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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Lüftungs- bzw. Klimaanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein Fahrzeug mit einer derartigen Lüftungs- bzw. Klimaanlage ist aus der
EP 0 792 764 A2 bekannt. Zum relevanten Stand der Technik der vorliegenden Erfindung zählt ferner die
DE 101 52 480 A1 .
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Moderne Fahrzeuge weisen üblicherweise im Bereich der Instrumententafel Luftauslasseinrichtungen auf, die z. B. in der Form eines Luftauslassgrills, eines kugelartigen Ausströmers o. ä. gestaltet sein können. Von BMW Fahrzeugen der 7er-Baureihe, die Mitte der 1990er-Jahre gebaut wurden, sind Luftauslassgrills bekannt, bei denen sowohl die in Vertikalrichtung verlaufenden Lamellen als auch die in Horizontalrichtung verlaufenden Lamellen schwenkbar angeordnet sind, wobei die in Horizontalrichtung verlaufenden Lamellen in eine Schließposition gebracht werden können, in der sie den Luftauslassgrill komplett verschließen.
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Den beschriebenen herkömmlichen Luftauslasseinrichtungen gemein ist, dass die Luftauslasseinrichtungen so angeordnet sind, dass sie vom Fahrgastraum aus stets sichtbar sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug mit einer Lüftungs- bzw. Klimaanlage zu schaffen, die eine Luftleiteinrichtung aufweist, welche ergonomische und funktionale Vorteile gegenüber herkömmlichen Luftleiteinrichtungen aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Fahrzeug mit einer Lüftungs- bzw. Klimaanlage, die mindestens eine Luftleiteinrichtung aufweist. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass die Luftleiteinrichtung so aufgebaut und angeordnet ist, dass sie eine erste Stellung einnehmen kann, in der sie vom Fahrgastraum aus sichtbar ist und ein Ausströmen von Luft in den Fahrgastraum ermöglicht, und eine zweite Stellung, in der sie vom Fahrgastraum aus nicht sichtbar ist und ein Ausströmen von Luft in den Fahrgastraum zumindest weitgehend unterbunden ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass in der ersten Stellung der Luftleiteinrichtung Luft durch die Luftleiteinrichtung hindurch in den Fahrgastraum strömt.
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Nach der Erfindung kann die Luftleiteinrichtung eine dritte Stellung einnehmen, in der Luft aus der Lüftungs- bzw. Klimaanlage an der Luftleiteinrichtung vorbei und somit im Wesentlichen „diffus” in den Fahrgastraum strömen kann. Es kann vorgesehen sein, dass die dritte Stellung kinematisch betrachtet zwischen der ersten und der zweiten Stellung liegt. Wird die Luftleiteinrichtung von der ersten Stellung in Richtung der zweiten Stellung verschwenkt, so wird zunächst die dritte Stellung und erst anschließend die zweite Stellung erreicht, bzw. umgekehrt.
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Die Luftleiteinrichtung kann translatorisch und/oder rotatorisch zwischen der ersten und der zweiten Stellung hin- und her bewegt werden. Ausdrücklich erwähnt sei, dass vorgesehen sein kann, dass die Luftleiteinrichtung ausschließlich translatorisch oder ausschließlich rotatorisch bewegbar ist oder dass die Luftleiteinrichtung überlagernd translatorisch und rotatorisch zwischen der ersten und der zweiten Stellung hin- und her bewegbar ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Luftleiteinrichtung, wenn sie sich in ihrer zweiten Stellung befindet, durch ein deckel- oder blendenartiges Element verdeckt und somit vom Fahrgastraum aus nicht zu sehen ist. In der dritten Stellung der Luftleiteinrichtung kann vorgesehen sein, dass sie teilweise durch ein deckel- bzw. blendenartiges Element verdeckt ist und somit vom Fahrgastraum, wenn überhaupt, nur teilweise zu sehen ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass sich die Luftleiteinrichtung in ihrer zweiten Stellung in einem – ganz allgemein gesprochen – ”Kompartiment” befindet, das als gekühltes Stau- bzw. Ablagefach fungiert, wobei aus der Lüftungs- bzw. Klimaanlage kommende Luft in der ersten und in der dritten Stellung des Luftleitelements durch das Stau- bzw. Ablagefach in Richtung Fahrgastraum strömt.
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Bei der Luftleiteinrichtung kann es sich insbesondere um ein ”grillartiges Element” handeln, das, ähnlich, wie dies bei herkömmlichen Luftauslassgrills der Fall ist, in einer Vertikalrichtung verlaufende Luftleitelemente und in einer Horizontalrichtung verlaufende Luftleitelemente aufweist, die jeweils lamellenartig ausgebildet sein können.
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Die Luftleiteinrichtung kann ferner ein rahmenartiges Element aufweisen. Es kann vorgesehen sein, dass die in einer Vertikalrichtung verlaufenden Luftleitelemente und/oder die in einer Horizontalrichtung verlaufenden Luftleitelemente schwenkbar an- bzw. in Bezug auf das rahmenartige Element angeordnet sind.
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Die Luftleiteinrichtung kann insbesondere im Bereich einer Instrumententafel des Fahrzeugs angeordnet bzw. in die Instrumententafel des Fahrzeugs integriert sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1a–1f Verschiedene Stellungen bzw. Schnittdarstellungen eines ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung; und
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2a–h verschiedene Stellungen bzw. Schnittdarstellungen eines zweiten Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung.
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Die 1a–1f zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Luftleitelements bzw. einer Luftleiteinrichtung 1, das bzw. die als ”versenkbarer” Frischluftgrill ausgebildet ist. Der Frischluftgrill 1 weist einen im Wesentlichen rechteckigen, umlaufenden Rahmen 2 sowie erste lamellenartige Elemente 3, die in der 1d gezeigten ausgefahrenen Stellung als in Vertikalrichtung verlaufende Lamellen fungieren, sowie zweite lamellenartige Elemente 4, die in Horizontalrichtung verlaufen. Die ersten lamellenartigen Elemente 3 (”Vertikallamellen”) können mittels von Hand zu bedienenden Betätigungselementen 5, 6 (1c) um ihre Hochachsen verschwenkt werden, was eine Umlenkung der ausströmenden Luft in Fahrzeugquerrichtung ermöglicht.
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Die Luftleiteinrichtung kann eine erste Stellung (vgl. 1c, 1d) einnehmen, in der sie vom Fahrgastraum aus sichtbar ist und ein Ausströmen von Luft in den Fahrgastraum ermöglicht. In der ersten Stellung strömt die von der Lüftungs- bzw. Klimaanlage (hier nicht näher dargestellt) kommende Luft unmittelbar durch die Luftleiteinrichtung 1 hindurch in den Fahrgastraum.
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Die Luftleiteinrichtung 1 kann ferner eine zweite versenkte Stellung (1a, 1b) einnehmen, in der sie vom Fahrgastraum aus nicht sichtbar ist. Ein Ausströmen von Luft in den Fahrgastraum wird dabei durch ein deckelartiges Element 7 verhindert. Die Luftleiteinrichtung befindet sich in der zweiten Stellung in einem „Kompartiment”. Handelt es sich bei der Luftleiteinrichtung um eine im Bereich der Instrumententafel eines Fahrzeugs angeordnete Luftleiteinrichtung, so kann das Kompartiment 8, wie aus den 1b, 1d, 1f ersichtlich ist, in eine Instrumententafel (hier nicht näher dargestellt) integriert sein. Das deckelartige Element 7 verschließt die Instrumententafel dabei nach oben hin.
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Die 1e, 1f zeigen eine dritte Stellung, die kinematisch betrachtet zwischen der in den 1c, 1d gezeigten ersten Stellung und der in den 1a, b gezeigten zweiten Stellung liegt. In der dritten Stellung ist die Luftleiteinrichtung, wenn auch noch nicht vollständig, nach unten in das Kompartiment 8 verschwenkt. Das deckelartige Element 7 ist in der dritten Stellung des Luftleitelements 1 in etwa zur Hälfte geöffnet, d. h. weniger weit als in der in den 1c, 1d gezeigten ersten Stellung. In der dritten Stellung strömt die von der Lüftungs- bzw. Klimaanlage kommende Luft nicht durch die Luftleiteinrichtung hindurch, sondern „streicht” an der Luftleiteinrichtung 1 vorbei, und strömt dann im Wesentlich diffus in den Fahrgastraum, was in 1f durch eine Strömungslinie 9 angedeutet ist.
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Wie aus den 1b, 1d, 1e und 1f ersichtlich ist, sind an der dem Kompartiment 8 zugewandten Unterseite des deckelartigen Elements 7 mehrere im Wesentlichen parallel verlaufende lamellenartige Elemente 10 angeordnet, welche in der in den 1c, 1d gezeigten ersten Stellung der Luftleiteinrichtung die Funktion haben, die aus der Lüftungs- bzw. Klimaanlage kommende Luft auf die Luftleiteinrichtung 1 hin zu „kanalisieren” bzw. in der in den 1e, 1f gezeigten dritten Stellung die aus der Lüftungs- bzw. Klimaanlage kommende Luft an der Luftleiteinrichtung 1 vorbei weitgehend diffus in den Fahrgastraum zu leiten.
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Wie aus den 1a–1f ersichtlich ist, ist das deckelartige Element schwenkbar um eine Querachse des Fahrzeugs (hier nicht näher dargestellt) angeordnet.
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Die Luftleiteinrichtung 1 ist hier ebenfalls schwenkbar um eine Querachse des Fahrzeugs angeordnet. Die Betätigung, d. h. das Verschwenken der Luftleiteinrichtung 1, kann z. B. von Hand mittels eines Schwenkhebels 11 vorgenommen werden. Alternativ dazu sind selbstverständlich auch andere von Hand bedienbare Betätigungselemente vorgesehen. Alternativ dazu kann auch ein z. B. elektrischer Aktuator vorgesehen sein, mittels dem die Luftleiteinrichtung 1 verschwenkt werden kann.
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Mit einem versenkbaren Frischluftgrill, wie er in den 1a–1f dargestellt ist, werden ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten der Instrumententafel bzw. der in diesem Bereich angeordneten Luftauslasselemente geschaffen.
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Die 2a–2h zeigen eine als Luftauslassgrill ausgebildete Luftleiteinrichtung 1, die translatorisch zwischen einer ersten ausgefahrenen Stellung (2c, 2d, 2e, 2h) und einer eingefahrenen zweiten Stellung (2a, 2b, 2f, 2g) hin- und her verschiebbar ist. Der Luftauslassgrill 1 kann dabei im Wesentlichen in einer Vertikalrichtung des Fahrzeugs translatorisch verschoben werden. Analog dem in den 1a–1f gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Luftleiteinrichtung 1 auch hier ein im Wesentlichen rechteckiges, rahmenartiges Element 2 sowie in Vertikalrichtung verlaufende Lamellen 3 und in Horizontalrichtung verlaufende Lamellen 4 auf.
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Wie am besten aus den 2b, 2d, 2e und 2g ersichtlich ist, ist im rückwärtigen Bereich der Luftleiteinrichtung eine durch mehrere plattenartige Elemente (12, 13, 14) gebildete „Abdeckeinrichtung„ vorgesehen. Die Abdeckeinrichtung bewegt sich, wie am besten aus 2g ersichtlich ist, mit der Luftleiteinrichtung 1 beim Verschieben zwischen der ersten und der zweiten Stellung mit.
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Wie am besten aus 2g ersichtlich ist, befindet sich die Luftleiteinrichtung 1 in ihrer zweiten, versenkten Stellung in einem vorderen Bereich 8a eines Kompartiments 8, das z. B. in einer Instrumententafel eines Fahrzeugs vorgesehen sein kann. Das Kompartiment 8 fungiert in der ausgefahrenen Stellung der Luftleiteinrichtung (vgl. 2d) als Fluidverbindung zwischen der Lüftungs- bzw. Klimaanlage und dem Fahrgastraum. Von der Lüftungs- bzw. Klimaanlage kommende, gekühlte Luft durchströmt somit das Kompartiment 8 und die Luftleiteinrichtung 1, bevor sie in den Fahrgastraum gelangt. Das Kompartiment 8 kann somit als gekühltes Stau- bzw. Ablagefach verwendet werden. Es ist von oben her durch Aufklappen des deckelartigen Elements 13 (2d) zugänglich.