DE102016224313A1

DE102016224313A1 - Bogentransportsystem mit elektrischer Energieübertragung

Info

Publication number: DE102016224313A1
Application number: DE102016224313.6A
Authority: DE
Inventors: Andreas Müller; Matthias Zapf
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2016-01-18
Filing date: 2016-12-07
Publication date: 2017-07-20

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoffen auf einem beweglichen Träger in einer drucktechnischen Maschine. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der bewegliche Träger eine Einrichtung zur Übertragung elektrischer Energie von einer Komponente der drucktechnischen Maschine auf den beweglichen Träger aufweist.

Description

Bogentransportsysteme in Druckmaschinen gibt es in diversen Ausführungen. So sind speziell bei Inkjet-Druckmaschinen Tablett-, Ketten- sowie Bandsysteme vorzufinden. Zumeist wird der Bogen dabei unter Zuhilfenahme von Ansaugeinrichtungen auf dem Träger fixiert. In der Regel wird dies dadurch erreicht, dass die Träger über einen Saugkasten geführt werden, welcher die Bogen durch die Träger hindurch ansaugt. Eine genaue Anpassung der Saugfläche an den Bogen ist hierbei nicht möglich. Darüber hinaus sind die Träger nicht in der Lage Funktionen auszuführen, die über den reinen Transport hinausgehen.
Die US 80,70,286 offenbart eine Transporteinrichtung in einer Inkjet-Druckmaschine unter Verwendung eines Tablettsystems, bei welchem die einzelnen Bogen vom Anleger auf Tabletts übergeben werden. Die Bogen werden dabei von einem Saugkasten durch die Tabletts hindurch angesaugt. Eine Anpassung der Saugzone ist dabei ausschließlich in seitlicher Richtung möglich.
Aus der WO 2013/000593 A1 geht ein Verfahren zur Energieübertragung zwischen einer ortsfesten Basiseinheit und einem beweglichen Objekt hervor. Dabei weist die Basisstation eine Primärspule auf und das bewegliche Objekt eine Sekundärspule. Zwischen diesen findet per Induktion eine Energieübertragung statt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein im Vergleich zum Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Transport von Bogen in Inkjet-Druckmaschinen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Transportvorrichtung der Druckmaschine weist hierbei eine Einrichtung auf, die Energie von einer Komponente der Druckmaschine auf die beweglichen Träger überträgt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass über die Einrichtung zu Energieübertragung auch Daten übertragen werden. So können beispielsweise Informationen über die Maße und die Beschaffenheit des Substrates an den Träger übertragen werden.
Eine nächste Ausgestaltungsform der Erfindung sieht vor, dass die Fördereinrichtung Primärspulen aufweist, die über eine Zuleitung gespeist werden. Die beweglichen Träger weisen Sekundärspulen auf. Zwischen den Primärspulen der Fördereinrichtung und den Sekundärspulen der beweglichen Träger findet im Wege der Induktion ein Energieaustausch statt, wodurch die beweglichen Träger mit Energie versorgt werden.
Eine Weiterentwicklung Erfindung sieht vor, dass die beweglichen Träger eine oder mehrere Funktionsgruppen aufweisen, die mit Hilfe der übertragenen Energie betrieben werden können. So kann der bewegliche Träger etwa eine Heizeinrichtung aufweisen, die den Bogen trocknet oder eine Reinigungseinrichtung, um sich selbst zu säubern.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der die beweglichen Träger mit Sauglufterzeugern ausgestattet sind. Diese werden von einem Verteiler im Träger versorgt, der mit der Sekundärspule verbunden ist. Ein zusätzlicher Saugkasten wird daher nicht mehr benötigt.
Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an Hand der übermittelten Daten die Saugfläche der beweglichen Träger entsprechend dem Bogenformat eingestellt werden kann.
Eine weitere Ausführung sieht vor, dass die beweglichen Träger Akkumulatoren aufweisen, um die übertragene Energie zu speichern.
Dadurch wird es möglich die Primärspulen im Sinne der nächsten vorteilhaften Ausgestaltung nur in nicht druckenden Bereichen der Fördereinrichtung anzuordnen. Dadurch wird eventuellen Geschwindigkeitsschwankungen, die durch den Ladevorgang entstehen könnten vorgebeugt.
Eine mögliche Ausführung der Erfindung sieht vor, dass es sich um ein Kettensystem handelt. Dabei stellen die einzelnen Kettensegmente die beweglichen Träger im Sinne der Erfindung dar.
Besonders vorteilhaft erscheint jedoch eine Ausführung in Form eines Tablettsystems, bei welchem die Tabletts die beweglichen Träger im Sinne der Erfindung darstellen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie weitere vorteilhafte Gestaltungen sind dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel und den Zeichnungen zu entnehmen.
1 zeigt den Ausschnitt einer Inkjet-Druckmaschine unter Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehend aus einer Endlosfördereinrichtung mit Primärspule sowie mehreren Tabletts mit angesaugten Bogen. Die Primärspule ist dabei im nicht Druckenden Bereich angeordnet.
2 zeigt den Ausschnitt einer Inkjet-Druckmaschine unter Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehend aus einer Endlosfördereinrichtung mit Primärspule sowie mehreren Tabletts mit angesaugten Bogen. Hierbei sind Primärspulen in den Umlenkrädern der Fördereinrichtung angebracht.
3 zeigt einen erfindungsgemäßen beweglichen Träger in Form eines Tabletts, das eine Sekundärspule, einen Akkumulator, einen Verteiler, Sauglufterzeuger, eine Heizeinrichtung, sowie Laufrollen aufweist.
Die Primärspulen 7 auf der nicht druckenden Seite der Fördereinrichtung 15 übertragen Energie und Daten bezüglich des Druckauftrages an die Sekundärspulen 8 eines Tabletts 14. Die übertragene Energie wird von den Sekundärspulen 8 an einen Akkumulator 12 weitergegeben und dort gespeichert. Hat das Tablett 14 den Bogenaufnahmebereich 18 erreicht, wird die Energie vom Akkumulator 12 an einen Verteiler 9 abgegeben, an welchen Sauglufterzeuger 11 und eine Heizeinrichtung 17 angeschlossen sind. Anhand der übermittelten Daten bezüglich der Größe und Beschaffenheit des Bedruckstoffs 3 werden nur diejenigen Sauglufterzeuger 11 aktiviert, welche für das passgenaue Ansaugen des Bedruckstoffs 3 benötigt werden. Der Bedruckstoff 3 wird von dem Tablett 14 aufgenommen, am Druckkopf 13 vorbeigeführt und von diesem bedruckt. Danach wird der Bogen 3 von der Heizeinrichtung 17 des Tabletts 14 mit der optimalen Temperatur zur Trocknung beaufschlagt. Im Bogenabgabebereich 19 werden Heizeinrichtung 17 und Sauglufterzeuger 11 wieder deaktiviert und der Bedruckstoff 3 wird vom Tablett 14 an den Ausleger 21 abgegeben. Danach erreicht das Tablett den Rückführungsbereich 20, wo es von den Primärspulen 7 erneut mit Energie und Daten bezüglich des nächsten Druckauftrages versorgt wird.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: beweglicher Träger
3: Bedruckstoff
4: Einrichtung zur Übertragung elektrischer Energie
5: Fördereinrichtung
6: Laufrollen
7: Primärspulen
8: Sekundärspulen
9: Verteiler
10: Zuleitung
11: Sauglufterzeuger
12: Akkumulator
13: Druckkopf
14: Tablett
15: Kettensegment
16a: Funktionsgruppe 1
16b: Funktionsgruppe 2
17: Heizeinrichtung
18: Bogenaufnahmebereich
19: Bogenabgabebereich
20: Rückführungsbereich
21: Ausleger
22: Umlenkräder

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

US 8070286 [0002]
WO 2013/000593 A1 [0003]

Claims

Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoffen (3) auf einem beweglichen Träger (2) in einer drucktechnischen Maschine (1), dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Träger (2) eine Einrichtung zur Übertragung elektrischer Energie (4) von einer Komponente der drucktechnischen Maschine (1) auf den beweglichen Träger (2) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über die Einrichtung zur Übertragung elektrischer Energie (4) auch Daten übertragen werden können.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (5) Primärspulen (7) aufweist, die über eine Zuleitung (10) gespeist werden, wobei der bewegliche Träger (2) Sekundärspulen (8) aufweist, welche die Energie der Primärspulen (7) induktiv aufnehmen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Träger (2) eine oder mehrere Funktionsgruppen (16a, 16b) aufweist, die mit Hilfe der übertragenen Energie betrieben werden können.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Träger (2) mindestens einen Sauglufterzeuger (11) aufweist, wobei der oder die Sauglufterzeuger (11) von einem Verteiler (9) versorgt werden, der mit der Sekundärspule (8) verbunden ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an Hand der übertragenen Daten die Saugfläche des beweglichen Trägers (2) entsprechend dem Bogenformat eingestellt werden kann.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Träger (2) einen Akkumulator (12) aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspulen (7) nur in nicht druckenden Bereichen angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Kettensystem handelt, wobei die einzelnen Kettensegmente (15) die beweglichen Träger (2) darstellen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Tablettsystem handelt, wobei es sich bei den beweglichen Trägern (2) um Tabletts (14) handelt.