-
Die Erfindung betrifft ein Werkstückspannsystem für eine Messmaschine, mit einem in einer Werkstückdrehachse angeordneten Drehtisch mit einem Spannfutter zur konzentrischen Aufnahme eines Werkstückes, mit einem Drehantrieb für den Drehtisch, mit einer in der Werkstückdrehachse vertikal entgegengesetzt zu dem Drehtisch an der Messmaschine anbringbaren oder angebrachten oberen Zentrierspitze und mit einer zusätzlich zu dem Spannfutter auf dem Drehtisch anbringbaren oder angebrachten unteren Zentrierspitze zur Aufnahme eines Werkstückes zwischen den Zentrierspitzen statt in dem Spannfutter.
-
Eine Messmaschine, auf welcher ein Werkstückspannsystem der vorgenannten Art eingesetzt wird, findet sich beispielshalber in dem
Firmenprospekt "KLINGELNBERG P26/P40 Präzisionsmesszentren" mit der Veröffentlichungsangabe "DE 05/2013". Eine Messmaschine, wie sie in den beigefügten Zeichnungen in
13 als Stand der Technik dargestellt ist, ist gemäß der Beschreibung auf Seite 4 des Firmenprospektes ein Präzisionsmesszentrum, bei dem die Messmaschine einen genauen hochbelastbaren Drehtisch aufweist. Dieser ist als Messachse (C-Achse) ausgeführt und nimmt zu prüfende Werkstücke in einer in der beigefügten
13 mit
17 bezeichneten Werkstückdrehachse konzentrisch auf. In Kombination mit drei linearen Messachsen tangential (X-Achse), radial (Y-Achse) und vertikal (Z-Achse), die in der Abbildung auf Seite 4 in dem Firmenprospekt eingezeichnet sind, tastet die Messmaschine Funktionsflächen an Verzahnungen und allgemein Antriebskomponenten im Erzeugermodus an und prüft sie mit höchster Mess- und Reproduziergenauigkeit.
-
Bei der aktuellen P-Baureihe der Anmelderin, zu der die Präzisionsmesszentren P26 und P40 nach dem vorgenannten Firmenprospekt gehören, gibt es für die Aufnahme der Werkstücke die Möglichkeit der Aufspannung zwischen Spitzen (dargestellt in dem Firmenprospekt auf Seite 4), der Aufnahme im Spannfutter (dargestellt in dem Firmenprospekt auf Seite 12, Bild links in der vorletzten Bilderreihe) oder des hier nicht interessierenden direkten Auflegens des Werkstückes auf den Drehtisch. Bei einer Messmaschine, wie sie in dem vorgenannten linken Bild auf Seite 12 des Firmenprospekts teilweise sichtbar ist, ist keine obere Zentrierspitze als Gegenhalter vorgesehen, so dass die Aufspannung zwischen den Spitzen bei dieser Maschine entfällt. Bei der Maschine nach Seite 12 des Firmenprospekts ist deshalb vorgesehen, dass die zu messenden Werkstücke in einem Spannsystem mit einem Mehrbackenspannfutter aufgenommen werden.
-
In der Darstellung in der beigefügten 13, die der Darstellung auf Seite 4 des Firmenprospekts entspricht, ist auf einem Drehtisch 13 zusätzlich ein Spannfutter 11' befestigt, in welchem kurze, symmetrische Werkstücke eingespannt werden. Eine in 13 gestrichelt angedeutete untere Zentrierspitze 40' kann in einer konzentrisch auf dem Drehtisch 13 befestigten Säule 19, welche das Spannfutter 11' trägt, ebenfalls konzentrisch auf dem Drehtisch 13 befestigt sein. Wenn ein Werkstück statt in dem Spannfutter 11' zwischen der oberen Zentrierspitze 30 und der unteren Zentrierspitze 40' gespannt werden soll, muss die Messmaschine zuvor umgebaut werden, was Zeit kostet. Der Umbau beinhaltet, dass das Spannfutter 11' und die das Spannfutter 11' tragende Säule 20 entfernt werden, damit die untere Zentrierspitze 40' zugänglich gemacht oder auf dem Drehtisch 13 befestigt werden kann. Der letztgenannte Fall entspricht der Alternative, dass die untere Zentrierspitze 40' nicht in der Säule 19 untergebracht, sondern separat aufbewahrt und erst nach dem Entfernen des Spannfutters 11' und der Säule 19 auf dem Drehtisch 13 angebracht wird. In diesem Fall kostet der Umbau noch mehr Zeit.
-
Solche Messmaschinen werden üblicherweise in Fertigungsstraßen, wie sie in der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie sowie in der Luftfahrtindustrie eingesetzt werden, verwendet. Wenn in einer Fertigungsstraße unterschiedliche Teile zu fertigen sind, sollte das Umrüsten der Messmaschine mit weniger Zeitaufwand möglich und automatisierbar sein. Darüber hinaus ist die Lösung mit einer unter einem Spannfutter 11' in einer Säule angeordneten unteren Zentrierspitze, die durch das Entfernen der Säule und des Spannfutters erst zugänglich gemacht werden muss, unflexibel.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Werkstückspannsystem der eingangs genannten Art den Wechsel zwischen zwei Spannarten flexibler und weniger zeitaufwendig zu gestalten.
-
Diese Aufgabe ist ausgehend von einem Werkstückspannsystem der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die untere Zentrierspitze dafür vorgesehen und ausgebildet ist, statt eines Werkstückes in dem Spannfutter konzentrisch eingespannt zu werden, und dass das Werkstückspannsystem mit einer Fördereinrichtung versehen ist zum vertikalen oder vertikalen und horizontalen Fördern der unteren Zentrierspitze in ihre und aus ihrer Einspannposition in dem Spannfutter. Das Werkstückspannsystem nach der Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, dass die Messmaschine zwischen Spannen im Spannfutter oder Spannen zwischen Spitzen einfach umstellbar ist. Erreicht wird das dadurch, dass das Spannfutter auf der Messmaschine belassen wird und dass mittels einer Fördereinrichtung die untere Zentrierspitze in das Spannfutter gefördert wird, um dort eingespannt zu werden, oder dadurch, dass die zuvor in dem Spannfutter eingespannte untere Zentrierspitze aus dem Spannfutter gefördert wird. Im Gegensatz zum Umrüsten einer Maschine durch Entfernen des Spannfutters und der das Spannfutter tragenden Säule, oder durch Einbauen des Spannfutters und der das Spannfutter tragenden Säule eignet sich das erfindungsgemäße Werkstückspannsystem, das ohne Umrüstung einfach auf eine andere Spannart umgestellt werden kann, gut für eine zeitsparende Automatisierung eines Spannartwechsels bei einer in einer Fertigungsstraße eingesetzten Messmaschine.
-
Bei dem Spannfutter, das bei dem Werkstückspannsystem nach der Erfindung eingesetzt wird, kann es sich um ein Mehrbackenspannfutter handeln, wie es zum Beispiel aus dem Gebrauchsmuster
DE 20 2014 004 713 U1 der Anmelderin bekannt ist. Das Mehrbackenspannfutter ist dort Teil eines Spannsystems für ein Werkstück auf einer Messmaschine. Um eine einfachere Handhabung eines solchen Spannsystems zu gewährleisten und eine größere Bandbreite an Spannsituationen abzudecken, wird bei diesem bekannten Spannsystem kein manuell zu betätigendes Mehrbackenfutter eingesetzt. Vielmehr wird das Spannsystem motorisch, nämlich durch den elektrischen Drehantrieb des Mehrbackenspannfutters betätigt. Der Einsatz eines solchen Mehrbackenspannfutters, das motorisch, nämlich durch den elektrischen Drehantrieb des Mehrbackenspannfutters betätigt wird, verringert den für das Spannen des zu vermessenden Werkstückes erforderlichen Zeitaufwand und erhöht bei dem Werkstückspannsystem nach der vorliegenden Erfindung die Flexibilität der Messmaschine. Das wiederum ermöglicht eine einfache Automation eines Spannartwechsels bei dem Werkstückspannsystem nach der Erfindung. Bei dem bekannten Spannsystem wird mithilfe einer Kupplung während eines Spann- oder Lösevorgangs ein Teil des Spannsystems fixiert, so dass der Drehantrieb des Mehrbackenspannfutters die Funktion der Spannbackenverstellung übernimmt. Das Drehmoment des C-Achs-Drehantriebs kann hochgenau geregelt werden. Über diese Drehmomentregelung ist eine Kraftregelung der Werkstückeinspannung möglich. Die direkte Ankopplung des C-Achs-Drehantriebs an die C-Achse bleibt bei dem Einsatz dieses bekannten Spannsystems erhalten und stellt auch bei der vorliegenden Erfindung eine wirtschaftlich attraktive Lösung dar.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Werkstückspannsystems nach der Erfindung bilden die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
-
In einer Ausgestaltung des Werkstückspannsystems nach der Erfindung weist der Drehtisch und/oder der Drehantrieb des Drehtisches wenigstens einen Abschnitt einer Hohlwelle auf, innerhalb welcher die untere Zentrierspitze mittels der Fördereinrichtung in der Werkstückdrehachse vertikal förderbar ist. Dadurch wird das Umstellen des Werkstückspannsystems nach der Erfindung von einer Spannart auf die andere Spannart wesentlich erleichtert. Die untere Zentrierspitze braucht nämlich nur aus der Hohlwelle in das Spannfutter gefördert zu werden, damit sie darin eingespannt werden kann, oder, wenn das Werkstückspannsystem zum Spannen eines Werkstücks in dem Spannfutter eingesetzt werden soll, einfach aus dem Spannfutter in die Hohlwelle gefördert zu werden.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Werkstückspannsystems nach der Erfindung weist die Fördereinrichtung zum vertikalen Fördern der unteren Zentrierspitze in der Werkstückdrehachse eine Stange auf, die in der Hohlwelle angeordnet ist und in der Hohlwelle zwischen einer Nichtbetriebsposition und der Einspannposition der unteren Zentrierspitze aufund abbewegbar ist. Das ist eine besonders einfache und zweckmäßige Möglichkeit zum Fördern der unteren Zentrierspitze in das und aus dem Spannfutter.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Werkstückspannsystems nach der Erfindung ist die Stange mithilfe eines Aktors in der Werkstückdrehachse hin- und herbewegbar. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere für den Fall, dass in der Werkstückdrehachse unterhalb des Spannfutters kein zum Fördern der unteren Zentrierspitze geeigneter Antrieb bereits vorhanden ist. Diese Ausgestaltung führt bei einem Wechsel der Spannart zu einer weiteren Erleichterung, wenn in Kombination mit dem Spannfutter je nach aufzunehmendem Bauteil (Werkstück oder untere Zentrierspitze) eine Aufspannung im Spannfutter oder zwischen Zentrierspitzen ohne einen Umbau der Messmaschine realisiert werden soll.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Werkstückspannsystems nach der Erfindung ist die Stange eine Zahnstange, die durch ein durch den Aktor antreibbares Ritzel hin- und herbewegbar ist. Der Antrieb für die Fördereinrichtung könnte auch auf andere Art erfolgen, zum Beispiel mittels einer Gewindespindel oder eines Linearmotors oder aber mithilfe eines elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Zylinders. Die letzteren Möglichkeiten erfordern allerdings mehr Aufwand, da für diese Fälle die benötigte Energie speziell zugeführt oder erzeugt werden muss.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Werkstückspannsystems nach der Erfindung weist die Fördereinrichtung ein Förderzeug auf zum Fördern der unteren Zentrierspitze quer zu der Werkstückdrehachse und in der Werkstückdrehachse. Diese Ausgestaltung ist von besonderem Vorteil, wenn sich im Rahmen einer Fertigungsstraße als Förderzeug ein Roboter einsetzten lässt. Das Fördern erfolgt dann quer zu der Werkstückdrehachse und anschließend in der Werkstückdrehachse, oder umgekehrt.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Werkstückspannsystems nach der Erfindung ist das Spannfutter als ein Mehrbackenspannfutter ausgebildet. Oben wurde bereits erwähnt, dass dafür ein motorisch betätigtes Mehrbackenspannfutter einsetzbar ist, wie es aus dem Gebrauchsmuster
DE 20 2014 004 713 U1 der Anmelderin bekannt ist.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 bis 6 jeweils in einer Teillängsschnittansicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines Werkstückspannsystems nach der Erfindung, bei dem das Fördern einer unteren Zentrierspitze in ein Mehrbackenfutter und das Einspannen der unteren Zentrierspitze in dem Mehrbackenfutter in verschiedenen Phasen des Förder- und Einspannvorganges dargestellt sind,
-
7 bis 12 jeweils in einer Teillängsschnittansicht ein zweites Ausführungsbeispiel des Werkstückspannsystems nach der Erfindung, bei dem eine untere Zentrierspitze nicht nur vertikal in einer Werkstückdrehachse förderbar ist, sondern auch horizontal oder quer zu der Werkstückdrehachse, wobei wiederum verschiedene Phasen des Förder- und Einspannvorganges der unteren Zentrierspitze dargestellt sind, und
-
13 in einer perspektivischen Darstellung eine herkömmliche Messmaschine mit einem herkömmlichen Werkstückspannsystem, auf der ein Werkstück zwischen Spitzen oder in einem Mehrbackenfutter aufspannbar ist.
-
Ein erstes Ausführungsbeispiel eines insgesamt mit 10 bezeichneten Werkstückspannsystems nach der Erfindung, wobei das Fördern einer unteren Zentrierspitze 40 in ein Spannfutter 11 und das Einspannen der unteren Zentrierspitze 40 in dem Spannfutter 11 in verschiedenen Phasen des Förder- und Einspannvorganges dargestellt sind. Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel ist das Spannfutter 11 ein Mehr- oder Dreibackenspannfutter, das mit einem elektrischen Drehantrieb 12 versehen ist, der das Dreibackenspannfutter in Drehung versetzt. Der Drehantrieb 12 umfasst einen Stator 12a und einen Rotor 12b. Weiter hat das Spannfutter 11 einen Futterkörper 14. Der Futterkörper 14 ist nicht wie bei einem herkömmlichen Mehrbackenspannfutter innen fest mit dem Rotor 12b verbunden, sondern relativ zu dem Rotor 12b drehbar. Backen 16a, 16b und 16c (letztere ist in den 1 bis 6 nicht sichtbar) sind in dem Futterkörper 14 radial verschiebbar geführt, um ein Werkstück (nicht dargestellt) oder aber, wie hier in dem Ausführungsbeispiel, eine untere Zentrierspitze 40 in dem Spannfutter 11 einzuspannen oder von dem Spannfutter 11 zu lösen.
-
Eine Planspirale 18, auf welcher der Futterkörper 14 drehbar gelagert ist, ist innen fest mit dem Rotor 12b verbunden oder gemäß der Darstellung in den 1 bis 6 einstückig mit dem Rotor 12b ausgebildet, aber weiterhin relativ zu dem Futterkörper 14 drehbar. Die Planspirale 18 ist mit den Backen 16a, 16b und 16c in formschlüssigem Eingriff. Durch eine mithilfe des elektrischen Drehantriebs 12 bewirkte Drehung der Planspirale 18 relativ zu dem Futterkörper 14 werden die Spannbacken 16a, 16b und 16c radial verschoben. Die Drehung der Planspirale 18 erfolgt nicht manuell, wie bei dem herkömmlichen Spannfutter 11 nach 13, sondern motorisch mithilfe des elektrischen Drehantriebs 12, welches der Drehantrieb einer Messmaschine, zum Beispiel der in 13 gezeigten herkömmlichen Messmaschine ist, in deren C-Achse das Spannfutter 11 mit einem nicht dargestellten Werkstück 12 angeordnet ist. Die Messungen an einem Werkstück und der Messaufbau entsprechen denen bei einer herkömmlichen Messmaschine, wie sie in 13 gezeigt ist. Ein Drehtisch 13 der Messmaschine trägt eine Säule 19, die ihrerseits an ihrem oberen Ende das Spannfutter 11 trägt. Die untere Zentrierspitze 40 ist in 13 innerhalb der Säule 19 angeordnet und deshalb gestrichelt dargestellt. Wenn ein Werkstück zwischen den Zentrierspitzen 30 und 40 aufgespannt werden soll, muss zunächst die Messmaschine nach 13 umgebaut werden, indem die Säule 19 mit dem Spannfutter 11 entfernt wird, wie es eingangs bereits beschrieben worden ist.
-
Bei dem Spannsystem nach dem eingangs erwähnten Gebrauchsmuster der Anmelderin ist ein äußerer Kranz an dem Futterkörper 14 angeformt, also mit diesem einstückig ausgebildet. An seinem äußeren Umfang trägt der äußere Kranz nicht eine Rändelung oder dergleichen zum Erleichtern einer manuellen Betätigung des äußeren Kranzes, sondern eine Verzahnung, die Teil einer Kupplung ist, welche ebenso wie der äußere Kranz in den 1 bis 6 und 7 bis 12 nicht dargestellt ist. Mithilfe dieser Kupplung ist während eines Spann- oder Lösevorganges ein Teil des Werkstückspannsystems 10 fixierbar, so dass der elektrische Drehantrieb der Messmaschine, der hier durch den Stator 12a und den Rotor 12b dargestellt ist, die Funktion der Spannbackenverstellung übernimmt. Eine ausführliche Beschreibung der Funktion des äußeren Ringes und der Kupplung 30 findet sich in dem eingangs erwähnten Gebrauchsmuster der Anmelderin, auf die zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird. Erwähnt sei hier lediglich, dass mithilfe der Kupplung der äußere Kranz und damit der Futterkörper 14 an dem Stator 12a fixierbar ist, so dass der elektrische Drehantrieb 12 die Funktion der Spannbackenverstellung übernimmt, indem er die Planspirale 18 relativ zu dem Futterkörper 14 in Drehung versetzt. Da der Futterkörper 14 über die Kupplung mit dem Stator 12a mechanisch koppelbar ist, dreht sich der Futterkörper 14 nicht mit, während der Rotor 12b die Planspirale 18 dreht. Bei nicht betätigter Kupplung und bei in die Spannbacken 16a, 16b und 16c eingespanntem Werkstück dient der elektrische Drehantrieb 12 wie herkömmlich zur Drehung des kompletten Spannfutters 11 einschließlich dem darin eingespannten Werkstück.
-
In der Darstellung in den 1 bis 6 des Werkstückspannsystems 10 ist außer dem Futterkörper 14 auch die Planspirale 18 in einer Teilschnittansicht gezeigt. Die feste Verbindung der Planspirale 18 mit dem Rotor 12b kann durch eine form- oder materialschlüssige Verbindung (beide in den 1 bis 6 nicht dargestellt) hergestellt werden.
-
Die untere Zentrierspitze 40 ist dafür vorgesehen und ausgebildet statt eines Werkstückes in dem Spannfutter 11 konzentrisch eingespannt zu werden. Eine zentrale Bohrung des Futterkörpers 14, eine zentrale Bohrung der Planspirale 18, eine zentrale Bohrung des Rotors 12b und eine zentrale Bohrung des Drehtisches 13 sind Hohlwellenabschnitte 20a, 20b, 20c beziehungsweise 20d, welche gemeinsam eine insgesamt mit 20 bezeichnete Hohlwelle bilden. Das Werkstückspannsystem 10, das gemäß der Erfindung als ein Spannsystem für die untere Zentrierspitze 40 dient, ist mit einer insgesamt mit 50 bezeichneten Fördereinrichtung für die untere Zentrierspitze 40 versehen. Die Fördereinrichtung 50 dient zum vertikalen Fördern der unteren Zentrierspitze 40, also zum Auf- und Abbewegen derselben innerhalb der Hohlwelle 20 in ihre und aus ihrer Einspannposition in dem Spannfutter 11. Die Einspannposition der unteren Zentrierspitze 40 in dem Spannfutter 11 ist in 5 gezeigt. Die Ausgangs- oder Nichtbetriebsposition der unteren Zentrierspitze 40 ist in 1 gezeigt. Die Stange 52 ist mithilfe eines Aktors 54 in der Werkstückdrehachse 17 hin- und herbewegbar. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Stange 52 eine Zahnstange, die durch ein durch den Aktor 54 antreibbares Ritzel 56 hinund herbewegbar ist.
-
Das Fördern der unteren Zentrierspitze 40 in das Spannfutter 11 und das Einspannen der unteren Zentrierspitze 40 in dem Spannfutter 11 sind in verschiedenen Phasen des Förder- und Einspannvorganges in den 1 bis 6 gezeigt, auf die nun nochmals Bezug genommen wird. Wenn die untere Zentrierspitze 40 in einer Ausgangs- oder Nichtbetriebsposition ist, kann das Spannfutter 11 zum Einspannen eines hier nicht gezeigten Werkstückes benutzt werden. In der Darstellung in 2 ist die untere Zentrierspitze 40 mittels der Fördereinrichtung 50 nach oben in eine Position bewegt worden, in der sie durch das Spannfutter 11 eingespannt werden kann. Die 3 und 4 zeigen Phasen der Bewegung der Spannbacken in Richtung der Einspannposition, wobei die Spannbacke 16c, die sich in den Figuren oberhalb der Zeichenebene befindet, nicht sichtbar ist. In den 2 bis 5 wird die untere Zentrierspitze 40 in dem Spannfutter 11 an einer Mantelfläche 40a größeren Durchmessers eines zylindrischen Abschnitts und an einer Mantelfläche 40b kleineren Durchmessers eines weiteren zylindrischen Abschnitts von den Spannbacken eingespannt. Es ist auch möglich, die untere Zentrierspitze 40 nur an der Mantelfläche 40b des zylindrischen Abschnitts kleineren Durchmessers einzuspannen. In jedem Fall wird zusammen mit der unteren Zentrierspitze 40 in der Einspannposition auch die Stange 52 unterhalb der unteren Zentrierspitze 40 durch das Spannfutter 11 eingespannt, wie es in den 2 bis 5 gezeigt ist. Wenn die untere Zentrierspitze 40 in der Einspannposition nach 5 ist, wird ein zu vermessendes Werkstück zwischen der unteren Zentrierspitze 40 und der oberen Zentrierspitze 30 aufgespannt. Für diesen Aufspannvorgang ist die obere Zentrierspitze 30 (13) vertikal verfahrbar. Das Einspannen der unteren Zentrierspitze 40 in dem Spannfutter 11 erfolgt durch radiales Verschieben der Spannbacken 16a, 16b und 16c. Dieses radiale Verschieben der Spannbacken lässt sich so wie bei dem Spannsystem nach dem eingangs erwähnten Gebrauchsmuster der Anmelderin oder manuell oder durch einen gesonderten, von dem Drehantrieb des Spannfutters 11 unabhängigen Antrieb (nicht dargestellt) bewerkstelligen.
-
7 bis 12 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des Werkstückspannsystems 10 nach der Erfindung, bei dem eine untere Zentrierspitze 40 nicht nur vertikal in der Werkstückdrehachse 17 förderbar ist, sondern auch quer zu der Werkstückdrehachse 17, wobei wiederum verschiedene Phasen des Förder- und Einspannvorganges der unteren Zentrierspitze 40 dargestellt sind. Der Unterschied zwischen dem ersten Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 6 und dem zweiten Ausführungsbeispiel nach den 7 bis 12 liegt darin, dass die Fördereinrichtung 50, die die untere Zentrierspitze 40 nur vertikal fördert, durch eine Fördereinrichtung 50' ersetzt ist, die die untere Zentrierspitze sowohl vertikal als auch horizontal fördert, also quer zu der Werkstückdrehachse 17 und in der Werkstückdrehachse 17. Die Fördereinrichtung 50' weist für diesen Zweck ein horizontal verfahrbares Förderzeug 58 auf. Das Förderzeug 58 hat einen zangenartigen Greifer 59, der dir untere Zentrierspitze 40 an der Mantelfläche 40a erfasst und einspannt. Die Fördereinrichtung 50' kann ein Roboter sein, wie er in Fertigungsstraßen, zum Beispiel in der Automobilindustrie, üblicherweise eingesetzt wird.
-
7 zeigt die Fördereinrichtung 50' in einer Phase, in der sie die untere Zentrierspitze 40 bereits, insbesondere horizontal, in eine Position über dem Spannfutter 11 bewegt hat. In 8 hat die Fördereinrichtung 50' die untere Zentrierspitze 40 weiter horizontal in eine Position bewegt, in welcher sich eine Mittelachse der unteren Zentrierspitze 40 in der Werkstückdrehachse 17 befindet. In 9 hat die Positioniereinrichtung 50' die untere Zentrierspitze 40 vertikal abwärts in eine Position zwischen den Spannbacken 16a–16c bewegt. In 10 sind die Spannbacken 16a–16c um die Mantelflächen 40a und 40b der unteren Zentrierspitze 40 bereits fast geschlossen. In 11 hält der Greifer 59 die untere Zentrierspitze 40 nicht mehr fest, sondern beginnt sich bereits zu öffnen, um die untere Zentrierspitze 40 in ihrer Einspannposition in dem Spannfutter 11 freizugeben. In 12 hat die Fördereinrichtung 50' das Förderzeug 58 und den Greifer 59 bereits von der unteren Zentrierspitze 40 wegbewegt. Die untere Zentrierspitze 40 ist nun einsatzbereit.
-
Das Lösen der unteren Zentrierspitze 40 aus dem Spannfutter 11 würde in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden. Der Greifer 59 würde also aus der in 12 gezeigten Position wieder in die Position nach 11 bewegt werden und die untere Zentrierspitze 40 in der Position nach 10 einspannen. Daraufhin würde das Spannfutter 11 in der Position nach 9 geöffnet werden, wobei die untere Zentrierspitze 40 weiter durch die Fördereinrichtung 50' in ihrer Position gehalten werden würde. Schließlich würde die Fördereinrichtung 50' die untere Zentrierspitze 40 vertikal aufwärts in der Werkstückdrehachse 17 anheben, um sie in die Position nach 8 und schließlich in die Position nach 7 zu fördern.
-
Eine Hohlwelle ist bei dem Ausführungsbeispiel nach den 7 bis 12 zwar auch vorhanden, wird dort aber nicht benötigt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Werkstückspannsystem
- 11
- Spannfutter
- 11'
- Spannfutter
- 12
- Drehantrieb
- 12a
- Stator
- 12b
- Rotor
- 13
- Drehtisch
- 14
- Futterkörper
- 16a
- Spannbacke
- 16b
- Spannbacke
- 16c
- Spannbacke
- 17
- Werkstückdrehachse
- 18
- Planspirale
- 19
- Säule
- 20
- Hohlwelle
- 20a
- Hohlwellenabschnitt
- 20b
- Hohlwellenabschnitt
- 20c
- Hohlwellenabschnitt
- 20d
- Hohlwellenabschnitt
- 30
- obere Zentrierspitze
- 40
- untere Zentrierspitze
- 40'
- untere Zentrierspitze
- 40a
- Mantelfläche
- 40b
- Mantelfläche
- 50
- Fördereinrichtung (vertikal)
- 50'
- Fördereinrichtung (vertikal und horizontal)
- 52
- Stange
- 54
- Aktor
- 56
- Ritzel
- 58
- Förderzeug
- 59
- Greifer
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202014004713 U1 [0008, 0015]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Firmenprospekt "KLINGELNBERG P26/P40 Präzisionsmesszentren" mit der Veröffentlichungsangabe "DE 05/2013" [0002]