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Die Erfindung betrifft eine Beatmungshilfe, nämlich eine insbesondere zum Einsatz in Kliniken bestimmte und als Beatmungshilfe fungierende Vorrichtung zur Bereitstellung eines Konstantvolumenstroms oder eines konstanten Beatmungsdrucks ohne Nutzung von Druckgasquellen, ein Medizingerät mit einer solchen Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Geräts bzw. einer solchen Vorrichtung.
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Als Vorrichtung zur Bereitstellung eines konstanten Beatmungsdrucks ohne Nutzung von Druckgasquellen gewährleistet diese bei einer Zuführung von Atemgas zu einem Patienten einen kontinuierlichen Überdruck für die Atemwege des Patienten. Als Vorrichtung zur Bereitstellung eines konstanten Atemgasvolumenstroms ohne Nutzung von Druckgasquellen gewährleistet diese eine Zuführung von Atemgas zu einem Patienten, zum Beispiel im Rahmen einer sogenannten High-Flow-Therapie, mit einem hohen Volumenfluss über zum Beispiel großlumige Nasenbrillen oder dergleichen.
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Im Interesse einer besseren Lesbarkeit der nachfolgenden Beschreibung werden eine Vorrichtung zur Bereitstellung eines Konstantvolumenstroms oder eines konstanten Beatmungsdrucks ohne Nutzung von Druckgasquellen sowie ein Medizingerät mit einer solchen Vorrichtung im Folgenden zusammenfassend kurz als Beatmungshilfe bezeichnet. Beim Betrieb der Beatmungshilfe stellt sich ein Luftvolumenstrom durch die Beatmungshilfe ein. Weiter zur Vereinfachung der nachfolgenden Beschreibung sind demnach Begriffe wie „vor“ oder „nach“ in Bezug auf den resultierenden Volumenstrom und demgemäß im Sinne von stromaufwärts bzw. stromabwärts zu verstehen.
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Bei solchen Beatmungshilfen ist beim klinischen Einsatz eine Vermeidung einer eventuell möglichen Querkontamination notwendig und bei aufeinander folgenden Anwendungen an unterschiedlichen Patienten oder durch unterschiedliche Patienten selbstverständlich jeweils eine hygienische Aufbereitung erforderlich.
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Vor allem Beatmungshilfen mit Nasenbrillen oder dergleichen sind bislang nicht für eine Verwendung in und durch Kliniken geeignet, da eine notwendige hygienische Aufbereitung im Anschluss an eine Verwendung an einem oder durch einen Patienten schlecht oder überhaupt nicht möglich oder vorgesehen ist. Ohne eine geeignete hygienische Aufbereitung können in und an der Beatmungshilfe im Anschluss an eine Verwendung an einem oder durch einen Patienten Viren, Bakterien oder sonstige Krankheitserreger zurückbleiben. Bei einer anschließenden Verwendung an einem oder durch einen weiteren Patienten besteht die Gefahr einer Übertragung einer solchen Kontamination auf diesen Patienten und weitere Patienten („Folge-Kontamination“).
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Des Weiteren sind Beatmungshilfen der eingangs genannten Art, nämlich Beatmungshilfen ohne Nutzung von Druckgasquellen zur Bereitstellung eines Konstantvolumenstroms oder eines konstanten Beatmungsdrucks, auch deswegen bisher nicht für eine Verwendung in und durch Kliniken geeignet, weil die jeweils vorhandene Raum- oder Umgebungsluft - im Folgenden zusammenfassend als Umgebungsluft bezeichnet - angesaugt und zur Beatmung des jeweiligen Patienten genutzt wird und aufgrund dessen zum Beispiel aufgrund des Ausatemgases weiterer präsenter Patienten mit akuten Infektionen eine sogenannte Querkontamination auftreten kann.
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Beatmungshilfen für den Heimgebrauch oder Schlaftherapie-Geräte sind zur exklusiven Verwendung durch genau einen Anwender vorgesehen und sind entsprechend nicht zur Vermeidung einer Folge- und/oder Querkontamination eingerichtet. Damit sind sie für einen klinischen Einsatz nicht geeignet.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine als Beatmungshilfe fungierende Vorrichtung der eingangs genannten Art, nämlich eine ohne Nutzung von Druckgasquellen als Beatmungshilfe fungierende und einen Konstantvolumenstrom oder einen konstanten Beatmungsdruck bereitstellende Vorrichtung, anzugeben, welche für einen Einsatz in Kliniken oder durch Kliniken geeignet ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mittels einer Beatmungshilfe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist bei einer als Beatmungshilfe fungierenden Vorrichtung, welche zur Verwendung durch einen Patienten oder an einem Patienten bestimmt und eingerichtet ist, Folgendes vorgesehen: Die Beatmungshilfe umfasst Mittel (Konstantdruckquelle) zur Bereitstellung eines konstanten Atemgasvolumenstroms zum Patienten oder eines konstanten Beatmungsdrucks. Ein Gehäuse der Beatmungshilfe umfasst zumindest eine als Eingangsseite der Beatmungshilfe fungierende Luftansaugöffnung sowie zumindest eine als Ausgangsseite der Beatmungshilfe fungierende Luftausgabeöffnung. Das Gehäuse der Beatmungshilfe ist gegen ein Eindringen von Wasser, Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln geschützt und die Beatmungshilfe weist demnach ein zumindest für eine Wischdesinfektion geeignetes und insoweit dichtes Gehäuse auf. Bezüglich der Dichtigkeit sind die Anforderungen an das Gehäuse der Beatmungshilfe demnach geringer als die Anforderungen an Atemgas führenden Teile, wenngleich das Gehäuse grundsätzlich auch in einer Form realisierbar ist, die eine Dichtigkeit bietet, die über eine für eine Wischdesinfektion notwendige Dichtigkeit hinausgeht. Auf einer Eingangsseite eines im Innern des Gehäuses verlaufenden Abschnitts des Atemkreises und im Anschluss an die Luftansaugöffnung weist die Beatmungshilfe einen Ansaugfilter auf. Des Weiteren weist die Beatmungshilfe ausgangsseitige Mittel und/oder ausgansseitig wirksame Mittel zum Verhindern des Eindringens (Eindringverhinderungsmittel) von Mikroorganismen oder dergleichen in den im Innern des Gehäuses verlaufenden Abschnitt des Atemkreises auf, also zum Beispiel ein Rückschlagventil. Ein Filter, insbesondere ein Filter mittels dessen Viren und Bakterien von Seiten des Patienten zu über 99 % und über eine Nutzungsdauer von mehreren Stunden zurückgehalten werden, ist ein weiteres Beispiel für ein ausgangsseitiges Eindringverhinderungsmittel. Als Eindringverhinderungsmittel kommt auch eine konstruktive Lösung in Betracht, zum Beispiel in Form einer Verwendung eines Leckageventils, durch welches die vom Patienten ausgeatmete Luft entweicht, bevor sie in die Beatmungshilfe gelangt, und/oder in Form eines auf der Ausgangsseite angeschlossenen Atemschlauches, der eine ausreichende Länge aufweist, so dass gewährleistet ist, dass während der Exspiration ausgeatmetes Atemgas nicht bis zur Beatmungshilfe zurück und vor allem nicht in den im Innern des Gehäuses verlaufenden Abschnitt des Atemkreises gelangt. Schließlich kann alternativ oder optional ein Rückstrom von Atemgas in die Beatmungshilfe auch verhindert werden, indem mittels einer von der Beatmungshilfe umfassten Konstantdruckquelle, insbesondere eines als Konstantdruckquelle fungierenden Gebläses, konstant ein minimaler Gasflow sichergestellt ist. Dieser Gasflow gewährleistet, dass keine Ausatemluft zurück in den Atemkreislauf gelangen kann und die Konstantdruckquelle fungiert insoweit als ausgangsseitg wirksames Eindringverhinderungsmittel.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die vorgeschlagene Beatmungshilfe zur Vermeidung einer Folgekontamination sowie ebenfalls zur Vermeidung einer Querkontamination eingerichtet ist. Mittels des eingangsseitigen Ansaugfilters und des ausgangsseitigen Rückschlagventils wird ein Eindringen von Viren, Bakterien oder sonstigen Krankheitserregern in das Innere der Beatmungshilfe verhindert. Das Ansaugfilter verhindert dabei ein Eindringen über die angesaugte Umgebungsluft. Das Rückschlagventil verhindert ein Eindringen über ausgeatmetes Ausatemgas des Patienten. Das Innere der Beatmungshilfe bleibt damit frei von Viren, Bakterien oder sonstigen Krankheitserregern. Indem das Gehäuse der Beatmungshilfe gegen ein Eindringen von Wasser, Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln dicht ist, lässt sich die Beatmungshilfe insgesamt mittels Wasser, Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln abwaschen, reinigen und/oder desinfizieren. Die Beatmungshilfe ist damit zum Beispiel durch Abwischen aufbereitbar, insbesondere desinfizierbar (wisch-aufbereitbar bzw. wisch-desinfizierbar). Damit lässt sich sicherstellen, dass auch das Äußere der Beatmungshilfe frei von Viren, Bakterien oder sonstigen Krankheitserregern ist.
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Die vorgeschlagene Beatmungshilfe kann also auch beim klinischen Einsatz von oder an Patienten angewendet werden, ohne dass eine Querkontamination zu befürchten ist und muss nach dem Ende der Verwendung durch einen Patienten nicht entsorgt werden, sondern kann nach einer entsprechenden Reinigung und Aufbereitung vielmehr von oder an einem weiteren Patienten verwendet werden, ohne dass eine Folgekontamination zu befürchten ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin und sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
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Bei einer Ausführungsform der Beatmungshilfe fungiert als Mittel zur Bereitstellung eines konstanten Atemgasvolumenstroms zum Patienten oder eines konstanten Beatmungsdrucks bei der Beatmung des Patienten ein Gebläse in Form eines ein- oder mehrstufigen Radialverdichters. Ein Gebläse in Form eines ein- oder mehrstufigen Radialverdichters ist eine bewährte und wartungsarme Vorrichtung zum Ansaugen, Komprimieren und Weiterleiten von Luft oder sonstigen Gasen und kommt daher besonders zum Ansaugen von Umgebungsluft auf der Eingangsseite der Beatmungshilfe und zum Ausgeben komprimierter Umgebungsluft auf der Ausgangsseite der Beatmungshilfe in Betracht.
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Bei einer axial zum Gebläse, nämlich axial zur Drehachse des oder jedes Verdichterrads, angeordneten Luftansaugöffnung und/oder einer tangential zum Gebläse angeordneten Luftausgabeöffnung ergeben sich besonders günstige Strömungsverhältnisse.
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Das Gehäuse der Beatmungshilfe ist bevorzugt aus einem gegen Wasser, Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel beständigen Material gefertigt, so dass das Gehäuse mit der nötigen Dauer und/oder Häufigkeit mit Wasser, Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln behandelt werden und diesen ausgesetzt sein kann.
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Bei einer Ausführungsform der Beatmungshilfe sind die Luftansaugöffnung und die Luftausgabeöffnung mittels jeweils zumindest einer Verschlusskappe verschließbar. Durch Verdeckeln des Gehäuses der Beatmungshilfe, also durch Verschließen sowohl der Luftansaugöffnung wie auch der Luftausgabeöffnung mittels jeweils einer Verschlusskappe, ist das Gehäuse der Beatmungshilfe in besonders einfacher und effizienter Art und Weise gegen ein Eindringen von Wasser, Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln geschützt.
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Bei einem Verfahren zur Verwendung der hier und im Folgenden beschriebenen Beatmungshilfe wird diese nach einer Verwendung durch einen oder an einem Patienten und vor einer Verwendung durch einen oder an einem weiteren Patienten aufbereitet. Dafür wird das Gehäuse der Beatmungshilfe verschlossen, indem die Luftansaugöffnung und die Luftausgabeöffnung mittels jeweils zumindest einer Verschlusskappe verdeckelt werden. Anschließend wird die Beatmungshilfe durch Reinigen mittels Wasser und/oder Reinigungsmitteln aufbereitet. Zusätzlich kann die Beatmungshilfe vor und/oder nach einer solchen Reinigung mittels zumindest eines Desinfektionsmittels desinfiziert werden.
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Eine Beatmungshilfe der hier und im Folgenden beschriebenen Art kommt als eigenständige Vorrichtung oder integriert in ein weitere Funktionen bietendes Medizingerät in Betracht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dort zeigt
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Das in 1 gezeigte und im Folgenden beschriebene Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten und Kombinationen, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand führen.
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Die Darstellung in 1 zeigt in schematisch vereinfachter Form eine Beatmungshilfe 10 der eingangs genannten Art. Diese umfasst in einem Gehäuse 12 ein als Konstantdruckquelle fungierendes Gebläse14, zum Beispiel ein Gebläse 14 in Form eines ein- oder mehrstufigen Radialverdichters, sowie als einzige Öffnungen im Gehäuse 12 eine Luftansaugöffnung 16 und eine Luftausgabeöffnung 18.
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Die Luftansaugöffnung 16 bildet hinsichtlich des sich im Betrieb der Beatmungshilfe 10 einstellenden Luftstroms den Eingang der Beatmungshilfe 10 und die Luftausgabeöffnung 18 entsprechend deren Ausgang. Die Luftansaugöffnung 16 und die Luftausgabeöffnung 18 werden demnach im Folgenden mitunter auch nur kurz als Eingang 16 bzw. Ausgang 18 oder Geräteeingang 16 bzw. Geräteausgang 18 bezeichnet.
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Die Luftansaugöffnung 16 ist - wie exemplarisch gezeigt - optional axial zum Gebläse 14 angeordnet. Die Luftausgabeöffnung 18 ist - wie ebenfalls exemplarisch gezeigt - optional tangential zum Gebläse 14 angeordnet. Mittels des Gebläses 14 wird Umgebungsluft über die Luftansaugöffnung 16 angesaugt. Im Innern der Beatmungshilfe 10 wird die angesaugte Umgebungsluft mittels des Gebläses 14 verdichtet. Die verdichtete Umgebungsluft wird schließlich als Atemgas über die Luftausgabeöffnung 18 in Richtung Patient abgegeben. Das Gebläse 14, insbesondere ein Gebläse 14 in Form eines ein- oder mehrstufigen Radialverdichters, fungiert demgemäß als Konstantdruckquelle und als Mittel zur Bereitstellung eines konstanten Atemgasvolumenstroms zum Patienten oder eines konstanten Beatmungsdrucks.
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An die als Patientenausgang fungierende Luftausgabeöffnung 18 ist ein Atemschlauch 20 zum Transport des Atemgases zum Patienten anschließbar. Ein solcher Atemschlauch 20 ist optional mit einem sogenannten Patienteninterface verbunden. Als Patienteninterface kommt zum Beispiel eine oronasale Atemmaske mit einer definierten Öffnung in Betracht. Alternativ sind als Patienteninterface zum Beispiel großlumige Nasenkanülen verwendbar.
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Die Beatmungshilfe 10 ist eine Vorrichtung zur Umsetzung eines erhöhten kontinuierlichen Atemwegsdrucks (CPAP - continuous positive airways pressure) oder zur Umsetzung einer sogenannten High-Flow-Therapie (hoher kontinuierlicher Atemgasfluss über ein bewusst „undichtes“ Patienteninterface). Eine solche Vorrichtung kommt als einzelnes Gerät oder integriert in ein weitere Funktionen bietendes Medizingerät in Betracht.
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Die Beatmungshilfe 10 weist ein Ansaugfilter 24 auf. Dieses ist in der Beatmungshilfe 10 so angeordnet, dass mittels des Gebläses 14 angesaugte Umgebungsluft erst nach Passieren des Ansaugfilters 24 in das Innere der Beatmungshilfe 10 gelangen kann. Optional ist das Ansaugfilter 24 als Partikelfilter ausgeführt und weiter optional so ausgelegt, dass Viren und Bakterien aus der Umgebungsluft zu über 99 % und über eine Nutzungsdauer von mehreren Stunden zurückgehalten werden (zum Beispiel indem als Ansaugfilter 24 ein Filter der HEPA Klasse E12 oder H13 eingesetzt wird).
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Eine filter- oder geräteseitig angebrachte Ansaugfilterdichtung 26 zum Gehäuse 12 der Beatmungshilfe 10 verhindert, dass Umgebungsluft ohne Passieren des Ansaugfilters 24 in das Innere der Beatmungshilfe 10 gelangt. Weitere Dichtungen oder Konstruktionsvorrichtungen sorgen dafür, dass auch anderweitig keine eventuell kontaminierte Umgebungsluft in das Innere der Beatmungshilfe 10 eindringen kann. Jedenfalls ist die Beatmungshilfe 10 so ausgeführt und eingerichtet, dass sichergestellt ist, dass das Innere der Beatmungshilfe 10 aus Richtung des Ansaugbereichs oder der Umgebung nicht kontaminiert wird.
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Ausgangsseitig, also in Richtung des Atemgasstroms stromabwärts des Gebläses 14 sowie vor oder nach der Luftausgabeöffnung 18, ist ein Rückschlagventil 28 so angeordnet, dass ein Eintreten von Atemgas aus Richtung Patient in die Beatmungshilfe 10 verhindert wird. Ohne ein solches Rückschlagventil 28 wäre ein Rückfluss von durch den Patienten ausgeatmetem Atemgas in die Beatmungshilfe 10 grundsätzlich möglich, wenn der Patient mit einer im Vergleich zur pneumatischen Leistung des Gebläses 14 höheren pneumatischen Leistung ausatmet.
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Das Rückschlagventil 28 kann im Innern des Gehäuses 12 der Beatmungshilfe 10 vor der Luftausgabeöffnung 18, insbesondere unmittelbar vor der Luftausgabeöffnung 18, angeordnet sein. Alternativ kann das Rückschlagventil 28 außerhalb des Gehäuses 12 der Beatmungshilfe 10, aber noch als Teil der Beatmungshilfe 10 nach oder unmittelbar nach der Luftausgabeöffnung 18 angeordnet sein. Eine weitere Möglichkeit zur Platzierung des Rückschlagventils 28 besteht darin, dieses in den Atemschlauch 20 zu integrieren, zum Beispiel auf der der Beatmungshilfe 10 oder der dem Patienten zugewandten Seite des Atemschlauchs 20.
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Die beiden einzigen Öffnungen des Gehäuses 12 der Beatmungshilfe 10, nämlich die Luftansaugöffnung 16 und die Luftausgabeöffnung 18, sind mittels jeweils einer formschlüssig auf die jeweilige Öffnung 16, 18 passenden Verschlusskappe 30, 32 verschließbar. Im mit aufgesetzten Verschlusskappen 30, 32 verdeckelten Zustand ist die Beatmungshilfe 10 mit Wasser und/oder sonstigen Reinigungsmitteln abwischbar oder abwaschbar. Bei einer besonderen Ausführungsform der Beatmungshilfe 10 ist diese im verdeckelten Zustand gegen das Eindringen von Wasser oder sonstigen Flüssigkeiten geschützt, insbesondere wasserdicht. Diese Dichtigkeit, zum Beispiel eine eine Wischdesinfektion erlaubende Dichtigkeit, wird konstruktiv mittels gegenüber üblichen Reinigungsmitteln, zum Beispiel Tensiden, beständiger Materialien des Gehäuses 12, zum Beispiel ASA (Acrylonitrile Styrene Acrylate), sowie mittels entsprechender Dichtungen zwischen den jeweiligen Gehäuseteilen erreicht.
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Eine nach einer Reinigung mittels Wasser und/oder Reinigungsmitteln gereinigte Beatmungshilfe 10 wird optional bei weiterhin angebrachten Verschlusskappen 30, 32 mittels zumindest eines Desinfektionsmittels, zum Beispiel Mikrozid PAA, aufbereitet, zum Beispiel indem das Gehäuse 12 der Beatmungshilfe 10 mit dem Desinfektionsmittel abgewischt wird . Eine Beatmungshilfe 10, die für eine solche Aufbereitung vorgesehen ist, ist aus entsprechend beständigen Materialien gefertigt und weist eine entsprechende Dichtigkeit, zum Beispiel eine Dichtigkeit gemäß der Schutzart IP65, auf.
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Eine Reinigung der Beatmungshilfe 10 mittels Wasser und/oder sonstigen Reinigungsmitteln und eine anschließende Aufbereitung mittels zumindest eines Desinfektionsmittels ist eine sichere und verifizierte Methode zur hygienisch sicheren Reinigung der Beatmungshilfe 10. Danach ist eine bereits durch einen oder an einem Patienten benutzte Beatmungshilfe 10 problemlos durch einen oder an einem anderen Patienten verwendbar.
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Bei zu der Beatmungshilfe 10 gehörigem Zubehör, insbesondere dem Ansaugfilter 24, ggf. dem Atemschlauch 20, dem jeweiligen Patienteninterface, sowie einer Trageeinrichtung, Halterung oder Tasche oder dergleichen, handelt es sich optional um Einwegprodukte, die nach einer Verwendung durch einen oder an einem Patienten vernichtet oder in einem eigenen Prozess hygienisch aufbereitet werden. Damit steht mit neuem oder aufbereitetem Zubehör für den nächsten Patienten eine hygienisch unbedenkliche Beatmungshilfe 10 zur Verfügung.
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Einzelne im Vordergrund stehende Aspekte der hier eingereichten Beschreibung lassen sich damit kurz wie folgt zusammenfassen: Angegeben werden eine als Beatmungshilfe 10 fungierende Vorrichtung zur Bereitstellung eines Konstantvolumenstroms oder eines konstanten Beatmungsdrucks zur Verwendung durch einen Patienten oder an einem Patienten, speziell auch im klinischen Bereich, wenngleich die Verwendbarkeit der Beatmungshilfe 10 nicht auf den klinischen Bereich beschränkt ist, und ein Verfahren zur Verwendung einer solchen Beatmungshilfe 10, nämlich ein Verfahren zur Aufbereitung der Beatmungshilfe 10 nach einer Verwendung an einem oder durch einen Patienten und vor einer Verwendung an einem oder durch einen weiteren Patienten. Schließlich wird in Form des Hinweises, dass die Beatmungshilfe 10 auch Bestandteil eines Medizingeräts mit weiteren Funktionen sein kann, ein spezielles Medizingerät angegeben, nämlich ein Medizingerät mit einer Beatmungshilfe 10 der hier beschriebenen Art. Die Beatmungshilfe 10 umfasst Mittel 14 zur Bereitstellung eines konstanten Atemgasvolumenstroms zum Patienten oder eines konstanten Beatmungsdrucks bei der Beatmung des Patienten, ein Gehäuse 12 mit einer als Eingangsseite der Beatmungshilfe 10 fungierenden Luftansaugöffnung 16 sowie einer als Ausgangsseite der Beatmungshilfe 10 fungierenden Luftausgabeöffnung 18, ein gegen ein Eindringen von Wasser, Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln dichtes Gehäuse 12 sowie ein eingangsseitiges Ansaugfilter 24 und ein ausgangsseitiges Rückschlagventil 28.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Beatmungshilfe
- 12
- Gehäuse
- 14
- Gebläse
- 16
- Luftansaugöffnung / (Geräte-)Eingang
- 18
- Luftausgabeöffnung / (Geräte-)Ausgang
- 20
- Atemschlauch
- 22
- (frei)
- 24
- Ansaugfilter
- 26
- Ansaugfilterdichtung
- 28
- Rückschlagventil
- 30
- Verschlusskappe
- 32
- Verschlusskappe