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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zur Befestigung von einem mobilen Sauerstoff- oder Beatmungsgerät für die mobile Intensivmedizin an einem vertikal ausgerichteten Trägerelement gemäß Anspruch 1, sowie eine Versorgungsvorrichtung mit einer solchen und einer Sauerstoffflasche nach Anspruch 11 und eine Sauerstoffversorgungsvorrichtung mit einer solchen Haltevorrichtung und einem Sauerstoff- oder Beatmungsgerät nach Anspruch 12.
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Sauerstoff- und Beatmungsgeräte werden dazu eingesetzt Personen und teilweise auch andere Lebewesen bei unzureichender oder nicht vorhandener Spontanatmung mit Sauerstoff zu versorgen. Bei einer unzureichenden Spontanatmung erfolgt eine assistierende Beatmung. Ist keine Spontanatmung mehr vorhanden, wird eine kontrollierte Beatmung durchgeführt. Neben stationär eingesetzten Sauerstoff- oder Beatmungsgeräten ist auch ein Einsatz in der Notfallversorgung notwendig. Hierzu sind die Geräte kompakt ausgestaltet und haben einen Akkumulator für den Betrieb. Der Luftaustausch in der Lunge wird meist mit mechanischen Ventilatoren bewirkt. Je nach Zustand des Beatmeten kann mittels einer Sauerstoffflasche die Sauerstoffkonzentration eingestellt werden.
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Aufbewahrt werden solche Sauerstoff- oder Beatmungsgeräte meist in Transporttaschen. Die Aufladung des Akkumulators erfolgt über ein Netzteil. Der Füllstand und der Austausch der Sauerstoffflasche wird basierend auf dem Flaschendruck vorgenommen.
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Nachteilhaft hieran ist die mangelnde Sicherung des Sauerstoff- oder Beatmungsgeräts in Einsatzfahrzeugen. Das Entpacken und Vorbereiten des Gerätes ist langsam. Außerdem erfolgt die Aufladung der Akkumulatoren unregelmäßig und nur bei händischem Anschließen des Netzteils. Der Patient kann daher zu spät und bei schlechtem Ladezustand unzureichend versorgt werden. Aufgrund der Lagerung in der Tasche ist das Gerät nicht frei zugängig und die Funktionstüchtigkeit lässt sich schwer visuell erfassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung bereitzustellen, die einen schnellen, komfortablen und betriebssicheren Einsatz und Transport eines Sauerstoff- oder Beatmungsgeräts für die mobile Intensivmedizin ermöglicht.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind in Anspruch 1 sowie den nebengeordneten Ansprüchen 11 und 12 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zur Befestigung von einem mobilen Sauerstoff- oder Beatmungsgerät für die mobile Intensivmedizin an einem vertikal ausgerichteten Trägerelement, zum Beispiel einer Wand, einer Fahrtrage, einer Säule oder einer Profilschiene, mit einer Mobileinheit und einer Befestigungseinheit. Die Mobileinheit weist einen Aufnahmekörper auf, der einen Aufnahmeraum für ein Sauerstoff- oder Beatmungsgerät ausbildet. Außerdem weist die Mobileinheit ein erstes Einhängemittel und ein erstes Arretiermittel auf, die jeweils auf einer Rückseite des Aufnahmekörpers angeordnet sind. Das erste Arretiermittel ist höher angeordnet als das erste Einhängemittel. Die Befestigungseinheit weist eine Montageplatte auf, an der ein zweites Einhängemittel zum Einhängen des ersten Einhängemittels und ein zweites Arretiermittel zur arretierten Verbindung mit dem ersten Arretiermittel angeordnet sind.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung ermöglicht es, das Sauerstoff- oder Beatmungsgerät an dem Ort, an dem die Befestigungseinheit angebracht ist, einzuhängen und zu arretieren. Dies erfolgt vorzugweise dadurch, dass zuerst die Einhängung der Einhängemittel erfolgt, bevor die Arretiermittel miteinander verbunden bzw. arretiert werden. Damit ist das Gerät sicher verstaut und kann durch Lösen der Arretiermittel wieder ausgehängt werden. Das geht schnell und komfortabel. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass das erste Einhängemittel in der unteren Hälfte der Mobileinheit und das erste Arretiermittel in der oberen Hälfte der Mobileinheit angeordnet sind. Damit wird unten die Einhängung vorgenommen, bevor oben im eher sichtbaren Bereich die Arretierung bewirkt wird. Bevorzugt ist das zweite Einhängemittel im unteren Bereich der Montageplatte und das zweite Arretiermittel im oberen Bereich der Montageplatte angeordnet.
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Gemäß einer näheren Ausgestaltung ist das erste Einhängemittel eine horizontal ausgerichtete Rundachse. Eine solche ist stabil und ermöglicht bei geringem Gewicht eine breite und präzise Auflagefläche. Optional kann solch eine Rundachse an zwei nach hinten von dem Aufnahmekörper abstehenden Lagerlaschen befestigt sein.
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In einer optionalen Ausführungsform, ist das zweite Einhängemittel eine horizontal ausgerichtete und nach oben hin geöffnete V-förmige Nut. Eine solche ist einfach herstellbar, zum Beispiel durch Umbiegen eines Blechs. Außerdem ist sie stabil und stellt eine breite und präzise Auflagefläche zur Verfügung. Entsprechend könnte die optionale Rundachse in der V-förmige Nut eingelegt werden, sodass eine gute stabile Abstützung vorliegt und eine Drehung der Mobileinheit um eine Achse quer zur Rundachse verhindert wird. Damit gelingt auch eine einfache Vorpositionierung der Arretiermittel vor dem Arretieren.
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Bei einer weiteren Ausführungsform lassen das erste Einhängemittel und das zweite Einhängemittel einen Rotationsfreiheitsgrad um eine horizontal ausgerichtete Rotationsachse frei, sodass das erste Arretiermittel relativ zum zweiten Arretiermittel um die Rotationsachse schwenkbar ist. Das macht das Verbinden der Mobileinheit mit der Befestigungseinheit einfach, weil man von oben sehen kann, wie die Einhängemittel eingehängt werden. Anschließend kann auf einfache Weise die Positionierung der Arretiermittel vorgenommen werden, nämlich durch Schwenken um die Rotationsachse. Der Rotationsfreiheitsgrad sollte also zumindest in einem begrenzten Winkelbereich möglich sein. Dieser Winkelbereich beträgt vorzugsweise zwischen 5 Grad und 50 Grad, insbesondere von der geodätischen Lotrechten.
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Eine Ergänzung kann darin bestehen, dass das erste Einhängemittel und/oder das zweite Einhängemittel Orientierungsmittel aufweist, mit denen die Einhängemittel beim Einhängen relativ zueinander in eine horizontal definierte Position geführt werden. Damit ist nur eine grobe händische Positionierung notwendig und die Mobileinheit gleitet anschließend in die Zielposition, insbesondere durch eine horizontale Verschiebung. Kostengünstig lassen sich solche Orientierungsmittel dadurch bereitstellen, dass diese durch schräg ausgerichtete Phasen an dem ersten Einhängemittel und/oder zweiten Einhängemittel ausgebildet sind.
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Der Aufnahmeraum weist bevorzugt eine quaderförmige Grundform auf. Damit passt er für eine Vielzahl verfügbarer Sauerstoff- und Beatmungsgeräte.
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Bei einer speziellen Ausführungsform begrenzt der Aufnahmekörper den Aufnahmeraum mit einer Rückenplatte, einer hierzu insbesondere senkrecht ausgerichteten Bodenplatte und Fixierungslaschen. Es ist dabei nicht notwendig, dass der Aufnahmeraum vollständig eingefasst ist. Es sollten jedoch durch den Aufnahmekörper zumindest die meisten oder alle Freiheitsgrade des Sauerstoff- oder Beatmungsgeräts eingeschränkt sein.
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Die Bodenplatte ist vorzugsweise im Wesentlichen rechteckig. Es bietet sich an, an drei Kanten der Bodenplatte jeweils wenigstens eine Fixierungslasche anzuordnen. Diese können beispielsweise senkrecht zur Bodenplatte ausgerichtet sein und nach oben weisen. Zusammen mit der Rückenplatte kann so das untere Ende eines Sauerstoff- oder Beatmungsgeräts in horizontaler Richtung unverschiebbar aufgenommen sein. Gleichzeitig ist dieses untere Ende des Sauerstoff- oder Beatmungsgeräts durch die Bodenplatte und die Fixierungslaschen vor Stößen und Schlägen geschützt. Die Bodenplatte sollte also mit der Rückenplatte verbunden sein.
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Eine kostengünstige Herstellung und stabile Ausführung gelingt, wenn die Rückenplatte, die Bodenplatte und wenigstens eine, vorzugsweise die Mehrzahl und besonders bevorzugt alle Fixierungslaschen einteilig miteinander ausgebildet sind, und bevorzugt aus einem Blechteil bestehen.
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Damit das Tragen einfach ist, kann der Aufnahmekörper optional Ausnehmungen zur Gewichtsreduktion aufweisen.
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Bei Sauerstoff- oder Beatmungsgeräten mit bodenseitigen Führungsbuchsen, bietet es sich an, an der Bodenplatte Orientierungspins anzuordnen, die sich nach oben von der Bodenplatte weg erstrecken.
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Für einen einfachen Transport sowie komfortables Aufhängen der Mobileinheit, sieht eine spezielle Variante der Haltevorrichtung vor, dass die Mobileinheit einen Haltegriff aufweist, wobei der Haltegriff an einem oberen Ende des Aufnahmekörpers angeordnet ist, und wobei der Haltegriff mit dem Aufnahmekörper verbunden ist. Bevorzugt ist der Haltegriff an seinen beiden Enden mit dem Aufnahmekörper verbunden. Ganz besonders bevorzugt erfolgt die Befestigung über zwei Tragelaschen, die den Haltegriff mit der Rückenplatte verbinden. Diese könne einteilig mit der Rückenplatte ausgebildet sein. Eine einfache Handhabung liegt insbesondere bei einer Ausgestaltung vor, bei welcher der Haltegriff in der Flucht oberhalb des Aufnahmeraums angeordnet ist.
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Eine gute und schnelle medizinische Versorgung kann durch eine optionale Ergänzung erreicht werden, nach der die Mobileinheit eine Sauerstoffflaschenaufnahme aufweist, die mit dem Aufnahmekörper verbunden ist. Weil Sauerstoffflaschen schwer sind, bietet sich eine Ausführung an, bei der die Sauerstoffflaschenaufnahme in der Flucht unterhalb des Aufnahmeraums angeordnet ist. Kompaktheit lässt sich auf Wunsch dadurch erzielen, dass die Sauerstoffflaschenaufnahme derart ausgebildet ist, dass eine Sauerstoffflasche horizontal ausgerichtet, insbesondere liegend, aufnehmbar ist.
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In einer besonderen Ausführungsform ist die Sauerstoffflaschenaufnahme lösbar mit dem Aufnahmekörper verbunden. Damit kann entweder ein Tausch der Sauerstoffflasche schnell durch Austausch der gesamten Sauerstoffflaschenaufnahme erfolgen. Auch ein Einsatz ohne Sauerstoffflaschenaufnahme ist möglich. Das zu tragende Gesamtgewicht reduziert sich hierdurch und die Einheit aus dem Aufnahmekörper und dem Sauerstoff- oder Beatmungsgerät ist kompakter. In einer speziellen Variante erfolgt die lösbare Verbindung zwischen der Sauerstoffflaschenaufnahme und dem Aufnahmekörper durch komplementäre Strukturen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Besonders bevorzugt werden an einem der Teile Pilzköpfe vorgesehen und am anderen Teil Nuten. Die Nuten sollten dann einen Abschnitt haben, durch den die Pilzköpfe getaucht werden können, und einen Bereich, der schmäler ist als die Pilzköpfe. Bevorzugt werden je zwei bis vier Pilzköpfe und Nuten vorgesehen. Zur Sicherung der komplementären Strukturen in der Verriegelungsposition, kann ergänzend wenigstens eine Sicherungsschraube vorgesehen werden. Des Weiteren bietet es sich an, die Pilzköpfe an der Sauerstoffflaschenaufnahme anzuordnen und die Nuten an dem Aufnahmekörper. Dadurch ist das Gesamtgewicht des optional alleine nutzbaren Aufnahmekörpers gering.
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Um die Sauerstoffflasche austauschen zu können, während die Mobileinheit an der Befestigungseinheit befestigt ist, sieht eine Variante so aus, dass die Sauerstoffflaschenaufnahme einen U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei ein Schenkel des U-förmigen Querschnitts horizontal ausgerichtet ist und an der Bodenplatte des Aufnahmekörpers anliegt. Die Öffnung des U-förmigen Querschnitts sollte in Richtung Vorderseite weisen.
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Zum Schutz der Sauerstoffflasche und deren korrekter Position kann vorgesehen sein, dass die Sauerstoffflaschenaufnahme einen Anschlag für den Boden der Sauerstoffflasche aufweist. Preiswert lässt sich der Anschlag mit einem abgewinkelten Blech ausbilden, vorzugsweise durch einen abgewinkelten Blechbügel. Bevorzugt ist ein solches Blech nach oben hin abgewinkelt. Nach unten hin bildet der Winkel dann einen Stoßschutz.
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Gegenüberliegend sollte die Sauerstoffflaschenaufnahme ein Stoßschutzelement für ein Ventil der Sauerstoffflasche aufweisen. Schlauchanschluss und Ventil sind nämlich die empfindlichsten Teile der Sauerstoffflasche. In einer Ausführungsform ist das Stoßschutzelement ein abgewinkeltes Blech, vorzugsweise ein abgewinkelter Blechbügel. Ein solcher kann zusätzlich mit einer Versteifungsstrebe versteift sein. Bevorzugt ist das Blech nach oben hin abgewinkelt. Beim Abstellen bildet der Winkel so einen Stoßschutz aus.
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Damit die Sauerstoffflasche fest in der die Sauerstoffflaschenaufnahme aufnehmbar ist, kann diese wenigstens eine Spannschelle, vorzugsweise exakt zwei Spannschellen, zum Einspannen der Sauerstoffflasche aufweisen.
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Weiterhin kann optional vorgesehen sein, dass die Mobileinheit an ihrem unteren Ende Standfüße aufweist. Damit kann die Haltevorrichtung bequem auf dem Boden abgestellt werden. Damit die Haltevorrichtung nach dem Absetzen nicht umkippt, sollte ein Mittelpunkt zwischen den Standfüßen in der Flucht unterhalb des Aufnahmeraums und/oder der optionalen Sauerstoffflaschenaufnahme angeordnet sein. Sofern eine optionale Sauerstoffflaschenaufnahme vorgesehen ist, bietet es sich an, die Standfüße an der Sauerstoffflaschenaufnahme anzuordnen.
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Ferner ist bei einer Variante der Haltevorrichtung vorgesehen, dass die Befestigungseinheit eine Ladestelle mit Ladekontakten aufweist, die mit Ladekontakten an der Mobileinheit korrespondieren, dies insbesondere, wenn die Einhängemittel und die Arretiermittel in Eingriff miteinander sind. Damit wird in der Aufbewahrungsposition eine elektrische Ladeverbindung hergestellt. Das Sauerstoff- oder Beatmungsgerät kann dann permanent elektrisch mit den Ladekontakten an der Mobileinheit verbunden sein. Gleichzeitig können die Ladekontakte der Ladestelle permanent an ein Stromnetz angeschlossen sein. Damit wird das Sauerstoff- oder Beatmungsgerät stets mit Strom versorgt, wenn es an der Befestigungseinheit hängt.
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Gemäß einer Variante weist die Befestigungseinheit eine Netzteilhalterung auf. Netzteile werden nämlich als Zubehör des Sauerstoff- oder Beatmungsgeräts mitgeliefert. Es kann dann dauerhaft an der Befestigungseinheit festgelegt werden. Die Netzteilhalterung kann hierfür wenigstens einen Befestigungsbügel aufweisen.
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Eine optionale Variante der Haltevorrichtung besteht darin, dass das zweite Arretiermittel ein relativ zur Montageplatte vertikal verschiebbar gelagerter Arretierbolzen ist, und das erste Arretiermittel eine Bolzenaufnahme für den Arretierbolzen ist. Mit einer einfachen Verschiebung des Arretierbolzens lässt sich die Arretierung herstellen und lösen. Für eine einfache Handhabung kann am zweiten Arretiermittel ein Betätigungsgriff angeordnet sein. Vorzugsweise handelt es sich um einen T-Griff. Dieser lässt sich leicht zum Ziehen greifen, bspw. mit zwei Fingern, und der Bolzen wird gerade herausgezogen. Der Griffbereich sollte zentral oberhalb des Arretierbolzens angeordnet sein, vorzugsweise auch oberhalb des Aufnahmeraums, wenn die Mobileinheit an der Befestigungseinheit festgelegt ist. Um sich die Schwerkraft zunutze machen zu können, sollte das zweite Arretiermittel nach oben in eine Freigabestellung und nach unten in eine Arretierstellung verschiebbar sein. Bei einer Montage in einem Fahrzeug ist das zweite Arretiermittel vorzugsweise mit einer Feder in Richtung der Arretierstellung belastet.
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Die Position und Fixierung der Mobileinheit an der Befestigungseinheit lässt sich dadurch verbessern, dass die Befestigungseinheit optionale Führungsbolzen aufweist, die sich von der Montageplatte in Richtung der Mobileinheit erstrecken, wobei die Mobileinheit Buchsenführungen aufweist, in welche die Führungsbolzen eingreifen, wenn sich das erste und das zweite Arretiermittel gegenüberstehen oder annähern.
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Zur Festlegung der Befestigungseinheit an einer Wand, einer Fahrtrage, einer Säule, einer Profilschiene oder Ähnlichem, sollte die Montageplatte Befestigungslöcher aufweisen. Durch diese können Schrauben hindurchragen. Eine hohe Stabilität der Befestigungseinheit lässt sich erreichen, wenn die Montageplatte aus einem Blech hergestellt ist und/oder die Montageplatte vertikal ausgerichtete Versteifungsrippen aufweist. Preiswert in der Herstellung ist eine Variante, bei der das zweite Einhängemittel einteilig mit der Montageplatte ausgebildet ist. Für eine feste Montage sollte die Montageplatte außerdem eine ebene Auflagefläche aufweisen.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Versorgungseinrichtung mit einer Haltevorrichtung, wie sie vor- und nachstehend beschrieben ist, und einer Sauerstoffflaschenaufnahme, die mit dem Aufnahmekörper verbunden ist, wobei eine Sauerstoffflasche in der Sauerstoffflaschenaufnahme aufgenommen ist. Damit wird einem noch aufzunehmenden Sauerstoff- oder Beatmungsgerät direkt eine Sauerstoffflasche zur Seite gestellt. Alle notwendigen Bestandteile für eine gute intensiv-medizinische Versorgung sind so gemeinsam transportable und sofort einsetzbar.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Sauerstoffversorgungsvorrichtung mit einer Haltevorrichtung, wie sie vor- und nachstehend beschrieben ist, und einem mobilen Sauerstoff- oder Beatmungsgerät für die mobile Intensivmedizin, das in dem Aufnahmeraum des Aufnahmekörpers angeordnet ist. Die Vorteile entsprechen denjenigen der Haltevorrichtung. Das Sauerstoff- oder Beatmungsgerät sollte einen Akkumulator aufweisen, um unabhängig von einer Netzversorgung einsatzbereit zu sein.
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Bevorzugt weist die Sauerstoffversorgungsvorrichtung eine Haltevorrichtung mit einer Mobileinheit mit einer Sauerstoffflaschenaufnahme auf, die mit dem Aufnahmekörper verbunden ist, wobei eine Sauerstoffflasche in der Sauerstoffflaschenaufnahme aufgenommen ist. Damit lässt sich die Sauerstoffversorgung mit einstellbarer Sauerstoffkonzentration vornehmen. Hierzu ist das Ventil der Sauerstoffflasche vorzugsweise über einen Schlauch mit dem Sauerstoff- oder Beatmungsgerät verbunden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Versorgungseinrichtung mit einer Haltevorrichtung und einer Sauerstoffflasche;
- 2 eine Seitenansicht der Versorgungseinrichtung nach 1, wobei die Mobileinheit an der Befestigungseinheit arretiert ist;
- 3 die Versorgungseinrichtung nach 2, wobei die Arretierung gelöst ist;
- 4 die Versorgungseinrichtung nach 3, wobei Mobileinheit von der Befestigungseinheit weggeschwenkt ist; und
- 5 die Versorgungseinrichtung nach 4, wobei Mobileinheit von der Befestigungseinheit weggehoben ist.
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In 1 ist in einer perspektivischen Ansicht eine Versorgungseinrichtung 100 mit einer Haltevorrichtung 1 und einer Sauerstoffflasche 25 dargestellt.
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Die Haltevorrichtung 1 ist zur Befestigung von einem mobilen Sauerstoff- oder Beatmungsgerät für die mobile Intensivmedizin an einem vertikal ausgerichteten Trägerelement ausgebildet. Bei letzterem kann es sich zum Beispiel um eine Wand, eine Säule oder eine Profilschiene handeln. Erkennbar ist die Haltevorrichtung 1 in eine Mobileinheit 10 und eine Befestigungseinheit 40 aufgeteilt.
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Die Mobileinheit 10 verfügt über einen Aufnahmekörper 11, der einen Aufnahmeraum 12 für ein Sauerstoff- oder Beatmungsgerät ausbildet. Der Aufnahmeraum weist eine quaderförmige Grundform auf. Hierzu begrenzt der Aufnahmekörper 11 den Aufnahmeraum 12 mit einer im wesentlichen rechteckigen Rückenplatte 18, einer hierzu senkrecht ausgerichteten, sowie im Wesentlichen rechteckigen Bodenplatte 19 und Fixierungslaschen 20, die an den Kanten der Rückenplatte 18 und der Bodenplatte 19 angeordnet sind. An der Bodenplatte 19 ist an drei Kanten jeweils eine Fixierungslasche 20 angeordnet. Diese Fixierungslaschen 20 sind senkrecht zur Bodenplatte 19 sowie nach oben ausgerichtet. Mit der vierten Kante ist die Bodenplatte 19 mit der Rückenplatte 18 verbunden. An den vertikalen Kanten der Rückenplatte 18 sind jeweils zwei Fixierungslaschen 20 vorgesehen. Man erkennt, dass die Rückenplatte 18, die Bodenplatte 19 und alle Fixierungslaschen 20 einteilig ausgebildet sind, nämlich aus einem umgeformten Blechteil.
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Die Rückenplatte 18 und die Bodenplatte 19, weisen Ausnehmungen 21 zur Gewichtsreduktion auf. Nach vorne hin ist der Aufnahmeraum 12 kaum begrenzt. Lediglich an der vorderen Fixierungslaschen 20 und an der oberen Kante der Rückenplatte 18 ist eine Fixierungslasche 20 mit nach unten weisendem Haken vorgesehen. Das Sauerstoff- /Beatmungsgerät kann mit diesem Haken gesichert werden. Zusätzlich ist eine Fixierung an den bügelförmigen Fixierungslaschen 20 an der Rückenplatte 18 möglich, beispielsweise mit Spanngurten.
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An der Bodenplatte 19 sind Orientierungspins 22 angeordnet, die sich nach oben von der Bodenplatte 19 weg erstrecken und mit Ausnehmungen im Boden des Sauerstoff-/Beatmungsgeräts in Eingriff bringbar sind.
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Außerdem weist die Mobileinheit 10 eine Sauerstoffflaschenaufnahme 24 auf, die mit dem Aufnahmekörper 11 lösbar verbunden ist. Hierzu weisen die Sauerstoffflaschenaufnahme 24 und der Aufnahmekörper 11 komplementäre Strukturen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip auf. Insbesondere sind an der Sauerstoffflaschenaufnahme 24 vier Pilzköpfe vorgesehen und in der Bodenplatte 19 des Aufnahmekörpers 11 vier Nuten. Die Nuten haben einen ersten Abschnitt, durch den die Pilzköpfe getaucht werden können, und einen zweiten Abschnitt, der schmäler ist als die Pilzköpfe. Gemäß 1 hintergreift dieser zweite Abschnitt der Nuten den jeweiligen Pilzkopf. Außerdem liegt der erste Abschnitt zwischen dem zweiten Abschnitt und der Rückenplatte 18. Das heißt, die Sauerstoffflaschenaufnahme 24 muss in Richtung Rückenplatte 18 geschoben werden, um gelöst werden zu können. Zur Sicherung der komplementären Strukturen in der Verriegelungsposition, sind ergänzend zwei Sicherungsschraube vorgesehen. Diese liegen aufgrund der Perspektive der Darstellung weitestgehend verdeckt hinter der vorderen Fixierungslasche 20.
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In der Sauerstoffflaschenaufnahme 24 ist eine Sauerstoffflasche 25 aufgenommen. Die Sauerstoffflaschenaufnahme 24 ist in der Flucht unterhalb des Aufnahmeraums 12 angeordnet und derart ausgebildet, dass die Sauerstoffflasche 25 horizontal ausgerichtet, insbesondere liegend, aufgenommen ist. Dabei bildet die Sauerstoffflaschenaufnahme 24 einen U-förmigen Querschnitt, wobei ein Schenkel des U-förmigen Querschnitts horizontal ausgerichtet ist und an der Bodenplatte 19 des Aufnahmekörpers 11 anliegt. In dem U-förmigen Querschnitt sind zwei Spannschellen 29 angeordnet, mit denen die im U-förmigen Querschnitt liegende Sauerstoffflasche 25 eingespannt ist.
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Der untere Schenkel des U-förmigen Querschnitts liegt also unterhalb der Sauerstoffflasche 25. Hieran sind Standfüße 30 angeordnet, wobei ein Mittelpunkt zwischen den Standfüßen 30 in der Flucht unterhalb des Aufnahmeraums 12 angeordnet ist.
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Ferner weist die Sauerstoffflaschenaufnahme 24 einen Anschlag 26 für den Boden der Sauerstoffflasche 25 auf. Der Anschlag 26 ist durch einen abgewinkelten Blechbügel ausgebildet, der nach oben hin abgewinkelt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite verfügt die Sauerstoffflaschenaufnahme 24 über ein Stoßschutzelement 27 für ein Ventil 28 der Sauerstoffflasche 25. Auch das Stoßschutzelement 27 ist von einem abgewinkelten Blechbügel ausgebildet, der nach oben hin abgewinkelt ist. Der Winkel ist zusätzlich mit einer Diagonalen verstrebt und stabilisiert.
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Am oberen Ende weist die Mobileinheit 10 einen Haltegriff 23 auf, der mit dem Aufnahmekörper 11 verbunden ist. Er liegt in der Flucht oberhalb des Aufnahmeraums 12, damit der Schwerpunkt beim Tragen zentral unterhalb des Haltegriffs 23 liegt.
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Des Weiteren weist die Mobileinheit 10 ein erstes Einhängemittel 13 und ein erstes Arretiermittel 15 auf, die jeweils auf einer Rückseite 14 des Aufnahmekörpers 11 angeordnet sind. Erkennbar ist das erste Arretiermittel 15 höher angeordnet als das erste Einhängemittel 13. Insbesondere ist das erste Einhängemittel 13 in der unteren Hälfte der Mobileinheit 10 und das erste Arretiermittel 15 in der oberen Hälfte der Mobileinheit 10 angeordnet.
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Das erste Einhängemittel 13 ist eine horizontal ausgerichtete Rundachse, die an zwei nach hinten von dem Aufnahmekörper 11, bzw. dessen Rückenplatte 18, abstehenden Lagerlaschen 16 befestigt ist. Das erste Arretiermittel 15 ist als vertikal nach oben geöffnetes Bohrloch ausgeführt, dessen Achse parallel zur und hinter der Rückseite 14 der Rückenplatte 18 verläuft.
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Die Befestigungseinheit 40 weist eine Montageplatte 41 auf, in der Befestigungslöcher 52 für Einhängeklauen einer Trägerschiene und/oder Befestigungsschrauben ausgebildet sind. An der Montageplatte 41 ist ein zweites Einhängemittel 42 zum Einhängen des ersten Einhängemittels 13 angeordnet. Das zweite Einhängemittel 42 ist eine horizontal ausgerichtete und nach oben hin geöffnete V-förmige Nut. Beim Einhängen lassen das erste Einhängemittel 13 und das zweite Einhängemittel 42 einen Rotationsfreiheitsgrad um eine horizontal ausgerichtete Rotationsachse A frei, sodass die Mobileinheit 10 relativ zur Befestigungseinheit 40 um die Rotationsachse A schwenkbar ist, zumindest in einem begrenzten Winkelbereich. Das erste Einhängemittel 13 und das zweite Einhängemittel 42 weisen Orientierungsmittel 17 auf, mit denen die Einhängemittel 13, 32 beim Einhängen relativ zueinander in eine horizontal definierte Position geführt werden. Die Orientierungsmittel 17 sind jeweils durch schräg ausgerichtete Phasen an dem ersten Einhängemittel 13 und dem zweiten Einhängemittel 42 ausgebildet.
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An der Montageplatte 41 ist ein zweites Arretiermittel 43 zur arretierten Verbindung mit dem ersten Arretiermittel 15 angeordnet. Das zweite Einhängemittel 42 ist im unteren Bereich der Montageplatte 41 und das zweite Arretiermittel 43 im oberen Bereich der Montageplatte 41 angeordnet. Bei dem zweiten Arretiermittel 43 handelt es sich um ein relativ zur Montageplatte 41 vertikal verschiebbar gelagerter Arretierbolzen, und das erste Arretiermittel 15 ist eine Bolzenaufnahme für den Arretierbolzen. Am zweiten Arretiermittel 43 ist ein Betätigungsgriff 51 angeordnet. Hiermit lässt sich das zweite Arretiermittel 43 nach oben in eine Freigabestellung und nach unten in eine Arretierstellung verschieben.
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Die Montageplatte 41 und das zweite Einhängemittel 42 sind einteilig aus einem umgeformten Blech hergestellt. Dabei weist die Montageplatte 41 vertikal ausgerichtete Versteifungsrippen 49 auf und bildet eine ebene Auflagefläche 50 auf der Rückseite aus.
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Weiterhin hat die Befestigungseinheit 40 Führungsbolzen 48, die sich von der Montageplatte 41 in Richtung der Mobileinheit 10 erstrecken, wobei die Mobileinheit 10 Buchsenführungen 33 aufweist, in welche die Führungsbolzen 48 eingreifen, wenn sich das erste und das zweite Arretiermittel 15, 43 gegenüberstehen.
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Man erkennt ferner, dass die Befestigungseinheit 40 eine Ladestelle 44 mit Ladekontakten 45 aufweist, die mit Ladekontakten 31 an der Mobileinheit 10 korrespondieren. Unterhalb der Ladestelle 44 ist eine Netzteilhalterung 46 vorgesehen, mit deren Befestigungsbügel 47 ein Netzteil an der Befestigungseinheit 40 festlegbar ist. Ein Kabel führt vom Netzteil zur Ladestelle 44. Typischerweise kommen 12 V Netzteile zum Einsatz.
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Die 2, 3, 4 und 5 zeigen jeweils in Seitenansichten der Versorgungseinrichtung 100 nach 1, wie die Mobileinheit 10 mit der Befestigungseinheit 40 korrespondiert. Die verwendeten Bezugszeichen entsprechen denjenigen von 1. In 2 wird eine Ausgangssituation gezeigt, in der die Einhängemittel 13, 42 und die Arretiermittel 15, 43 jeweils in Eingriff miteinander stehen. Dabei ist auch ein Ladekontakt hergestellt. Durch nach oben Ziehen des zweiten Arretiermittels 43, wie es in 3 dargestellt ist, bewegt sich dieses aus dem ersten Arretiermittel 15 heraus. Nunmehr kann die Mobileinheit 10 gemäß 4 um die Rotationsachse A geschwenkt werden. Das erste Einhängemittel 13 liegt hier immer noch in dem zweiten Einhängemittel 42. Nachdem die Mobileinheit 10 gemäß 4 verschwenkt wurde, kann sie gemäß 5 von der Befestigungseinheit 40 abgehoben werden.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Insbesondere kann ein Sauerstoff-/Beatmungsgerät in dem Aufnahmeraum 12 des Aufnahmekörper 11 aufgenommen sein. Dieses kann im Versorgungseinsatz über einen Schlauch mit der Sauerstoffflasche 25 verbunden sein.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltevorrichtung
- 10
- Mobileinheit
- 11
- Aufnahmekörper
- 12
- Aufnahmeraum
- 13
- erstes Einhängemittel
- 14
- Rückseite
- 15
- erstes Arretiermittel
- 16
- Lagerlasche
- 17
- Orientierungsmittel
- 18
- Rückenplatte
- 19
- Bodenplatte
- 20
- Fixierungslasche
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Orientierungspins
- 23
- Haltegriff
- 24
- Sauerstoffflaschenaufnahme
- 25
- Sauerstoffflasche
- 26
- Anschlag
- 27
- Stoßschutzelement
- 28
- Ventil
- 29
- Spannschelle
- 30
- Standfuß
- 31
- Ladekontakt
- 33
- Buchsenführung
- 40
- Befestigungseinheit
- 41
- Montageplatte
- 42
- zweites Einhängemittel
- 43
- zweites Arretiermittel
- 44
- Ladestelle
- 45
- Ladekontakt
- 46
- Netzteilhalterung
- 47
- Befestigungsbügel
- 48
- Führungsbolzen
- 49
- Versteifungsrippe
- 50
- Auflagefläche
- 51
- Betätigungsgriff
- 52
- Befestigungslöcher
- 100
- Versorgungseinrichtung
- A
- Rotationsachse