DE102017106788A1 - Elektromotor - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Elektromotor, umfassend einen Rotor (2) mit einer in mindestens einer Lagerbuchse (9) eines Gleitlagers gelagerten Rotorwelle (5), einen Stator (3), der den Rotor (2) umschließt, und mindestens eine ringförmige Lagerscheibe (10), die drehfest mit der Rotorwelle (5) verbunden ist, wobei die Lagerscheibe (10) mit einer Innenkontur (11) die Rotorwelle (5) an deren Umfang umschließt, und wobei zwischen dem Umfang der Rotorwelle (5) und der Innenkontur (11) der Lagerscheibe (10) eine drehfeste Verbindung in Form einer Presspassung besteht, und wobei die Innenkontur (11) der Lagerscheibe durch mindestens zwei Innenmaße (12, 13) definiert ist, wovon mindestens ein Innenmaß (13) kleiner als der Durchmesser der Rotorwelle (5) ist, und wobei die mindestens eine Lagerscheibe (10) im eingepressten Zustand auf der Rotorwelle (5) in axialer Richtung deformiert ist.
der einen Rotor mit einer in mindestens einer Lagerbuchse eines Gleitlagers gelagerte Rotorwelle, einen Stator, der den Rotor umschließt, und mindestens eine ringförmige Lagerscheibe, die relativ zur Rotorwelle drehfest auf der Rotorwelle montiert ist, umfasst.
der einen Rotor mit einer in mindestens einer Lagerbuchse eines Gleitlagers gelagerte Rotorwelle, einen Stator, der den Rotor umschließt, und mindestens eine ringförmige Lagerscheibe, die relativ zur Rotorwelle drehfest auf der Rotorwelle montiert ist, umfasst.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Elektromotor, der einen Rotor mit einer in mindestens einer Lagerbuchse eines Gleitlagers gelagerte Rotorwelle, einen Stator, der den Rotor umschließt, und mindestens eine ringförmige Lagerscheibe, die relativ zur Rotorwelle drehfest auf der Rotorwelle montiert ist, umfasst.
- Ein Elektromotor hat im Betrieb ein charakteristisches Motorgeräusch. Ein solches Motorgeräusch tritt beispielsweise bei Klauenpolschrittmotoren auf. Je nach Einbaulage, Ansteuermodus, Temperatur oder Last neigt der Motor zum Rasseln, das heißt der Rotor schwingt axial vor und zurück. Dieses Phänomen ist schon lange bekannt und taucht an Motoren regelmäßig auf. Das Geräusch führt dazu, dass der Motor deutlich lauter sein kann als ein Motor ohne Rasselgeräusch.
- Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Maßnahmen bekannt, die das Ziel haben, Geräusche zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren. Zu diesen Maßnahmen zählen das Anlegen einer Vorspannung mittels einer Axialfeder und die Verwendung von speziellen Materialien mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften.
- Diese und andere bekannte Lösungen sind allerdings mit erheblichen Nachteilen verbunden. So unterliegen weichere schwingungsdämpfende Materialien, wie zum Beispiel Polyethylen (PE) oder Polytetrafluorethylen (PTFE), einem höheren Verschleiß bei Axiallast und hohen Temperaturen.
- Eine Vorspannung mit zusätzlicher Feder führt zu permanentem Schleifgeräusch und erhöht die Anzahl der Bauteile. Eine Dämpfung mit einem Fettpolster ist nicht langzeit- und temperaturstabil.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Motors, in dem das Rasselgeräusch auf kostengünstigem Weg vermieden wird.
- Die Aufgabe wird durch einen Elektromotor mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Schutzansprüchen angegeben.
- Ein erfindungsgemäßer Elektromotor umfasst:
- • einen Rotor mit einer in mindestens einer Lagerbuchse eines Gleitlagers gelagerten Rotorwelle,
- • einen Stator, der den Rotor umschließt, und
- • mindestens eine ringförmige Lagerscheibe, die drehfest mit der Rotorwelle verbunden ist, wobei die Lagerscheibe mit ihrer Innenkontur die Rotorwelle an deren Umfang umschließt, wobei zwischen dem Umfang der Rotorwelle und der Innenkontur der Lagerscheibe eine drehfeste Verbindung in Form einer Presspassung besteht, und wobei die Innenkontur der Lagerscheibe durch mindestens zwei Innenmaße definiert ist, wovon mindestens ein Innenmaß kleiner als der Durchmesser der Rotorwelle ist.
- Ein Innenmaß ist im Rahmen dieser Erfindung definiert als der Abstand zwischen zwei gegenüberliegenden Punkten der die Rotorwelle umgebenden Innenkontur der Lagerscheibe, wobei diese gegenüberliegenden Punkte jeweils entlang einer gedachten, durch den Mittelpunkt der Lagerscheibe verlaufenden Geraden angeordnet sind, oder, im Falle von gegenüberliegenden parallelen Geraden, als deren Abstand.
- Gemäß der Konzeption der Erfindung wird die Verbindungsstelle zwischen Lagerscheibe und Rotorwelle als Presspassung ausgelegt. Diese Presspassung kann, muss aber nicht umlaufend um die Welle ausgeführt sein.
- Damit wird sichergestellt, dass die Lagerscheibe drehfest zum Rotor ist und gegen das Gleitlager läuft. Vorteilhafterweise ist die Lagerscheibe so ausgeführt, dass sie sich durch das Aufpressen auf die Rotorwelle in axialer Richtung, das heißt in Richtung der Längsachse der Rotorwelle, deformiert, oder bereits vor dem Aufpressen deformiert ist. Die Anlauffläche gegen das Gleitlager wird somit geringer und axiale Stöße des Rotors gegen das Gleitlager werden gedämpft.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein zweites Innenmaß der Innenkontur der Lagerscheibe größer als der Durchmesser der Welle oder gleich dem Durchmesser der Welle.
- Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die Innenkontur der Lagerscheibe durch zwei mit ihrer Innenseite gegenüberliegende Kreisbögen mit gleichem Radius und zwei sich gegenüberliegende parallele Geraden, die die Enden der Kreisbögen miteinander verbinden, gebildet wird. Der Radius der gegenüberliegenden Kreisbögen entspricht vorzugsweise der Hälfte des Durchmessers der Welle oder ist größer, und der Abstand zwischen den gegenüberliegenden parallelen Geraden ist dagegen in dieser Ausführungsform kleiner als der Durchmesser der Rotorwelle.
- Die Rotorwelle ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in zwei Lagerbuchsen an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten des Elektromotors gelagert, wobei zwei Lagerscheiben derart mit der Rotorwelle verbunden sind, dass sie während des Betriebs des Elektromotors mit ihren in Richtung der Stirnseiten nach außen gerichteten Scheibenflächen die Lagerbuchsen dauerhaft oder temporär kontaktieren.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Gleitlager ein Sinterlager. Das Material der Lagerscheibe ist vorzugsweise ein Kunststoff.
- Unter einer ringförmigen Lagerscheibe ist gemäß der vorliegenden Erfindung nicht zwangsläufig eine Lagerscheibe mit einer runden Außenkontur zu verstehen. So kann die Außenkontur der ringförmigen Lagerscheibe zum Beispiel rund, oval, vier- oder sechseckig ausgebildet sein, während die Innenkontur entsprechend den oben genannten Merkmalen ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Lagerscheibe im Außenumfang eine Kreisscheibe oder weist eine sechseckige Außenkontur auf.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 : einen Elektromotor in einer Schnittdarstellung und -
2 : eine detaillierte Ansicht einer Ausführungsform für die Lagerscheibe. - Die
1 zeigt eine Längsschnittdarstellung eines Elektromotors1 mit einem Rotor2 und einem Stator3 , welcher den Rotor2 umschließt. Der Rotor2 umfasst einen Magneten4 aus permanentmagnetischem oder weichmagnetischem Material und eine Rotorwelle5 , wobei der Magnet4 zylindrisch ausgebildet ist und an der Rotorwelle5 drehfest befestigt und zu dieser koaxial angeordnet ist. Der Stator3 ist im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet und ebenfalls koaxial zur Rotorwelle5 angeordnet. Der Stator3 umfasst dabei mehrere Statorbleche6 mit Wicklungen, die den zylindrischen Magneten4 zwecks magnetischer Wechselwirkung mit diesem umgeben. An den Stirnseiten des im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildeten Stators3 befindet sich jeweils ein Deckel7 ,8 . An den Innenseiten der Deckel7 ,8 ist jeweils eine Lagerbuchse9 eines Gleitlagers, vorzugsweise eines Sinterlagers, mittig platziert und befestigt. Die Rotorwelle5 ist in den Lagerbuchsen9 gelagert. - Zwei ringförmige Lagerscheiben
10 sind drehfest mit der Rotorwelle5 verbunden, wobei jede Lagerscheibe10 mit ihrer Innenkontur die Rotorwelle5 an deren Umfang umschließt und dabei an mindestens zwei Stellen kontaktiert. Mit der jeweils nach außen gerichteten Scheibenfläche kontaktieren die Lagerscheiben10 die jeweils benachbarte Lagerbuchse9 dauerhaft oder temporär. Die Lagerscheiben10 befinden sich jeweils im axialen Spalt x1, x2 zwischen dem Magneten und den Lagerbuchsen9 . Der Abstand zwischen den Innenflächen der beiden Lagerbuchsen9 ist etwas größer als der Abstand zwischen den Außenflächen der beiden Lagerscheiben10 , was ein Spiel des Rotors2 in axialer Richtung ermöglicht. Zwischen dem Umfang der Rotorwelle5 und den in1 nicht gezeigten Innenkonturen der Lagerscheiben10 bestehen drehfeste Verbindungen in Form von Presspassungen. Damit wird sichergestellt, dass die Lagerscheiben10 drehfest zum Rotor sind und gegen die Lagerbuchse9 des jeweils benachbarten Gleitlagers laufen. Die aufgepresste Lagerscheibe10 ist in axialer Richtung leicht deformiert, was in der1 nicht explizit dargestellt ist. Diese Deformation hat zur Folge, dass die Anlauffläche gegen die Lagerbuchse9 des Gleitlagers verringert ist und axiale Stöße des Rotors2 gegen das Gleitlager gedämpft werden. - Die
2 zeigt eine detaillierte Ansicht einer Ausführungsform für die Lagerscheibe10 . Dabei wird die Innenkontur11 der Lagerscheibe10 durch mindestens zwei Innenmaße12 ,13 definiert, wovon mindestens ein Innenmaß13 kleiner als der Durchmesser der Rotorwelle ist. Das Innenmaß12 ,13 ist im Rahmen dieser Erfindung definiert als der Abstand zwischen zwei gegenüberliegenden Punkten der die Rotorwelle umgebenden Innenkontur11 der Lagerscheibe10 , wobei diese gegenüberliegenden Punkte jeweils entlang einer gedachten, durch den Mittelpunkt14 der Lagerscheibe10 verlaufenden Geraden angeordnet sind. Die Innenkontur11 der Lagerscheibe10 wird, wie in2 gezeigt, durch zwei mit ihrer Innenseite gegenüberliegende Kreisbögen15 ,16 mit gleichem Radius und zwei sich gegenüberliegende parallele Geraden17 ,18 , die die Enden der gegenüberliegenden Kreisbögen15 ,16 miteinander verbinden, gebildet. Ein Innenmaß12 ergibt sich aus dem Abstand der gegenüberliegenden Kreisbögen15 ,16 entlang einer beliebigen gedachten Gerade durch den Mittelpunkt14 . Dieser Abstand als Innenmaß12 kann größer als der Durchmesser der Rotorwelle oder gleich dem Durchmesser der Rotorwelle sein. Die Innenkontur11 ist in diesem Ausführungsbeispiel somit teilweise kreisförmig, das heißt als ein durch Abflachungen in Form der Geraden17 ,18 unterbrochener Kreis ausgebildet. Ein zweites Innenmaß13 ergibt sich durch den Abstand der gegenüberliegenden parallelen Geraden17 ,18 und ist vorzugsweise kleiner als der Durchmesser der Rotorwelle. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Elektromotor
- 2
- Rotor
- 3
- Stator
- 4
- Magnet
- 5
- Rotorwelle
- 6
- Statorbleche mit Wicklung
- 7
- Deckel
- 8
- Deckel
- 9
- Lagerbuchse
- 10
- Lagerscheibe
- 11
- Innenkontur
- 12
- Innenmaß der Innenkontur
11 der Lagerscheibe10 - 13
- Innenmaß der Innenkontur
11 der Lagerscheibe10 - 14
- Mittelpunkt der Lagerscheiben
10 - 15
- kreisförmiger Abschnitt der Innenkontur
11 der Lagerscheibe10 - 16
- kreisförmiger Abschnitt der Innenkontur
11 der Lagerscheibe10 - 17
- Gerade (gerader Abschnitt) der Innenkontur
11 der Lagerscheibe10 - 18
- Gerade (gerader Abschnitt) der Innenkontur
11 der Lagerscheibe10 - x1
- axialer Spalt
- x2
- axialer Spalt
Claims (8)
- Elektromotor (
1 ), umfassend • einen Rotor (2 ) mit einer in mindestens einer Lagerbuchse (9 ) eines Gleitlagers gelagerten Rotorwelle (5 ), • einen Stator (3 ), der den Rotor (2 ) umschließt, und • mindestens eine ringförmige Lagerscheibe (10 ), die drehfest mit der Rotorwelle (5 ) verbunden ist, wobei die Lagerscheibe (10 ) mit einer Innenkontur (11 ) die Rotorwelle (5 ) an deren Umfang umschließt, und wobei zwischen dem Umfang der Rotorwelle (5 ) und der Innenkontur (11 ) der Lagerscheibe (10 ) eine drehfeste Verbindung in Form einer Presspassung besteht, und wobei die Innenkontur (11 ) der Lagerscheibe durch mindestens zwei Innenmaße (12 ,13 ) definiert ist, wovon mindestens ein Innenmaß (13 ) kleiner als der Durchmesser der Rotorwelle (5 ) ist, und wobei die mindestens eine Lagerscheibe (10 ) im eingepressten Zustand auf der Rotorwelle (5 ) in axialer Richtung deformiert ist. - Elektromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Innenmaß (
12 ) der Innenkontur (11 ) der Lagerscheibe (10 ) größer als der Durchmesser der Rotorwelle (5 ) oder gleich dem Durchmesser der Rotorwelle (5 ) ist. - Elektromotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur (
11 ) der Lagerscheibe (10 ) durch zwei mit ihrer Innenseite gegenüberliegende Kreisbögen (15 ,16 ) mit gleichem Radius und zwei sich gegenüberliegende parallele Geraden (17 ,18 ), die die Enden der Kreisbögen (15 ,16 ) miteinander verbinden, gebildet wird. - Elektromotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius der gegenüberliegenden Kreisbögen (
15 ,16 ) der Hälfte des Durchmessers der Rotorwelle (5 ) entspricht, und der Abstand zwischen den gegenüberliegenden parallelen Geraden (17 ,18 ) kleiner ist als der Durchmesser der Rotorwelle (5 ). - Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorwelle (
5 ) in zwei Lagerbuchsen (9 ) an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten des Elektromotors gelagert ist und zwei Lagerscheiben (10 ) derart mit der Rotorwelle (5 ) verbunden sind, dass sie während des Betriebes mit ihren in Richtung der Stirnseiten nach außen gerichteten Scheibenflächen die Lagerbuchsen (9 ) dauerhaft oder temporär kontaktieren. - Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager ein Sinterlager ist.
- Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lagerscheibe (
10 ) im Außenumfang eine Kreisscheibe ist. - Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lagerscheibe (
10 ) eine sechseckige Außenkontur aufweist.
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