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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, bei welchem eine Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs eine von einem Fahrzeuginsassen vorgenommene Bedieneingabe empfängt. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.
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Im Straßenverkehr kommt es vor, dass Fahrerinnen von Kraftfahrzeugen eine Sonnenblende herunterklappen und sich im an der Sonnenblende angebrachten Schminkspiegel betrachten, um ihr Makeup zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzuziehen oder zu verbessern. Dies ist jedoch mühselig und umständlich. Denn zunächst muss die Sonnenblende händisch heruntergeklappt werden. Anschließend wird im Handschuhfach oder in diversen Ablagen des Kraftfahrzeugs nach Schminkutensilien gesucht, welche dann auch noch ergriffen und genutzt werden müssen. Dies nimmt zudem vergleichsweise viel Zeit in Anspruch, während welcher die Fahrerin vom Verkehrsgeschehen abgelenkt ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren der eingangs genannten Art und ein zur Durchführung eines solchen Verfahrens ausgebildetes Kraftfahrzeug zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs empfängt eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs eine von einem Fahrzeuginsassen vorgenommene Bedieneingabe. Mittels einer Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs wird überprüft, ob wenigstens ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt ist. Bei Erfülltsein des wenigstens einen vorbestimmten Kriteriums und bei Empfang der Bedieneingabe bewirkt die Steuerungseinrichtung ein Bewegen wenigstens einer Sonnenblende des Kraftfahrzeugs aus einer Verstaustellung in eine Funktionsstellung. In der Funktionsstellung ist die wenigstens eine Sonnenblende heruntergeklappt. Dadurch, dass mittels der Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs überprüft wird, ob das vorbestimmte Kriterium erfüllt ist, wird die Sonnenblende nicht allein auf den Empfang der Bedieneingabe des Fahrzeuginsassen hin heruntergeklappt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass es zu dem Herunterklappen der Sonnenblende lediglich dann kommt, wenn dies im Hinblick auf die Verkehrssituation unproblematisch ist, also etwa dann, wenn eine Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs verlangsamt wird und das Kraftfahrzeug bald zum Stehen kommen wird. Folglich ist ein verbessertes Verfahren geschaffen.
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Zudem kann der, insbesondere weibliche, Fahrzeuginsasse etwa einen an der Sonnenblende angebrachten Spiegel schneller nutzen, beispielsweise um das Makeup zu kontrollieren, ohne dass der Fahrzeuginsasse hierfür die Sonnenblende selber herunterzuklappen braucht. Folglich können eine Kontrolle des Makeups und gegebenenfalls eine Korrektur oder Verbesserung des Makeups besonders rasch vorgenommen werden. Dadurch lassen sich Beeinträchtigungen des Verkehrsgeschehens vermeiden.
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Vorzugsweise wird mittels einer als Kamera ausgebildeten Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs als das wenigstens eine vorbestimmte Kriterium überprüft, ob das Kraftfahrzeug auf eine Lichtzeichenanlage zufährt, welche ein rotes Lichtzeichen ausgibt, oder welche bis zur Ankunft des Kraftfahrzeugs an der Lichtzeichenanlage ein rotes Lichtzeiten ausgeben wird. Das Erfülltsein dieser Kriterien kann bevorzugt überprüft werden, indem von einer Frontkamera des Kraftfahrzeugs erfasste Bilddaten, insbesondere mittels der Steuerungseinrichtung, ausgewertet werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Sonnenblende lediglich dann heruntergeklappt wird, wenn davon auszugehen ist, dass das Kraftfahrzeug in nächster Zeit an der Lichtzeichenanlage anhalten und dort eine Zeitlang stehen wird. Dann ist nämlich das Kontrollieren des Makeups oder dergleichen besonders unproblematisch. Zudem braucht die Sonnenblende nicht händisch in die Funktionsstellung verbracht, also heruntergeklappt, zu werden. Denn hierfür sorgt ein von der Steuerungseinrichtung angesteuerter Aktuator, etwa in Form eines Elektromotors.
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Vorzugsweise bewirkt die Steuerungseinrichtung ein Bewegen einer Abdeckung eines an der wenigstens einen Sonnenblende angebrachten Spiegels aus einer Geschlossenstellung der Abdeckung in eine Offenstellung der Abdeckung. Auch dies kann durch Ansteuern eines die Abdeckung bewegenden Aktuators bewerkstelligt werden. Zudem kann die Abdeckung bereits in die Offenstellung bewegt werden, während die Sonnenblende heruntergeklappt wird. Dadurch steht der Spiegel sehr rasch für den (weiblichen) Fahrzeuginsassen bereit, etwa wenn dieser sein Makeup kontrollieren und/oder in Ordnung bringen möchte. Ein derartiges, automatisches Freilegen des Spiegels ist für den Fahrzeuginsassen besonders komfortabel.
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Beim Bewegen der Abdeckung des Spiegels in die Offenstellung wird bevorzugt wenigstens eine Lichtquelle eingeschaltet, sodass der Fahrzeuginsasse sich besonders gut in dem Spiegel betrachten kann.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Steuerungseinrichtung ein Öffnen eines in der wenigstens einen Sonnenblende ausgebildeten und Schminkutensilien enthaltenden Staufachs bewirkt. Auf diese Weise sind die Schminkutensilien für den Fahrzeuginsassen, insbesondere für eine Fahrerin des Kraftfahrzeugs, unmittelbar und einfach erreichbar.
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Die Schminkutensilien können Kosmetiktücher, Puder, Lippenstift, Lidschatten, einen Augenkonturstift oder Eyeliner oder dergleichen umfassen. Durch das Anordnen der Schminkutensilien in dem in der Sonnenblende ausgebildeten Staufach ist eine einheitliche und definierte Positionierung der Schminkutensilien im Kraftfahrzeug erreicht, sodass sich für die Person beziehungsweise den Fahrzeuginsassen, welche beziehungsweise welcher die Schminkutensilien nutzt, eine einfache Handhabung ergibt. Zudem kann ein unnötiges Bücken beim Suchen von Schminkutensilien in Ablagen, einer Handtasche oder dergleichen vermieden werden. Auch braucht sich der Fahrzeuginsasse nicht in mühseliger Weise zu strecken, um in einem Handschuhfach oder dergleichen untergebrachte Schminkutensilien zu erreichen. Vielmehr sind die Schminkutensilien, welche in dem Staufach untergebracht und insbesondere mittels geeigneter Halterungen fixiert beziehungsweise gehalten sind, für den Fahrzeuginsassen sehr leicht und einfach erreichbar.
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Durch das Vorsehen des Staufachs für die Schminkutensilien in der Sonnenblende wird zudem die Werthaltigkeit der Sonnenblende beträchtlich erhöht. Für weibliche Fahrzeuginsassen sind derartige Premiumprodukte besonders ansprechend, und es kann eine Faszination erzeugt werden. Zudem lässt sich im Bereich der Sonnenblende, beispielsweise dort, wo üblicherweise ein Hinweisschild angebracht ist, welches vor der Aktivierung eines Airbags auf dem Beifahrersitz warnt, das Staufach besonders gut unterbringen. Des Weiteren wird das Erscheinungsbild der heruntergeklappten Sonnenblende auf ihrer dem Fahrzeuginsassen zugewandten Seite verbessert, wenn anstelle des Airbag-Hinweisschilds dort das Staufach mit den Schminkutensilien angeordnet ist. Das Airbag-Hinweisschild kann dann beispielsweise an einer Stelle eines Dachhimmels des Kraftfahrzeugs angeordnet werden, welche bei hochgeklappter Sonnenblende von der Sonnenblende verdeckt ist, und/oder in einem oder an einem Handschuhfach des Kraftfahrzeugs.
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In dem Staufach kann auch ein Behältnis angeordnet sein, welches aus dem Staufach entnehmbar ist und somit einfach mit von dem Fahrzeuginsassen gewünschten Schminkutensilien bestückt werden kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Behältnis bereits mit gewissen Schminkutensilien bestückt ist, wenn das Kraftfahrzeug als Neuwagen an einen Fahrzeugnutzer übergeben wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Ausstattung des Staufachs und/oder des in dem Staufach angeordneten beziehungsweise lösbar aufgenommenen Behältnisses vom Nutzer des Kraftfahrzeugs je nach gewünschter Ausstattungslinie mehr oder weniger umfangreich konfiguriert werden kann. So lässt sich unterschiedlichen Ansprüchen der Fahrzeuginsassen im Hinblick auf die Schminkutensilien einfach Rechnung tragen.
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Vorzugsweise wird durch die Steuerungseinrichtung ein Öffnen eines in dem Staufach aufgenommenen und Schminkutensilien enthaltenden Behältnisses bewirkt. Beispielsweise kann ein Behältnis in Form einer Schminkbox lösbar in dem Staufach aufgenommen sein, und das Behältnis ist üblicherweise mittels eines Deckels verschlossen. Wenn nun die Steuerungseinrichtung das Öffnen des Deckels bewirkt, so ist ein einfacher Zugriff auf die Schminkutensilien für den Fahrzeuginsassen möglich.
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Durch Entnehmen des Behältnisses aus dem Staufach kann ein in dem Staufach angeordneter Spiegel freigelegt werden. Vorzugsweise vergrößert der etwa an einem Boden des Staufachs angeordnete Spiegel von diesem gespiegelte Objekte stärker als ein weiterer, an der Sonnenblende angebrachter und mittels einer Abdeckung verdeckbarer Spiegel. Ein solcher Vergrößerungsspiegel macht die Handhabung von Schminkuntensilien einfacher, schneller und sicherer in der Ausführung.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass ein solcher Vergrößerungsspiegel als zweiter Spiegel unterhalb des mittels der Abdeckung verdeckbaren Spiegels angeordnet ist. Hierbei wird bevorzugt mittels der Steuerungseinrichtung ein Freigeben des Vergrößerungsspiegels bewirkt, indem der vor dem beziehungsweise über dem Vergrößerungsspiegel angeordnete Spiegel, welcher mittels der Abdeckung verdeckt werden kann, beiseite geschoben wird. Dies kann insbesondere dadurch ausgelöst werden, dass aus dem Staufach wenigstens ein Schminkutensil und/oder das Schminkutensilien enthaltende Behältnis entnommen wird.
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Besonders komfortabel ist, wenn die Bedieneingabe von dem Fahrzeuginsassen als Spracheingabe vorgenommen wird. Beispielsweise kann der Fahrzeuginsasse einen Befehl wie „Schminken“ oder „Day Makeup Look On“ aussprechen, und dieser Befehl wird von der Steuerungseinrichtung empfangen und erkannt. Auf diesen Befehl hin wird dann die Sonnenblende in die Funktionsstellung bewegt beziehungsweise heruntergeklappt, sofern das wenigstens eine vorbestimmte Kriterium erfüllt ist. Durch einen Befehl wie „Schminken Ende“ oder „Schminken fertig“ oder „Day Makeup Look Off“ kann auf Wunsch des Fahrzeuginsassen hin bewirkt werden, dass die Sonnenblende wieder in ihre Verstaustellung bewegt, also hochgeklappt, wird. Es kann also eine automatische Aufklappfunktion und/oder Schließfunktion insbesondere mit Spracheingabe realisiert werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Bedieneingabe als Eingabe auf einem Bedienelement des Kraftfahrzeugs, etwa auf einem Touchpad und/oder Touchscreen, vorgenommen werden. Auch durch eine solche Bedieneingabe und/oder durch eine Tastenansteuerung lässt sich einfach und zuverlässig dafür sorgen, dass die Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs die Bedieneingabe empfängt, welche schließlich zum Herunterklappen der Sonnenblende führt.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Bedieneingabe als Eingabe auf einem mit der Steuerungseinrichtung gekoppelten mobilen Endgerät vorgenommen werden. Beispielsweise kann über eine Applikation auf einem mobilen Endgerät in Form eines Smartphones, eines Tablets oder dergleichen der Steuerungseinrichtung die Bedieneingabe übermittelt werden. Die Steuerungseinrichtung kann insbesondere drahtlos mit dem mobilen Endgerät gekoppelt sein, beispielsweise über Bluetooth, WLAN oder dergleichen. Auch so lässt sich das Bewegen der Sonnenblende in die Funktionsstellung einfach bewirken.
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Vorzugsweise wird mittels einer Einrichtung zum Erkennen einer Sitzbelegung überprüft, ob ein Fahrersitz des Kraftfahrzeugs belegt ist. Bei Belegung des Fahrersitzes wird wenigstens eine dem Fahrersitz zugeordnete Sonnenblende in die Funktionsstellung bewegt. Dann kann insbesondere eine sich auf dem Fahrersitz befindende Fahrerin bei automatisch heruntergeklappter Sonnenblende und freigelegtem Spiegel ihr Makeup kontrollieren und/oder nachbessern.
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Insbesondere, wenn lediglich der Fahrersitz des Kraftfahrzeugs belegt ist, kann die Steuerungseinrichtung sehr leicht feststellen, welche Sonnenblende zum Kontrollieren des Makeups in die Funktionsstellung verbracht werden soll. Es kann jedoch auch vorkommen, dass sowohl der Fahrersitz als auch wenigstens ein von dem Fahrersitz des Kraftfahrzeugs verschiedener Fahrzeugsitz belegt ist.
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Vorzugsweise wird daher mittels einer Einrichtung zum Erkennen einer Sitzbelegung überprüft, ob wenigstens ein von dem Fahrersitz des Kraftfahrzeugs verschiedener Fahrzeugsitz belegt ist. Bei Belegung des wenigstens einen Fahrzeugsitzes wird von der Steuerungseinrichtung wenigstens eine weitere Bedieneingabe eines Fahrzeuginsassen ausgewertet. Diese weitere Bedieneingabe gibt an, welche Sonnenblende in die Funktionsstellung bewegt werden soll. Insbesondere bei einer Kommunikation mit der Steuerungseinrichtung über Spracheingabe, bei welcher die Steuerungseinrichtung auch zum Ausgeben von Sprache ausgebildet ist, kann auf die Spracheingabe in Form eines Befehls wie „Schminken“ die Steuerungseinrichtung den Fahrzeuginsassen fragen, wo im Kraftfahrzeug die Sonnenblende heruntergeklappt werden soll. Dann kann der Fahrzeuginsasse durch die weitere Bedieneingabe diesen Ort spezifizieren, etwa durch eine Spracheingabe wie „Beifahrersitz“ oder „vorne rechts“, „hinten rechts, „hinten links, „hinten Mitte“ oder dergleichen. Derartige weitere Bedieneingaben des Fahrzeuginsassen können jedoch auch auf anderem Wege als über die Spracheingabe, etwa über ein Bedienelement des Kraftfahrzeugs oder über ein mit der Steuerungseinrichtung gekoppeltes mobiles Endgerät, vorgenommen werden.
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Durch das Auswerten der weiteren Bedieneingabe kann einfach und rasch von der Steuerungseinrichtung dafür gesorgt werden, dass die vom Fahrzeuginsassen gewünschte, weil von diesem nutzbare Sonnenblende in die Funktionsstellung bewegt wird.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn dann, wenn mittels der Einrichtung erkannt wird, dass wenigstens ein in Fahrzeuglängsrichtung hinter einem Fahrersitz des Kraftfahrzeugs angeordneter Fahrzeugsitz belegt ist, ein diesem Fahrzeugsitz zugeordnetes Klappelement in eine Funktionsstellung bewegt wird. In der Funktionsstellung ist das Klappelement heruntergeklappt, etwa von dem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs. Die Steuerungseinrichtung bewirkt dann ein Öffnen eines in dem Klappelement ausgebildeten und Schminkutensilien enthaltenden Staufaches. Auf diese Weise kann auch Fahrzeuginsassen einer zweiten oder dritten Sitzreihe einfach Zugriff zu Schminkutensilien gewährt werden. Es kann auch in dem Staufach, welches in dem Klappenelement ausgebildet ist, ein Behältnis angeordnet sein, welches die Schminkutensilien enthält.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst eine Steuerungseinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, eine von einem Fahrzeuginsassen vorgenommene Bedieneingabe zu empfangen. Das Kraftfahrzeug umfasst des Weiteren eine Sensorausrichtung, mittels welcher überprüfbar ist, ob wenigstens ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt ist. Die Steuerungseinrichtung ist dazu ausgebildet, bei Erfülltsein des wenigstens einen vorbestimmten Kriteriums und Empfang der Bedieneingabe ein Bewegen wenigstens einer Sonnenblende des Kraftfahrzeugs aus einer Verstaustellung in eine Funktionsstellung zu bewirken. In der Funktionsstellung ist die wenigstens eine Sonnenblende heruntergeklappt. Dementsprechend ist das Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet, und es ist ein verbessertes Kraftfahrzeug geschaffen.
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Die Steuerungseinrichtung weist eine Prozessoreinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren oder eine Ausführungsform desselben durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 ausschnittsweise und teilweise schematisiert ein Kraftfahrzeug mit heruntergeklappter Sonnenblende, wobei ein Zugriff auf in der Sonnenblende untergebrachte Schminkutensilien ermöglicht ist;
- 2 schematisiert die heruntergeklappte Sonnenblende mit in einem Aufnahmefach der Sonnenblende untergebrachten Schminkutensilien gemäß einer ersten beispielhaften Anordnung;
- 3 schematisiert die heruntergeklappte Sonnenblende mit in einem Aufnahmefach der Sonnenblende untergebrachten Schminkutensilien gemäß einer zweiten beispielhaften Anordnung; und
- 4 schematisiert die heruntergeklappte Sonnenblende mit in einem Aufnahmefach der Sonnenblende untergebrachten Schminkutensilien gemäß einer dritten beispielhaften Anordnung.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Von einem Kraftfahrzeug 10 ist in 1 ein Ausschnitt eines Fahrgastraums 12 gezeigt. In dem Fahrgastraum 12 ist eine erste Sonnenblende 14 angeordnet, welche in einer heruntergeklappten Funktionsstellung gezeigt ist. Diese erste Sonnenblende 14 kann zu einem (nicht gezeigten) Seitenfenster des Kraftfahrzeugs 10 hin verschwenkt werden, indem ein Steg 16 der ersten Sonnenblende 14 aus einer Aufnahme 18 herausbewegt wird. Durch den Steg 16 ist eine Schwenkachse gebildet um welche die ersten Sonnenblende 14 heruntergeklappt werden kann. Wenn die erste Sonnenblende 14 zum Seitenfenster des Kraftfahrzeugs 10 hin verschwenkt ist, so kann eine zweite Sonnenblende 20 vom Dachhimmel des Kraftfahrzeugs 10 heruntergeklappt und somit in ihre Funktionsstellung verbracht werden.
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Vorliegend werden die erste Sonnenblende 14 und/oder die zweite Sonnenblende 20 genutzt, um einem (weiblichen) Fahrzeuginsassen, insbesondere einer Fahrerin des Kraftfahrzeugs 10, eine Überprüfung beziehungsweise Korrektur ihres Makeups auf einfache Weise zu ermöglichen. Nachfolgend wird das Verfahren anhand der ersten Sonnenblende 14 beschrieben, jedoch ist das Verfahren auch für die zweite Sonnenblende 20 in analoger Weise durchführbar.
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Eine in 1 schematisch gezeigte Steuerungseinrichtung 22 des Kraftfahrzeugs 10 empfängt eine von dem Fahrzeuginsassen, insbesondere der Fahrerin, vorgenommene Bedieneingabe, beispielsweise in Form einer Spracheingabe. Die Fahrerin kann hierfür etwa den Befehl „Schminken“ aussprechen. Daraufhin prüft eine Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs 10, welche vorliegend als Kamera 24 ausgebildet und in 1 schematisch gezeigt ist, ob das Kraftfahrzeug 10 auf eine Lichtzeichenanlage beziehungsweise Ampel zufährt, welche ein rotes Lichtzeichen ausgibt oder gerade von Gelb auf Rot schaltet. Ist-dies der Fall, so steuert die Steuerungseinrichtung 22 einen Aktuator etwa in Form eines Elektromotors an, welcher das Herunterklappen der Sonnenblende 14 bewirkt. Zeitgleich oder anschließend steuert die Steuerungseinrichtung 22 eine Abdeckung 26 in Form eines Schiebeelements an, welches in seiner Geschlossenstellung einen Spiegel 28 beziehungsweise Schminkspiegel. der Sonnenblende 14 verdeckt. In der Offenstellung der Abdeckung 26 kann sich die Fahrerin in dem Spiegel 28 betrachten.
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In der Sonnenblende 14 ist ein Staufach 30 oder Aufnahmefach ausgebildet, in welchem sich in 1 schematisch dargestellte Schminkutensilien etwa in Form eines Lippenstifts 32, eines Eyeliners 34 und einer Puderdose 36 befinden. Die Aufzählung derartiger Schminkutensilien ist lediglich beispielhaft und es kann eine Vielzahl weiterer und/oder alternativer Schminkutensilien wie etwa Kosmetiktücher, Lidschattenstifte, Pinsel oder dergleichen in dem Staufach 30 angeordnet sein. Die Schminkutensilien können auch in einer Entnahmebox oder einem derartigen Behältnis angeordnet sein, welches aus dem Staufach 30 entnommen und individuell bestückt werden kann. Eine derartige Entnahmebox kann einen Deckel aufweisen, welcher ebenfalls beim oder nach dem Herunterklappen der Sonnenblende 14 geöffnet wird, damit die Fahrerin Zugriff auf die Schminkutensilien hat. Durch das Vorsehen einer variabel entnehmbaren und individuell bestückbaren Entnahmebox beziehungsweise Schminkbox kann die Fahrerin genau diese Schminkutensilien griffbereit halten, welche sie zum Vervollständigen und/oder Verbessern ihres Makeups zu nutzen wünscht. Durch die Positionierung der Schminkutensilien im Bereich der heruntergeklappten Sonnenblende 14 sind diese einfach handhabbar und damit von der Fahrerin verwendbar.
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Auf einen Befehl wie etwa „Schminken fertig“ oder „Fertig“ oder „Schminken Ende“ wird die Abdeckung 26 wieder in ihre Geschlossenstellung verbracht, sodass sie den Spiegel 28 verdeckt, und die Sonnenblende 14 wird wieder elektrisch in ihre Ausgangsstellung beziehungsweise Verstaustellung bewegt, in welcher die Sonnenblende 14 hochgeklappt ist. Nach Zugriff auf die mit den Schminkutensilien bestückte Box beziehungsweise das Behältnis und/oder nach Zugriff auf das Staufach 30 kann also durch einen einfachen Befehl bewirkt werden, dass die Steuerungseinrichtung 22 für das Verdecken des Spiegels 28 mit der Abdeckung 26 und anschließend für das Hochklappen der Sonnenblende 14 sorgt.
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Es kann vorgesehen sein, dass sowohl eine der dem Fahrersitz zugeordneten Sonnenblenden 14, 20 als auch eine einem Beifahrersitz zugeordnete Sonnenblende 38 (vergleiche 2) mit in 2 schematisch gezeigten Schminkutensilien wie Lippenstiften 32, Augenkonturstiften beziehungsweise Eyelinern 34 und dergleichen bestückt ist. Auch kann das jeweilige Staufach 30 unterschiedlich groß ausgestaltet sein, je nachdem, für welche Ausstattungsvariante der Schminkutensilien beziehungsweise der Entnahmebox sich der Nutzer des Kraftfahrzeugs 10 entscheidet.
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Wenn lediglich der Fahrersitz des Kraftfahrzeugs 10 durch den (weiblichen) Fahrzeuginsassen in Form der Fahrerin belegt ist, so kann die Steuerungseinrichtung 22 sehr einfach feststellen, dass die erste Sonnenblende 14 oder die zweite Sonnenblende 20 herunterzuklappen sind, um der Fahrerin die Schminkutensilien zur Verfügung zu stellen. Hierfür kann die Steuerungseinrichtung 22 mit einem Sitzbelegungssensor 40 oder einer derartigen Einrichtung zum Erkennen einer Sitzbelegung in Kommunikationsverbindung stehen. Zur Sitzbelegungserkennung kann auch eine Kamera zum Einsatz kommen. Wenn mittels dies Sitzbelegungssensors 40 festgestellt wird, dass sich beispielsweise auf dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz jeweilige Fahrzeuginsassen befinden, so kann die Steuerungseinrichtung 22 ein Ausgeben einer weiteren Bedieneingabe anfordern. Durch Auswertung der weiteren Bedieneingabe kann die Steuerungseinrichtung 22 feststellen, welche der Sonnenblenden 14, 20, 38 heruntergeklappt werden sollen, um dem oder den Fahrzeuginsassen Zugriff auf die Schminkutensilien zu gewähren. Beispielsweise kann die Steuerungseinrichtung 22 eine Sprachnachricht ausgeben und nachfragen, an welcher Stelle im Kraftfahrzeug 10 die Sonnenblende 14, 20, 38 heruntergeklappt werden soll. Es kann jedoch auch durch eine andere Bedieneingabe als eine Spracheingabe der Steuerungseinrichtung 22 kommuniziert werden, welche der Sonnenblenden 14, 20, 38 heruntergeklappt werden soll.
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Gemäß der Darstellung in 3 kann das Staufach 30 mit Schminkutensilien wie dem Lippenstift 32 und einer Mehrzahl von Lidschatten, Gesichtspuder in unterschiedlichen Farben und dergleichen enthaltenden Puderdose 36 bestückt sein. Des Weiteren ist aus 3 ersichtlich, dass beim insbesondere durch einen elektrischen Aktuator auf Ansteuerung durch die Steuerungseinrichtung 22 hin vorgenommenen Öffnen der Abdeckung 26 eine Lichtquelle 42 eingeschaltet wird. Dadurch kann sich die Fahrerin besonders gut in dem Spiegel 28 beziehungsweise Schminkspiegel betrachten.
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Aus der Darstellung in 4 ist ersichtlich, dass je nach Größe des Staufachs 30 auch eine Bestückung mit einer vergleichsweise großen Anzahl an Schminkutensilien vorgesehen sein kann. Auch gemäß der Darstellung in 4 ist die Lichtquelle 42 bei in die Offenstellung bewegter Abdeckung 26 eingeschaltet.
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Es können auch im Bereich einer Rücksitzbank beziehungsweise einer zweiten oder dritten Sitzreihe des Kraftfahrzeugs 10 Klappelemente beziehungsweise sich automatisch in eine Funktionsstellung bewegende und manuell oder automatisch schließbare Elemente vorgesehen sein, welche etwa in einen Dachhimmel des Kraftfahrzeugs 10 integriert sein können. Auch diese Klappelemente können mit einer entsprechenden Entnahmebox für Schminkutensilien variabel bestückt sein, wobei die Entnahmebox bevorzugt entnehmbar ausgebildet ist.
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Auch hier kann über eine Spracheingabe und/oder über eine Tastenansteuerung beziehungsweise eine Bedieneingabe auf einem Touchpad und/oder Touchscreen oder auf derartige Art und Weise das Verbringen der Klappelemente in die Funktionsstellung bewirkt werden. Auch kann ein mobiles Endgerät wie ein Smartphone mit einer entsprechenden Komfort-Applikation ausgestattet sein. Wenn das Smartphone mit der Steuerungseinrichtung 22 etwa über Bluetooth verbunden ist, kann auch über diese Applikation das Herunterklappen der Klappelemente beziehungsweise der Sonnenblenden 14, 20, 38 bewirkt werden.
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Der Sitzbelegungssensor 40 kann bevorzugt auch eine Sitzbelegung von Rücksitzen des Kraftfahrzeugs 10 feststellen und dies der Steuerungseinrichtung 22 übermitteln. Dann kann über die weitere Bedieneingabe der Steuerungseinrichtung 22 mitgeteilt werden, welche Sonnenblende 14, 20, 38 beziehungsweise welches Klappelement oder dergleichen Aufbewahrungseinrichtung für die Schminkutensilien in die Funktionsstellung verbracht werden soll, um dem jeweiligen Fahrzeuginsassen Zugriff auf die Schminkutensilien zu ermöglichen.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung ein „Intelligent Day Makeup Look“ - Verfahren realisiert werden kann, bei welchem eine Schminkroutinenansteuerung über die Kamera 24 beziehungsweise Frontkamera und eine Spracheingabe beziehungsweise Bluetoothsteuerung möglich ist. So kann durch die Verknüpfung bei einer Sitzeinzelbelegung durch die Fahrerin nach beispielsweise der Spracheingabe „Schminken“ selbstständig das Ansteuern einer Schminkfunktionalität bewirkt werden, und zwar insbesondere bei einer Detektion einer von Gelb auf Rot schaltenden Lichtzeichenanlage über ein Signal der Kamera 24.