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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blockiervorrichtung sowie ein Blockiersystem zum Blockieren eines Türflügels einer Flügeltüranlage in zumindest einer vordefinierten Öffnungsposition.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Blockiervorrichtungen zum Blockieren von Flügeltüren bekannt. Viele arbeiten, je nachdem ob sie einen Flügel bei Bestromung verriegeln oder entriegeln, ruhe- bzw. arbeitsstrombasiert. Im ersten Fall blockiert oder verriegelt die Blockiervorrichtung bei Bestromung und entriegelt bei fehlender Bestromung. Ein bekannter Einsatz sind Fluchtwegtüren, die im Notfall, d.h. bei fehlender elektrischer Energieversorgung, einen Fluchtweg freigeben und damit eine Verriegelung des jeweiligen Türflügels aufheben müssen. Im zweiten Fall hingegen entriegelt die Blockiervorrichtung bei Bestromung und verriegelt bei fehlender Bestromung. Ein bekannter Einsatz sind Sicherheitstüren, die im Notfall sicher geschlossen gehalten werden müssen. Derartige Verriegelungen müssen also eine nicht unerhebliche Zeit lang mit elektrischer Energie versorgt werden, um den jeweiligen Flügel zu verriegeln bzw. zu entriegeln. Dies führt zu einem enormen Energieaufwand und damit zu hohen Energiekosten.
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Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2010 061 246 A1 geht eine Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln einer Flügelanlage in einer Öffnungsposition hervor. Sie weist ein verriegelndes Element und ein zu verriegelndes Element auf. Das verriegelnde Element ist eingerichtet, in Verriegelungsstellung als eine Arbeitsstellung das zu verriegelnde Element zu verriegeln bzw. an einer Bewegung in Entriegelungsstellung als die andere Arbeitsstellung zu hindern und in Entriegelungsstellung das zu verriegelnde Element hinsichtlich dieser Bewegung freizugeben. Eines der Elemente ist mit dem Flügel derart wirkverbunden, dass das eine Element bei einer Bewegung des Flügels von diesem mitbewegt wird. Das verriegelnde Element ist mit einem bistabilen Elektromagneten versehen, der ein Element aufweist, das sich mit einem Anker derart in dauermagnetischer Wechselwirkung befindet, dass der Anker von diesem Element mit einer Festhaltekraft in einer jeweiligen Arbeitsstellung festgehalten wird. Er umfasst einen Rückstellmechanismus, der eingerichtet ist, auf den Anker eine Rückstellkraft in Richtung der anderen Arbeitsstellung aufzubringen, und eine Spulenanordnung, die derart bestrombar ist, dass sie gemäß einem ersten Umschaltmodus die Festhaltekraft verringert bzw. aufhebt, sodass die Rückstellkraft größer als die resultierende Rest-Festhaltekraft des einen Elements in Bezug auf den Anker ist. Ein solcher Aufbau ist relativ komplex und weist eine eingeschränkte Nutzung eines Gleitkanals innerhalb einer Gleitschiene, in welcher das verriegelnde Element fixiert ist, auf.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blockiervorrichtung sowie ein Blockiersystem zur Verfügung zu stellen, mittels welcher ein Türflügel einer Flügeltüranlage auf einfache, platzsparende und kostengünstige Weise blockiert werden kann.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Insbesondere wird die voranstehende Aufgabe durch die Blockiervorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie das Blockiersystem gemäß Anspruch 6 gelöst. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der Blockiervorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Blockiersystem und umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Gemäß eines ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung wird eine Blockiervorrichtung zum Blockieren eines Türflügels einer Flügeltüranlage in zumindest einer vordefinierten Öffnungsposition zur Verfügung gestellt. Die Blockiervorrichtung weist eine Gleitanordnung für eine Gleitlagerung der Blockiervorrichtung in einem Gleitkanal einer Gleitschiene der Flügeltüranlage auf. Ferner weist die Blockiervorrichtung ein Sperrmittel zum Hemmen einer Gleitbewegung der Gleitanordnung im Gleitkanal auf. Außerdem weist die Blockiervorrichtung ein elektromagnetisches Schaltmittel zum Schalten des Sperrmittels in einen Aktivierungszustand, in welchem das Sperrmittel eine Gleitbewegung der Gleitanordnung zumindest in einer definierten Position im Gleitkanal hemmt, sowie in einen Deaktivierungszustand, in welchem das Sperrmittel eine Gleitbewegung der Gleitanordnung im Gleitkanal freigibt, auf. Das Sperrmittel sowie das elektromagnetische Schaltmittel sind an der Gleitanordnung befestigt.
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Dadurch, dass das elektromagnetische Schaltmittel sowie das Sperrmittel an der Gleitanordnung befestigt sind, kann eine besonders kompakte Blockiervorrichtung zur Verfügung gestellt werden. Weiterhin kann die Blockiervorrichtung, also die Gleitanordnung einschließlich des Magneten und des Sperrmittels als Einheit bewegt werden. Ist die Blockiervorrichtung beispielsweise im Gleitkanal durch die Gleitschiene gelagert, kann die Blockiervorrichtung im Gleitkanal einfach verschoben werden. Die Blockiervorrichtung ist in der Regel mit einer Schubstange bzw. einer Klemmstange zum Sperren einer Gleitbewegung der Blockiervorrichtung verbunden. Aufgrund des erfindungsgemäßen Aufbaus der Blockiervorrichtung kann demnach auch die Klemmstange grundsätzlich frei im Gleitkanal verschoben werden.
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Aufgrund der kompakten Bauform der Blockiervorrichtung kann diese besonders leicht, einfach und platzsparend im Gleitkanal bzw. an der Gleitschiene montiert werden.
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Das elektromagnetische Schaltmittel ist während der Bewegung der Blockiervorrichtung bestrombar. Dies erfordert im Vergleich zu einem System, in welchem das elektromagnetische Schaltmittel in einer definierten Position fixiert ist, ggf. einen erhöhten Installationsaufwand. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat sich jedoch überraschend herausgestellt, dass die Vorteile, die sich durch die flexible Lagerung des elektromagnetischen Schaltmittels ergeben, gegenüber einer möglichen Problematik hinsichtlich der Bestromung, deutlich überwiegen.
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Für den bzw. im Aktivierungszustand wird das elektromagnetische Schaltmittel bestromt. Im Deaktivierungszustand wird das elektromagnetische Schaltmittel nicht bestromt. Da sich die Blockiervorrichtung überwiegend im Deaktivierungszustand befindet, kann die Blockiervorrichtung relativ stromsparend betrieben werden.
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Unter dem Blockieren des Türflügels kann ein Verriegeln oder Sperren des Türflügels verstanden werden. Wenn der Türflügel durch die Blockiervorrichtung blockiert ist, kann er durch eine normale Betätigung einer Person nicht mehr bewegt werden. Die Blockiervorrichtung ist vorzugsweise als Blockiervorrichtung zum Blockieren eines Türflügels einer Doppelflügeltüranlage mit einer Klemmstange bzw. mit einer Schließfolgenregelung nach dem Klemmstangenprinzip ausgestaltet.
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Für die Gleitlagerung der Blockiervorrichtung im Gleitkanal weist die Gleitanordnung wenigstens eine Gleitfläche, für eine vorteilhafte Gleitlagerung wenigstens zwei Gleitflächen, auf, die mit wenigstens einer Gegengleitfläche bzw. entsprechenden Gegengleitflächen oder einem Rollenlager der Gleitschiene für die Gleitlagerung kontaktierbar ist bzw. sind.
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Unter dem Hemmen einer Gleitbewegung ist ein Erzeugen eines definierten Widerstandes zu verstehen, der eine mögliche Gleitbewegung der Gleitanordnung im Gleitkanal verhindert oder zumindest im Wesentlichen verhindert.
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Das Sperrmittel und/oder das elektromagnetische Schaltmittel können direkt oder indirekt an oder in der Gleitanordnung befestigt sein. Das elektromagnetische Schaltmittel ist insbesondere als Elektromagnet ausgestaltet oder weist einen solchen auf. Das elektromagnetische Schaltmittel ist vorzugsweise direkt mit der Gleitanordnung verbunden oder darin fixiert. Dadurch ist die Blockiervorrichtung besonders kompakt und einfach ausgestaltet.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass bei einer Blockiervorrichtung die Gleitanordnung ein Gleitstück und wenigstens ein Gleitlager, zum Lagern des Gleitstücks in der Gleitschiene, aufweist, wobei das elektromagnetische Schaltmittel am Gleitstück befestigt ist und das Gleitlager zerstörungsfrei vom Gleitstück demontierbar ist. Dadurch sind ein einfacher und kompakter Aufbau sowie eine einfache Montage- und Demontagemöglichkeit der Blockiervorrichtung realisierbar. Weiterhin sind die Gleitlager als Verschleißteile einfach und kostengünstig austauschbar. Bei einem Verschleiß der Gleitlager müssen nur diese und nicht das Gleitstück ersetzt oder gewartet werden. Eine aufwändige Demontage des Sperrmittels und des elektromagnetischen Schaltmittels vom Gleitstück kann dadurch vermieden werden. Das Gleitstück kann als Grundkörper, insbesondere als monolithischer Grundkörper, verstanden werden, der den wesentlichen Bestandteil der Gleitanordnung bildet. Das Gleitlager kann einteilig oder mehrteilig ausgestaltet sein. Vorzugsweise weist das Gleitlager zwei Gleitprofile auf, die an zwei unterschiedlichen, insbesondere voneinander weg zeigenden Flächenabschnitten des Gleitstücks, befestigt sind. Das Gleitlager bzw. die Gleitprofile sind vorzugsweise formschlüssig mit dem Gleitstück verbunden.
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Ferner ist es möglich, dass bei einer erfindungsgemäßen Blockiervorrichtung das Sperrmittel einen Spreizmechanismus mit einem Spreizmittel zum Einspreizen in die Gleitschiene, wobei sich das Spreizmittel im Aktivierungszustand in einer Spreizposition und im Deaktivierungszustand in einer Freigabeposition befindet, und einem Betätigungsmittel zum Umschalten zwischen der Spreizposition und der Freigabeposition des Spreizmittels, aufweist, wobei das elektromagnetische Schaltmittel zum Bewegen des Betätigungsmittels ausgestaltet ist. Durch den Spreizmechanismus kann der Aktivierungszustand einfach ausgelöst und der Türflügel entsprechend einfach blockiert bzw. verriegelt werden. Das Betätigungsmittel ist vorzugsweise angeordnet und ausgestaltet, dass durch eine Bewegung, insbesondere eine Linearbewegung des Betätigungsmittels, zwischen der Spreizposition und der Freigabeposition des Spreizmittels umschaltbar ist.
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Von weiterem Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Blockiervorrichtung der Spreizmechanismus ein Rückstell-Spannmittel zum Halten des Spreizmittels in einer gespannten Position aufweist. Das Rückstell-Spannmittel ist vorzugsweise als Schraubenfeder, insbesondere als Schraubendruckfeder, ausgestaltet. Dadurch kann der Spreizmechanismus auf besonders einfache, stromsparende und entsprechend kostengünstige Weise in der gespannten Position gehalten werden. Während sich der Spreizmechanismus in der gespannten Position befindet, kann sich die Blockiervorrichtung in der Spreizposition oder der Freigabeposition befinden. Der Unterschied zwischen der Spreizposition und der Freigabeposition ist, dass sich der Spreizmechanismus bzw. das Spreizmittel in der Spreizposition durch eine Bewegung im Gleitkanal nicht zusammendrücken lässt, in der Freigabeposition jedoch schon.
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Weiterhin ist es möglich, dass bei einer erfindungsgemäßen Blockiervorrichtung der Spreizmechanismus ein Überlast-Spannmittel aufweist, das das Spreizmittel bei einer definierten Kraft, die auf das Überlast-Spannmittel wirkt, in die Freigabeposition schaltet, während sich das Betätigungsmittel am elektromagnetischen Schaltmittel befindet. Dadurch kann eine Überlastsicherung bereitgestellt werden, welche bei einer nach Norm vorgesehenen Kraft auf den Türflügel ein Umschalten von der Spreizposition in die Freigabeposition erlaubt. Dies erhöht die Flexibilität und entsprechend die Sicherheit bei einer Verwendung der Blockiervorrichtung. Das Überlast-Spannmittel weist vorzugsweise eine Schraubenfeder, insbesondere eine Schraubendruckfeder, auf. Die Schraubenfeder des Überlast-Spannmittels ist vorzugsweise größer dimensioniert und mit einer höheren Spannkraft ausgelegt als die Schraubenfeder des Rückstell-Spannmittels. Da das Überlast-Spannmittel bzw. ein Überlastmechanismus mit dem Überlast-Spannmittel rein mechanisch ausgestaltet ist, gibt es keine oder kaum äußere Störfaktoren, welche die Funktion des Überlastmechanismus beeinträchtigen könnten. Dadurch kann eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet werden.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Blockiersystem mit einer wie vorstehend im Detail erläuterten Blockiervorrichtung zur Verfügung gestellt. Das Blockiersystem weist ferner eine Gleitschiene auf, welche einen Gleitkanal bildet, in welchem die Gleitanordnung verschiebbar gelagert ist. Damit bringt ein erfindungsgemäßes Blockiersystem die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf die erfindungsgemäße Vorrichtung beschrieben worden sind. Die Gleitschiene ist vorzugsweise als U- oder C-förmige oder im Wesentlichen als U- oder C-förmige Profilschiene ausgestaltet, welche die Blockiervorrichtung zumindest abschnittsweise umgibt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es von Vorteil sein, wenn bei einem Blockiersystem an der Gleitschiene im Gleitkanal ein Widerstandselement zur Kraftübertragung auf das Spreizmittel angeordnet ist, wobei das Widerstandselement den Gleitkanal zumindest abschnittsweise verjüngt und durch die Kraftübertragung auf das Spreizmittel zum Zusammendrücken des Spreizmittels ausgestaltet ist. Durch das Widerstandselement kann eine Bewegung der Blockiervorrichtung im Gleitkanal auf besonders einfache und sichere Weise gehemmt werden. Das Widerstandselement kann einteilig oder mehrteilig ausgestaltet sein. Das Widerstandselement weist insbesondere einen Grundkörper, vorzugsweise einen monolithischen Grundkörper mit zwei Widerstandsabschnitten, auf. Die Widerstandsabschnitte sind bevorzugt gegenüber zueinander ausgestaltet. Die Widerstandsabschnitte sind jeweils vorzugsweise zumindest abschnittweise rampenförmig ausgestaltet. Insbesondere sind die Widerstandsabschnitte jeweils dachförmig und aufeinander zu laufend ausgestaltet. Dadurch kann der Spreizmechanismus bzw. das Spreizmittel durch das Widerstandselement, sobald die Blockiervorrichtung in Wirkkontakt mit dem Widerstandselement gebracht wird, auf möglichst verschleißfreie Weise zusammengedrückt werden, wenn sich das Spreizmittel in der Freigabeposition befindet. Das Spreizmittel weist vorzugsweise wenigstens einen Spreizarm auf, der durch wenigstens eine Kontaktfläche des Widerstandselements verschwenkbar ist, wenn die Blockiervorrichtung im Gleitkanal an das Widerstandselement geschoben wird und sich das Spreizmittel in der Freigabeposition befindet.
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Von weiterem Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Blockiersystem das Widerstandselement zerstörungsfrei lösbar mit der Gleitschiene verbunden ist. Bei einem Verschleiß des Widerstandselements kann dieses dadurch leicht ausgetauscht oder gewartet werden. Dadurch können entsprechende Kosten gespart werden. Das Widerstandselement ist mit der Gleitschiene vorzugsweise form- und/oder kraftschlüssig verbunden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Widerstandselement mit der Gleitschiene in einer vordefinierten Position verschraubt ist.
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Darüber hinaus ist es bei einem erfindungsgemäßen Blockiersystem möglich, dass die Gleitschiene einen Befestigungsabschnitt zum Befestigen des Widerstandselements an verschiedenen Befestigungspositionen an der Gleitschiene, insbesondere zum stufenlosen befestigen des Widerstandselements an der Gleitschiene, aufweist. Dadurch kann die Gleitbewegung der Blockiervorrichtung grundsätzlich in einer beliebigen Position im Gleitkanal gehemmt oder verhindert, und ein entsprechendes Blockieren des Türflügels erreicht werden. Das Widerstandselement ist bevorzugt zumindest abschnittsweise formschlüssig im Befestigungsabschnitt angeordnet. Für eine zusätzliche Fixierung des Widerstandselements im Befestigungsabschnitt kann das Widerstandselement im Befestigungsabschnitt verschraubt sein. Für eine vorteilhafte Befestigung des Widerstandselements am Befestigungsabschnitt kann dieser zumindest abschnittsweise komplementär zum Widerstandselement ausgestaltet sein.
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Darüber hinaus ist es möglich, dass bei einem erfindungsgemäßen Blockiersystem an der Gleitanordnung eine Koppeleinheit befestigt ist, aufweisend einen ersten Koppelabschnitt für eine Kopplung mit einer Klemmstange zum Fixieren einer Position der Blockiervorrichtung im Gleitkanal, sowie einen zweiten Koppelabschnitt für eine Kopplung mit einer Hebelanordnung für eine Kraftübertragung der Blockiervorrichtung auf einen Türbetätiger. Damit ist die Blockiervorrichtung mit allen funktionsrelevanten Bauteilen für eine Kraftübertragung zwischen der Klemmstange am Türrahmen und dem Türbetätiger am Türflügel besonders kompakt und flexibel, da im Wesentlichen frei verschiebbar, ausgestaltet. Der erste und der zweite Koppelabschnitt weisen vorzugsweise jeweils einen Öffnungsabschnitt, beispielsweise in Form einer Durchgangsöffnung oder eines Sacklochs, mit oder ohne Gewindeführung, auf, wobei die Durchgangsrichtungen der Öffnungsabschnitte vorzugsweise um 90° zueinander versetzt sind. Dadurch kann eine effektive Kraftübertragung zwischen der Klemmstange und einem Verbindungsstück der Hebelanordnung, das den zweiten Koppelabschnitt mit einem Hebelarm der Hebelanordnung verbindet, realisiert werden.
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Zudem kann es von Vorteil sein, dass bei einem Blockiersystem gemäß der vorliegenden Erfindung die Koppeleinheit form- und/oder kraftschlüssig mit der Gleitanordnung verbunden ist, wobei das Sperrmittel zumindest abschnittsweise zwischen der Koppeleinheit und der Gleitanordnung ausgestaltet ist. Dadurch ist das Sperrmittel bzw. der Spreizmechanismus in einer Art Käfig geschützt gelagert. Die Koppeleinheit ist außerdem bevorzugt form- und/oder kraftschlüssig mit dem Sperrmittel verbunden. Diese Verbindung kann durch eine Steckverbindung und/oder eine kraftschlüssige Verbindung, beispielsweise eine Verschraubung, realisiert werden. Dadurch kann die Kraft bei einer Belastung der Blockiervorrichtung besonders gleichmäßig auf die verschiedenen Komponenten der Blockiervorrichtung verteilt werden.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehende Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen können sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen jeweils schematisch:
- 1 ein Blockiersystem mit einer Blockiervorrichtung gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform,
- 2 eine perspektivische Teildarstellung der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des B lockiersystems,
- 3 eine perspektivische Schnittansicht der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Blockiersystems,
- 4 eine weitere perspektivische Teildarstellung der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Blockiersystems,
- 5 eine geschnittene Draufsicht der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Blockiersystems in einem ersten Betriebszustand, und
- 6 eine geschnittene Draufsicht der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Blockiersystems in einem zweiten Betriebszustand.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 6 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch ein Blockiersystem 1000 mit einer Blockiervorrichtung 100 zum Blockieren eines Türflügels 700 einer Flügeltüranlage in einer vordefinierten Öffnungsposition dargestellt. Das Blockiersystem 1000 weist ferner eine Gleitschiene 200 mit einem Gleitkanal 210 auf, in welchem die Blockiervorrichtung 100 verschiebbar gelagert ist.
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Die Blockiervorrichtung 100 ist mit einer Klemmstange 300 sowie über ein Verbindungsstück 400 mit einem Hebel 500 verbunden. Der Hebel ist mit einem Türbetätiger 600 verbunden, der am Türflügel 700 befestigt ist. Blockiervorrichtung 100, Gleitschiene 200 und Klemmstange 300 sind am Türrahmen 900 befestigt.
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2 zeigt eine perspektivische Teildarstellung der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Blockiersystems 1000. Genauer gesagt wurde in 2 unter anderem auf die Darstellung der Gleitschiene 200 verzichtet, um die Bestandteile der Blockiervorrichtung 100 besser darstellen zu können. Die in 2 dargestellte Blockiervorrichtung 100 weist eine Gleitanordnung 10 für eine Gleitlagerung der Blockiervorrichtung 100 im Gleitkanal 210 der Gleitschiene 200 der Flügeltüranlage auf. Die Gleitanordnung 10 weist ein Gleitstück 11 und ein Gleitlager 12 mit zwei Gleitprofilen zum Lagern des Gleitstücks 11 in der Gleitschiene 200 auf. Die Blockiervorrichtung 100 weist außerdem ein elektromagnetisches Schaltmittel 30 auf, das am Gleitstück 11 befestigt ist, wobei das Gleitlager 12 formschlüssig mit dem Gleitstück verbunden ist. Das Gleitlager 12 ist zerstörungsfrei vom Gleitstück 11 demontierbar.
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Die Blockiervorrichtung 100 weist ferner ein Sperrmittel 20 zum Hemmen einer Gleitbewegung der Gleitanordnung 10 im Gleitkanal 210 auf. Außerdem weist die Blockiervorrichtung 100 ein elektromagnetisches Schaltmittel 30 in Form eines Elektromagneten auf. Das elektromagnetische Schaltmittel 30 ist zum Schalten des Sperrmittels 20 in einen Aktivierungszustand S1, in welchem das Sperrmittel 20 eine Gleitbewegung der Gleitanordnung 10 in einer definierten Position im Gleitkanal 210 hemmt, ausgestaltet. Außerdem ist das elektromagnetische Schaltmittel 30 zum Schalten des Sperrmittels 20 in einen Deaktivierungszustand S2, in welchem das Sperrmittel 20 eine Gleitbewegung der Gleitanordnung 10 im Gleitkanal 210 freigibt, ausgestaltet. In 2 ist ferner eine Koppeleinheit 40 dargestellt, die nachfolgend mit Bezug auf 4 genauer beschrieben wird.
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Wie in 3 gezeigt, weist das Sperrmittel 20 einen Spreizmechanismus mit einem Spreizmittel 21, 22 zum Einspreizen in die Gleitschiene 200 auf. Das Spreizmittel 21, 22 weist einen ersten Spreizarm 21 und einen zweiten Spreizarm 22 auf, die in der Blockiervorrichtung schwenkbar gelagert sind. Das Spreizmittel 21, 22 befindet sich im Aktivierungszustand S1 in einer Spreizposition P1 und im Deaktivierungszustand S2 in einer Freigabeposition P2. Die in 3 dargestellte Blockiervorrichtung 100 weist ein Betätigungsmittel 23 zum Umschalten zwischen der Spreizposition P1 und der Freigabeposition P2 des Spreizmittels 21, 22 auf, wobei das elektromagnetische Schaltmittel 30 für eine Linearbewegung des Betätigungsmittels 23 ausgestaltet ist. Genauer gesagt zieht das elektromagnetische Schaltmittel 30 in Form eines Elektromagneten das Betätigungsmittel 23 an, sobald der Elektromagnet bestromt wird. In diesem Fall wird der Spreizmechanismus in die Spreizposition P1 bewegt oder in dieser starr gehalten. Der Spreizmechanismus weist ferner ein Rückstell-Spannmittel 24 zum Halten des Spreizmittels 21, 22 in einer gespannten Position auf.
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4 zeigt eine perspektivische Teildarstellung der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Blockiersystems 1000. Wie in 2 wurde in 4 unter anderem auf die Darstellung der Gleitschiene 200 verzichtet, um die Bestandteile der Blockiervorrichtung 100 besser darstellen zu können. Wie insbesondere in 4 dargestellt, ist an der Gleitanordnung 10 eine Koppeleinheit 40 mit einem ersten Koppelabschnitt 41 und einem zweiten Koppelabschnitt 42 befestigt. Der erste Koppelabschnitt 41 ist für eine Kopplung mit der Klemmstange 300 ausgestaltet. Der zweite Koppelabschnitt 42 ist für eine Kopplung mit einer Hebelanordnung bzw. mit dem Hebel 500 über das Verbindungsstück 400 für eine Kraftübertragung der Blockiervorrichtung 100 auf den Türbetätiger 600 ausgestaltet.
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Außerdem geht aus 4 hervor, dass die Koppeleinheit 40 formschlüssig mit der Gleitanordnung 10 verbunden ist, wobei das Sperrmittel 20 abschnittsweise zwischen der Koppeleinheit 40 und der Gleitanordnung 10 ausgestaltet ist.
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Mit Bezug auf 5 und 6 wird anschließend die Funktionsweise der dargestellten Blockiervorrichtung 100 erläutert. Wie in 5 und 6 dargestellt, ist an der Gleitschiene 200 im Gleitkanal 210 ein Widerstandselement 800 zur Kraftübertragung auf das Spreizmittel 21, 22 angeordnet, wobei das Widerstandselement 800 den Gleitkanal 210 in diesem Bereich verjüngt. Durch eine Kraftübertragung über das Widerstandselement 800 auf das Spreizmittel 21, 22 kann das Spreizmittel 21, 22 zusammengedrückt werden, sofern es sich in der Freigabeposition P2 befindet. Das Widerstandselement 800 ist zerstörungsfrei lösbar mit der Gleitschiene 200 verbunden. Die Gleitschiene 200 weist hierzu einen Befestigungsabschnitt 220 zum stufenlosen befestigen des Widerstandselements 800 an der Gleitschiene 200 auf. D.h., das Widerstandselement 800 kann grundsätzlich an einer beliebigen Stelle im Befestigungsabschnitt 200 an der Gleitschiene 200 fixiert werden.
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In 5 befindet sich der Spreizmechanismus in einer Spreizposition P1. In 5 ist ferner das elektromagnetische Schaltmittel 30 bestromt, wodurch das Betätigungsmittel 23 an das elektromagnetische Schaltmittel 30 gezogen wird. Dadurch kann die Spreizposition P1 fixiert werden. Das Sperrmittel 20 befindet sich dadurch außerdem in einem Aktivierungszustand S1. Im Aktivierungszustand S1 kann die Blockiervorrichtung 100 grundsätzlich nicht über das Widerstandselement 100 hinweg bewegt werden. Eine Ausnahme bildet ein Überlast-Fall. Hierzu weist der Spreizmechanismus ein Überlast-Spannmittel 25 auf, das das Spreizmittel 21, 22 bei einer definierten Kraft, die auf das Überlast-Spannmittel 25 wirkt, in die Freigabeposition P2 schaltet, während sich das Betätigungsmittel 23 am elektromagnetischen Schaltmittel 30 befindet (nicht dargestellt).
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In 6 befindet sich der Spreizmechanismus in einer Freigabeposition P2, in welcher das elektromagnetische Schaltmittel 30 nicht bestromt wird und das Spreizmittel 21, 22 zusammengedrückt ist. In diesem Fall befindet sich das Sperrmittel 20 in einem Deaktivierungszustand S2. Nun kann die Blockiervorrichtung 100 bzw. die Gleitanordnung 10 mit dem Sperrmittel 20 über das Widerstandselement 800 geschoben werden. Der Spreizmechanismus kann hierbei, wie in 6 dargestellt, durch das Widerstandselement 800 zusammengedrückt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gleitanordnung
- 11
- Gleitstück
- 12
- Gleitlager
- 20
- Sperrmittel
- 21
- Spreizmittel
- 22
- Spreizmittel
- 23
- Betätigungsmittel
- 24
- Rückstell-Spannmittel
- 25
- Überlast-Spannmittel
- 30
- elektromagnetisches Schaltmittel
- 40
- Koppeleinheit
- 41
- erster Koppelabschnitt
- 42
- zweiter Koppelabschnitt
- 100
- Blockiervorrichtung
- 200
- Gleitschiene
- 210
- Gleitkanal
- 220
- Befestigungsabschnitt
- 300
- Klemmstange
- 400
- Verbindungsstück
- 500
- Hebel
- 600
- Türbetätiger
- 700
- Türflügel
- 800
- Widerstandselement
- 900
- Türrahmen
- 1000
- Blockiersystem
- P1
- Spreizposition
- P2
- Freigabeposition
- S1
- Aktivierungszustand
- S2
- Deaktivierungszustand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010061246 A1 [0003]