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Gebiet der Technik
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Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einer Lagerbohrung eines Zylindergehäuses gelagerten Zylinderkern und einer im Zylindergehäuse gelagerten, mit dem Zylinderkern drehgekoppelten Kurbelwelle, an der ein von einem in einem Flanschabschnitt des Zylindergehäuses angeordneten Federelement kraftbeaufschlagter Schieber angreift, um den aus einer Neutralstellung drehverstellten Zylinderkern zurück in die Neutralstellung zu drehen.
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Stand der Technik
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Die
EP 2 738 325 A1 beschreibt einen Schließzylinder, bei dem ein mit einem Knauf koppelbarer und entkoppelbarer Abschnitt eines Zylinderkernes eine Verzahnung aufweist, die mit einem Zahnrad in einem Zahneingriff steht, so dass das Zahnrad bei einer Drehung des Kaufs mitgedreht wird. Das Zahnrad trägt einen Kurbelzapfen, an dem eine im Flanschabschnitt des Zylindergehäuses angeordnete Druckfeder angreift, um den aus einer Neutralstellung verdrehten Zylinderkern wieder zurück in die Neutralstellung zu drehen.
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Ein Rückstellsystem für die Schließnase elektronischer Schließsysteme wird auch in den
DE 10 2013 001 501 B3 und
DE 10316 522 B3 beschrieben. Hier weist der Zylinderkern einen exzentrischen Abschnitt auf, an dem eine Druckfeder angreift.
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Vorrichtungen zum Zurückstellen des Zylinderkerns bzw. eines Schließgliedes eines Schließzylinders in eine Neutralstellung beschreiben auch die
WO 2008/095528 A1 und
EP 2 597 229 B1 .
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schließzylinder gebrauchsvorteilhaft und insbesondere montagetechnisch zu verbessern.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei die Unteransprüche nicht nur vorteilhafte Weiterbildungen des Hauptanspruchs, sondern auch eigenständige Lösungen der Aufgabe darstellen. Einzelne Merkmale der Unteransprüche können beliebig miteinander und dem Hauptanspruch kombiniert werden.
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Zunächst und im Wesentlichen wird vorgeschlagen, dass der Flanschabschnitt des Zylindergehäuses, der sich in Radialrichtung bezogen auf die Drehachse des Zylinderkernes an einen den Zylinderkern lagernden Lagerabschnitt anschließt, eine Tasche aufweist. Die Tasche kann einen Taschenboden aufweisen und eine Taschenwandung. Die Tasche bildet somit eine insbesondere zur Breitseite hin offene Vertiefung oder Ausnehmung. Es ist ferner bevorzugt vorgesehen, dass die Tasche zwei sich gegenüberliegende Taschenwände aufweist. Es ist ferner von Vorteil, wenn die Tasche eine Taschenöffnung aufweist, die von einem Einsatzstück verschließbar ist. Das Einsatzstück bildet somit gewissermaßen einen Deckel oder ein Verschlussstück aus, mit dem die Taschenöffnung verschließbar ist. Eine Außenwandung des Einsatzstückes kann dann bündig zur Breitseitenfläche des Flanschabschnittes verlaufen. In der Tasche soll sich erfindungsgemäß der Schieber befinden. Es ist von Vorteil, wenn sich der Schieber an einer ersten Taschenwand abstützt. Das Federelement soll bevorzugt ebenfalls in der Tasche angeordnet sein und sich einerseits am Schieber und andererseits an einer zweiten Taschenwand abstützen. Die beiden Taschenwände liegen sich bevorzugt gegenüber. Die erste und zweite Taschenwand können in Radialrichtung bezogen auf die Drehachse des Zylinderkernes voneinander beabstandet sein. Der Schieber hat bevorzugt eine Verlagerungsrichtung, die der Radialrichtung entspricht. Die Wirkrichtung des Federelementes ist ebenfalls bevorzugt die Radialrichtung. Der Schieber kann eine Mitnehmeraussparung aufweisen. In dieser Mitnehmeraussparung greift die Kurbelwelle ein. Die Kurbelwelle greift hierzu bevorzugt mit einem Kurbelzapfen in die Mitnehmeraussparung ein. Das Einsatzstück kann Lagerböckchen aufweisen, um die Kurbelwelle zu lagern. Die Kurbelwelle kann vor dem Einsetzen des Einsatzstückes in die Tasche dem Einsatzstück zugeordnet werden. Die Kurbelwelle wird hierzu in eine Lagerausnehmung eingesetzt. Die Lagerböckchen fixieren die Kurbelwelle. Es ist von Vorteil, wenn die Drehachse der Kurbelwelle mittels Kugellagern oder dergleichen in den Lagerausnehmungen gelagert wird. Es kann vorgesehen sein, dass die Lagerausnehmungen und/ oder die Lagerböckchen die Kugellager oder dergleichen im Wege einer Clipsverbindung halten. In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kurbelwelle mittels ineinandergreifender Zähne von zumindest zwei Zahnrädern mit dem Zylinderkern drehgekoppelt ist. Die zumindest zwei Zahnräder sind jeweils um Achsen drehbar, die parallel zur Drehachse des Zylinderkernes verlaufen. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Abschnitt des Zylinderkernes mit einem Zahnrad verbunden, welches mit einem weiteren Zahnrad kämmt, welches wiederum mit einem Zahnrad kämmt, das auf der Drehachse der Kurbelwelle steckt. Die Kupplung zwischen Zahnrad und Abschnitt des Zylinderkernes bzw. Drehachse der Kurbelwelle kann über einen Mehrkant erfolgen, der in eine Mehrkantöffnung des Zahnrades eingreift. Das Federelement kann aus mehreren nebeneinander angeordneten einzelnen Druckfedern bestehen, die sich einerseits am Schieber und andererseits an einem Druckstück abstützen. Das Druckstück kann sich dabei an der Taschenwand abstützen. Das Druckstück und/oder der Schieber können Vorsprünge aufweisen, die in die Höhlungen der das Federelement ausbildenden Wendelgangdruckfeder eingreifen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Schieber Aussparungen aufweist, in die jeweils ein Ende einer Wendegangdruckfeder eingreift. Der Zylinderkern kann mit einem Betätigungsknauf drehverbunden sein. Der Zylinderkern kann zwei in Achsrichtung nebeneinander angeordnete Abschnitte aufweisen, wobei ein erster Abschnitt drehfest an die Kurbelwelle gekoppelt ist und ein zweiter Abschnitt drehfest mit dem Knauf gekoppelt ist. Zwischen den beiden Abschnitten des Zylinderkernes kann eine Kupplung vorgesehen sein, die den zweiten Abschnitt mit dem ersten Abschnitt drehkuppeln oder drehentkuppeln kann. Bei der Kupplung handelt es sich bevorzugt um eine elektromechanische Kupplung. Im Betätigungsknauf kann eine Transponderleseeinrichtung oder eine andere Schlüsselgeheimniserfassungseinrichtung vorgesehen sein, die das Schlüsselgeheimnis eines Schlüssels auslesen kann. Stimmt das Schlüsselgeheimnis mit einem zulässigen Schlüsselgeheimnis überein, so wird die normalerweise entkuppelte Kupplung zwischen den beiden Abschnitten des Zylinderkernes in eine Kupplungsstellung gebracht, so dass durch Drehung des Drehknaufes die beiden Zylinderkernabschnitte und die Kurbelwelle gedreht werden können. Dabei bewirkt der Eingriff des Kurbelzapfens in die Mitnahmeaussparung eine Verlagerung des Schiebers entgegen der Rückstellkraft des Federelementes. Einhergehend mit der Drehung des Zylinderkernes wird ein mit dem ersten Abschnitt des Zylinderkernes drehfest verbundenes Schließglied gedreht. Nach der Entkupplung der beiden Zylinderkernabschnitte oder einem Loslassen des Betätigungsknaufes bewirkt die Spannung des Federelementes eine Kraftbeaufschlagung auf den Kurbelzapfen und damit eine Rückverstellung des Schiebers in eine Grundstellung, die einer Neutralstellung des Zylinderkernes entspricht. Das Schließglied wird durch diese Rückstellung des Zylinderkernes in eine Drehstellung gebracht, in der es die ordnungsgemäße Funktion eines Panikschlosses oder Antipanikschlosses nicht beeinträchtigt. In einer Weiterbildung der Erfindung besitzt die Rückstellvorrichtung eine Totpunktsicherung. Hierzu besitzt die Mitnehmeraussparung eine Rampenanordnung. Die Rampenanordnung besteht aus zwei dachförmig zueinanderstehenden Rampen, auf denen der Kurbelzapfen aufläuft, wenn er seine der Neutralstellung um 180° gegenüberliegende obere Totpunktstellung erreicht. Die Totpunktstellung fällt mit einer Position des Drehzapfens auf einer Firstlinie zwischen den beiden Rampenflächen zusammen, so dass die Tendenz besteht, dass die beiden Rampenflächen den Kurbelzapfen aus der Totpunktstellung verlagern, so dass die Federkraft des Federelementes eine Rückstellkraft auf die Kurbelwelle ausüben kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Rückstelleinrichtung wird u.a. eine vereinfachte Montage des Schließzylinders ermöglicht. In einem ersten Montageschritt werden die ein oder mehreren Zylinderkerne und das Schließglied sowie ein mit dem Zylinderkern drehgekoppeltes Zahnrad im Zylindergehäuse montiert. Die im Flanschabschnitt des Zylindergehäuses angeordnete Tasche ist dann noch unbestückt. In einem weiteren Montageschritt werden dann der Schieber sowie das Federelement und ggf. auch das Druckstück in die Tasche eingesetzt. Dies kann in Form einer vorgefertigten Baugruppe erfolgen, wobei die Baugruppe aus dem Druckstück, dem bevorzugt aus mehreren Wendelgangdruckfedern bestehenden Federelement und dem Schieber besteht. Mit zusammengedrücktem Federelement wird die Baugruppe in die Tasche eingesetzt, so dass sich das Federelement bzw. das Druckstück an einer Wand der Tasche abstützt und sich der Schieber an einer zweiten, der ersten gegenüberliegenden Wand abstützt. Die Mitnehmeraussparung des Schiebers weist dann zur Öffnung der Tasche. Der Schieber liegt mit seiner Rückseite auf einem Boden der Tasche auf.
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In einem weiteren Montageschritt kann dann die Kurbelwelle in die Tasche eingesetzt werden. Hierzu kann es von Vorteil sein, wenn die Kurbelwelle zuvor mit dem Einsatzstück verbunden, insbesondere clipsverbunden wird. Mit dem Einsatzstück kann auch ein weiteres Zahnrad clipsverbunden sein, welches das auf der Kurbelwelle sitzende Zahnrad mit dem auf dem Zylinderkern sitzende Zahnrad drehkoppelt. Nach dem Einsetzen der Kurbelwelle in die Tasche, wobei der Kurbelzapfen in die Mitnehmeraussparung eingesetzt wird, ist die Tasche durch das Einsatzstück verschlossen. Die Außenwandung des Einsatzstückes schließt bündig mit der Breitseitenfläche der Breitseite des Flanschabschnittes ab. Das Einsatzstück, welches auch die Funktion eines Deckels der Tasche aufweist, kann mit dem Flanschabschnitt des Zylindergehäuses verschraubt sein.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Darstellung einen Schließzylinder mit einem Zylindergehäuse 1, zwei Betätigungsknäufen 26, 27, einem Schließglied 25 und einem eine Tasche verschließenden Einsatzstück 12,
- 2 die Draufsicht auf den Schließzylinder gemäß 1,
- 3 den Schnitt gemäß der Linie III - III in 2,
- 4 eine perspektivische Darstellung des in der 3 dargestellten Schnitts,
- 5 vergrößert den Ausschnitt V in 3,
- 6 den Schnitt gemäß der Linie VI - VI in 3,
- 7 den Schnitt gemäß der Linie VII - VII in 3,
- 8 den Schnitt gemäß der Linie VIII - VIII in 3,
- 9 eine Explosionsdarstellung des Schließzylinders und dessen Einzelteile in verschiedenen Drehstellungen eines Zylinderkernes 2,
- 10 perspektivisch die Rückseite des Einsatzstückes 12 sowie eine Kurbelwelle 4,
- 11 einen Schieber 7 nebst Federelement 6 und Druckstück 16, und
- 12 eine weitere Explosionsdarstellung wesentlicher Elemente des Schließzylinders.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Der in den Zeichnungen dargestellte Schließzylinder besitzt ein Zylindergehäuse 1, welches zwei axial bezogen auf eine Drehachse von einem Zylinderkern 2 voneinander beabstandete Gehäuseabschnitte aufweist, wobei jeder Gehäuseabschnitt des Zylindergehäuses 1 einen Lagerabschnitt zur Lagerung eines Zylinderkernes 2 und einen Flanschabschnitt 5 aufweist. Die beiden Zylinderkerne 2 sind jeweils mit einem Schließglied 25 drehgekoppelt, welches durch Drehen von einem Innenknauf 27 oder einem Außenknauf 26 verdreht werden kann, um insbesondere ein Panikschloss bzw. Antipanikschloss zu betätigen. Im Außenknauf 26 befindet sich eine Leseeinrichtung, mit der das Schlüsselgeheimnis eines Schlüssels, insbesondere die Kennung eines Transponders ausgelesen werden kann. Eine dort angeordnete elektronische Schaltung prüft das Schlüsselgeheimnis auf Schließberechtigung. Wird die Schließberechtigung erkannt, so wird ein erster Abschnitt des Zylinderkerns 2, der drehfest mit dem Schließglied 25 verbunden ist, mit einem zweiten Abschnitt des Zylinderkerns 2 von einer Frei-dreh-Stellung in eine Mit-dreh-Stellung gekuppelt, der drehfest am Außenknauf 26 sitzt. Die beiden in den Zeichnungen nicht gesondert dargestellten Abschnitte des Zylinderkerns 2 sind im Normalzustand in der Frei-dreh-Stellung nicht miteinander drehgekoppelt, so dass sie sich relativ zueinander verdrehen können, sondern nur nach einer Verlagerung einer ebenfalls nicht im Detail dargestellten Kupplung von einer entkuppelten Stellung in eine gekuppelte Stellung, in der die beiden Abschnitte drehfest miteinander verbunden sind.
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Der mit dem Schließglied 25 drehgekoppelte Abschnitt des Zylinderkernes 2 trägt ein Zahnrad 24, dessen Zähne mit einem Zahnrad 14 kämmen, das um eine Drehachse drehbar im Zylindergehäuse 1 gelagert ist, die parallel zur Drehachse des Zylinderkernes 2 verläuft. Das Zahnrad 14 kämmt wiederum mit einem Zahnrad 15, das um eine Drehachse im Zylindergehäuse 1 gelagert ist, die parallel zur Drehachse des Zylinderkernes 2 verläuft. Das Zahnrad 15 sitzt beim Ausführungsbeispiel auf einer Drehachse der Kurbelwelle 4, wobei die Kurbelwelle 4 hierzu einen Mehrkantabschnitt 22 aufweist, der in eine Mehrkantöffnung 23 des Zahnrades 15 eingreift.
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Die Kurbelwelle 4 besitzt zwei axial bezogen auf ihre Drehachse voneinander beabstandete Lagerabschnitte, die jeweils ein Kugellager 19 tragen. Zwischen den beiden Kugellagern 19 befinden sich Kurbelscheiben 31, die mit einem Kurbelzapfen 18 miteinander verbunden sind, wobei der Kurbelzapfen 18 exzentrisch zur Drehachse der Kurbelwelle 4 angeordnet ist.
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Das Einsatzstück 12 besitzt eine Außenseite, die von einer ebenen Fläche ausgebildet ist, die im montierten Zustand bündig in der Breitseitenfläche des Flanschabschnittes 5 des Zylindergehäuses 1 einliegt. Die Rückseite des Einsatzstückes 12 bildet Lagerelemente, insbesondere Lagerausnehmungen, aus, um die Kurbelwelle 4 zu lagern. Insbesondere sind dort Lagerschalen 21 vorgesehen, um die Kugellager 19 zu lagern. Es sind ferner Lagerböckchen 20 vorgesehen, die auf die Lagerelemente aufgesetzt, insbesondere aufgeclipst werden können, um die Kugellager 19 in den Lagerschalen 21 zu fixieren. Die Kurbelwelle 4 und das Einsatzstück 12 können eine Baugruppe ausbilden.
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Die Breitseite des Flanschabschnittes 5 des Zylindergehäuses 1 bildet mittels einer Aussparung oder Vertiefung eine Tasche 8 aus. Die Tasche 8 besitzt einen Taschenboden, der parallel zur Breitseitenfläche des Flanschabschnittes 5 verläuft. Die Tasche 8 besitzt darüber hinaus eine Taschenöffnung 9, die in der Breitseitenebene des Flanschabschnittes 5 liegt und die mit dem Einsatzstück 12 verschlossen werden kann. Darüber hinaus besitzt die Tasche 8 Taschenwände, wobei eine erste Taschenwand 10, die in Radialrichtung von der Drehachse des Zylinderkernes 2 entfernt liegt, einer zweiten Taschenwand 11 gegenüberliegt, die der Drehachse des Zylinderkernes 2 benachbart liegt. Zwischen diesen aufeinander zuweisenden Taschenwänden 10, 11 wird eine weitere Baugruppe eingesetzt, die aus einem Schieber 7, einem aus mehreren Wendelgangdruckfedern bestehenden Federelement 6 und einem Druckstück 16 besteht. Die Wendelgangdruckfedern des Federelementes 6 stützen sich einerseits am Schieber 7 und andererseits am Druckstück 16 ab. Das Druckstück weist in die Öffnungen der Wendelgangdruckfedern eingreifende Vorsprünge 28 auf. Der Schieber 7 weist Aussparungen 29 auf, in die die anderen Enden der Wendelgangdruckfedern eingreifen können. Der Schieber 7 besitzt zudem eine zu einer Seite hin offene Mitnehmeraussparung 13. Die Baugruppe kann nach einer Kompression des Federelementes 6 in die Tasche 8 eingesetzt werden, so dass sich der Schieber 7 an der ersten Taschenwand 10 und das Druckstück 16 an der zweiten Taschenwand 11 abstützt. Das Federelement 6 besitzt eine Vorspannung. Eine Öffnung der Mitnehmeraussparung 13 weist dabei in Richtung der Taschenöffnung 9, also vom Taschenboden weg. Die Mitnehmeraussparung 13 wird von einem Einschnitt ausgebildet, der quer zur Verlagerungsrichtung des Schiebers verläuft.
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Die zuvor beschriebene aus Kurbelwelle 4 und Einsatzstück 12 bestehende Baugruppe kann jetzt montiert werden, wobei hierzu die Kurbelwelle 4 in eine Drehstellung gebracht wird, in der der Kurbelzapfen 18 in die Mitnehmeraussparung 13 eingreifen kann. Beim Einsetzen dieser Baugruppe in die Tasche 8 treten die Zahnräder 14, 15, 24 in einen Zahneingriff. Das Zahnrad 14, welches ein Zwischenrad ausbildet, kann zusammen mit der die Kurbelwelle 4 beinhaltenden Baugruppe montiert werden. Es ist aber auch möglich, das Zwischenrad 14 vorher zu montieren.
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Die Mitnehmeraussparung 13 besitzt zwei parallel zueinander verlaufende Flanken, wobei die zum Federelement 6 weisende Flanke der Mitnehmeraussparung 13 eine Rampenanordnung 17 aufweist. Die Rampenanordnung 17 besitzt zwei dachartig zueinanderstehende Rampenflächen, die sich in einer Firstlinie treffen. Die Firstlinie liegt in einer Position, die mit der oberen Totpunktstellung des Kurbelzapfens 18 zusammenfällt. In seiner oberen Totpunktstellung liegt der Kurbelzapfen 18 somit an der Firstlinie der Rampenanordnung 17. Er nimmt eine mechanisch labile Stellung ein und gleitet entlang einer der beiden Rampenflächen aus der Totpunktstellung in eine Stellung, in der die Federkraft des Federelementes 6 ein Drehmoment auf den Kurbelzapfen 18 ausüben kann. Die Kurbelwelle 4 wird dann von der Kraft des sich entspannenden Federelementes 6 zurück in eine Neutralstellung gebracht. Einhergehend damit wird auch das aus einer Neutralstellung gebrachte Schließglied 25 zurück in die Neutralstellung gebracht.
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Die Funktionsweise des Schlosses ist die Folgende: Aufgrund der Federkraft des Federelementes 6 wird die Kurbelwelle 4 und das mit der Kurbelwelle 4 drehfest gekoppelte Schließglied 25 in einer Neutralstellung gehalten, in der das Schließglied 25 eine Drehstellung einnimmt, in der es die Panikfunktion eines Antipanik-Panikschlosses nicht beeinträchtigt. Wird ein elektronischer Schlüssel, bspw. ein Transponder in die Nähe des Außenknaufs 26 gebracht, und erkennt eine im Außenknauf 26 angeordnete elektronische Schaltung die Schließberechtigung des Transponders, so wird eine elektromechanische Kupplung 30 betätigt, die eine ansonsten von einem ersten Abschnitt des Zylinderkernes 2 entkoppelten zweiten Abschnitt des Zylinderkernes 2 mit dem ersten Abschnitt des Zylinderkernes 2 koppelt, so dass eine Drehbetätigung des Außenknaufes 26 eine Verdrehung des Schließgliedes 25 und des mit dem Schließglied 25 gekoppelten Rückstellmechanismus zur Folge hat. Einhergehend damit dreht sich die Kurbelwelle 4 des Rückstellmechanismus aus der Neutralstellung und schleppt den Schieber 7 mit, in dem sich der Kurbelzapfen 18 innerhalb der Mitnahmeaussparung 13 bewegt. Wird den Knauf 26 losgelassen, so bewirkt die Kraft des gespannten Federelementes 6 eine Rückverlagerung des Schiebers 7 und eine Drehverlagerung des Zylinderkernes 2 bzw. des Schließgliedes 25 in die Neutralstellung.
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Diese Rückstellfunktion erfolgt auch bei einer Drehbetätigung des Schließgliedes 25 mittels des Innenknaufes 27.
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Die vorstehenden Ausführungen dienen der Erläuterung der von der Anmeldung insgesamt erfassten Erfindungen, die den Stand der Technik zumindest durch die folgenden Merkmalskombinationen jeweils auch eigenständig weiterbilden, wobei zwei, mehrere oder alle dieser Merkmalskombinationen auch kombiniert sein können, nämlich:
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Ein Schließzylinder, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Flanschabschnitt eine Tasche aufweist mit einer in einer Breitseite des Flanschabschnittes liegenden Taschenöffnung, in der der Schieber sich an einer ersten Taschenwand abstützend und das Federelement sich am Schieber und einer zweiten Taschenwand abstützend einliegen.
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Ein Schließzylinder, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kurbelwelle in einem die Taschenöffnung verschließenden Einsatzstück gelagert ist.
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Ein Schließzylinder, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kurbelwelle in eine zur Taschenöffnung hin offene Mitnahmeaussparung des Schiebers eingreift.
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Ein Schließzylinder, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kurbelwelle mittels ineinandergreifender Zähne von zumindest zwei Zahnrädern mit dem Zylinderkern drehgekoppelt ist.
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Ein Schließzylinder, der gekennzeichnet ist durch ein zwischen der zweiten Taschenwand und dem Federelement angeordnetes Druckstück.
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Ein Schließzylinder, der gekennzeichnet ist durch eine in der Mitnahmeaussparung angeordnete Rampenanordnung, die in einer Totpunktstellung der Kurbelwelle mit einem Kurbelzapfen zusammenwirkt.
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Ein Schließzylinder, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kurbelwelle mittels Kugellagern im Zylindergehäuse drehgelagert ist.
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Ein Schließzylinder, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Zylinderkern mit einem Knauf drehverbunden ist.
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Ein Schließzylinder, der dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Abschnitt des Zylinderkerns mittels einer Kupplung von der Kurbelwelle drehentkoppelbar ist.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich, aber auch in Kombination untereinander) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren, auch ohne die Merkmale eines in Bezug genommenen Anspruchs, mit ihren Merkmalen eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen. Die in jedem Anspruch angegebene Erfindung kann zusätzlich ein oder mehrere der in der vorstehenden Beschreibung, insbesondere mit Bezugsziffern versehene und/oder in der Bezugsziffernliste angegebene Merkmale aufweisen. Die Erfindung betrifft auch Gestaltungsformen, bei denen einzelne der in der vorstehenden Beschreibung genannten Merkmale nicht verwirklicht sind, insbesondere soweit sie erkennbar für den jeweiligen Verwendungszweck entbehrlich sind oder durch andere technisch gleichwirkende Mittel ersetzt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zylindergehäuse
- 2
- Zylinderkern
- 3
- Lagerbohrung
- 4
- Kurbelwelle
- 5
- Flanschabschnitt
- 6
- Federelement
- 7
- Schieber
- 8
- Tasche
- 9
- Taschenöffnung
- 10
- Taschenwand
- 11
- Taschenwand
- 12
- Einsatzstück
- 13
- Mitnahmeaussparung
- 14
- Zahnrad
- 15
- Zahnrad
- 16
- Druckstück
- 17
- Rampenanordnung
- 18
- Kurbelzapfen
- 19
- Kugellager
- 20
- Lagerböckchen
- 21
- Lagerschale
- 22
- Mehrkantabschnitt
- 23
- Mehrkantöffnung
- 24
- Zahnrad
- 25
- Schließglied
- 26
- Außenknauf
- 27
- Innenknauf
- 28
- Vorsprung
- 29
- Aussparung
- 30
- Kupplung
- 31
- Kurbelscheibe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2738325 A1 [0002]
- DE 102013001501 B3 [0003]
- DE 10316522 B3 [0003]
- WO 2008/095528 A1 [0004]
- EP 2597229 B1 [0004]