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Die Erfindung betrifft ein zweispuriges Fahrzeug mit einer Ablagekonsole im Fahrgastraum nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Im Frontbereich eines Fahrgastraums eines solchen Fahrzeugs sind in gängiger Praxis diverse Ablagemöglichkeiten für Kleinteile bereitgestellt, etwa am Mitteltunnel, an der beifahrerseitigen oder fahrerseitigen Vordertür und/oder in der Instrumententafel.
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Aus der
DE 10 2011 118 576 A1 ist ein gattungsgemäßes Fahrzeug bekannt, dessen Fahrgastraum in der Fahrzeuglängsrichtung nach vorne von einer Instrumententafel begrenzt ist. Der Frontbereich des Fahrgastraums ist, in der Fahrzeugquerrichtung betrachtet, in eine Fahrerseite und in eine Beifahrerseite aufgeteilt. Beifahrerseitig ist in der Instrumententafel ein Handschuhfach als Ablagekonsole integriert, die in der Fahrzeuglängsrichtung zwischen einer in der Instrumententafel verstauten Nichtgebrauchslage und einer Gebrauchslage längsverstellbar ist, in der ein einfacher Zugriff auf die im Handschuhfachkasten gelagerten Kleingegenstände bereitstellbar ist. Weitere Ablagevorrichtungen sind aus der
DE 199 06 052 A1 oder aus der
DE 40 21 841 A1 bekannt. Die oben erwähnten beifahrerseitigen Ablagevorrichtungen sind allesamt in der Instrumententafel längsverschiebbar gelagert und ausgehend vom Fahrersitz nur mit Komforteinbußen zugänglich.
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Speziell bei zumindest teilweise oder vollständig autonom betreibbaren Fahrzeugen bietet sich im autonomen/teilautonomen Fahrbetrieb für den Fahrer die Gelegenheit, auch beifahrerseitige Ablage- und Staufächer zu nutzen. Solche beifahrerseitigen Ablagekonsolen sind zum Beispiel das oben erwähnte Handschuhfach, das in der Instrumententafel integriert ist, jedoch von der Fahrerseite nur eingeschränkt zugänglich ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein zweispuriges Fahrzeug mit einer insbesondere beifahrerseitigen Ablagekonsole bereitzustellen, die für den Fahrzeuginsassen, speziell für den Fahrer, in komfortabler Weise zugänglich ist.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die nachfolgenden Erfindungsaspekte sind - im Hinblick auf ein einfacheres Verständnis - auf ein Fahrzeug beschränkt, dessen Fahrgastraum in der Fahrzeuglängsrichtung nach vorne von einer Instrumententafel begrenzt ist, wobei der Frontbereich des Fahrgastraums in der Fahrzeugquerrichtung in eine Fahrerseite und in eine Beifahrerseite aufgeteilt ist. In diesem speziellen Fall ist die Ablagekonsole der Beifahrerseite der Instrumententafel zugeordnet. Es versteht sich jedoch, dass anstelle dessen der Fahrgastraum, speziell bei autonom betriebenen Fahrzeugen, weder eine Instrumententafel, eine Fahrerseite noch eine Beifahrerseite zwingend aufweisen muss. Von daher kann die Ablagekonsole auch allgemein - anstelle in einer Instrumententafel - in einem vorderen Stirnwandbereich des Fahrgastraums angeordnet sein.
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So ist gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 die beifahrerseitige Ablagekonsole nicht mehr unmittelbar in der Instrumententafel gehaltert und dort integriert. Vielmehr weist die beifahrerseitige Ablagekonsole zumindest eine Konsolenstütze auf, über die die Ablagekonsole längsverstellbar auf einem, den Fahrgastraum nach unten begrenzenden Fahrzeugboden abgestützt ist, und zwar unabhängig von der Instrumententafel. Bevorzugt kann somit die Ablagekonsole mit Bezug auf die Instrumententafel anbindungsfrei im Fahrgastraum beifahrerseitig positioniert sein.
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In einer technischen Umsetzung kann die Ablagekonsole eine, einen beifahrerseitigen Fußraum in der Fahrzeugquerrichtung überbrückende, horizontale Ablage aufweisen. Der beifahrerseitige Fußraum kann in der Fahrzeuglängsrichtung nach vorne durch eine hochgezogene Stirnwand gegenüber einem frontseitigen Motorraum abgegrenzt sein. In der Fahrzeugquerrichtung kann der beifahrerseitige Fußraum nach fahrzeugaußen zumindest teilweise durch die oben erwähnte Konsolenstütze begrenzt sein, während in der Fahrzeugquerrichtung nach fahrzeuginnen der beifahrerseitige Fußraum durch einen im Fahrzeugboden ausgebildeten Mitteltunnel begrenzt sein kann. Bevorzugt ist es, wenn ein Ablageboden der horizontalen Ablage in der Fahrzeughochrichtung um eine lichte Höhe vom Fahrzeugboden beabstandet ist. Auf diese Weise wird der beifahrerseitige Fußraum in der Fahrzeughochrichtung nach oben unmittelbar vom Ablageboden begrenzt sein. Es ist hervorzuheben, dass die oben erwähnte Ablage nicht zwingend über den Fußraum vom Fahrzeugboden beabstandet ist. Alternativ dazu kann die Ablage auch bis unmittelbar an den Fahrzeugboden heranreichen.
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Die obige Konsolenstütze kann bevorzugt materialeinheitlich und/oder einstückig an der horizontalen, den Fußraum überbrückenden Ablage ausgebildet sein. Die Konsolenstütze kann dabei, wie bereits oben erwähnt, den beifahrerseitigen Fußraum in der Fahrzeugquerrichtung nach fahrzeugaußen begrenzen.
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Im Hinblick auf eine einfache Zugriffsmöglichkeit in der Gebrauchslage kann die horizontale Ablage kastenförmig ausgebildet sein, und zwar mit vom Ablageboden hochgezogenen Seitenwänden. Die kastenförmige horizontale Ablage kann bevorzugt nach oben offen sein, um eine einfache Zugänglichkeit zu gewährleisten.
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Für eine bauraumsparende Anordnung der Ablagekonsole ist es bevorzugt, wenn die Instrumententafel einen in Richtung auf den Fahrzeugboden nach unten offenen Einschubraum begrenzt, in dem die Ablagekonsole, insbesondere deren horizontale Ablage, verstaut werden kann. Der Einschubraum ist bevorzugt in Richtung Fahrzeugheck offen gestaltet, das heißt mit einer Einschuböffnung auf der, den Fahrgastraum zugewandten Instrumententafel-Vorderseite ausgebildet. In diesem Fall kann die Ablagekonsole, insbesondere deren horizontale Ablage, in der Nichtgebrauchslage in der Fahrzeuglängsrichtung nach vorne in den Instrumententafel-Einschubraum eingeschoben sein.
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In der obigen Nichtgebrauchslage ist somit die oberseitige horizontale Ablage der Ablagekonsole bevorzugt flächenbündig in der Instrumententafel integriert, jedoch bevorzugt ohne funktionelle, das heißt kraftübertragende Anbindung an die Instrumententafel. Von daher können aufwendige Tragstrukturen, zum Beispiel Führungsschienen oder Anlenkpunkte, in der Instrumententafel wegfallen.
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Um Störkonturen zu vermeiden, kann in der Nichtgebrauchslage der Ablageboden flächenbündig mit einer Instrumententafel-Unterseite ausgerichtet sein, während eine Ablage-Vorderwand flächenbündig mit der dem Fahrgastraum zugewandten Instrumententafel-Vorderseite ausgebildet ist.
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Eine stabile sowie leichtgängige Verstellbarkeit ist von großer Bedeutung bei der Auslegung der beifahrerseitigen Ablagekonsole. Von daher kann die beifahrerseitige Ablagekonsole, neben der oben erwähnten ersten Konsolenstütze, zusätzlich eine zweite Konsolenstütze aufweisen. Diese kann in der Fahrzeugquerrichtung an der fahrzeuginneren Seite der Ablagekonsole ausgebildet sein. Über die zweite Ablagestütze kann die Ablagekonsole ebenfalls am Fahrzeugboden längsverstellbar abgestützt sein. In einer alternativen Ausführungsform kann jedoch die zweite, fahrzeuginnere Konsolenstütze auch am Mitteltunnel abgestützt sein, der sich in der Fahrzeuglängsmittelachse nach vorne erstreckt.
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Die erste und/oder zweite Konsolenstütze können im Hinblick auf eine leichtgängige Verstellbarkeit in der Fahrzeuglängsrichtung über ein Schienensystem auf dem Fahrzeugboden und/oder auf dem Mitteltunnel verschiebbar abgestützt sein.
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Optional kann die erste und/oder zweite Konsolenstütze als eine vertikal hochgestellte Konsolenwand realisiert sein, in der gegebenenfalls zumindest ein weiteres Staufach ausgebildet ist.
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In der Gebrauchslage kann die Ablagekonsole funktionell unabhängig von der Instrumententafel in Richtung Fahrzeugheck in den beifahrerseitigen Fußraum geschoben werden. Der für die Ablagekonsole verfügbare beifahrerseitige Fußraum kann in der Fahrzeuglängsrichtung nach hinten vergrößert werden, indem der Beifahrersitz nach fahrzeughinten rückgestellt wird. Auf diese Weise kann die Ablagekonsole, in der Fahrzeugquerrichtung betrachtet, bis auf Höhe des Fahrersitzes nach hinten in den beifahrerseitigen Fußraum hinein verschoben werden. Dadurch ergibt sich eine Gebrauchslage, in der eine Ablage-Rückwand der horizontalen Ablage um einen Längsversatz gegebenenfalls außerhalb der Instrumententafel-Einschuböffnung positioniert ist. Alternativ dazu kann in der Gebrauchslage die Ablage-Rückwand der horizontalen Ablage, in der Fahrzeughochrichtung betrachtet, in etwa flächenbündig mit der Instrumententafel-Vorderseite ausgerichtet sein.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 in einer schematischen Ansicht einen Fahrgastraum eines zweispurigen Fahrzeugs mit einer beifahrerseitigen Ablagekonsole in der Nichtgebrauchslage;
- 2 in einer Ansicht von vorne die Instrumententafel-Vorderseite;
- 3 und 4 jeweils Ansichten entsprechend der 1, in denen die Prozessschritte zur Verstellung der Ablagekonsole in ihre Gebrauchslage veranschaulicht sind; und
- 5 in einer Ansicht entsprechend der 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In der 1 ist in einer perspektivischen Darstellung der Fahrgastraum 5 eines zweispurigen Kraftfahrzeugs gezeigt. Dieser ist in der Fahrzeughochrichtung z nach unten durch einen Fahrzeugboden 1 begrenzt, der in der Fahrzeuglängsrichtung x nach vorne in eine hochgezogene Spritzwand 3 übergeht, die einen frontseitigen Motorraum von dem Fahrgastraum 5 abtrennt. Der Fahrgastraum 5 ist in der 1 über einen, im Fahrzeugboden 1 entlang der Fahrzeuglängsmittelachse verlaufenden Mitteltunnel 7 in eine Fahrerseite 8 sowie in eine Beifahrerseite 9 aufgeteilt. Zudem ist der Fahrgastraum 5 in der Fahrzeuglängsrichtung x nach vorne von einer Instrumententafel 11 begrenzt. Beidseitig des Mitteltunnels 7 sind jeweils ein Fahrersitz 13 sowie ein Beifahrersitz 14 auf nicht dargestellten Sitzaufnahmen am Fahrzeugboden 1 abgestützt.
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In der Beifahrerseite 9 wird ein beifahrerseitiger Fußraum 17 in der Fahrzeuglängsrichtung x nach vorne durch die Spritzwand 3 und nach hinten durch den Beifahrersitz 14 sowie in der Fahrzeugquerrichtung y nach innen durch den Mitteltunnel 7 begrenzt. In der Fahrzeughochrichtung z nach oben wird der beifahrerseitige Fußraum 17 durch eine den beifahrerseitigen Fußraum 17 in der Fahrzeugquerrichtung y überbrückende, horizontale Ablage 19 begrenzt. Die horizontale Ablage 19 ist Bestandteil einer Ablagekonsole 21, die in der 1 in ihrer Nichtgebrauchslage gezeigt ist. Die Ablagekonsole 21 weist eine in der Fahrzeugquerrichtung y fahrzeugäußere Konsolenstütze 23 auf, die über ein nicht näher gezeigtes Schienensystem 27 unmittelbar auf dem Fahrzeugboden 1 abgestützt ist. Die fahrzeugäußere Konsolenstütze 23 begrenzt den beifahrerseitigen Fußraum 17 teilweise nach fahrzeugaußen.
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Zudem weist die Ablagekonsole 21 eine fahrzeuginnere, zweite Konsolenstütze 25 auf, die über das Schienensystem 27 an dem Mitteltunnel 7 längsverstellbar abgestützt ist. Wie aus der 1 weiter hervorgeht, ist die horizontale Ablage 19 der Ablagekonsole 21 über eine lichte Höhe Δz vom Fahrzeugboden 1 beabstandet, so dass der beifahrerseitige Fußraum 17 in der Fahrzeughochrichtung z nach oben unmittelbar von dem Ablageboden 29 begrenzt ist.
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Die horizontale Ablage 19 ist in etwa kastenförmig ausgebildet, und zwar mit dem bereits erwähnten Ablageboden 29 sowie mit davon hochgezogenen Seitenwänden 31, 33, 35, 37 (4), die oberseitig eine nach oben offene Zugangsöffnung umziehen.
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In den 1 bis 3 ist die Ablagekonsole 21 in ihrer Nichtgebrauchslage gezeigt, in der die horizontale Ablage 19 bauraumgünstig in einen Einschubraum 39 (2) eingeschoben ist, der von der Instrumententafel 11 begrenzt ist. Der Einschubraum 39 ist in der Fahrzeughochrichtung z nach unten offen gestaltet sowie auch in der Fahrzeuglängsrichtung x nach fahrzeughinten über eine Einschuböffnung 41 (2) offen gestaltet. In der Nichtgebrauchslage ist die Vorderwand 31 der horizontalen Ablage 19 flächenbündig mit einer Instrumententafel-Vorderseite 43 ausgerichtet. Zudem ist der Ablageboden 29 flächenbündig mit einer Instrumententafel-Unterseite 45 ausgerichtet, und zwar unter Zwischenlage eines geringfügigen Bewegungsspaltes 47, um eine leichtgängige Längsverstellbarkeit der Ablagekonsole 21 zu gewährleisten.
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Nachfolgend werden die manuell oder automatisch durchführbaren Prozessschritte zur Verstellung der Ablagekonsole 21 in ihre Gebrauchslage beschrieben: Demzufolge wird zunächst in der 3 der Beifahrersitz 14 um einen Verstellweg Δz1 nach fahrzeughinten verlagert. Gleichzeitig oder anschließend wird die Ablagekonsole 21 aus ihrer Nichtgebrauchslage (1 oder 2) um einen Verstellweg Δz2 nach fahrzeughinten in ihre Gebrauchslage (4) verstellt. In der in der 4 gezeigten Gebrauchslage ist beispielhaft die Ablage-Rückwand 35 mit ihrer Oberkante in etwa in der Fahrzeughochrichtung z in vertikaler Flucht mit einem horizontalen Öffnungsrand 49 (2) der in der Instrumententafel-Vorderseite 43 ausgebildeten Einschuböffnung 41.
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In der 5 ist in einer Ansicht entsprechend der 2 ein zweites Ausführungsbeispiel gezeigt, in dem die fahrzeuginnere Konsolenstütze 25 nicht am Mitteltunnel 7 abgestützt ist, sondern vielmehr in etwa baugleich wie die fahrzeugäußere Konsolenstütze 23 ausgebildet ist. Demzufolge ist in der 5 nicht nur die fahrzeugäußere, sondern auch die fahrzeuginnere Konsolenstütze 25 über das Schienensystem 27 unmittelbar auf dem Fahrzeugboden abgestützt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugboden
- 3
- Spritzwand
- 5
- Fahrgastraum
- 7
- Mitteltunnel
- 8
- Fahrerseite
- 9
- Beifahrerseite
- 11
- Instrumententafel
- 13
- Fahrersitz
- 14
- Beifahrersitz
- 17
- beifahrerseitiger Fußraum
- 19
- horizontale Ablage
- 21
- Ablagekonsole
- 23
- fahrzeugäußere Konsolenstütze
- 25
- fahrzeuginnere Konsolenstütze
- 27
- Schienensystem
- 29
- Ablageboden
- 31, 33, 35, 37
- Seitenwände der horizontalen Ablage
- 39
- Einschubraum
- 41
- Einschuböffnung
- 43
- Instrumententafel-Vorderseite
- 45
- Instrumententafel-Unterseite
- 47
- Bewegungsspalt
- 49
- horizontaler Öffnungsrand
- Δz
- lichte Höhe
- Δx1, Δx2
- Verstellwege
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011118576 A1 [0003]
- DE 19906052 A1 [0003]
- DE 4021841 A1 [0003]