DE102017108996A1

DE102017108996A1 - Wischtextilien sowie Verfahren zur Herstellung von Wischtextilien

Info

Publication number: DE102017108996A1
Application number: DE102017108996.9A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Aurich; Matthias Aurich
Original assignee: Gebr Aurich GmbH
Current assignee: Gebr Aurich GmbH
Priority date: 2017-04-27
Filing date: 2017-04-27
Publication date: 2018-10-31

Abstract

Dargestellt und beschrieben sind zunächst Wischtextilien, im Wesentlichen gebildet aus einer Basisstruktur, wie Vlies, Gewebe, Fadengelege, Gewirk oder Strickware, und einer aus einer Vielzahl von Fäden gebildeten, gewirkten Fadenstruktur, wobei die Henkel, Ösen, Schlaufen zu einem zu reinigenden Boden und die Maschen in Gegenrichtung an der Basisstruktur angeordnet sind. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von Wischtextilien.Aufgabe der Erfindung ist es, eine neue Wischtextilie zu schaffen, welche einfacher und kostengünstiger herzustellen ist.Die Lösung der Aufgabe besteht darin, dass lediglich die die Fadenstruktur bildenden Fäden zumindest teilweise wenigstens an der Oberfläche mit Tensiden versehen sind. Dies geschieht durch die folgenden Verfahrensschritte:- Die für die Herstellung der Wischtextilie vorgesehenen Fäden werden in einer Auftragseinrichtung zumindest teilweise wenigstens an der Oberfläche mit Tensiden benetzt.- Die mit Tensiden benetzten Fäden durchlaufen eine Trocknungseinrichtung.- Die Basisstruktur und die getrockneten, mit Tensiden versehenen Fäden werden in einer Wirkmaschine miteinander zu einer Wirktextilie verbunden.

Description

Die Erfindung bezieht sich zunächst auf Wischtextilien, im Wesentlichen gebildet aus einer Basisstruktur, wie Vlies, Gewebe, Fadengelege, Gewirk oder Strickware, und einer aus einer Vielzahl von Fäden gebildeten, gewirkten Fadenstruktur, wobei die Henkel, Ösen, Schlaufen zu einem zu reinigenden Boden und die Maschen in Gegenrichtung an der Basisstruktur angeordnet sind.
Derartige Wischtextilien nach dem Stand der Technik werden am bodenseitigen Ende von manuellen Wischvorrichtungen angeordnet und dann in mit Wasser und Reinigungsflüssigkeit gefüllten Eimer getaucht. Danach werden die getränkten Wischtextilien mit Hilfe der Wischvorrichtung über einen verschmutzten Boden geführt, wobei der Boden mittels der im Wischwasser vorhandenen Reinigungsflüssigkeit sowie den zusätzlichen an der Wischtextilie haftenden Tensiden, die unter anderem ein fleckenfreies Reinigen ermöglicht, von Schmutz befreit wird. Nach ausgiebiger Reinigung einer größeren Bodenfläche wird die Wischtextilie, welche im Wesentlichen eine Einwegtextilie darstellt, entsorgt.
Nachteilig an der Wischtextilie nach dem Stand der Technik ist die relativ aufwändige Herstellung. Die Wischtextilie nach dem Stand der Technik wird nämlich aus einem Vliesgewebe, Fadengelege, Gewirk oder Strickware erstellt, in die in einer Wirkmaschine eine Fadenstruktur eingearbeitet wird, die Henkel, Ösen, Schlaufen oder dergleichen aufweist. Dieses Produkt wird dann vollständig mit Tensiden durchtränkt und muss in einem letzten Arbeitsschritt zeitaufwändig und kostenintensiv getrocknet werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine neue Wischtextilie zu schaffen, welche einfacher und kostengünstiger herzustellen ist.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den nachfolgenden Merkmalen des Anspruchs 1:
Wischtextilien, im Wesentlichen gebildet aus einer Basisstruktur, wie Vlies, Gewebe, Fadengelege, Gewirk oder Strickware, und einer aus einer Vielzahl von Fäden gebildeten, gewirkten Fadenstruktur, wobei die Henkel, Ösen, Schlaufen zu einem zu reinigenden Boden und die Maschen in Gegenrichtung an der Basisstruktur angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich die die Fadenstruktur bildenden Fäden zumindest teilweise wenigstens an der Oberfläche mit Tensiden versehen sind.
Die erfindungsgemäße Wischtextilie hat den wesentlichen Vorteil, dass die Herstellung deutlich vereinfacht wird und damit kostengünstiger ist, da lediglich die die gewirkte Fadenstruktur bildenden einzelnen Fäden zumindest teilweise mit Tensiden getränkt und danach getrocknet werden müssen. Insgesamt verkürzt sich dadurch die Herstellung, wobei zugleich auch weniger Energieaufwand notwendig ist.
Letztlich weist die erfindungsgemäße Wischtextilie auch den Vorteil auf, dass die Tenside zielgerichtet vorwiegend zum Boden weisend in der Fadenstruktur angeordnet sind und dass somit auch Einsparungen im Verbrauch von Tensiden bei der Herstellung der Wischtextilie möglich sind.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die die gewirkte Fadenstruktur bildenden Fäden nicht nur wenigstens an der Oberfläche mit Tensiden, sondern vollständig im Inneren und an der Oberfläche mit Tensiden versehen, weil die einzelnen Fäden ein Tensidbad durchlaufen und sich dort mit Tensiden vollsaugen können. Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung von Wischtextilien.
Ausgehend von dem oben genannten Stand der Technik und der ebenfalls oben genannten Aufgabe ergibt sich die Lösung aus den nachfolgenden Merkmalen des Anspruchs 3:
Verfahren zur Herstellung von Wischtextilien nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

- Die für die Herstellung der Wischtextilie vorgesehenen Fäden werden in einer Auftragseinrichtung zumindest teilweise wenigstens an der Oberfläche mit Tensiden benetzt.
- Die mit Tensiden benetzten Fäden durchlaufen eine Trocknungseinrichtung.
- Die Basisstruktur und die getrockneten, mit Tensiden versehenen Fäden werden in einer Wirkmaschine miteinander zu einer Wirktextilie verbunden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Wischtextilien hat den wesentlichen Vorteil, dass die Herstellung deutlich einfacher und kostengünstiger wird. Insbesondere entfällt aufgrund der Tatsache, dass nicht mehr die gesamte Wischtextilie mit der Basisstruktur in ein Tensidbad getaucht werden, der spätere Zeit- und Energieaufwand zum Trocknen der Wischtextilie. Beim erfindungsgemäßen Verfahren dagegen erfolgt die Trocknung der einzelnen Fäden während des Produktionsvorgangs während des Durchlaufens eines Heizfeldes.
Bei einem vorteilhaften Verfahren werden darüber hinaus die Fäden durch ein Tensidtauchbad geführt, wodurch auf vorteilhafte Weise nicht nur die Oberflächen, sondern auch das Innere mit Tensiden versehen werden können.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Es zeigen:

1 erster Teil einer Vorrichtung zur Herstellung einer Wischtextilie,
2 zweiter Teil einer Vorrichtung zur Herstellung einer Wischtextilie,
3 schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Wischtextilie,
4 skizzenhafte Seitenansicht des ersten Teils einer Vorrichtung zur Herstellung einer Wischtextilie mit einer Foulardeinrichtung und
5 skizzenhafte Seitenansicht des ersten Teils einer Vorrichtung zur Herstellung einer Wischtextilie, jedoch mit einer Platscheneinrichtung.

In der nachfolgenden Figurenbeschreibung ist eine Wischtextilie insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
In der 1 ist der erste Teil 12 einer Vorrichtung 11 zur Herstellung einer Wischtextilie 10 dargestellt. Die Herstellung beginnt mit einer Vielzahl in einem Spulengatter 14 befestigten, nicht dargestellten Spulen, auf denen eine große Anzahl von Fäden 15 nebeneinander angeordnet sind. Diese Fäden 15 durchlaufen gemeinsam ein so genanntes Auftragswerk 16, in dem die Fäden 15 zumindest teilweise an ihrer Oberfläche oder auch vollständig im Inneren mit einem Tensid-Wasser-Gemisch benetzt bzw. getränkt werden. Im Einzelnen werden zwei verschiedene Verfahrensvarianten nachfolgend noch beschrieben.
Nach Durchlaufen des Auftragswerks 16 in x-Richtung werden die Fäden 15 durch ein Heizfeld 17 geführt. In diesem Heizfeld 17 kann z.B. mittels Heißluft, Infrarotstrahlen oder Mikrowellen kurzfristig eine Trocknung der Fäden herbeigeführt werden, wodurch das Wasser verdampft und die Tenside am Faden anhaften.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Fäden 15 über eine geheizte Konvektionstrommel zu führen und dadurch eine Trocknung herbeizuführen.
In einem nächsten Schritt werden die Fäden 15 in der Fadendichte der späteren Wirkkette auf den Kettbaum 19 einer Schärmaschine 18 aufgewickelt.
Der zweite Teil 13 der Vorrichtung zur Herstellung einer Wischtextilie 10 ist in der 2 dargestellt. Man erkennt, dass eine Vielzahl von Kettbäumen 19 - im vorliegenden Fall drei Kettbäume 19 - hinter einer Wirkmaschine 20 angeordnet sind. In der Wirkmaschine 20 werden die auf den Kettbäumen 19 aufgewickelten Fäden 15 auf nicht dargestellte Weise mit einer Basisstruktur 21, wie z.B. einem Vlies, verwirkt, so dass eine Wischtextilie 10 entsteht.
Im Einzelnen ist in 3 die Wischtextilie 10 oberhalb eines mit einer Schmutzschicht 22 versehenen Bodens 23 dargestellt.
Die Wischtextilie 10 weist die Basisstruktur 21 auf, in der parallel eine Vielzahl von Fäden 15 so eingewirkt werden, dass die Maschen (Knoten) 24 vom Boden 23 wegweisen und die Henkel, Ösen, Schlaufen od. dgl. 25 zum Boden 23 hin gerichtet angeordnet sind. Im Bereich der Fäden 15 ist schematisch durch Punkte eine Tensidbeschichtung 26 dargestellt.
Vor dem Einsatz der konfektionierten Wischtextilie 10 an einer nicht dargestellten Wischvorrichtung wird diese vom Benutzer in einen mit Haushaltsreiniger und Wasser gefüllten Eimer getaucht. Damit saugt sich insbesondere die Vliesschicht mit dem Gemisch aus Wasser und Haushaltsreiniger voll. Während des nicht dargestellten Wischvorgangs tritt Wasser und Reinigungsmittelgemisch (s. Pfeil A) insbesondere aus der Basisstruktur 21 aus, benetzt den Boden 23 und weicht die Schmutzschicht 22 auf. Durch den Pfeil B wird symbolisiert, dass auf der anderen Seite Bestandteile der Schmutzschicht 22 von der Wischtextilie 10 und insbesondere der Basisstruktur 21 aufgenommen werden. Nach dem Auswaschen der Wischtextilie 10 im Eimer wird die Wischtextilie 10 erneut zum Bodenreinigen eingesetzt.
Zusätzlich wird die Tensidschicht 26 bzw. in den Fäden 14 gespeicherte Tenside gelöst, die den Reinigungsvorgang unterstützen und auch eine streifen- und tropfenfreie Reinigung ermöglichen.
Letztlich sind in den 4 und 5 Varianten eines Auftragswerks 16 dargestellt.
In der 4 durchläuft ein Faden 15 in Bewegungsrichtung x ausgehend vom Spulengatter 14 ein sogenanntes Foulard 27, welches aus einem Becken 28, das mit einem Wasser-Tensid-Gemisch 29 gefüllt ist, und mehreren Umlenkrollen 30 besteht. Der vollständig mit Tensiden getränkte Faden 15 durchläuft dann in vorbeschriebener Weise das Heizfeld 17 und wird auf der Schärmaschine 18 aufgewickelt.
In der 5 werden die Fäden 15 alternativ über eine sogenannte Platsche 31 geführt. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Becken 32, das mit Wasser-Tensidgemisch 33 gefüllt ist, wobei innerhalb dieses Beckens 32 teilweise getaucht eine gegenläufig angetriebene Trommel 34 vorhanden ist. Die Fäden 15 werden gegenläufig über die Trommel 34 geführt und benetzen nur partiell die Oberfläche des Fadens 15.
Bezugszeichenliste

10: Wischtextilie
11: Vorrichtung zur Herstellung
12: 1. Teil von 11
13: 2. Teil von 11
14: Spulengatter
15: Fäden
16: Auftragswerk
17: Heizfeld
18: Schermaschine
19: Kettbaum
20: Wirkmaschine
21: Basisstruktur (Vlies)
22: Schmutzschicht
23: Boden
24: Maschen (Knoten)
25: Henkel, Ösen, Schlaufen od. dgl.
26: Tensidbeschichtung
27: Foulard
28: Becken
29: Wasser-Tensid-Gemisch
30: Umlenkrollen
31: Platsche
32: Becken
33: Wasser-Tensid-Gemisch
34: Trommel
A: Pfeil
B: Pfeil
x: Richtung

Claims

Wischtextilien (10), im Wesentlichen gebildet aus einer Basisstruktur (21), wie Vlies, Gewebe, Fadengelege, Gewirk oder Strickware, und einer aus einer Vielzahl von Fäden (15) gebildeten, gewirkten Fadenstruktur, wobei die Henkel, Ösen, Schlaufen (25) zu einem zu reinigenden Boden (23) und die Maschen (24) in Gegenrichtung an der Basisstruktur (21) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich die die Fadenstruktur bildenden Fäden (15) zumindest teilweise wenigstens an der Oberfläche mit Tensiden versehen sind.
Wischtextilie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Fadenstruktur bildenden Fäden (15) im Inneren und an der Oberfläche vollständig mit Tensiden versehen sind.
Verfahren zur Herstellung von Wischtextilien nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: - Die für die Herstellung der Wischtextilie vorgesehenen Fäden werden in einer Auftragseinrichtung zumindest teilweise wenigstens an der Oberfläche mit Tensiden benetzt. - Die mit Tensiden benetzten Fäden durchlaufen eine Trocknungseinrichtung - Die Basisstruktur und die getrockneten, mit Tensiden versehenen Fäden werden in einer Wirkmaschine miteinander zu einer Wirktextilie verbunden.
Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, dass die Fäden durch ein Tensid-Tauchbad geführt werden.
Vorrichtung zur Ausübung eines Verfahrens nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine als Platsche (31) ausgebildete Benetzungseinrichtung, bei der die Fäden (15) über eine in einem Tensidbad (32, 33) angeordnete, gegensinnig zu den Fäden angetriebene Trommel (34) geführt werden, deren Oberfläche mit Tensiden benetzt ist, wobei der Platsche (31) ein Heizfeld (17) nachgeordnet ist, in dem die Fäden (15) getrocknet werden.
Vorrichtung zur Ausübung eines Verfahrens nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein als Foulard (27) ausgebildetes Tensid - Tauchbad (28, 29), durch das die Fäden (15) mittels mehrerer Umlenkrollen (30) geführt werden, wobei dem Foulard (27) ein Heizfeld (17) zugeordnet ist, in dem die Fäden (15) getrocknet werden.