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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwingungstilger zum Abmindern von Schwingungen einer Struktur mit einer Tilgermassen und zwei an zwei einander gegenüberliegenden Enden der Tilgermasse angeordneten Federelementen zur elastischen Ankopplung der Tilgermasse an die Struktur. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Schwingungstilger mit den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche 1 bis 3 und auf eine Schwingungstilgungsanordnung mit einem solchen Schwingungstilger und den weiteren Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 4.
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STAND DER TECHNIK
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Schwingungstilger können zum Abmindern von Schwingungen verschiedener Strukturen eingesetzt werden. Viele Schwingungstilger finden sich in Kraftfahrzeugen. Dort können Schwingungstilger zum Beispiel auftretende Schwingungen von Türen und Klappen abmindern. Diese Schwingungen treten mit vergleichsweise niedriger Frequenz von beispielsweise weniger als 100 Hz auf. Um einen Schwingungstilger mit seiner Tilgereigenfrequenz auf eine solche niedrige Frequenz abzustimmen, ist seine Tilgermasse vergleichsweise groß und/oder die Steifigkeit der elastischen Ankopplung seiner Tilgermasse an die Struktur vergleichsweise klein zu wählen. Dadurch wird der Schwingungstilger empfindlich gegenüber einer Impulsbelastung, wie sie beim Zuschlagen einer Tür oder Klappe auftritt. Wenn die Tür oder Klappe ihre geschlossene Stellung erreicht hat, wird ihre Struktur schnell abgebremst. Die Tilgermasse bewegt sich aber in der Schließrichtung der Tür oder Klappe zunächst weiter, bis sie über ihre elastische Ankopplung abgebremst ist. Dabei besteht die Gefahr, dass die Federelemente überdehnt werden oder die Tilgermasse unkontrolliert an die Struktur anschlägt. Dieselben Gefahren treten nochmal auf, wenn die Struktur von den gespannten Federelementen entgegen der Schließrichtung der jeweiligen Tür oder Klappe gegenüber der Struktur beschleunigt und dann erneut von den Federelementen abgebremst wird.
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Aus der
DE 10 2011 008 339 A1 ist ein Schwingungstilger für ein Fahrzeugteil, insbesondere ein Karosserieteil, wie eine Heckklappe oder eine Motorhaube, eines Kraftfahrzeugs bekannt. Der bekannte Schwingungstilger weist eine etwa rechteckige Tilgerplatte aus Metall mit zwei Vertiefungen auf. In jeder der beiden Vertiefungen ist eine von zwei Elastomerfedern einer elastischen Federanordnung angeordnet und von einer kreisrunden Verliersicherung verdeckt. Jede der Elastomerfedern ist einerseits an eine in die Tilgerplatte eingepresste Außenarmatur und andererseits an eine an einer Trägerplatte befestigten Innenarmatur angebunden. Dabei bildet die jeweilige Elastomerfeder an der der Trägerplatte zugewandten Seite der Außenarmatur einen Elastomerwulst aus, der als Anschlagdämpfer bei einer Bewegung der Tilgermasse in Richtung der Trägerplatte wirkt. Weiterhin bildet die Elastomerfeder einen ringförmigen Elastomeranschlag aus, der eine durch die Verliersicherung begrenzte Schwingbewegung der Tilgermasse in einer sich von der Trägerplatte weg erstreckenden Richtung abfedert. Die Verliersicherung hat die Form eines Tellers und steht von der Trägerplatte weg über die Tilgerplatte über. Hingegen ist der an der Tilgerplatte anschlagende Elastomeranschlag in der jeweiligen Vertiefung der Tilgerplatte angeordnet. Die integrierte Verliersicherung vermeidet, dass sich die Tilgerplatte im Falle eines Schadens an der Elastomerfeder frei durch die Fahrzeugstruktur bewegt, den Fahrer überraschende Schlaggeräusche verursacht und u. U. andere Komponenten des Fahrzeugs beschädigt. Außerdem beugt sie einer Überlastung der Elastomerfeder vor. In entgegengesetzter Richtung wird eine solche Überlastung der Elastomerfeder durch Anschlagen der Tilgerplatte über den Elastomerwulst an der Trägerplatte verhindert. Der bekannte Schwingungstilger weist einen komplexen vielteiligen Aufbau auf und ist entsprechend kostspielig.
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Aus der
EP 1 303 710 B1 ist ein Schwingungstilger bekannt, der mehrere Federelemente aus Elastomerwerkstoff und eine Tilgermasse aufweist. Die Federelemente weisen erste Formgreifelemente zum Greifen einer Befestigungsbasis und zweite Formgreifelemente zum Greifen der Tilgermasse auf. Die ersten und die zweiten Formgreifelemente weisen jeweils eine Aussparung mit Greifflächen zum Übertragen von Schwingungen auf. Die Federelemente weisen jeweils einen nach innen weisenden Hohlraum auf, welcher eine Öffnung in einer Grundfläche des jeweiligen Federelements ausbildet. In den Hohlraum ist ein Abstimmkern eingesetzt. Der Abstimmkern füllt den Hohlraum vollständig oder nicht vollständig aus und weist eine geeignete Steifigkeit auf, um die Deformation des Federelements infolge auftretender Schwingungen zu beeinflussen. Der Abstimmkern kann steifer oder weniger steif als das Federelement sein. Bei einer Tilgermasse in Form einer quadratischen Platte ist in jeder Ecke des Quadrats ein Federelement angeordnet und mit seinen ersten Formgreifelementen in einer normal zu deren Plattenfläche verlaufenden Bohrung in der Tilgermasse verankert. Mit seinen zweiten Formgreifelementen ist das jeweilige Federelement in einer dazu fluchtenden Bohrung in einer Befestigungsbasis verankert. Die Federelemente dieses bekannten Schwingungstilgers sind zwar getrennt von der Tilgermasse herstellbar. Dafür muss für die Montage des Schwingungstilgers ein hoher Aufwand betrieben werden, einschließlich des Einbringens der Abstimmkerne in die Hohlräume der Federelemente. Zudem ist dieser bekannte Schwingungstilger nicht speziell dazu geeignet, Schwingungen einer Tür oder Klappe abzumindern, die typischerweise in einer Querrichtung zu einer Haupterstreckungsebene der Tür oder Klappe auftreten.
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Aus der
DE 36 32 418 A1 ist eine Anordnung zur Schwingungsdämpfung einer hohlen Antriebswelle eines Kraftfahrzeugs bekannt. Die Antriebswelle nimmt einen elastisch verformbaren Körper auf, der aus zwei spiegelbildlich aufgebauten Teilkörpern aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Hartgummi, besteht. Den elastisch verformbaren Körper durchdringt ein Spanndorn, der an seinen Enden jeweils ein Gewindeloch mit einer Schraube aufweist. Die Köpfe der Schrauben wirken auf Stützplatten, die die Enden des Körpers überdecken. Beim Anziehen der Schrauben drücken die Stützplatten den elastisch verformbaren Körper zusammen, der sich dadurch aufweitet und gegen die Wandung der Antriebswelle presst. In seinem mittleren Abschnitt weist der Spanndorn eine zylinderförmige Erweiterung auf. Durch diese Erweiterung wird der Dämpfmasse des Formkörpers zusätzliche physikalische Masse verliehen.
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Aus US 2006 / 0 012 090 A1 der ist ein mehrdirektional abgestimmter Schwingungstilger bekannt, bei dem sich eine ringförmige Tilgermasse um einen Bolzen herum erstreckt und bei dem eine elastomere Buchse zwischen dem Bolzen und der Tilgermasse angeordnet ist. Die elastomere Buchse ist chemisch an die Tilgermasse und den Bolzen angebunden.
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Aus der
DE 30 38 711 A1 ist eine Vorrichtung zur Absorption von Bewegungsenergie mit zwei koaxial angeordneten Körpern und mit Verbindungsmitteln zwischen den beiden Körper bekannt. In den gegenüberliegenden Wandungen des äußeren Körpers und des inneren Körpers sind Nuten vorhanden, und ein Rollkörper aus zusammendrückbarem Feststoff ist in die Nuten eingelegt. Der zusammendrückbare Feststoff ist ein Elastomer.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2016 115 782 A1 ist ein Schwingungstilger zum Abmindern von Schwingungen einer Struktur bekannt, der neben den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 auch die die Merkmale aufweist, dass die beiden rohrförmigen Bereiche aus dem Elastomerwerkstoff stoff-schlüssig an die Tilgermasse angebunden sind, dass die beiden stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer Teile eines die Tilgermasse ausbildenden starren Formkörpers sind und dass die rohrförmigen Bereiche an ihren der Tilgermasse abgekehrten Enden hinter den Befestigungskonturen in Einknüpfelemente übergehen. Weiterhin geht aus der nachveröffentlichten
DE 10 2016 115 782 A1 eine Schwingungstilgungsanordnung mit einer Befestigungsbasis und mit einem solchen, mit den rohrförmigen Bereichen seiner Federelemente in Ausnehmungen der Befestigungsbasis befestigten Schwingungstilger hervor, bei der die Ausnehmungen in zwei parallel zueinander verlaufenden Bereichen eines Blechformkörpers ausgebildet sind und bei der sich der Blechformkörper von dem jeweiligen Rand der Ausnehmungen über einen Teil der rohrförmigen Bereiche erstrecken.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungstilger aufzuzeigen, der zum Abmindern von Schwingungen von Türen und Klappen besonders geeignet und dennoch kostengünstig herstellbar ist.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch Schwingungstilger mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüchs 1 bis 3 und durch eine Schwingungstilgungsanordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 4 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche 5 bis 9 betreffen bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Schwingungstilger und der erfindungsgemäßen Schwingungstilgungsanordnung. Patentanspruch 10 betrifft eine weitere Schwingungstilgungsanordnung mit einer Befestigungsbasis und mit einem daran befestigten erfindungsgemäßen Schwingungstilger.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei einem erfindungsgemäßen Schwingungstilger zum Abmindern von Schwingungen einer Struktur mit einer Tilgermasse und zwei an zwei einander gegenüberliegenden Enden der Tilgermasse angeordneten Federelementen zur elastischen Ankopplung der Tilgermasse an die Struktur, weist jedes der beiden Federelemente einen rohrförmigen Bereich aus Elastomerwerkstoff auf, der sich von der Tilgermasse zu einer zur Befestigung in einer Ausnehmung einer Befestigungsbasis der Struktur ausgebildeten Befestigungskontur an seinem Außenumfang erstreckt. In jedem der beiden rohrförmigen Bereiche ist ein stiftförmiger Auslenkungsbegrenzer angeordnet, der Auslenkungen der Tilgermasse gegenüber der Struktur begrenzt. Dabei sind die beiden rohrförmigen Bereiche aus dem Elastomerwerkstoff erfindungsgemäß stoffschlüssig an die Tilgermasse angebunden, und die beiden stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer sind Teile eines die Tilgermasse ausbildenden starren Formkörpers.
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Dabei ummantelt der Elastomerwerkstoff der Federelemente den die Tilgermasse ausbildenden Formkörper zwischen den beiden Federelementen und/oder die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer erstrecken sich nicht über die gesamte axiale Länge der rohrförmigen Bereiche der Federelemente, sondern enden in einem axialen Abstand vor den Befestigungskonturen und/oder die rohrförmigen Bereiche gehen an ihren der Tilgermasse abgekehrten Enden hinter den Befestigungskonturen in Einknüpfelemente über, wobei jeder der beiden rohrförmigen Bereiche in zwei parallel zueinander verlaufende und voneinander in Umfangsrichtung beabstandete Einknüpfelemente übergeht. Alternativ bildet der Schwingungstilger zusammen mit einer Befestigungsbasis eine Schwingungstilgungsanordnung und ist mit den rohrförmigen Bereichen seiner Federelemente in Ausnehmungen der Befestigungsbasis befestigt, wobei die Ausnehmungen in zwei parallel zueinander verlaufenden Bereichen eines Blechformkörpers ausgebildet sind und wobei sich in zwei einander entgegengesetzten Hauptauslenkungsrichtungen der Tilgermasse Stützstege des Blechformkörpers von dem jeweiligen Rand der Ausnehmungen zu dem jeweils anderen der Bereiche hin über einen Teil der rohrförmigen Bereiche erstrecken.
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Beispielsweise kann der die Tilgermasse ausbildende und die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer umfassende Formkörper durch Metallguss und optionales materialabnehmendes Nachbearbeiten des Gusskörpers hergestellt sein; und der Elastomerwerkstoff zur Ausbildung der beiden rohrförmigen Bereiche kann um die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer herum an diesen Formkörper anvulkanisiert sein.
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Bei Schwingungen der Tilgermasse gegenüber der Struktur werden die rohrförmigen Bereiche der Federelemente deformiert. Diese mit der Amplitude der Schwingungen der Tilgermasse zunehmende Deformationen werden durch die starren Auslenkungsbegrenzer begrenzt. Typischerweise ragen die Auslenkungsbegrenzer mit Spiel in allen radialen Richtungen in die rohrförmigen Bereiche hinein, so dass sie die Steifigkeit der Federelemente bei kleineren Amplituden der Schwingungen der Tilgermasse gegenüber der Befestigungsbasis nicht beeinflussen. Wenn die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer jedoch bei einer größeren Amplitude der Schwingungen der Tilgermasse gegenüber der Befestigungsbasis innen an die rohrförmigen Bereiche der Federelemente anschlagen, werden sie im Sinne einer großen Steifigkeitserhöhung wirksam und begrenzen so die Auslenkung der Tilgermasse gegenüber der Befestigungsbasis. Der Anstieg der Steifigkeit der elastischen Ankopplung der Tilgermasse an die Befestigungsbasis beim Anschlagen der stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer innen an die rohrförmigen Bereiche der Federelemente ist besonders steil, weil die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer starre Bestandteile der Tilgermasse sind. Dass es sich nicht um separate Teile handelt, reduziert die Gesamtzahl der Bestandteile des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers.
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Das radiale Spiel der Auslenkungsbegrenzer in den rohrförmigen Bereichen kann in allen radialen Richtungen gleich groß sein. Alternativ weist es eine vorgegebene Verteilung um die Auslenkungsbegrenzer auf, mit der ein auslenkungsrichtungsabhängiges Einsetzen der Funktion der Auslenkungsbegrenzer erreicht wird. Dazu können die Auslenkungsbegrenzer und/oder die Lumen der rohrförmigen Bereiche eine von einem Zylinder abweichende Form aufweisen. Ebenso können die rohrförmige Bereiche zwar bis auf die Befestigungskonturen im Wesentlichen zylindermantelförmig sein. Sie können aber auch beispielsweise einen ovalen Querschnitt und eine in Umfangsrichtung variierende Wandstärke des Elastomerwerkstoffs aufweisen. Bei nicht kreisrunder Ausgestaltung der rohrförmigen Bereiche sind typischerweise auch die Befestigungskonturen und die zugehörigen Ausnehmungen in der Befestigungsbasis nicht kreisrund, sondern greifen den Querschnitt der rohrförmigen Bereiche auf.
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Die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer können sich über die gesamte axiale Länge der rohrförmigen Bereiche der Federelemente und grundsätzlich auch bis in die Ausnehmungen der Befestigungsbasis erstrecken. Dies erweist sich jedoch nicht als notwendig. Auch deutlich kürzere Auslenkungsbegrenzer erfüllen ihre Funktion. So können die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer in einem axialen Abstand vor den Befestigungskonturen enden, die am Außenumfang der rohrförmigen Bereiche ausgebildet sind. Je nach Länge der Auslenkungsbegrenzer können diese aber auch die Funktion einer Verliersicherung haben, die die Tilgermasse auch bei Ausfall eines oder beider Federelemente an der Befestigungsbasis sichert.
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Eine besondere Anpassung an die Aufgabe, Schwingungen einer Tür oder Klappe senkrecht zu deren Haupterstreckungsebene abzumindern, erfährt der erfindungsgemäße Schwingungstilger, wenn die beiden rohrförmigen Bereiche seiner beiden Federelemente und die darin angeordneten stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer koaxial zu einer Hauptachse angeordnet sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Tilgermasse zwischen ihren beiden Enden längs dieser Hauptachse gestreckt ausgebildet ist. Dabei kann der Elastomerwerkstoff der Federelemente den die Tilgermasse ausbildenden Formkörper zwischen den beiden Federelementen ummanteln. So wird einerseits eine Korrosionsschutzüberzug für den Formkörper und andererseits ein allseitiger Anschlagpuffer für die Tilgermasse bereitgestellt, sollte sie doch stärker gegenüber der Befestigungsbasis ausgelenkt werden.
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Die Befestigungskonturen an den Außenumfängen der rohrförmigen Bereiche können jeweils einen Befestigungsflansch mit einer zu der Tilgermasse weisenden Abstützfläche aufweisen. Grundsätzlich können die Befestigungskonturen auch noch einen weiteren Befestigungsflansch mit einer von der Tilgermasse weg weisenden Abstützfläche aufweisen, so dass zwischen den beiden Abstützflächen eine Befestigungsnut zur Befestigung des jeweiligen Federelements an der Befestigungsbasis ausgebildet ist. Keiner der beiden Befestigungsflansche muss dabei um den gesamten rohrförmigen Bereich umlaufen.
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Durch insbesondere koaxiale Anordnung der beiden Federelemente an einander gegenüberliegenden Enden der Tilgermasse können die an der Befestigungsbasis befestigten Federelemente unter einer Zuggrundspannung stehen, die die jeweilige Abstützfläche in der Anlage an der Befestigungsbasis hält, so dass keine weitere, entgegengesetzt ausgerichtete Abstützfläche erforderlich ist. Dadurch wird auch die Befestigung der Federelemente an der Befestigungsbasis vereinfacht, weil es ausreicht, die Federelemente in die jeweilige Ausnehmung so weit hineinzubringen, dass der Befestigungsflansch hinter die entsprechende Gegenfläche der Befestigungsbasis gelangt. Es muss nicht dafür gesorgt werden, dass die Befestigungsbasis in eine Umfangsnut der jeweiligen Befestigungskontur eingreift.
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Um das Befestigen der Federelemente an der Befestigungsbasis zu vereinfachen, kann jeder der beiden rohrförmigen Bereiche in zwei parallel zueinander verlaufende und voneinander in Umfangsrichtung beabstandete Einknüpfelemente übergehen. Diese Einknüpfelemente können durch die jeweilige Ausnehmung der Befestigungsbasis hindurch gezogen werden, bis die Befestigungskonturen die Federelemente an der Befestigungsbasis fixieren. Dabei können die beiden Einknüpfelemente zusammengedrückt und so leicht gemeinsam mit einer Hand oder einem Werkzeug erfasst werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Schwingungstilgungsanordnung mit einer Befestigungsbasis und mit einem mit den rohrförmigen Bereichen seiner Federelemente in Ausnehmungen der Befestigungsbasis befestigten erfindungsgemäßen Schwingungstilger sind die Ausnehmungen in zwei parallel zueinander verlaufenden Bereichen eines Blechformkörpers ausgebildet. Dieser Blechformkörper kann originärer Bestandteil der Struktur sein, deren Schwingungen abzumindern sind, oder starr daran angekoppelt, beispielsweise angeschraubt sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schwingungstilgungsanordnung erstrecken sich in zwei einander entgegengesetzten Hauptauslenkungsrichtungen der Tilgermasse Stützstege des Blechformkörpers von dem Rand der Ausnehmungen über einen Teil der rohrförmigen Bereiche. An diesen Stützstegen stützen sich unter Zwischenordnung des Elastomerwerkstoffs der rohrförmigen Bereiche die Auslenkungsbegrenzer ab. Wenn sich die Stützstege aber nur in den beiden einander entgegengesetzten Hauptauslenkungsrichtungen der Tilgermasse von dem Rand der Ausnehmungen über die rohrförmigen Bereiche erstrecken, behindern sie das Befestigen der Federelemente an der Befestigungsbasis allenfalls wenig. In den beiden einander entgegengesetzten Hauptauslenkungsrichtungen der Tilgermasse sorgen sie jedoch für eine erhebliche Versteifung der Federelemente und ein entsprechendes Abfangen der Tilgermasse, sobald diese um ein bestimmtes Mindestmaß gegenüber der Befestigungsbasis ausgelenkt ist.
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Konkret können die einander entgegengesetzten Hauptauslenkungsrichtungen der Tilgermasse die Schließ- und Öffnungsrichtung einer Tür oder Klappe sein, deren Struktur die Struktur ist, deren Schwingungen mit dem erfindungsgemäßen Schwingungstilger abgemindert werden sollen. Es ist ausreichend, wenn sich die Stützstege auch in axialer Richtung nur über einen Teil der rohrförmigen Bereiche erstrecken. Bereitgestellt werden können die Stützstege durch Umbiegen des Blechformkörpers bei Ausformen der Ausnehmungen der Befestigungsbasis.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes: weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
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Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs „mindestens“ bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die das jeweilige Erzeugnis aufweist.
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Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
- 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schwingungstilgungsanordnung in einer perspektivischen Ansicht.
- 2 ist eine Draufsicht auf die Schwingungstilgungsanordnung gemäß 1.
- 3 ist ein Schnitt längs einer Hauptachse der Schwingungstilgungsanordnung gemäß den 1 und 2 entlang einer in 2 eingezeichneten Schnittlinie A-A.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Die in den 1 bis 3 dargestellte Schwingungstilgungsanordnung 1 umfasst einen Schwingungstilger 2 zum Abmindern von Schwingungen einer Struktur, insbesondere einer Tür oder Klappe eines Kraftfahrzeugs. An diese Struktur, die hier nicht dargestellt ist, ist eine Befestigungsbasis 3 starr anzukoppeln. Alternativ kann die Befestigungsbasis 3 in die Struktur integriert sein. In jedem Fall schwingt die Befestigungsbasis 3 mit der Struktur. Bei der Befestigungsbasis 3 handelt es sich um einen Blechformkörper 4, in dessen Sockelbereich 5 Befestigungslöcher 6 vorgesehen sind. Von dem Sockelbereich 5 stehen zwei parallel zueinander verlaufende Bereiche 7 ab, in denen jeweils eine hier kreisförmige Ausnehmung 8 ausgebildet ist. Von dem Rand der kreisförmigen Ausnehmung 8 stehen in Bezug auf die Darstellung gemäß 3 oben und unten horizontale Stützstege 9 auf den jeweils anderen Bereich 7 hin ab. Zwischen den beiden Bereichen 7 ist eine Tilgermasse 10 elastisch an der Befestigungsbasis 3 gelagert. Dazu ist an beiden Enden der langgestreckten Tilgermasse 10 jeweils ein Federelement 11 aus Elastomerwerkstoff 12 angeordnet. Konkret ist der Elastomerwerkstoff 12 an einen Formkörper 13 der Tilgermasse anvulkanisiert, den er zwischen deren Enden auch mit einem Korrosionsschutzüberzug 14 überzieht. Die Federelemente 11 umfassen rohrförmige Bereiche 15, die sich bis auf die abgekehrten Seiten der Ausnehmungen 8 der Befestigungsbasis 3 erstrecken. Dort sind an ihrem Außenumfang Befestigungskonturen 16 in Form von Befestigungsflanschen 17 aus dem Elastomerwerkstoff 12 ausgebildet, die mit Abstützflächen von außen am Rand der Ausnehmungen 8 an den Bereichen 7 anliegen. Jenseits der Ausnehmungen gehen die rohrförmigen Bereiche 15 in Einknüpfelemente 18 über, an denen die Federelemente durch die Ausnehmungen 8 gezogen werden, bis die Befestigungskonturen 16 mit ihren Befestigungsflanschen 17 hinter die Bereiche 7 rasten und dort mit leichter Zugspannung in Richtung einer Hauptachse 19 an den Bereichen 7 anliegen. Das Einbauen der Tilgermasse 10 mit den Federelementen 11 zwischen die Bereiche 7 wird dadurch erleichtert, dass die Stützstege 9 nur oben und unten vorgesehen sind und seitliche Freiräume belassen. Der Formkörper 13 der Tilgermasse umfasst stiftförmige Auslenkungsbegrenzer 20, die mit allseitigem radialen Spiel in die rohrförmigen Bereiche 15 hinein ragen, allerdings nur etwa bis zu den freien Enden der Stützstege 9. Dabei ist die Anordnung der Auslenkungsbegrenzer 20 und der rohrförmigen Bereiche 15, in die die Auslenkungsbegrenzer 20 eingreifen, koaxial zu der Hauptachse 19. Zusammen mit den Stützstegen 9 sorgen die stiftförmigen Auslenkungsbegrenzer 20 dafür, dass die Tilgermasse 10 in den beiden vertikalen Richtungen gemäß 3, die den Schließ- und Öffnungsrichtungen der Klappe oder Tür entsprechen, deren Schwingungen zu bedämpfen sind, vor übermäßigen Auslenkungen gegenüber der Befestigungsbasis 3 geschützt wird, wie sie sonst im Falle niederfrequenter Abstimmung des Schwingungstilgers 2 beim Zuschlagen der Klappe oder Tür auftreten könnten. Im Bereich kleinerer Auslenkungen oder Schwingungsamplituden der Tilgermasse 10 gegenüber der Befestigungsbasis 3 machen sich weder die Auslenkungsbegrenzer 20 noch die Stützstege 9 bemerkbar. Die gesamte Schwingungstilgungsanordnung 1 gemäß den 1 bis 3 besteht aus dem Blechformkörper 4 der Befestigungsbasis 3, dem Formkörper 13 der Tilgermasse 10, der zugleich die Auslenkungsbegrenzer 20 ausbildet, und dem an den Formkörper 13 anvulkanisierten Elastomerwerkstoff, der die Federelemente 11 bis zu den Einknüpfelementen 18 ausbildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schwingungstilgungsanordnung
- 2
- Schwingungstilger
- 3
- Befestigungsbasis
- 4
- Blechformkörper
- 5
- Sockelbereich
- 6
- Befestigungsloch
- 7
- Bereich
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Stützsteg
- 10
- Tilgermasse
- 11
- Federelement
- 12
- Elastomerwerkstoff
- 13
- Formkörper
- 14
- Korrosionsschutzüberzug
- 15
- Rohrförmiger Bereich
- 16
- Befestigungskontur
- 17
- Befestigungsflansch
- 18
- Einknüpfelement
- 19
- Hauptachse
- 20
- Stiftförmiger Auslenkungsbegrenzer