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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entgasen einer Druckerflüssigkeit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie in der Druckschrift
DE 10 2010 061 000 A1 offenbart wird.
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Bei Tintendruckern werden durch gezieltes Ausstoßen von Tintentröpfchen oder einem kontinuierlichen Tintenstrahl Druckbilder auf einen Aufzeichnungsträger erzeugt. Hierzu wird in einem Druckkopf, der mit ein oder mehreren Tintendüsen versehen ist, ein hydraulischer Druck erzeugt, wodurch aus den jeweiligen Düsekanälen Tintentröpfchen oder der Tintenstrahl ausgestoßen werden. Bei Tintendruckern ist es üblich, dass sich der Druckkopf während des Druckens relativ zum Aufzeichnungsträger bewegt. Hierzu kann der Druckkopf und/oder der Aufzeichnungsträger entsprechend bewegt werden.
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Die Tinte zum Drucken wird einem Vorratsbehälter entnommen und gegebenenfalls über ein oder mehrere Zwischenbehälter dem oder den Druckköpfen zugeführt. Die Tinte wird im Druckkopf unter einem entsprechend hohen Druck gesetzt, damit die Tintentropfen oder der Tintenstrahl ausgestoßen werden können. Solche starke Druckschwankungen können Kavitation (Hohlräume) auslösen, sofern viel Gas in der Tinte gelöst ist. Dabei werden kleine Dampf- oder Gasblasen gebildet. Da Gasblasen bei der Druckerzeugung komprimierbar sind, ist eine stabile, reproduzierbare Tropfenbildung oder Strahlbildung dann nicht mehr gewährleistet. Daher sollte die Tinte vor dem Zuführen zum Druckkopf entgast sein. Ferner können diese Gasblasen sich genau in der Düsen festsetzen, so dass es zu den sogenannten Düsenaussetzern kommt.
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Darüber hinaus hast sich die Druckerauflösung vergrößert, so dass derzeit mit 1200dpi und mehr gedruckt wird. Dabei beträgt bei dieser Auflösung der Düsenabstand 21,2µm. Dementsprechend sind die Düsen und Düsenkanäle zu einem 600dpi Druckkopf entsprechend kleiner. Entsprechend muss die Entgasung der Druckerflüssigkeit noch verstärkt werden, so dass selbst kleinste Gasblasen nicht mehr in der Flüssigkeit vorhanden sein dürfen. Mittlerweile wird das Aufzeichnungsträger, insbesondere Papier, digital vor- und/oder nachbehandelt. Dabei wird beispielsweise eine sogenannte durchsichtige Primerlösung auf das Papier mittels eines Druckkopfs aufgetragen, so dass das oben erwähnte auch für andere Druckerflüssigkeit neben Tinte von Bedeutung ist.
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In dem bereits aufgeführten Stand der Technik
DE 10 2010 061 000 A1 wird eine Heizpatrone in dem Tintenzwischenbehälter angeordnet, um eine entsprechende Viskosität der Tinte einzustellen.
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Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Druckerflüssigkeit eine schlechte Wärmeleitfähigkeit hat, so dass an der Heizpatrone entsprechend hohe Heizleistung angelegt werden muss um eine mittlere „Tinten“-Temperatur zu erreichen. Allerdings hat dies den Nachteil, dass lokal in unmittelbarer Nähe der Heizpatrone die Temperatur über die zulässige Temperatur der Flüssigkeit liegt. Dabei kann die Flüssigkeit entweder lokal Kochen oder sich chemisch Zersetzen. Im ersten Fall werden neue unerwünschte Gasblasen erzeugt und im zweiten Fall wird die Druckerflüssigkeit unbrauchbar gemacht.
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Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzustellen, dass die Druckerflüssigkeit sehr stark entgast ohne dabei die Druckerflüssigkeit unbrauchbar zu machen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Vorrichtungsanspruch 1 oder durch die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs 13 gelöst.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgasen einer Druckerflüssigkeit. Die Vorrichtung umfasst mindestens einen Flüssigkeitsbehälter aus dem Druckerflüssigkeit entnehmbar ist, mindestens eine Entgasungsleitung, die eine Einlassöffnung und eine Auslassöffnung aufweist, wobei beide Öffnungen in den Flüssigkeitsbehälter münden. Ferner umfasst die Vorrichtung mindestens eine Entgasungseinheit, die in der Entgasungsleitung zwischen den beiden Öffnungen angeordnet ist, wobei mindestens eine Temperiereinheit in der Entgasungsleitung zwischen den beiden Öffnungen und vorzugsweise stromaufwärts zur Entgasungseinheit angeordnet ist.
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Es wurde herausgefunden, dass die Entgasungsleistung einer Entgasungseinheit von der Temperatur stark abhängt. Daher hat es sich als extrem vorteilhaft gezeigt, die Druckerflüssigkeit innerhalb der Entgasungsleitung aufzuwärmen, da die Wärme besser und schonender an die Flüssigkeit abgegeben werden kann. Außerdem lässt sich die gewünschte Temperatur der Druckerflüssigkeit besser auf die entsprechende Entgasungseinheit einstellen.
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Zu der Druckerflüssigkeit gehören unter anderen die Tinten in unterschiedlichen Farben (schwarz, gelb, magenta, cyan), der sogenannte Primer, der die Aufgabe hat das Zerfließen der Tinte zu verhindern, und eine Beschichtung, die für eine matte oder glänzenden Effekt sorgt. Diese Druckerflüssigkeiten können mittels eines, insbesondere stationären, Druckkopfs vollflächig oder an ausgewählten Stellen auf den Aufzeichnungsträgers aufgebracht werden. Vorzugsweise wird der Primer direkt vor dem Auftragen der eigentlichen Tinte auf das Papier aufgetragen. Die verschiedenen Druckerflüssigkeiten können in Kombination oder alternativ dazu aufgebracht werden, so dass nur Tinte oder aber nur Primer und Tinte, oder nur Tinte und Beschichtung aufgetragen werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass an der Entgasungseinheit eine Unterdruckleitung mit einer Kondensatfalle und einer Unterdruckpumpe angeschlossen ist. Die Entgasungsleistung der Entgasungseinheit wird mit einem Unterdruck nochmals verstärkt. Je höher der Unterdruck an der Entgasungseinheit ist, umso besser ist dessen Entgasungsleistung. Allerdings können leicht flüchtige Flüssigkeitskomponenten aus der Druckerflüssigkeit entzogen werden, so dass eine Kondensatfalle erforderlich wird, je geringer der absolute Unterdruck ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit der Kondensat-bildung, die es gilt aufzufangen bzw. zu beseitigen durch ablassen mittels Schwerkraft durch ein Ventil oder durch abpumpen. (ist nicht in der Skizze dargestellt).
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens ein Sensor an der Kondensatfalle angeschlossen ist, der mindestens eine der Komponenten der Druckerflüssigkeit, insbesondere Lösungsmittel, erfassen kann und/oder die entsprechende Menge der Tintenkomponente messen kann. Dabei kann eine bestimmte Tintenfarbe für eine längere Zeit nicht benötigt werden, wie beim schwarz-/weiß- Druck. Um aber jederzeit druckbereit zu bleiben, kann die Entgasung für die nicht verwendete Farben (hier wird schwarz auch als Farbe angesehen) weiterhin erfolgen. Allerdings können, wie oben beschrieben, bestimmte Komponenten der Druckerflüssigkeit durch die Entgasung entzogen werden, so dass sich die Zusammensetzung der Druckerflüssigkeit mit der Zeit ändert kann und die eigentlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften für ein perfektes Druckbild nicht mehr vorliegen. Mittels eines solchen Sensors kann indirekt die Änderung der chemischen Zusammensetzung der Druckerflüssigkeit ermittelt werden, um dann entsprechende Maßnahmen treffen zu können, wie das Auslösen eines Alarms oder das automatische Austauschen bzw. Mischen der mittlerweile weniger guten Tinte mit frischer Tinte.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Flüssigkeitsbehälter mindestens ein, vorzugsweise unter Druck stehender (1 bis 2 bar), Flüssigkeitszwischenbehälter ist, aus dem die Druckerflüssigkeit bei Bedarf einem Druckkopf zuführbar ist, und/oder der Flüssigkeitsbehälter mindestens ein Flüssigkeitsvorratsbehälter ist, aus dem die Druckerflüssigkeit bei Bedarf dem Flüssigkeitszwischenbehälter zuführbar ist. Der Flüssigkeitszwischenbehälter ist im Verhältnis klein ausgelegt und ist in der Nähe vom Druckkopf angeordnet. Der Flüssigkeitsvorratsbehälter ist zwischen 5 bis 30 mal größer als der Flüssigkeitszwischenbehälter. Dabei kann der Flüssigkeitszwischenbehälter eine erste Entgasungsleitung mit einer ersten Einlassöffnung und einer ersten Auslassöffnung aufweisen, wobei die beiden ersten Öffnungen in den Flüssigkeitszwischenbehälter münden. Damit wird ein erster Kreislauf gebildet. Dabei kann der Flüssigkeitsvorratsbehälter eine zweite Entgasungsleitung mit einer zweiten Einlassöffnung und einer zweiten Auslassöffnung aufweisen, wobei die beiden zweiten Öffnungen in den Flüssigkeitsvorratsbehälter münden. Damit wird ein zweiter Kreislauf gebildet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der ersten Entgasungsleitung mindestens eine erste Entgasungseinheit und/oder mindestens eine erste Temperiereinheit angeordnet ist. In Kombination oder alternativ dazu kann in der zweiten Entgasungsleitung mindestens eine zweite Entgasungseinheit und/oder mindestens eine zweite Temperiereinheit angeordnet sein, die vorzugsweise stromaufwärts zur zweiten Entgasungseinheit angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass die zweite Entgasungseinheit die Druckerflüssigkeit auf ein bestimmtes Niveau vorentgasen kann (4-5ppm Gasanteil). Dann erreicht die vorentgaste Druckerflüssigkeit den Tintenzwischenbehälter und wird dort von der ersten Entgasungseinheit weiter entgast. Bis die Druckerflüssigkeit von dem Druckkopf tatsächlich ausgedruckt wird, hat die im ersten Kreislauf befindliche Druckerflüssigkeit mehrere Entgasungszyklen durchlaufen, womit eine sehr stark entgaste Flüssigkeit erhältlich ist (<2ppm Gasanteil in der Druckerflüssigkeit). Eine, insbesondere geregelte, Temperiereinheit ist auf alle Fälle vorhanden, um die Effektivität der Entgasungseinheit zu steigern. Sie kann nur im ersten oder nur im zweiten Kreislauf angeordnet sein. Alternativ dazu können beide Kreisläufe ihre eigene Temperiereinheit aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass die Druckerflüssigkeit viel schonender und besser auf die Bedürfnisse eingestellt werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens ein erstes Umschaltventil in der zweiten Entgasungsleitung angeordnet ist, wobei zwischen dem ersten Umschaltventil und dem Flüssigkeitszwischenbehälter eine Flüssigkeitsverbindungsleitung verläuft. Dies hat den Vorteil, dass aus dem Flüssigkeitsvorratsbehälter und dem ersten Kreislauf die Flüssigkeitsmenge an den Flüssigkeitszwischenbehälter mittels des ersten Umschaltventils geregelt bzw. gesteuert werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens ein zweites Umschaltventil in der zweiten Entgasungsleitung zwischen den beiden zweiten Öffnungen vorzugsweise stromaufwärts zum ersten Umschaltventil angeordnet ist, wobei zwischen dem zweiten Umschaltventil und einem Flüssigkeitsverteiler für Druckköpfe eine Rücklaufleitung verläuft. Dies hat den Vorteil, dass aus dem Flüssigkeitsverteiler in den ersten Kreislauf rückgeführte Flüssigkeit die Flüssigkeitsmenge mittels des zweiten Umschaltventils geregelt bzw. gesteuert werden kann.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die Vorrichtung 100 weist vier Bereiche 110, 120, 130 und 140 auf. Der erste Bereich 110 umfasst einen Flüssigkeitszwischenbehälter (ca. 0,3 bis 11) mit einer ersten Einlassöffnung 22 zu einer ersten Entgasungsleitung 21a bis d und einer ersten Auslassöffnung 23 aus der ersten Entgasungsleitung 21a bis d. Die erste Entgasungsleitung 21 besteht aus mehreren Teilstücken. Das erste Teilstück 21a verbindet die erste Einlassöffnung 22 mit der ersten Entgasungspumpe 16. Das zweite Teilstück 21b verbindet die erste Entgasungspumpe 16 mit der ersten Temperiereinheit 18. Diese Einheit 18 kann als Wärmetauscher, Peltierelement und/oder als Durchlauferhitzer ausgelegt sein. Das dritte Teilstück 21c verbindet die erste Temperiereinheit 18 mit der ersten Entgasungseinheit 1. An der ersten Entgasungseinheit 1 kann eine erste Unterdruckleitung 41 vorgesehen sein, die mit dem unten beschriebenen vierten Bereich 140 verbunden sein kann. Das vierte Teilstück 21d verbindet die erste Entgasungseinheit 1 mit dem Flüssigkeitszwischenbehälter 17 und ist an der ersten Auslassöffnung 23 angeschlossen. Außerdem ist der erste Bereich 110 mit dem dritten Bereich 130 derart verbunden, dass der Flüssigkeitszwischenbehälter 17 über eine Flüssigkeitsversorgungsleitung 33 mit dem Verteiler 14 aus dem dritten Bereich 130 verbunden ist. In der Flüssigkeitsversorgungsleitung 33 ist ein Zuschaltventil angeordnet, um die Flüssigkeitsmenge vom Flüssigkeitszwischenbehälter 17 zum Verteiler 14 zu steuern bzw. zu regeln. Außerdem ist an dem Flüssigkeitszwischenbehälter 17 eine Überdruckleitung 19a samt Flüssigkeitsfalle 19 und Zuschaltventil 20 angeschlossen, um einen Überdruck von ca. 1 bis 2 bar in der Flüssigkeitsversorgungsleitung 33 erzeugen zu können.
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Der zweite Bereich 120 bildet einen zweiten Flüssigkeitskreislauf und umfasst einen Flüssigkeitspack 6, aus dem Druckerflüssigkeit mittels einer Vorpumpe 8 in einen Flüssigkeitsvorratsbehälter 7 (3 1 bis 10 1) gepumpt wird. An dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 7 ist eine Entlüftungsleitung 5a angeschlossen, die in einer ersten Tintenfalle 5 mündet. Ebenso führt eine weitere Entlüftungsleitung 5b aus dem Flüssigkeitspack 6 in die Tintenfalle 5. Der Flüssigkeitsvorratsbehälter 7 weist ferner eine Einlassöffnung 29 (im Weiteren als zweite Einlassöffnung bezeichnet) zur Entgasungsleitung 28a bis 28f und eine Auslassöffnung (im Weiteren als zweite Auslassöffnung bezeichnet) aus der Entgasungsleitung 28a bis f. Die Entgasungsleitung 28 besteht aus mehreren Teilstücken. Das erste Teilstück 28a verbindet die zweite Einlassöffnung 29 mit dem zweiten Umschaltventil 12. Der zweite Teilstück 28b verbindet das zweite Umschaltventil 12 mit einer zweiten Entgasungspumpe 9. Das dritte Teilstück 28c verbindet die zweite Entgasungspumpe 9 mit einem Partikelfilter 10. Der Partikelfilter 10 kann über eine Entlüftungsleitung 10a mit dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 7 verbunden sein. In der Entlüftungsleitung 10a kann ein Entlüftungsventil 10b vorgesehen sein. Das dritte Teilstück 28d verbindet den Partikelfilter 10 mit der zweiten Entgasungseinheit 2. An der zweiten Entgasungseinheit 2 kann eine zweite Unterdruckleitung 42 vorgesehen sein, die mit dem unten beschriebenen vierten Bereich 140 verbunden sein kann. Jede Entgasungseinheit 1 und 2 kann einen eignen (getrennten) vierten Bereich 140 aufweisen.
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Das fünfte Teilstück 28e verbindet die zweite Entgasungseinheit 2 mit einem ersten Umschaltventil 11. In der in 1 abgebildeten Ausführungsform ist eine zweite Temperiereinheit 35 im fünften Teilstück 28e angeordnet. Diese Temperiereinheit 35 kann in Kombination (also zusätzlich eine weitere Temperiereinheit) oder alternativ dazu im vierten Teilstück 28d angeordnet sein. Die in der 1 eingezeichneten Temperiereinheit 35 kann aber auch ganz entfallen. Das sechste Teilstück 28f verbindet das erste Umschaltventil 11 mit dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 7 und ist an der zweiten Auslassöffnung 30 angeschlossen. Der zweite Bereich 120 ist mit dem ersten Bereich 110 über eine Flüssigkeitsverbindungsleitung 31 miteinander verbunden. Dabei verbindet die Flüssigkeitsverbindungsleitung 31 konkret das erste Umschaltventil 11 aus dem zweiten Bereich 120 mit dem Flüssigkeitszwischenbehälter 17 aus dem ersten Bereich 110. Dabei kann das erste Umschaltventil 11 die Flüssigkeitsmenge aus dem zweiten Flüssigkeitskreislauf (zweiter Bereich 120) in den ersten Flüssigkeitskreislauf (erster Bereich 110) steuern bzw. regeln.
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Der dritte Bereich 130 umfasst einen Verteiler 14 mit einem Eingangsanschluss 14a, einem Ausgangsanschluss 14b und mehreren Verteileranschlüsse 14c. Ferner umfasst der erste Bereich 110 mehrere Druckköpfe 13, die jeweils über eigene Verteilerleitung 34 mit dem Verteiler 14 über die Verteileranschlüsse 14c verbunden sein können. Am Eingangsanschluss 14a ist die oben erwähnte Flüssigkeitsversorgungsleitung 33 aus dem ersten Bereich 110 angeschlossen, über die der Verteiler 14 mit Druckerflüssigkeit versorgt wird. Entsprechend dem Verbrauch an Druckerflüssigkeit, wie Tinte, Coater und/oder Primer, wird diese an die entsprechenden Druckköpfen 13 verteilt. Am Ausgangsanschluss 14b ist eine Rücklaufleitung 32 angeschlossen, über die überschüssige Druckerflüssigkeit abgeleitet wird und mit dem zweiten Bereich 120 über dem zweiten Umschaltventil 12 verbunden ist.
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Der vierte Bereich 140 umfasst eine Flüssigkeitsfalle 25, in die mindestens eine der beiden Unterdruckleitung 41 und 42 aus der ersten bzw. zweiten Bereich 110 und 120 führen. Die Flüssigkeitsfalle 25 kann einen Sensor 27 aufweisen, um die Bestandteile und/oder Menge des in der Falle aufgefangenen Kondensats zu erfassen. Aus der Falle 25 führt eine weitere Unterdruckleitung 43, in der eine Unterdruckpumpe 26 angeschlossen ist und von der ein Lüftungsventil 43a und ein Vakuumsensor 43b abzweigt. Dabei wird ein Absolutdruck von 100 bis 200 mbar erzeugt.
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Eine solche wie oben beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung kann für jede Flüssigkeit vorhanden sein. So kann eine solche Vorrichtung für einzelne Tintenfarbe, Coater und/oder Primer vorgesehen sein.
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Nachfolgend wird nun die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert.
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So wird am Anfang beispielsweise Tinte aus dem Flüssigkeitspack 6 mittels der Vorpumpe 8 in den Flüssigkeitsvorratsbehälter gefördert. Von dort gelangt die Tinte in das erste Teilstück 28a der Entgasungsleitung über das zweite Umschaltventil 12 entlang des zweiten Teilstücks durch die zweite Entgasungspumpe 9. Im dritten und vierten Teilstück 28c und d ist eine Partikelfilter 10 vorgesehen, um eventuelle in der Tinte unerwünschte Hartstoffe zu entfernen. Im Anschluss daran läuft die Tinte durch die zweite Entgasungseinheit 2. Dabei erfährt die Tinte eine erste Entgasung. Diese kann, um die Entgasungsleistung zu erhöhen, dabei an einer Unterdruckleitung 42 angeschlossen sein. Die an der Unterdruckleitung 42 angeschlossene Unterdruckpumpe 26 kann einen absoluten Druck von 100 bis 300mbar (vorzugsweise 150mbar) erzeugen. Stromaufwärts zur Unterdruckpumpe 26 ist eine Flüssigkeitsfalle 25 angeordnet, die eventuell beim Entgasen entstehende Kondensate auffängt.
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Danach weist die Tinte noch eine Restgasmenge von 4 bis 5ppm auf. Die Tinte kann stromaufwärts und/oder stromabwärts zur zweiten Entgasungseinheit 2 temperiert werden. Die Tinte sollte in diesem Bereich eine Temperatur von ca. 15 bis 25°C aufweisen. Über das erste Umschaltventil 11 wird die Tinte wieder dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 7 zugeführt. Die Tinte kann dabei bereits mehrfach in der zweiten Entgasungsleitung 28a bis 28f durchgespült worden sein und somit bereits mehrfach durch die zweite Entgasungseinheit 2 gefördert worden sein, bevor die Tinte über das erste Umschaltventil 11 und die Flüssigkeitsverbindungsleitung 31 in den Flüssigkeitszwischenbehälter 17 gefördert wird. Somit hat die Tinte im zweiten Bereich 120 bereits eine mehrfache Entgasung erfahren, bevor die Tinte tatsächlich in den ersten Bereich 110 gefördert wird.
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Im ersten Bereich 110 wird nun die Tinte ebenfalls mehrfach entgast. Dabei wird die Tinte aus dem Flüssigkeitszwischenbehälter 17 von der ersten Entgasungspumpe 16 angesogen und über die erste Temperiereinheit 18 gefördert. Dazu wird die Tinte auf eine Temperatur von ca. 25° bis 30°C temperiert. Danach fliest die Tinte durch die erste Entgasungseinheit 1 zurück in den Flüssigkeitszwischenbehälter 17. Wird nun diese Tinte auf einen Aufzeichnungsträger gedruckt, wird die Tinte aus dem Flüssigkeitszwischenbehälter 17 über die Flüssigkeitsversorgungsleitung 33 an den Verteiler 14 gefördert. Dazu wird das in der Flüssigkeitsversorgungsleitung 33 angeordnete Umschaltventil 15 geöffnet. Dieser Verteiler 14 verteilt nun die Tinte entsprechend auf die Druckköpfe 13. Überschüssige Tinte wird über die Rücklaufleitung 32 in den zweiten Bereich 120 gefördert.
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Die Entgasungseinheit 1 (und/oder auch 2) kann, um die Entgasungsleistung zu erhöhen, dabei an einer Unterdruckleitung 41 angeschlossen sein. Die an der Unterdruckleitung 41 angeschlossene Unterdruckpumpe 26 kann einen absoluten Druck von 100 bis 200mbar (vorzugsweise 150mbar) erzeugen. Stromaufwärts zur Unterdruckpumpe 26 ist eine Flüssigkeitsfalle 25 angeordnet, die eventuell beim Entgasen entstehende Kondensate auffängt. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass hier die Tinte (im Allgemeinen die Druckerflüssigkeit) in ihrer Zusammensetzung leicht verändert wird. Daher kann ein Sensor 27 in der Flüssigkeitsfalle vorhanden sein, um festzustellen, ob dies tatsächlich der Fall ist. Insbesondere, wenn eine bestimmte Tintenfarbe für einen längeren Zeitraum nicht benötigt wird, kann die Tintenzusammensetzung durch die kontinuierliche Entgasung derart verändert worden sein, dass mit der im ersten Bereich 110 vorhandenen Tinte keine optimalen Druckergebnisse erzielt werden können. Wird dies durch den Sensor festgestellt, so kann die Tinte aus dem ersten Bereich 110 mit der Tinte aus dem zweiten Bereich vermischt und/oder ausgetauscht werden.
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Dazu wird das Zuschaltventil 15 und das zweite Umschaltventil 12 geöffnet, um die Tinte aus dem Flüssigkeitszwischenbehälter 17 zu entfernen und/oder zu entleeren. Gleichzeitig dazu oder erst nach der teilweisen oder vollständigen Entleerung des Flüssigkeitszwischenbehälters 17 kann das erste Umschaltventil 11 geöffnet werden, um nun „frische“ Tinte aus dem zweiten Bereich 120 in den ersten Bereich 110 zu fördern.
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Damit kann gewährleistet werden, dass die Druckerflüssigkeit schonenden temperiert und entgast wird, so dass die Druckerflüssigkeit immer die erforderliche Gasrestmenge unterschreitet und ihre Zusammensetzung innerhalb der erforderlichen Toleranzen liegt, um ein gutes (optimales) Druckbild zu erhalten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Entgasungseinheit
- 2
- zweite Entgasungseinheit
- 5
- Flüssigkeitsfalle
- 5a,b
- Entlüftungsleitung
- 6
- Flüssigkeitspack
- 7
- Flüssigkeitsvorratsbehälter
- 8
- Vorpumpe
- 9
- zweite Entgasungspumpe
- 10
- Filter
- 10a
- Entlüftungsleitung
- 10b
- Entlüftungsventil
- 11
- erstes Umschaltventil
- 12
- zweites Umschaltventil
- 13
- Druckkopf
- 14
- Flüssigkeitsverteiler
- 14a
- Eingangsanschluss von 14
- 14b
- Ausgangsanschluss von 14
- 14c
- Verteileranschluss von 14
- 15
- Zuschaltventil
- 16
- erste Entgasungspumpe
- 17
- Flüssigkeitszwischenbehälter
- 18
- erste Temperiereinheit
- 19
- weitere Flüssigkeitsfalle
- 19a
- Überdruckleitung
- 20
- Weiteres Zuschaltventil
- 21
- Erste Entgasungsleitung
- 22
- Erste Einlassöffnung
- 23
- Erste Auslassöffnung
- 24
- Unterdruckleitung
- 25
- Kondensatfalle
- 26
- Unterdruckpumpe
- 27
- Sensor
- 28
- zweite Entgasungsleitung
- 29
- zweite Einlassöffnung
- 30
- zweite Auslassöffnung
- 31
- Flüssigkeitsverbindungsleitung
- 32
- Rücklaufleitung
- 33
- Flüssigkeitsversorgungsleitung
- 34
- Verteilerleitung
- 35
- zweite Temperiereinheit
- 41
- erste Unterdruckleitung
- 42
- zweite Unterdruckleitung
- 43a
- Lüftungsventil
- 43b
- Vakuumsensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010061000 A1 [0001, 0005]