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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beatmung mit einem Filter, der bakterien- und viren-dicht ausgebildet ist und bei der der Filter in einer Halterung im Luftansaugbereich der Vorrichtung zur Beatmung angeordnet ist.
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Die Erfindung betrifft auch einen Filter, der bakterien- und viren-dicht ausgebildet ist und der in einer Halterung im Luftansaugbereich der Vorrichtung zur Beatmung angeordnet ist.
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Filtereinrichtungen werden typischerweise bei pneumatischen Einrichtungen verwendet, um ein Ansaugen von Partikeln zu verhindern. Häufig sind in Strömungsrichtung hinter der Filtereinrichtung Gebläse, Ventilatoren oder Kompressoren angeordnet. In Strömungsrichtung ist typischerweise ein Feinfilter oder Grobfilter angeordnet, um gröbere Verunreinigungen zurückzuhalten.
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Ein bakteriendichter Filter wird im Bereich einer Schlauchleitung zwischen einem Beatmungsgerät und einer Atemmaske eines Patienten eingesetzt, um aus einer Umgebung angesaugte Verunreinigungen zurückzuhalten. Zudem dient ein solcher Filter in der Schlauchleitung dazu, eine Rückatmung von möglicherweise bakteriell kontaminierter Ausatemluft in das Beatmungsgerät zu verhindern. Die Firma WEINMANN hat einen solchen Bakterienfilter zum Patent angemeldet (
DE 101 34 725 A1 ,
EP 1 277 488 B1 ). Nachteilig an dieser Lösung ist, dass Bakterien und Viren aus der Umgebungsluft durch den Ansaugbereich in das Beatmungsgerät gelangen können. Ein derart kontaminiertes Gerät muß aufwändig hygienisch aufbereitet werden. Sie schützen zumindest den Patienten vor einer Kontamination, nicht jedoch das Beatmungsgerät.
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Bei der Anwendung im Zusammenhang mit medizintechnischen Geräten können jedoch gesundheitliche Beeinträchtigungen von Patienten auftreten, die die betreffenden Geräte benutzen, wenn Keime oder Viren aus der Umgebungsluft oder aus der Vorrichtung zur Beatmung durch die Beatmung in die Atemwege des Patienten gelangen. Atemwegsinfekte (Tuberkulose, Tracheobronchitis oder Pneumonie) stellen die größte Gruppe der im Krankenhaus, Intensivbereich und Rettungsdienst auftretenden Infektionen dar. Länderübergreifende Ausbreitung von Infektionskrankheiten, die sog. Pandemien, werden zunehmend bedeutender und gewinnen immer mehr Beachtung, da sich diese über unsere heutigen schnellen Transportwege u. a. durch den Flugtourismus sehr schnell ausbreiten können. Deutlich wurde dieser Effekt auch an der Verbreitung von SARS im Jahre 2003. Als jüngstes Beispiel kann auch die Influenza-Infektion der sog. Schweinegrippe genannt werden.
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Die Übertragung von Keimen kann über kontaminierte Beatmungsgeräte erfolgen. Die Geräte werden dabei beispielsweise durch Rückatmung des Patienten in das Gerät mit Keimen kontaminiert oder auch, im sogenannten Air-Mix-Modus (bei dem Umgebungsluft eingezogen wird), durch Keime die sich in der Umgebungsluft befinden und vom Gerät angesaugt werden. Kontaminierte Geräte müssen je nach Bautyp aufwändig hygienisch aufbereitet oder ausgetauscht werden.
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Um Keimübertragung zwischen Patienten zu vermeiden und eine teure hygienische Aufbereitung des Gerätes einzusparen, wird hier ein auswechselbarer, bakterien- und virendichter Filter für den Luftansaugbereich einer Vorrichtung zur Beatmung vorgeschlagen. Zudem erhält das Gerät eine Filterwechselanzeige, die dem Anwender die Wechselintervalle vorgibt. Dieses Gerät mit Filtersystem für Viren und Bakterien hilft somit Kosten im Gesundheitswesen einzusparen und – durch den Schutz vor Kontamination – die Patientensicherheit zu erhöhen.
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Die vorliegende Erfindung ist für Notfallbeatmungsgeräte, Heimbeatmungsgeräten oder Klinikbeatmungsgeräten sowie für Inhalationsgeräte und Sauerstoffgeräte geeignet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Beatmung der einleitend genannten Art derart zu gestalten, daß ein bakterien- und virendichtes Filtermaterial im Luftansaugbereich positionierbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Filterhalterung für ein bakterien- und virendichtes Filtermaterial in einem Gerätegehäuse im Luftansaugbereich gehaltert und relativ zu diesem austauschbar angeordnet ist.
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Durch die mindestens teilweise unsymmetrische Ausbildung der Filterhalterung und die dauerhafte Verbindung von Filter und Filterrahmen zu einem Hygienesystem, ist es nicht möglich das Hygienesystem in falscher Positionierung dauerhaft im Bereich des Gerätegehäuses zu fixieren.
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Eine kippsichere Haltung wird dadurch ermöglicht, daß das Gerätegehäuse im Bereich der Aufnahme für das Hygienesystem eine Auflagefläche für das Hygienesystem bereitstellt.
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Zu einer sicheren Fixierung des Hygienesystems in einem vorgesehenen Betriebszustand trägt es bei, daß im wesentlichen gegenüberliegend zur Abstützung ein Rastelement zur Fixierung des Hygienesystems im Bereich des Gerätegehäuses angeordnet ist.
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Eine einfache manuelle Handhabbarkeit wird dadurch unterstützt, daß das Rastelement mindestens bereichsweise federnd verformbar ausgebildet ist.
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Eine gute Zugänglichkeit für einen Filterwechsel wird dadurch erreicht, daß die Filterhalterung mindestens bereichsweise als eine Schwenkhalterung ausbildet.
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Eine bevorzugte Anwendung besteht darin, daß das Gerätegehäuse als Teil eines Notfall-Beatmungsgerätes ausgebildet ist.
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Eine hohe Funktionalität bei gleichzeitig hoher mechanischer Stabilität wird dadurch erreicht, daß die Filterhalterung klappenartig ausgebildet ist und Ausnehmungen sowie mindestens einen Einfassungssteg für den Filter aufweist.
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Eine gute Filterwirkung bei gleichzeitig geringem Strömungswiderstand wird dadurch erreicht, daß der Filter elektrostatisch aufgeladen ist.
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Das Beatmungsgerät mit Hygienesystem zeichnet sich durch folgende Eigenschaften und Funktionen aus:
- – Schutz des gesamten Geräts gegenüber Bakterien und Viren
- – Filterwechsel ist ohne Werkzeug durch den Anwender möglich
- – Betrieb mit verschmutztem Filter muß unmöglich sein
- – Filterwechselintervall wird vom Geräte, abhängig von der Betriebsdauer, vorgegeben
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Folgende Spezifikationen des Hygienesystems werden erreicht:
- – Abscheidegrad von 99,9979% bei einer Partikelgröße von 0,027 μm
- – Filtergröße von ca. 10 cm2 bei einem maximalen Volumenstrom von 60 l/min
- – Widerstand bei 60 l/min maximal 5 cm H2O
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Der Hygienefilter wird in eine Filterklappe eingesetzt und dort abgedichtet, um zu verhindern, daß ungefilterte Nebenluft in das Beatmungsgerät gelangt.
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Die Ermittlung des Verschmutzungsgrades des Hygienefilter erfolgt. über eine Widerstandsmessung und/oder über einen Betriebsstundenzähler, der mit Einsetzen eines neuen Filters immer auf Null gesetzt wird. Ein Sensor zur Erfassung des Filterwiderstandes ermittelt den Durchgangsflow. Es erfolgt eine Auswertung des Durchgangsflows über die Zeit um einen abnehmenden Flow zu erkennen. Ab einem definierbaren Grenzwert wird die Filterwechselanzeige aktiviert.
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Für den Geräteeingangsfilter muß eine sehr gute Abdichtung an den Schnittstellen zum Gerät erreicht werden. Nebenluft muß unbedingt vermieden werden, um keimfreies Atemgas sicherzustellen. Zudem müssen Handhabung und Bedienbarkeit des Filtersystems im Wartungsfall so einfach und robust wie möglich gestaltet sein. Klare, unverwechselbare mechanische Schnittstellen sowie günstige Materialwahl sollen die Positionierungsgenauigkeit sicherstellen.
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Hydrophobe Filter sind undurchlässig für Flüssigkeiten. Die Verwendung kleiner Faserabstände und die Verwendung flüssigkeitsabweisender Fasern bedingen die hydrophoben Eigenschaften. Dadurch ergibt sich bei diesen Filtern keine Einschränkung der Filterleistung und keine Erhöhung des Widerstands im feuchten Milieu. Hydrophobe Filter halten Partikel ab 20 Nanometer (nm) zurück. Somit werden selbst Viren, welche typisch eine Größe zwischen 20 und 300 nm aufweisen, zurückgehalten. Bakterien und deren Sporen weisen eine typische Größe im Bereich 500 nm bis 2000 nm auf und werden somit von hydrophoben Filtern sicher zurückgehalten.
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Bei elektrostatischen Filtern ist das Filtermedium negativ und positiv geladen. Die Porenweite ist größer als bei hydrophoben Filtern, weshalb bei gleicher Durchströmungsrate ein geringerer Widerstand besteht. Im Luftstrom enthaltene Bakterien oder Viren werden aufgrund ihrer Oberflächenladung und unabhängig von deren Größe vom geladenen Filtermaterial angezogen und so zurückgehalten.
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Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung einer Kombination aus beiden Filtertypen vorgesehen.
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Ein Lösungsansatz ist ein grobporiges Filtermaterial, welches über eine elektrostatische Ladung verfügt, um Bakterien und Viren zu filtern.
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Das erfindungsgemäße Hygiene-Filtermaterial weist auf:
eine hohe Durchflussrate von bis zu 60 l/min auf einer Fläche von weniger als 20 cm2
bei gleichzeitig nahezu absoluter Filterleistung (99,9%) bezogen auf Viren und Bakterien
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Zudem wird der Widerstand des Filters kaum von Feuchtigkeit beeinflusst. Der Widerstand überschreitet einen Wert von 5 cm H2O bei einem Flow von 60 l/s nicht.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 eine Vorrichtung zur Beatmung mit Hygienefilter-System,
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2 eine Seitenansicht des Dichtstutzens
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3 eine perspektivische Ansicht des Rahmenelementes des Hygienefilters
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4 eine Teilansicht des Gerätegehäuses mit der Luftansaugöffnung
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5 eine Vorrichtung zur Beatmung mit Hygienefilter-System
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6 eine Vorrichtung zur Beatmung mit Hygienefilter-System und dichtender Luftführung
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7 Schnitt durch Hygienesystem
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8–11 Nachrüstbares Hygienesystem
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In 1 zeigt eine Vorrichtung zur Beatmung (1) mit einer Luftansaugöffnung (2) in die ein Hygienefilter-System (5, 6) einsetzbar ist. Die Vorrichtung zur Beatmung (1) besteht aus einem Gehäuse das seinerseits aus zwei verschraubten Gehäuseteilen (1a, 1b) besteht. In eine Vertiefung (9) der Luftansaugöffnung (2) ist ein Dichtstutzen (3) formschlüssig einlegbar. Der Dichtstutzen ist vorzugsweise aus einem Silikon hergestellt. Der Dichtstutzen (3) verjüngt sich zur Mitte hin trichterförmig und endet in einem Schlauchanschlußstutzen (19), welcher mit dem Luftansaugbereich der Vorrichtung zur Beatmung (1) verbunden werden kann. Der Dichtstutzen (3) weist eine umlaufende Dichtlippe (10) auf, die der Abdichtung gegenüber der Luftansaugöffnung (2) sowie gegenüber dem Hygienefilter-System (5, 6) dient. Zudem weist der Dichtstutzen (3) angrenzend an die Dichtlippe (10) eine erste Aufnahme (11) auf, die der Positionierung des Hygienefilters (6) mit Rahmen (5) dient. Eine zweite Aufnahme (12) im Dichtstutzen (3) ist gegenüber der ersten Aufnahme vertieft angeordnet. Die zweite Aufnahme (12) dient der Positionierung eines Grobfilters (4). Im montierten Zustand bedeckt somit der Hygienefilter (6) den Grobfilter (4).
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Der Hygienefilter (6) ist von einem Rahmen (5) umgeben. Der Rahmen (5) ist an den Hygienefilter (6) angespritzt oder angeklebt. Alternativ kann der Hygienefilter (6) auch durch Klemmung im Rahmen (5) gehalten werden. Dazu weist der Rahmen (5) eine umlaufende Nut auf, in die die Kantenbereiche des Filters (6) eingeführt werden. Der Rahmen (5) weist im Randbereich zwei Griffflächen (13) auf. Der Benutzer kann diese, Griffflächen (13) bei einem Filterwechsel verwenden, um nicht mit der, möglicherweise bakteriell kontaminierten, Filterfläche (6) in Berührung zu kommen.
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Eine Klappe (7) mit Luftlöchern verschließt die Luftansaugöffnung (2) mit dem eingelegten Hygienefilter-System (5, 6). Die Klappe (7) weist an ihrem unteren Ende zwei Vorsprünge (14) auf, die in zwei korrespondierende Aussparungen (15) in der Luftansaugöffnung (2) eingreifen können. Die Vorsprünge (14) und die Aussparungen (15) sind so ausgeführt, dass nach dem Einsetzen der Vorsprünge (14) in die Aussparungen (15) eine Schwenkbewegung der Klappe (7) möglich ist. Allerdings sorgt ein Anschlag dafür, dass die Klappe bis maximal zu einem Winkel von 90° relativ zur Luftansaugöffnung (2) verschwenkt werden kann. Diese Position ist auch für das Einsetzen der Klappe (7) in die Luftansaugöffnung (2) vorgesehen. Am oberen Ende der Klappe (7) befindet sich ein Verschlussmittel (16) das hier als Rastmittel (16a) mit integriertem Betätigungselement (16b) ausgeführt ist. Wenn die Klappe (7) die Luftansaugöffnung (2) vollständig bedeckt, kommt es – nach Überwindung eines Andruckmoments – zu einer Rastverbindung zwischen dem Rastmittel (16) und der korrespondierenden Aufnahme (17) im Bereich der Luftansaugöffnung (2).
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Zur Erzeugung einer zuverlässigen Rastverbindung verfügen die Aufnahmen (17) im Bereich der Luftansaugöffnung über verschiedene Funktionsbereiche, die zum Herstellen bzw. Lösen der Rastverbindung erforderlich sind. Die Funktionsbereiche gliedern sich im Einzelnen in die Bereiche Schließen, Öffnen, Verschwenken, Halten und Auslassen.
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Das Hygienefilterelement (6) wird mittels des Dichtungsrahmens (5) gegenüber der ersten Aufnahme (11) des Dichtstutzens (3) und der Klappe (7) fixiert. Eine luftdichte Abdichtung wird durch eine Verpressung von Dichtstutzen (3) und Hygienefilter-System (5, 6) gegenüber der Klappe einerseits und der Vertiefung (9) der Luftansaugöffnung (2) andererseits erreicht. Dazu ist im Bereich der Luftansaugöffnung (2) ein Federmechanismus (8) vorgesehen, gegen den die Klappe (7) beim Verschließen der Luftansaugöffnung gedrückt werden muss. Dabei presst der Federmechanismus im Bereich der umlaufenden Dichtlippe (10) gegen den Dichtstutzen (3), dadurch wird ebenfalls der Rahmen (5) gegen die Klappe (7) gedrückt.
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2 zeigt eine Seitenansicht des Dichtstutzens (3). Hier erkennt man eine umlaufende Nut (18). In die Nut (18) greift, beim Einsetzen des Dichtstutzens (3) in die Luftansaugöffnung (2), ein Einfassungssteg (21) der Luftansaugöffnung (2) ein, um einen definierten und luftdichten Sitz des Dichtstutzens (3) in der Luftansaugöffnung (2) zu erzielen.
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3 zeigt das Rahmenelement (5) welches den Hygienefilter (6) umgibt beziehungsweise in welches der Hygienefilter eingespannt ist. Man erkennt den verdickten Randbereich (20) des Rahmens (5). Dieser ist elastisch ausgeführt und wird, wie oben beschrieben, zwischen Luftansaugöffnung (2) und Klappe (7) verpresst. Dadurch wird ein Nebenluftstrom am Hygienefilter (6) vorbei verhindert. Der gesamte Luftstrom fließt so ausschließlich durch den Hygienefilter (6). Man erkennt im oberen Bereich des Randelementes (5) auch die Grifffläche (13) welche der Benutzer beim Filterwechsel verwendet um einen direkten Kontakt mit der möglicherweise hygienisch kontaminierten Filterfläche (6) zu vermeiden.
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4 zeigt eine Teilansicht des Gerätegehäuses (1) mit der Luftansaugöffnung (2) und den Dichtstutzen (3) für die Luftansaugöffnung (2). Man erkennt hier noch einmal die Kante (21) der Luftansaugöffnung, die in die umlaufende Nut (18) des Dichtstutzens (3) greift. Der Dichtstutzen (3) weist beidseitig eine umlaufende Dichtlippe (10) auf, die einen abgerundeten Querschnitt aufweist, und die der Abdichtung gegenüber der Luftansaugöffnung (2) sowie gegenüber dem Hygienefilter-System (5, 6) dient. Zudem weist der Dichtstutzen (3) angrenzend an die Dichtlippe (10), und relativ zu dieser vertieft angeordnet, eine erste Aufnahme (11) auf, die der Positionierung des Hygienefilters (6) mit Rahmen (5) dient. Der Rahmen (5) liegt im montierten Zustand der Dichtlippe unmittelbar an beziehungsweise auf der Dichtlippe (10). Eine zweite Aufnahme (12) im Dichtstutzen (3) ist gegenüber der ersten Aufnahme vertieft angeordnet. Die zweite Aufnahme (12) dient der Positionierung eines Grobfilters (4). Im montierten Zustand bedeckt somit der Hygienefilter (6) den Grobfilter (4).
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Eine weitere Ausführung beschreibt eine Vorrichtung zur Beatmung, die einen bakterien- und virendichten Filter im Luftansaugbereich der Vorrichtung aufweist. Dieser Filter ist in eine, als Schublade ausgeführte, Halterung eingesetzt und mit dieser Halterung verbunden. Sie bildet wie in der ersten Ausführungsvariante das Hygienesystem.
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Das Hygienesystem ist für den Wechsel leicht zugängig angeordnet. Es weist eine Griffmulde auf, mit deren Hilfe diese leicht in das Gerät eingefügt und auch wieder herausgezogen werden kann. Dabei besteht für den Anwender kein Kontakt zu dem eventuell verunreinigten Filtermaterial. Das Hygienesystem wird nach Benutzung komplett ausgetauscht und ersetzt. Die entstandene Kammer im Gerät wird durch Wischdesinfektion gereinigt. Das Hygienesystem weist eine sichere Fixierung im Gerät durch Rastelemente auf, die nach dem Einführen des Hygienesystems in der Vorrichtung zur Beatmung verrasten. Dabei kann das Rastelement mindestens bereichsweise verformbar ausgebildet sein.
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Über dem in das Gerät eingesetzten Hygienesystem befindet sich eine aus einem weichen Dichtmaterial beispielsweise Silikon bestehende Luftführung mit zwei Luftdurchlässen. Einer der Luftdurchlässe dient zur Weiterführung der Ansaugluft durch das Gerät, der zweite dient als Bypass für „Notluft”. Dieser Bypass wird über ein Ventil, das bei Störung oder Ausfall des Gerätes geöffnet und dem Patienten eine weitere Atmung ermöglicht, da dieser Luftstrom nicht durch das komplette Gerät geführt wird sondern direkt zum Patienten führt. Die Luftführung weist eine umlaufende Abdichtung auf und ist mit dem Gerät verbunden. Beide Luftdurchlässe können weitere Grobfilter enthalten.
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In den folgenden Figuren wird der Einsatz des Hygienesystems dargestellt und erläutert:
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5 zeigt eine Vorrichtung zur Beatmung (1) und das, als Schublade ausgeführte, Hygienesystem (5), welches in die Luftansaugöffnung (2) eingeführt wird und dort verrastet. Das Hygienesystem besteht aus dem Rahmen (5) in den das Filtermaterial (6) so eingesetzt, das es mit dem Rahmen (5) eine Einheit bildet. Dieses kann durch Verkleben erfolgen oder aber durch ein 2K-Verfahren, wobei das Filtermaterials (6) in einer Form umspritzt wird.
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6 zeigt zusätzlich die, in das Gerät eingesetzte, dichtende Luftführung (3) mit den beiden Luftdurchlässen (19a und 19b), in die Grobfilter (4) eingesetzt werden können. Die Luftführung (3) ist aus einem weichen, flexiblen Material, vorwiegend aus Silikon, und weist eine umlaufende Dichtkante (10) auf, die im eingebauten Zustand als Abdichtung über dem Hygienesystem (5) liegt und so komplett gegen Nebenluft abdichtet.
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7 zeigt einen Schnitt durch das Hygienesystem (5) mit dem eingefügten Filtermaterial (6). Durch Pfeile wird die Luft dargestellt, die durch die Öffnung unterhalb der Griffmulde (13) in das Gerät angesaugt wird und durch das Filtermaterial (6) weiter in das Gerät geführt wird.
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Es besteht auch die Möglichkeit Geräte mit einem Hygienesystem nachzurüsten. Dieses wird anhand eines Notfallbeatmungsgerätes beispielhaft dargestellt.
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8a zeigt ein Notfallbeatmungsgerät (1). Zum Nachrüsten wird der Gehäusedeckel (1c) entfernt und dann mit dem Hygienesystem, welches in den 8b und 8c in zwei unterschiedlichen Ansichten dargestellt ist, nachgerüstet.
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Die 8b und 8c zeigen das geschlossene nachrüstbare Hygienesystem mit dem Gehäuse (22), dem geräteseitigen Stutzen (19) und der eingesetzten Klappe (7), deren Klemmelement (16) im Gehäuse (22) verrastet ist. Der Stutzen (19) weist eine Nut zur Montage einer Dichtung (19c) auf.
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9 zeigt den Aufbau eines nachrüstbaren Hygienesystems. Das nachrüstbare Hygienesystem besteht aus einem Gehäuse (22), das zur Geräteseite einen Stutzen (19) aufweist und mit diesem in die Ansaugöffnung (2) des Gerätes (1) eingefügt und mit einer Dichtung (19c) gegen Nebenluft abgedichtet wird. Die Klappe (7) mit Luftlöchern für die Ansaugluft verschließt das Gehäuse (22) in dem das Hygienesystem (5, 6) eingesetzt ist. Der Hygienefilter (6) ist von einem Rahmen (5) umgeben. Der Rahmen (5) ist an den Hygienefilter (5) angeklebt oder angespritzt und weist beidseitig Dichtflächen auf. Die Klappe (7) weist Vorsprünge (14) auf, die in korrespondierende Aussparungen im Gehäuse eingreifen können. Ein an der Klappe (7) angebrachtes Klemmelement (16) wird in eine korrespondierende Öffnung (17) im Gehäuse (22) eingefügt und nach Überwinden eines Andruckmoments zu einer Rastverbindung.
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10 zeigt den Einsatz eines nachrüstbaren Hygienesystems mit einer geschlossenen Klappe (7) ohne Luftlöchern und einem Anschlussstutzen (23). Durch den Einsatz einer geschlossenen Klappe (7) entstehen weitere Einsatzmöglichkeiten, z. B. zur Beatmung bei total intravenöser Anästhesie (TIVA) oder der Einsatz eines ABC-Filters.
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Der Anschlussstutzen (23) dient zur Aufnahme eines Schlauchadapters (24) und weist innen eine Nut für einen O-Ring (25) und einen Verdrehschutz (26) auf. Am Umfang befindet sich eine Nut (27), in die der Schlauchadapter (24) arretiert wird. An den Schlauchadapter wird ein Schlauch angeschlossen, an den z. B. ein Beatmungsbeutel oder ein ABC-Filter angesetzt wird. Durch den O-Ring (25) wird ebenfalls gegen Nebenluft abdichtet. Ein Beatmungsbeutel wird z. B. bei der Ein- und Ausleitung der TIVA Narkose benutzt, um den Patienten zu beatmen. Der weitere Aufbau des Hygienesystems mit Anschlussstutzen (11) ist wie bereits in 9 beschrieben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10134725 A1 [0004]
- EP 1277488 B1 [0004]