse ausgebildet.
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Das Vorderachsmodul kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung beidseitig Vorderachsflansche aufweisen, an denen jeweils eine Nut-Feder-Verbindung mit Lager und Gegenlager ausgebildet ist. Die Vorderachsflansche weisen somit jeweils die Gegenfläche für das Gegenlager sowie die entsprechende Ausbildung für die Nut-Feder-Verbindung auf. Dabei wird das Vorderachsmodul an den Rahmen bei auftretendem Drehmoment aufgrund eines variablen Lastgewichts mit gewandelter, variabler Presskraft gedrückt.
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Um möglichst einfach in eine passende Positionierung von Vorderachsmodul und Rahmen bei der Montage oder Instandhaltung zu finden, ist die Nut-Feder-Verbindung im Querschnitt gesehen V-förmig, insbesondere im Querschnitt gesehen als pyramidenstumpf-förmig, ausgebildet. Das Vorderachsmodul kann somit einfach in den Rahmen von oben eingehängt und von der mindestens einen Schraubverbindung in Richtung senkrecht zur Fahrzeuglängsachse, also in vertikaler Richtung, sowie quer zur Fahrzeuglängsachse, also in Fahrzeugquerrichtung, gesichert werden. Natürlich könnte die Nut-Feder-Verbindung auch hakenförmig ausgebildet sein. In einer solchen Ausführungsform wäre die vertikale Sicherung somit mit verwirklicht. Alternativ wäre es möglich, eine Nut-Federverbindung nicht nur in vertikaler Richtung vorzusehen, sondern auch in horizontaler Richtung. Allen Ausführungsformen sind die Vorteile einer leichten Einsteckbarkeit des Vorderachsmoduls am Rahmen bei Montage und Demontage gemeinsam.
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Um eine effiziente form- und reibschlüssige Verbindung zu schaffen, umfasst das Lager eine Feder-Auflagefläche an der Feder des Vorderachsmoduls und eine Nut-Gegenfläche an einer Nut des Rahmens. Somit wird das Vorderachsmodul in dem Lager mit Feder-Auflagefläche und Nut-Gegenfläche an den Rahmen bei auftretendem variablen Drehmoment aufgrund Lastgewichten geklemmt. Es versteht sich, dass die erfindungsgemäße Nut-Feder-Verbindung auch die mechanische Umkehrung umfasst, d.h. das Vorderachsmodul die Nut und der Rahmen die Feder umfasst.
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Die V-förmige Nut im Rahmen weist am Boden der Nut eine im Querschnitt gesehen, insbesondere abgerundete, ovalförmige, Ausnehmung statt einer Knicklinie der beiden, ein V-bildenden Schenkelflächen auf. Eine Kopffläche der Feder in Form eines umgekehrten Pyramidenstumpfes von der Seitenansicht aus gesehen, liegt frei in der Ausnehmung. Somit liegen vorteilhafter Weise die Feder-Auflagefläche und Nut-Gegenfläche sicher aufeinander auf.
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Vorteilhafterweise ist das Vorderachsmodul an den Rahmen mittels der Nut-Feder-Verbindung bezüglich einer Richtung senkrecht zur Fahrzeuglängsachse, d.h. in vertikaler Richtung, reibschlüssig sicherbar. Die Flächen der Nut-Feder-Verbindung werden gegeneinander gedrückt und aneinandergepresst. Dadurch entsteht ein Reibschluss. Somit wird das Vorderachsmodul mit dem Rahmen besser gesichert und Schraubverbindungen entlastet.
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Das Vorderachsmodul ist an den Rahmen mittels mindestens einer Verbindungsschraube, bevorzugt mindestens zwei Verbindungsschrauben, pro Fahrzeugseite als Schraubverbindung montierbar.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eine Verbindungsschraube im Bereich einer Schwerpunktachse von Lager und Gegenlager ausgebildet und angeordnet. Wenn zumindest eine Verbindungsschraube im Bereich einer ausgleichenden Schwerpunktachse von Lager und Gegenlager angeordnet ist, wirken auf diese deutlich reduzierte Scherkräfte. Die Verbindungsschraube dient lediglich der vertikalen und horizontalen Lagesicherung und sichert das Vorderachsmodul und den Rahmen in ihrer Position zueinander.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Reduzieren von Scherkräften an mindestens einer Schraubverbindung zwischen einem Vorderachsmodul und einem Rahmen eines Fahrzeugkörpers bei einem Flurförderzeug, insbesondere einem Gegengewichtsgabelstapler, dadurch gelöst, dass eine Nut-Feder-Verbindung zum Zusammenbau des Vorderachsmodul mit dem Rahmen an dem Vorderachsmodul und komplementär an dem Rahmen derart ausgebildet ist, so dass die Nut-Feder-Verbindung in Richtung Unterseite des Rahmens mit einem variablen Drehmoment vom Vorderachsmodul aufgrund variabler Gewichtskraft von variablen Lasten beaufschlagt wird, und somit eine formschlüssige und reibschlüssige Verbindung zwischen Vorderachsmodul und dem Rahmen erzeugt wird und die Nut-Feder-Verbindung mit mindestens einer Schraubverbindung zwischen Vorderachsmodul und Rahmen in ortsfester Lage gehalten wird. Das auf das Vorderachsmodul wirkende Drehmoment wird somit über die Nut-Feder-Verbindung formschlüssig in den Rahmen des Fahrzeugkörpers eingeleitet. Eine Übertragung der Drehmomentkräfte über Schraubverbindungen ist somit nicht mehr notwendig. Die Schraubverbindungen zwischen Vorderachsmodul und Rahmen dienen somit im Wesentlichen vor allem bei der Montage oder Instandhaltung einer Sicherung der beiden Bauteile. Die Schraubverbindungen können somit vorteilhaft reduziert und in der Dimensionierung angepasst sein. Die Montagezeit, die Montagekosten und damit die Fertigungskosten und Herstellkosten des Flurförderzeugs reduzieren sich dadurch.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Herstellen und/oder Instandhalten eines oben beschriebenen Flurförderzeugs, insbesondere eines Gegengewichtsgabelstaplers, mit einem Fahrzeugkörper, einem Hubgerüst mit einem daran angeordneten Lastaufnahmemittel dadurch gelöst, dass der Fahrzeugkörper einen Rahmen und ein Vorderachsmodul umfasst, das Vorderachsmodul an den Rahmen mittels mindestens einer Schraubverbindung montiert wird, an dem Vorderachsmodul um die Längsachse des Vorderachsmoduls ein Drehmoment im Querschnitt zur Längsachse des Flurförderzeugs gesehen in Richtung Unterseite des Rahmens wirkt, wobei an das Vorderachsmodul das Hubgerüst mit dem Lastaufnahmemittel montiert wird, das Vorderachsmodul mit dem Rahmen mittels einer Nut-Feder-Verbindung zusammengebaut wird, die an dem Vorderachsmodul und komplementär an dem Rahmen derart ausgebildet ist, so dass die Nut-Feder-Verbindung in Richtung Unterseite des Rahmens mit einem variablen Drehmoment vom Vorderachsmodul aufgrund variabler Gewichtskraft beaufschlagt wird und somit eine formschlüssige und reibschlüssige Verbindung in Fahrzeuglängsrichtung zwischen Vorderachsmodul und dem Rahmen erzeugt wird und die Nut-Feder-Verbindung mit mindestens einer Schraubverbindung zwischen Vorderachsmodul und Rahmen in ortsfester Lage gehalten wird. Ein Zusammenbau von Vorderachsmodul und Rahmen ist somit vereinfacht, da die Nut-Feder-Verbindung bereits die beiden Bauteile der geeigneten Positionierung zuführt und die Anzahl von Schraubverbindungen reduziert werden können. Gleichzeitig ist der Fahrzeugkörper gestärkt, da ein auftretendes variables Drehmoment aufgrund variabler Lasten am Hubgerüst für ein form- und kraftschlüssiges Zusammenhalten von Vorderachsmodul und Rahmen umgesetzt wird.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen
- 1 ein Flurförderzeug in einer Seitenansicht,
- 2 eine vergrößerte Seitenansicht eines Ausschnitts der Nut-Feder-Verbindung von Vorderachsmodul und Rahmen und
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts der Nut-Feder-Verbindung von Vorderachsmodul und Rahmen.
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In der 1 ist ein Flurförderzeug 1 mit einem Fahrzeugkörper 2 und einem Hubgerüst 3 in einer Seitenansicht dargestellt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Flurförderzeug 1 als Gegengewichtsgabelstapler ausgebildet.
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An dem Hubgerüst 3 ist ein Lastaufnahmemittel 4, beispielsweise eine von zwei Gabelzinken bestehende Lastgabel, mit der Lasten gehandhabt werden können, anhebbar und absenkbar angeordnet.
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Zudem ist ein Vor- und Zurückneigen des Hubgerüstes 3 bzw. des Lastaufnahmemittels 4 - wie in der 1 dargestellt ist - mittels eines hydraulischen Neigeantriebs 35 vorgesehen.
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Das Flurförderzeug 1 umfasst mit dem Fahrzeugkörper 2 einen Rahmen 5, ein Vorderachsmodul 6 und ein Modul 7 für die Hinterräder 8. An dem Vorderachsmodul 6 ist das Hubgerüst 3 mit dem Lastaufnahmemittel 4 montiert. Das Vorderachsmodul 6 ist in der 1 in der Seitenansicht im Wesentlichen durch das Vorderrad 13 verdeckt. Das Vorderachsmodul 6 ist bevorzugt als Antriebsachse zum Antrieb der Vorderräder 13 ausgebildet. Das Hubgerüst 3 mit dem Lastaufnahmemittel 4 bewirkt ein Drehmoment T6 um die Längsachse 9 des Vorderachsmoduls 6, die sich in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs 1 erstreckt, wobei das Drehmoment T6 auf den Rahmen 5 wirkt und in diesen eingeleitet wird. Der Rahmen 5 umfasst ein Grundbodengestell 15, das von einem Rahmenlängsträger gebildet ist, mit einer Unterseite 16. Das Drehmoment T6 wirkt in der Seitenansicht der 1 bezüglich der Längsachse 30 des Flurförderzeugs 1 gesehen in Richtung der Unterseite 16 des Rahmens 5. Durch Vor- und Zurückneigen des Lastaufnahmemittels 4 und durch Aufnahme unterschiedlicher Gewichtslasten variiert das Drehmoment T6 an der Vorderachse 9.
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Die 2 zeigt in einer Seitenansicht einen vergrößerten Ausschnitt der erfindungsgemäßen Nut-Feder-Verbindung 20 zum Zusammenbau des Vorderachsmoduls 6 mit dem Rahmen 5. Die Nut-Feder-Verbindung 20 ist an dem Vorderachsmodul 6 und komplementär an den Rahmen 5 derart ausgebildet, dass das Vorderachsmodul 6 mittels der Nut-Feder-Verbindung 20 formschlüssig und aufgrund des Drehmoments des T6 reibschlüssig an den Rahmen 5 montierbar ist.
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Die Nut-Feder-Verbindung 20 umfasst hierfür ein Lager 24 und ein Gegenlager 26. Das Lager 24 und das Gegenlager 26 erstrecken sich über eine Rahmenhöhe H5 des Grundbodengestells 15 des Rahmens 5. Zwischen Lager 24 und Gegenlager 26 entsteht aufgrund der auftretenden Kräfte eine Lagermomentenebene 25 über die Breite des Flurförderzeugs 1. In dieser Lagermomentenebene 25 ergibt sich wiederum eine zur Fahrzeugbreite parallele Schwerpunktachse 14 vom Lager 24 und Gegenlager 26. Bevorzugt ist in dieser oder im Bereich der Schwerpunktachse 14 eine Verschraubung 10 mittels einer Schraube 11 zur Verbindung des Rahmens 5 mit dem Vorderachsmodul 6 vorgesehen. Eine weitere Verschraubung 10 mit einer Schraube 12 zur Verbindung des Rahmens 5 mit dem Vorderachsmodul 6 ist im unteren Bereich des Rahmens 5 vorgesehen.
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Das Lager 24 ist von eine Feder-Auflagefläche 34 an der Feder 21 der Nut-Feder-Verbindung 20, die im dargestellten Ausführungsbeispiel an dem Vorderachsmoduls 6 ausgebildet ist, und einer Nut-Gegenfläche 22 an der Nut 19 gebildet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel an dem Rahmen 5 ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist, wie in der 2 dargestellt, die Nut-Feder-Verbindung 20 in der Seitenansicht, d. h. im Querschnitt gesehen V-förmig, präziser beschrieben pyramidenstumpf-förmig im Querschnitt gesehen, ausgebildet. Die Nut 19 weist eine horizontale, ovalförmige Ausnehmung 29 an den in der Seitenansicht gesehenen Schenkelenden, also am Nutboden der Nut 19, auf. Die Feder 21 ist an dem Vorderachsmodul 6, im dargestellten Ausführungsbeispiel an einem Vorderachsflansch 17 des Vorderachsmoduls 6 ausgebildet. Die Feder 21 ist in die Nut 19, die am Rahmen 5 ausgebildet ist, eingesetzt, sodass sich bevorzugt beide Schenkelseiten von der Feder 21 in der Nut 19 berühren. Eine Kopffläche 23 bildet den Stumpf an der Feder 21 und liegt beabstandet zum Boden der Ausnehmung 29, so dass die konische Fassung von Nut 21 und Feder 19 an dem Lager 24 zu einer formschlüssigen Verbindung verzahnen kann.
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Eine weitere formschlüssige Verzahnung bzw. Verbindung tritt zwischen dem Lager 24 und dem Gegenlager 26 auf.
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Eine Auflagefläche 27 unten frontseitig am Rahmen 5 in senkrechter vertikaler Richtung 32 zur Fahrzeuglängsachse 30 bildet mit einer entsprechenden Gegenfläche 28 an dem Vorderachsmodul 6 das Gegenlager 26. Die Auflagefläche 27 liegt an der Gegenfläche 28 formschlüssig an. Die Gegenfläche 28 ist in der dargestellten Ausführungsformen an dem Vorderachsflansch 17 ausgebildet.
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Wirkt nun das Drehmoment T6, beispielsweise beim Vorneigen des Hubgerüstes 3 oder des Lastaufnahmemittels 4, aufgrund eines variablen Gewichts, das über ein Schwenklager 18 vom Hubgerüst 3 am Vorderachsflansch 17 eingeleitet wird, so wird das Vorderachsmodul 6 mit Zugkräften am Lager 24 und mit Druckkräften am Gegenlager 26 beaufschlagt. Dies führt zu einer reibschlüssigen Verbindung zwischen Vorderachsmodul 6 und Rahmen 5.
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Die Ebenen der Auflagefläche 27 am Rahmen 5 mit der Nut-Gegenfläche 22 an der Nut 19 schließen einen spitzen Winkel α ein. Dieser Winkel α sollte, wie in der 2 gezeigt, derart spitz ausgebildet sein, dass bei der Montage des Vorderachsmoduls 6 an dem Rahmen 5 eine selbstfindende Positionierung der beiden Bauteile Vorderachsmodul 6 und Rahmen 5 zustande kommt. Er könnte auch eine Hakenform ausbilden. Das Drehmoment T6 ist in Richtung der Unterseite 16 vom Rahmen 5 orientiert. Das Lager 24 weist somit die Feder-Auflagefläche 34 an der Feder 21 des Vorderachsmoduls 6 bzw. des Vorderachsflansches 17 und die Nut-Gegenfläche 22 an der Nut 19 des Rahmens 5 auf. Das Vorderachsmodul 6 ist an dem Rahmen 5 mittels der Nut-Feder-Verbindung 20 bezüglich der Richtung quer zur Fahrzeuglängsachse 30, d.h. in Längsrichtung der Längsachse 9 des Vorderachsmoduls 6 (Fahrzeugquerrichtung), und in senkrechter Richtung 32, d.h. in vertikaler Richutng, reibschlüssig gesichert.
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Da eine Vielzahl von Verschraubungen 10 im Lochkreis um die Längsachse 9 des Vorderachsmoduls 6 gegenüber einer herkömmlichen Montage von Vorderachsmodulen 6 mit Rahmen 5 erfindungsgemäß durch eine Nut-Feder-Verbindung 20 mit wenigen Verschraubungen 10, beispielsweise nur zwei Verschraubungen 11, 12 ersetzt werden, ist somit die Montage und ebenfalls die Demontage des Vorderachsmoduls 6 am Rahmen 5 deutlich schneller, was auch zu einer Reduzierung der Montagekosten und somit Herstellungskosten und Fertigungskosten des Flurförderzeugs führt. Ferner ist durch die Nut-Feder-Verbindung 20 eine selbstfindende Positionierung der Bauteile (Vorderachsmodul 6 und Rahmen 5) erzielbar, wodurch die Montage deutlich vereinfacht wird, da keine speziellen Montagevorrichtungen für die Montage des Vorderachsmoduls 6 am Rahmen 5 erforderlich sind. Die beiden Schraubbilder der Verbindungschrauben 11, 12 von dem Vorderachsmodul 6 und dem Rahmen 5 werden für die Verschraubungen 10 aufgrund der speziellen Geometrie der Nut-Feder-Verbindung 20 in Übereinstimmung bei der Montage der Nut-Feder-Verbindung 20 gebracht. Mit den Verschraubungen 10 werden bei der Erfindung lediglich die Position von Vorderachsmodul 6 und Rahmen 5, insbesondere in Fahrzeugquerrichtung und in vertikaler Richtung, gesichert. Die Verschraubungen 10, 11 dienen im dargestellten Ausführungsbeispiel weiterhin dazu, die Kräfte aus einem Drehmoment T5, das in entgegengesetzte Richtung wie das Drehmoment T6 wirkt und beim Rückneigen des Hubgerüstes 3 bzw. des Lastaufnahmemittels 4 auftritt, wobei das Drehmoment T5 deutlich kleiner wie das Drehmoment T6 ist, aufzunehmen.
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Die 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Ausschnitt eines Flurförderzeugs 1 beim Zusammenbau eines Vorderachsmoduls 6 an einem Rahmen 5 mit zwei, in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandet angeordneten Vorderachsflanschen 17, die mittels jeweils einer Nut-Feder-Verbindung 20, die jeweils aus Lager 24 und Gegenlager 26 besteht, form- und reibschlüssig mit dem Rahmen 5 verbunden und zusammengebaut sind. Die Gewichtskraft des Hubgerüst 10 und dem daran angeordneten Lastaufnahmemittel 4 wird an den Schwenklagern 18 in die beiden Vorderachsflansche 17 eingeleitet, sodass ein Drehmoment T6 an der Vorderachse 9 auftritt und Druckkräfte am Gegenlager 26 sowie Zugkräfte am Lager 24 auftreten. Aufgrund des spitzen Winkels α zwischen den Flächen 28 und 34 tritt eine reibschlüssige Verbindung auf. Das Gegenlager 26 und das Lager 24 sind über die Rahmenhöhe H5 erstreckend ausgebildet. Aufgrund dieser neuen Verbindung wird ein Verfahren geschaffen, mit dem Scherkräfte an Schraubverbindungen 10 zwischen dem Vorderachsmodul 6 und dem Rahmen 5 abhängig von der auftretenden Gewichtskraft deutlich reduziert werden, wobei eine Gegenfläche 28 auf die Auflagefläche 27 stößt und somit formschlüssig Kräfte über das Gegenlager 26 auf den Rahmen überträgt. Ein variabler Reibschluss abhängig von der Gewichtskraft der Last kommt über die Kombination von Lager 24 und Gegenlager 26 zustande. Ferner ist somit ein vereinfachtes Verfahren zum Herstellen und/oder Instandhalten sowie Demontieren eines Flurförderzeugs geschaffen, wobei die Nut-Feder-Verbindung 20 unterstützend hilft die Lochbilder der Verschraubungen 10 von dem Vorderachsmodul 6 und dem Rahmen 5 für eine Verschraubung 10 mit wenigen Schrauben in Übereinstimmung zu bringen.
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Bei der Erfindung wird somit die Verbindung zwischen Vorderachsmodul 6 und Rahmen 5 mittels einer Kombination von Formschluss und Reibschluss ausgeführt. Der wesentliche Anteil der Kräfte, insbesondere die Kräfte aus dem Drehmoment T6, werden formschlüssig über die Nut-Feder-Verbindung 20 übertragen. Den Formschluss bilden die Flächen 22, 34 am Lager 24 und die Flächen 27, 28 am Gegenlager 26, die im Winkel α zueinander stehen. Die wenigen Verbindungsschrauben 11, 12 dienen nur noch dazu, das Vorderachsmodul 6 und den Rahmen 5 in ihrer Position zueinander zu sichern und die Kräfte aus dem deutlich kleineren Drehmoment T5 reibschlüssig aufzunehmen.
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Mit der Erfindung kann die Anzahl der Verbindungsschrauben 11, 12 zwischen Vorderachsmodul 6 und Rahmen 5 reduziert werden, wodurch eine Senkung der Montagezeiten und somit eine Verringerung der Herstellkosten des Flurförderzeugs 1 erzielt wird. Zudem wird eine Demontage des Vorderachsmoduls 6 im Reparaturfall durch die verringerte Anzahl von Verbindungsschrauben 11, 12 einfacher. Durch die selbstfindende Position des Vorderachsmoduls 6 und des Rahmens 5 bei der Montage des Vorderachsmoduls 6 und des Rahmens 5 durch die Nut-Feder-Verbindung 20 wird zudem eine Montage bei der Herstellung des Flurförderzeugs ohne spezielle Montagevorrichtungen ermöglicht. Die selbstfindende Position des Vorderachsmoduls 6 und des Rahmens 5 ermöglicht auch im Reparaturfall bei einem Nutzer des Flurförderzeugs 1 einen verringerten Montageaufwand.