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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pyrolyse-Backofen mit einem Leuchtmodul zur Ausleuchtung eines in dem Backofen vorgesehenen Garraums.
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Backöfen dienen allgemein zur Zubereitung von Lebensmitteln, die durch Hitzeeinwirkung gegart werden. In einem Garbetrieb des Backofens werden dabei üblicherweise Temperaturen von bis zu 300 °C in einem Garraum des Backofens erreicht. Zur Bereitstellung einer Selbstreinigungsfunktion ist ferner bekannt, den Backofen in einer weiteren Betriebsart zu betreiben, bei der eine Reinigung des Garraums mittels Pyrolyse erfolgt. Hierbei wird die Temperatur im Garraum auf bis zu 500 °C erhöht, wodurch eine pyrolytische Zersetzung unerwünschter Backrückstände bewirkt wird.
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Leuchtdioden finden aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften zunehmend Anwendung als Leuchtmittel in Backöfen. Deren Energiedichte und Wirkungsgrad, d.h. der Anteil an umgewandeltem Licht bezogen auf die den Leuchtdioden zugeführte elektrische Leistung, ist im Vergleich zu Glühbirnen um ein Vielfaches höher. Der Einsatz von Leuchtdioden verlangt jedoch ein effektives Wärmemanagement, da deren Leuchtintensität und Lebensdauer mit zunehmenden Temperaturen abnehmen.
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In einem Pyrolyse-Backofen eingesetzte Leuchtmittel laufen im Pyrolysebetrieb Gefhar, besonders hohen Temperaturen ausgesetzt zu werden, was insbesondere für den Einsatz von Leuchtdioden problematisch ist. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Pyrolyse-Backofen bereitzustellen, der eine Überhitzung einer darin verwendeten Lichtquelle zur Ausleuchtung eines Garraums vermeidet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Pyrolyse-Backofen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Pyrolyse-Backofen umfasst ein Gehäuse und eine einen Garraum begrenzende Muffel innerhalb des Gehäuses. Ein den Garraum bildender Muffelinnenraum ist vorzugsweise über eine an dem Gehäuse angebrachte Ofentür zugänglich, die zum Verschließen der Muffel dient. Zwischen dem Gehäuse und der Muffel ist der Backofen mit einem Zwischenraum zur thermischen Trennung der Muffel von dem Gehäuse versehen. Der Backofen umfasst ferner eine Gebläseeinrichtung, welche dazu eingerichtet und gesteuert ist, einen Luftstrom in dem Zwischenraum zu erzeugen. Auf diese Weise kann ein von der Muffel induzierter Wärmeeintrag in das Gehäuse begrenzt und so ein übermäßiges Aufheizen des Gehäuses verhindert werden.
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Ein Leuchtmodul des Backofens dient zur Ausleuchtung des Garraums. Hierzu umfasst das Leuchtmodul vorzugsweise wenigstens eine Lichtquelle in Form einer Leuchtdiode. Das Leuchtmodul kann in ein Wandstück der Muffel eingesetzt sein, wobei die Leuchtdiode vorzugsweise im Bereich des das Leuchtmodul aufnehmenden Wandstücks angeordnet ist.
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Das Leuchtmodul hat eine Kühlstruktur mit einer Anordnung in den Zwischenraum zwischen Gehäuse und Muffel ragender, in einem Garbetrieb des Backofens konvektionswirksamer, insbesonders stift- oder rippenförmig ausgebildeter Kühlfortsätze. Die Kühlfortsätze ermöglichen im Garbetrieb eine Abfuhr von Wärme aus dem Leuchtmodul in Richtung des Zwischenraums. Hierzu kann die Gebläseeinrichtung dazu eingerichtet und gesteuert sein, im Garbetrieb einen auf die Kühlstruktur treffenden Luftstrom in dem Zwischenraum zu erzeugen.
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In dem Backofen ist die Gebläseeinrichtung dazu eingerichtet und gesteuert, in einem Pyrolysebetrieb einen auf die Kühlstruktur treffenden Luftstrom in dem Zwischenraum zu erzeugen. Auf diese Weise wird ein übermäßiges Aufheizen des Leuchtmoduls im Pyrolysebetrieb vermieden.
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Der durch die Muffel gebildete Garraum weist im Pyrolysebetrieb eine im Vergleich zum Garbetrieb höhere Temperatur auf, beispielsweise eine Temperatur im Bereich zwischen 480 °C und 500 °C. Die im Pyrolysebetrieb vorherrschenden hohen Temperaturen bewirken, dass sich der Luftstrom beim Durchströmen des Zwischenraums im Pyrolysebetrieb im Vergleich zum Garbetrieb deutlich stärker erwärmt. Beispielsweise kann die Temperatur des den Zwischenraum durchströmenden Luftstroms im Pyrolysebetrieb über 140 °C und damit über einer maximal zulässigen Temperatur einer Leuchtdiode liegen. Ein im Pyrolysebetrieb derart aufgeheizter, durch den Zwischenraum strömender Luftstrom ist somit nicht hilfreich zur ausreichenden Kühlung des Leuchtmoduls. Vielmehr bewirkt ein derart aufgeheizter, auf die Kühlstruktur treffender Luftstrom einen unerwünschten zusätzlichen Wärmeeintrag in das Leuchtmodul.
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Um einen übermäßigen Wärmeintrag in das Leuchtmodul während des Pyrolysebetriebs zu verhindern, weist die Kühlstruktur des Leuchtmoduls eine Wandformation auf, welche im Pyrolysebetrieb einen Windschatten für mehrere in einer Querebene zur Strömungsrichtung des Luftstroms verteilt angeordnete Kühlfortsätze der Kühlstruktur gegenüber dem Luftstrom erzeugen. Mit anderen Worten, die Wandformation kann derart ausgebildet und dafür vorgesehen sein, im Pyrolysebetrieb den durch den Zwischenraum strömenden Luftstrom von den Kühlfortsätzen abzulenken bzw. von diesen wegzuhalten.
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Indem das Leuchtmodul die Wandformation umfasst, verhindert die vorliegende Erfindung einen übermäßigen Wärmeeintrag von dem Luftstrom in Richtung der Kühlstruktur des Leuchtmoduls während des Pyrolysebetriebs. Insbesondere kann so ein mittels erzwungener Konvektion übertragener Wärmestrom im Pyrolysebetrieb verringert werden. Im Ergebnis wirkt die Wandformation einem Überhitzen des Leuchtmoduls und einer damit einhergehenden Beeinträchtigung der Lebensdauer und Leuchtintensität des Leuchtmoduls entgegen. Gleichzeitig ermöglicht der Aufbau des Leuchtmoduls, dass der im Garbetrieb über die Kühlstruktur übertragene Wärmestrom von dem Leuchtmodul in Richtung des Luftstroms mittels freier und erzwungener Konvektion hinreichend groß ist, um eine darin enthaltene Leuchtdiode ausreichend zu kühlen und so ein Überhitzen derselben zu verhindern.
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Im Speziellen kann bei Betrachtung in Strömungsrichtung des Luftstroms im Pyrolysebetrieb die Wandformation einen um ein Mehrfaches, beispielsweise mindestens ein 5faches oder mindestens ein 10faches, größeren Strömungsquerschnitt aufweisen als jeder Kühlfortsatz der Kühlstruktur.
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In einer Weiterentwicklung kann die Wandformation ein Wandstück umfassen, welches im Pyrolysebetrieb einen Windschatten für zumindest eine überwiegende Anzahl, insbesondere die Gesamtzahl, der Kühlfortsätze erzeugt. Mit anderen Worten, die Wandformation kann dafür vorgesehen sein, im Pyrolysebetrieb den durch den Zwischenraum strömenden Luftstrom von der überwiegenden Anzahl bzw. der Gesamtzahl der Kühlfortsätze abzulenken. Ein direktes Anströmen der überwiegenden Anzahl bzw. der Gesamtzahl der Kühlfortsätze mittels des Luftstroms im Pyrolysebetrieb kann so verhindert werden.
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Die Wandformation kann von einem einzigen durchgehend zusammenhängenden Wandstück gebildet sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Wandformation von mehreren Wandstücken gebildet ist, zwischen denen zwar ein Zwischenraum besteht, die indes einander überlappen und strömungstechnisch deshalb wie eine einzige, zusammenhängende Prallfläche für den Luftstrom im Pyrolysebetrieb wirken. Beispielsweise kann die Wandformation ein nach Art einer geschwungenen Klammer geformtes Wandstück aufweisen, dessen Mittelsteg im Pyrolysebetrieb des Backofens dem Luftstrom zugewandt ist.
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Vorzugsweise sind die Kühlfortsätze derart ausgebildet, dass im Pyrolysebetrieb die Kühlfortsätze im Wesentlichen entlang ihrer gesamten Höhe und/oder Breite im Windschatten der Wandformation stehen. Vorliegend wird unter der Höhe und Breite der Kühlfortsätze jeweils eine Erstreckung derselben in der Querebene zur Strömungsrichtung des Luftstroms verstanden. Eine Erstreckung der Kühlfortsätze in Richtung ihrer Höhe ist dabei quer zu einer Erstreckung in Richtung ihrer Breite, wobei deren Erstreckung in Höhenrichtung üblicherweise größer ist als in Breitenrichtung.
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In einer Weiterentwicklung können die Kühlfortsätze in einem zweidimensionalen regelmäßigen Gitter verteilt angeordnet sein. Zusätzlich kann die Wandformation ein Wandstück aufweisen, welches sich in einer der beiden Gitterdimensionen durchgehend zusammenhängend über die gesamte in dieser Gitterdimension gemessene Gitterbreite und gewünschtenfalls darüber hinaus erstreckt. Diese für die Messung der Gitterbreite einschlägige Gitterdimension ist vorzugsweise in der Querebene zur Strömungsrichtung des Luftstroms angeordnet.
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Die Kühlfortsätze können aus Aluminium oder Aluminiumoxid hergestellt sein. Die Wandformation ist bevorzugt aus dem gleichen Material wie die Kühlfortsätze gefertigt, insbesondere aus Aluminium oder Aluminiumoxid. Alternativ kann die Wandformation aus einem anderen Material, beispielsweise aus einem Material mit einem zu dem in den Kühlfortsätzen enthaltenen Material geringerem Wärmeleitkoeffizienten, wie zum Beispiel einem keramischen Material, hergestellt sein.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Wandformation über einer Grundplatte der Kühlstruktur aufstehen, über welcher auch die Kühlfortsätze insbesondere mit zu einer Plattenebene der Grundplatte senkrechter Orientierung aufstehen. Die Wandformation kann einstückig zusammenhängend mit den Kühlfortsätzen und der Grundplatte hergestellt sein. Die Grundplatte kann einen angenähert kreisförmigen Plattenumriss besitzen. Alternativ kann die Grundplatte einen Plattenumriss einer beliebigen Form aufweisen, beispielsweise einen angenähert rechteckigen oder einen ovalen Plattenumriss. Die Grundplatte kann auf einer Rückseite einer Leiterplatte befestigt sein, auf deren Vorderseite mindestens eine Lichtquelle, beispielsweise mindestens eine Leuchtdiode, des Leuchtmoduls angeordnet ist.
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Im Allgemeinen hängt die über die Kühlstruktur bereitgestellte Wärmeübertragung von einem Wärmewiderstand der Kühlstruktur ab. Dieser Zusammenhang ist durch die nachstehende Beziehung (
1) beschrieben:
in der Q [W] einen zwischen dem Leuchtmodul und dem Luftstrom übertragenen Wärmestrom, R
th [K/W] einen Wärmewiderstand der Kühlstruktur für die Wärmeübertragung zwischen dem Leuchtmodul und dem Luftstrom und ΔT [K] die Temperaturdifferenz zwischen der Kühlstruktur und dem Luftstrom definieren.
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Bei einer Wärmeübertragung mittels erzwungener Konvektion wird der Wärmewiderstand der Kühlstruktur wesentlich von dem sogenannten Wärmeübertragungskoeffizienten beeinflusst, der eine spezifische Kennzahl für die Wärmeübertragung im Bereich einer Grenzschicht zwischen der Kühlstruktur und dem Luftstrom darstellt. Mit zunehmendem Wärmeübertragungskoeffizienten sinkt der Wärmewiderstand. Der Wärmeübertragungskoeffizient hängt dabei von der Strömungsgeschwindigkeit, der Art der Strömung, d.h. laminar oder turbulente Strömung, den geometrischen Verhältnissen, z.B. dem Widerstandsbeiwert der Kühlstruktur in Bezug auf die Strömungsrichtung des Luftstroms, und der Oberflächenbeschaffenheit der Kühlstruktur ab.
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In einer Weiterentwicklung kann der Backofen dazu eingerichtet sein, zumindest einen der vorhergehend beschriebenen Parameter zu beeinflussen, um einen Wärmewiderstand der Kühlstruktur und somit die Wärmeübertragung, insbesondere einen Wärmestrom zwischen der Kühlstruktur und dem Luftstrom einzustellen. Dies kann in Abhängigkeit des Betriebszustands des Backofens erfolgen. Entsprechend kann der Backofen derart eingerichtet und gesteuert sein, dass ein Wärmewiderstand der Kühlstruktur im Garbetrieb größer als im Pyrolysebetrieb des Backofens eingestellt ist.
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Beispielsweise kann die Gebläseeinrichtung dazu eingerichtet und gesteuert sein, den Luftstrom auch im Garbetrieb des Backofens zu erzeugen, jedoch mit einer gegenüber dem Pyrolysebetrieb veränderten Strömungsrichtung, aufgrund welcher die Kühlfortsätze außerhalb des Windschattens der Wandformation liegen. Dies kann zur folge haben, dass im Garbetrieb der Widerstandsbeiwert der Kühlstruktur in Bezug auf die Strömungsrichtung des Luftstroms erhöht und/oder ein Anteil turbulenter Strömung des über die Kühlstruktur geleiteten Kühlstroms erhöht werden/wird. Auf diese Weise lässt sich im Garbetrieb ein im Vergleich zum Pyrolysebetrieb höhere Wärmeübertragungskoeffizient und somit ein geringerer Wärmewiderstand einstellen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kühlstruktur zwischen verschiedenen Stellungen beweglich angeordnet sein, von denen eine erste Stellung eine Lage der mehreren Kühlfortsätze im Windschatten der Wandformation und eine zweite Stellung eine Lage der mehreren Kühlfortsätze außerhalb des Windschattens der Wandformation bei unveränderter Strömungsrichtung des Luftstroms bewirken.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung näher erläutert, von denen
- 1 eine Seitenansicht eines Pyrolyse-Backofens in einem Vertikalschnitt,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt des in 1 gezeigten Pyrolyse-Backofens mit einem darin eingesetzten Leuchtmodul, und
- 3 eine perspektivische Ansicht auf eine Kühlstruktur des in 2 gezeigten Leuchtmoduls zeigen.
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Ein in 1 gezeigter Pyrolyse-Backofen 10 umfasst ein Gehäuse 12 und eine einen Garraum 14 begrenzende Muffel 16 innerhalb des Gehäuses 12. Die Muffel 16 ist über eine an dem Gehäuse 12 angebrachte Ofentür 18 zugänglich, die um eine horizontale Achse 19 zwischen einer den Garraum 14 verschließenden und einer diesen freigebenden Position verschwenkbar an dem Gehäuse 12 angebracht ist. Die Ofentür 18 ist mit einem Sichtfenster versehen, durch welches hindurch ein Benutzer in den Garraum 14 hineinschauen kann. Der Backofen 10 umfasst weiterhin eine hier nicht gezeigte Steuereinheit, die Steuerfunktionen des Backofens 10 ausführt und vorzugsweise oberhalb der Muffel 16 und innerhalb des Gehäuses 12 untergebracht ist. Zwischen dem Gehäuse 12 und der Muffel 16 ist der Backofen 10 mit einem Zwischenraum 20 versehen.
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Ein Leuchtmodul 22 des Backofens 10 dient zur Ausleuchtung des Garraums 14 und ist in ein Wandstück der Muffel 16 eingesetzt. Das Leuchtmodul 22 umfasst wenigstens eine Leiterplatte 24, auf deren dem Garraum 14 zugewandter Vorderseite mindestens eine Leuchtdiode 25 (2) zum Emittieren von Licht angeordnet ist, und eine Optik 26 (einschließlich einer Fensterscheibe, an der das Licht in den Garraum 14 austritt) zur Strahlführung und zur thermischen Isolierung der Leuchtdiode 25 von dem Garraum 14. Vorliegend ist das Leuchtmodul 22 in einer der Ofentür 18 gegenüberliegenden Seitenwand der Muffel 16 eingesetzt. Alternativ kann das Leuchtmodul 22 in eine an die Ofentür 18 angrenzende Seitenwand oder Deckenwand der Muffel 16 eingesetzt sein. Wie in 2 gezeigt, umfasst das das Leuchtmodul 22 aufnehmende Wandstück der Muffel 16 eine Aufnahmeöffnung 28, in die das Leuchtmodul 22 eingesetzt ist. Die Leiterplatte 24 mit der wenigstens einen Leuchtdiode 25 ist in der Aufnahmeöffnung 28 des Wandstücks aufgenommen. Der Backofen 10 ist derart eingerichtet und gesteuert, dass die Leuchtdiode des Leuchtmoduls 22 in einem Garbetrieb des Backofens 10 eingeschaltet ist, sodass von dieser emittiertes Licht den Garraum ausleuchtet, und in einem Pyrolysebetrieb des Backofens 10 ausgeschaltet ist.
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Das Leuchtmodul 22 hat eine Kühlstruktur 30 mit einer Anordnung in den Zwischenraum 20 zwischen Gehäuse 12 und Muffel 16 ragender, in einem Garbetrieb des Backofens 10 konvektionswirksamer Kühlfortsätze 32. Die Kühlfortsätze 32 sind vorliegend stiftförmig ausgbildet. Alternativ können die Kühlfortsätze 32 rippenförmig ausgebildet sein. Die Kühlstruktur 30 dient zur Wärmeübertragung zwischen dem Leuchtmodul 22, insbesondere der Leuchtdiode, und einem durch den Zwischenraum 20 strömenden Luftstrom 34.
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Eine Gebläseeinrichtung 36 des Backofens 10 dient dazu, im Betrieb des Backofens 10 den Luftstrom 34 in dem Zwischenraum 20 zu erzeugen. Im Speziellen ist die Gebläseeinrichtung 36 dazu eingerichtet und gesteuert, im Garbetrieb und im Pyrolysebetrieb des Backofens 10 einen auf die Kühlstruktur 30 treffenden Luftstrom 34 in dem Zwischenraum 20 zu erzeugen. Hierzu führt die Gebläseeinrichtung 36 dem Zwischenraum 20 Außenluft aus einer Umgebung des Backofens 10 als Kühlluft über einen hier nicht gezeigten Kühllufteinlass zu und leitet diese in Form des Luftstroms 34 durch den Zwischenraum 20. Nach Durchströmen des Zwischenraums 20 wird der so erzeugte Luftstrom 34 über einen hier nicht gezeigten Kühlluftauslass in die Umgebung des Backofens 10 geleitet.
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Im Garbetrieb des Backofens 10 ist die Leuchtdiode 25 eingeschaltet, sodass ein durch eine Verlustleistung der Leuchtdiode induzierter Wärmeeintrag in das Leuchtmodul 22 erfolgt. Auf diese Weise erhöht sich die Temperatur innerhalb des Leuchtmoduls 22. Indem die Kühlstruktur 30 von dem Luftstrom 34, der in dem Garbetrieb eine geringere Temperatur als das Leuchtmodul 22 aufweist, angeströmt wird, erfolgt eine Wärmeübertragung von der Kühlstruktur 30 in Richtung des Luftstroms 34 und somit eine Kühlung des Leuchtmoduls 22. Mit anderen Worten, in dem Garbetrieb wird ein erster Wärmestrom Q̇1 von dem Leuchtmodul 22 in Richtung des Luftstroms 34 erzeugt.
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Im Pyrolysebetrieb des Backofens 10 werden in dem Garraum 14 Temperaturen zwischen 480°C und 500°C erreicht. Dies führt dazu, dass sich der Luftstrom 34 beim Durchströmen des Zwischenraums 20 im Vergleich zum Garbetrieb deutlich stärker aufheizt und im Bereich der Kühlstruktur 30 des Leuchtmoduls 22 Temperaturen von über 140°C erreicht, was oberhalb einer für die Leuchtdiode zulässigen maximalen Temperatur liegt. Im Pyrolysebetrieb wird so ein zweiter Wärmestrom Q̇2 von dem Luftstrom 34 in Richtung des Leuchtmoduls 22 erzeugt. Um einer Überhitzung des Leuchtmoduls 22 im Pyrolysebetrieb entgegenzuwirken, umfasst die Kühlstruktur 30 ferner ein in 3 gezeigtes Wandstück 38, welches im Pyrolysebetrieb einen Windschatten für mehrere in einer Querebene zur Strömungsrichtung X des Luftstroms 34 verteilt angeordnete Kühlfortsätze 32 der Kühlstruktur 30 gegenüber dem Luftstrom 34 erzeugt. Die Querebene ist vorliegend eine durch eine Längsrichtung Z und eine dazu normale Querrichtung Y der Kühlstruktur 30 aufgespannte Ebene. Die Strömungsrichtung X ist dabei jeweils normal zu der Längsrichtung Z und der Querrichtung Y. Bei Betrachtung in Strömungsrichtung X des Luftstroms 34 im Pyrolysebetrieb hat das Wandstück 38 einen um ein Mehrfaches, beispielsweise mindestens ein 5faches oder mindestens ein 10faches, größeren Strömungsquerschnitt als jeder Kühlfortsatz 32 der Kühlstruktur 30.
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Das Wandstück 38 erzeugt im Pyrolysebetrieb einen Windschatten für die Gesamtzahl der Kühlfortsätze 32. Es ist angenähert nach Art einer geschwungenen Klammer (d.h. „{“ ) geformt. Ein Mittelsteg 42 des Wandstücks 38 ist im Pyrolysebetrieb des Backofens 10 dem Luftstrom 34 zugewandt. Wie in 3 gezeigt, umfasst das Wandstück 38 zwei aneinander angrenzende, in Richtung der Kühlfortsätze 32 gewölbte erste Abschnitte 44, die den Mittelsteg 42 bilden. An von dem Mittelsteg 42 abgewandten Enden der ersten Abschnitte 44 grenzen diese jeweils an gegenüber dem ersten Abschnitt 44 in entgegengesetzter Richtung gewölbte zweite Abschnitte 46 an. Diese Ausgestaltung des Wandstücks 38 bewirkt, dass der in Strömungsrichtung X auf das Wandstück 38 treffende Luftstrom 34 weitestgehend laminar um die Kühlfortsätze 32 geleitet wird.
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Die Kühlfortsätze 32 sind derart ausgebildet, dass im Pyrolysebetrieb die Kühlfortsätze 32 im Wesentlichen entlang ihrer gesamten Höhe, d.h. entlang ihrer Erstreckung in Längsrichtung Z, und/oder Breite, d.h. entlang ihrer Erstreckung in Querrichtung Y, im Windschatten des Wandstücks 38 stehen.
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Die Kühlfortsätze 32 sind in einem zweidimensionalen regelmäßigen Gitter verteilt angeordnet. Das zweidimensionale Gitter erstreckt sich vorliegend entlang der Strömungsrichtung X und der Querrichtung Y. Das Wandstück 38 erstreckt sich dabei in der Gitterdimension entlang der Querrichtung Y durchgehend zusammenhängend über die gesamte in dieser Gitterdimension gemessene Gitterbreite b1 und darüber hinaus. Mit anderen Worten, das Wandstück 38 weist eine entlang der Querrichtung Y gegenüber der Gitterbreit b1 größere Breite b2 auf. Es ist aus dem gleichen Material wie die Kühlfortsätze 32 gefertigt, z.B. aus Aluminium oder Aluminiumoxid. Alternativ kann das Wandstück 38 aus einem gegenüber den Kühlfortsätzen 32 anderen Material hergestellt sein.
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Das Wandstück 38 steht über einer Grundplatte 48 der Kühlstruktur 30 auf, über welcher auch die Kühlfortsätze 32 mit zur Plattenebene der Grundplatte 48 im wesentlichen senkrechter Orientierung aufstehen. Das Wandstück 38 ist einstückig zusammenhängend mit den Kühlfortsätzen 32 und der Grundplatte 48 hergestellt. Die Grundplatte 48 besitzt einen angenähert kreisförmigen Plattenumriss und ist auf einer Rückseite der Leiterplatte 24 befestigt, auf deren Vorderseite die wenigstens eine Leuchtdiode 25 des Leuchtmoduls 22 angeordnet ist.
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Aufgrund der im Pyrolysebetrieb höheren Temperatur des Luftstroms 34 im Vergleich zum Garbetrieb ist eine Differenz zwischen der in der Leuchtdiode 25 vorherrschenden Temperatur und der Temperatur des Luftstroms 34 im Pyrolysebetrieb kleiner als im Garbetrieb. Dies bewirkt, dass der im Pyrolysebetrieb übertragene zweite Wärmestrom Q̇2 betragsmäßig kleiner ist als der im Garbetrieb übertragene erste Wärmestrom Q̇1 . Entsprechend ermöglicht die vorliegende Anordnung eine ausreichende Kühlung des Leuchtmoduls 22 im Garbetrieb und gleichzeitig einen ausreichenden Schutz vor einem übermäßigen Wärmeeintrag in das Leuchtmodul 22 im Pyrolysebetrieb.
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Um diesen technischen Effekt zu verstärken, kann der Backofen 10 ferner derart eingerichtet und steuerbar sein, dass ein Wärmewiderstand der Kühlstruktur 30 bei der Wärmeübertragung zwischen Leuchtmodul 22 und dem Luftstrom 34 im Garbetrieb größer als im Pyrolysebetrieb des Backofens 10 eingestellt ist. Hierzu kann die Gebläseeinrichtung 36 dazu eingerichtet und steuerbar sein, einen Luftstrom 34' im Garbetrieb des Backofens 10 mit einer gegenüber dem Pyrolysebetrieb veränderten Strömungsrichtung zu erzeugen, aufgrund welcher die Kühlfortsätze 32 außerhalb des Windschattens des Wandstücks 38 liegen. Der im Garbetrieb erzeugte Luftstrom 34' strömt entgegen der Strömungsrichtung X der Luftströmung 34 im Pyrolysebetrieb, wie in 3 gezeigt. Auf diese Weise lässt sich im Garbetrieb ein im Vergleich zum Pyrolysebetrieb höhere Wärmeübertragungskoeffizient und somit ein geringerer Wärmewiderstand einstellen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kühlstruktur 30 zwischen verschiedenen Stellungen beweglich angeordnet sein, von denen eine erste Stellung eine Lage der mehreren Kühlfortsätze 32 im Windschatten des Wandstücks 38 und eine zweite Stellung eine Lage der mehreren Kühlfortsätze 32 außerhalb des Windschattens des Wandstücks 38 bei unveränderter Strömungsrichtung des Luftstroms 34 bewirken. Beispielsweise kann die Kühlstruktur 30 mittels einer Betätigungseinheit um die Längsrichtung Z drehbar sein, sodass die Kühlfortsätze 32 in dem durch das Wandstück 38 erzeugten Windschatten oder außerhalb desselben positionierbar sind.