-
Die Erfindung betrifft einen Luftausströmer für ein Fahrzeug.
-
Ein Luftausströmer mit einer Luftaustrittsöffnung zum Führen eines Luftstromes in einen Fahrgastraum eines Fahrzeugs ist in der
DE 20 2009 000 012 U1 beschrieben, welcher eine in einem Gehäuse zwischen einer Verstaustellung und einer Gebrauchsstellung verschwenkbar angeordneten Luftleiteinrichtung mit verschwenkbaren Lamellen sowie eine verschwenkbare Blende aufweist. In der Verstaustellung ist die Luftleiteinrichtung in das Gehäuse hineingeschwenkt, so dass die Blende in eine die Luftaustrittsöffnung verschließende Position verschwenkbar ist. Ist diese Blende in eine Verstauposition verschwenkt, wird die Luftleiteinrichtung aus der Verstaustellung in deren in der Luftaustrittsöffnung endenden Gebrauchsstellung verschwenkt.
-
Bei diesem bekannten Luftausströmer gemäß der
DE 20 2009 000 012 U1 kann mittels der Blende die Luftaustrittsöffnung entweder „geschlossen“ oder „geöffnet“ werden. Selbst wenn nur geringe Luftmengen zur Klimatisierung des Fahrgastraums des Fahrzeugs erforderlich sind, muss die Blende geöffnet werden und dadurch diese geringen Luftmengen über den gesamten Querschnitt der Luftaustrittsöffnung geführt werden müssen. Dies benötigt jedoch einen großen Bauraum.
-
Aus der
DE 10 2016 105 003 A1 ist ein Luftausströmer zur Führung eines Luftstromes in einen Fahrzeuginnenraum bekannt, welcher einen Hauptkanal zum Führen eines Spot-Anteils des Luftstromes und einen Bypasskanal zur Führung eines Streuanteils des Luftstromes sowie eine Vielzahl von verstellbaren Lamellen zur Beeinflussung des Luftstromes aufweist. Bevor der Luftstrom den Luftausströmer verlässt, kann durch Verstellung der Lamellen der Spot-Anteil teilweise dem Bypasskanal und/oder der Streuanteil teilweise dem Hauptkanal zugeführt werden.
-
Dieser bekannte Luftausströmer gemäß der
DE 10 2016 105 003 A1 erfordert aufgrund der Vielzahl von Lamellen eine aufwändige Konstruktion aufgrund des ständigen „offen“-Zustandes und weist eine geringe optische Anmutung für den Fahrzeuginsassen auf.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung einen Luftausströmer zur Führung eines Luftstromes in einen Fahrgastraum eines Fahrzeugs anzugeben, welcher gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Luftausströmern einen kleineren Bauraum benötigt und eine verbesserte optische Anmutung für den Fahrzeuginsassen erzeugt.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Luftausströmer mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
-
Ein solcher Luftausströmer für ein Fahrzeug umfasst:
- - eine Hauptluftaustrittsöffnung für einen Hauptluftstrom,
- - eine Luftausströmerblende, die zwischen einer die Hauptluftaustrittsöffnung verschließenden Geschlossenstellung und einer die Hauptluftaustrittsöffnung freigebenden Offenstellung verschwenkbar ist,
- - eine zwischen einer Betriebsposition und einer Parkposition verschwenkbaren Luftleitvorrichtung mit einem den Hauptluftstrom führenden Hauptluftstromkanal, welcher in einer Luftauslassöffnung der Luftleitvorrichtung mündet, wobei
- - in der Offenstellung der Luftausströmerblende die Luftleitvorrichtung in die Betriebsposition derart verschwenkbar ist, dass zur Führung des Hauptluftstroms in einen Fahrgastraum des Fahrzeugs die Luftauslassöffnung kongruent zur Hauptluftaustrittsöffnung ist, und
- - in der Parkposition der Luftleitvorrichtung die Luftausströmerblende in deren Geschlossenstellung verschwenkbar ist, und
- - eine Nebenluftaustrittsöffnung, die mit einem Nebenluftstromkanal zur Führung eines Nebenluftstroms in den Fahrgastraum des Fahrzeugs verbunden ist.
-
Bei diesem erfindungsgemäßen Luftausströmer teilt sich nun die gesamte Querschnittsfläche für einen in den Fahrgastraum zu führenden Luftstrom auf in einen Hauptluftstrom und einen Nebenluftstrom, wobei die Hauptluftaustrittsöffnung für den Hauptluftstrom mittels der Luftausströmerblende verschlossen werden kann. Nur wenn eine hohe Leistung für die Klimatisierung des Fahrgastraums von der Klimaanlage des Fahrzeugs angefordert wird, wird die Luftausströmerblende geöffnet und anschließend die Luftleitvorrichtung aus ihrer Parkposition in die Betriebsposition verschwenkt, so dass sowohl ein Hauptluftstrom über die Hauptluftaustrittsöffnung als auch ein Nebenluftstrom über die Nebenluftaustrittsöffnung in den Fahrgastraum strömen können.
-
Ist eine hohe Leistung für die Klimatisierung des Fahrgastraums nicht erforderlich, wird die Blende geschlossen, nachdem die Luftleitvorrichtung aus der Betriebsposition in ihre Parkposition verschwenkt wurde. So wird nur ein gegenüber dem Hauptluftstrom geringerer Nebenluftstrom über die Nebenluftaustrittsöffnung geleitet.
-
Da bei diesem erfindungsgemäßen Luftausströmer nur bei einer Anforderung einer hohen Klimatisierungsleistung ein Hauptluftstrom erzeugt wird, welcher zusammen mit dem Nebenluftstrom den in die Fahrgastkabine geführten Gesamtluftstrom bildet, kann die Querschnittsfläche der Hauptluftaustrittsöffnung und damit auch der Luftauslassöffnung der Luftleitvorrichtung reduziert werden. Hierdurch kann im Vergleich zu einem Luftausströmer gemäß dem Stand der Technik bei gleichem Querschnitt ein Luftstrom mit höherer Luftmasse oder bei kleinerem Querschnitt ein Luftstrom mit gleicher Luftmasse aus dem Luftausströmer austreten. Dies führt auch zu einem reduzierten Energiebedarf.
-
Schließlich wird mit diesem erfindungsgemäßen Luftausströmer eine wesentlich höherwertige optische Anmutung für den Benutzer des Fahrzeugs erreicht.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn die Luftleitvorrichtung mit verstellbaren Lamellen ausgebildet ist. Im Vergleich zu einem Luftausströmer gemäß dem Stand der Technik kann bei gleicher Querschnittsfläche der Hauptluftaustrittsöffnung die Anzahl der Lamellen verringert werden.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Nebenluftaustrittsöffnung benachbart zur Hauptluftaustrittsöffnung angeordnet. Hierbei bietet es sich an, diese Nebenluftaustrittsöffnung unterhalb oder oberhalb der Hauptluftaustrittsöffnung oder rechts oder links von derselben anzuordnen.
-
Schließlich ist es besonders vorteilhaft, die Nebenluftaustrittsöffnung lamellenfrei auszubilden, wodurch gegenüber einem Luftausströmer gemäß dem Stand der Technik die Anzahl der Lamellen weiter reduziert werden kann.
-
Weiterhin bietet es sich an, nach einer Weiterbildung der Erfindung die Hauptluftaustrittsöffnung als auch die Nebenluftaustrittsöffnung jeweils rechteckförmig auszubilden, wobei die Nebenluftaustrittsöffnung eine kleinere Querschnittsfläche gegenüber der Querschnittsfläche der Hauptluftaustrittsöffnung aufweist. Da die Nebenluftaustrittsöffnung zur Führung eines gegenüber dem Hauptluftstrom schwächender Nebenluftstrom dient, kann der Querschnitt dieser Nebenluftaustrittsöffnung wesentlich kleiner als der Querschnitt der Hauptluftaustrittsöffnung ausgeführt werden. Vorzugsweise ist die Nebenluftaustrittsöffnung benachbart zum unteren Rand der Hauptluftaustrittsöffnung bezogen auf die Fahrzeughochachse angeordnet.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Luftausströmers mit einer Luftleitvorrichtung in deren Betriebsposition,
- 2 eine perspektivische Darstellung des Luftausströmers nach 1,
- 3 eine schematische Schnittdarstellung des Luftausströmers nach 1 mit einer die Hauptluftaustrittsöffnung verschließenden Luftausströmerblende,
- 4 eine perspektivische Darstellung des Luftausströmers nach 3,
- 5 eine schematische Schnittdarstellung des Luftausströmers nach 1 mit einer in einer Zwischenposition sich befindenden Luftausströmerblende, und
- 6 eine perspektivische Darstellung des Luftausströmers nach 5.
-
Die 1 bis 6 zeigen einen in einer Instrumententafel 11 eines Fahrzeugs 10 angeordneten Luftausströmer 1 zur Führung eines Hauptluftstroms LH und/oder eines Nebenluftstromes LN in einen Fahrgastraum 12 des Fahrzeugs 10, wobei diese Luftströme LH und LN von einer in den Figuren nicht dargestellten Klimaanlage erzeugt und über ein Klimagerät diesem Luftausströmer 1 zugeführt werden. Die Luftströme LH und LN sind im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) gerichtet.
-
Der mit einem Gehäuse in der Instrumententafel 11 angeordnete Luftausströmer 1 umfasst eine Hauptluftaustrittsöffnung 2 mit einer rechteckförmigen Kontur sowie eine in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) unterhalb dieser Hauptluftaustrittsöffnung 2 liegenden Nebenluftaustrittsöffnung 5. Die Hauptluftaustrittsöffnung 2 wird von einem Blendenrahmen 2.1 eingefasst.
-
Ferner umfasst der Luftausströmer 1 eine Luftleitvorrichtung 4 mit einem Gehäuse zur Bildung eines Hauptluftstromkanals 4.0, welcher in einer Luftauslassöffnung 4.1 der Luftleitvorrichtung 4 mündet. Diese Luftleitvorrichtung 4 ist mittels einer Drehachse 4.3 zwischen einer Betriebsposition III gemäß 1 und einer Parkposition IV gemäß 3 verschwenkbar.
-
Schließlich umfasst der Luftausströmer 1 eine Luftausströmerblende 4, die zwischen einer die Hauptluftaustrittsöffnung 2 verschließenden Geschlossenstellung I gemäß den 3 und 4 und einer die Hauptluftaustrittsöffnung 2 freigebenden Offenstellung II gemäß 1 und 2 verschwenkbar ist. Die 5 und 6 zeigen den Luftausströmer 1 mit einer Zwischenposition der Luftausströmerblende 4.
-
Die Betriebsposition III der Luftleitvorrichtung 4 ist dadurch definiert, dass deren Luftauslassöffnung 4.1 kongruent zur Hauptluftaustrittsöffnung 2 ist, d. h. die Luftauslassöffnung 4.1 befindet sich in der Hauptluftaustrittsöffnung 2 und wird rahmenartig von derselben umschlossen. Somit liegt die äußere Kontur der Luftauslassöffnung 4.1 flächenbündig an der inneren Kontur der Hauptluftaustrittsöffnung 2 an und schließt gemäß einer Sicht auf den Luftausströmer 1 nach 2 die Luftauslassöffnung 4.1 stirnseitig mit der äußeren Fläche des Blendrahmens 2.1 ab. Hierdurch wird ein ansprechendes Design realisiert, welches zu einer hohen optischen Anmutung für den Fahrzeuginsassen führt.
-
In dieser Betriebsposition III der Luftleitvorrichtung wird der Hauptluftstrom LH in den Fahrgastraum 12 des Fahrzeugs 10 geleitet, wobei mittels verstellbaren Lamellen 4.2 der Luftleitvorrichtung 4 die Strömungsrichtung des Hauptluftstroms LH manuell oder automatisch eingestellt werden kann. Zur manuellen Einstellung der Lamellen 4.2 ist auf einer dieser Lamellen ein Reiter als Bedienelemerit angeordnet (in den 1, 2, 3, 5 und 6 nicht dargestellt).
-
Die Luftausströmerblende 3 befindet sich an einer oberen Wandung 2.2 des Gehäuses des Luftausströmers 1 anliegend, wenn die Luftleitvorrichtung 4 die Betriebsposition III nach 1 eingenommen hat.
-
Die Luftleitvorrichtung 4 kann natürlich aus der Parkposition IV nach 3 erst in diese Betriebsposition III gemäß 1 verschwenkt werden, wenn die Luftausströmerblende 3 ihre Verstauposition als Offenstellung II gemäß 1 erreicht hat.
-
In diesem Betriebszustand des Luftausströmers 1 gemäß den 1 und 2 werden gleichzeitig sowohl der Hauptluftstrom LH von der Luftleitvorrichtung 4 als auch der Nebenluftstrom LN über Nebenluftaustrittsöffnung 5 in den Fahrgastraum 12 geleitet. Damit kann eine hohe Klimatisierungsleistung für den Fahrgastraum 12 zur Verfügung gestellt werden.
-
Wird jedoch eine geringere Klimatisierungsleistung angefordert, so wird zunächst die Luftleitvorrichtung 4 aus der Betriebsposition III gemäß den 1 und 2 in die Parkposition IV gemäß den 3 und 4 verschwenkt. Anschließend wird die Luftausströmerblende 3 aus deren Verstauposition gemäß 3, also aus der Offenstellung II in die die Hauptluftaustrittsöffnung 2 verschließende Geschlossenstellung I entsprechend den 3 und 4 verschwenkt.
-
Damit wird die Erzeugung des Hauptluftstroms LH eingestellt und lediglich der Nebenluftstrom LN aus dem Nebenluftstromkanal 5.0 über die Nebenluftaustrittsöffnung 5 in den Fahrgastraum 12 des Fahrzeugs 10 geleitet. Der Nebenluftstromkanal 5.0 wird hinter dem Blendenrahmen 2.1 gegenüber der Hauptluftaustrittsöffnung 2 mittels einer feststehenden Lamelle 2.3 abgegrenzt.
-
Mit dieser lamellenfreien Nebenluftaustrittsöffnung 5 wird eine diffuse Strömung mittels des in den Fahrgastraum 10 einströmenden Nebenluftstromes LN realisiert und stellt daher ein sogenannter Diffusbereich dar. Im Gegensatz hierzu wird mit dem Hauptluftstrom LH eine sogenannte Spot-Luftströmung realisiert, da dieser mittels der verstellbaren Lamellen 4.2 in einem bestimmten Bereich des Fahrgastraums 12 des Fahrzeugs 10 gerichtet wird.
-
Zur Aktivierung des Hauptluftstroms LH wird ausgehend von dem Betriebszustand gemäß 3 und 4 die Luftausströmerblende 3 aus ihrer die Hauptluftaustrittsöffnung verschließenden Offenstellung in Richtung R1 deren Verstauposition als Offenstellung II verschwenkt, wie dies in den 5 und 6 mit einer Zwischenstellung, d. h. einer halbgeöffneten Stellung der Luftausströmerblende 3 angedeutet wird. In diesem Betriebszustand des Luftausströmers 1 sind die Lamellen 4.2 in der Vorderansicht nach 6 nicht sichtbar, da die Luftleitvorrichtung 4 sich noch in deren Parkposition IV befindet. Erst wenn die Luftausströmerblende 3 die Offenstellung II gemäß 1 erreicht hat, wird die Luftleitvorrichtung 4 aus deren Parkposition IV gemäß einer in 5 angedeuteten Drehrichtung R2 in deren Betriebsposition III gemäß 1 verschwenkt.
-
Die Schwenkbewegungen der Luftleitvorrichtung 4 der Luftausströmerblende 3 können manuell ausgelöst oder mittels eines elektrischen Antriebs ausgeführt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Luftausströmer
- 2
- Hauptluftaustrittsöffnung des Luftausströmers 1
- 2.1
- Blendrahmen der Hauptluftaustrittsöffnung 2
- 2.2
- obere Wandung des Luftausströmers 1
- 2.3
- feststehende Lamelle
- 3
- Luftausströmerblende der Hauptluftaustrittsöffnung 2
- 4
- Luftleitvorrichtung des Luftausströmers 1
- 4.0
- Hauptluftstromkanal
- 4.1
- Luftauslassöffnung des Bezugszeichen Hauptluftstromkanals 4.0
- 4.2
- verstellbare Lamellen der Luftleitvorrichtung 4
- 4.3
- Drehachse der Luftleitvorrichtung 4
- 5
- Nebenluftaustrittsöffnung des Luftausströmers 1
- 5.0
- Nebenluftstromkanal
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Instrumententafel des Fahrzeugs 10
- 12
- Fahrgastraum des Fahrzeugs 10
- I
- Geschlossenstellung der Luftausströmerblende 3
- II
- Offenstellung der Luftausströmerblende 3
- III
- Betriebsposition der Luftleitvorrichtung 4
- IV
- Parkposition der Luftleitvorrichtung 4
- LH
- Hauptluftstrom
- LN
- Nebenluftstrom
- R1
- Richtungspfeil
- R2
- Richtungspfeil
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202009000012 U1 [0002, 0003]
- DE 102016105003 A1 [0004, 0005]