-
Die Erfindung betrifft eine Flügeltür für ein Fahrzeug nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
-
Eine Flügeltür der eingangs erwähnten Art ist aus der
DE 10 2005 021 333 B4 bekannt. Bei einem Fahrzeug mit einer derart ausgebildeten Flügeltür ist ein bequemeres Ein- und Aussteigen möglich. Dies ist insbesondere in engen Parklücken und in niedrigen Garagen von großem Vorteil.
-
Die Flügeltür besteht dabei aus einem unteren Türsegment und einem oberen Türsegment mit einem Seitenscheibenbereich, wobei die Flügeltür über ein Drehgelenk an einem Dachrahmen des Fahrzeuges befestigt ist. Bei Verschwenkung der Flügeltür um das Drehgelenk ist das untere Türsegment gegenüber dem oberen Türsegment teleskopartig zusammenschiebbar ausgebildet. Zur Ablage auf dem Dachrahmen ist das untere Türsegment so ausgebildet, dass das obere Türsegment in der verschwenkten Position der Flügeltür taschenartig in das untere Türsegment eingeschoben ist.
-
Nachteilig dabei ist jedoch, dass das untere Türsegment sehr dick ausgebildet sein muss, damit das obere Türsegment in das Innere des unteren Türsegmentes taschenartig eingeschoben werden kann. Insbesondere bei längeren Türen, zum Beispiel für ein viersitziges Fahrzeug, würden sich bei dieser Ausgestaltung aufgrund der starken Längsbombierung der Türe erhebliche Probleme ergeben.
-
In der
US 5,992,918 ist ebenfalls eine zweigeteilte Türe offenbart, wobei die beiden Türelemente an einer gemeinsamen Trennkante über Drehscharniere miteinander verbunden sind. Das untere Türelement wird über eine Schiene in der B-Säule des Fahrzeuges geführt. Nachteilig dabei ist jedoch, dass Einschränkungen beim Einstieg bestehen.
-
In der
US 2,903,296 ist eine ähnliche Flügeltür dargestellt.
-
Die
WO 2015/167775 A1 offenbart eine zweiteilige Flügeltür, bei der die Trennung zwischen dem oberen Element und dem unteren Element oberhalb der Seitenscheiben erfolgt. Hierbei müssen beide Elemente im Dachbereich über separate Scharniere an der Karosserie angebunden werden. Auch für diese Ausgestaltung ist ein relativ großer Bauraum erforderlich.
-
In der
DE 10 2016 202 395 B3 ist eine Seitentüre beschrieben, die über zwei in Reihe angeordnete Schwenkarme mit einer Säule der Karosserie eines Kraftfahrzeuges verbunden ist. Die Seitentüre ist durch den Schwenkarm schwenkbar an der Säule angelenkt und wird am Ende der Schwenkbewegung auf das Dach des Fahrzeuges aufgelegt.
-
Zur Verschwenkung muss dabei die Seitenscheibe vollständig in den Türkörper abgesenkt werden. Die Seitentüre besitzt keine Scharnieranbindung oben im Dachbereich, sondern wird auf das Dach im geöffneten Zustand aufgelegt. Dies bedeutet für ein Einsteigen oder Aussteigen ist keine größere Kopffreiheit gegeben.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Flügeltür der gat- , tungsgemäßen Art zu schaffen, die bei Beibehaltung eines verringerten Schwenkbereiches mit einem bequemen Ein- bzw. Ausstieg auch eine gute Zugänglichkeit zu hinteren Sitzen ermöglicht und die das Design einer Türe nicht in nachteiliger Weise verändert.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
-
Durch die erfindungsgemäße Aufteilung der Flügeltüre in zwei Türsegmente, wobei während der Schwenkbewegung das untere Türsegment zusätzlich eine Schiebebewegung relativ zum bzw. gegenüber dem oberen Türsegment ausführt, lässt sich ein äußerst kleiner Schwenkbereich erreichen, welcher auch in engsten Parklücken oder Garagen ein Öffnen der Tür zulässt. Darüber hinaus wird auf diese Weise eine größere Kopffreiheit für einen Ein- oder Ausstieg erreicht, da kein störendes Türelement im Kopfbereich eines Passagieres vorhanden ist.
-
Erfindungsgemäß erstreckt sich das obere Türsegment mit seinem Seitenscheibenbereich in bekannter Weise bis in den Dachbereich und die Befestigung des oberen Türsegmentes erfolgt über Drehgelenke am Dachrahmen des Fahrzeuges, der sich hierzu in bekannter Weise im mittleren Bereich des Daches in Längsrichtung erstreckt. Auf diese Weise kann ein Ein- und Aussteigen in nahezu aufrechter Position erfolgen.
-
Erfindungsgemäß können das untere Türsegment und das obere Türsegment über ein Schiebeelement miteinander verbunden sein, wobei in einem ersten Schritt das untere Türsegment durch das Schiebegelenk ausschwenkbar sein kann, wobei anschließend in einem zweiten Schritt dann das untere Türsegment über das obere Türsegment geschoben wird.
-
In einem dritten Schritt kann dann das untere Türsegment auf das obere Türsegment, das über Drehgelenke an dem Dachrahmen angelenkt ist, aufgelegt werden.
-
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem weitere erfindungsgemäße Merkmale hervorgehen, anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
-
Es zeigt:
- 1 Eine Prinzipdarstellung eines Fahrzeuges mit einer Flügeltüre in einem ersten Schritt für einen Öffnungsvorgang;
- 2 das Fahrzeug nach der 1 in einem weiteren Schritt während des Öffnungsvorganges;
- 3 die Fahrzeugtüre nach den 1 und 2 mit vollständig geöffneten Türen vor Ablage auf dem Dachrahmen des Fahrzeuges;
- 4 eine Ansicht des Fahrzeuges von vorne mit der Position von Personen zum Ein- oder Aussteigen;
- 5 eine Prinzipdarstellung des Türmechanismus;
- 6 eine vergrößerte Darstellung nach den gestrichelten Linien in der 5;
- 7 eine Prinzipdarstellung des Türmechanismus in einem ersten Öffnungsschritt;
- 8 eine vergrößerte Darstellung nach den gestrichelten Linien in der 7;
- 9 eine Prinzipdarstellung des Türmechanismus in einem zweiten Schritt;
- 10 eine vergrößerte Darstellung nach den gestrichelten Linien in der 9;
- 11 eine Prinzipdarstellung des Türmechanismus in einem dritten Schritt.
-
Gemäß Darstellung in der 1 weist eine Flügeltüre 1 für ein Fahrzeug ein unteres Türsegment 2 und ein oberes Türsegment 3 mit einem Seitenscheibenbereich auf, wobei der Seitenscheibenbereich einen Teil des Daches bildet. Über am Dachrahmen angeordnete Drehgelenke 4 ist das obere Türsegment 3 der Flügeltüre über das Fahrzeugdach schwenkbar (siehe 3, 4).
-
Das untere Türsegment 2 ist mit dem oberen Türsegment 3 über eine paarweise angeordnete Ausstell-Schiebemechanik 5 verbunden. In den Prinzipdarstellungen der 6, 8 und 10 ist die Ausbildung der Ausstellmechanik des Schiebegelenkes 5 näher ersichtlich.
-
In den 5 bis 11 ist die Ausstell-Schiebemechanik 5 stark vereinfacht und schematisiert als eine mögliche beispielhafte Lösung dargestellt. Die Ausstell-Schiebemechanik 5 besteht aus einer, mit dem unteren Türsegment 2 verbundenen Kulissenführung 6 und einem mit dem oberen Türsegment 3 verbundenen Ausstellmechanismus. Der Ausstellmechanismus besitzt mindestens zwei Gelenkarme 5a und 5b leitet eine Relativbewegung der Kulissenführung 6 und damit des unteren Türsegments 2 in Richtung der Fahrzeugquerachse ein. Im zweiten Schritt verfährt das untere Türsegment 2 in Richtung der Kulissenführung 6 relativ zum oberen Türsegment 3. Das untere Türsegment 2 ist an dessen Unterkante über Zapfen, Bolzen 7 oder Ähnliches (siehe 5) derart über ein karosseriefestes Gegenlager mit der Karosserie verbunden, dass in dem oben genanntem ersten Schritt das untere Türsegment 2 nur an der Oberkante nach außen bewegt wird und gleichzeitig um den unteren Bereich rotiert, während es hier noch fixiert wird. Im oben genannten zweiten Schritt bei Verschiebung nach oben gleitet die Fixierung (Bolzen, Zapfen 7 etc.) aus ihrem karosseriefesten Gegenlager und löst somit die Verbindung mit der Karosserie.
-
Bei Bedarf ist es auch vorstellbar, dass die Kulissenführung 6 während der Schiebebewegung des unteren Türsegments 2 eine leichte rotatorische Drehbewegung zum Gelenkarm 5b der Ausstell-Schiebemechanik 5 erfährt, um das untere Türsegment 2 optimal auf dem oberen Türsegment 3 in der Endstellung (Tür geöffnet) zu platzieren.
-
Nachfolgend wird hierzu auf die Bewegungsabläufe während des Öffnungsvorganges nochmals näher eingegangen.
-
Wie aus der 1 und der 8 ersichtlich ist, führt die Ausstell-Schiebmechanik 5 in einem ersten Öffnungsschritt eine Bewegung derart aus, dass sich das untere Türsegment 2 um ein geringes Maß nach außen gegenüber dem oberen Türsegment 3 verschiebt und dabei um einen karosseriefestes Gegenlager (XY) rotiert.
-
Im zweiten Schritt des Öffnungsvorganges wird das untere Türsegment 2 durch die Kulissenführung 6 über das obere Türsegment 3 geschoben. Hierzu wird auf die 2 und die 10 verwiesen. Die beiden Bewegungsvorgänge (Verfahren des unteren Türsegments 2 relativ zum oberen Türsegment 3 und Rotation der Flügeltüre um die Drehgelenke) können auch zeitgleich oder in anderer als der beschriebenen Abfolge zur Optimierung des Schwenkbereiches und oder der Betätigungszeit stattfinden.
-
In einem letzten Schritt wird dann gemäß 3 und 11 die Flügeltüre 1 über die Drehgelenke 4, an dem das obere Türsegment 3 angelenkt ist, hoch geschwenkt, wobei das untere Türsegment 2 platzsparend auf dem oberen Türsegment 3 aufliegt.
-
Aus der 4 ist ersichtlich, dass auf diese Weise Personen für einen Ein- oder Ausstieg in das Fahrzeug eine ausreichend große Kopffreiheit besitzen, so dass sie in nahezu aufrechter Position einen Sitz im Fahrzeug einnehmen oder aus dem Sitz aussteigen können.
-
Bei dieser Ausgestaltung der Flügeltüre 1 ist auch eine gute Zugänglichkeit für hintere Sitze eines Fahrzeuges gegeben.
-
Die Seitenscheibe kann sich bei der Türbewegung sowohl im oberen wie auch im unteren Türsegment befinden. Hierfür kann eine Fensterhebermechanik vorgesehen sein, welche im Trennbereich der beiden Türsegmente ebenfalls trennbar ist, nachdem die Seitenscheibe eine Endstellung (oben oder unten) erreicht hat.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005021333 B4 [0002]
- US 5992918 [0005]
- US 2903296 [0006]
- WO 2015/167775 A1 [0007]
- DE 102016202395 B3 [0008]